Kapitel 13
Warum es glücklich macht, ein gottgefälliges Leben zu führen
1. Warum können wir sagen, daß die Wege Jehovas glücklich machen?
JEHOVA ist der ‘glückliche Gott’, und er wünscht, daß wir Freude am Leben haben (1. Timotheus 1:11). Wenn wir in seinen Wegen wandeln, wird das zu unserem eigenen Nutzen sein und uns eine Ruhe verspüren lassen, die so tief und so beständig ist wie ein nie versiegender Strom. In Gottes Wegen zu wandeln veranlaßt einen auch, fortgesetzt Taten der Gerechtigkeit zu vollbringen, die „wie die Meereswellen“ sind. Das macht wirklich glücklich (Jesaja 48:17, 18).
2. Wieso können Christen glücklich sein, obwohl sie manchmal schlecht behandelt werden?
2 Einige wenden vielleicht ein: „Menschen müssen aber manchmal deshalb leiden, weil sie das Rechte tun.“ Das stimmt; auch den Aposteln Jesu erging es so. Doch trotz Verfolgung freuten sie sich und fuhren fort, „die gute Botschaft über den Christus, Jesus, zu verkündigen“ (Apostelgeschichte 5:40-42). Wir können daraus einige wichtige Lehren ziehen. Beispielsweise, daß ein gottgefälliges Leben keine Garantie dafür ist, immer gut behandelt zu werden. Der Apostel Paulus schrieb: „Tatsächlich werden alle, die in Gemeinschaft mit Christus Jesus in Gottergebenheit leben wollen, auch verfolgt werden“ (2. Timotheus 3:12). Das geschieht deswegen, weil Satan und seine Welt denjenigen feindlich gegenüberstehen, die auf gottgefällige Weise leben (Johannes 15:18, 19; 1. Petrus 5:8). Echtes Glück ist jedoch nicht von äußerlichen Dingen abhängig. Es beruht statt dessen auf der Überzeugung, daß wir das Rechte tun und deshalb Gottes Anerkennung haben (Matthäus 5:10-12; Jakobus 1:2, 3; 1. Petrus 4:13, 14).
3. Wie sollte die Anbetung Jehovas das Verhalten einer Person beeinflussen?
3 Manche Menschen glauben, sie könnten Gottes Gunst durch gelegentliche Ergebenheitsbekundungen erlangen und brauchten sonst nicht an ihn zu denken. Mit der wahren Anbetung Jehovas, unseres Gottes, verhält es sich jedoch ganz anders. Sie beeinflußt das Verhalten einer Person von früh bis spät, Tag für Tag, Jahr für Jahr. Darum wird sie auch als der „Weg“ bezeichnet (Apostelgeschichte 19:9; Jesaja 30:21). Eine gottgefällige Lebensweise verlangt von uns, im Einklang mit Gottes Wort zu reden und zu handeln.
4. Warum ist es von Nutzen, Änderungen vorzunehmen, um im Einklang mit Gottes Wegen zu leben?
4 Wenn Personen, die erst seit kurzem die Bibel studieren, feststellen, daß sie einige Änderungen vornehmen müssen, um Jehova zu gefallen, fragen sie sich möglicherweise: „Ist ein gottgefälliges Leben wirklich lebenswert?“ Das steht völlig außer Frage. Warum? Weil „Gott Liebe ist“ und seine Wege deshalb für uns unbedingt von Nutzen sind (1. Johannes 4:8). Gott ist auch weise und weiß, was für uns am besten ist. Da Jehova Gott allmächtig ist, kann er uns stärken, damit es uns gelingt, ihm dadurch zu gefallen, daß wir eine schlechte Gewohnheit aufgeben (Philipper 4:13). Betrachten wir einige Grundsätze in Verbindung mit einem gottgefälligen Leben, und stellen wir fest, inwiefern es glücklich macht, sie anzuwenden.
