41. Bibelbuch — Markus
Schreiber: Markus
Ort der Niederschrift: Rom
Vollendung der Niederschrift: um 60—65 u. Z.
Behandelter Zeitraum: 29—33 u. Z.
1. Was ist über Markus und seine Familie bekannt?
ALS Jesus in Gethsemane verhaftet wurde und die Apostel flohen, folgte ihm „ein gewisser junger Mann, der ein Kleid aus feiner Leinwand auf dem bloßen Leib trug“. Die Volksmenge wollte auch ihn ergreifen, doch er „ließ sein leinenes Kleid zurück und entfloh nackt“. Dieser junge Mann wird allgemein für Markus gehalten. In der Apostelgeschichte wird er als „Johannes, der den Beinamen Markus hatte“, bezeichnet. Möglicherweise kam er aus einer wohlhabenden Familie in Jerusalem, denn sie hatte ein eigenes Haus und eigene Diener. Seine Mutter, Maria, war ebenfalls eine Christin, und die frühe Versammlung benutzte Marias Heim als Versammlungsort. Nachdem Petrus durch einen Engel aus dem Gefängnis befreit worden war, ging er in ihr Haus, wo sich die Brüder versammelt hatten (Mar. 14:51, 52; Apg. 12:12, 13).
2, 3. (a) Wodurch wurde Markus zweifellos angespornt, den Missionardienst aufzunehmen? (b) Wie kam es, daß er Gemeinschaft mit anderen Missionaren hatte, besonders mit Petrus und Paulus?
2 Der Missionar Barnabas, ein Levit von Zypern, war der Cousin des Markus (Apg. 4:36; Kol. 4:10). Als Barnabas in Verbindung mit einer Hilfsaktion bei einer Hungersnot mit Paulus nach Jerusalem kam, lernte Markus auch Paulus kennen. Durch die Gemeinschaft mit solchen eifrigen reisenden Dienern in der Versammlung wurde zweifellos in Markus der Wunsch geweckt, den Missionardienst aufzunehmen. Er begleitete dann Paulus und Barnabas auf ihrer ersten Missionsreise als Gehilfe. Aus irgendeinem Grund verließ Markus sie jedoch in Perge (Pamphylien) und kehrte nach Jerusalem zurück (Apg. 11:29, 30; 12:25; 13:5, 13). Deswegen wollte Paulus ihn auf der zweiten Missionsreise nicht mitnehmen, was zu einem Bruch zwischen Paulus und Barnabas führte. Paulus nahm dann Silas mit, während Barnabas mit Markus, seinem Cousin, nach Zypern segelte (Apg. 15:36-41).
3 Markus bewährte sich im Dienst und wurde nicht nur für Barnabas eine wertvolle Hilfe, sondern später auch für den Apostel Petrus und den Apostel Paulus. Als dieser sich das erste Mal in Rom in Gefangenschaft befand, war Markus bei ihm (um 60—61 u. Z.) (Philem. 1, 24). Zwischen den Jahren 62 und 64 u. Z. hielt sich Markus bei Petrus in Babylon auf (1. Pet. 5:13). Im Jahre 65 u. Z. war Paulus wahrscheinlich wieder in Rom in Gefangenschaft, und in einem Brief bat er Timotheus, Markus mitzubringen, „denn er ist mir für den Dienst nützlich“ (2. Tim. 1:8; 4:11). An dieser Stelle wird Markus im Bibelbericht das letzte Mal erwähnt.
4—6. (a) Wie konnte Markus die genauen Einzelheiten kennen, die er in seinem Evangelium schildert? (b) Was läßt darauf schließen, daß er mit Petrus in enger Verbindung stand? (c) Führe aus dem Evangelium Beispiele an, die die Charaktermerkmale des Petrus erkennen lassen.
4 Die Abfassung des kürzesten der Evangelien wird ebendiesem Markus zugeschrieben. Er war ein Mitarbeiter der Apostel Jesu und hatte selbst sein Leben in den Dienst der guten Botschaft gestellt. Aber er gehörte nicht zu den 12 Aposteln und war kein direkter Gefährte Jesu gewesen. Woher kannte er die genauen Einzelheiten, die seinen Bericht über den Dienst Jesu von Anfang bis Ende wirklich lebendig machen? Gemäß den ältesten Überlieferungen von Papias, Origenes und Tertullian erhielt Markus seine Informationen von Petrus, mit dem er in enger Verbindung stand.a Petrus bezeichnete ihn sogar als „mein Sohn“ (1. Pet. 5:13). Von sozusagen allem, was Markus aufzeichnete, war Petrus Augenzeuge gewesen; es ist also möglich, daß Markus vieles, was er erwähnte, aber in den anderen Evangelien fehlt, von ihm erfahren hatte. Zum Beispiel spricht Markus von den „Lohnarbeitern“, die für Zebedäus arbeiteten, davon, daß ein Aussätziger Jesus inständig, „ja kniefällig“ bat, daß ein Mann, der unter der Macht eines Dämons stand, sich ‘mit Steinen zerschlug’ und daß Jesus auf dem Ölberg, „dem Tempel gegenüber“, saß, als er seine Prophezeiung über das ‘Kommen des Menschensohnes mit großer Macht und Herrlichkeit’ äußerte (Mar. 1:20, 40; 5:5; 13:3, 26).
