Entscheidende Faktoren für eine gute schulische Erziehung
VOR kurzem brachte die New York Times auf der Titelseite einen Bericht über Latoya, eine 16jährige Schülerin. Als sie 11 Jahre alt war, habe ihr Vater angefangen, sie zu schlagen und zu mißbrauchen, erzählte sie. Ihre Mutter nahm Drogen und hatte die Familie verlassen. „Ihr Zuhause“, schrieb die Zeitung, „war eine verlassene Wohnung ohne Toilette, ein Zimmer, in dem sie vor Angst nicht einschlafen konnte.“ Latoya ist jedoch ein außergewöhnliches Mädchen. Anfang dieses Jahres wurde sie trotz alledem an ihrer Schule die Präsidentin der Nationalen Begabtenförderungsgesellschaft und erzielte in den sogenannten Begabtenkursen einen guten Notendurchschnitt.
Was kann einem Kind aus einem schlechten Umfeld helfen, in der Schule gute Leistungen zu bringen? Ein entscheidender Faktor für eine gute schulische Erziehung ist oftmals, daß ein fürsorglicher Erwachsener da ist — vorzugsweise natürlich die Eltern oder ein Elternteil des Kindes —, der dem Kind beisteht und an dessen Erziehung maßgeblich beteiligt ist. Eine Schülerin, die sich im letzten Schuljahr befand, hielt das für so wichtig, daß sie sagte: „Kinder können nur mit der Unterstützung der Eltern in der Schule überleben.“
Die meisten Lehrer sind derselben Auffassung. Ein Lehrer in New York erklärte: „Hinter jedem Schüler, der die Schule erfolgreich durchläuft — und davon gibt es viele —, steht ein Elternteil, der jederzeit für ihn da war.“
Die Unterstützung der Eltern — ein entscheidender Faktor
In Reader’s Digest untersuchte man letztes Jahr die Frage, warum manche Schüler besser sind als andere. Dabei stellte sich unter anderem heraus, daß „Kinder aus gefestigten Familien in der Schule im Vorteil sind“. In solchen Familien schenken die Eltern ihren Kindern liebevolle Aufmerksamkeit und vermitteln ihnen echte Werte und Ziele. Ein Vater bemerkte jedoch: „Man kann den Kindern keine richtige Anleitung geben, wenn man nicht weiß, was an der Schule so läuft.“
Ein Besuch in der Schule ist eine gute Methode, das herauszufinden. Eine Mutter, die öfter einen solchen Besuch macht, schrieb: „Wenn ich in der Schule meiner Tochter durch die Flure laufe, höre ich eine anstößige, obszöne Sprache. Überall sind schmusende Pärchen zu sehen — würde es ein Film sein, wäre er nicht jugendfrei.“ Solche Besuche können Eltern begreifen helfen, wie schwierig es heutzutage für Kinder ist, eine gute schulische Erziehung zu erhalten und ein moralisch einwandfreies Leben zu führen.
Bedeutsamerweise hieß es in der Veröffentlichung The American Teacher 1994: „Schüler, die Opfer tätlicher Angriffe werden, geben häufiger an, daß ihre Eltern nur selten Gesprächstermine mit Lehrern wahrnehmen und daß sie Elternabende oder Besuchstage kaum nutzen, um Kontakte zur Schule zu knüpfen.“
Eine besorgte Mutter verriet, was Eltern tun müssen. „Seien wir am Ort des Geschehens“, sagte sie. „Lassen wir die Schulverwaltung wissen, daß wir an dem interessiert sind, was unser Kind lernt. Ich gehe oft in die Schule und verfolge den Unterricht mit.“ Eine andere Mutter unterstrich, wie wichtig es ist, für die Kinder einzutreten. Sie erklärte: „Meine Kinder gingen ins Büro der Schulverwaltung, um mit einem Vertrauenslehrer zu sprechen, doch sie wurden dort einfach ignoriert. Als ich am nächsten Tag mit einem meiner Kinder vorsprach, überschlug man sich fast, um mir und meinem Kind zu helfen.“
Diese Mutter, die vier Söhne hat, betonte auch, wie wichtig es ist, sich für Aktionen in der Schule zu interessieren, die einen direkten Einfluß auf die Erziehung der Kinder nehmen. „Man sollte zu Elternsprechtagen und zu Projektwochen gehen — das heißt, man sollte sich für alles interessieren, was die Kinder mitmachen und wozu die Eltern eingeladen werden“, sagte sie. „Auf diese Weise hat man Gelegenheit, die Lehrer der Kinder kennenzulernen. Sie müssen wissen, daß man die schulische Erziehung für einen sehr wichtigen Abschnitt im Leben der Kinder hält. Wenn Lehrer das wissen, sind sie eher bereit, in unsere Kinder Zeit und Mühe zu investieren.“
Zusammenarbeit mit Lehrern
Einige Eltern denken vielleicht, daß sie an den Abenden, die die Schule für das Gespräch zwischen Eltern und Lehrern vorgesehen hat, Wichtigeres zu tun haben. Was kann jedoch wichtiger sein, als den Menschen, die unserem Kind zu einer guten schulischen Erziehung verhelfen wollen, für ein Gespräch zur Verfügung zu stehen? Eine gute Zusammenarbeit zwischen Eltern und Lehrern ist unerläßlich.
