Kapitel zwei
Prophetische Worte des Trostes für uns
1. Warum sollten wir uns für die Prophezeiung Jesajas interessieren?
JESAJA schrieb das Buch, das seinen Namen trägt, schon vor nahezu 3 000 Jahren; dennoch ist es für uns heute von besonderem Wert. Die historischen Ereignisse, die er schriftlich festhielt, lehren uns wichtige Grundsätze. Und durch ein Studium der Prophezeiungen, die er im Namen Jehovas aufzeichnete, können wir unseren Glauben stärken. Ja, Jesaja war ein Prophet des lebendigen Gottes. Jehova inspirierte ihn, Geschichte im Voraus zu schreiben, Geschehnisse zu schildern, bevor sie eintraten. So bewies Jehova, dass er die Zukunft voraussagen und auch gestalten kann. Durch eine eingehende Betrachtung des Buches Jesaja können sich wahre Christen davon überzeugen, dass Jehova alles wahr machen wird, was er verheißen hat.
2. Wie stand es um Jerusalem, als Jesaja sein prophetisches Buch schrieb, und welche Veränderung sollte eintreten?
2 Als Jesaja die Niederschrift seiner Prophezeiung vollendete, war für Jerusalem die assyrische Bedrohung bereits vorüber. Der Tempel stand immer noch, und die Menschen gingen wie seit Hunderten von Jahren ihren täglichen Verrichtungen nach. Doch das sollte sich ändern. Es würde eine Zeit kommen, wo man den Reichtum der jüdischen Könige nach Babylon schaffen würde und junge Juden in jener Stadt als Hofbeamte tätig wären (Jesaja 39:6, 7).a Genau das traf mehr als 100 Jahre später ein (2. Könige 24:12-17; Daniel 1:19).
3. Welche Botschaft enthält Jesaja, Kapitel 41?
3 Die von Jesaja verkündete Botschaft Gottes ist aber nicht lediglich eine Unglücksbotschaft. Das 40. Kapitel seines Buches beginnt mit dem Wort „tröstet“.b Die Juden sollten durch die Zusicherung, dass entweder sie oder ihre Kinder in ihr Heimatland zurückkehren könnten, getröstet werden. Im 41. Kapitel wird diese trostreiche Botschaft fortgesetzt und es wird vorausgesagt, Jehova werde einen mächtigen König erwecken, der den Willen Gottes ausführt. Das Kapitel enthält bestimmte Zusicherungen sowie die Aufforderung, auf Gott zu vertrauen. Es stellt die falschen Götter, auf die Menschen der Nationen vertrauen, als machtlos bloß. Vieles ist dazu angetan, den Glauben zu stärken — heute genauso wie zur Zeit Jesajas.
Jehova fordert die Nationen heraus
4. Mit welchen Worten fordert Jehova die Nationen heraus?
4 Durch seinen Propheten sagt Jehova: „Hört mir schweigend zu, ihr Inseln; und Völkerschaften mögen neue Kraft gewinnen. Mögen sie herankommen. Dann lasst sie reden. Lasst uns miteinander zum Gericht nahen“ (Jesaja 41:1). Mit diesen Worten fordert Jehova die Nationen heraus, die sich gegen sein Volk stellen. Mögen sie vor ihn treten und sich rüsten zu reden! Wie wir noch sehen werden, fordert er gleichsam als Richter in einem Gerichtssaal die Nationen auf, Beweise dafür vorzubringen, dass ihre Götzen wahre Götter sind. Können diese Götter Taten der Rettung zugunsten ihrer Anbeter voraussagen oder Strafgerichte gegen ihre Feinde? Wenn ja, können sie dann solche Prophezeiungen wahr machen? Die Antwort lautet ganz einfach: „Nein.“ Das kann nur Jehova.