EHRLICHKEIT MACHT GLÜCKLICH
5. Was sagt die Bibel über Lügen und Stehlen?
5 Jehova ist der „Gott der Wahrheit“ (Psalm 31:5). Wir wollen zweifellos sein Beispiel nachahmen und als wahrheitsliebende Menschen bekannt sein. Ehrlichkeit gibt einem Selbstachtung und ein angenehmes Gefühl. Doch da in der heutigen Welt die Unehrlichkeit weit verbreitet ist, müssen Christen an folgendes erinnert werden: „Jeder von euch [rede] mit seinem Nächsten Wahrheit ... Wer stiehlt, stehle nicht mehr, sondern er arbeite vielmehr hart, ... damit er etwas habe, um einem Bedürftigen davon abzugeben“ (Epheser 4:25, 28). Christliche Arbeitnehmer nutzen die Arbeitszeit nicht für andere Dinge. Ohne Erlaubnis ihres Arbeitgebers nehmen sie nichts mit, was ihm gehört. Ein Anbeter Jehovas muß sich ‘in allen Dingen ehrlich benehmen’, ob auf der Arbeit, in der Schule oder zu Hause (Hebräer 13:18). Niemand, der es sich zur Gewohnheit macht, zu lügen oder zu stehlen, kann Gottes Gunst erlangen (5. Mose 5:19; Offenbarung 21:8).
6. Wie kann Jehova durch die Ehrlichkeit eines Menschen geehrt werden?
6 Ehrlichkeit hat viele Vorteile. Die Afrikanerin Selina ist eine arme Witwe, die Jehova Gott und seine gerechten Grundsätze liebt. Eines Tages fand sie eine Tasche, in der sich ein Scheckbuch und eine größere Geldsumme befanden. Mit Hilfe eines Telefonbuchs konnte sie den Besitzer ausfindig machen — ein Ladenbesitzer, der ausgeraubt worden war. Der Mann wollte seinen Augen nicht trauen, als Selina trotz einer schweren Krankheit zu ihm kam und ihm den gesamten Inhalt der Tasche übergab. „Solche Ehrlichkeit muß belohnt werden“, sagte er und überreichte ihr einen Geldbetrag. Noch bedeutsamer war, daß der Mann Selinas Religion lobte. Ja, ehrliches Tun schmückt die Lehre der Bibel, verherrlicht Jehova Gott und läßt seine ehrlichen Anbeter glücklich sein (Titus 2:10; 1. Petrus 2:12).
FREIGEBIGKEIT MACHT GLÜCKLICH
7. Was ist am Glücksspiel verkehrt?
7 Freigebigkeit macht glücklich; habgierige Menschen werden dagegen ‘Gottes Königreich nicht erben’ (1. Korinther 6:10). Eine verbreitete Form der Habgier ist das Glücksspiel, das den Versuch darstellt, durch die Verluste anderer zu Geld zu kommen. Jehova billigt es nicht, wenn jemand „auf unehrlichen Gewinn erpicht [ist]“ (1. Timotheus 3:8). Selbst wenn ein Glücksspiel legal wäre und jemand zum Vergnügen spielte, könnte er spielsüchtig werden und etwas unterstützen, was schon das Leben vieler zerstört hat. Das Glücksspiel bringt oft Not über die Angehörigen des Spielers, denen häufig wenig Geld bleibt, um notwendige Dinge wie Lebensmittel und Kleidung zu kaufen (1. Timotheus 6:10).
8. Inwiefern gab Jesus ein vorzügliches Beispiel für Großzügigkeit, und wie können wir großzügig sein?
8 Christen finden auf Grund ihrer liebevollen Großzügigkeit Freude daran, anderen zu helfen, besonders ihren bedürftigen Glaubensbrüdern (Jakobus 2:15, 16). Bevor Jesus auf die Erde kam, beobachtete er Gottes Großzügigkeit gegenüber der Menschheit (Apostelgeschichte 14:16, 17). Jesus setzte seine Zeit, seine Fähigkeiten und sogar sein Leben für die Menschen ein. Er konnte daher aus persönlicher Erfahrung sagen: „Beglückender ist Geben als Empfangen“ (Apostelgeschichte 20:35). Jesus sprach auch positiv über die arme Witwe, die großzügig zwei kleine Münzen in den Tempelschatz warf, denn sie gab „ihren ganzen Lebensunterhalt“ (Markus 12:41-44). Die Israeliten der alten Zeit und die Christen des ersten Jahrhunderts gaben ein Beispiel für freudige Großzügigkeit, was die materielle Unterstützung der Versammlung und des Königreichswerks betrifft (1. Chronika 29:9; 2. Korinther 9:11-14). Christen leisten heute nicht nur materielle Beiträge für diese Zwecke, sondern sie bringen Gott auch gern Lobpreis dar und lassen sich in seinem Dienst gebrauchen (Römer 12:1; Hebräer 13:15). Jehova segnet sie, weil sie Zeit, Kraft und Mittel, einschließlich ihrer Geldmittel, dafür einsetzen, die wahre Anbetung zu unterstützen und das weltweite Werk der Verkündigung der guten Botschaft vom Königreich zu fördern (Sprüche 3:9, 10).