In Rußland gibt es eine ausgezeichnete Einrichtung, die die Zusammenarbeit zwischen Eltern und Lehrern fördert. Alle Schulaufgaben werden in dem sogenannten Dnjewnik festgehalten — ein täglicher Bericht über die Schulaufgaben, kombiniert mit einem Kalender. Die Schüler müssen ihren Dnjewnik in jede Unterrichtsstunde mitbringen und dem Lehrer auf Wunsch vorlegen. Außerdem müssen die Schüler den Dnjewnik ihren Eltern zeigen und von ihnen jede Woche unterschreiben lassen. Victor Lobachov, ein in Moskau lebender Vater, dessen Kinder im schulpflichtigen Alter sind, sagte, daß „diese Informationen den Eltern helfen, mit den Aufgaben und Noten ihrer Kinder auf dem laufenden zu bleiben“.
Heute beschweren sich Lehrer jedoch häufig darüber, daß sich die Eltern für die schulische Erziehung ihrer Kinder nicht interessieren. Ein Sekundarlehrer in den Vereinigten Staaten erzählte, er habe einmal 63 Briefe verschickt, in denen er die Eltern über die mangelhaften Leistungen ihrer Kinder informiert habe. Nur drei Eltern hätten sich daraufhin bei ihm gemeldet.
Das ist wirklich traurig! Eltern sollte die schulische Erziehung ihrer Kinder sehr am Herzen liegen, zumal die Erziehung ja in erster Linie ihre Verantwortung ist. Ein Pädagoge traf den Nagel auf den Kopf, als er sagte: „Das Hauptziel der schulischen Erziehung besteht darin, die Eltern zu unterstützen, ihre Kinder zu verantwortungsbewußten Erwachsenen zu erziehen.“
Eltern sollten daher die Initiative ergreifen und sich bemühen, die Lehrer ihrer Kinder kennenzulernen. Eine Mutter meinte: „Die Lehrer müssen das Gefühl haben, daß sie einen jederzeit anrufen können.“ Und Eltern sollten es begrüßen, wenn sich Lehrer offen über ihre Kinder äußern, ja sie sollten die Lehrer sogar dazu ermuntern. Sie sollten konkrete Fragen stellen, wie zum Beispiel: „Haben Sie irgendwelche Schwierigkeiten mit meinem Kind? Ist mein Kind respektvoll? Ist es bei allen Unterrichtsstunden anwesend? Kommt es pünktlich?“
Was, wenn sich ein Lehrer nicht gerade vorteilhaft über das Kind äußert? Man sollte nicht davon ausgehen, daß der Lehrer die Unwahrheit sagt. Leider führen viele Jugendliche, die sich zu Hause oder in der Anbetungsstätte scheinbar tadellos verhalten, in Wirklichkeit ein Doppelleben. Deshalb sollte man dem Lehrer respektvoll zuhören und dann der Sache auf den Grund gehen.