5. Erkläre, inwiefern Jesajas Prophezeiungen mehr als eine Erfüllung haben.
5 Bei der Betrachtung der Prophezeiungen Jesajas sollten wir im Sinn behalten, dass sie wie viele biblische Prophezeiungen mehr als eine Erfüllung haben. Im Jahr 607 v. u. Z. wird Juda ins Exil nach Babylon gehen. Doch aus Jesajas Prophezeiung geht hervor, dass Jehova die dort in Gefangenschaft weilenden Israeliten befreien wird. Das geschieht 537 v. u. Z. Eine damit vergleichbare Befreiung erfolgte Anfang des 20. Jahrhunderts. Während des Ersten Weltkriegs durchlebten Jehovas gesalbte Diener auf der Erde eine Zeit der Drangsal. Unter dem Druck, den Satans Welt — angestachelt von der Christenheit, dem führenden Teil Groß-Babylons — ausübte, kam das organisierte Predigen der guten Botschaft 1918 so gut wie zum Erliegen (Offenbarung 11:5-10). Verantwortliche Vertreter der Watch Tower Society schickte man aufgrund erlogener Anschuldigungen ins Gefängnis. Im Grunde genommen hatte die Welt in ihrem Kampf gegen Gottes Diener triumphiert. Aber dann führte Jehova — wie 537 v. u. Z. — unerwartet eine Befreiung herbei. 1919 wurden die eingesperrten Vorstandsmitglieder freigelassen und später ließ man die gegen sie erhobenen Anklagen fallen. Durch einen Kongress in Cedar Point (Ohio) im September 1919 von neuem gestärkt, machten sich Jehovas Diener wieder an das Predigen der guten Botschaft vom Königreich (Offenbarung 11:11, 12). Seither hat dieses Predigtwerk einen bemerkenswerten Umfang angenommen. Viele Worte Jesajas werden sich darüber hinaus auf wunderbare Weise im künftigen Paradies auf der Erde erfüllen. Deshalb betreffen die von ihm vor langer Zeit geäußerten Worte heute alle Nationen und Völker.
Ein Befreier wird herbeigerufen
6. Wie beschreibt der Prophet einen künftigen Eroberer?
6 Durch Jesaja sagt Jehova einen Eroberer voraus, der nicht nur Gottes Volk aus Babylon befreien, sondern auch über die Feinde ein Strafgericht bringen wird. Jehova fragt: „Wer hat jemand vom Sonnenaufgang her erweckt? Wer ging in Gerechtigkeit daran, ihn zu rufen, SEINEN Füßen zu folgen, um die Nationen vor ihm dahinzugeben und ihn dann sogar Könige unterwerfen zu lassen? Wer gab sie ständig wie Staub seinem Schwert hin, sodass sie gleich bloßen Stoppeln mit seinem Bogen umhergetrieben worden sind? Wer jagte ihnen fortgesetzt nach, zog ständig friedlich auf seinen Füßen über den Pfad dahin, auf dem er dann nicht herkam? Wer ist tätig gewesen und hat dies getan, indem er die Generationen von Anfang an rief? Ich, Jehova, der Erste; und bei den Letzten bin ich derselbe“ (Jesaja 41:2-4).
7. Wer ist der künftige Eroberer, und was erreicht er?
7 Wer ist derjenige, der vom Sonnenaufgang, von östlichen Gegenden her, erweckt wird? Medo-Persien und Elam liegen östlich von Babylon. Von dorther rückt Cyrus mit seinem mächtigen Heer vor (Jesaja 41:25; 44:28; 45:1-4, 13; 46:11). Obwohl Cyrus kein Anbeter Jehovas ist, handelt er „in Gerechtigkeit“, das heißt im Einklang mit dem Willen Jehovas, des gerechten Gottes. Cyrus unterwirft Könige, und diese werden vor ihm wie Staub zerstreut. Auf seinem Eroberungsfeldzug zieht er „friedlich“ oder sicher über Pfade, auf denen man gewöhnlich nicht reist, und überwindet alle Hindernisse. Im Jahr 539 v. u. Z. erreicht er die mächtige Stadt Babylon und nimmt sie ein. So kommt es, dass Gottes Volk befreit wird und nach Jerusalem zurückkehren kann, um die reine Anbetung wieder einzuführen (Esra 1:1-7).c