5 Petrus war selbst ein gefühlvoller Mensch und konnte deshalb die Empfindungen und Gemütsbewegungen Jesu erkennen und sie Markus beschreiben. Daher kommt es, daß Markus häufig von Jesu Gefühlen und Reaktionen berichtet, zum Beispiel, daß er „sie ringsum mit Zorn [anblickte] ..., tief betrübt“, daß er ‘tief seufzte’ und daß er ‘tief mit seinem Geist seufzte’ (3:5; 7:34; 8:12). Markus beschreibt auch die Empfindungen Jesu dem reichen jungen Vorsteher gegenüber, denn in seinem Evangelium ist zu lesen, daß er „Liebe zu ihm [empfand]“ (10:21). Und welche Wärme kommt doch in dem Bericht zum Ausdruck, wenn es darin heißt, daß Jesus ein kleines Kind nicht nur mitten unter die Jünger stellte, sondern es auch „in seine Arme [schloß]“ und daß er bei einer anderen Gelegenheit „die Kinder in seine Arme [schloß]“! (9:36; 10:13-16).
6 Der Schreibstil des Markus — gefühlsbetont, lebendig, eindringlich, kraftvoll und anschaulich — spiegelt einige Charaktermerkmale des Petrus wider. Man hat den Eindruck, daß Markus die Ereignisse nicht schnell genug erzählen kann. Immer wieder begegnet man beispielsweise dem Wort „sogleich“, wodurch die Geschichte in dramatischem Stil fortgesetzt wird.
7. Inwiefern unterscheidet sich das Markusevangelium vom Matthäusevangelium?
7 Obwohl Markus Zugang zum Matthäusevangelium hatte und nur 7 Prozent seines Berichts in den anderen Evangelien nicht enthalten sind, wäre es ein Fehler, zu glauben, Markus hätte einfach das Matthäusevangelium zusammengefaßt und ein paar besondere Einzelheiten hinzugefügt. Während Matthäus Jesus als den verheißenen Messias und König darstellte, behandelt Markus Jesu Leben und seine Werke von einem anderen Gesichtswinkel aus. Er schildert Jesus als den wunderwirkenden Sohn Gottes, den siegenden Retter. Markus legt mehr Nachdruck auf die Taten Christi als auf seine Predigten und seine Lehren. Nur verhältnismäßig wenige Gleichnisse und nur eines der von Jesus geführten längeren Gespräche hat er niedergeschrieben, und die Bergpredigt hat er ganz ausgelassen. Aus diesem Grund ist das Markusevangelium kürzer, obwohl es genausoviel Handlung enthält wie die anderen. Markus nimmt auf mindestens 19 Wunder besonders Bezug.
8. Was zeigt, daß das Markusevangelium offensichtlich für die Römer geschrieben wurde?
8 Während Matthäus sein Evangelium für die Juden schrieb, hatte Markus offensichtlich beim Schreiben vornehmlich die Römer im Sinn. Wieso wissen wir das? Markus erwähnt das Gesetz Mose nur dann, wenn er von einem Gespräch berichtet, das sich darauf bezog; außerdem läßt er das Geschlechtsregister Jesu aus. Das Evangelium Christi stellt er als von weltumfassender Bedeutung dar. Jüdische Bräuche und Lehren, mit denen nichtjüdische Leser eventuell nicht vertraut waren, erklärt er kurz (2:18; 7:3, 4; 14:12; 15:42), und aramäische Ausdrücke übersetzt er (3:17; 5:41; 7:11, 34; 14:36; 15:22, 34). Wenn er geographische Bezeichnungen oder Pflanzen aus Palästina erwähnt, macht er dazu nähere Angaben (1:5, 13; 11:13; 13:3). Den Wert jüdischer Münzen gibt er in römischem Geld an (12:42, Fußnote). Er verwendet mehr lateinische Wörter als die anderen Evangelienschreiber, z. B. speculator (Leibwächter), praetorium (Palast des Statthalters) und centurio (Offizier) (6:27; 15:16, 39).
9. Wo und wann wurde das Markusevangelium geschrieben, und wodurch wird seine Glaubwürdigkeit bekräftigt?
9 Da Markus zweifellos in erster Linie für die Römer schrieb, fertigte er seine Niederschrift höchstwahrscheinlich in Rom an. Die ältesten Überlieferungen und der Inhalt des Buches lassen die Schlußfolgerung zu, daß es während der ersten oder der zweiten Gefangenschaft des Apostels Paulus in Rom abgefaßt wurde, also in den Jahren 60 bis 65 u. Z. In diesen Jahren hielt sich Markus wenigstens einmal, wenn nicht zweimal, in Rom auf. Alle führenden Autoritäten des 2. und 3. Jahrhunderts bestätigen Markus als den Schreiber. Das Evangelium war bereits um die Mitte des 2. Jahrhunderts unter den Christen in Umlauf. Dadurch, daß es in allen alten Verzeichnissen der Christlichen Griechischen Schriften vorkommt, wird seine Glaubwürdigkeit bekräftigt.