Wenn das Kind nach der Schule nach Hause kommt
Wie fühlen wir uns als Eltern, wenn wir von der Arbeit nach Hause kommen? Gestreßt oder frustriert? Kinder fühlen sich unter Umständen erheblich miserabler, wenn sie nach der Schule nach Hause kommen. Ein Vater riet daher: „Man sollte alles tun, damit die Kinder gern nach Hause kommen. Wahrscheinlich haben sie einen schweren Tag hinter sich.“
Nach Möglichkeit sollte ein Elternteil zu Hause sein, wenn die Kinder aus der Schule kommen. Eine Mutter erklärte: „Kinder können einem nicht sagen, was los ist, wenn man nicht da ist, um mit ihnen zu reden. Deshalb sehe ich zu, daß ich zu Hause bin, wenn die Kinder aus der Schule kommen.“ Eltern müssen nicht nur wissen, was ihr Kind tut, sondern auch, was es fühlt und denkt. Das herauszufinden erfordert viel Zeit, Mühe und behutsames Nachhaken (Sprüche 20:5). Tägliche Gespräche sind sehr wichtig.
Ein Grundschullehrer in New York bemerkte: „Sie müssen jeden Tag damit rechnen, daß Ihrem Kind die Wertvorstellungen eines angeschlagenen Schulsystems vermittelt werden.“ Seine Anregung war daher: „Achten Sie darauf, was sich im Herzen Ihres Kindes abspielt. Egal, wie müde Sie sind, nehmen Sie sich die Zeit, Ihr Kind aus der Reserve zu locken und falsche Wertvorstellungen durch richtige zu ersetzen“ (Sprüche 1:5).
Ein langjähriger Sekundarlehrer gab einen ähnlichen Rat, als er sagte: „Statt nur zu fragen, wie es in der Schule war, ist es vorteilhaft, direkte, konkrete Fragen zum Tagesgeschehen und zum Tagesablauf zu stellen. Das sollte nicht einem Verhör oder einem neugierigen Aushorchen gleichen, sondern in einem zwanglosen Gespräch mit dem Kind erfolgen.“
Der amerikanische Erziehungsminister Richard W. Riley riet dringend: „Sprechen Sie mit Ihren Kindern — vor allem mit Kindern im Teenageralter —, ganz offen über die Wertvorstellungen, die Sie bei ihnen sehen möchten, und über die Gefahren, die mit Drogen und Alkohol verbunden sind. Solche persönlichen Gespräche, so unangenehm sie Ihnen vielleicht auch sind, können das Leben Ihrer Kinder retten.“
Niemals sollten Eltern ihren Kindern den Eindruck vermitteln, sie seien zu beschäftigt, um ihnen zuzuhören; das trifft vor allem auf Väter zu, die in einer Christenversammlung Verantwortung tragen. Selbst wenn ein Kind etwas erzählt, was die Eltern bestürzt, sollten sie das Kind durch ihren Gesichtsausdruck und ihre Reaktion spüren lassen, daß sie sich über seine Offenheit freuen. Eine Schülerin empfahl: „Eltern sollten nicht schockiert sein, wenn ihr Kind von Drogen- oder Sexgeschichten in der Schule erzählt.“
Da heute viele Familien auseinanderbrechen, gibt es etliche „vaterlose Knaben“ (Hiob 24:3; 29:12; Psalm 146:9). In der Christenversammlung ist gewöhnlich immer jemand da, der einem Kind, das Hilfe braucht, beistehen kann. Sind wir dazu bereit?
Lerneifer und Verantwortungsgefühl fördern
Die meisten jungen Leute sind in puncto Schulaufgaben nicht so beflissen wie Latoya, von der eingangs die Rede war. Ein Großteil der Kinder muß zum Lernen immer wieder angespornt werden. Joseph Fernandez, ehemaliger Leiter der New Yorker Schulbehörde, sagte über seine eigenen Kinder: „Bei uns zu Hause gab es für das Lernen feste Zeiten. Wir stellten unseren Kindern Bücher zur Verfügung, spornten sie an, in die öffentliche Bibliothek zu gehen, und machten den Schulbesuch und das Engagement in der Schule zu einem Schwerpunkt unserer Erziehung.“
Ein anderer Angestellter der Schulverwaltung erklärte: „Unsere Kinder dürfen nicht nur den Eindrücken durch Fernsehen, Filme, Videos und Einkaufszentren ausgesetzt sein, sondern müssen in gleicher Weise auch durch Bücher und Geschichten Eindrücke sammeln.“ Eltern könnten sich ihre Zeit vielleicht so einteilen, daß sie dann, wenn die Kinder ihre Hausaufgaben machen, selbst etwas studieren oder lesen. Die Kinder können daran erkennen, daß die Eltern Bildung schätzen.
