Kapitel 6
Jesus Christus — von Gott gesandt?
1, 2. (a) Welche Beweise gibt es dafür, daß Jesus Christus wirklich gelebt hat? (b) Welche Fragen werden über Jesus aufgeworfen?
FAST JEDER hat schon von Jesus Christus gehört. Er hatte auf die Geschichte einen größeren Einfluß als irgendein anderer Mensch. Sogar die Zeitrechnung, die in den meisten Ländern der Welt gilt, geht von dem Jahr aus, das man für das Geburtsjahr Christi hielt. Daten vor diesem Jahr werden mit v. Chr. oder vor Christus gekennzeichnet, Jahre danach mit n. Chr. oder nach Christus.
2 Jesus ist somit keine Märchenfigur. Er hat tatsächlich als Mensch auf der Erde gelebt. „In alter Zeit zweifelten nicht einmal Gegner des Christentums daran, daß Jesus wirklich gelebt hatte“, heißt es in der Encyclopædia Britannica. Wer war Jesus eigentlich? War er wirklich von Gott gesandt worden? Warum ist er so gut bekannt?
ER HATTE SCHON VORHER GELEBT
3. (a) Wessen Sohn sollte Maria gemäß den Worten des Engels gebären? (b) Wie war es möglich, daß die Jungfrau Maria Jesus gebar?
3 Im Gegensatz zu anderen Menschen wurde Jesus von einer Jungfrau geboren. Sie hieß Maria. Ein Engel sagte über ihren Sohn: „Dieser wird groß sein und wird Sohn des Höchsten genannt werden“ (Lukas 1:28-33; Matthäus 1:20-25). Doch wie konnte eine Frau ein Kind gebären, ohne je mit einem Mann Geschlechtsverkehr gehabt zu haben? Dies wurde durch Gottes heiligen Geist ermöglicht. Jehova übertrug das Leben seines mächtigen Geistsohnes vom Himmel in den Mutterleib Marias. Das war ein Wunder. Gewiß konnte Gott, der die erste Frau mit der Fähigkeit, Kinder hervorzubringen, erschuf, bewirken, daß eine Frau ein Kind bekam, ohne das ein menschlicher Vater da war. Die Bibel erklärt: „Als ... die Grenze der Fülle der Zeit gekommen war, sandte Gott seinen Sohn, der aus einer Frau geboren wurde“ (Galater 4:4).
4. (a) Wo lebte Jesus, bevor er als Kind geboren wurde? (b) Was sagte Jesus, um zu zeigen, daß er vorher im Himmel gelebt hatte?
4 Somit war Jesus, bevor er auf der Erde als Mensch geboren wurde, eine mächtige Geistperson im Himmel. Er hatte so wie Gott einen für Menschen unsichtbaren, geistigen Leib (Johannes 4:24). Jesus selbst sprach oft von der hohen Stellung, die er im Himmel innegehabt hatte. Einmal betete er: „Vater, verherrliche mich an deiner Seite mit der Herrlichkeit, die ich an deiner Seite hatte, ehe die Welt war“ (Johannes 17:5). Auch sagte er zu seinen Zuhörern: „Ihr seid von den unteren Bereichen; ich bin von den oberen Bereichen.“ „Was nun, wenn ihr den Sohn des Menschen dahin auffahren seht, wo er zuvor war?“ „Ehe Abraham ins Dasein kam, bin ich gewesen“ (Johannes 8:23; 6:62; 8:58; 3:13; 6:51).
5. (a) Warum war Jesus „das Wort“, „Erstgeborener“ und „einziggezeugter Sohn“ genannt worden? (b) Wobei hatte Jesus mit Gott zusammengewirkt?
5 Bevor Jesus zur Erde kam, wurde er das Wort Gottes genannt. Dieser Titel zeigt, daß er im Himmel als Gottes Wortführer diente. Er wird auch als Gottes „Erstgeborener“ und als sein „einziggezeugter“ Sohn bezeichnet (Johannes 1:14; 3:16; Hebräer 1:6). Das bedeutet, daß er vor allen anderen Geistsöhnen Gottes und als einziger von Gott direkt erschaffen wurde. Die Bibel zeigt, daß dieser „erstgeborene“ Sohn mit Jehova beim Hervorbringen aller anderen Schöpfungswerke zusammenwirkte (Kolosser 1:15, 16). Als Gott sagte: „Lasset uns Menschen machen in unserem Bilde“, sprach er somit zu diesem Sohn. Ja, derselbe, der später auf die Erde kam und von einer Frau geboren wurde, hatte einen Anteil an der Erschaffung aller Dinge! Er hatte bereits eine unbekannte Anzahl von Jahren mit seinem Vater im Himmel gelebt (1. Mose 1:26; Sprüche 8:22, 30; Johannes 1:3).
