Die größere Herrlichkeit des Hauses Jehovas
„ ‚Ich will dieses Haus mit Herrlichkeit füllen‘, hat Jehova der Heerscharen gesprochen“ (HAGGAI 2:7).
1. Inwiefern steht der heilige Geist sowohl mit Glauben als auch mit Werken in Verbindung?
EINE Zeugin Jehovas traf im Predigtdienst von Haus zu Haus eine Anhängerin der Pfingstbewegung an, die zu ihr sagte: „Wir haben den heiligen Geist, aber Sie tun das Werk.“ Taktvoll erklärte ihr die Zeugin, daß derjenige, der den heiligen Geist hat, selbstverständlich auch veranlaßt wird, Gottes Werk zu tun. In Jakobus 2:17 heißt es: „Der Glaube [ist], wenn er keine Werke hat, in sich selbst tot.“ Mit Hilfe des Geistes Gottes haben Jehovas Zeugen einen starken Glauben entwickelt, und Jehova hat ‘sein Haus mit Herrlichkeit gefüllt’, indem er seine Zeugen veranlaßt, gerechte Werke zu verrichten — vor allem ‘die gute Botschaft vom Königreich auf der ganzen bewohnten Erde zu predigen, allen Nationen zu einem Zeugnis’. Wenn das Werk zu Jehovas Zufriedenheit getan worden ist, „dann wird das Ende kommen“ (Matthäus 24:14).
2. (a) Welchen Segen trägt es uns ein, wenn wir im Werk Jehovas aufgehen? (b) Warum sollten wir uns über das scheinbare ‘Säumen’ freuen?
2 Diesen Worten Jesu können wir entnehmen, daß sich unsere heutige Tätigkeit darauf konzentrieren muß, anderen die ‘herrliche gute Botschaft des glücklichen Gottes’ zu predigen, mit der wir betraut worden sind (1. Timotheus 1:11). Je mehr und je freudiger wir im Dienst für Jehova aufgehen, desto schneller scheint für uns das Ende zu kommen. In Habakuk 2:2, 3 finden wir folgende Worte Jehovas: „Schreib die Vision auf, und leg sie deutlich auf Tafeln dar, damit der davon Vorlesende es geläufig tun kann. Denn die Vision ist noch für die bestimmte Zeit, und sie geht keuchend dem Ende zu, und sie wird keine Lüge mitteilen. Selbst wenn sie säumen sollte, so harre ihrer; denn sie wird sich ganz bestimmt bewahrheiten. Sie wird sich nicht verspäten.“ Ja, „die Vision“ wird sich bewahrheiten, selbst „wenn sie säumen sollte“. Heute, im 83. Jahr der Königreichsherrschaft Jesu, könnte es einigen so vorkommen, als wären wir gegenwärtig in eine Zeit des Säumens eingetreten. Doch sollten wir uns nicht freuen, daß das Ende noch nicht gekommen ist? In diesem Jahrzehnt sind in Osteuropa, in Teilen Afrikas und in anderen Gebieten wie durch ein Wunder Einschränkungen in bezug auf das Predigen der guten Botschaft aufgehoben worden. Das scheinbare ‘Säumen’ ermöglicht es, daß in den Gebieten, die sich unlängst geöffnet haben, viele weitere „Schafe“ eingesammelt werden (Johannes 10:16).