10. Wie sind der lange und der kurze Schluß des Markusevangeliums zu betrachten, und warum?
10 Der lange und der kurze Schluß — sie folgen manchmal nach Kapitel 16, Vers 8 — können nicht als authentisch angesehen werden. Sie fehlen in den meisten alten Handschriften, beispielsweise in der Sinaitischen Handschrift und der Vatikanischen Handschrift 1209. Eusebius und Hieronymus, Gelehrte aus dem 4. Jahrhundert, stimmen darin überein, daß der authentische Bericht mit den Worten abschließt: „Sie fürchteten sich.“ Die anderen Schlüsse wurden wahrscheinlich deshalb hinzugefügt, damit das Markusevangelium nicht so abrupt zum Abschluß kommt.
11. (a) Woran ist die Wahrhaftigkeit des Markusevangeliums zu erkennen, und welche Gewalt wird hervorgehoben? (b) Inwiefern ist der Bericht des Markus eine „gute Botschaft“, und welche Zeitspanne wird darin behandelt?
11 Die Wahrhaftigkeit des von Markus abgefaßten Berichts ist daran zu erkennen, daß er nicht nur mit den anderen Evangelien völlig übereinstimmt, sondern auch mit allen übrigen Büchern der Heiligen Schrift, vom ersten Buch Mose bis zur Offenbarung. Jesus wird außerdem immer wieder als jemand dargestellt, der Gewalt hat; diese kommt nicht nur in seiner Rede zum Ausdruck, sondern er übt sie auch über die Naturkräfte aus, über Satan und die Dämonen, über Krankheit und Leiden, ja selbst über den Tod. Markus eröffnet seinen Bericht mit den eindrucksvollen Worten: „Anfang der guten Botschaft über Jesus Christus“. Der Bericht über das Kommen Jesu und seinen Dienst ist eine „gute Botschaft“, und deshalb ist das Studium des Markusevangeliums für alle Leser ohne Zweifel nützlich. Die von Markus beschriebenen Ereignisse behandeln eine Zeitspanne, die im Frühjahr des Jahres 29 u. Z. beginnt und im Frühjahr des Jahres 33 u. Z. endet.
INHALT DES MARKUSEVANGELIUMS
12. Welche Ereignisse werden in den ersten 13 Versen des Markusevangeliums beschrieben?
12 Die Taufe und die Versuchung Jesu (1:1-13). Zu Beginn der guten Botschaft identifiziert Markus Johannes den Täufer. Dieser ist der vorhergesagte Bote, der gesandt ist, um auszurufen: „Bereitet den Weg Jehovas, macht seine Straßen gerade.“ Von demjenigen, der bald kommen würde, sagt Johannes der Täufer: ‘Er ist stärker als ich.’ Ja, dieser wird nicht mit Wasser taufen, sondern mit heiligem Geist. Jesus kommt nun von Nazareth in Galiläa, und Johannes tauft ihn. Der Geist kommt wie eine Taube auf Jesus herab, und es ist eine Stimme aus den Himmeln zu hören, die sagt: „Du bist mein Sohn, der geliebte; an dir habe ich Wohlgefallen gefunden“ (1:3, 7, 11). Jesus wird von Satan in der Wildnis versucht, und Engel dienen ihm. Alle diese dramatischen Ereignisse werden in den ersten 13 Versen des Markusevangeliums beschrieben.
13. Auf welcherlei Weise zeigt Jesus frühzeitig seine Gewalt als „der Heilige Gottes“?
13 Jesus beginnt seinen Dienst in Galiläa (1:14 bis 6:6). Nach der Verhaftung des Johannes predigt Jesus die gute Botschaft Gottes in Galiläa. Welch eine überraschende Botschaft! „Das Königreich Gottes hat sich genaht. Bereut und glaubt an die gute Botschaft“ (1:15). Er fordert Simon, Andreas, Jakobus und Johannes auf, ihre Fischernetze zu verlassen und seine Jünger zu werden. Am Sabbat beginnt er in der Synagoge in Kapernaum zu lehren. Die Leute sind erstaunt, denn er lehrt „wie einer, der Gewalt hat, und nicht wie die Schriftgelehrten“. Als Beweis seiner Gewalt, über die er als „der Heilige Gottes“ verfügt, treibt er einen unreinen Geist aus einem Besessenen aus und heilt Simons Schwiegermutter, die an Fieber erkrankt war. Diese Nachricht verbreitet sich wie ein Lauffeuer, und bis zum Abend hat sich „die ganze Stadt“ vor Simons Haus versammelt. Jesus heilt viele Kranke und treibt zahlreiche Dämonen aus (1:22, 23, 33).
