STUDIENARTIKEL 17
Jehova liebt dich!
„Jehova findet Gefallen an seinem Volk“ (PS. 149:4)
LIED 108 Gottes loyale Liebe
VORSCHAUa
1. Was bemerkt Jehova bei uns?
JEHOVA „findet Gefallen an seinem Volk“ (Ps. 149:4). Was für ein schöner Gedanke! Jehova bemerkt unsere guten Eigenschaften, er kennt unser Potenzial und er zieht uns zu sich. Wenn wir ihm treu bleiben, wird er uns für immer nahe sein (Joh. 6:44).
2. Warum fällt es einigen schwer zu glauben, dass Jehova sie liebt?
2 Manche denken vielleicht: „Ich weiß, dass Jehova sein Volk als Ganzes liebt. Aber wie kann ich sicher sein, dass Jehova auch mich persönlich liebt?“ Was kann der Grund für so eine Frage sein? Oksanab, die eine traumatische Kindheit erlebte, sagt: „Als ich mich taufen ließ und mit dem Pionierdienst anfing, war ich sehr glücklich. Doch 15 Jahre später holten mich schlimme Erinnerungen ein. Ich dachte, dass ich Jehova nicht mehr gefalle und seine Liebe nicht verdiene.“ Yua, eine Pionierin, deren Kindheit auch alles andere als ideal war, erzählt: „Ich gab mich Jehova hin, weil ich ihn glücklich machen wollte. Aber ich war überzeugt, dass er mich nie lieben könnte.“
3. Womit werden wir uns jetzt beschäftigen?
3 Geht es dir wie diesen beiden treuen Schwestern? Du liebst Jehova von Herzen, zweifelst aber daran, dass er dich ebenfalls liebt? Doch warum ist es so wichtig, dass du von Jehovas Liebe zu dir überzeugt bist? Und was kann dir helfen, wenn negative Gedanken dir immer wieder zu schaffen machen? Damit beschäftigen wir uns jetzt.
AN JEHOVAS LIEBE ZU ZWEIFELN IST GEFÄHRLICH
4. Warum ist es gefährlich, an Jehovas Liebe zu zweifeln?
4 Liebe hat enorme Macht. Wenn wir von Jehovas Liebe und Unterstützung überzeugt sind, fühlen wir uns gedrängt, ihm trotz Schwierigkeiten von ganzem Herzen zu dienen. Wenn wir jedoch an seiner Liebe zweifeln, werden wir „wenig Kraft haben“ (Spr. 24:10). Und Entmutigung und Zweifel machen uns für Satans Angriffe verwundbar (Eph. 6:16).
5. Wie haben sich Zweifel an Gottes Liebe auf manche ausgewirkt?
5 Manche treue Christen in unserer Zeit sind durch Zweifel an Gottes Liebe im Glauben geschwächt worden. James, ein Ältester, sagt: „Obwohl ich im Bethel bin und mich gern in einer fremdsprachigen Versammlung einsetze, hab ich mich gefragt, ob Jehova meine Opfer wirklich annimmt. Irgendwann hab ich sogar daran gezweifelt, dass Jehova zuhört, wenn ich bete.“ Eva, die ebenfalls im Vollzeitdienst ist, meint: „Ich habe gemerkt, dass Zweifel an Jehovas Liebe gefährlich sind, weil sie einen in eine Abwärtsspirale bringen. Man verliert die Lust zu studieren und die Freude am Dienst für Jehova.“ Michael, ein Pionier und Ältester, sagt: „Wenn du nicht glaubst, dass Gott dich liebt, wirst du von ihm abdriften.“
6. Was sollten wir tun, wenn sich Zweifel an Gottes Liebe bei uns einschleichen?
6 Diese Aussagen machen deutlich, wie gefährlich negative Gedanken sein können. Doch was sollten wir tun, wenn sich Zweifel an Gottes Liebe bei uns einschleichen? Wir müssen sie zurückweisen. Bitte Jehova, dir zu helfen, solche „beunruhigenden Gedanken“ durch den „Frieden Gottes“ zu ersetzen, der dein Herz und deine Denkkraft behütet (Ps. 139:23, Fn.; Phil. 4:6, 7). Und denk daran: Du bist nicht allein. Auch andere treue Brüder und Schwestern haben mit negativen Gefühlen zu kämpfen. Sogar Dienern Jehovas in der Vergangenheit ging es so. Sehen wir uns dazu das Beispiel von Paulus an.
WAS WIR VON PAULUS LERNEN
7. Mit welchen Problemen hatte Paulus zu kämpfen?
7 Fühlst du dich manchmal von deinen vielen Verpflichtungen erdrückt und überfordert? Dann geht es dir ähnlich wie Paulus. Er sorgte sich nicht nur um eine, sondern „um alle Versammlungen“ (2. Kor. 11:23-28). Rauben dir chronische Gesundheitsprobleme die Freude? Paulus hatte „einen Dorn ins Fleisch bekommen“, vielleicht ein körperliches Leiden, das ihn lange plagte und das er unbedingt loswerden wollte (2. Kor. 12:7-10). Oder bist du wegen deiner Fehler frustriert? Paulus war das manchmal auch. Er bezeichnete sich als „elender Mensch“, weil er ständig gegen seine Schwächen kämpfen musste (Röm. 7:21-24).