ANDERE FAKTOREN, DIE DAS GLÜCK VERGRÖSSERN
9. Was ist am übermäßigen Genuß alkoholischer Getränke verkehrt?
9 Wenn Christen glücklich sein wollen, müssen sie auch ‘ihr Denkvermögen behüten’ (Sprüche 5:1, 2). Dafür ist es erforderlich, daß sie Gottes Wort und nützliche biblische Veröffentlichungen lesen und über das Gelesene nachsinnen. Es gibt allerdings auch einiges, wovor sie sich hüten müssen. Durch den übermäßigen Genuß alkoholischer Getränke könnte man beispielsweise sein klares Urteilsvermögen verlieren. In einem solchen Zustand handeln Menschen nicht selten unsittlich oder gewalttätig, und manche verursachen tödliche Unfälle. Kein Wunder, daß gemäß der Bibel Trunkenbolde Gottes Königreich nicht erben werden (1. Korinther 6:10). Wahre Christen, die entschlossen sind, „gesunden Sinnes“ zu bleiben, hüten sich vor Trunkenheit, was ebenfalls dazu beiträgt, daß sie wirklich glücklich sind (Titus 2:2-6).
10. (a) Warum konsumieren Christen keinen Tabak? (b) Welche Vorteile hat es, von Süchten loszukommen?
10 Ein reiner Körper trägt zum Glück bei. Doch viele Menschen begeben sich in die Abhängigkeit von schädlichen Stoffen. Nehmen wir zum Beispiel den Tabakkonsum. Wie die Weltgesundheitsorganisation berichtet, ist das Rauchen „jedes Jahr für den Tod von drei Millionen Menschen verantwortlich“. Wegen der vorübergehenden Entzugserscheinungen kann es einem schwerfallen, vom Tabakkonsum loszukommen. Doch viele, die das Rauchen aufgegeben haben, stellen fest, daß sie gesünder sind und daß mehr Geld für die häuslichen Bedürfnisse vorhanden ist. Ja, es trägt zu einem reinen Körper, zu einem reinen Gewissen und zu wahrem Glück bei, mit dem Tabakgenuß oder der Abhängigkeit von anderen schädlichen Stoffen zu brechen (2. Korinther 7:1).
GLÜCK IN DER EHE
11. Was ist nötig, um eine gesetzlich anerkannte und dauerhafte ehrbare Ehe zu führen?
11 Diejenigen, die als Mann und Frau zusammenleben, sollten standesamtlich getraut worden sein (Markus 12:17). Sie müssen die Ehe auch als eine ernste Verantwortung betrachten. Eine Trennung könnte zwar notwendig werden bei vorsätzlicher Verletzung der Unterhaltspflicht, bei schwerer Mißhandlung oder bei einer tatsächlichen Gefährdung des geistigen Wohls (1. Timotheus 5:8; Galater 5:19-21). Die Worte des Apostels Paulus gemäß 1. Korinther 7:10-17 ermuntern Eheleute jedoch zusammenzubleiben. Man kann natürlich nur dann wirklich glücklich sein, wenn man einander treu ist. Paulus schrieb: „Die Ehe sei ehrbar unter allen, und das Ehebett sei unbefleckt, denn Gott wird Hurer und Ehebrecher richten“ (Hebräer 13:4). Der Begriff „Ehebett“ bezieht sich auf Geschlechtsbeziehungen zwischen einem Mann und einer Frau, die rechtmäßig miteinander verheiratet sind. Keine andere sexuelle Beziehung, wie zum Beispiel die Polygamie, kann als „ehrbar unter allen“ bezeichnet werden. Die Bibel verurteilt außerdem vorehelichen Geschlechtsverkehr sowie Homosexualität (Römer 1:26, 27; 1. Korinther 6:18).