3. Warum sollte uns das neue Verständnis des Begriffs „Generation“ anspornen, dringend auf Gottes Werk zu halten?
3 „Sie wird sich nicht verspäten“, sagte der Prophet. Jesus erklärte, daß die gegenwärtige böse Generation nicht vergehen wird, bis „alle diese Dinge geschehen“ (Matthäus 24:34). Bedeutet unser neues Verständnis seiner Worte, daß unsere Predigttätigkeit nicht mehr so dringend ist?a Wie die Tatsachen zeigen, ist das Gegenteil der Fall. Die Bosheit und die Verdorbenheit der heutigen Generation sind in der gesamten Geschichte beispiellos. (Vergleiche Apostelgeschichte 2:40.) Wir sollten dringend auf unser Werk halten (2. Timotheus 4:2). Alle Prophezeiungen über den Ablauf der großen Drangsal zeigen, daß sie plötzlich, in einem Nu, überraschend kommen wird — wie ein Dieb (1. Thessalonicher 5:1-4; Offenbarung 3:3; 16:15). „Deswegen erweist auch ihr euch als solche, die bereit sind, denn zu einer Stunde, da ihr es nicht denkt, kommt der Menschensohn“ (Matthäus 24:44). Da die Vernichtung der gegenwärtigen Generation der Menschheit nahe bevorsteht, wird gewiß niemand von uns seine kostbare Hoffnung auf ewiges Leben wegwerfen, indem er „zum Wälzen im Schlamm“ der weltlichen Ablenkungen zurückkehrt (2. Petrus 2:22; 3:10; Lukas 21:32-36).
4. Welche Situation erfordert einen größeren Vorrat an „Speise zur rechten Zeit“, und wie wird diesem Bedürfnis abgeholfen?
4 Entsprechend der Prophezeiung Jesu gab es 1914 einen „Anfang der Bedrängniswehen“, als die Menschheit in die Zeit „des Abschlusses des Systems der Dinge“ eintrat. Leid, Katastrophen und Gesetzlosigkeit haben bis zum heutigen Tag immer mehr zugenommen (Matthäus 24:3-8, 12). Gleichzeitig hat Jehova den kollektiven gesalbten treuen und verständigen Sklaven beauftragt, den Haushalt Christi, seines Herrn, mit geistiger „Speise zur rechten Zeit“ zu versorgen (Matthäus 24:45-47). Von seinem himmlischen Thron aus leitet der messianische König gegenwärtig ein wunderbares weltweites geistiges Ernährungsprogramm.
Reicher „Speisevorrat“
5. Welche Aufmerksamkeit wird der Grundlage der „Speise“ geschenkt?
5 Betrachten wir, wie für den „Speisevorrat“ gesorgt wird (Lukas 12:42). Die Grundlage jedes christlichen „Menüs“ ist Gottes Wort, die Bibel. Wirkungsvolles Lehren an Hand der Bibel erfordert zunächst einmal eine gut lesbare, genaue Übersetzung. Im Laufe der Jahre wurde diesem Bedarf nach und nach abgeholfen, vor allem von 1950 an, als die Neue-Welt-Übersetzung der Christlichen Griechischen Schriften in Englisch freigegeben wurde. 1961 stand dann die Neue-Welt-Übersetzung der gesamten Bibel in Englisch zur Verfügung, und bald erschienen Ausgaben in anderen Hauptsprachen. Die Zahl der Ausgaben stieg im Dienstjahr 1996 um 3 auf 27 an, davon sind 14 vollständige Bibeln. 1 174 ergebene christliche Vollzeitdiener in 77 Ländern sind damit beschäftigt, die Bibel und bibelerklärende Schriften zu übersetzen.
6. Wie deckt die Gesellschaft den Bedarf an biblischen Veröffentlichungen?
6 Hand in Hand mit der Tätigkeit, die dieses Heer von Übersetzern verrichtet, geht die ständig steigende Produktion von Veröffentlichungen in den 24 Zweigen der Watch Tower Society mit eigener Druckerei. In den größeren Zweigen wurden deshalb weitere leistungsfähige Druckmaschinen in Betrieb genommen. Die Auflage der Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! ist Monat für Monat gestiegen, und so wurden zusammen insgesamt 943 892 500 Stück gedruckt, eine 13,4prozentige Steigerung im Verlauf eines Jahres. Die Gesamtproduktion von Bibeln und gebundenen Büchern in den Vereinigten Staaten, Brasilien, Deutschland, Finnland, Italien, Japan, Korea und Mexiko hat sich 1996 im Vergleich zu 1995 um 40 Prozent auf 76 760 098 Exemplare erhöht. Auch andere Zweige haben einen erheblichen Beitrag zu der allgemeinen Zunahme der Literaturherstellung geleistet.
