Kapitel sechs
Jehova — „ein gerechter Gott und ein Retter“
1, 2. Was wird uns in Jesaja, Kapitel 45 vor Augen geführt, und welche Fragen werden behandelt?
JEHOVAS Verheißungen sind zuverlässig. Er ist der Gott, der als Offenbarer und als Schöpfer wirkt. Immer wieder hat er sich als ein gerechter Gott und ein Retter von Menschen aller Nationen erwiesen. Das ist nur einiges von dem, was uns in Jesaja, Kapitel 45 auf herzerfrischende Weise vor Augen geführt wird.
2 Das 45. Kapitel des Buches Jesaja enthält überdies ein bemerkenswertes Beispiel für Jehovas Fähigkeit zu prophezeien. Durch Gottes Geist ist Jesaja in der Lage, in ferne Länder zu schauen und Ereignisse zu erfassen, die erst Jahrhunderte später eintreten werden; der Geist veranlasst ihn, ein Geschehen zu schildern, das nur Jehova, der Gott wahrer Prophetie, mit derartiger Genauigkeit vorhersagen kann. Worum handelt es sich dabei? Welche Auswirkungen hat es auf Gottes Volk zur Zeit Jesajas? Von welcher Bedeutung ist es für uns heute? Untersuchen wir einmal die Äußerungen des Propheten.
Jehovas Ausspruch gegen Babylon
3. Mit welchen anschaulichen Worten wird in Jesaja 45:1-3a der Sieg des Cyrus beschrieben?
3 „Dies ist, was Jehova zu seinem Gesalbten gesprochen hat, zu Cyrus, dessen Rechte ich ergriffen habe, um vor ihm Nationen zu unterwerfen, sodass ich sogar die Hüften von Königen entgürte, um vor ihm die zweiflügeligen Türen zu öffnen, sodass sogar die Tore nicht verschlossen sein werden: ‚Ich selbst werde vor dir hergehen, und die Unebenheiten des Landes werde ich gerade machen. Die kupfernen Türen werde ich zerschmettern, und die eisernen Riegel werde ich abhauen. Und ich will dir die Schätze in der Finsternis und die verborgenen Schätze in den Verstecken geben‘ “ (Jesaja 45:1-3a).
4. (a) Warum wird Cyrus von Jehova als sein „Gesalbter“ bezeichnet? (b) Wie wird Jehova den Sieg des Cyrus sicherstellen?
4 Durch Jesaja redet Jehova mit Cyrus so, als lebe er bereits, obwohl er ja zur Zeit Jesajas noch gar nicht geboren worden ist (Römer 4:17). Da ihn Jehova im Voraus für eine spezielle Aufgabe bestimmt hat, kann er als Gottes „Gesalbter“ bezeichnet werden. Mit Gottes Führung wird er Nationen unterwerfen und Könige so sehr schwächen, dass sie keinen Widerstand leisten können. Wenn Cyrus Babylon angreift, wird Jehova dafür sorgen, dass man die Stadttore offen lässt, wodurch sie genauso nutzlos sind, wie wenn sie zerstört worden wären. Er wird vor Cyrus hergehen und alle Hindernisse aus dem Weg räumen. Letzten Endes werden die Truppen des Cyrus die Stadt einnehmen und die in dunklen Gewölben gelagerten „verborgenen Schätze“ erbeuten. All das sagt Jesaja voraus. Gehen seine Worte in Erfüllung?
5, 6. Wann und wie erfüllt sich die Prophezeiung über den Sturz Babylons?
5 Im Jahr 539 v. u. Z. — etwa 200 Jahre nachdem Jesaja diese Prophezeiung aufgezeichnet hat — steht Cyrus tatsächlich vor den Mauern Babylons, um die Stadt anzugreifen (Jeremia 51:11, 12). Die Babylonier machen sich jedoch keine Sorgen. Sie halten ihre Stadt für uneinnehmbar. Die Stadtmauern erheben sich an tiefen Wassergräben, die vom Wasser des Euphrat gespeist werden, der ebenfalls in das Verteidigungssystem der Stadt integriert ist. Mehr als 100 Jahre ist es keinem Feind gelungen, Babylon zu erstürmen. Tatsächlich fühlt sich Belsazar, der in Babylon residierende Herrscher, so sicher, dass er mit seinem Hofstaat ein Festmahl veranstaltet (Daniel 5:1). In dieser Nacht — der Nacht vom 5./6. Oktober — verwirklicht Cyrus einen genialen militärischen Plan.
