Was hat in unserem Leben absoluten Vorrang?
„Tu mir den Weg kund, auf dem ich wandeln sollte“ (PSALM 143:8).
1. Zu welchem Schluß kam König Salomo in bezug auf menschliche Tätigkeiten und Interessen?
DAS Leben ist, wie wir alle wissen, angefüllt mit Tätigkeiten und Interessen. Bei näherer Betrachtung erweist sich manches davon als unverzichtbar. Anderes ist dagegen weniger wichtig oder sogar sinnlos. Wer zu dieser Erkenntnis gelangt, ist der gleichen Meinung wie König Salomo, einer der weisesten Menschen, die je gelebt haben. Nachdem er sich damit auseinandergesetzt hatte, was man im Laufe seines Lebens alles tut, kam er zu dem Schluß: „Fürchte den wahren Gott, und halte seine Gebote. Denn das ist des Menschen ganze Pflicht“ (Prediger 2:4-9, 11; 12:13). Was bedeutet das für uns heute?
2. Welche grundlegende Frage sollten sich gottesfürchtige Menschen stellen, und welche weiteren Fragen ergeben sich daraus?
2 Wer ‘den wahren Gott fürchten und seine Gebote halten’ möchte, sollte sich folgende entscheidende Frage stellen: „Was hat in meinem Leben absoluten Vorrang?“ Zugegeben, über diese Frage macht man sich nicht jeden Tag Gedanken. Aber was spricht dagegen, es jetzt einmal zu tun? Dabei könnten uns einige weitere Fragen in den Sinn kommen, die sich daraus ergeben, wie zum Beispiel: „Lege ich möglicherweise ungebührlich großen Nachdruck auf meine Arbeit, meinen Beruf oder auf materielle Dinge? Wie wichtig sind für mich meine Wohnung, meine Familie und andere mir nahestehende Menschen?“ Ein Jugendlicher könnte sich fragen: „Wieviel Zeit und Aufmerksamkeit widme ich meiner Bildung? Gilt mein Hauptinteresse womöglich einem Hobby, dem Sport, irgendeinem Bereich der Unterhaltung oder der Technik?“ Und ungeachtet unseres Alters oder unserer Umstände sollten wir uns angebrachterweise fragen: „Welchen Platz hat der Dienst für Gott in meinem Leben?“ Über die Notwendigkeit von Prioritäten sind wir uns wahrscheinlich alle einig. Doch wie und wo können wir Hilfe finden, unsere Prioritäten weise zu setzen?
3. Was müssen Christen alles berücksichtigen, wenn sie Prioritäten setzen?
3 „Absoluten Vorrang haben“ bedeutet eigentlich, daß etwas vor allem anderen kommt oder als erstes berücksichtigt werden muß. Jeder von uns, ob er bereits ein Zeuge Jehovas ist oder zu den Millionen aufrichtigen Erforschern des Wortes Gottes gehört, die mit Jehovas Zeugen verbunden sind, sollte sich folgende Wahrheit vor Augen führen: „Für alles gibt es eine bestimmte Zeit, ja eine Zeit für jede Angelegenheit unter den Himmeln“ (Prediger 3:1). Darin inbegriffen ist unser berechtigtes, liebevolles Interesse an unseren familiären Beziehungen (Kolosser 3:18-21). Es schließt ein, durch die Berufstätigkeit auf ehrliche Weise für unsere Familie zu sorgen (2. Thessalonicher 3:10-12; 1. Timotheus 5:8). Und als Ausgleich nehmen wir uns Zeit für ein Hobby, gelegentlich auch für Unterhaltung oder Entspannung. (Vergleiche Markus 6:31.) Aber erkennen wir bei einer ernsthaften Betrachtung, daß keines von den erwähnten Dingen in unserem Leben absoluten Vorrang hat? Etwas anderes ist weit wichtiger.