12. Was sind einige schlimme Folgen der Hurerei?
12 Hurerei mag einige kurze Augenblicke physische Befriedigung bereiten, doch wahres Glück bringt sie nicht. Sie erregt Gottes Mißfallen, und sie kann das Gewissen einer Person abstumpfen (1. Thessalonicher 4:3-5). Aids und andere sexuell übertragbare Krankheiten können die traurigen Folgen des außerehelichen Geschlechtsverkehrs sein. „Man schätzt, daß sich jährlich weltweit über 250 Millionen Menschen mit Gonorrhö infizieren und etwa 50 Millionen mit Syphilis“, hieß es in einem medizinischen Bericht. Außerdem besteht das Problem der unerwünschten Schwangerschaften. Wie die Internationale Vereinigung für geplante Elternschaft berichtet, werden jedes Jahr weltweit mehr als 15 Millionen Mädchen im Alter zwischen 15 und 19 Jahren schwanger, und ein Drittel von ihnen läßt eine Abtreibung vornehmen. Eine Studie ergab, daß in einem afrikanischen Land Abtreibungskomplikationen für 72 Prozent aller Todesfälle unter weiblichen Jugendlichen verantwortlich sind. Manchen, die Hurerei treiben, mag zwar eine Krankheit oder eine Schwangerschaft erspart bleiben, aber nicht der emotionelle Schaden. Viele verlieren ihre Selbstachtung und hassen sich sogar selbst.
13. Welche zusätzlichen Probleme verursacht Ehebruch, und was erwartet diejenigen, die weiterhin Hurerei und Ehebruch treiben?
13 Ehebruch kann zwar vergeben werden, doch er ist ein gültiger Scheidungsgrund für den unschuldigen Ehepartner (Matthäus 5:32; vergleiche Hosea 3:1-5). Wenn eine Ehe auf Grund von Unsittlichkeit zerbricht, kann das bei dem unschuldigen Ehepartner und den Kindern tiefe emotionelle Narben hinterlassen. Zum Nutzen der Familie weist die Bibel darauf hin, daß Gottes Strafurteil über reuelose Hurer und Ehebrecher kommen wird. Außerdem zeigt sie deutlich, daß diejenigen, die Unsittlichkeit treiben, „Gottes Königreich nicht erben werden“ (Galater 5:19, 21).
„KEIN TEIL DER WELT“
14. (a) Vor welchen Formen des Götzendienstes muß sich ein gottesfürchtiger Mensch hüten? (b) Worauf wird in Johannes 17:14 und Jesaja 2:4 deutlich hingewiesen?
14 Wer Jehova gefallen und an den Segnungen des Königreiches teilhaben möchte, wird sich vor jeder Form des Götzendienstes hüten. Die Bibel zeigt, daß es verkehrt ist, sich Bilder zu machen und diese anzubeten, wozu auch Bilder von Jesus Christus oder von Maria, der Mutter Jesu, gehören (2. Mose 20:4, 5; 1. Johannes 5:21). Wahre Christen verehren deshalb keine Ikonen, Kreuze und Bildnisse. Sie hüten sich auch vor den versteckten Formen des Götzendienstes wie zum Beispiel Ergebenheitsbezeugungen gegenüber Fahnen oder dem Singen von Liedern, in denen Nationen verherrlicht werden. Wenn sie unter Druck gesetzt werden, so etwas zu tun, rufen sie sich in den Sinn, was Jesus Satan antwortete: „Jehova, deinen Gott, sollst du anbeten, und ihm allein sollst du heiligen Dienst darbringen“ (Matthäus 4:8-10). Jesus sagte, daß seine Nachfolger „kein Teil der Welt sind“ (Johannes 17:14). Wir müssen somit in politischen Angelegenheiten neutral bleiben und ein friedsames Leben führen im Einklang mit Jesaja 2:4, wo es heißt: „Er [Jehova Gott] wird gewiß Recht sprechen unter den Nationen und die Dinge richtigstellen hinsichtlich vieler Völker. Und sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen schmieden müssen und ihre Speere zu Winzermessern. Nation wird nicht gegen Nation das Schwert erheben, auch werden sie den Krieg nicht mehr lernen.“
15. Wen stellt Babylon die Große dar, und was tun viele, um aus ihr hinauszugehen, nachdem sie begonnen haben, die Bibel zu studieren?