14. Wie beweist Jesus, daß er Gewalt hat, Sünden zu vergeben?
14 Jesus weist mit folgenden Worten auf seinen Auftrag hin: „Damit ich ... predige“ (1:38). Er predigt in ganz Galiläa. Überall, wohin er geht, treibt er Dämonen aus und heilt Kranke, unter anderem auch einen Aussätzigen und einen Gelähmten, zu dem er spricht: „Deine Sünden sind vergeben.“ Einige der Schriftgelehrten denken bei sich: ‘Das ist Lästerung. Wer kann Sünden vergeben, ausgenommen einer, Gott?’ Jesus, der ihre Gedanken erkennt, beweist, „daß der Menschensohn Gewalt hat, ... Sünden zu vergeben“, indem er den Gelähmten auffordert, aufzustehen und nach Hause zu gehen. Daraufhin verherrlichen die Leute Gott. Als Levi (Matthäus), ein Steuereinnehmer, sein Jünger wird, sagt Jesus zu den Schriftgelehrten: „Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder.“ Er offenbart sich als „Herr auch des Sabbats“ (2:5, 7, 10, 17, 28).
15. Was sagt Jesus über diejenigen, die seine Wunder nicht anerkennen, und welche Worte äußert er über die Familienbande?
15 Jesus bildet nun die Gruppe der 12 Apostel. Seine Verwandten bringen ihm etwas Widerstand entgegen, und dann klagen ihn einige Schriftgelehrte aus Jerusalem an, Dämonen durch den Herrscher der Dämonen auszutreiben. „Wie kann Satan den Satan austreiben?“ fragt Jesus sie und gibt ihnen den warnenden Hinweis: „Wer ... gegen den heiligen Geist lästert, erlangt niemals Vergebung, sondern ist ewiger Sünde schuldig.“ Während der Diskussion kommen seine Mutter und seine Brüder und suchen ihn, was ihn veranlaßt zu sagen: „Wer immer den Willen Gottes tut, dieser ist mir Bruder und Schwester und Mutter“ (3:23, 29, 35).
16. Was lehrt Jesus in Gleichnissen über das „Königreich Gottes“?
16 Jesus beginnt, „das heilige Geheimnis des Königreiches Gottes“ in Gleichnissen zu lehren. Er spricht von dem Mann, der sät, wobei der Samen auf verschiedene Bodenarten (sie veranschaulichen die unterschiedlichen Arten von Hörern des Wortes) fällt, und von der Lampe, die von ihrem Leuchter aus scheint. In einem anderen Gleichnis sagt Jesus, das Königreich Gottes sei wie ein Mensch, der Samen auf den Erdboden werfe: „Von selbst bringt die Erde allmählich Frucht hervor, zuerst den Grashalm, dann den Stengelkopf, schließlich das volle Korn in der Ähre“ (4:11, 28). Außerdem erzählt er das Gleichnis von dem Senfkorn, das zwar die winzigste aller Samenarten ist, aber groß wird und starke Zweige treibt, die Schutz bieten.
17. Wie beweisen Jesu Wunder das Ausmaß seiner Gewalt?
17 Während Jesus mit seinen Jüngern das Galiläische Meer überquert, bewirkt er durch ein Wunder, daß sich ein heftiger Sturmwind legt; er gebietet dem stürmischen Meer: „Schweig! Sei still!“ (4:39), und es wird ruhig. Auf der anderen Seite des Meeres, im Land der Gerasener, treibt Jesus eine „Legion“ Dämonen aus einem einzigen Mann aus und erlaubt ihnen, in eine Herde von etwa 2 000 Schweinen zu fahren, die dann über einen Steilhang stürmen und im Meer ertrinken (5:8-13). Danach fährt Jesus an das gegenüberliegende Ufer zurück. Eine Frau wird von einem Blutfluß geheilt — 12 Jahre ist er unheilbar gewesen —, nur weil sie das äußere Gewand Jesu anrührt, als er auf dem Weg ist, die 12jährige Tochter des Jairus aufzuerwecken. Ja, der Menschensohn hat Gewalt über Leben und Tod! Die Leute in seinem Heimatgebiet stellen seine Gewalt jedoch in Frage. Er wundert sich über ihren Unglauben, ‘zieht aber weiter im Kreis in die Dörfer ringsum und lehrt’ (6:6).
18. (a) Wie wird Jesu Dienst ausgedehnt? (b) Was veranlaßt Jesus, zu lehren und Wunder zu wirken?