4. Inwiefern hat Philipper 1:9, 10 etwas damit zu tun, Prioritäten zu setzen?
4 Wir werden wahrscheinlich zugeben, daß die Richtlinien der Bibel eine wertvolle Hilfe sind, Prioritäten zu setzen und weise Entscheidungen zu treffen. In Philipper 1:9, 10 werden Christen beispielsweise aufgefordert, ‘noch mehr und mehr mit genauer Erkenntnis und allem Unterscheidungsvermögen überzuströmen’. Wozu? Der Apostel Paulus sagte weiter: „Damit ihr euch der wichtigeren Dinge vergewissern mögt.“ Ist das nicht einleuchtend? Auf der Grundlage einer genauen Erkenntnis kann ein Christ mit Unterscheidungsvermögen festlegen, was im Leben von größtem Interesse sein oder absoluten Vorrang haben sollte.
Ein Beispiel in bezug darauf, was absoluten Vorrang hat
5. Was sagt die Bibel darüber, was für Jesus, dessen Beispiel Christen nachahmen sollten, absoluten Vorrang hatte?
5 Folgende Worte des Apostels Petrus enthalten wertvollen Aufschluß für uns: „Zu diesem Lauf wurdet ihr berufen, weil auch Christus für euch gelitten hat, euch ein Beispiel hinterlassend, damit ihr seinen Fußstapfen genau nachfolgt“ (1. Petrus 2:21). Ja, wir können erfahren, was im Leben absoluten Vorrang hat, wenn wir untersuchen, wie Jesus Christus darüber dachte. In Psalm 40:8 wurde prophetisch über ihn vorausgesagt: „Deinen Willen zu tun, o mein Gott, ist meine Lust gewesen, und dein Gesetz ist in meinem Innern.“ Den gleichen Gedanken formulierte Jesus selbst wie folgt: „Meine Speise ist, daß ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat, und sein Werk vollende“ (Johannes 4:34; Hebräer 12:2).
6. Inwiefern können wir die gleichen Erfahrungen machen wie Jesus, wenn wir wie er Gottes Willen allem voranstellen?
6 Hier haben wir den Schlüssel: Gottes Willen tun. Das Beispiel Jesu unterstreicht, was im Leben seiner Jünger richtigerweise absoluten Vorrang haben sollte, denn er sagte: „Jeder, der vollkommen unterwiesen ist, wird wie sein Lehrer sein“ (Lukas 6:40). Und Jesus zeigte, als er den von seinem Vater vorgesehenen Weg ging, daß es „Freuden bis zur Sättigung“ bringt, Gottes Willen den absoluten Vorrang einzuräumen (Psalm 16:11; Apostelgeschichte 2:28). Erkennen wir, was das bedeutet? Nachfolger Jesu, die es sich erwählen, dem Tun des Willens Gottes absoluten Vorrang zu geben, werden „Freuden bis zur Sättigung“ erleben und das wirkliche Leben genießen (1. Timotheus 6:19). Für uns sollte es also das Wichtigste sein, Gottes Willen zu tun, und dafür gibt es, wie wir gesehen haben, mehr als einen Grund.
7, 8. Welchen Prüfungen sah sich Jesus gegenüber, und was lernen wir daraus?
7 Nicht lange nachdem sich Jesus Gott dargestellt hatte, um dessen Willen zu tun, bemühte sich der Teufel, ihn davon abzubringen. Wie? Durch Versuchungen auf drei Gebieten. Jesus reagierte auf jede Versuchung mit einer unmißverständlichen biblischen Aussage (Matthäus 4:1-10). Doch weitere Prüfungen standen ihm bevor — Verfolgung, Spott, Verrat durch Judas, Falschanklagen und schließlich der Tod an einem Marterpfahl. Keine dieser Prüfungen konnte jedoch Gottes loyalen Sohn von seinem Weg abbringen. In einer besonders kritischen Situation betete Jesus: „Nicht wie ich will, sondern wie du willst. ... dein Wille [geschehe]“ (Matthäus 26:39, 42). Sollte dieses Merkmal des uns hinterlassenen Beispiels nicht jeden von uns tief bewegen, ja uns veranlassen, ‘im Gebet zu verharren’? (Römer 12:12).