6 Von Babylon aus stromaufwärts haben die Ingenieure des Cyrus das Ufer des Euphrat durchstochen und damit das Wasser abgeleitet, sodass es nicht mehr südwärts zur Stadt hin fließt. Schon bald ist der Wasserspiegel des Stromes in und um Babylon herum so niedrig, dass die Truppen des Cyrus im Flussbett bis zum Herzen der Stadt vorrücken können (Jesaja 44:27; Jeremia 50:38). Erstaunlicherweise sind die Tore zum Fluss hin offen, genau wie von Jesaja vorausgesagt. Die Streitkräfte des Cyrus strömen in die Stadt, nehmen den Palast ein und töten König Belsazar (Daniel 5:30). In einer einzigen Nacht ist der Sieg errungen. Babylon ist gefallen und die Prophezeiung hat sich in allen Einzelheiten erfüllt.
7. Inwiefern werden Christen durch die bemerkenswerte Erfüllung von Jesajas Prophezeiung über Cyrus in ihrer Zuversicht gestärkt?
7 Durch die genaue Erfüllung dieser Prophezeiung werden Christen heute im Glauben gestärkt. Sie haben daher allen Grund, davon überzeugt zu sein, dass auch die biblischen Prophezeiungen, die sich noch nicht erfüllt haben, absolut zuverlässig sind (2. Petrus 1:20, 21). Anbeter Jehovas wissen heute, dass das Ereignis, das durch den Sturz Babylons im Jahr 539 v. u. Z. prophetisch dargestellt wurde — der Fall „Babylons der Großen“ —, bereits 1919 stattgefunden hat. Erwartungsvoll sehen sie weiterhin der Vernichtung dieses neuzeitlichen Religionssystems entgegen sowie der verheißenen Beseitigung des von Satan beherrschten politischen Systems, dem Sturz Satans in den Abgrund und dem Kommen neuer Himmel und einer neuen Erde (Offenbarung 18:2, 21; 19:19-21; 20:1-3, 12, 13; 21:1-4). Sie wissen, dass es sich bei den Prophezeiungen Jehovas nicht um leere Versprechungen handelt, sondern um Schilderungen ganz bestimmter künftiger Ereignisse. Daran zu denken, dass sich Jesajas Prophezeiung über den Sturz Babylons bis in alle Einzelheiten erfüllt hat, stärkt wahre Christen in ihrer Zuversicht. Sie erkennen, dass Jehova stets sein Wort hält.
Warum Jehova Cyrus begünstigen wird
8. Was ist e i n Grund, weshalb Jehova Cyrus den Sieg über Babylon gibt?
8 Nachdem Jehova erwähnt hat, wer Babylon einnehmen wird und wie es geschieht, nennt er e i n e n Grund, warum er Babylon von Cyrus besiegen lässt. Seine an Cyrus gerichteten prophetischen Worte lauten: „Damit du erkennst, dass ich Jehova bin, der dich bei deinem Namen ruft, der Gott Israels“ (Jesaja 45:3b). Für den Herrscher der vierten Weltmacht der biblischen Geschichte wäre es somit passend, sich einzugestehen, dass er seinen größten Sieg jemandem zu verdanken hat, der größer ist als er selbst, nämlich Jehova, dem universellen Souverän. Cyrus sollte anerkennen, dass er von Jehova, dem Gott Israels, gerufen oder beauftragt worden ist. Und wie aus dem Bibelbericht hervorgeht, schrieb Cyrus diesen großen Sieg tatsächlich Jehova zu (Esra 1:2, 3).