8. Was kann nur Jehova?
8 Den Aufstieg des Cyrus prophezeit Jehova durch Jesaja somit lange Zeit vor der Geburt dieses Königs. Nur der wahre Gott kann so etwas genau voraussagen. Keiner der falschen Götter der Nationen kommt Jehova gleich. Mit gutem Grund erklärt Jehova: „Keinem sonst werde ich meine eigene Herrlichkeit geben.“ Nur Jehova kann zu Recht sagen: „Ich bin der Erste, und ich bin der Letzte, und außer mir gibt es keinen Gott“ (Jesaja 42:8; 44:6, 7).
Verängstigte Völker vertrauen auf Götzen
9—11. Wie reagieren die Nationen auf das Vorrücken des Cyrus?
9 Jetzt beschreibt Jesaja, wie die Nationen auf diesen künftigen Eroberer reagieren werden: „Die Inseln sahen es und begannen sich zu fürchten. Sogar die äußersten Enden der Erde erzitterten. Sie näherten sich und kamen heran. Sie halfen dann ein jeder seinem Gefährten, und einer pflegte zu seinem Bruder zu sagen: ‚Sei stark.‘ So stärkte dann der Kunsthandwerker den Metallbearbeiter; derjenige, der das Glätten mit dem Schmiedehammer besorgt, den, der auf dem Amboss herumhämmert, indem er von der Lötung sagte: ‚Sie ist gut.‘ Schließlich befestigte man es mit Nägeln, damit es nicht zum Wanken gebracht werden könnte“ (Jesaja 41:5-7).
10 Jehova sieht etwa 200 Jahre in die Zukunft und überblickt den Weltschauplatz. Ein mächtiges Heer unter Cyrus rückt schnell vor und besiegt alle Gegner. Die Völker — selbst die Bewohner der Inseln und der entlegensten Orte — erzittern bei seinem Herannahen. Furchtsam vereinen sie sich, um demjenigen Widerstand zu leisten, den Jehova zur Vollstreckung des Strafgerichts aus dem Osten gerufen hat. Sie suchen sich gegenseitig Mut zu machen, indem sie zueinander sagen: „Sei stark.“
11 Handwerker arbeiten bei der Gestaltung von Götzen zusammen, die die Völker retten sollen. Ein Bildschnitzer stellt eine Holzfigur her und fordert den Goldschmied auf, sie mit Metall, eventuell mit Gold, zu überziehen. Ein Bildhauer glättet das Metall mit dem Hammer und hält die Lötung für gut. Möglicherweise nicht ohne einen gewissen Sarkasmus wird erwähnt, dass der Götze mit Nägeln befestigt werde, damit er nicht wanke oder Schwäche erkennen lasse — wie der Götze Dagon, der vor der Lade Jehovas umstürzte (1. Samuel 5:4).
„Fürchte dich nicht“!
12. Welche Zusicherung gibt Jehova Israel?
12 Nun wendet Jehova seine Aufmerksamkeit seinem Volk zu. Im Gegensatz zu den Nationen, die auf leblose Götzen vertrauen, braucht sich keiner, der sein Vertrauen auf den wahren Gott setzt, zu fürchten. Jehova beruhigt die Israeliten, indem er sie zunächst daran erinnert, dass sie die Nachkommen seines Freundes Abraham sind. In dieser Passage gibt Jesaja die überaus einfühlsamen Worte Jehovas wieder: „Du aber, o Israel, bist mein Knecht, du, o Jakob, den ich erwählt habe, du Same Abrahams, meines Freundes; du, den ich ergriffen habe von den äußersten Enden der Erde, und du, den ich sogar von ihren entlegenen Teilen hergerufen habe. Und so sprach ich zu dir: ‚Du bist mein Knecht; ich habe dich erwählt, und ich habe dich nicht verworfen. Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir. Blicke nicht gespannt umher, denn ich bin dein Gott. Ich will dich stärken. Ich will dir wirklich helfen. Ja, ich will dich festhalten mit meiner Rechten der Gerechtigkeit‘ “ (Jesaja 41:8-10).