8 Göttliche Anleitung hilft uns wirklich, wenn wir in unserem Leben Prioritäten setzen, vor allem wenn wir mit Feinden der Wahrheit und Gegnern des göttlichen Willens zu tun haben. Denken wir an die inständige Bitte um Anleitung, die der treue König David äußerte, als ihm Feinde Widerstand leisteten. Wir finden sie im 143. Psalm, den wir nun auszugsweise betrachten möchten. Dadurch soll uns vor Augen geführt werden, wie wir unser persönliches Verhältnis zu Jehova festigen können und was uns darin bestärken kann, weiterhin Gottes Willen zu tun und diesen in unserem Leben allem voranzustellen.
Jehova vernimmt und erhört unsere Gebete
9. (a) Was zeigen die Worte und Taten Davids, obwohl er ein Sünder war? (b) Warum dürfen wir niemals aufgeben, das Rechte zu tun?
9 David war trotz seines sündigen, sterblichen Zustands davon überzeugt, daß Jehova seiner flehentlichen Bitte Gehör schenken würde. Demütig flehte er: „O Jehova, höre mein Gebet; schenk doch meiner flehentlichen Bitte Gehör. In deiner Treue antworte mir, in deiner Gerechtigkeit. Und geh nicht ins Gericht mit deinem Knecht; denn vor dir kann kein Lebendiger gerecht sein“ (Psalm 143:1, 2). Auch wenn sich David seiner Unvollkommenheit bewußt war, hatte er Gott gegenüber doch ein ungeteiltes Herz. Daher war er überzeugt, daß Gott ihm in Gerechtigkeit antworten würde. Ist das nicht ermunternd für uns? Obwohl wir Gottes Gerechtigkeit nicht erreichen, können wir zuversichtlich sein, daß er uns hört, sofern unser Herz ihm gegenüber ungeteilt ist (Prediger 7:20; 1. Johannes 5:14). In den gegenwärtigen schlimmen Zeiten müssen wir im Gebet verharren und darauf bedacht sein, ‘das Böse mit dem Guten zu besiegen’ (Römer 12:20, 21; Jakobus 4:7).
10. Warum machte David unruhige Zeiten durch?
10 Genau wie wir hatte auch David Feinde. Er machte unruhige Zeiten durch — nicht nur, als er vor Saul fliehen und an einsamen, unzugänglichen Orten Zuflucht suchen mußte, sondern auch, nachdem er König geworden war und von Feinden bedrängt wurde. Das berührte ihn gemäß seinen eigenen Worten wie folgt: „Der Feind hat meine Seele verfolgt ... Er hat mich an finsteren Stätten wohnen lassen ... Und mein Geist wird in mir schwach; in meinem Innern zeigt sich mein Herz empfindungslos“ (Psalm 143:3, 4). Hatten wir schon einmal Grund, uns ähnlich zu fühlen?
11. Was für unruhige Zeiten haben Diener Gottes in der Neuzeit erlebt?
11 Druck von Gegnern, Prüfungen durch wirtschaftliche Notlagen, schwere Krankheiten oder andere belastende Probleme haben bei einigen unter Gottes Volk den Gedanken aufkommen lassen, der Verzweiflung nahe zu sein. Gelegentlich kam es ihnen so vor, als sei ihr Herz empfindungslos. Sie haben sozusagen ausgerufen: „Du hast mich viele Bedrängnisse und Unglücksschläge sehen lassen, mögest du mich wieder beleben ... Mögest du ... mich umgeben und mich trösten“ (Psalm 71:20, 21). Wie ist ihnen geholfen worden?