18 Galiläischer Dienst ausgedehnt (6:7—9:50). Die Zwölf werden je zwei und zwei ausgesandt, und es wird ihnen die Anweisung und die Gewalt gegeben zu predigen, zu lehren, Menschen zu heilen sowie Dämonen auszutreiben. Der Name Jesu wird wohlbekannt; einige denken, er sei der auferweckte Johannes der Täufer. Diese Möglichkeit beunruhigt Herodes, denn während seiner Geburtstagsfeier wurde Johannes enthauptet. Die Apostel kehren von ihrer Predigtreise zurück und erstatten Jesus über ihre Tätigkeit Bericht. Eine große Volksmenge folgt Jesus durch Galiläa, und es ‘ergreift ihn Mitleid mit ihnen, denn sie sind wie Schafe ohne einen Hirten’. Daher fängt er an, sie viele Dinge zu lehren (6:34). Auf liebevolle Weise beschafft er auch materielle Speise und speist 5 000 Männer mit fünf Broten und zwei Fischen. Als kurz danach die Jünger in ihrem Boot auf dem Weg nach Bethsaida gegen einen Sturm ankämpfen, kommt er, auf dem Meer schreitend, auf sie zu und beruhigt den Wind. Kein Wunder, daß selbst seine Jünger „überaus erstaunt“ sind! (6:51).
19, 20. (a) Welchen Verweis erteilt Jesus den Schriftgelehrten und den Pharisäern? (b) Welche Umstände führen dazu, daß auch Petrus getadelt wird?
19 In dem Bezirk Genezareth diskutiert Jesus mit den Schriftgelehrten und Pharisäern aus Jerusalem über das Einnehmen eines Mahls mit ungewaschenen Händen, und er erteilt ihnen einen Verweis, weil sie ‘das Gebot Gottes aufgeben und an der Überlieferung der Menschen festhalten’. Er sagt, nicht durch das, was von außen her in einen Menschen hineingehe, werde dieser verunreinigt, sondern durch das, was aus seinem Inneren, aus dem Herzen, herauskomme, nämlich durch „schädliche Überlegungen“ (7:8, 21). Er geht nach Norden in die Gegenden von Tyrus und Sidon und wirkt für eine Nichtjüdin ein Wunder, indem er aus der Tochter einer syrophönizischen Frau einen Dämon austreibt.
20 Zurück in Galiläa empfindet Jesus wiederum Mitleid mit der ihm folgenden Volksmenge, und er speist 4 000 Menschen mit sieben Broten und ein paar kleinen Fischen. Er warnt seine Jünger vor dem Sauerteig der Pharisäer und dem Sauerteig des Herodes, aber sie verstehen noch nicht, was er damit meint. Dann ein weiteres Wunder: die Heilung eines Blinden in Bethsaida. In einem Gespräch auf dem Weg zu den Dörfern in Cäsarea Philippi sagt Petrus voller Überzeugung, daß Jesus der „Christus“ sei, erhebt dann aber heftig Einspruch, als Jesus von den herannahenden Leiden und dem Tod des Menschensohnes spricht. Dafür wird er von Jesus getadelt: „Tritt hinter mich, Satan, weil du nicht Gottes Gedanken denkst, sondern die der Menschen“ (8:29, 33). Jesus ermahnt seine Jünger, ihm um der guten Botschaft willen beständig zu folgen; falls sie sich seiner schämen, wird er sich ihrer schämen, wenn er in der Herrlichkeit seines Vaters erscheint.
21. (a) Wer sieht „das Königreich Gottes, schon in Macht gekommen“, und wie? (b) Auf welche Weise hebt Jesus hervor, daß man das Königreich an die erste Stelle setzen soll?
21 Sechs Tage später dürfen Petrus, Jakobus und Johannes auf einem hohen Berg „das Königreich Gottes, schon in Macht gekommen“, sehen, während sie Jesus in Herrlichkeit umgestaltet erblicken (9:1). Jesus beweist erneut seine Gewalt, indem er einen stummen Geist aus einem Jungen austreibt, und ein zweites Mal redet er von seinen bevorstehenden Leiden und seinem Tod. Er gibt seinen Jüngern den Rat, sich durch nichts daran hindern zu lassen, ins Leben einzugehen. Läßt dich deine Hand straucheln? Hau sie ab! Dein Fuß? Hau ihn ab! Dein Auge? Wirf es weg! Es ist weit besser, verstümmelt in das Königreich Gottes einzugehen, als heil in die Gehenna geworfen zu werden.
22. Welcher Rat bildet den Höhepunkt des Dienstes Jesu in Peräa?
22 Der Dienst in Peräa (10:1-52). Dann kommt Jesus an die Grenzen von Judäa und „jenseits des Jordan“ (nach Peräa). Mehrere Pharisäer befragen ihn nun über die Scheidung, und er benutzt die Gelegenheit, göttliche Grundsätze für die Ehe festzulegen. Ein reicher junger Mann stellt ihm die Frage, wie er ewiges Leben erben könne, doch als er hört, daß er, um einen Schatz im Himmel zu haben, seinen Besitz verkaufen und Jesu Nachfolger werden muß, ist er betrübt. Jesus sagt zu seinen Jüngern: „Es ist leichter für ein Kamel, durch ein Nadelöhr hindurchzugehen, als für einen Reichen, in das Königreich Gottes einzugehen.“ Diejenigen, die um der guten Botschaft willen alles aufgegeben haben, ermuntert er, indem er ihnen für die Gegenwart ein Hundertfaches verheißt, „unter Verfolgungen, und in dem kommenden System der Dinge ewiges Leben“ (10:1, 25, 30).