13. Wieso werden Jehovas Worte für die gefangenen Juden ein Trost sein?
13 Wie tröstlich diese Worte für die treuen Juden sein werden, die man in einem fremden Land gefangen halten wird! Wie ermutigend für sie, zu hören, dass Jehova sie zu der Zeit, wo sie sich als Knechte des Königs von Babylon im Exil befinden, als „mein Knecht“ bezeichnet! (2. Chronika 36:20). Er wird sie wegen ihrer Untreue zwar züchtigen, aber nicht verwerfen. Israel gehört Jehova und nicht Babylon. Für Gottes Diener wird es keinen Grund geben, beim Herannahen des siegreichen Cyrus zu zittern. Jehova wird mit seinem Volk sein und ihm beistehen.
14. Inwiefern trösten die an Israel ergangenen Worte Jehovas Gottes Diener heute?
14 Durch jene Worte Jehovas sind Gottes Diener selbst bis in unsere Zeit hinein beruhigt und gestärkt worden. 1918 wollten sie sehnlichst den Willen Jehovas sie betreffend kennen lernen. Sie sehnten ihre Befreiung aus der geistigen Gefangenschaft herbei. Heute sehnen wir uns danach, von dem Druck befreit zu werden, den Satan, die Welt und unsere eigene Unvollkommenheit auf uns ausüben. Aber wir sind uns darüber im Klaren, dass Jehova genau weiß, wann und wie er im Interesse seines Volkes handeln muss. Wie Kinder klammern wir uns an seine mächtige Hand in dem Vertrauen, dass er uns weiterhilft (Psalm 63:7, 8). Jehova schätzt seine Diener. Er unterstützt uns heute ebenso, wie er sein Volk in der schwierigen Zeit von 1918/19 unterstützte und wie er den treuen Israeliten in jenen längst vergangenen Tagen beistand.
15, 16. (a) Was wird aus Israels Feinden werden, und in welcher Hinsicht gleicht Israel einem Wurm? (b) Angesichts welches bevorstehenden Angriffs sind Jehovas Worte heute besonders ermutigend?
15 Betrachten wir, was Jehova durch Jesaja anschließend sagt: „ ‚Siehe! Alle, die gegen dich entbrannt sind, werden beschämt und gedemütigt werden. Die Männer, die mit dir streiten, werden wie nichts werden und werden umkommen. Du wirst sie suchen, aber du wirst sie nicht finden, die Männer, die mit dir in Streit liegen. Sie werden wie etwas Nichtseiendes und wie nichts werden, die Männer, die dich bekriegen. Denn ich, Jehova, dein Gott, ergreife deine Rechte, der zu dir spricht: „Fürchte dich nicht. Ich selbst will dir helfen.“ Fürchte dich nicht, du Wurm Jakob, ihr Männer von Israel. Ich selbst will dir helfen‘, ist der Ausspruch Jehovas, ja deines Rückkäufers, des Heiligen Israels“ (Jesaja 41:11-14).
16 Israels Feinde werden nicht die Oberhand gewinnen. Wer gegen Israel entbrannt ist, wird beschämt werden. Wer gegen die Israeliten streitet, wird umkommen. Die gefangenen Israeliten erscheinen zwar schwach und wehrlos wie ein Wurm, der sich im Staub windet, doch Jehova wird ihnen helfen. Welch eine Ermunterung das doch für wahre Christen gewesen ist, die in den „letzten Tagen“ von vielen in der Welt gnadenlos angefeindet worden sind! (2. Timotheus 3:1). Und wie stärkend jetzt die Verheißung Jehovas angesichts des drohenden Angriffs Satans ist, der in einer Prophezeiung als „Gog vom Land Magog“ bezeichnet wird! Wenn Gog seinen heftigen Angriff startet, wird Jehovas Volk so wehrlos wirken wie ein Wurm — wie ein Volk, das „ohne Mauern“ wohnt und „auch nicht Riegel und Türen“ hat. Doch keiner, der auf Jehova hofft, wird furchtsam zu zittern brauchen. Der Allmächtige selbst wird kämpfen, um sie zu retten (Hesekiel 38:2, 11, 14-16, 21-23; 2. Korinther 1:3).