15 „Kein Teil der Welt“ zu sein bedeutet auch, sämtliche Verbindungen zu „Babylon der Großen“, dem Weltreich der falschen Religion, abzubrechen. Die unreine Anbetung verbreitete sich vom alten Babylon aus, bis sie ihren schädlichen geistigen Einfluß weltweit auf die Menschen ausübte. „Babylon die Große“ umfaßt alle Religionen, deren Lehren und Handlungen nicht in Übereinstimmung mit der Erkenntnis Gottes sind (Offenbarung 17:1, 5, 15). Kein treuer Anbeter Jehovas wird sich an interkonfessionellen Aktivitäten beteiligen, indem er an der Anbetung verschiedener Religionen teilnimmt oder geistige Gemeinschaft mit irgendeinem Teil Babylons der Großen hat (4. Mose 25:1-9; 2. Korinther 6:14). Daher erklären viele, nachdem sie begonnen haben, die Bibel zu studieren, ihren Austritt aus der Religionsgemeinschaft, der sie angehören. Das hat sie dem wahren Gott nähergebracht, entsprechend der Verheißung: „ ,Geht aus ihrer Mitte hinaus und sondert euch ab‘, spricht Jehova, ‚und hört auf, das Unreine anzurühren‘; ,und ich will euch aufnehmen‘ “ (2. Korinther 6:17; Offenbarung 18:4, 5). Ist eine solche Anerkennung unseres himmlischen Vaters nicht das, was wir uns sehnlich wünschen?
WIE FEIERTAGE ZU BEWERTEN SIND
16. Warum feiern wahre Christen kein Weihnachten?
16 Ein gottgefälliges Leben befreit uns von den oft belastenden unbiblischen Feiertagen. Aus der Bibel geht zum Beispiel nicht das genaue Datum der Geburt Jesu hervor. Das dürfte einige überraschen, die denken, Jesus sei am 25. Dezember geboren worden. Doch an diesem Datum kann er auf keinen Fall geboren worden sein, da er im Frühling 33 u. Z. im Alter von 33 1⁄2 Jahren starb. Außerdem heißt es, daß zur Zeit seiner Geburt Hirten „draußen im Freien lebten und in der Nacht über ihre Herden Wache hielten“ (Lukas 2:8). In Israel ist es Ende Dezember kalt und regnerisch, weshalb die Schafe in dieser Zeit die Nacht in Unterständen verbringen, um vor dem Winterwetter geschützt zu sein. Der 25. Dezember war eigentlich von den Römern als Geburtstag ihres Sonnengottes gewählt worden. Jahrhunderte nach Jesu Erdenleben übernahmen abtrünnige Christen dieses Datum für die Feier der Geburt Christi. Infolgedessen feiern wahre Christen weder Weihnachten noch irgendwelche anderen Feste, die auf falschen religiösen Vorstellungen beruhen. Da ihre ausschließliche Ergebenheit Jehova gebührt, nehmen sie auch nicht an Feiern teil, durch die Nationen oder sündige Menschen verehrt werden.
17. Warum veranstalten wahre Christen keine Geburtstagsfeiern, und wieso sind christliche Kinder trotzdem glücklich?
17 In der Bibel werden nur zwei Geburtstagsfeiern ausdrücklich erwähnt — in beiden Fällen waren die Feiernden keine Diener Gottes (1. Mose 40:20-22; Matthäus 14:6-11). Warum sollten wir dem Geburtstag unvollkommener Menschen besondere Aufmerksamkeit schenken, wenn die Bibel nicht einmal etwas über das Geburtsdatum des vollkommenen Menschen Jesus Christus sagt? (Prediger 7:1). Gottergebene Eltern machen es daher nicht von einem bestimmten Tag abhängig, ihren Kindern eine Freude zu bereiten. Eine 13jährige Christin sagte: „Unsere Familie hat viel Spaß zusammen. ... Ich mag meine Eltern echt gern, und wenn andere Kinder fragen, warum ich nichts feiere, sage ich ihnen, daß für mich jeder Tag ein Feiertag ist.“ Ein 17jähriger christlicher Jugendlicher erklärte: „Bei uns ist das ganze Jahr über Geschenkzeit.“ Spontane Geschenke machen viel glücklicher.