8. Was half Paulus, mit seinen Problemen fertigzuwerden?
8 Trotz all dieser Probleme diente Paulus Jehova weiter. Was gab ihm die Kraft dafür? Obwohl er sich seiner Schwächen deutlich bewusst war, glaubte er fest an das Lösegeld. Er kannte Jesu Versprechen, dass „jeder, der an ihn glaubt, ... ewiges Leben“ bekommt (Joh. 3:16; Röm. 6:23). Paulus gehörte ohne jeden Zweifel zu denen, die an das Lösegeld glaubten. Er war überzeugt, dass Jehova sogar denen gern vergibt, die schwere Sünden begangen haben, wenn sie bereuen (Ps. 86:5).
9. Was erfahren wir aus Galater 2:20?
9 Paulus glaubte auch an die Macht der Liebe Gottes, die durch Christus zum Ausdruck kam. Bemerkenswert ist, was Paulus am Ende von Galater 2:20 (lies) sagte: „Der Sohn Gottes ... [hat] mich geliebt und sich selbst für mich geopfert.“ Paulus setzte der Liebe Gottes keine Grenzen. Er dachte nicht: „Ich verstehe, warum Jehova meine Brüder liebt. Aber mich kann er unmöglich lieben.“ Paulus erinnerte die Römer daran, „dass Christus für uns starb, während wir noch Sünder waren“ (Röm. 5:8). Gottes Liebe hat wirklich keine Grenzen!
10. Was lernen wir aus Römer 8:38, 39?
10 Lies Römer 8:38, 39. Paulus wusste, wie stark die Liebe Gottes ist. Er schrieb, dass nichts „uns von Gottes Liebe trennen“ kann. Paulus wusste auch, wie viel Geduld Jehova mit den Israeliten hatte und wie barmherzig er ihm gegenüber gewesen war. Paulus sagte gewissermaßen: „Wenn Jehova seinen Sohn gesandt hat, um für mich zu sterben, könnte ich da irgendeinen Grund haben, an seiner Liebe zu zweifeln?“ (Röm. 8:32).
11. Warum war Paulus sicher, dass Gott ihn liebt, obwohl er die in 1. Timotheus 1:12-15 erwähnten Sünden begangen hatte?
11 Lies 1. Timotheus 1:12-15. Es gab sicher Zeiten, in denen Paulus von seiner Vergangenheit gequält wurde. Er sagte, dass er unter den Sündern an „erster Stelle“ steht. Und das ist kein Wunder. Bevor Paulus die Wahrheit kennenlernte, hat er die Christen in einer Stadt nach der anderen gnadenlos verfolgt. Einige warf er ins Gefängnis, bei anderen stimmte er für ihre Hinrichtung (Apg. 26:10, 11). Wie muss sich Paulus wohl gefühlt haben, wenn er einen jungen Christen traf, dessen Eltern mit seiner Zustimmung hingerichtet wurden? Paulus bedauerte seine Fehler, doch er wusste, dass er seine Vergangenheit nicht ändern konnte. Er war überzeugt, dass Christus für ihn gestorben war, und schrieb voller Zuversicht: „Durch Gottes unverdiente Güte bin ich, was ich bin“ (1. Kor. 15:3, 10). Was bedeutet das für dich? Sei überzeugt, dass Christus für dich gestorben ist und für dich den Weg zu einer engen Freundschaft mit Jehova geebnet hat (Apg. 3:19). Für Gott zählt, was wir jetzt und in Zukunft tun, nicht die Fehler, die wir in der Vergangenheit begangen haben, ob wir damals Zeugen Jehovas waren oder nicht (Jes. 1:18).
12. Wie kann uns 1. Johannes 3:19, 20 trösten, wenn wir uns wertlos oder nicht liebenswert fühlen?
12 Vielleicht hast du bei dem Gedanken daran, dass Jesus für dich gestorben ist, manchmal das Empfinden: „Das hab ich doch gar nicht verdient.“ Was könnte der Grund dafür sein? Unser unvollkommenes Herz könnte uns einreden, wir seien wertlos oder nicht liebenswert. (Lies 1. Johannes 3:19, 20.) Denken wir in solchen Momenten unbedingt daran, dass „Gott größer ist als unser Herz“. Die Liebe unseres himmlischen Vaters und seine Bereitschaft, uns zu vergeben, sind viel stärker als jedes negative Gefühl, das sich in unser Herz einschleichen könnte. Wir müssen uns davon überzeugen, dass Jehova uns liebt. Das können wir schaffen, wenn wir sein Wort oft studieren, immer wieder zu ihm beten und uns regelmäßig mit seinen treuen Dienern versammeln. Warum ist das so wichtig?