9. Aus welchem zweiten Grund verhilft Jehova Cyrus zum Sieg über Babylon?
9 Jehova erklärt auch den zweiten Grund, weshalb er Cyrus diesen Sieg gibt: „Um meines Knechtes Jakob und um Israels, meines Auserwählten, willen ging ich sogar daran, dich bei deinem Namen zu rufen; ich gab dir dann einen Ehrennamen, obwohl du mich nicht kanntest“ (Jesaja 45:4). Der Sieg des Cyrus über Babylon ist ein welterschütterndes Ereignis. Er kennzeichnet den Sturz einer Weltmacht und den Aufstieg einer anderen und hinterlässt in der Geschichte einen Markstein für spätere Generationen. Doch die Nachbarnationen, die jene Ereignisse besorgt verfolgen, wären wahrscheinlich erstaunt, wenn sie wüssten, dass all das wegen ein paar tausend „unbedeutender“ Exilanten in Babylon geschieht, wegen der Juden, der Nachkommen Jakobs. In den Augen Jehovas sind diese Überlebenden der damaligen Nation Israel allerdings alles andere als unbedeutend. Sie sind sein „Knecht“, sein „Auserwählter“ von allen Nationen der Erde. Wenn Cyrus Jehova zuvor auch nicht kannte, wird er doch von ihm als sein Gesalbter gebraucht, um die Stadt zu stürzen, die sich weigerte, ihre Gefangenen freizulassen. Es liegt nicht in Gottes Absicht, sein auserwähltes Volk für immer auf fremdem Boden schmachten zu lassen.
10. Was ist der wichtigste Grund, weswegen Jehova durch Cyrus das Ende der babylonischen Weltmacht herbeiführt?
10 Es gibt einen dritten und sogar noch bedeutenderen Grund, weshalb Jehova Babylon von Cyrus stürzen lässt. Er sagt: „Ich bin Jehova, und sonst gibt es keinen. Außer mir gibt es keinen Gott. Ich werde dich fest gürten, obwohl du mich nicht gekannt hast, damit man vom Aufgang der Sonne und von ihrem Untergang her erkennt, dass es außer mir keinen gibt. Ich bin Jehova, und sonst gibt es keinen“ (Jesaja 45:5, 6). Ja, der Sturz der babylonischen Weltmacht ist eine Demonstration der Göttlichkeit Jehovas, ein Beweis für alle, dass er allein würdig ist, angebetet zu werden. Aufgrund der Befreiung des Volkes Gottes werden Menschen aus vielen Nationen — von Ost bis West — kommen und Jehova als den allein wahren Gott anerkennen (Maleachi 1:11).
11. Wie veranschaulicht Jehova, dass er die Macht hat, seinen Vorsatz hinsichtlich Babylons auszuführen?
11 Bedenken wir, dass diese Prophezeiung Jesajas etwa 200 Jahre vor dem Ereignis aufgezeichnet wurde. Einige, die diese Voraussage hörten, mögen sich gefragt haben, ob Jehova wirklich die Macht habe, sie zu erfüllen. Wie die Geschichte belegt, ist diese Frage zu bejahen. Jehova erklärt, wieso es vernünftig ist, zu glauben, dass er das, was er sagt, auch ausführen kann: „Der das Licht bildet und die Finsternis schafft, den Frieden macht und das Unglück schafft, ich, Jehova, tue all diese Dinge“ (Jesaja 45:7). Alles in der Schöpfung — vom Licht bis zur Finsternis — und alles in der Geschichte — vom Frieden bis zum Unglück — wird von Jehova beherrscht. Wie er das Tageslicht schafft und die nächtliche Finsternis, so wird er für Israel den Frieden schaffen und das Unglück für Babylon. Jehova hat durch seine Macht das Universum erschaffen, und er hat die Macht, seine Prophezeiungen zu erfüllen. Wie beruhigend für Christen heute, die sich eingehend mit seinem prophetischen Wort befassen!
12. (a) Was lässt Jehova aus den sinnbildlichen Himmeln und der sinnbildlichen Erde hervorgehen? (b) Welche tröstende Verheißung enthalten die Worte aus Jesaja 45:8 für Christen in der heutigen Zeit?