7. Wieso ergeht der Aufruf gemäß Jesaja 54:2 heute mit noch größerer Dringlichkeit?
7 Ein Großteil der Zunahme in den 90er Jahren ist darauf zurückzuführen, daß Einschränkungen aufgehoben wurden, die Jehovas Zeugen in Osteuropa und Afrika auferlegt waren. In diesen Gebieten herrscht ein großer Hunger nach geistiger Speise. Daher ergeht folgender laute Ruf mit noch größerer Dringlichkeit: „Mache die Stätte deines Zeltes geräumiger. Und man lasse die Zelttücher deiner großartigen Wohnstätte ausspannen. Halte nicht zurück. Verlängere deine Zeltstricke, und mache die Zeltpflöcke von dir stark“ (Jesaja 54:2).
8. Welche großzügige Reaktion macht eine finanzielle Unterstützung möglich?
8 In vielen der 104 Zweige der Gesellschaft mußten daher die Einrichtungen vergrößert werden. Wegen der schwierigen Wirtschaftslage, die in den meisten der neuerschlossenen Gebiete besteht, wird ein großer Teil der Ausgaben für die Ausdehnung dort durch die Spenden für das Königreichswerk aus begüterteren Ländern gedeckt. Glücklicherweise reagieren Versammlungen und Einzelpersonen mit ungeteiltem Herzen im Geist von 2. Mose 35:21: „Dann kamen sie, ein jeder, dessen Herz ihn drängte, und sie brachten ein jeder, dessen Geist ihn trieb, den Beitrag Jehovas für das Werk.“ Wir benutzen diese Gelegenheit, um allen zu danken, die einen Anteil an dem großzügigen Geben hatten (2. Korinther 9:11).
9. Wie erfüllt sich heute Römer 10:13, 18?
9 Jehovas Name und sein Vorsatz sind 1996 durch die Veröffentlichungen der Watch Tower Society tatsächlich bis an die Enden der Erde verherrlicht worden. Es verhält sich genauso, wie es der Apostel Paulus voraussagte. Er schrieb, wobei er aus der Prophezeiung Joels und aus dem 19. Psalm zitierte: „Denn ‚jeder, der den Namen Jehovas anruft, wird gerettet werden‘. Dennoch frage ich: Haben sie etwa nicht gehört? Nun, in der Tat, ‚ihr Schall ist zur ganzen Erde ausgegangen und ihre Reden bis zu den äußersten Enden der bewohnten Erde‘ “ (Römer 10:13, 18). Dadurch, daß Gottes Volk den kostbaren Namen Jehova preist, spielt es eine bedeutende Rolle dabei, sein Haus der Anbetung mit Herrlichkeit zu füllen. Doch welches Gedeihen hat diese Verkündigung im Jahr 1996 gehabt? Befassen wir uns einmal mit der Tabelle auf den Seiten 18 bis 21.
Weltweite Ernte
10. Welche herausragenden Ergebnisse der Tätigkeit des Volkes Jehovas, die in der Tabelle auf Seite 18 bis 21 zusammengefaßt werden, sind uns aufgefallen?
10 Nie zuvor ergingen Jesu Worte gemäß Lukas 10:2 mit größerem Nachdruck: „Die Ernte ist wirklich groß, aber der Arbeiter sind wenige. Bittet daher den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter in seine Ernte aussende.“ Leisten wir dem Aufruf Folge? Millionen auf der ganzen Erde tun es. Das läßt die neue Höchstzahl von 5 413 769 Königreichsverkündigern, die 1996 über ihren Predigtdienst berichteten, deutlich erkennen. Außerdem wurden 366 579 neue Brüder und Schwestern getauft. Wie wir diese „begehrenswerten Dinge aller Nationen“ doch schätzen, die sich jetzt daran beteiligen, ‘das Haus Jehovas mit Herrlichkeit zu füllen’! (Haggai 2:7).
