Preise Jehova durch deine Bereitwilligkeit!
„Dafür, dass das Volk sich freiwillig stellte, preist Jehova!“ (RI. 5:2, NW, 2013 Edition)
1, 2. (a) Wie dachten Eliphas und Bildad über den Wert unseres Dienstes für Gott? (b) Woher wissen wir, wie Jehova darüber denkt?
„KANN ein kräftiger Mann Gott selbst zum Nutzen sein, dass irgendeiner, der Einsicht hat, ihm zum Nutzen sein sollte? Hat der Allmächtige irgendein Gefallen daran, dass du gerecht bist, oder irgendeinen Gewinn davon, dass du deinen Weg untadelig gehst?“ (Hiob 22:1-3). Hast du dich so etwas auch schon einmal gefragt? Als Eliphas, der Temaniter, Hiob diese Fragen stellte, dachte Eliphas zweifellos, die Antwort sei Nein. Sein Gefährte Bildad, der Schuchiter, behauptete sogar, es sei für Menschen unmöglich, in Gottes Augen gerecht zu sein. (Lies Hiob 25:4.)
2 Diese falschen Tröster stellten die Behauptung auf, unser loyaler Dienst für Jehova sei für ihn völlig nutzlos und wir seien für ihn nicht mehr wert als eine Motte, eine Made oder ein Wurm (Hiob 4:19; 25:6). Auf den ersten Blick schienen Eliphas und Bildad demütig gewesen zu sein (Hiob 22:29). Tatsächlich mag das, was Menschen tun, von einem Berggipfel oder von einem Flugzeug aus unbedeutend erscheinen. Betrachtet Jehova jedoch unseren Beitrag zum Königreichswerk genauso, wenn er von seiner erhöhten Position aus auf die Erde sieht? Wie Jehova denkt, ist daran zu erkennen, dass er Eliphas, Bildad und Zophar für ihre Falschaussagen zurechtwies, aber wohlwollend über Hiob sprach und ihn als seinen Knecht bezeichnete (Hiob 42:7, 8). Wir können Gott also wirklich „zum Nutzen sein“.
„WAS GIBST DU IHM?“
3. Was sagte Elihu über unseren Dienst für Jehova, und was meinte er damit?
3 Jehova machte Elihu keinen Vorwurf, als dieser Hiob fragte: „Wenn du wirklich im Recht bist, was gibst du . . . [Gott], oder was empfängt er aus deiner eigenen Hand?“ (Hiob 35:7). Wollte Elihu damit sagen, es sei bedeutungslos, was wir für Jehova tun? Nein. Was er sagen wollte, ist: Jehova ist nicht von unserer Anbetung abhängig. Jehova fehlt es an nichts. Niemand kann seiner Herrlichkeit oder Stärke etwas hinzufügen. Im Gegenteil: Unsere Begabungen und wertvollen Eigenschaften kommen alle von ihm und er nimmt Notiz davon, wie wir sie gebrauchen.
4. Wie betrachtet es Jehova, wenn wir anderen Gutes tun?
4 Wie denkt Jehova über Taten loyaler Liebe, die seinen Dienern erwiesen werden? Er betrachtet sie so, als wären sie ihm persönlich erwiesen worden. „Wer dem Geringen Gunst erweist, leiht Jehova, und ER wird ihm sein Tun vergelten“, heißt es in Sprüche 19:17. Bedeutet das, Jehova würde jede einzelne gute Tat Geringen gegenüber wahrnehmen? Sieht sich der Schöpfer des Universums in der Schuld von Menschen, wenn sie andere barmherzig behandeln? Ja. Er sieht solche Taten als Leihgabe, die er in Form von Gunst und Segen zurückgibt, was von seinem eigenen Sohn bestätigt wurde. (Lies Lukas 14:13, 14.)
