Eine glückliche, geeinte Familie — dein Anteil als Jugendlicher
„Ich erwies mich meinem Vater als ein wirklicher Sohn, als ein zarter und einziger vor meiner Mutter“ (SPRÜCHE 4:3).
1, 2. Welche Schwierigkeit besteht in einigen christlichen Familien?
WIE wohltuend ist es doch, wenn du deine Sorgen jemandem anvertrauen kannst, dem du nicht gleichgültig bist, der sich bemüht, deine Empfindungen zu verstehen, und der dir auf einfühlsame Weise Rat erteilt! Und wenn es sich bei dem Betreffenden um deinen Vater oder um deine Mutter handelt, bist du wirklich gesegnet. Doch wie eng ist dein Verhältnis zu deinen Eltern?
2 Zwei Jugendliche, die christliche Eltern haben, schrieben: „Unsere Hauptschwierigkeit ist der Gedankenaustausch. Wir können einfach nicht mit unseren Eltern reden. Wir beide lieben unsere Eltern überaus, aber offensichtlich können wir uns ihnen nicht mitteilen. Trotz ständiger Gebete zeigt sich kein Ausweg.“ Warum mangelt es mitunter auch in christlichen Familien an vernünftigem Gedankenaustausch? Gibt es einen Ausweg aus einer solch mißlichen Lage?
Warum es zu Kommunikationsschwierigkeiten kommt
3, 4. Nenne einige Gründe, warum es zwischen Eltern und Kindern an Gedankenaustausch mangelt.
3 Die zitierten Jugendlichen waren, was die Wahl von Vergnügungen und Freunden betrifft, anderer Meinung als ihre Eltern. Unterschiedliche Standpunkte und das Empfinden, die eigene Meinung werde ignoriert, können den Gedankenaustausch unterbinden. Aber wie kommt es zu den unterschiedlichen Anschauungen? In Sprüche 20:29 wird e i n Grund genannt, wenn es heißt: „Die Schönheit der jungen Männer ist ihre Kraft, und die Pracht der Alten ist ihr graues Haupt.“ Die jugendliche „Kraft“ ist noch nicht durch die harten Wirklichkeiten jahrelanger Erfahrung gemäßigt worden. Deshalb kann es sein, daß du als Jugendlicher bestimmte Gefahren außer acht läßt und der Meinung bist: „Es kann ja nichts passieren.“ Doch deine Eltern wissen es aufgrund der im Laufe ihres Lebens erlangten Weisheit — oder auch aufgrund eigener bitterer Erfahrungen — besser. Sie verstehen zwar deine Empfindungen, aber vielleicht sind sie sich gewisser heimtückischer Gefahren bewußt, die du nicht erkennst (Sprüche 29:15).
4 Zuweilen mangelt es womöglich an Gedankenaustausch, weil es dir schwerfällt, über etwas zu sprechen, was dir Kummer bereitet. Es kann sein, daß du wegen eines Streits mit anderen oder wegen eigener Fehler einen quälenden Schmerz verspürst. Möglicherweise reagierst du wie Hiob, der das Empfinden hatte, sogar seine eigenen Brüder, seine vertrauten Freunde, ja selbst seine Hausgenossen hätten sich von ihm abgewandt (Hiob 19:13-19). Manchmal wird das Gespräch dadurch erstickt, daß die Eltern ‘ihr Ohr verstopfen’, wenn ein Jugendlicher den Versuch unternimmt, mit ihnen über seine innersten Empfindungen zu sprechen (Sprüche 21:13). Eine Jugendliche beklagte sich mit den Worten: „Ich litt ungemein und weinte viel. Mein Vater sagte gewöhnlich: ‚Weinen macht es auch nicht besser.‘ Deshalb unterdrückte ich meine Empfindungen. In seinem Beisein vergoß ich keine Träne mehr, und die Kommunikation riß völlig ab.“
5. Worin besteht der erste Schritt, den Gedankenaustausch zu verbessern?
5 Ungeachtet der Einstellung deiner Eltern kannst du viel tun, um den Gedankenaustausch zu verbessern. Beginne mit einer ehrlichen Einschätzung deines Verhältnisses zu deinen Eltern. Das Volk Israel gab beispielsweise vor, ein enges Verhältnis zu seinem himmlischen Vater zu haben, indem es sagte: „Mein Vater, du bist der vertraute Freund meiner Jugend!“ In Wahrheit bestand aber wegen der rebellischen Handlungen der Israeliten ein gespanntes Verhältnis (Jeremia 3:4, 5). Sind deine Eltern wirklich deine ‘vertrauten Freunde’? Könnte es sein, daß du — wenn auch unabsichtlich — etwas tust, was den Gedankenaustausch behindert? Kannst du wie Salomo sagen: „Ich erwies mich meinem Vater [und meiner Mutter] als ein wirklicher Sohn.“ (Sprüche 4:3)? Wie kannst du ein engeres Verhältnis zu ihnen herstellen?
