Jehovas Segen auf unserem „Land“
„Alles wird leben, wohin der Wildbach kommt“ (HESEKIEL 47:9).
1, 2. (a) Wie wichtig ist Wasser? (b) Was stellt das Wasser in dem Strom dar, den Hesekiel in der Vision sah?
WASSER ist eine bemerkenswerte Flüssigkeit. Sämtliches physische Leben ist davon abhängig. Niemand von uns kann ohne Wasser lange am Leben bleiben. Wir sind auch auf Wasser angewiesen, wenn es darum geht, etwas zu reinigen, weil es Schmutz lösen und wegwaschen kann. Deshalb waschen wir uns, unsere Kleidung und sogar unsere Nahrung damit. Das zu tun kann uns das Leben retten.
2 In der Bibel wird Wasser gebraucht, um Jehovas geistige Vorkehrungen zum Erlangen von Leben darzustellen (Jeremia 2:13; Johannes 4:7-15). Diese Vorkehrungen schließen die Reinigung seines Volkes durch Christi Loskaufsopfer und die Erkenntnis über Gott aus seinem Wort ein (Epheser 5:25-27). Der übernatürliche Fluß oder Strom, der in Hesekiels Tempelvision vom Tempel ausgeht, symbolisiert solche lebengebenden Segnungen. Aber wann fließt dieser Strom, und was bedeutet das für uns heute?
Ein Strom fließt in einem wiederhergestellten Land
3. Was erlebte Hesekiel, wie in Hesekiel 47:2-12 berichtet wird?
3 Als Gefangene in Babylon benötigten Hesekiels Landsleute dringend die Vorkehrungen Jehovas. Wie ermunternd war es daher für Hesekiel, zu sehen, daß ein Rinnsal aus dem Heiligtum hervorkommt und aus dem visionären Tempel fließt! Ein Engel mißt den Wasserlauf in Abständen von 1 000 Ellen. Dieser wird immer tiefer: erst knöcheltief, dann knietief, dann hüfttief, und schließlich ist er ein Wildbach, den man durchschwimmen muß. Der Fluß bringt Leben und Fruchtbarkeit (Hesekiel 47:2-11). Zu Hesekiel wird gesagt: „Längs des Wildbachs, seinem Ufer entlang auf dieser Seite und auf jener Seite, werden alle Arten von Bäumen zur Speise emporkommen“ (Hesekiel 47:12a). Wenn der Wildbach ins Tote Meer — ein lebloses Gewässer — fließt, sprießt Leben! Es wimmelt von Fischen. Der Fischhandel blüht.
4, 5. Inwiefern ähnelt die Prophezeiung Joels über einen Fluß der des Hesekiel, und warum ist das von Bedeutung?
4 Diese schöne Prophezeiung erinnerte die Juden im Exil wahrscheinlich an eine andere Prophezeiung, die über zwei Jahrhunderte früher aufgezeichnet worden war: „Ein Quell wird vom Haus Jehovas ausgehen, und er soll das Akazien-Wildbachtala bewässern“ (Joel 3:18). Joel prophezeite wie Hesekiel, daß ein Fluß vom Haus Gottes, dem Tempel, ausgehen und Leben in ein dürres Gebiet bringen werde.
5 Im Wachtturm wurde schon vor langem erklärt, daß sich Joels Prophezeiung in unserer Zeit erfüllt.b Gewiß trifft daher dasselbe auf die ähnliche Vision Hesekiels zu. In dem wiederhergestellten Land des heutigen Volkes Gottes sind — genau wie in der früheren Nation Israel — Jehovas Segnungen wirklich reichlich geflossen.