5. Mit welchen Fragen werden wir uns im Folgenden befassen?
5 Jehova lud den Propheten Jesaja ein, in seinem Namen zu sprechen. Das zeigt, dass Jehova treue Menschen gern an der Verwirklichung seines Vorsatzes mitarbeiten lässt (Jes. 6:8-10). Jesaja nahm die Einladung bereitwillig an. Heute sind Tausende genauso eingestellt. Sie sagen gewissermaßen: „Hier bin ich! Sende mich“, und übernehmen Aufgaben, die ihnen viel abverlangen. Trotzdem mag man sich fragen: „Spielt mein persönlicher Beitrag wirklich eine Rolle? Natürlich ist es gütig von Jehova, dass ich mithelfen darf. Aber wird er nicht, ganz unabhängig von meinem persönlichen Einsatz, sein Wort in Erfüllung gehen lassen?“ Sehen wir uns an, wie Ereignisse in den Tagen Deboras und Baraks uns bei der Beantwortung dieser Fragen helfen.
VOR ANGST WIE GELÄHMT UND DANN VON GOTT GESTÄRKT
6. Was unterschied die Israeliten von Jabins Heer?
6 Der kanaanitische König Jabin hatte die Israeliten bereits 20 Jahre lang schwer unterdrückt. Die Bewohner auf dem Land mieden die Öffentlichkeit. Militärisch waren sie schlecht ausgestattet, sowohl für den Angriff als auch für die Verteidigung. Ihre Feinde hingegen besaßen 900 Kriegswagen mit eisernen Sicheln (Ri. 4:1-3, 13; 5:6-8).a
7, 8. (a) Welche Anweisungen gab Jehova Barak? (b) Wie konnte Israel das Heer von Jabin schlagen? (Siehe Anfangsbild.)
7 Trotzdem gab Jehova Barak durch die Prophetin Debora das klare Gebot: „Geh hin, und du sollst dich auf dem Berg Tabor ausbreiten, und du sollst zehntausend Mann von den Söhnen Naphtalis und von den Söhnen Sebulons mit dir nehmen. Und ich werde Sisera, den Obersten des Heeres Jabins, und seine Kriegswagen und seine Menge bestimmt zu dir ins Wildbachtal Kischon ziehen, und ich werde ihn gewiss in deine Hand geben“ (Ri. 4:4-7).
8 Ein Aufruf erging. Die Freiwilligen versammelten sich am Tabor. Barak verlor keine Zeit, Jehovas Anweisungen umzusetzen. (Lies Richter 4:14-16.) Als die Schlacht in Taanach in vollem Gange war, verwandelte ein plötzlicher Wolkenbruch die Gegend in eine Schlammwüste. Barak jagte Siseras Heer bis nach Haroscheth nach — ganze 24 Kilometer. Auf der Flucht verließ Sisera seinen einst angsterregenden jetzt aber unbrauchbaren Wagen und rannte nach Zaanannim bei Kedesch. Er suchte Zuflucht bei Jael, der Frau Hebers, des Keniters, und sie nahm ihn freundlich in das Zelt auf. Völlig erschöpft schlief er ein. Jetzt war er Jael ausgeliefert. Sie handelte entschlossen und mutig und brachte Sisera zu Tode (Ri. 4:17-21). Israels Feind war bezwungen!b
DAS GEGENTEIL VON BEREITWILLIGKEIT
9. Welche Einzelheiten über die Schlacht gegen Sisera enthält Richter 5:20, 21?
9 Richter, Kapitel 4 und 5 sollten gemeinsam betrachtet werden, da sie unterschiedliche Einzelheiten enthalten. In Richter 5:20, 21 ist zum Beispiel zu lesen: „Vom Himmel her kämpften die Sterne, von ihren Bahnen aus kämpften sie gegen Sisera. Der Wildbach Kischon wusch sie hinweg.“ Ist das ein Hinweis auf die Hilfe von Engeln? Oder gab es so etwas wie einen Meteoritenschauer? Das lässt der Bericht offen. Doch der sintflutartige Regen fiel genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort, sodass die 900 Kriegswagen im Schlamm stecken blieben. Worauf könnte es sonst zurückzuführen sein, wenn nicht auf göttliches Eingreifen? In Richter 4:14, 15 wird der Sieg drei Mal Jehova zugeschrieben. Keiner der 10 000 Freiwilligen konnte sich damit rühmen.
10, 11. Was war Meros, und warum wurde es verflucht?