Trost für Israel
17, 18. Wie erhält Israel nach Jesajas Beschreibung Stärke, und von welcher Erfüllung dürfen wir überzeugt sein?
17 Jehova fährt fort, sein Volk zu trösten, indem er sagt: „Siehe! Ich habe dich zu einem Dreschschlitten gemacht, zu einem neuen Dreschwerkzeug, das zweischneidige Zähne hat. Du wirst die Berge niedertreten und sie zermalmen; und die Hügel wirst du so wie die Spreu machen. Du wirst sie worfeln, und ein Wind selbst wird sie forttragen, und ein Windsturm, er wird sie in verschiedene Richtungen treiben. Und du deinerseits wirst in Jehova frohlocken. In dem Heiligen Israels wirst du dich rühmen“ (Jesaja 41:15, 16).
18 Israel wird Stärke gegeben werden, damit es in die Offensive gehen und in geistigem Sinne seine mit Bergen vergleichbaren Feinde bezwingen kann. Wenn Israel aus dem Exil zurückkehrt, wird es über Feinde triumphieren, die den Wiederaufbau des Tempels und der Mauern Jerusalems zu verhindern suchen (Esra 6:12; Nehemia 6:16). Doch die Worte Jehovas werden sich im Großen am „Israel Gottes“ erfüllen (Galater 6:16). Jesus verspricht gesalbten Christen: „Dem, der siegt und meine Taten bis zum Ende hin bewahrt, will ich Gewalt über die Nationen geben, und er wird die Menschen mit eisernem Stab hüten, sodass sie gleich Tongefäßen zerbrochen werden, ebenso wie ich von meinem Vater empfangen habe“ (Offenbarung 2:26, 27). Die Zeit wird ganz sicher kommen, wo die zu himmlischer Herrlichkeit auferweckten Brüder Christi an der Vernichtung der Feinde Jehovas beteiligt sein werden (2. Thessalonicher 1:7, 8; Offenbarung 20:4, 6).
19, 20. Was schreibt Jesaja über die Wiederherstellung Israels zu einer schönen Stätte, und wie erfüllt sich das?
19 In symbolischer Sprache bekräftigt Jehova jetzt seine Verheißung, seinem Volk zu Hilfe zu kommen, wie folgt: „Die Niedergedrückten und die Armen suchen nach Wasser, aber es gibt keines. Vor Durst ist sogar ihre Zunge vertrocknet. Ich selbst, Jehova, werde ihnen antworten. Ich, der Gott Israels, werde sie nicht verlassen. Auf kahlen Hügeln werde ich Ströme öffnen und Quellen inmitten der Talebenen. Ich werde die Wildnis zu einem schilfbestandenen Wasserteich machen und das wasserlose Land zu Wasserquellen. In die Wildnis werde ich die Zeder setzen, die Akazie und die Myrte und den Ölbaum. In die Wüstenebene werde ich den Wacholderbaum stellen, die Esche und die Zypresse zur selben Zeit; damit man sieht und erkennt und beachtet und Einsicht hat zur selben Zeit, dass Jehovas Hand selbst dies getan und der Heilige Israels selbst es geschaffen hat“ (Jesaja 41:17-20).
20 Obwohl die exilierten Israeliten in der Hauptstadt einer reichen Weltmacht wohnen, kommt es ihnen so vor, als lebten sie in einer wasserlosen Wüste. Sie fühlen sich wie David, als er sich vor König Saul verbarg. 537 v. u. Z. ermöglicht ihnen Jehova, nach Juda zurückzukehren, seinen Tempel in Jerusalem wieder aufzubauen und so die reine Anbetung wiederherzustellen. Jehova segnet sie daraufhin. In einer späteren Prophezeiung sagt Jesaja voraus: „Jehova wird Zion gewiss trösten. Er wird bestimmt all ihre verwüsteten Stätten trösten, und er wird ihre Wildnis wie Eden machen und ihre Wüstenebene wie den Garten Jehovas“ (Jesaja 51:3). Und so geschieht es, nachdem die Juden in ihr Heimatland zurückgekehrt sind.