„Liebende Güte und Wahrhaftigkeit“
6. (a) Welche Eigenschaften tragen gemäß Sprüche 3:3 dazu bei, daß ein Jugendlicher ‘Gunst bei Gott und den Menschen findet’? (b) Wie kann man sich diese Eigenschaften ‘um den Hals binden’?
6 Der weise König Salomo überlegte, was nötig ist, damit ein Jugendlicher „Gunst und gute Einsicht in den Augen Gottes und des Erdenmenschen“ — also auch der Eltern — finden kann. Zu welchem Ergebnis kam er? „Mein Sohn ... Liebende Güte und Wahrhaftigkeit mögen dich nicht verlassen. Binde sie um deinen Hals. Schreibe sie auf die Tafel deines Herzens“ (Sprüche 3:1-4). Liebende Güte und Wahrhaftigkeit werden dazu beitragen, daß du deinen Eltern näherkommst. Aber diese Eigenschaften müssen zu einem Bestandteil deiner Persönlichkeit, deiner Wesensart, werden, du mußt sie ‘um deinen Hals binden und auf dein Herz schreiben’. In biblischen Zeiten hängte man sich oft einen Siegelring an einer Schnur um den Hals (1. Mose 38:18). Ein solcher Ring hatte unschätzbaren Wert; denn ohne ihn konnte kein Dokument rechtskräftig gemacht werden. Wer den Ring am Hals trug, vergaß ihn nie und wurde ständig an seinen hohen Wert erinnert. Genauso sollte man stets an liebende Güte und Wahrhaftigkeit denken und ihren Wert nie vergessen. Doch wie kannst du diese Eigenschaften offenbaren?
7. Inwiefern kann man durch liebende Güte den Gedankenaustausch verbessern?
7 „Liebende Güte“ kann gemäß der Bedeutung des hebräischen Wortes auch mit „loyale Liebe“ wiedergegeben werden und läßt auf persönliches Engagement in dem Verhältnis zu jemandem schließen. Verhältst du dich also deinen Eltern gegenüber loyal, und bemühst du dich, ein enges Verhältnis zu ihnen aufrechtzuerhalten? In Sacharja 7:9, 10 wird liebende Güte mit Erbarmen und Mitgefühl in Verbindung gebracht. Bist du mitfühlend, was den Druck betrifft, dem deine Eltern ausgesetzt sind? Die liebende Güte einiger ist „wie das Morgengewölk ... und wie der Tau, der früh vergeht“ (Hosea 6:4). Verschwindet deine liebende Güte in der Hitze eines Streits oder wenn man dir nicht deinen Willen läßt? Behältst du ‘das Gesetz liebender Güte auf deiner Zunge’, wenn du erregt bist? Loyalität und Mitgefühl sind für den Gedankenaustausch unerläßlich (Sprüche 31:26).
8. Wie kann ein Jugendlicher Wahrhaftigkeit bekunden?
8 „Wahrhaftigkeit“ erzeugt Vertrauen, und Vertrauen ist unerläßlich für ein enges Verhältnis. Sei nicht wie die „Menschen der Unwahrheit“, die verhehlen, was für Personen sie sind (Psalm 26:4). Vielleicht bist du versucht, gewissermaßen ein Doppelleben zu führen und dich in Gegenwart deiner christlichen Eltern anders zu verhalten als dann, wenn sie dich nicht sehen. Das kann sich verheerend auswirken, besonders wenn du vor einem ernsten Problem stehst, dem du allein nicht gewachsen bist. Denke auch daran, daß man dir nicht mehr vertrauen wird, wenn man deine Unehrlichkeit aufgedeckt haben wird. „Meine Eltern wissen viel mehr, als ich glaube“, sagte ein jugendlicher Christ. „Ihnen etwas verheimlichen zu wollen hieße nur, mich selbst zu täuschen und zu versuchen, Jehova zu betrügen.“ Ja, sei entschlossen, eine innige Liebe zur Wahrheit zu entwickeln. Zeigt sich aber Wahrhaftigkeit allein darin, daß man „Verkehrtheit“ im Reden und Handeln vermeidet? (Sprüche 4:20, 24; 10:9).