23. Welches Gespräch ergibt sich auf dem Weg nach Jerusalem, und welches Wunder wirkt Jesus?
23 Jesus und die Zwölf machen sich nun auf den Weg nach Jerusalem. Ein drittes Mal spricht er mit ihnen über die ihm bevorstehenden Leiden und auch über seine Auferstehung. Er fragt sie, ob sie denselben Becher trinken könnten, den er trinke, worauf er zu ihnen sagt: „Wer immer unter euch der Erste sein will, soll der Sklave aller sein.“ Als sie Jericho verlassen, ruft ein blinder Bettler vom Wegesrand aus: „Sohn Davids, Jesus, hab Erbarmen mit mir!“ Jesus gibt dem Blinden das Augenlicht wieder; und das ist die letzte von Markus berichtete Wunderheilung Jesu (10:44, 47, 48).
24, 25. (a) Was tut Jesus, wodurch er seine Gewalt beweist? (b) Mit welchen Argumenten antwortet er seinen Gegnern? (c) Welche Warnung gibt Jesus der Volksmenge, und wen erwähnt er lobend seinen Jüngern gegenüber?
24 Jesus in und um Jerusalem (11:1—15:47). Nun überstürzen sich die Ereignisse förmlich. Jesus reitet auf einem Füllen in die Stadt, und die Menschen jubeln ihm als König zu. Am nächsten Tag reinigt er den Tempel. Die Oberpriester und die Schriftgelehrten bekommen Angst vor ihm und trachten ihm nach dem Leben. „Mit welcher Befugnis tust du diese Dinge?“ fragen sie (11:28). Jesus stellt ihnen geschickt eine Gegenfrage und erzählt das Gleichnis von den Weingärtnern, die den Erben des Weingartens töteten. Sie wissen genau, was er damit sagen will, und verlassen ihn.
25 Dann schicken sie einige der Pharisäer, um ihn durch eine Frage, die das Zahlen der Steuer betrifft, zu fangen. Er verlangt einen Denar und fragt: „Wessen Bild und Aufschrift ist dies?“ Sie erwidern: „Cäsars.“ Jesus sagt dann: „Zahlt Cäsars Dinge Cäsar zurück, Gottes Dinge aber Gott.“ Kein Wunder, daß sie über ihn staunen! (12:16, 17). Nun versuchen die Sadduzäer, die nicht an die Auferstehung glauben, ihn durch die Frage zu fangen: ‘Wessen Ehefrau wird eine Frau, die nacheinander sieben Ehemänner hatte, in der Auferstehung sein?’ Jesus erwidert unverzüglich, daß diejenigen, die von den Toten auferstehen, „wie Engel in den Himmeln“ sein würden, denn sie würden nicht heiraten (12:19-23, 25). „Welches Gebot ist das erste von allen?“ fragt einer der Schriftgelehrten. Jesus antwortet: „Das erste ist: ‚Höre, o Israel: Jehova, unser Gott, ist e i n Jehova, und du sollst Jehova, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Sinn und mit deiner ganzen Kraft.‘ Das zweite ist dieses: ‚Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst‘ “ (12:28-31). Danach wagt niemand mehr, ihn zu befragen. Jesus hat sich wiederum als der vollkommene Lehrer erwiesen. Die große Volksmenge hört ihm gern zu, und Jesus warnt sie vor den wichtigtuerischen Schriftgelehrten. Seinen Jüngern gegenüber erwähnt er dann lobend die arme Witwe, die mehr in den Tempelschatzkasten legte als alle anderen, denn ihre zwei kleinen Münzen waren ‘alles, was sie hatte, ihr ganzer Lebensunterhalt’ (12:44).
26. Welches ist das einzige von Markus aufgezeichnete lange Gespräch, und mit welchen ermahnenden Worten endet Jesus?
26 Als Jesus auf dem Ölberg sitzt, dem Tempel gegenüber, und er mit vier seiner Jünger allein ist, spricht er mit ihnen von dem „Zeichen“ des Abschlusses dieser Dinge. (Das ist das einzige von Markus aufgezeichnete lange Gespräch, und es entspricht dem Gespräch in Matthäus, Kapitel 24 und 25.) Jesus endet mit folgenden ermahnenden Worten: „Von jenem Tag oder der Stunde hat niemand Kenntnis, weder die Engel im Himmel noch der Sohn, sondern nur der Vater. Was ich aber euch sage, sage ich allen: Wacht beständig“ (13:4, 32, 37).