11. Warum haben alle von uns Grund, überglücklich zu sein?
11 Die Berichte aus den in letzter Zeit neuerschlossenen Gebieten sind wirklich aufsehenerregend. Sind wir neidisch auf diejenigen, die ein solches Wachstum erleben? Im Gegenteil, wir freuen uns mit ihnen! In allen Ländern gab es bescheidene Anfänge. Sacharja, ein Prophet und Zeitgenosse Haggais, schrieb: „Wer hat den Tag kleiner Dinge verachtet?“ (Sacharja 4:10). Wir sind überglücklich darüber, daß es jetzt in den Ländern, wo das Zeugniswerk gut etabliert ist, Millionen von Königreichsverkündigern gibt und daß das Gebiet oft bearbeitet wird, in vielen größeren Städten sogar jede Woche. Haben wir Grund nachzulassen, während Jehova jetzt in Gebieten die Gelegenheit zur Rettung bietet, wo dies früher nicht möglich war? Keinesfalls! „Das Feld ist die Welt“, sagte Jesus (Matthäus 13:38). Es muß weiterhin ein gründliches Zeugnis gegeben werden, genauso wie die frühchristlichen Jünger vor dem Abschluß des jüdischen Systems der Dinge umfassend Zeugnis ablegten (Apostelgeschichte 2:40; 10:42; 20:24; 28:23).
Uns weiterhin geradeaus bewegen
12. Welchen Ansporn haben wir, uns „stets geradeaus“ zu bewegen? (Siehe auch den Kasten „Die Ernte einbringen ‚vom äußersten Ende der Erde‘ “.)
12 Ja, wir müssen mit dem himmlischen Wagen Jehovas Schritt halten, uns „stets geradeaus“ bewegen (Hesekiel 1:12). Wir denken an die von Petrus geäußerten Worte: „Jehova ist hinsichtlich seiner Verheißung nicht langsam, wie es einige für Langsamkeit halten, sondern er ist geduldig mit euch, weil er nicht will, daß irgend jemand vernichtet werde, sondern will, daß alle zur Reue gelangen“ (2. Petrus 3:9). Lassen wir uns von dem vorbildlichen Eifer unserer Brüder in armen Ländern anspornen. Durch das scheinbare Säumen des Ausbruchs von Harmagedon können nicht nur Hunderttausende in diesen Ländern eingesammelt werden, sondern auch noch viele in den gründlich bearbeiteten Gebieten. Lassen wir uns nicht täuschen: „Der große Tag Jehovas ist nahe. Er ist nahe, und er eilt sehr“ (Zephanja 1:14). Auch wir sollten uns beeilen, ein gründliches Schlußzeugnis zu geben!
13, 14. (a) Was ist über die Verbreitung von Veröffentlichungen im Dienstjahr 1996 zu sagen? (b) Welche besonderen Anstrengungen können Versammlungen jedes Jahr unternehmen, und was haben wir in bezug auf unsere Beteiligung geplant?
13 Im tabellarischen Bericht über das Dienstjahr werden zwar keine Angaben gemacht, was die Verbreitung von Bibeln, Büchern und Zeitschriften betrifft, doch auf diesem Gebiet hat es im vergangenen Jahr eine beachtliche Zunahme gegeben. So stieg beispielsweise die Zeitschriftenverbreitung um 19 Prozent. Insgesamt wurden 543 667 923 Exemplare verbreitet. Unsere Zeitschriften ermöglichen einen vielseitigen Predigtdienst — auf der Straße, in Parks, an Bushaltestellen, in Geschäftsvierteln. Berichte zeigen, daß in einigen gründlich bearbeiteten Gebieten Fachleute von der Qualität unserer Zeitschriften beeindruckt sind, und einige von ihnen sind zu einem Bibelstudium bereit.