21. Welche Wiederherstellung ereignete sich in der Neuzeit, und was wird in der Zukunft geschehen?
21 Etwas Ähnliches geschah in der Neuzeit, als der größere Cyrus, Christus Jesus, seine gesalbten Nachfolger aus der geistigen Gefangenschaft befreite, damit sie darangehen konnten, die reine Anbetung wiederherzustellen. Jene Treuen wurden mit einem reichen geistigen Paradies, einem sinnbildlichen Garten Eden, gesegnet (Jesaja 11:6-9; 35:1-7). Bald wird Gott nach der Vernichtung seiner Feinde die ganze Erde in das buchstäbliche Paradies umgestalten lassen, das Jesus dem Übeltäter am Pfahl verhieß (Lukas 23:43).
Eine Herausforderung an die Feinde Israels
22. Mit welchen Worten fordert Jehova die Nationen erneut heraus?
22 Jehova kommt jetzt wieder auf seinen Rechtsstreit mit den Nationen und ihren Götzen zurück: „ ‚Bringt euren Streitfall vor‘, spricht Jehova. ‚Bringt eure Argumente vor‘, spricht der König Jakobs. ‚Bringt vor und teilt uns die Dinge mit, die geschehen werden. Die ersten Dinge — was sie waren —, teilt es doch mit, damit wir unser Herz darauf richten und ihre Zukunft erkennen können. Oder lasst uns auch die kommenden Dinge hören. Teilt die Dinge mit, die danach kommen sollen, damit wir erkennen, dass ihr Götter seid. Ja, ihr solltet Gutes tun oder Böses tun, damit wir gespannt um uns blicken und es zur selben Zeit sehen können. Seht! Ihr seid etwas Nichtseiendes, und euer Werk ist nichts. Etwas Verabscheuungswürdiges ist jeder, der euch erwählt‘ “ (Jesaja 41:21-24). Können die Götter der Nationen genaue Prophezeiungen äußern und damit beweisen, dass sie übernatürliches Wissen haben? Wenn ja, dann sollten sie als Stütze für ihre Behauptungen zumindest einige Ergebnisse vorweisen können — gute oder schlechte. Doch in Wirklichkeit können Götzen nichts bewerkstelligen und sind im Grunde etwas Nichtexistentes.
23. Warum verurteilte Jehova durch seine Propheten wiederholt die Götzen?
23 In unseren Tagen fragt sich vielleicht manch einer, warum Jehova so viel Zeit darauf verwandte, durch Jesaja und seine Mitpropheten den Götzendienst für nutzlos und töricht erklären zu lassen. Dass von Menschen gemachte Götzen nutzlos sind, ist heutzutage sicherlich den meisten klar. Ist aber ein Irrglaube erst einmal da und wird er von vielen angenommen, ist es schwer, ihn auszumerzen. Viele derzeitige Glaubenslehren sind ebenso sinnlos wie der Glaube, dass leblose Bilder echte Götter seien. Doch Menschen klammern sich an solche Glaubensansichten, obwohl überzeugende Argumente dagegen sprechen. Nur wenn sie die Wahrheit immer wieder hören, erkennen einige, wie weise es ist, auf Jehova zu vertrauen.
24, 25. Was sagt Jehova erneut von Cyrus, und an welche andere Prophezeiung erinnert uns dies?
24 Erneut spricht Jehova von Cyrus und sagt: „Ich habe jemand vom Norden her erweckt, und er wird kommen. Vom Aufgang der Sonne her wird er meinen Namen anrufen. Und er wird über bevollmächtigte Vorsteher kommen, als wären sie Lehm, und so wie ein Töpfer, der das feuchte Material stampft“ (Jesaja 41:25).d Jehova kann im Gegensatz zu den Göttern der Nationen etwas bewerkstelligen. Dadurch, dass er Cyrus von Osten, „vom Aufgang der Sonne“, herbeiholt, wird er seine Fähigkeit beweisen, etwas vorauszusagen und dann die Zukunft so zu gestalten, dass sich seine Voraussage erfüllt.