12 Jehova zieht passenderweise regelmäßige Vorgänge in der Schöpfung heran, um Ereignisse zu veranschaulichen, auf die die gefangenen Juden warten: „O ihr Himmel, lasst es von oben träufeln; und die Wolkenhimmel mögen mit Gerechtigkeit rieseln. Möge sich die Erde auftun, und möge sie fruchtbar sein mit Rettung, und möge sie Gerechtigkeit aufsprossen lassen zur selben Zeit. Ich selbst, Jehova, habe es geschaffen“ (Jesaja 45:8). Wie vom buchstäblichen Himmel lebengebender Regen fällt, wird Jehova aus den sinnbildlichen Himmeln gerechte Einflüsse auf sein Volk herabströmen lassen. Und wie die buchstäbliche Erde sich öffnet und reiche Ernten hervorbringt, wird Jehova die sinnbildliche Erde aufrufen, Ereignisse hervorsprießen zu lassen, die seinem gerechten Vorsatz entsprechen — insbesondere Rettung für sein in Babylon gefangen gehaltenes Volk. In ähnlicher Weise ließ Jehova 1919 die „Himmel“ und die „Erde“ Ereignisse hervorbringen, um sein Volk zu befreien. Dies zu beobachten ist für Christen heute ein Grund, sich zu freuen. Warum? Weil diese Ereignisse ihren Glauben stärken, während sie gespannt der Zeit entgegensehen, in der die sinnbildlichen Himmel, Gottes Königreich, Segnungen auf eine gerechte Erde ausgießen werden. Die Gerechtigkeit und die Rettung, die dann den sinnbildlichen Himmeln und der sinnbildlichen Erde entspringen, werden ein weit größeres Ausmaß erreichen, als es nach dem Sturz Babylons in alter Zeit der Fall war. Auf welch herrliche Weise sich Jesajas Worte doch endgültig erfüllen werden! (2. Petrus 3:13; Offenbarung 21:1).
Segnungen durch die Anerkennung der Souveränität Jehovas
13. Warum ist es unsinnig, wenn Menschen Jehovas Vorsätze anfechten?
13 Nach dieser Beschreibung künftiger freudiger Segnungen ändert sich der in der Prophezeiung angeschlagene Ton plötzlich und Jesaja äußert zweimal ein „Wehe“: „Wehe dem, der mit seinem Bildner gestritten hat wie eine Tonscherbe mit den anderen Tonscherben des Erdbodens! Sollte der Ton zu seinem Bildner sagen: ‚Was machst du?‘, und dein Werk sprechen: ‚Er hat keine Hände‘? Wehe dem, der zum Vater sagt: ‚Wovon wirst du Vater?‘, und zur Frau: ‚Womit bist du in Geburtsschmerzen?‘ “ (Jesaja 45:9, 10). Anscheinend erheben die Söhne Israels Einspruch gegen das, was Jehova voraussagt. Vielleicht glauben die Juden nicht, Jehova werde zulassen, dass sein Volk ins Exil geht. Oder womöglich haben sie etwas daran zu bemängeln, dass Israel nicht durch einen König aus dem Hause Davids befreit wird, sondern durch den König einer heidnischen Nation. Um zu zeigen, wie absurd dieser Einwand ist, vergleicht Jesaja die Gegner mit weggeworfenen Tonklumpen und Tonscherben, die es wagen, die Weisheit des Bildners infrage zu stellen. Ausgerechnet das, was vom Töpfer gebildet worden ist, erklärt jetzt, der Töpfer habe weder Hände noch die Macht, etwas zu formen. Wie töricht! Die Gegner gleichen kleinen Kindern, die die Autorität ihrer Eltern anzweifeln.
14, 15. Was offenbaren die Ausdrücke „Heiliger“ und „Bildner“ über Jehova?
14 Jenen Gegnern teilt Jesaja die Antwort Jehovas mit: „Dies ist, was Jehova gesprochen hat, der Heilige Israels und sein Bildner: ‚Befragt mich doch über die kommenden Dinge hinsichtlich meiner Söhne; und das Tun meiner Hände solltet ihr mir anbefehlen. Ich selbst habe die Erde gemacht und habe auch den Menschen darauf erschaffen. Ich — meine eigenen Hände haben die Himmel ausgespannt, und ihrem ganzen Heer habe ich geboten.‘ ‚Ich selbst habe jemand erweckt in Gerechtigkeit, und alle seine Wege werde ich gerade machen. Er ist es, der meine Stadt bauen wird, und die von den Meinigen, die im Exil sind, wird er ziehen lassen, nicht um einen Kaufpreis noch um Bestechung‘, hat Jehova der Heerscharen gesagt“ (Jesaja 45:11-13).
15 Jehova wird als der „Heilige“ bezeichnet, wodurch seine Heiligkeit betont wird. Und mit der Bezeichnung „Bildner“ wird sein Recht als Schöpfer unterstrichen, zu entscheiden, wie etwas ausgehen wird. Jehova kann die Söhne Israels über kommende Dinge unterrichten und sich seines Werkes, das heißt seines Volkes, annehmen. Wiederum zeigt es sich, dass Erschaffen und Offenbaren miteinander verflochten sind. Als Schöpfer des gesamten Universums hat Jehova das Recht, Ereignisse so zu lenken, wie er entscheidet (1. Chronika 29:11, 12). In dem zur Betrachtung stehenden Fall hat der souveräne Herrscher entschieden, Cyrus, einen Heiden, als Befreier Israels zu erwecken. Das Kommen des Cyrus ist, obwohl es noch in der Zukunft liegt, so sicher wie die Existenz von Himmel und Erde. Welcher Sohn Israels würde es wagen, den Vater, „Jehova der Heerscharen“, zu kritisieren?