14 Jedes Jahr im April planen die Versammlungen im allgemeinen eine besondere Zeitschriftenaktion mit ganztägiger Tätigkeit von Haus zu Haus und auf öffentlichen Plätzen. Wird sich eure Versammlung im April 1997 an der Aktion beteiligen? Hervorragende Aprilausgaben der Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! werden für uns vorbereitet, und das gleichzeitige Angebot auf der ganzen Erde wird die Menschen gewiß beeindrucken. Auf Zypern haben es sich die Versammlungen zum Ziel gesetzt, „möglichst jeden mit der Königreichsbotschaft zu erreichen“, und sie führen sogar jeden Monat eine planmäßige Zeitschriftentätigkeit durch, so daß eine neue Höchstzahl von 275 359 Zeitschriften im Verlauf des Jahres abgegeben wurde, was eine Zunahme um 54 Prozent bedeutet.
Haggais Schlußbotschaften
15. (a) Warum ließ Jehova durch Haggai weitere Botschaften übermitteln? (b) Was sollte uns die dritte Botschaft Haggais lehren?
15 Dreiundsechzig Tage nachdem Haggai seine zweite Botschaft übermittelt hatte, sandte ihm Jehova eine dritte Erklärung, die auch wir uns heute zu Herzen nehmen sollten. Haggai redete so, als würden die Juden gerade das Tempelfundament legen, was sie in Wirklichkeit bereits 17 Jahre zuvor getan hatten. Erneut hielt Jehova es für angebracht, eine Reinigung vorzunehmen. Die Priester und das Volk waren nachlässig geworden und waren deshalb unrein in Jehovas Augen. Könnte es sein, daß einige Glieder des Volkes Jehovas heute ebenfalls nachlässig geworden sind und sich in die Freizügigkeit und den Materialismus der Welt verstrickt haben? Wir alle müssen unbedingt „von diesem Tag an und weiterhin“ unser Herz darauf richten, Ehre auf den Namen Jehovas zu bringen, und auf die Zusicherung Jehovas vertrauen: „Von diesem Tag an werde ich Segen geben“ (Haggai 2:10-19; Hebräer 6:11, 12).
16. Welches ‘Erschüttern’ ist nicht mehr fern, und was wird es bewirken?
16 Noch am selben Tag ließ „Jehova der Heerscharen“ ein viertes und letztes Mal sein Wort an Haggai ergehen. Er zeigte, was damit verbunden sein wird, wenn er ‘die Himmel und die Erde erschüttert’, und sagte: „Ich werde gewiß den Thron von Königreichen umstürzen und die Stärke der Königreiche der Nationen vertilgen; und ich will den Wagen und die darauf Fahrenden umstürzen, und die Pferde und ihre Reiter werden bestimmt niedersinken, jeder durch das Schwert seines Bruders“ (Haggai 2:6, 21, 22). Das ‘Erschüttern’ wird somit seinen Höhepunkt erreichen, wenn Jehova in Harmagedon die Erde vollständig reinigt. Dann werden „die begehrenswerten Dinge aller Nationen“ hereingekommen sein, um den Kern der menschlichen Gesellschaft in der neuen Welt zu bilden. Wie viele Gründe gibt es doch dafür, sich zu freuen und Jehova zu preisen! (Haggai 2:7; Offenbarung 19:6, 7; 21:1-4).
17. Inwiefern ist Jesus wie ein „Siegelring“ gesetzt?
17 Haggai schrieb zum Schluß seiner Prophezeiung: „ ,An jenem Tag‘, ist der Ausspruch Jehovas der Heerscharen, ‚werde ich dich nehmen, o Serubbabel, ... und ich werde dich gewiß wie einen Siegelring setzen; denn dich habe ich erwählt‘ ist der Ausspruch Jehovas der Heerscharen“ (Haggai 2:23). Christus Jesus ist heute Jehovas messianischer König und Hoherpriester, der im Himmel die Ämter in sich vereint, die der Statthalter Serubbabel und der Hohepriester Josua im irdischen Jerusalem getrennt innehatten. Gleich einem offiziellen Siegelring an der Rechten Jehovas ist Jesus zum „Ja“ geworden als Jehovas Werkzeug, das die vielen „Verheißungen Gottes“ Wirklichkeit werden läßt (2. Korinther 1:20; Epheser 3:10, 11; Offenbarung 19:10). Im Mittelpunkt der gesamten prophetischen Botschaft der Bibel steht der Christus, den Jehova als König und priesterlichen Loskäufer eingesetzt hat (Johannes 18:37; 1. Petrus 1:18, 19).