25 Diese Worte erinnern uns an die prophetische Beschreibung des Apostels Johannes von den Königen, die in unserer Zeit erweckt würden. In Offenbarung 16:12 lesen wir, dass „für die Könige vom Sonnenaufgang“ der Weg bereitet wird. Diese Könige sind niemand anders als Jehova Gott und Jesus Christus. Wie Cyrus vor langer Zeit Gottes Volk befreite, so werden diese weit mächtigeren Könige Gottes Volk durch die große Drangsal hindurch behüten und es — nachdem sie alle Feinde Jehovas vernichtet haben — in die neue Welt der Gerechtigkeit führen (Psalm 2:8, 9; 2. Petrus 3:13; Offenbarung 7:14-17).
Niemand ist wie Jehova!
26. Welche Frage wirft Jehova jetzt auf, und wird sie beantwortet?
26 Wiederum verkündet Jehova, dass er allein der wahre Gott ist. Er fragt: „Wer hat irgendetwas von Anfang an mitgeteilt, damit wir erkennen, oder von vergangenen Zeiten her, damit wir sagen können: ‚Er hat Recht‘? Ja, es gibt keinen, der es mitteilt. Es gibt wirklich keinen, der es einen hören lässt. Ja, es gibt keinen, der irgendwelche Reden von euch hört“ (Jesaja 41:26). Kein Götze hat je das Kommen eines Eroberers angekündigt, der diejenigen befreien würde, die auf den Götzen vertrauen. All jene Götter sind leblos, sie schweigen. Sie sind überhaupt keine Götter.
27, 28. Welche wichtige Wahrheit wird in den Schlussversen von Jesaja 41 betont, und nur wer verkündet dies?
27 Nachdem Jesaja diese bewegenden prophetischen Worte Jehovas berichtet hat, macht er eine wichtige Wahrheit deutlich: „Da ist ein Erster, der zu Zion spricht: ‚Siehe, da sind sie!‘, und Jerusalem werde ich einen Überbringer guter Botschaft geben. Und ich sah hin, und da war niemand; und unter diesen gab es auch keinen Ratgeber. Und ich fragte sie ständig, damit sie Antwort gäben. Seht! Sie sind alle etwas Nichtseiendes. Ihre Werke sind nichts. Ihre gegossenen Bilder sind Wind und Unwirklichkeit“ (Jesaja 41:27-29).
28 Jehova ist Erster. Niemand ist wie er! Er ist der wahre Gott, der die Befreiung seines Volkes ankündigt und ihm eine gute Botschaft bekannt macht. Und nur seine Zeugen verkünden den Nationen seine Größe. Voller Verachtung prangert er diejenigen an, die auf den Götzendienst setzen, und bezeichnet ihre Götzen als „Wind und Unwirklichkeit“. Welch triftiger Grund, sich an den wahren Gott zu klammern! Nur Jehova verdient absolutes Vertrauen.
[Fußnoten]
c Der größere Cyrus, der 1919 das „Israel Gottes“ aus der geistigen Gefangenschaft befreite, ist niemand anders als Jesus Christus, der seit 1914 als König den Thron des himmlischen Königreiches Gottes einnimmt (Galater 6:16).
d Die Heimat des Cyrus lag zwar östlich von Babylon, doch als er seinen letzten Angriff auf die Stadt unternahm, kam er von Norden, aus Kleinasien.
[Bild auf Seite 19]
Obwohl Cyrus ein Heide ist, wird er erwählt, das Werk Gottes zu tun
[Bild auf Seite 21]
Die Nationen vertrauen auf leblose Götzen
[Bilder auf Seite 27]
Israel wird wie ein „Dreschwerkzeug“ ‘die Berge zermalmen’