‘Sprich aus aufrichtigem Herzen’
9. Welches Problem überwanden zwei Jugendliche, und was war die Folge?
9 Manche Jugendliche sind nicht ehrlich, was ihre Empfindungen ihren Eltern gegenüber betrifft. Die im 2. Absatz erwähnten Jugendlichen gaben beispielsweise zu: „Um des lieben Friedens willen sagten wir nur das, wovon wir wußten, daß unsere Eltern es hören wollten, und verheimlichten unsere wahren Empfindungen.“ Diese Jugendlichen suchten aber Hilfe. Ein Ältester legte ihnen nahe, mit ihren Eltern zu reden und Elihu nachzuahmen, der sagte: „Meine Reden kommen aus aufrichtigem Herzen“ (Hiob 33:3, Schlachter). Nachdem sie inbrünstig gebetet hatten, schütteten sie schließlich ihren Eltern ihr Herz aus und sagten ihnen, wie verbittert sie waren. (Vergleiche Sprüche 12:18.) Der Vater war über die Empfindungen der Kinder bestürzt, räumte jedoch ein, zuviel erwartet zu haben. Er war froh, daß sie sich freimütig geäußert hatten. Die Tochter schrieb zum Schluß: „Unsere familiäre Situation wandelt sich langsam, aber sicher. Seitdem wir offener miteinander reden, leuchten uns die Gründe für die Regeln, die unsere Eltern aufstellen, eher ein. Sie sprechen mit uns nicht mehr wie mit Kleinkindern. Wir verstehen uns seither viel besser.“
10, 11. (a) Wie kann in Anbetracht von Sprüche 27:19 die Herzlichkeit in einer christlichen Familie gefördert werden? (b) Wie können Jugendliche diesen Vers auf sich anwenden?
10 Wenn du dich deinen Eltern anvertraust, förderst du einen Gedankenaustausch, der offenbart, was im Herzen ist. Sprich ruhig und respektvoll, dann können deine Eltern erkennen, was in deinem Herzen ist (Sprüche 29:11). Auch dir werden bestimmte Eigenschaften ihres Herzens bewußt. Und das offene und einfühlsame Gespräch wird dir helfen, dein eigenes Herz besser kennenzulernen. In Sprüche 27:19 wird gesagt: „Wie im Wasser Angesicht mit Angesicht übereinstimmt, so das Herz eines Menschen mit dem eines Menschen.“a So, wie du im Wasser eines stillen Teiches das Spiegelbild deines Angesichts siehst, so magst du durch das von Herz zu Herz mit deinen Eltern geführte Gespräch feststellen, daß sich ihre Gefühle und Beweggründe nicht allzusehr von deinen unterscheiden. Ein solcher Gedankenaustausch fördert das gegenseitige Verständnis und Interesse — Eigenschaften, die für eine herzliche Familiengemeinschaft unerläßlich sind.
11 Sei also bereit, mit deinen Eltern auch über unangenehme Dinge zu reden. Sprich mit ihnen über deine Ängste und Fehlschläge ebenso wie über deine Freuden und Erfolge. Sprich über deine Ziele im Leben und über deine Gebete. Widerstehe dem Drang, ‘dich abzusondern’ (Sprüche 18:1). Bemühe dich immer wieder, etwas Zeit mit deinem Vater oder deiner Mutter zu verbringen, um über solch ganz persönliche Dinge sprechen zu können. Einige Jugendliche haben festgestellt, daß sie dazu Gelegenheit haben, wenn sie mit ihren Eltern im Predigtdienst stehen, mit ihnen einen längeren Weg zurückzulegen haben oder auch, wenn sie sich mit der ganzen Familie auf die eine oder andere Art entspannen.
12. Mit welchen Realitäten müssen sich Jugendliche abfinden?
12 In der Regel werden sich deine Bemühungen um einen vernünftigen Gedankenaustausch zwar günstig auswirken, doch keiner von euch — weder du noch deine Eltern — ist vollkommen. Manchmal mögen Eltern ungerecht handeln, es an Einfühlungsvermögen fehlen lassen oder kein gutes Beispiel geben. Vielleicht sind sie ungläubig und behandeln dich nicht immer in Übereinstimmung mit biblischen Grundsätzen. Wer in einer Eineltern- oder einer Zweitfamilie lebt, ist oft außergewöhnlichem Druck ausgesetzt. Ganz gleich, wie nahe du deinen Eltern stehst, wird es manchmal vorkommen, daß du dich unverstanden fühlst. Wie kannst du in einer solchen Lage treu ausharren?