Feindseligkeit mutig begegnen
12. Wie konnte König David mit Gefahren und Prüfungen fertig werden?
12 Aus Psalm 143:5 geht hervor, was David tat, wenn er Gefahren und schweren Prüfungen ausgesetzt war: „Ich habe der Tage der Vorzeit gedacht; ich habe nachgesonnen über all dein Tun; willig befaßte ich mich fortwährend mit dem Werk deiner eigenen Hände.“ David rief sich in den Sinn, wie Gott mit seinen Dienern gehandelt und wie er auch ihn schon befreit hatte. Er sann darüber nach, was Jehova um seines großen Namens willen getan hatte. Ja, David befaßte sich unentwegt mit Gottes Werken.
13. Wieso kann es uns helfen, unter Prüfungen auszuharren, wenn wir über das Beispiel treuer Diener Gottes der alten Zeit und der Neuzeit nachdenken?
13 Haben wir uns nicht schon oft in Erinnerung gerufen, wie Gott mit seinem Volk gehandelt hat? Ganz gewiß! Dazu gehören die Berichte der „großen Wolke von Zeugen“ in vorchristlicher Zeit (Hebräer 11:32-38; 12:1). Gesalbte Christen des ersten Jahrhunderts wurden ebenfalls ermuntert, ‘der früheren Tage zu gedenken’ sowie dessen, was sie erduldet hatten (Hebräer 10:32-34). Wie verhält es sich mit den Erfahrungen von Gottes Dienern in der Neuzeit, wie sie in dem Buch Jehovas Zeugen — Verkündiger des Königreiches Gottesa geschildert werden? Durch die dort und anderswo festgehaltenen Berichte können wir uns vor Augen führen, wie Jehova seinem Volk geholfen hat, Verbote, Haft, Pöbelaktionen sowie Konzentrations- und Arbeitslager zu überstehen. Es gab Prüfungen in von Krieg zerrissenen Ländern wie Burundi, Liberia, Ruanda und dem ehemaligen Jugoslawien. Gottes Diener konnten Gegnerschaft ertragen, weil sie ihr enges Verhältnis zu Jehova bewahrten. Seine Hand stützte diejenigen, die dem Tun seines Willens in ihrem Leben absoluten Vorrang einräumten.
14. (a) Welches Beispiel zeigt, daß Gott einem Menschen helfen kann, der sich in einer ähnlichen Lage befinden mag wie wir? (b) Was können wir aus diesem Beispiel lernen?
14 Wir mögen nun entgegnen, daß wir noch nie so mißhandelt worden sind wie die Betreffenden; auch mögen wir es für unwahrscheinlich halten, daß das jemals geschehen wird. Doch Gott unterstützt sein Volk nicht nur, wenn es sich in einer anscheinend dramatischen Situation befindet. Er hat schon vielen „Durchschnitts“menschen in „normalen“ Verhältnissen geholfen. Hier ist ein Beispiel von vielen: Im Wachtturm vom 1. Dezember 1996 war der Lebensbericht von Penelope Makris abgedruckt. Welch ein herausragendes Beispiel für christliche Lauterkeit! Wissen wir noch, was sie von seiten ihrer Nachbarn alles zu erdulden hatte, wie sie mit schweren Krankheiten fertig werden mußte und welche Anstrengungen sie unternahm, um im Vollzeitdienst zu bleiben? Wie hat uns ihre stärkende Erfahrung berührt, die sie in Mytilene machte? Der springende Punkt ist: Betrachten wir solche Beispiele als Hilfe für jeden von uns, Prioritäten zu setzen und dem Tun des Willens Gottes in unserem Leben absoluten Vorrang einzuräumen?
15. Über welche Taten Jehovas sollten wir nachsinnen?
