Jehova belohnt alle, die ihn aufrichtig suchen
„Wer sich Gott naht, muss glauben, dass er ist und dass er denen, die ihn ernstlich suchen, ein Belohner wird“ (HEB. 11:6)
1, 2. (a) Wie sind Liebe und Glaube miteinander verbunden? (b) Um welche Fragen geht es jetzt?
WIR lieben Jehova, „weil er uns zuerst geliebt hat“ (1. Joh. 4:19). Worin zeigte sich Jehovas innige Liebe unter anderem? Er hat die Initiative ergriffen, seine loyalen Diener zu segnen. Je mehr wir Gott lieben, desto stärker wird unser Glaube — nicht nur an seine Existenz, sondern auch daran, dass er ausnahmslos alle belohnt, die er liebt. (Lies Hebräer 11:6.)
2 Andere zu belohnen ist ein wesentlicher Bestandteil der Persönlichkeit Jehovas und seines Verhaltens. Wir müssen fest davon überzeugt sein, dass Gott diejenigen belohnt, die ihn ernstlich suchen. Nur dann ist unser Glaube vollständig, denn Glaube ist „die gesicherte Erwartung erhoffter Dinge“ (Heb. 11:1). Zu glauben schließt also ein, die versprochenen Segnungen Gottes fest zu erwarten. Doch wie kommt uns die Hoffnung auf eine Belohnung zugute? Wie hat Jehova seine Diener in der Vergangenheit und in der Gegenwart gesegnet?
JEHOVA VERSPRICHT, SEINE DIENER ZU BELOHNEN
3. Welches Versprechen finden wir in Maleachi 3:10?
3 Jehova hat sich dazu verpflichtet, seine treuen Diener zu belohnen, und er lädt uns ein, uns um seinen Segen zu bemühen. Wir lesen: „ ‚Stellt mich bitte . . . auf die Probe‘, hat Jehova der Heerscharen gesprochen, ‚ob ich euch nicht die Schleusen der Himmel öffnen und tatsächlich Segen über euch ausschütten werde, bis kein Bedarf mehr ist‘ “ (Mal. 3:10). Wenn wir dieses großzügige Angebot annehmen, zeigen wir Jehova unsere tiefe Wertschätzung und Dankbarkeit.
4. Warum können wir uns auf Jesu Zusicherung in Matthäus 6:33 verlassen?
4 Jesus versicherte seinen Jüngern: Wer das Königreich allem voranstellt, wird von Gott unterstützt. (Lies Matthäus 6:33.) Das konnte Jesus versprechen, weil sich Jehova immer als absolut vertrauenswürdig erwiesen hatte. Wie Jesus wusste, treffen Gottes Verheißungen immer ein (Jes. 55:11). Beweisen wir aufrichtigen Glauben an Jehova, können wir sicher sein, dass er folgendes Versprechen hält: „Ich will dich keineswegs im Stich lassen noch dich irgendwie verlassen“ (Heb. 13:5). Diese biblische Aussage ist im Einklang mit Jesu Worten, zuerst Gottes Königreich und seine Gerechtigkeit zu suchen.
5. Warum ist Jesu Antwort auf die Frage von Petrus glaubensstärkend?
5 Der Apostel Petrus fragte Jesus einmal: „Wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt; was wird uns eigentlich zuteilwerden?“ (Mat. 19:27). Jesus wies Petrus wegen dieser Frage nicht zurecht, sondern er sagte zu seinen Jüngern, sie würden für ihre Opfer belohnt werden. Die treuen Apostel und andere sollten mit ihm im Himmel regieren. Jesus sprach aber auch von einem sofortigen Lohn: „Jeder, der um meines Namens willen Häuser oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Kinder oder Ländereien verlassen hat, wird vielmal mehr empfangen und wird ewiges Leben erben“ (Mat. 19:29). Seine Jünger könnten Segnungen erwarten, die alle persönlichen Opfer bei Weitem übertreffen würden. Sind geistige Väter, Mütter, Brüder, Schwestern und Kinder nicht viel mehr wert als alles, worauf wir um des Königreiches willen verzichtet oder was wir dafür aufgegeben haben?