Ein kräftiger Strom von Segnungen
6. Woran sollte das Besprengen des visionären Altars mit Blut die Juden erinnert haben?
6 Woher stammen die Segnungen, die dem wiederhergestellten Volk Gottes zufließen? Nun, beachten wir, daß das Wasser aus Gottes Tempel fließt. In ähnlicher Weise kommen heute die Segnungen von Jehova durch seinen großen geistigen Tempel — die Einrichtung für die reine Anbetung. Hesekiels Vision fügt ein wichtiges Detail hinzu. Im inneren Vorhof fließt der Bach am Altar vorbei, direkt südlich davon (Hesekiel 47:1). Der Altar befindet sich genau im Mittelpunkt des visionären Tempels. Jehova beschreibt ihn dem Hesekiel genau und ordnet an, das Blut eines Schlachtopfers darauf zu sprengen (Hesekiel 43:13-18, 20). Für alle Israeliten hatte jener Altar große Bedeutung. Ihr Bund mit Jehova war lange Zeit zuvor rechtskräftig gemacht worden, als Moses Blut auf einen Altar am Fuß des Berges Sinai sprengte (2. Mose 24:4-8). Das Sprengen von Blut auf den visionären Altar sollte sie daran erinnert haben, daß ihnen, sobald sie in ihr wiederhergestelltes Land zurückgekehrt wären, Jehovas Segnungen zufließen würden, solange sie den Bund mit ihm hielten (5. Mose 28:1-14).
7. Welche Bedeutung hat der symbolische Altar für Christen heute?
7 In ähnlicher Weise ist Gottes Volk heute durch einen Bund gesegnet — durch einen besseren Bund, den neuen Bund (Jeremia 31:31-34). Auch dieser wurde vor langer Zeit durch Blut, das Blut Jesu Christi, rechtskräftig gemacht (Hebräer 9:15-20). Ganz gleich, ob wir heute zu den Gesalbten gehören, die Beteiligte an jenem Bund sind, oder zu den „anderen Schafen“ als dessen Nutznießer, der symbolische Altar hat für uns große Bedeutung. Er symbolisiert Gottes Willen in Verbindung mit Christi Opfer (Johannes 10:16; Hebräer 10:10). Ebenso, wie sich der symbolische Altar genau im Mittelpunkt des geistigen Tempels befindet, nimmt Christi Loskaufsopfer in der reinen Anbetung eine zentrale Stellung ein. Es bildet die Grundlage zur Vergebung unserer Sünden und somit für all unsere Zukunftshoffnungen (1. Johannes 2:2). Wir bemühen uns daher, im Einklang mit dem Gesetz, das mit dem neuen Bund verbunden ist, dem „Gesetz des Christus“, zu leben (Galater 6:2). Solange wir das tun, werden uns Jehovas Vorkehrungen zum Erlangen von Leben von Nutzen sein.
8. (a) Was fehlte im inneren Vorhof des visionären Tempels? (b) Was stand den Priestern im visionären Tempel zur Verfügung, um sich zu reinigen?
8 Ein solcher Nutzen ist der reine Stand vor Jehova. In dem visionären Tempel fehlt im inneren Vorhof ein sehr auffälliger Gegenstand, der sich im Vorhof der Stiftshütte und im Tempel Salomos befand — ein großes Becken, das später als Meer bezeichnet wurde, in dem sich die Priester wuschen (2. Mose 30:18-21; 2. Chronika 4:2-6). Was könnten denn die Priester in dem Tempel in der Vision Hesekiels zum Reinigen benutzen? Ganz einfach, den übernatürlichen Bach, der durch den inneren Vorhof fließt! Ja, Jehova würde sie mit den Mitteln segnen, die es ihnen ermöglichen, sich eines reinen oder heiligen Standes zu erfreuen.
9. Wie können diejenigen, die zu den Gesalbten gehören, und diejenigen, die der großen Volksmenge angehören, heute einen reinen Stand haben?