18. Welche jährliche Feier abzuhalten, gebot Jesus seinen Nachfolgern, und woran erinnert sie uns?
18 Für diejenigen, die ein gottgefälliges Leben führen, gibt es alljährlich einen Tag, den sie besonders beobachten. Es ist das Abendmahl des Herrn, oft auch die Feier zum Gedenken an den Tod Christi genannt. Mit Bezug darauf gebot Jesus seinen Nachfolgern: „Tut dies immer wieder zur Erinnerung an mich“ (Lukas 22:19, 20; 1. Korinther 11:23-25). Als Jesus am Abend des 14. Nisan 33 u. Z. dieses Mahl einführte, verwendete er ungesäuertes Brot und Rotwein, die seinen sündenlosen menschlichen Leib und sein vollkommenes Blut darstellten (Matthäus 26:26-29). Von diesen Symbolen nehmen Christen, die mit Gottes heiligem Geist gesalbt sind. Sie wurden in den neuen Bund sowie in den Bund für das Königreich aufgenommen, und sie haben die himmlische Hoffnung (Lukas 12:32; 22:20, 28-30; Römer 8:16, 17; Offenbarung 14:1-5). Allerdings ist es für alle von Nutzen, an dem Abend, dessen Datum auf den 14. Nisan gemäß dem altjüdischen Kalender fällt, anwesend zu sein. Sie werden an die Liebe erinnert, die Jehova Gott und Jesus Christus durch das sündensühnende Loskaufsopfer bewiesen haben, das denen, die in Gottes Gunst stehen, die Möglichkeit des ewigen Lebens eröffnet (Matthäus 20:28; Johannes 3:16).
BERUF UND UNTERHALTUNG
19. Vor welchen Problemen stehen Christen bei ihrer Berufstätigkeit?
19 Wahre Christen sind verpflichtet, hart zu arbeiten und für ihre Bedürfnisse zu sorgen. Das zu tun gibt Familienhäuptern ein Gefühl der Zufriedenheit (1. Thessalonicher 4:11, 12). Wenn der Beruf eines Christen nicht im Einklang mit der Bibel wäre, würde das natürlich seinem Glück entgegenstehen. Es ist für einen Christen jedoch manchmal schwer, eine Beschäftigung zu finden, die mit biblischen Maßstäben vereinbar ist. Es kommt zum Beispiel vor, daß Arbeitnehmer angehalten werden, die Kunden zu täuschen. Viele Arbeitgeber werden jedoch Zugeständnisse machen und Rücksicht auf das Gewissen eines ehrlichen Arbeitnehmers nehmen, weil sie einen vertrauenswürdigen Arbeiter nicht verlieren wollen. Was auch geschehen mag, wir können sicher sein, daß Gott unsere Bemühungen segnen wird, eine Arbeitsstelle zu finden, bei der wir ein reines Gewissen haben können (2. Korinther 4:2).
20. Warum müssen wir wählerisch sein, was die Unterhaltung betrifft?
20 Da Gott wünscht, daß seine Diener glücklich sind, müssen sie für ihre harte Arbeit auch einen Ausgleich schaffen, und zwar durch erfrischende Zeiten der Erholung und der Ruhe (Markus 6:31; Prediger 3:12, 13). Satans Welt fördert allerdings eine gottlose Unterhaltung. Damit wir Gott wohlgefällig sind, müssen wir daher wählerisch sein in bezug darauf, welche Bücher wir lesen, welche Radiosendungen und welche Musik wir uns anhören, in welche Konzerte wir gehen und welche Filme, Theaterstücke, Fernsehsendungen oder Videos wir uns ansehen. Wenn wir bei der Unterhaltung, die wir in der Vergangenheit gewählt haben, die Warnungen unbeachtet ließen, die in Bibeltexten wie 5. Mose 18:10-12, Psalm 11:5 und Epheser 5:3-5 gegeben werden, werden wir Jehova wohlgefällig und selbst glücklicher sein, wenn wir Änderungen vornehmen.