„EIN ANKER FÜR DIE SEELE“
6. Warum verspricht Jehova seinen Anbetern, sie zu belohnen?
6 Jehova verspricht seinen Anbetern, sie zu belohnen, und hilft ihnen so, durchzuhalten, wenn ihre Lauterkeit geprüft wird. Neben den vielen geistigen Segnungen heute freuen sich treue Diener Jehovas sehr auf noch größere Segnungen in der Zukunft (1. Tim. 4:8). Unsere feste Überzeugung, dass Jehova „denen, die ihn ernstlich suchen, ein Belohner wird“, hilft uns, im Glauben stark zu bleiben (Heb. 11:6).
7. Wie kann Hoffnung wie ein Anker sein?
7 Jesus sagte in der Bergpredigt: „Freut euch, und springt vor Freude, da euer Lohn groß ist in den Himmeln; denn ebenso verfolgte man vor euch die Propheten“ (Mat. 5:12). Nicht nur der Lohn, einmal im Himmel zu leben, sondern auch die Aussicht auf ewiges Leben auf einer paradiesischen Erde ist wirklich ein Grund, vor Freude zu springen (Ps. 37:11; Luk. 18:30). Ganz gleich, worauf wir hoffen, kann unsere Hoffnung „ein Anker für die Seele“ sein, „der sowohl sicher als auch fest ist“ (Heb. 6:17-20). Wie ein Anker einem Schiff im Sturm Halt gibt, kann die sichere Hoffnung auf eine Belohnung uns helfen, das emotionale, mentale und geistige Gleichgewicht zu bewahren. Die Hoffnung kann uns Kraft geben, stürmische Zeiten zu überstehen.
8. Wie kann Hoffnung Ängste verringern?
8 Unsere biblische Hoffnung hat die Kraft, Ängste zu verringern. Wie geschieht das? Gottes Verheißungen wirken wohltuend wie Balsam und beruhigen ein ängstliches Herz. Es tröstet uns sehr, unsere „Bürde auf Jehova“ zu werfen und zu wissen, dass er uns stützen wird (Ps. 55:22). Wir können völlig überzeugt sein, dass Gott „über alles hinaus mehr tun kann, als wir erbitten oder erdenken“ (Eph. 3:20). Stellen wir uns das vor: Gott kann nicht nur mehr tun oder viel mehr, sondern er kann „über alles hinaus mehr tun . . . , als wir erbitten oder erdenken“!
9. Wie sicher ist uns der Segen Jehovas?
9 Um den Lohn zu erhalten, müssen wir Jehova völlig vertrauen und seine Anweisungen beachten. Moses sagte zur Nation Israel: „Jehova wird dich ganz bestimmt segnen in dem Land, das Jehova, dein Gott, dir als Erbe gibt, damit du es in Besitz nehmen kannst, wenn du nur wirklich auf die Stimme Jehovas, deines Gottes, hören wirst, um darauf zu achten, nach diesem ganzen Gebot zu tun, das ich dir heute gebiete. Denn Jehova, dein Gott, wird dich tatsächlich segnen, so wie er es dir verheißen hat“ (5. Mo. 15:4-6). Vertraust du völlig darauf, dass Jehova dich segnet, wenn du ihm weiter treu dienst? Dazu hast du allen Grund!
JEHOVA WAR IHR BELOHNER
10, 11. Wie belohnte Jehova Joseph?
10 Die Bibel wurde zu unserem Nutzen aufgezeichnet. Sie enthält viele Berichte darüber, wie Gott treue Diener belohnte (Röm. 15:4). Ein herausragendes Beispiel ist Joseph. Weil sich seine Brüder gegen ihn verschworen hatten und ihn später die Frau seines Herrn verleumdete, kam er in ein ägyptisches Gefängnis. War er von seinem Gott abgeschnitten? Auf keinen Fall! „Jehova . . . war weiterhin mit Joseph und erwies ihm fortwährend liebende Güte . . . Jehova war mit Joseph, und was er tat, ließ Jehova gelingen“ (1. Mo. 39:21-23). Joseph wartete in diesen schwierigen Zeiten geduldig auf seinen Gott.