9 Ebenso werden die Gesalbten heute mit einem reinen Stand vor Jehova gesegnet. Jehova betrachtet sie als heilig und erklärt sie für gerecht (Römer 5:1, 2). Wie verhält es sich mit denjenigen, die zur „großen Volksmenge“ gehören, veranschaulicht durch die nichtpriesterlichen Stämme? Sie beten im äußeren Vorhof an, und dasselbe Wasser fließt durch diesen Teil des visionären Tempels. Wie passend war es daher, daß der Apostel Johannes die Glieder der großen Volksmenge, die im Vorhof des geistigen Tempels anbeten, in weißen, reinen Gewändern sah! (Offenbarung 7:9-14). Ungeachtet dessen, wie sie in der entarteten Welt unserer Tage behandelt werden, können sie sicher sein, daß Jehova sie als rein und unbefleckt betrachtet, solange sie Glauben an Christi Loskaufsopfer ausüben. Wie üben sie Glauben aus? Dadurch, daß sie in den Fußstapfen Jesu wandeln und volles Vertrauen in das Loskaufsopfer setzen (1. Petrus 2:21).
10, 11. Was ist ein wichtiges Merkmal des symbolischen Wassers, und in welchem Zusammenhang steht dies mit der gewaltigen Ausdehnung des Flusses?
10 Wie bereits erwähnt, ist mit dem symbolischen Wasser noch etwas Wichtiges verbunden — Erkenntnis. Im wiederhergestellten Israel segnete Jehova sein Volk mit biblischer Unterweisung durch die Priesterschaft (Hesekiel 44:23). Auf vergleichbare Weise hat Jehova sein Volk heute durch die „königliche Priesterschaft“ mit umfassender Unterweisung in seinem Wort der Wahrheit gesegnet und segnet es weiterhin (1. Petrus 2:9). In einem stetig anschwellenden Wildbach fließt in den gegenwärtigen letzten Tagen die Erkenntnis über Jehova Gott, seine Vorsätze bezüglich der Menschheit und besonders über Jesus Christus und das messianische Königreich. Wie großartig sind doch diese immer tiefer werdenden geistigen Wasser, die uns zufließen! (Daniel 12:4).
11 Genauso, wie der Fluß, den der Engel maß, immer tiefer wurde, so hat der Strom lebengebender Segnungen von Jehova stark zugenommen, um dem Zustrom von Menschen in unser gesegnetes geistiges Land gerecht zu werden. In einer anderen Wiederherstellungsprophezeiung wurde vorausgesagt: „Der Kleine selbst wird zu einem Tausend werden und der Geringe zu einer mächtigen Nation. Ich selbst, Jehova, werde es beschleunigen zu seiner eigenen Zeit“ (Jesaja 60:22). Diese Worte haben sich bewahrheitet — Millionen strömen herbei und schließen sich uns in der reinen Anbetung an. Jehova hat reichlich „Wasser“ für alle zur Verfügung gestellt, die sich ihm zuwenden (Offenbarung 22:17). Er sorgt dafür, daß seine irdische Organisation in der ganzen Welt in Hunderten von Sprachen Bibeln und biblische Veröffentlichungen verbreitet. Ebenso werden christliche Zusammenkünfte abgehalten und auch weltweit Kongresse veranstaltet, damit alle mit den kristallklaren Wassern der Wahrheit versorgt werden können. Wie wirken sich diese Vorkehrungen auf die Menschen aus?
Das Wasser spendet Leben!
12. (a) Warum können die Bäume in der Vision Hesekiels so viel Ertrag hervorbringen? (b) Was wird durch diese ertragreichen Bäume in den letzten Tagen dargestellt?