Lerne es, ‘das Joch in deiner Jugend zu tragen’
13. Inwiefern scheinen Jeremias Worte aus Klagelieder 3:27 ungewöhnlich zu sein?
13 Als Jeremia von Jehova beauftragt wurde zu prophezeien, sagte er: „Ich weiß wirklich nicht zu reden, denn ich bin nur ein Knabe.“ Aber Jehova beruhigte und stärkte ihn. Wegen der Leiden, Ängste und Entmutigungen, die er durchzumachen hatte, dachte Jeremia manchmal daran aufzugeben, und einmal sagte er sogar: „Verflucht sei der Tag, an dem ich geboren wurde!“ (Jeremia 1:6, 19; 20:7-9, 11, 14). Später schrieb er jedoch: „Gut ist es für einen kräftigen Mann, daß er das Joch in seiner Jugend trage“ (Klagelieder 3:27). Inwiefern könnte man das Tragen eines Jochs der Betrübnis als nützlich betrachten? Das läßt sich am Fall Josephs veranschaulichen.
14, 15. (a) Was erlebte Joseph als junger Mann? (b) Inwiefern wurde er ‘durch die Rede Jehovas geläutert’?
14 Im Alter von 17 Jahren erhielt Joseph in einem Traum die göttliche Verheißung, daß er einmal eine prominente Stellung einnehmen werde. Aber seine eifersüchtigen Brüder verkauften ihn in die Sklaverei. Er wurde nach Ägypten gebracht, wo man ihn später zu Unrecht der versuchten Vergewaltigung beschuldigte und in einem Kerker in Ketten legte (1. Mose 37:2, 4-11, 28; 39:20). Dieser vorbildliche junge Mann, der der Erbe einer herrlichen Verheißung war, befand sich in einem Verlies, dessen Wände ihn angeödet haben müssen. Als Fremder im Ausland hatte er keinen Freund, der ihm gegenüber Mitgefühl hätte bekunden oder für ihn hätte eintreten können.
15 „In Fesseln zwangen sie seine [Josephs] Füße, in Eisenbande kam seine Seele bis zu der Zeit, da sein Wort kam, die Rede Jehovas selbst läuterte ihn“ (Psalm 105:17-19). Dreizehn Jahre lang hatte Joseph als Sklave und Gefangener zu leiden, bis sich die Verheißung Jehovas erfüllte. Durch diese Erfahrung wurde er geläutert. Wiewohl Jehova die Schwierigkeiten nicht verursachte, ließ er sie doch zu einem bestimmten Zweck zu. Würde Joseph ständig auf die „Rede Jehovas“ hoffen, obwohl er sich im Schmelztiegel der Unbilden befand? Würde er seine vortrefflichen Eigenschaften reifen lassen und die für eine schwierige Aufgabe nötige Geduld, Demut, geistige Kraft und Entschlossenheit entwickeln? Nun, Joseph ging aus dem Feuer des Läuterers wie Gold hervor — reiner und auch kostbarer in den Augen Gottes, der sich seiner danach auf wunderbare Weise bediente (1. Mose 41:14, 38-41, 46; 42:6, 9).
16. Wie sollte ein Jugendlicher Schwierigkeiten betrachten?
16 Sowohl Joseph als auch Jeremia litten unschuldigerweise. Sie hatten bereits gottgefällige Eigenschaften bekundet. Aber sie wurden noch mehr geläutert, als sie mit Schwierigkeiten fertig werden mußten. Wieviel mehr müssen Jugendliche, die einen Fehler begangen haben, geläutert werden! Zucht zu akzeptieren mag schwerfallen, doch sie trägt dir, wenn du durch sie ‘geübt worden bist’, Gerechtigkeit ein (Hebräer 12:5-7, 11). Durch diese ‘Übung’ kannst du eine innere Kraft entwickeln, die mit durch Gluthitze gehärtetem Stahl zu vergleichen ist. Wie ‘Jehova weiterhin mit Joseph war und ihm fortwährend liebende Güte erwies’, so wird er dir die über das Normale hinausgehende Kraft geben und dein Ausharren reich belohnen (1. Mose 39:21; 2. Korinther 4:7).