11 Jahre später ließ Pharao Joseph aus dem Gefängnis frei und machte diesen demütigen Sklaven zum zweiten Herrscher in Ägypten (1. Mo. 41:1, 37-43). Als Josephs Frau ihm zwei Söhne gebar, „gab Joseph dem Erstgeborenen den Namen Manasse, denn — um ihn anzuführen — : ‚Gott hat mich all mein Ungemach und das ganze Haus meines Vaters vergessen lassen.‘ Und dem zweiten gab er den Namen Ephraim, denn — um ihn anzuführen — : ‚Gott hat mich im Lande meines Elends fruchtbar gemacht‘ “ (1. Mo. 41:51, 52). Weil Joseph Gott gegenüber loyal blieb, wurde er mit Segnungen belohnt, die zur Lebenserhaltung der Hausgemeinschaft Jakobs und der Ägypter führten. Joseph erkannte: Niemand anders als Jehova hatte ihn belohnt und gesegnet (1. Mo. 45:5-9).
12. Wie konnte Jesus in schwierigen Situationen treu bleiben?
12 Auch Jesus Christus wurde belohnt, weil er Gott in verschiedenen Prüfungen treu blieb. Was hat ihm dabei geholfen? In Gottes Wort wird erklärt: „Für die vor ihm liegende Freude erduldete er einen Marterpfahl, der Schande nicht achtend“ (Heb. 12:2). Für Jesus war es bestimmt eine Freude, Gottes Namen heiligen zu können. Außerdem fand Jehova Gefallen an ihm und belohnte ihn mit vielen großartigen Aufgaben. Wie die Bibel berichtet, hat sich Jesus „zur Rechten des Thrones Gottes gesetzt“. An anderer Stelle lesen wir: „Gott [hat] ihn auch zu einer übergeordneten Stellung erhöht und ihm gütigerweise den Namen gegeben, der über jedem anderen Namen ist“ (Phil. 2:9).
JEHOVA VERGISST NICHT, WAS WIR TUN
13, 14. Wie berührt Jehova das, was wir für ihn tun?
13 Jehova schätzt alle unsere Bemühungen, ihm zu dienen — das ist sicher! Er hat dafür Verständnis, wenn wir manchmal verunsichert sind oder an uns zweifeln. Jehova fühlt mit uns, wenn uns finanzielle Sorgen belasten oder unser heiliger Dienst durch negative Gefühle oder gesundheitliche Beschwerden eingeschränkt wird. Wir können auch fest darauf vertrauen, dass er alles wahrnimmt, was seine Diener tun, um ihm treu zu bleiben. (Lies Hebräer 6:10, 11.)
14 Außerdem können wir uns dem „Hörer des Gebets“ in der Gewissheit nahen, dass er unseren Sorgen Aufmerksamkeit schenkt (Ps. 65:2). „Der Vater inniger Erbarmungen und der Gott allen Trostes“ wird großzügig für unsere emotionalen und geistigen Bedürfnisse sorgen — vielleicht durch Glaubensbrüder (2. Kor. 1:3). Es berührt Jehova, wenn wir mitfühlend sind. „Wer dem Geringen Gunst erweist, leiht Jehova, und ER wird ihm sein Tun vergelten“ (Spr. 19:17; Mat. 6:3, 4). Wenn wir also denen selbstlos helfen, die in Schwierigkeiten sind, sieht Jehova unsere gute Tat so, als hätten wir ihm etwas geliehen. Und er verspricht, diese Güte zu belohnen.
BELOHNUNG HEUTE UND IN ZUKUNFT
15. Auf welche Belohnung freust du dich? (Siehe Anfangsbild.)
15 Geistgesalbte Christen schöpfen Kraft aus der Hoffnung, „die Krone der Gerechtigkeit“ zu erhalten, die „der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tag als Lohn geben wird“ (2. Tim. 4:7, 8). Hat Gott dir eine andere Hoffnung in Aussicht gestellt, wirst du allerdings nicht benachteiligt. Millionen „andere Schafe“ Jesu blicken erwartungsvoll der Belohnung entgegen, ewig im Paradies auf der Erde zu leben. Dann werden sie „wirklich ihre Wonne haben an der Fülle des Friedens“ (Joh. 10:16; Ps. 37:11).