12 Der Fluß in Hesekiels Vision spendet Leben und Gesundheit. Als Hesekiel von den Bäumen erfährt, die längs des Flusses wachsen, wird ihm gesagt: „Ihr Laub wird nicht welken, noch wird ihr Fruchtertrag verzehrt werden. ... Und ihr Fruchtertrag wird zur Speise dienen und ihr Laub zur Heilung.“ Warum bringen diese Bäume einen so erstaunlichen Ertrag hervor? Der Grund ist offensichtlich, „denn das Wasser für sie — es kommt aus dem Heiligtum selbst hervor“ (Hesekiel 47:12b). Diese symbolischen Bäume stellen prophetisch alle Vorkehrungen Gottes dar, durch die die Menschheit, gestützt auf das Loskaufsopfer Jesu, wieder zur Vollkommenheit gebracht werden soll. Auf der Erde übernimmt in der gegenwärtigen Zeit der gesalbte Überrest die Führung darin, für geistige Speise und für geistige Heilung zu sorgen. Wenn alle 144 000 ihren himmlischen Lohn erhalten haben, wird sich der Nutzen, der auf ihre Priesterdienste als Mitherrscher mit Christus zurückgeht, in die Zukunft erstrecken und letztlich zum vollständigen Sieg über den adamischen Tod führen (Offenbarung 5:9, 10; 21:2-4).
13. Was für eine Heilung ist in unserer Zeit bewirkt worden?
13 Der visionäre Strom mündet in das leblose Tote Meer und heilt alles, womit er in Berührung kommt. Dieses Meer veranschaulicht eine in geistiger Hinsicht tote Umgebung. Doch es wimmelt von Leben „an jedem Ort, wohin der Wildbach von doppelter Größe kommt“ (Hesekiel 47:9). In ähnlicher Weise gelangen in den letzten Tagen Menschen in geistiger Hinsicht zum Leben, wohin auch immer das Wasser des Lebens durchdringt. Im Jahr 1919 wurde durch dieses Wasser zunächst der gesalbte Überrest neu belebt. Er lebte in geistiger Hinsicht unvermittelt aus einem todähnlichen Zustand der Untätigkeit wieder auf (Hesekiel 37:1-14; Offenbarung 11:3, 7-12). Die lebendigen Wasser haben seitdem weitere geistig tote Personen erreicht, woraufhin diese zum Leben gekommen sind und eine ständig wachsende große Volksmenge anderer Schafe bilden, die Jehova liebt und ihm dient. Bald wird jene Vorkehrung auf die unzähligen Auferstandenen ausgeweitet werden.
14. Was wird durch den Fischhandel auf einem Küstenstreifen am Toten Meer für die heutige Zeit gut veranschaulicht?
14 Geistige Vitalität führt zu Produktivität. Das wird durch den Fischhandel veranschaulicht, der an den Ufern des ehemals toten Meeres gedeiht. Jesus sagte zu seinen Nachfolgern: „Ich [will] euch zu Menschenfischern machen“ (Matthäus 4:19). In den letzten Tagen begann die Tätigkeit des Fischens mit der Einsammlung der Übriggebliebenen der Gesalbten, doch es blieb nicht dabei. Das lebenspendende Wasser aus Jehovas geistigem Tempel, das den Segen einer genauen Erkenntnis einschließt, wirkt sich auf Menschen aus allen Nationen aus. Wohin immer der Wildbach gelangt ist, ist geistiges Leben die Folge gewesen.
15. Was zeigt, daß nicht jeder Gottes Vorkehrungen zum Leben annehmen wird, und wie wird es mit solchen Menschen ausgehen?
15 Natürlich reagieren heute nicht alle günstig auf die Botschaft des Lebens. Das wird auch nicht bei allen der Fall sein, die während der Tausendjahrherrschaft Christi auferweckt werden (Jesaja 65:20; Offenbarung 21:8). Der Engel verkündete, daß Teile des Meeres nicht geheilt werden. Diese sumpfigen, leblosen Stellen werden ‘dem Salz übergeben’ (Hesekiel 47:11). Nicht alle, die heute mit Jehovas lebenspendendem Wasser in Berührung kommen, nehmen es an (Jesaja 6:10). In Harmagedon werden alle, die es sich erwählt haben, in einem geistig leblosen und kranken Zustand zu bleiben, ‘dem Salz übergeben’ werden, das heißt für immer vernichtet werden (Offenbarung 19:11-21). Diejenigen dagegen, die treu von diesen Wassern trinken, können darauf hoffen, am Leben zu bleiben und die endgültige Erfüllung dieser Prophezeiung zu erleben.