16. Warum sollten sich Diener Jehovas ihm unterwerfen?
16 In diesen Versen ist noch ein weiterer Grund zu finden, weshalb Gottes Diener sich ihm unterwerfen sollten. Seine Entscheidungen sind immer zum Wohl seiner Diener (Hiob 36:3). Er stellte Gesetze auf, durch deren Beachtung sein Volk einen Nutzen hat (Jesaja 48:17). Die Juden in den Tagen des Cyrus, die Jehovas Souveränität anerkennen, stellen fest, dass dies stimmt. Cyrus, der im Einklang mit der Gerechtigkeit Jehovas handelt, sendet sie von Babylon in ihre Heimat, damit sie den Tempel wieder aufbauen können (Esra 6:3-5). Ebenso verhält es sich heute. Gesegnet wird, wer Gottes Gesetze im täglichen Leben anwendet und sich seiner Souveränität unterstellt (Psalm 1:1-3; 19:7; 119:105; Johannes 8:31, 32).
Segnungen für andere Nationen
17. Wer außer Israel wird aus Jehovas rettenden Taten Nutzen ziehen, und wie?
17 Israel wird nicht die einzige Nation sein, die aus dem Sturz Babylons profitiert. Jesaja sagt: „Dies ist, was Jehova gesprochen hat: ‚Die Fronarbeiter Ägyptens und die Kaufleute Äthiopiens und die Sabäer, hoch gewachsene Männer, sie werden sogar zu dir übergehen, und dein werden sie werden. Hinter dir her werden sie wandern; in Fesseln werden sie herüberkommen, und vor dir werden sie sich niederbeugen. Zu dir werden sie beten und sagen: „In der Tat, Gott steht mit dir in Gemeinschaft, und sonst gibt es keinen; es gibt keinen anderen Gott“ ‘ “ (Jesaja 45:14). In Moses’ Tagen schloss sich den Israeliten auf ihrem Auszug aus Ägypten „viel Mischvolk“ an (2. Mose 12:37, 38). Auch die jüdischen Exilanten, die von Babylon in ihre Heimat zurückkehren, werden von Ausländern begleitet werden. Diese Nichtjuden werden nicht gezwungen mitzugehen, sondern „werden ... [von sich aus] übergehen“. Wenn Jehova sagt: „Vor dir werden sie sich niederbeugen“, und: „Zu dir werden sie beten“, spricht er von der bereitwilligen Unterwerfung und Treue dieser Ausländer gegenüber Israel. Wenn sie Fesseln tragen, geschieht das freiwillig und zeugt von ihrer Willigkeit, dem Bundesvolk Gottes zu dienen, dem Volk, zu dem sie sagen werden: „Gott steht mit dir in Gemeinschaft.“ Sie werden Jehova unter den Bestimmungen des Bundes, den er mit Israel geschlossen hat, als Proselyten dienen (Jesaja 56:6).
18. Wer zieht heute Nutzen daraus, dass Jehova das „Israel Gottes“ befreit hat, und in welcher Hinsicht?
18 Seit 1919, als das „Israel Gottes“ aus geistiger Gefangenschaft befreit wurde, haben die Worte Jesajas eine größere Erfüllung gehabt als in den Tagen des Cyrus. Weltweit zeigen sich Millionen bereitwillig, Jehova zu dienen (Galater 6:16; Sacharja 8:23). Wie die von Jesaja erwähnten „Fronarbeiter“ und „Kaufleute“ bieten sie freudig ihre Körperkraft und ihre finanziellen Mittel zur Unterstützung der wahren Anbetung an (Matthäus 25:34-40; Markus 12:30). Sie geben sich Gott hin, wandeln auf seinen Pfaden und sind gern seine Sklaven (Lukas 9:23). Sie beten nur Jehova an und ziehen Nutzen aus der Gemeinschaft mit Jehovas „treuem und verständigem Sklaven“, der mit Gott in einem besonderen Bundesverhältnis steht (Matthäus 24:45-47; 26:28; Hebräer 8:8-13). Jene „Fronarbeiter“ und „Kaufleute“ sind zwar keine Teilhaber an diesem Bund, doch sie profitieren daraus, gehorchen den damit verbundenen Gesetzen und verkünden freimütig: „Es gibt keinen anderen Gott.“ Wie begeisternd es ist, heute ein Augenzeuge davon zu sein, wie großartig die Zahl dieser willigen Unterstützer der wahren Anbetung zunimmt! (Jesaja 60:22).