In vielen Familien ist das Fernsehen der größte Rivale des Lernens. „Bis zum Alter von 18 Jahren“, meinte ein Pädagoge, „haben junge Leute 11 000 Stunden im Klassenzimmer und 22 000 Stunden vor dem Fernseher verbracht.“ Möglicherweise müssen Eltern die Fernsehzeit für ihre Kinder einschränken; unter Umständen heißt das, daß sie selbst nur gelegentlich fernsehen. Außerdem sollte man sich fest vornehmen, mit seinen Kindern gemeinsam zu lernen. Man sollte zusammen etwas lesen und täglich Zeit dafür einplanen, die Hausaufgaben durchzugehen.
Den Kindern werden in der Schule täglich viele Aufgaben übertragen. Werden sie sie erledigen? Wahrscheinlich schon, sofern sie von den Eltern gelehrt worden sind, ihren Pflichten zu Hause nachzukommen. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung ist, den Kindern jeden Tag bestimmte Arbeiten aufzutragen und von ihnen zu erwarten, daß sie sie gemäß einem bestimmten Plan erledigen. Natürlich verlangt eine solche Erziehung den Eltern viel ab, aber auf diese Weise können sie ihren Kindern das Verantwortungsgefühl vermitteln, das sie benötigen, um in der Schule und im späteren Leben erfolgreich zu sein.
Engagement des Schülers, ein unerläßlicher Faktor
Der Bildungsberater Arthur Kirson nannte einen weiteren entscheidenden Faktor für eine gute schulische Erziehung, als er über Latoya, die bereits erwähnt wurde, sagte: „Ich traf sie das erste Mal, nachdem es bei ihr zu Hause gerade wieder einen schlimmen Zwischenfall gegeben hatte. Da saß dieses Mädchen mit einem zerschundenen Gesicht [von den Mißhandlungen durch ihren Vater] und hatte nur eine einzige Sorge: ihre Schularbeiten.“
Ja, ein unerläßlicher Faktor für eine gute schulische Erziehung ist das starke Engagement des Kindes, wenn es um das Lernen geht. Ein Jugendlicher in New York bemerkte: „Ob die Schule den Schülern etwas bringt, hängt heutzutage völlig von der Motivation und der Disziplin der Schüler selbst ab.“
Zum Beispiel sagte ein Lehrer zu einer Mutter, die sich über die schulische Erziehung ihres Kindes Gedanken machte: „Machen Sie sich keine Sorgen, Frau Smith. Justin ist so clever, daß er gar nicht zu wissen braucht, wie man buchstabiert. Das wird er später seine Sekretärin tun lassen.“ Doch gleichgültig, wie clever ein Kind ist, es ist wichtig, daß es Fertigkeiten wie Lesen und Schreiben beherrscht, und dazu gehören auch gut verständliche Aufsätze, eine leserliche Schrift und eine gute Rechtschreibung.
Erschreckenderweise protestierten eine Reihe Pädagogen nicht gegen die Aussage des angesehenen Psychologen Carl Rogers, der sagte: „Niemand sollte jemals versuchen, etwas zu lernen, was er nicht für sinnvoll hält.“ Was ist an seiner Aussage verkehrt? Es liegt auf der Hand, daß ein Kind oftmals den Wert dessen, was es lernen soll, noch nicht erkennen kann. Vielfach erkennt man den Wert erst viel später im Leben. Damit ein Kind eine gute schulische Erziehung erhält, muß es heutzutage eindeutig ein persönliches Engagement mitbringen.
Cindy, 14 Jahre alt und in der neunten Klasse, bringt dieses Engagement mit und gibt darin ein gutes Beispiel. Sie erklärte: „Nach dem Unterricht bleibe ich noch etwas da und rede mit den Lehrern, um sie besser kennenzulernen. Ich versuche herauszufinden, was sie von ihren Schülern erwarten.“ Außerdem paßt sie im Unterricht auf und gibt den Hausaufgaben den Vorrang. Gute Schüler haben es sich angewöhnt, im Unterricht und beim Lesen Papier und Bleistift bereitzuhalten, um kurze Notizen zu machen.