18. Welche großartige Erfüllung wird der abschließende „Ausspruch Jehovas der Heerscharen“ haben?
18 Heute ist gewiß nirgendwo eine größere Herrlichkeit zu finden als in Jehovas strahlendem geistigen Tempel! Und bald, nachdem Jehova das gesamte System Satans hinweggefegt hat, wird Haggai 2:9 eine weitere wunderbare Erfüllung haben: „ ‚An dieser Stätte werde ich Frieden geben‘ ist der Ausspruch Jehovas der Heerscharen.“ Endlich Frieden — ein dauerhafter, weltweiter Frieden, der von Jehovas „Siegelring“, Christus Jesus, dem „Fürsten des Friedens“, garantiert wird, von dem geschrieben steht: „Für die Fülle der fürstlichen Herrschaft und den Frieden wird es kein Ende geben ... Ja der Eifer Jehovas der Heerscharen wird dieses tun“ (Jesaja 9:6, 7). In alle Ewigkeit wird die Herrlichkeit, die von Jehovas Haus der Anbetung ausgeht, widerstrahlen, wenn unter seiner universellen Souveränität überall Frieden herrscht. Mögen wir für immer in diesem Haus bleiben! (Psalm 27:4; 65:4; 84:10).
[Fußnote]
a Siehe die Artikel „Rettung aus einer ‚bösen Generation‘ “ und „Eine Zeit, in der wir wach bleiben müssen“ im Wachtturm vom 1. November 1995.
Kannst du es erklären?
◻ Wie wird das Haus Jehovas heute ‘mit Herrlichkeit gefüllt’?
◻ Warum ist es dringender denn je, die gute Botschaft zu verkündigen?
◻ Welchen Ansporn, mit dem Bewußtsein der Dringlichkeit zu predigen, gibt der Bericht über das Dienstjahr 1996?
◻ Inwiefern dient Christus als Jehovas „Siegelring“?
[Kasten auf Seite 15]
Die Ernte einbringen „vom äußersten Ende der Erde“
IN Jesaja 43:6 finden wir folgende Aufforderung Jehovas: „Halte nicht zurück. Bringe meine Söhne von fern her und meine Töchter vom äußersten Ende der Erde.“ Eine außergewöhnliche Erfüllung dieses Bibeltextes ist gegenwärtig in Osteuropa zu beobachten. Nehmen wir zum Beispiel die ehemals kommunistische Republik Moldau. Dort gibt es Ortschaften, in denen die Hälfte der Einwohner Zeugen Jehovas sind. Sie müssen weit fahren, um Gebiet für den Predigtdienst zu finden, aber sie nehmen diese Anstrengungen auf sich. Die Eltern vieler Verkündiger in diesen Versammlungen wurden Anfang der 50er Jahre nach Sibirien verbannt. Heute stehen ihre Familien im Erntewerk an vorderster Front. Von den 12 565 Verkündigern ließen sich 1 917 erst im vergangenen Jahr taufen. 43 der dortigen Versammlungen haben jeweils etwa 150 Verkündiger, und im neuen Dienstjahr stieg die Zahl der Kreise von 4 auf 8.