10 In dem Siegeslied, mit dem Debora und Barak Jehova für den übernatürlichen Sieg priesen, machten sie folgende merkwürdige Äußerung: „ ‚Flucht Meros‘, sprach der Engel Jehovas, ,flucht seinen Bewohnern unaufhörlich, denn sie sind nicht zum Beistand Jehovas gekommen, zum Beistand Jehovas mit den Starken‘ “ (Ri. 5:23).
11 Meros wurde offensichtlich so stark verflucht, dass sich heute nur schwer sagen lässt, was Meros war. Nehmen wir einmal an, es war eine Stadt. Hatten die Bewohner es vielleicht versäumt, dem Aufruf nach Freiwilligen nachzukommen? Angenommen, die Stadt lag auf dem Fluchtweg Siseras. Hätten ihre Bewohner dann die Gelegenheit gehabt, Sisera zu ergreifen, ließen diese aber verstreichen? Wie konnten sie den Aufruf Jehovas überhört haben? Immerhin hatten sich 10 000 Männer aus ihrer Gegend für diesen Angriff zusammengetan. Stellen wir uns vor, wie die Bewohner von Meros diesen bösen Krieger zu Gesicht bekommen, als er verzweifelt und allein durch die Straßen ihrer Stadt rennt. Das wäre die Gelegenheit gewesen, Jehovas Vorsatz zu unterstützen und von ihm gesegnet zu werden. Ließen sie diesen entscheidenden Moment, in dem sie vor der Wahl standen, etwas zu tun oder untätig zu bleiben, gleichgültig vorübergehen? Was für ein Gegensatz das zu dem mutigen Eingreifen Jaels gewesen wäre, das in den darauffolgenden Versen beschrieben wird! (Ri. 5:24-27).
12. Welche unterschiedliche Einstellung wird in Richter 5:9, 10 beschrieben, und wie sollte uns das berühren?
12 In Richter 5:9, 10 wird die unterschiedliche Einstellung derer deutlich, die mit Barak kämpften, und derer, die es nicht taten. Debora und Barak lobten die Befehlshaber Israels, die freiwillig mit dem Volk auszogen. Wie sehr sie sich von denen unterschieden, die „auf gelblichroten Eselinnen“ ritten und zu stolz waren mitzukämpfen, sowie von denen, die „auf Prunkteppichen“ saßen, also ein Luxusleben liebten. Von Barak und seinen Männern, die bereit waren, an den felsigen Hängen des Tabor und im schlammigen Kischontal zu kämpfen, unterschieden sich auch die, die „auf der Straße“ wanderten und es sich lieber gut gehen ließen. Alle, die nur auf das eigene Wohl aus waren, wurden aufgefordert, eines zu „bedenken“. Sie sollten sich bewusst machen, dass sie eine Gelegenheit verpasst hatten, Jehovas Anliegen zu unterstützen. Wer heute zögert, Gott mit vollem Einsatz zu dienen, sollte ebenfalls darüber nachdenken.
13. Worin unterschieden sich die Stämme Ruben, Dan und Ascher von Sebulon und Naphtali?
13 Die freiwilligen Kämpfer konnten mit eigenen Augen sehen, wie sich Jehova als Souverän verherrlichte. Sie hatten wirklich etwas zu berichten, als „sie die gerechten Taten Jehovas“ aufzählten (Ri. 5:11). Im Gegensatz dazu werden in Richter 5:15-17 die Stämme Ruben, Dan und Ascher genannt. Ihnen waren materielle Dinge wie ihre Herden, Schiffe und Häfen wichtiger, als an dem mitzuarbeiten, wozu Jehova aufrief. Die Männer der Stämme Sebulon und Naphtali hingegen riskierten ihr Leben für Debora und Barak (Ri. 5:18). Diese Unterschiede in der Bereitschaft, sich einzusetzen, enthalten eine wichtige Botschaft für uns.
„PREIST JEHOVA!“
14. Wie können wir heute Jehova als Souverän unterstützen?
14 Heute ergeht nicht der Aufruf, in einen buchstäblichen Krieg zu ziehen. Wir dürfen uns eifrig am Predigen beteiligen und auch dabei ist Mut gefragt. Der Bedarf an freiwilligen Helfern in Jehovas Organisation ist größer als je zuvor. Millionen von Brüdern und Schwestern bieten ihre Unterstützung in verschiedenen Bereichen des Vollzeitdienstes an. Einige sind Pionier oder dienen im Bethel. Andere helfen bei Kongressen mit oder unterstützen als Bauhelfer Königreichssaalbauprojekte. Oder denken wir an Älteste, die in Krankenhaus-Verbindungskomitees oder in der Kongressorganisation große Verantwortung tragen. Jehova schätzt unsere Bereitwilligkeit bestimmt sehr und wird sie nicht vergessen! (Heb. 6:10).