Für eine gute schulische Erziehung ist es außerdem unerläßlich, daß man fest entschlossen ist, schlechten Umgang zu meiden. Cindy erzählte: „Ich suche mir immer jemand, der gute Moralvorstellungen hat. Ich frage meine Schulkameradinnen zum Beispiel, wie sie über den und den denken, der Drogen nimmt oder mit jeder schläft. Wenn sie sagen: ‚Was ist denn daran verkehrt?‘, weiß ich, daß sie kein guter Umgang sind. Aber wenn ein Mädchen ein solches Verhalten wirklich anwidert und sie sagt, sie wolle anders sein, dann setze ich mich in der Mittagspause neben sie.“
Wer heute eine gute schulische Erziehung genießen möchte, muß wirklich vielen Herausforderungen begegnen. Aber eine solche Erziehung ist möglich, wenn sowohl die Schüler als auch die Eltern entscheidende Faktoren berücksichtigen. Als nächstes werden wir uns mit einer anderen Einrichtung beschäftigen, die einem erheblich dabei helfen kann, Nutznießer einer guten schulischen Erziehung zu sein.
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Verzärteln oder liebevoll zurechtweisen?
Die Bibel sagt warnend, daß es verhängnisvoll ist, Kinder zu verzärteln (Sprüche 29:21). Damit in Übereinstimmung erklärte Albert Shanker, Präsident des Amerikanischen Lehrerverbandes: „Manche Eltern denken, sie würden ihren Kindern etwas Gutes tun, wenn sie alles so machen, wie die Kinder es wollen. Wir wissen, daß das falsch ist.“
Selbst viele junge Leute wissen, daß es verkehrt ist, Kinder zu verzärteln. Anfang dieses Jahres berichtete eine in Massachusetts erscheinende Zeitung: „Eine Umfrage unter 1 572 Sechst- bis Zwölftkläßlern in West Springfield ergab, daß sich nicht in erster Linie der Gruppenzwang, sondern die ‚Laxheit der Eltern‘ auf den Drogen- und Alkoholkonsum der Kinder dieser Altersgruppe auswirkt.“
Eine verzärtelnde oder laxe Erziehung hat auch zu einer Welle der Promiskuität geführt. Ja, ein Kind, das nicht zurechtgewiesen wird, wird — wie die Bibel sagt — seinen Eltern Schande bereiten (Sprüche 29:15).
[Kasten auf Seite 10]
Was Eltern tun können
✔ Lernt die Schule eurer Kinder kennen, welche Ziele man dort verfolgt und ob man eure eigenen Wertvorstellungen und Glaubensansichten respektiert.
✔ Macht euch mit den Lehrern der Kinder bekannt, und seid um eine gute Zusammenarbeit bemüht.
✔ Interessiert euch für die Hausaufgaben der Kinder, und lest häufig mit ihnen.
✔ Achtet darauf, was sich die Kinder im Fernsehen ansehen und wieviel sie fernsehen.
✔ Achtet auf die Eßgewohnheiten der Kinder. Schundnahrung kann sich auf ihre Konzentrationsfähigkeit nachteilig auswirken.
✔ Sorgt dafür, daß eure Kinder genügend Schlaf erhalten. Müde Kinder können nicht gut lernen.
✔ Helft euren Kindern, sich Freunde auszusuchen, die einen guten Einfluß auf sie haben.
✔ Seid euren Kindern der beste Freund. Sie benötigen so viele reife Menschen als Freunde wie möglich.
Was Kinder tun können
✔ Lege mit Hilfe deiner Eltern fest, welche Ziele du in der Schule verfolgen willst und wie du sie erreichen kannst. Besprich diese Ziele mit deinen Lehrern.
✔ Wähle dir, sofern das möglich ist, deine Fächer sorgfältig mit Hilfe deiner Lehrer und deiner Eltern aus. Leichte Wahlfächer sind in der Regel nicht die besten.
✔ Versuche, zu deinen Lehrern ein gutes Verhältnis aufzubauen. Finde heraus, was sie von dir erwarten. Besprich mit ihnen deine Fortschritte und wo du Schwierigkeiten hast.
✔ Paß gut auf im Unterricht. Laß dich nicht von anderen, die den Unterricht stören, verleiten mitzumachen.
✔ Suche dir deine Freunde gut aus. Sie können deinen Fortschritt in der Schule behindern oder fördern.
✔ Mache deine Hausaufgaben, so gut du kannst. Konzentriere dich darauf. Bitte nötigenfalls deine Eltern oder einen anderen reifen Erwachsenen um Hilfe.
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Eltern sollten aufmerksam zuhören, wenn ein Lehrer sich über ihr Kind beklagt
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Eltern sollten ihr Kind jeden Tag danach fragen, wie es in der Schule war