15 Es stärkt uns, wenn wir wie David über die Handlungsweise Jehovas nachsinnen. In Verbindung mit der Verwirklichung seines Vorsatzes sorgte Jehova für eine Rettungsvorkehrung, und zwar durch den Tod, die Auferstehung und die Verherrlichung seines Sohnes (1. Timotheus 3:16). Er hat sein himmlisches Königreich aufgerichtet, den Himmel von Satan und den Dämonen gereinigt sowie die wahre Anbetung auf der Erde wiederhergestellt (Offenbarung 12:7-12). Außerdem hat er ein geistiges Paradies ins Dasein gebracht und sein Volk mit Mehrung gesegnet (Jesaja 35:1-10; 60:22). Dieses Volk gibt jetzt, bevor die große Drangsal ausbricht, das Schlußzeugnis (Offenbarung 14:6, 7). Ja, wir haben tatsächlich vieles, worüber wir nachsinnen können.
16. Womit sollten wir uns befassen, und was wird uns dadurch klar?
16 Wenn wir uns mit dem Werk der Hände Gottes befassen, statt menschlichen Bemühungen unsere ganze Aufmerksamkeit zu schenken, wird uns klar, daß nichts der Macht Jehovas standhalten kann. Seine wunderbaren Werke beschränken sich aber nicht nur auf die herrlichen Schöpfungswerke, die am Himmel und auf der Erde zu sehen sind (Hiob 37:14; Psalm 19:1; 104:24). Auch die Taten, die er in alter Zeit vollbrachte, um sein auserwähltes Volk aus der Hand feindlicher Bedrücker zu befreien, gehören dazu (2. Mose 14:31; 15:6).
Den Weg kennen, auf dem wir wandeln sollten
17. Wie real war Jehova für David, und wovon können wir daher überzeugt sein?
17 David betete um Hilfe, da sein Lebenssaft in ihm zu vertrocknen schien: „Ich habe meine Hände zu dir ausgebreitet, meine Seele lechzt wie ein erschöpftes Land nach dir. O eile, antworte mir, o Jehova. Mein Geist ist zu Ende gekommen. Verbirg dein Angesicht nicht vor mir, sonst müßte ich mit denen vergleichbar werden, die in die Grube hinabfahren“ (Psalm 143:6, 7). David war zwar ein Sünder, aber er wußte, daß Gott seine Lage kannte (Psalm 31:7). Auch wir könnten mitunter das Gefühl haben, unsere geistige Gesinnung sei auf einem Tiefpunkt angelangt. Doch die Situation ist nicht hoffnungslos. Jehova, der unsere Gebete hört, kann unsere Wiederherstellung dadurch beschleunigen, daß er uns durch liebevolle Älteste stärken läßt oder uns durch Artikel im Wachtturm oder durch Programmpunkte in den Zusammenkünften, die wie für uns gemacht zu sein scheinen, ermuntert (Jesaja 32:1, 2).
18, 19. (a) Worum sollten wir Jehova ernstlich bitten? (b) Worauf können wir vertrauen?
18 Unser Vertrauen zu Jehova veranlaßt uns, ihn zu bitten: „Laß mich deine liebende Güte hören, denn auf dich habe ich mein Vertrauen gesetzt. Tu mir den Weg kund, auf dem ich wandeln sollte“ (Psalm 143:8). Hat Jehova Schwester Makris auf einer abgelegenen griechischen Insel im Stich gelassen? Wird er dann uns im Stich lassen, wenn wir dem Tun seines Willens in unserem Leben absoluten Vorrang einräumen? Der Teufel und seine Handlanger möchten uns in unserer Tätigkeit, Gottes Königreich zu verkündigen, gern behindern oder ihr Einhalt gebieten. Ob wir in einem Land tätig sind, wo die wahre Anbetung keinerlei Einschränkungen unterliegt, oder dort, wo sie unterdrückt wird — unsere vereinten Gebete entsprechen der Bitte Davids: „Befreie mich von meinen Feinden, o Jehova. Ich habe Deckung ja bei dir gesucht“ (Psalm 143:9). Wir sind vor geistigem Unglück geschützt, wenn wir im Schirm des Höchsten wohnen (Psalm 91:1).