16. Welchen Trost finden wir in 1. Johannes 3:19, 20?
16 Manchmal mögen wir den Eindruck haben, nicht viel zu erreichen. Oder wir fragen uns, ob Jehova mit unseren Anstrengungen zufrieden ist. Vielleicht bezweifeln wir sogar, ob wir überhaupt einen Lohn bekommen. Vergessen wir aber nie, dass „Gott größer ist als unser Herz und alles weiß“. (Lies 1. Johannes 3:19, 20.) Jehova belohnt alles, was immer wir im heiligen Dienst tun, solange es aus einem Herzen voller Glauben und Liebe kommt, ganz gleich wie unbedeutend uns das Opfer erscheinen mag (Mar. 12:41-44).
17. Womit werden wir schon heute belohnt?
17 Selbst in den düsteren letzten Tagen von Satans bösem System segnet Jehova sein Volk. Er sorgt für ein geistiges Paradies, in dem sich seine wahren Anbeter des Überflusses in nie da gewesenem Ausmaß erfreuen (Jes. 54:13). Wie Jesus versprach, belohnt uns Jehova schon heute dadurch, dass wir einer liebevollen Familie angehören dürfen, bestehend aus Glaubensbrüdern und -schwestern aus aller Welt (Mar. 10:29, 30). Wer Gott aufrichtig sucht, wird außerdem mit der einzigartigen Segnung belohnt, Herzensfrieden, Glück und Zufriedenheit zu verspüren (Phil. 4:4-7).
18, 19. Wie denken Jehovas Diener über die Belohnung, die sie erhalten?
18 Weltweit können Jehovas Diener von großartigen Belohnungen berichten, die sie von ihm erhalten. Bianca aus Deutschland sagt beispielsweise: „Ich kann Jehova nicht genug dafür danken, dass er mir bei meinen Sorgen beisteht und jeden Tag an meiner Seite ist. Die Welt um uns herum ist chaotisch und trostlos. Aber wenn ich mich eng an Jehova halte, fühle ich mich in seinen Armen sicher. Wann immer ich für ihn ein persönliches Opfer bringe, segnet er mich hundertfach dafür.“
19 Da ist auch die 70-jährige Paula in Kanada, die durch eine Wirbelsäulenfehlbildung (Spina bifida) stark beeinträchtigt ist. Sie erzählt: „Eingeschränkte Mobilität bedeutet nicht zwangsläufig weniger Predigtdienst. Ich nutze verschiedene Arten des Dienstes und gebe zum Beispiel informell oder am Telefon Zeugnis. Ich habe ein Notizbuch mit Bibeltexten und Gedanken aus unseren Publikationen, in das ich immer mal wieder hineinsehen kann, wenn ich neuen Mut brauche. Ich nenne es ‚Notizbuch zum Überleben‘. Entmutigung ist nur vorübergehend, wenn man sich auf Jehovas Verheißungen konzentriert. Jehova steht uns immer bei, unabhängig von unseren Umständen.“ Deine Situation ist vielleicht ganz anders als die von Bianca oder Paula. Trotzdem kannst du dich bestimmt erinnern, wie Jehova dich und andere schon belohnt hat — und das wird er auch in Zukunft tun. Wie gut es ist, darüber nachzudenken!
20. Worauf können wir uns freuen, wenn wir Jehova weiter mit ganzer Seele dienen?
20 Vergessen wir nie, dass unsere aufrichtigen freimütigen Gebete zu Gott „eine große Belohnung mit sich bringen“. Mit Sicherheit werden wir „die Erfüllung der Verheißung empfangen“, nachdem wir „den Willen Gottes getan“ haben (Heb. 10:35, 36). Stärken wir deshalb jetzt weiter unseren Glauben und setzen wir uns mit ganzer Seele für Jehova ein. Das können wir in der Gewissheit tun, dass wir von Jehova den „gebührenden Lohn“ erhalten werden. (Lies Kolosser 3:23, 24.)