17. Wie wirkte sich eine schwierige Situation auf eine Jugendliche aus? Was lernst du daraus?
17 Eine Jugendliche, deren Stiefvater anfangs offenbar ungebührlich streng war und die Gefühle, die sie aufgrund des Todes ihres geliebten Vaters hegte, anscheinend nicht berücksichtigte, trug sich mit dem Gedanken, von zu Hause wegzulaufen. Als ihr klar wurde, daß dadurch nur noch mehr Probleme entstehen würden, blieb sie — und harrte aus. Heute, ungefähr 13 Jahre danach, sagt sie: „Durch die Zucht meines Stiefvaters wurde ich ein besserer Mensch. Solange ich mit meiner Mutter allein lebte, wurde ich verwöhnt und war rebellisch. Stets wollte ich tun, was mir gefiel. Dann lernte ich aber, auf andere Rücksicht zu nehmen. Jehova erhörte auch meine vielen Gebete um Kraft, so daß ich mit dem Tod meines Vaters fertig werden konnte und meinem Stiefvater näherkam.“ Ja, wenn du es lernst, schwierige Situationen zu ertragen, wirst du Jehova näherkommen. So kann er dein Freund werden, ‘deine Zuversicht von deiner Jugend an’ (Psalm 71:5).
18. (a) Wovon hängt es ab, was für ein Leben ein Jugendlicher einmal führen wird? (b) Warum sollten Jugendliche ihre Eltern sehr schätzen?
18 Vergiß nie: Wie wertvoll du als Mensch bist oder was für ein Leben du einmal führen wirst, hängt nicht allein von deinen familiären Verhältnissen ab, sondern „durch seine Handlungen gibt sich ein Knabe [oder ein Mädchen] zu erkennen, ob sein [oder ihr] Tun lauter und gerade ist“ (Sprüche 20:11). Durch deine rechtschaffenen Handlungen wirst du Gottes Wohlgefallen erlangen und deinem Leben Sinn und Zweck verleihen. Keine Familie ist vollkommen. Achte daher auf die positiven Eigenschaften deiner Angehörigen. Denke an die Opfer, die deine Eltern gebracht haben, um beispielsweise für Nahrung, Kleidung, Obdach und ärztliche Betreuung zu sorgen. Zahle nicht mit Undankbarkeit zurück, sondern „ehre deinen Vater und deine Mutter“. Beweise, daß du sie sehr schätzt (Epheser 6:1-3; Sprüche 16:20; 17:13).
19. Womit wird ein von Herzen kommender Gehorsam gegenüber den Eltern belohnt?
19 Durch vernünftigen Gedankenaustausch mit deinen Eltern wird deine Liebe zu ihnen stärker. Du wirst dann von Herzen gehorsam sein. „Mein Sohn [oder meine Tochter], mein Gesetz vergiß nicht, und meine Gebote möge dein Herz beobachten“, sagt der weise Vater und nennt dann die Belohnung: „Denn Länge der Tage und Jahre des Lebens und Frieden werden dir hinzugefügt werden“ (Sprüche 3:1, 2).
[Fußnote]
a Der Bibelkommentator A. Cohen sagt zu diesem Vers: „Im Herzen unseres Freundes erkennen wir das Spiegelbild unseres eigenen Charakters. ... Durch den offenherzigen und einfühlsamen Umgang mit einem Freund lernen wir uns selbst wirklich kennen und stellen fest, was in uns ist“ (Proverbs, The Soncino Press). In der Lutherbibel lautet der Text: „Wie sich im Wasser das Angesicht spiegelt, so ein Mensch im Herzen des anderen.“
Kannst du dich noch erinnern?
◻ Wodurch können Kommunikationsschwierigkeiten entstehen?
◻ Wie kann ein Jugendlicher liebende Güte zum Ausdruck bringen?
◻ Inwiefern wird durch Wahrhaftigkeit der Gedankenaustausch in der Familie verbessert?
◻ Was kann bei einem Jugendlichen bewirkt werden, wenn er das Joch der Betrübnis trägt?
[Bild auf Seite 18]
Wie das Joch der Betrübnis die Persönlichkeit Josephs läuterte, so wird deine Persönlichkeit geläutert, wenn du als Jugendlicher Härten erduldest