ACHTUNG VOR DEM LEBEN UND VOR DEM BLUT
21. Wie sollte die Achtung vor dem Leben unsere Gewohnheiten, unser Verhalten und unsere Ansicht über Abtreibung beeinflussen?
21 Wer wahres Glück erlangen möchte, muß das menschliche Leben als heilig betrachten, wie es auch Jehova tut. Sein Wort verbietet Mord (Matthäus 19:16-18). Gottes Gesetz für Israel zeigt sogar, daß er das ungeborene Kind als kostbares Leben betrachtet — nicht als etwas, was man töten darf (2. Mose 21:22, 23). Außerdem dürfen wir das Leben nicht dadurch herabwürdigen, daß wir Tabak konsumieren, unseren Körper durch Drogen oder Alkohol schädigen oder unnötige Risiken eingehen. Wir dürfen uns auch nicht an lebensgefährlichen Unternehmen beteiligen oder Sicherheitsmaßnahmen außer acht lassen, wodurch man Blutschuld auf sich laden könnte (5. Mose 22:8).
22. (a) Was ist die gottgefällige Ansicht über das Blut und dessen Verwendung? (b) Wessen Blut allein ist wirklich lebensrettend?
22 Jehova sagte Noah und seiner Familie, daß das Blut die Seele oder das Leben darstellt. Daher verbot Gott ihnen, Blut zu essen (1. Mose 9:3, 4). Da wir ihre Nachkommen sind, ist dieses Gesetz für uns alle bindend. Wie Jehova die Israeliten anwies, mußte Blut auf den Erdboden ausgegossen werden und durfte von den Menschen nicht für eigene Zwecke verwendet werden (5. Mose 12:15, 16). Gottes Gesetz über das Blut wurde wiederholt, als die Christen des ersten Jahrhunderts aufgefordert wurden, ‘sich von Blut zu enthalten’ (Apostelgeschichte 15:28, 29). Aus Achtung vor der Heiligkeit des Lebens lassen sich gottesfürchtige Menschen kein Blut übertragen, selbst wenn andere darauf bestehen, daß eine solche Maßnahme lebensrettend sei. Viele medizinische Alternativen, die für Jehovas Zeugen annehmbar sind, haben sich als sehr wirkungsvoll erwiesen, und sie setzen einen nicht den Gefahren aus, die Bluttransfusionen in sich bergen. Christen wissen, daß allein das vergossene Blut Jesu wirklich lebensrettend ist. Daran zu glauben trägt Vergebung und die Aussicht auf ewiges Leben ein (Epheser 1:7).
23. Welchen Lohn trägt eine gottgefällige Lebensweise ein?
23 Es erfordert zweifellos Anstrengungen, ein gottgefälliges Leben zu führen. Verwandte und Bekannte mögen sogar über dieses Bemühen spotten (Matthäus 10:32-39; 1. Petrus 4:4). Doch der Lohn für solch ein Leben wiegt alle Prüfungen auf. Man erhält ein reines Gewissen und erfreut sich der förderlichen Gemeinschaft mit anderen Anbetern Jehovas (Matthäus 19:27, 29). Und dann ist da noch die Aussicht, für immer in Gottes gerechter neuer Welt zu leben (Jesaja 65:17, 18). Ja, welch eine Freude ist es, biblischen Rat zu befolgen und auf diese Weise das Herz Jehovas zu erfreuen! (Sprüche 27:11). Kein Wunder, daß es glücklich macht, ein gottgefälliges Leben zu führen! (Psalm 128:1, 2).
ÜBERPRÜFEN WIR UNSERE ERKENNTNIS
Was sind einige der Gründe, warum es glücklich macht, ein gottgefälliges Leben zu führen?
Welche Änderungen mögen für ein gottgefälliges Leben erforderlich sein?
Warum wollen wir ein gottgefälliges Leben führen?
[Bild auf Seite 124, 125]
Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen religiöser Betätigung und Zeiten der Entspannung kann diejenigen, die ein gottgefälliges Leben führen, noch glücklicher machen