Der Strom fließt im Paradies
16. Wann und wie wird die Tempelvision Hesekiels endgültig Wirklichkeit werden?
16 Wie andere Wiederherstellungsprophezeiungen sich endgültig während des Millenniums erfüllen werden, so wird es auch bei Hesekiels Tempelvision sein. Dann wird sich die Priesterklasse nicht mehr hier auf der Erde befinden. „Sie werden Priester Gottes und des Christus sein und werden als Könige [im Himmel] die tausend Jahre mit ihm regieren“ (Offenbarung 20:6). Die Priester im Himmel werden gemeinsam mit Christus den vollen Nutzen des Loskaufsopfers Christi anwenden. Auf diese Weise werden die gerechten Menschen gerettet und zur Vollkommenheit gebracht werden (Johannes 3:17).
17, 18. (a) Wie wird in Offenbarung 22:1, 2 ein lebenspendender Strom beschrieben, und wann ist die Zeit der hauptsächlichen Anwendung jener Vision? (b) Warum wird der Strom von Wasser des Lebens im Paradies eine Zeit großer Ausdehnung erfahren?
17 Tatsächlich wird dann in dem Strom, den Hesekiel sah, das stärkste Wasser des Lebens fließen. Das ist die Zeit, in der die Prophezeiung aus Offenbarung 22:1, 2 hauptsächlich Anwendung findet: „Er zeigte mir einen Strom von Wasser des Lebens, klar wie Kristall, der vom Thron Gottes und des Lammes aus hinabfloß in der Mitte ihrer breiten Straße. Und diesseits des Stromes und jenseits standen Bäume des Lebens, die zwölf Fruchternten hervorbringen, indem sie jeden Monat ihre Früchte geben. Und die Blätter der Bäume dienten zur Heilung der Nationen.“
18 Während des Millenniums werden alle Krankheiten — körperliche Gebrechen sowie Geistes- und Gemütskrankheiten — geheilt werden. Das veranschaulicht treffend die „Heilung der Nationen“ durch die symbolischen Bäume. Dank der Vorkehrungen, die Christus und die 144 000 anwenden werden, wird „kein Bewohner ... sagen: ‚Ich bin krank‘ “ (Jesaja 33:24). Für den Strom wird die Zeit seiner größten Ausdehnung anbrechen. Er wird breiter und tiefer werden müssen, um für die Millionen, vielleicht Milliarden von auferweckten Menschen auszureichen, die von diesen reinen Wassern des Lebens trinken werden. Der visionäre Strom heilte das Tote Meer und brachte Leben überall dorthin, wohin sein Wasser floß. Im Paradies werden Männer und Frauen voll und ganz zum Leben kommen, befreit vom ererbten adamischen Tod, sofern sie an den Nutzen des Lösegeldes, der auf sie angewandt wird, Glauben ausüben. In Offenbarung 20:12 wird vorausgesagt, daß in jenen Tagen „Buchrollen“ geöffnet werden, die zusätzliches Licht des Verständnisses vermitteln, aus dem die vom Tod Auferweckten Nutzen ziehen werden. Doch selbst im Paradies werden es einige leider ablehnen, geheilt zu werden. Diese Rebellen sind es, die ‘dem Salz übergeben werden’, das heißt in die ewige Vernichtung gehen (Offenbarung 20:15).
19. (a) Wie wird die Zuteilung des Landes im Paradies vor sich gehen? (b) Welche Besonderheit des Paradieses wird durch die Stadt dargestellt? (c) Was hat es zu bedeuten, daß die Stadt in einiger Entfernung vom Tempel gelegen ist?