27. Beschreibe die Ereignisse, die zu Jesu Verrat in Gethsemane führen.
27 Im nahe gelegenen Bethanien salbt eine Frau Jesus mit kostbarem wohlriechendem Öl. Einige erheben Einspruch, dies sei eine Verschwendung, aber Jesus erklärt, es sei eine vortreffliche Tat als Vorbereitung für sein Begräbnis. Zur bestimmten Zeit versammeln sich Jesus und die Zwölf in der Stadt zum Passah. Er sagt, wer ihn verraten werde, setzt das Gedächtnismahl mit seinen treuen Jüngern ein, und sie begeben sich zum Ölberg. Auf dem Weg weist Jesus sie darauf hin, daß sie alle zum Straucheln gebracht würden. „Ich nicht“, protestiert Petrus. Aber Jesus sagt zu ihm: „Selbst du wirst mich ... diese Nacht, bevor ein Hahn zweimal kräht, dreimal verleugnen.“ Als sie die Stelle erreichen, die Gethsemane genannt wird, zieht sich Jesus zurück, um zu beten, und er fordert seine Jünger auf zu wachen. Sein Gebet gipfelt in den Worten: „Abba, Vater, alle Dinge sind dir möglich; entferne diesen Becher von mir. Doch nicht, was ich will, sondern was du willst.“ Dreimal kehrt Jesus zu seinen Jüngern zurück, und dreimal findet er sie schlafend, ja „zu einer solchen Zeit, wie diese es ist“! (14:29, 30, 36, 41). Aber die Stunde ist gekommen! Siehe, der Verräter!
28. Unter welchen Umständen wird Jesus verhaftet und dann vor den Hohenpriester gebracht?
28 Judas nähert sich Jesus und küßt ihn. Das ist für die bewaffneten Männer der Oberpriester das Zeichen, Jesus zu verhaften. Sie bringen ihn zum Hof des Hohenpriesters, wo viele Personen falsches Zeugnis gegen ihn ablegen, aber ihre Zeugenaussagen stimmen nicht überein. Jesus selbst schweigt. Schließlich befragt ihn der Hohepriester: „Bist du der Christus, der Sohn des Gesegneten?“ Jesus erwidert: „Ich bin es.“ „Lästerung!“ schreit der Hohepriester, und sie alle verurteilen ihn als des Todes schuldig (14:61-64). Unten im Hof hat Petrus Jesus dreimal verleugnet. Ein Hahn kräht ein zweites Mal, und Petrus, der sich an Jesu Worte erinnert, bricht zusammen und weint.
29. Was berichtet Markus über Jesu letztes Verhör und seine Hinrichtung, und was zeigt, daß das Königreich zur Debatte stand?
29 Sogleich beim Morgengrauen berät sich der Sanhedrin und schickt Jesus gebunden zu Pilatus. Dieser erkennt bald, daß Jesus kein Verbrecher ist, und versucht, ihn freizulassen. Weil der von den Oberpriestern angestachelte Pöbel darauf besteht, liefert Pilatus Jesus schließlich aus, damit er an den Pfahl geschlagen werde. Zu diesem Zweck wird er dann nach Golgotha (was „Schädelstätte“ bedeutet) gebracht. Man befestigt über ihm eine Inschrift mit der gegen ihn erhobenen Anklage: „Der König der Juden“. Vorübergehende schmähen ihn: „Andere hat er gerettet; sich selbst kann er nicht retten!“ Um Mittag (die sechste Stunde) bricht über das ganze Land eine Finsternis herein, die bis 15 Uhr anhält. „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ ruft dann Jesus mit lauter Stimme und stirbt. Als ein Offizier all das sieht, sagt er: „Bestimmt war dieser Mensch Gottes Sohn.“ Joseph von Arimathia, der zwar dem Sanhedrin angehört, aber an das Königreich Gottes glaubt, bittet Pilatus um Jesu Leib und legt diesen in eine Gruft, die in einen Felsen gehauen wurde (15:22, 26, 31, 34, 39).
30. Was geschieht am ersten Tag der Woche an der Gruft?
30 Ereignisse nach Jesu Tod (16:1-8). Sehr früh am ersten Tag der Woche gehen drei Frauen hinaus zur Gruft. Zu ihrer Überraschung stellen sie fest, daß der große Stein am Eingang weggewälzt ist. Ein ‘junger Mann’, der in der Gruft sitzt, erklärt ihnen, daß Jesus auferweckt worden sei (16:5). Er befinde sich nicht mehr hier, sondern gehe ihnen nach Galiläa voraus. Zitternd vor Angst, fliehen sie von der Gruft.
WIESO NÜTZLICH
31. (a) Wie bezeugt Markus, daß Jesus der Messias ist? (b) Wodurch wird Jesus als derjenige gekennzeichnet, der als Sohn Gottes Gewalt empfangen hatte, und was hob er hervor?