19. Was wird denen widerfahren, die darauf bestehen, Götzen anzubeten?
19 Nachdem der Prophet erklärt hat, dass Menschen aus den Nationen die Anbetung Jehovas aufnehmen werden, ruft er aus: „Wahrlich, du bist ein Gott, der du dich verborgen hältst, der Gott Israels, ein RETTER“ (Jesaja 45:15). Jehova hält sich zwar gegenwärtig zurück, seine Macht zu zeigen, doch in der Zukunft wird er sich nicht mehr verbergen. Er wird sich als der Gott Israels kundtun, als der Retter seines Volkes. Wer allerdings auf Götzen vertraut, wird nicht von ihm gerettet werden. Von solchen Menschen sagt Jesaja: „Sie werden gewiss beschämt und auch gedemütigt werden, sie alle. Zusammen werden die Hersteller von Götzengestalten in Demütigung dahinschreiten müssen“ (Jesaja 45:16). Unter ihrer Demütigung ist nicht nur eine zeitweilig empfundene Unehre und Schande zu verstehen. Sie wird den Tod bedeuten — das Gegenteil dessen, was Jehova anschließend Israel verheißt.
20. In welcher Hinsicht wird Israel eine „Rettung auf unabsehbare Zeiten“ erfahren?
20 „Was Israel betrifft, es wird in Gemeinschaft mit Jehova bestimmt gerettet werden mit einer Rettung auf unabsehbare Zeiten. Ihr werdet nicht beschämt noch werdet ihr gedemütigt werden bis auf die unabsehbaren Zeiten der Ewigkeit“ (Jesaja 45:17). Jehova verheißt für Israel ewige Rettung; er knüpft jedoch eine Bedingung daran. Israel muss „in Gemeinschaft mit Jehova“ bleiben. Wenn Israel diese Gemeinschaft aufgibt, indem es Jesus, den Messias, verwirft, büßt die Nation die Aussicht einer „Rettung auf unabsehbare Zeiten“ ein. Doch einige in Israel werden Glauben an Jesus ausüben, und diese werden den Kern des Israels Gottes bilden, das an die Stelle des natürlichen Israel treten wird (Matthäus 21:43; Galater 3:28, 29; 1. Petrus 2:9). Das geistige Israel wird nie gedemütigt werden. Es wird in einen „ewigen Bund“ aufgenommen werden (Hebräer 13:20).
Jehova ist als Schöpfer und als Offenbarer zuverlässig
21. Inwiefern erweist sich Jehova als Schöpfer und als Offenbarer als völlig zuverlässig?
21 Können sich die Juden auf die von Jehova verheißene ewige Rettung für Israel verlassen? Jesaja antwortet: „Dies ist, was Jehova gesprochen hat, der Schöpfer der Himmel, ER, der wahre Gott, der Bildner der Erde und der sie gemacht hat, ER, der ihr festen Bestand gab, der sie nicht einfach umsonst erschuf, der sie bildete, damit sie auch bewohnt werde: ‚Ich bin Jehova, und sonst gibt es keinen. Nicht im Verborgenen redete ich, an einem dunklen Ort der Erde; noch sagte ich zum Samen Jakobs: „Sucht mich einfach umsonst.“ Ich bin Jehova, ich rede, was gerecht ist, teile mit, was gerade ist‘ “ (Jesaja 45:18, 19). Zum vierten und letzten Mal beginnt Jesaja in diesem Kapitel eine gewichtige prophetische Passage mit den Worten: „Dies ist, was Jehova gesprochen hat“ (Jesaja 45:1, 11, 14). Was sagt Jehova? Dass er sowohl als Schöpfer als auch als Offenbarer zuverlässig ist. Er erschuf die Erde nicht „einfach umsonst“. Desgleichen bittet er Israel, sein Volk, nicht, ihn „einfach umsonst“ zu suchen. Wie Gottes Vorsatz hinsichtlich der Erde verwirklicht wird, so wird es auch sein Vorsatz bezüglich seines auserwählten Volkes. Im Gegensatz zu den vagen Äußerungen derer, die falschen Göttern dienen, werden die Worte Jehovas in aller Öffentlichkeit geäußert. Seine Worte sind gerecht und sie werden sich bewahrheiten. Wer ihm dient, tut dies nicht vergeblich.