19 Unsere Überzeugung in bezug darauf, was absoluten Vorrang hat, ist gut begründet (Römer 12:1, 2). Widerstehen wir daher dem Bemühen der Welt, uns das aufzudrängen, was sie gemäß menschlichen Erwägungen für wichtig hält. Zeigen wir weiterhin in jedem Bereich unseres Lebens, daß es gemäß unserer Überzeugung absoluten Vorrang hat, Gottes Willen zu tun (Matthäus 6:10; 7:21).
20. (a) Was haben wir aus Psalm 143:1-9 über David gelernt? (b) Wie beweisen Christen heute den gleichen Geist wie David?
20 In den ersten neun Versen von Psalm 143 wird das enge persönliche Verhältnis hervorgehoben, das David zu Jehova hatte. Als er von Feinden eingeengt wurde, bat er Gott freimütig um Anleitung. Er schüttete ihm sein Herz aus und wollte sich von ihm helfen lassen, den richtigen Weg zu gehen. Ähnlich verhält es sich heute mit dem auf der Erde befindlichen Überrest der Gesalbten und ihren Gefährten. Sie betrachten ihr Verhältnis zu Jehova als kostbar und bitten ihn um Anleitung. Trotz des Drucks von seiten des Teufels und der Welt gibt es für sie nichts Wichtigeres, als Gottes Willen zu tun.
21. Warum ist es so wichtig, daß wir ein gutes Beispiel geben, wenn wir andere darüber belehren wollen, was in ihrem Leben absoluten Vorrang haben sollte?
21 Millionen Menschen, mit denen Jehovas Zeugen die Bibel studieren, müssen erkennen, daß es absoluten Vorrang hat, Gottes Willen zu tun. Wir können ihnen helfen, das zu verstehen, wenn wir mit ihnen das 13. Kapitel des Buches Erkenntnis, die zu ewigem Leben führtb betrachten, wo Grundsätze in bezug auf den Gehorsam gegenüber dem Wort hervorgehoben werden. Wir sollten für die Betreffenden in dem, worüber wir sie belehren, selbst ein Vorbild sein. Nach relativ kurzer Zeit werden auch sie mit dem Weg vertraut sein, auf dem sie wandeln sollten. Wenn diesen Millionen persönlich bewußt wird, was in ihrem Leben von größter Wichtigkeit sein sollte, werden sich viele von ihnen zu dem Schritt der Hingabe und Taufe entschließen. Danach kann ihnen die Versammlung helfen, weiterhin auf dem Weg des Lebens zu wandeln.
22. Auf welche Fragen wird im nächsten Artikel eingegangen?
22 Viele werden ohne weiteres zugeben, daß Gottes Wille in ihrem Leben von größter Wichtigkeit sein sollte. Doch wie lehrt Jehova seine Diener fortschreitend, seinen Willen zu tun? Von welchem Nutzen ist das für sie? Auf diese Fragen wird im nächsten Artikel eingegangen, in dem außerdem ein Schlüsselvers, nämlich Psalm 143:10, behandelt wird.
[Fußnoten]
a Herausgegeben von der Wachtturm-Gesellschaft (1992).
b Herausgegeben von der Wachtturm-Gesellschaft (1995).
Wie lautet deine Antwort?
◻ Wie können wir dadurch Prioritäten setzen, daß wir Philipper 1:9, 10 beherzigen?
◻ Wodurch zeigte Jesus, was in seinem Leben absoluten Vorrang hatte?
◻ Was können wir aus dem lernen, was David tat, wenn er in Prüfungen geriet?
◻ Inwiefern ist uns Psalm 143:1-9 heute eine Hilfe?
◻ Was sollte in unserem Leben absoluten Vorrang haben?
[Bild auf Seite 10]
Davids Handlungsweise bewies, daß er auf Jehova vertraute
[Bildnachweis]
Reproduktion aus der Illustrirten Pracht-Bibel, Heilige Schrift des Alten und Neuen Testaments, nach der deutschen Uebersetzung D. Martin Luthers