31 Durch diese lebendige Schilderung Jesu Christi konnten von frühchristlichen Zeiten an bis jetzt alle Leser des Markusevangeliums feststellen, daß sich viele Prophezeiungen der Hebräischen Schriften, die im Hinblick auf den Messias gemacht wurden, erfüllt haben. Der gesamte von Markus aufgezeichnete Bericht über den eifrigen Dienst Jesu — von dem anfänglichen Zitat: „Siehe! Ich sende meinen Boten vor deinem Angesicht her“ bis zu Jesu schmerzlichen Worten am Pfahl: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ — stimmt mit dem überein, was in den Hebräischen Schriften vorhergesagt wurde (Mar. 1:2; 15:34; Mal. 3:1; Ps. 22:1). Darüber hinaus wird Jesus durch seine Wunder und seine anderen erstaunlichen Werke, seine gesunde Lehre, seine Art, etwas einwandfrei zu widerlegen, sein völliges Vertrauen auf das Wort und den Geist Jehovas und dadurch, daß er die Schafe liebevoll hütete, als derjenige gekennzeichnet, der als der Sohn Gottes kam, als jemand, der von Jehova Gewalt empfangen hatte. Deshalb lehrte er „wie einer, der Gewalt hat“, und er hob hervor, daß sein wichtigstes Werk hier auf der Erde das Predigen der „guten Botschaft Gottes“ war, einer Botschaft, die davon handelte, daß „das Königreich Gottes ... sich genaht“ hatte. Sein Lehren hat sich für diejenigen, die ihm Beachtung geschenkt haben, als von unschätzbarem Nutzen erwiesen (Mar. 1:22, 14, 15).
32. Wievielmal gebraucht Markus den Ausdruck „Königreich Gottes“, und welches sind einige der maßgebenden Grundsätze, die er für diejenigen darlegt, die durch das Königreich Leben erlangen wollen?
32 Jesus sagte zu seinen Jüngern: „Euch ist das heilige Geheimnis des Königreiches Gottes gegeben worden.“ Markus gebraucht den Ausdruck „Königreich Gottes“ 14mal, und er legt viele maßgebende Grundsätze für diejenigen dar, die durch das Königreich Leben erlangen würden. Jesus erklärte: „Wer ... seine Seele um meinetwillen und um der guten Botschaft willen verliert, wird sie retten.“ Alles, was uns in dem Bemühen, Leben zu erlangen, hinderlich ist, muß beseitigt werden: „Es ist besser für dich, einäugig in das Königreich Gottes einzugehen, als mit zwei Augen in die Gehenna geworfen zu werden.“ Jesus äußerte auch folgende Worte: „Wer immer das Königreich Gottes nicht aufnimmt wie ein kleines Kind, wird bestimmt nicht in dasselbe eingehen“ und: „Wie schwierig wird es für die sein, die Geld haben, in das Königreich Gottes einzugehen!“ Er sagte, derjenige, der erkenne, daß das Halten der zwei großen Gebote weit mehr wert sei als alle Ganzbrandopfer und Schlachtopfer, sei „nicht fern vom Königreich Gottes“. Diese und andere Königreichslehren des Markusevangeliums sind ernste Mahnungen fürs tägliche Leben (4:11; 8:35; 9:43-48; 10:13-15, 23-25; 12:28-34).
33. (a) Wie können wir aus dem Markusevangelium Nutzen ziehen? (b) Zu welchem Lauf sollte uns das Buch anspornen, und warum?
33 Die gute Botschaft „nach Markus“ kann vielleicht in ein oder zwei Stunden vollständig durchgelesen werden, wobei dem Leser auf spannende und eindrucksvolle Weise ein kurzer Überblick über den Dienst Jesu gegeben wird. Diesen inspirierten Bericht ohne Unterbrechung zu lesen sowie ihn näher zu untersuchen und darüber nachzusinnen ist immer nützlich. Das Markusevangelium ist heute für verfolgte Christen genauso wertvoll wie im ersten Jahrhundert, denn wahre Christen leben jetzt in „kritischen Zeiten ..., mit denen man schwer fertig wird“, und benötigen eine inspirierte Anleitung, wie sie in dem Bericht über Jesus Christus, das Beispiel für uns, zu finden ist. Lies ihn, und laß dich durch seine dramatische Handlung begeistern und dazu anspornen, den Fußstapfen Jesu, des Hauptvermittlers und Vervollkommners unseres Glaubens, mit derselben unbesiegbaren Freude zu folgen, die er bekundete (2. Tim. 3:1; Heb. 12:2). Ja, erlebe Jesus als einen Mann der Tat, sei durchdrungen von seinem Eifer, und ahme seine kompromißlose Integrität und seinen kompromißlosen Mut nach, den er trotz Prüfungen und Widerstand bewies. Schöpfe aus diesem inhaltsreichen Teil der inspirierten Schriften Trost. Möge dir das Markusevangelium in dem Bemühen, ewiges Leben zu erlangen, von Nutzen sein!
[Fußnote]