Die Ausdehnung in Albanien ist ebenfalls bemerkenswert. Eine Handvoll loyaler Zeugen Jehovas harrte fast 50 Jahre lang unter der härtesten aller Diktaturen aus. Einige von ihnen wurden umgebracht. Das ruft uns die Verheißung Jesu in den Sinn: „Fürchte dich nicht vor den Dingen, die zu leiden du im Begriff bist. Siehe! Der Teufel wird fortfahren, einige von euch ins Gefängnis zu werfen, damit ihr völlig auf die Probe gestellt werdet ... Erweise dich als treu selbst bis in den Tod, und ich will dir die Krone des Lebens geben“ (Offenbarung 2:10; siehe auch Johannes 5:28, 29; 11:24, 25). Was ist heute in Albanien zu beobachten? Eine wirklich beeindruckende Erfüllung der in Jesaja 60:22 aufgezeichneten Verheißung Jehovas: „Der Kleine selbst wird zu einem Tausend werden.“ 1990 berichtete in Albanien nur ein Verkündiger über seinen Predigtdienst. Doch weitere „Arbeiter“ aus Italien und aus anderen Ländern reagierten auf Jesu Gebot, ‘hinzugehen, Menschen zu Jüngern zu machen und sie zu taufen’ (Matthäus 28:19; Lukas 10:2). Als 1996 die Feier zum Gedenken an den Tod Jesu abgehalten wurde, waren 773 Verkündiger im Predigtwerk tätig, und auf ihre Einladung hin wohnten 6 523 Personen den Zusammenkünften zur Feier des Gedächtnismahls bei — mehr als achtmal so viele, wie es Verkündiger gibt! Herausragende Anwesendenzahlen wurden aus abgelegenen Gebieten berichtet. In den Städten Kukës und Divjakë zählte man 192 beziehungsweise 230 Besucher, obwohl es dort keine einheimischen Verkündiger gibt. Aus Krujë, einem Ort mit nur einem Verkündiger, wurden 212 Anwesende gemeldet. Die 30 Verkündiger in Korçë hatten eine Zusammenkunftsstätte mit Platz für über 300 Personen gemietet. Nachdem der Saal besetzt war, mußten weitere 200 wegen Überfüllung abgewiesen werden. Wahrhaftig, ein Feld, das reif ist zur Ernte!
Aus Rumänien kommt folgender Bericht: „Im Haus-zu-Haus-Dienst trafen wir jemand, der sich als Zeuge Jehovas ausgab, allerdings stammte er aus einer Kleinstadt, in der unseres Wissens gar keine Zeugen wohnten. Nach seinen Worten gab es dort außer ihm noch 15 weitere Personen, die seit vielen Jahren donnerstags und sonntags Zusammenkünfte abhielten und von Haus zu Haus Zeugnis gaben. Am nächsten Tag machten wir uns auf den Weg in diese Stadt. Dort erwarteten uns in zwei Zimmern 15 Personen — Männer, Frauen und Kinder —, die 20 Bücher und 20 der neuesten Zeitschriften entgegennahmen. Wir zeigten ihnen, wie man Bibelstudien durchführt. Gemeinsam sangen wir, und wir beantworteten die wichtigsten ihrer Fragen. Derjenige, der in der Gruppe die Führung übernommen hatte, sagte: ‚Vor einigen Tagen bat ich Jehova unter Tränen, uns einen Hirten zu senden, und mein Gebet wurde erhört.‘ Wir waren überglücklich, und beim Abschied sagte er wie ein Waisenkind, das schließlich einen Vater gefunden hat: ‚Vergeßt uns bitte nicht! Besucht uns wieder einmal!‘ Das haben wir getan, und nun werden in der Stadt sieben Bibelstudien durchgeführt. In vielen jungfräulichen Gebieten nimmt das Werk auf wunderbare Weise durch biblische Veröffentlichungen, die sehr geschätzt werden, seinen Anfang, und das zeigt den göttlichen Ursprung des Werkes.“
[Übersicht auf Seite 18-21]
BERICHT ÜBER DAS DIENSTJAHR 1996 DER ZEUGEN JEHOVAS IN DER GANZEN WELT
(Siehe gedruckte Ausgabe)
[Bilder auf Seite 16, 17]
Die „begehrenswerten Dinge aller Nationen“ werden eingesammelt auf den Inseln des Meeres (1), in Südamerika (2), Afrika (3), Asien (4), Nordamerika (5) und Europa (6)