19 Zu jener Zeit wird auch die Verteilung des Landes gemäß Hesekiels Vision endgültig verwirklicht. Hesekiel sah, daß das Land ordnungsgemäß zugeteilt war; jeder treue Christ kann ebenfalls sicher sein, daß er im Paradies eine Stätte, ein Erbe, haben wird. Wahrscheinlich wird dem Wunsch, ein eigenes Haus zu haben, in dem man wohnen und um das man sich kümmern kann, auf geordnete Art und Weise entsprochen werden (Jesaja 65:21; 1. Korinther 14:33). Die Stadt, die Hesekiel sah, stellt passenderweise die administrative Einrichtung dar, die Jehova für die neue Erde vorsieht. Die gesalbte Priesterklasse wird sich nicht mehr leiblich unter den Menschen befinden. In der Vision wird das dadurch angedeutet, daß die Stadt auf nicht heiligem Land in einiger Entfernung vom Tempel dargestellt wird (Hesekiel 48:15). Die 144 000 herrschen zwar mit Christus im Himmel, aber der König wird nicht ohne Vertreter auf der Erde sein. Seine menschlichen Untertanen werden aus der liebevollen Führung und Leitung der Mitglieder der Vorsteherklasse großen Nutzen ziehen. Der wirkliche Regierungssitz wird jedoch nicht auf der Erde, sondern im Himmel sein. Jeder auf der Erde, die Vorsteherklasse eingeschlossen, wird sich dem messianischen Königreich unterordnen (Daniel 2:44; 7:14, 18, 22).
20, 21. (a) Warum ist der Name der Stadt passend? (b) Welche Fragen sollten wir uns angesichts des Verständnisses der Vision Hesekiels stellen?
20 Beachten wir die abschließenden Worte der Prophezeiung Hesekiels: „Der Name der Stadt wird von jenem Tag an sein: Jehova selbst ist dort“ (Hesekiel 48:35). Diese Stadt besteht nicht, um Menschen Macht oder Einfluß zu geben, noch ist sie vorhanden, um dem Willen irgendeines Menschen Geltung zu verschaffen. Es ist die Stadt Jehovas, die immer seinen Sinn und seine liebevolle, vernünftige Verfahrensweise widerspiegeln wird (Jakobus 3:17). Das gibt uns die zu Herzen gehende Zuversicht, daß Jehova die von ihm aufgebaute menschliche Gesellschaft der „neuen Erde“ bis in alle Zukunft segnen wird (2. Petrus 3:13).
21 Sind wir nicht von dem, was vor uns liegt, begeistert? Passenderweise sollte sich jeder von uns einmal fragen: „Wie reagiere ich auf die wunderbaren Segnungen, die in der Vision Hesekiels offenbart werden? Unterstütze ich treu die Arbeit liebevoller Aufseher, einschließlich der des gesalbten Überrests und der voraussichtlichen Mitglieder der Vorsteherklasse? Habe ich die reine Anbetung zum Mittelpunkt meines Lebens gemacht? Ziehe ich vollen Nutzen aus dem Wasser des Lebens, das heute so reichlich fließt?“ Möge jeder von uns das tun und bis in alle Ewigkeit Freude an den Vorkehrungen Jehovas finden.
[Fußnoten]
a Mit diesem Wildbachtal ist vielleicht das Wildbachtal Kidron gemeint, das sich südöstlich von Jerusalem aus erstreckt und im Toten Meer endet. Der Unterlauf des Kidron ist wasserlos und das ganze Jahr über trocken.
b Siehe Wachtturm, 1. Mai 1881 (engl.) und 1. September 1981.
Wie würdest du antworten?
◻ Was stellen die Wasser dar, die vom Tempel aus fließen?
◻ Welche Heilung hat Jehova durch den symbolischen Strom bewirkt, und warum ist der Fluß angeschwollen?
◻ Was wird durch die Bäume veranschaulicht, die an den Flußufern wachsen?
◻ Was wird während der Millenniumsherrschaft durch die Stadt dargestellt, und warum ist der Name der Stadt passend?
[Bilder auf Seite 23]
Der Strom des Lebens stellt Gottes Vorkehrung zur Rettung dar