WIE BIBELSTUDIUM, DAS GEBET UND TREUE FREUNDE HELFEN KÖNNEN
13. Wie kann es uns helfen, uns mit Gottes Wort zu beschäftigen? (Siehe auch den Kasten „Wie die Bibel ihnen hilft“.)
13 Beschäftige dich jeden Tag mit Gottes Wort. Dann wirst du immer deutlicher wahrnehmen, wie wunderbar Jehova ist und wie sehr er dich liebt. Dich jeden Tag mit einer Passage aus der Bibel zu befassen kann dir helfen, klarer zu denken, und zum „Richtigstellen“ deiner Gedanken und Gefühle beitragen (2. Tim. 3:16). Ein Ältester namens Kevin, der mit einem geringen Selbstwertgefühl zu kämpfen hatte, sagt: „Ich hab mich intensiv mit Psalm 103 auseinandergesetzt. Das hat mir geholfen, wieder klar zu denken und zu verstehen, wie Jehova mich wirklich sieht.“ Eva, von der schon die Rede war, erzählt: „Ich lasse jeden Tag in Ruhe ausklingen und beschäftige mich mit den Gedanken Jehovas. Das schenkt mir Herzensfrieden und stärkt meinen Glauben.“
14. Was können Gebete bewirken?
14 Bete oft zu Jehova (1. Thes. 5:17). Stabile Freundschaften leben von regelmäßiger, offener Kommunikation. Das gilt auch für unsere Freundschaft mit Jehova. Wenn wir mit ihm über unsere Gefühle, Gedanken und Sorgen sprechen, zeigen wir ihm, dass wir ihm vertrauen und davon überzeugt sind, dass er uns liebt (Ps. 94:17-19; 1. Joh. 5:14, 15). Yua, die schon zu Wort kam, sagt: „Wenn ich bete, berichte ich Jehova nicht einfach von meinem Tag. Ich versuche, mich zu öffnen und ihm zu sagen, wie ich wirklich fühle. Mir ist es gelungen, in Jehova nicht mehr den Generaldirektor einer Firma zu sehen, sondern einen Vater, der seine Kinder wirklich liebt.“ (Siehe den Kasten „Hast du es schon gelesen?“.)
15. Wie zeigt sich Jehovas persönliches Interesse an uns?
15 Verbringe Zeit mit treuen Freunden. Sie sind ein Geschenk von Jehova (Jak. 1:17). Das persönliche Interesse unseres himmlischen Vaters ist auch daran zu erkennen, dass er uns eine Familie aus Brüdern und Schwestern geschenkt hat, die immer Liebe zeigt (Spr. 17:17). In seinem Brief an die Kolosser erwähnt Paulus einige Christen, die ihm zur Seite standen und durch die er „viel Trost erfahren“ hat (Kol. 4:10, 11). Selbst Christus Jesus brauchte und schätzte die Unterstützung seiner Freunde, ob es nun Engel oder Menschen waren (Luk. 22:28, 43).
16. Wie können uns treue Freunde helfen, Jehova näherzukommen?
16 Nutzt du das Geschenk, das Jehova dir mit treuen Freunden gemacht hat? Uns einem reifen Freund anzuvertrauen ist kein Zeichen von Schwäche. Es kann ein echter Schutz sein. James, der schon zitiert wurde, stellt fest: „Gute Freundschaften mit reifen Christen sind meine Rettungsleine gewesen. Wenn negative Gedanken mich überwältigen, hören mir diese kostbaren Freunde geduldig zu und versichern mir, dass sie mich lieben. Durch sie kann ich spüren, dass Jehova mich liebt und sich um mich kümmert.“ Es ist so wichtig, enge Freundschaften zu unseren Brüdern aufzubauen und zu pflegen!
BLEIB IN GOTTES LIEBE
17, 18. Wem sollten wir glauben und warum?
17 Der Teufel will, dass wir den Kampf, das Richtige zu tun, aufgeben. Er möchte uns einreden, Jehova würde uns nicht lieben und wir seien es nicht wert, gerettet zu werden. Doch wie wir gesehen haben, entspricht das nicht im Entferntesten der Wahrheit.
18 Jehova liebt dich. Du bist so kostbar in seinen Augen! Wenn du auf ihn hörst, wirst du wie Jesus für immer in seiner Liebe bleiben (Joh. 15:10). Lass dich also nicht täuschen. Weder vom Teufel noch von deinem Herzen, das dich verurteilen will. Vertraue Jehova, der das Gute in jedem von uns sieht. Und sei überzeugt, dass er „Gefallen an seinem Volk“ findet – auch an dir!
LIED 141 Das Wunder des Lebens
a Manchen Brüdern und Schwestern fällt es schwer zu glauben, dass Jehova sie je lieben könnte. Wir werden sehen, warum wir sicher sein können, dass Jehova jeden Einzelnen von uns liebt. Außerdem geht es darum, wie wir jegliche Zweifel an seiner Liebe überwinden können.
b Einige Namen wurden geändert.
c BILDBESCHREIBUNG: Paulus hatte viele Christen inhaftieren lassen. Als er das Opfer Jesu für sich annahm, änderte er sich. Von den Brüdern, denen er später Mut zusprach, hatten einige vielleicht Verwandte, die er früher verfolgt hatte.