22. (a) Wessen können sich die exilierten Juden in Babylon sicher sein? (b) Wovon dürfen Christen heute überzeugt sein?
22 Für Gottes exiliertes Volk in Babylon sind diese Worte eine Zusicherung, dass das Land der Verheißung nicht verödet bleiben wird. Es wird wieder bewohnt werden. Und die an die Israeliten ergangenen Verheißungen Jehovas gehen in Erfüllung. Übrigens sind Jesajas Worte auch eine Zusicherung an Gottes Volk heute, dass die Erde kein Ödland wird — sie wird weder, wie einige glauben, durch Feuer verkohlt werden, noch wird sie, wie andere befürchten, durch Atombomben vernichtet werden. Nach Gottes Vorsatz wird die Erde ewig bestehen, in paradiesische Schönheit gekleidet und mit gerechten Menschen bevölkert sein (Psalm 37:11, 29; 115:16; Matthäus 6:9, 10; Offenbarung 21:3, 4). Wie im Falle Israels werden sich Jehovas Worte als zuverlässig erweisen.
Jehova lässt Barmherzigkeit walten
23. Wie geht es mit denen aus, die Götzen anbeten, und wie mit den Anbetern Jehovas?
23 Die Rettung Israels betont Jehova anschließend mit den Worten: „Tut euch zusammen, und kommt. Macht euch heran allesamt, ihr von den Nationen Entronnenen. Diejenigen, die das Holz ihres geschnitzten Bildes tragen, sind zu gar keiner Erkenntnis gekommen, auch diejenigen nicht, die zu einem Gott beten, der nicht retten kann. Erstattet euren Bericht und eure Darlegung. Ja, lasst sie in Einheit zusammen beraten. Wer hat dies hören lassen von alters her? Wer hat es schon seit jener Zeit berichtet? Bin nicht ich es, Jehova, außer dem es keinen anderen Gott gibt, ein gerechter Gott und ein RETTER, außer dem es keinen gibt?“ (Jesaja 45:20, 21). Die „Entronnenen“ fordert Jehova auf, ihre Rettung mit dem zu vergleichen, was Götzenanbetern widerfährt (5. Mose 30:3; Jeremia 29:14; 50:28). Da Götzendiener zu machtlosen Göttern beten und ihnen dienen, Göttern, die nicht retten können, sind sie „zu gar keiner Erkenntnis gekommen“. Ihre Anbetung ist vergeblich — sie führt zu nichts. Ein Anbeter Jehovas stellt dagegen fest, dass sein Gott die Macht hat, Ereignisse eintreten zu lassen, die er „von alters her“ vorausgesagt hat, zum Beispiel die Rettung seines im Exil in Babylon lebenden Volkes. Durch diese Macht und Weitsicht unterscheidet sich Jehova von allen anderen Göttern. Er ist wirklich „ein gerechter Gott und ein RETTER“.
„Die Rettung verdanken wir unserem Gott“
24, 25. (a) Welche Einladung lässt Jehova ergehen, und warum wird sich seine Verheißung ganz sicher erfüllen? (b) Was erwartet Jehova zu Recht?
24 Jehovas Barmherzigkeit veranlasst ihn, eine Einladung ergehen zu lassen: „Wendet euch zu mir, und werdet gerettet, ihr alle an den Enden der Erde; denn ich bin Gott, und es gibt keinen sonst. Bei mir selbst habe ich geschworen — aus meinem eigenen Mund ist in Gerechtigkeit das Wort ausgegangen, sodass es nicht zurückkehren wird —, dass sich vor mir jedes Knie beugen wird, jede Zunge schwören wird, indem sie spricht: ‚Sicherlich gibt es in Jehova volle Gerechtigkeit und Stärke. Alle, die gegen ihn entbrennen, werden direkt zu ihm kommen und beschämt sein. In Jehova werden sich alle Nachkommen Israels als recht zu sein erweisen und werden sich rühmen‘ “ (Jesaja 45:22-25).