15. Wie können wir es vermeiden, dem Werk Jehovas gegenüber gleichgültig zu werden?
15 Jeder könnte sich einmal fragen: Gebe ich mich damit zufrieden, dass andere den Großteil der Arbeit tragen? Lege ich übermäßigen Wert auf materielle Interessen, wodurch meine Einsatzbereitschaft gebremst wird? Habe ich so viel Glauben und Mut wie Barak, Debora, Jael und die 10 000 Freiwilligen? Wenn ja, nutze ich alles in meiner Macht Stehende, um dem klaren Gebot Jehovas nachzukommen? Angenommen, ich überlege wegen vermeintlicher wirtschaftlicher Vorteile, dauerhaft in eine andere Stadt oder in ein anderes Land zu ziehen. Denke ich dann unter Gebet darüber nach, wie sich das auf meine Familie und die Versammlung auswirken könnte?c
16. Was können wir Jehova geben, das er nicht schon besitzt?
16 Jehova ehrt uns damit, dass wir für seine Souveränität eintreten dürfen. Seit Beginn der Menschheitsgeschichte will der Teufel Menschen dazu verleiten, sich auf seine Seite zu stellen. Wenn wir daher für Jehovas Herrschaft Stellung beziehen, ist das für Satan eine klare und eindeutige Botschaft. Unser Glaube und unsere Loyalität, die an unserer Einsatzbereitschaft deutlich werden, bereiten Jehova Freude (Spr. 23:15, 16). Auch dein Einsatz trägt dazu bei, dass Jehova den Anschuldigungen Satans etwas entgegensetzen kann (Spr. 27:11). Durch deinen loyalen Gehorsam gibst du Jehova also in Wirklichkeit etwas, was ihm sehr viel bedeutet und ihn sehr glücklich macht.
17. Was wird in Richter 5:31 in Bezug auf die Zukunft angedeutet?
17 Bald wird jeder auf der Erde die Souveränität Jehovas jeder anderen vorziehen. Wie sehr wir diesen Tag herbeisehnen! Wir empfinden wie Debora und Barak, die sangen: „Mögen alle deine Feinde umkommen, o Jehova, und die dich lieben, seien, wie wenn die Sonne aufgeht in ihrer Macht“ (Ri. 5:31). Diese Bitte wird erfüllt, wenn Jehova Satans böser Welt ein Ende setzt. In der Schlacht von Harmagedon wird Jehova keine Menschen als Freiwillige benötigen, die den Feind in die Flucht schlagen. Das wird für uns die Zeit sein, stehen zu bleiben und die Rettung Jehovas zu sehen (2. Chr. 20:17). Bis dahin bleiben uns jedoch viele Möglichkeiten, uns mutig und eifrig für Jehova einzusetzen.
18. Wie kann sich dein freiwilliger Einsatz auswirken?
18 „Dafür, dass das Volk sich freiwillig stellte, preist Jehova!“ Mit diesen Worten begannen Debora und Barak ihr Siegeslied — Worte, die nicht einen Menschen, sondern den Höchsten preisen (Ri. 5:1, 2, NW, 2013 Edition). Wenn auch wir uns bereitwillig für Jehova einsetzen, kommt das anderen zugute und sie mögen sich bewogen fühlen, Jehova zu preisen.
a Eine Sichel ist eine scharfe, lange und manchmal gebogene Klinge. Die Sicheln ragten möglicherweise von der Achse ausgehend über den Wagen hinaus. Wer würde es wagen, sich einem solch furchterregenden Streitwagen zu nähern?
b Weitere Einzelheiten zu diesem spannenden Bericht enthält der Artikel „Sie war wie eine Mutter für Israel“ im Wachtturm vom 1. August 2015.
c Siehe den Artikel „. . . wenn das Geld knapp wird“ im Wachtturm vom 1. Juli 2015.