25 Jehova verheißt Israel, diejenigen in Babylon zu retten, die sich ihm zuwenden. Da Jehova sowohl den Wunsch als auch die Fähigkeit hat, sein Volk zu retten, ist es unmöglich, dass diese Prophezeiung unerfüllt bleibt (Jesaja 55:11). Gottes Worte sind an sich schon zuverlässig, doch umso mehr noch, wenn er als Bestätigung einen Eid hinzufügt (Hebräer 6:13). Von denen, die in seine Gunst gelangen möchten, erwartet er zu Recht Unterwerfung (dass sich „jedes Knie beugen wird“) und eine persönliche Verpflichtung (dass „jede Zunge schwören wird“). Israeliten, die nicht aufgeben, Jehova anzubeten, werden gerettet werden. Sie werden sich dessen rühmen können, was Jehova für sie tut (2. Korinther 10:17).
26. Wie reagiert eine „große Volksmenge“ aus allen Nationen auf die Einladung Jehovas, sich ihm zuzuwenden?
26 Gottes Einladung, sich ihm zuzuwenden, ist jedoch nicht auf die Exilanten im alten Babylon beschränkt (Apostelgeschichte 14:14, 15; 15:19; 1. Timotheus 2:3, 4). Diese Einladung ergeht immer noch, und „eine große Volksmenge ... aus allen Nationen“ geht darauf ein und ruft aus: „Die Rettung verdanken wir unserem Gott ... und dem Lamm [Jesus]“ (Offenbarung 7:9, 10; 15:4). Jedes Jahr nimmt die große Volksmenge um Hunderttausende von Neuen zu, die sich Gott zuwenden, seine Souveränität uneingeschränkt anerkennen und ihm in aller Öffentlichkeit die Treue geloben. Zudem unterstützen sie loyal das geistige Israel, den ‘Samen Abrahams’ (Galater 3:29). Sie bringen ihre Liebe zur gerechten Herrschaft Jehovas dadurch zum Ausdruck, dass sie weltweit verkündigen: „Sicherlich gibt es in Jehova volle Gerechtigkeit und Stärke.“a Der Apostel Paulus zitierte in seinem Brief an die Römer Jesaja 45:23 nach der Wiedergabe der Septuaginta, um zu zeigen, dass letzten Endes alle Lebenden Gottes Souveränität anerkennen und seinen Namen ständig preisen werden (Römer 14:11; Philipper 2:9-11; Offenbarung 21:22-27).
27. Warum können sich Christen heute absolut auf Jehovas Verheißungen verlassen?
27 Weshalb können Angehörige der großen Volksmenge darauf vertrauen, dass es Rettung bedeutet, wenn sie sich Gott zuwenden? Weil Jehovas Verheißungen zuverlässig sind, wie die prophetischen Worte aus Jesaja, Kapitel 45 sehr deutlich zeigen. Jehova hatte die Macht und Weisheit, die Himmel und die Erde zu erschaffen. Genauso hat er die Macht und Weisheit, seine Prophezeiungen in Erfüllung gehen zu lassen. Und so, wie er dafür sorgte, dass sich die Prophezeiung über Cyrus erfüllte, so wird er auch jede andere biblische Prophezeiung, deren Erfüllung noch aussteht, wahr machen. Anbeter Jehovas dürfen daher zuversichtlich sein, dass sich Jehova bald wieder als „ein gerechter Gott und ein RETTER“ erweisen wird.
[Fußnoten]
a In der Neuen-Welt-Übersetzung wird der Ausdruck „volle Gerechtigkeit“ gebraucht, weil im hebräischen Text das Wort „Gerechtigkeit“ im Plural steht. Der Plural soll hier das überragende Ausmaß der Gerechtigkeit Jehovas ausdrücken.
[Bilder auf Seite 80, 81]
Jehova, der das Licht bildet und die Finsternis schafft, kann Frieden machen und Unglück schaffen
[Bild auf Seite 83]
Jehova wird die „Himmel“ Segnungen herabregnen und die „Erde“ Rettung hervorsprießen lassen
[Bild auf Seite 84]
Sollten weggeworfene Tonscherben die Weisheit des Bildners infrage stellen?
[Bild auf Seite 89]
Jehova erschuf die Erde nicht umsonst