SEIN LEBEN AUF DER ERDE
6. (a) Was ereignete sich kurz vor und nach der Geburt Jesu? (b) Wo kam Jesus zur Welt, und wo wuchs er auf?
6 Maria war mit Joseph verlobt. Doch als er erfuhr, daß sie schwanger war, glaubte er, sie habe mit einem anderen Mann Geschlechtsverkehr gehabt, und wollte sie daher nicht heiraten. Doch als Jehova ihm sagte, das Kind sei durch heiligen Geist gezeugt worden, nahm er Maria zur Frau (Matthäus 1:18-20, 24, 25). Während eines Aufenthaltes in Bethlehem wurde dann Jesus geboren (Lukas 2:1-7; Micha 5:2). Jesus war noch ein kleines Kind, als König Herodes versuchte, ihn zu töten. Doch Jehova warnte Joseph, und so floh er mit seiner Familie nach Ägypten. Nachdem König Herodes gestorben war, kehrten Joseph und Maria mit Jesus nach Nazareth in Galiläa zurück. Dort wuchs er auf (Matthäus 2:13-15, 19-23).
7. Was geschah, als Jesus 12 Jahre alt war?
7 Als Jesus 12 Jahre alt war, reiste die ganze Familie nach Jerusalem, um an einem besonderen Fest, dem Passahfest, teilzunehmen. Dort verbrachte er drei Tage im Tempel. Er hörte den Lehrern zu und stellte ihnen Fragen. Alle, die ihm zuhörten, waren überrascht, wieviel er wußte (Lukas 2:41-52). Während Jesus in Nazareth heranwuchs, lernte er das Zimmermannshandwerk. Zweifellos brachte ihm sein Stiefvater, Joseph, dieses Handwerk bei, denn auch er war ein Zimmermann (Markus 6:3; Matthäus 13:55).
8. Was geschah, als Jesus 30 Jahre alt war?
8 Mit 30 Jahren trat im Leben Jesu eine große Wende ein. Er ging zu Johannes dem Täufer und bat darum, im Jordan getauft, das heißt vollständig untergetaucht zu werden. Die Bibel berichtet: „Als Jesus getauft war, kam er sogleich aus dem Wasser herauf; und siehe! die Himmel wurden geöffnet, und er sah Gottes Geist wie eine Taube herabfahren und auf ihn kommen. Siehe! Da kam auch eine Stimme aus den Himmeln, welche sprach: ,Dieser ist mein Sohn, der geliebte, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe‘ “ (Matthäus 3:16, 17). Für Johannes konnte kein Zweifel daran bestehen, daß Jesus von Gott gesandt war.
9. (a) Wann wurde Jesus tatsächlich der Christus, und warum zu dieser Zeit? (b) Wozu erklärte sich Jesus durch seine Taufe bereit?
9 Dadurch, daß Jehova seinen Geist auf Jesus ausgoß, salbte oder bestimmte er ihn zum König seines künftigen Königreiches. Und so wurde Jesus der „Messias“ oder „Christus“, denn diese beiden Wörter aus der hebräischen und der griechischen Sprache bedeuten „Gesalbter“. So sprach sein Apostel Petrus von „Jesus, der von Nazareth war, wie Gott ihn mit heiligem Geist und Kraft salbte“ (Apostelgeschichte 10:38). Außerdem erklärte sich Jesus durch seine Taufe bereit, das Werk zu verrichten, für das Gott ihn auf die Erde gesandt hatte. Worin bestand dieses wichtige Werk?
ZU WELCHEM ZWECK ER AUF DIE ERDE KAM
10. Um welche Wahrheiten zu verkündigen, kam Jesus auf die Erde?
10 Jesus erklärte dem römischen Statthalter Pontius Pilatus den Zweck, zu dem er auf die Erde gekommen war. Er sagte: „Dazu bin ich geboren worden und dazu bin ich in die Welt gekommen, damit ich für die Wahrheit Zeugnis ablege“ (Johannes 18:37). Doch welche Wahrheiten sollte Jesus bekanntmachen? Zunächst Wahrheiten über seinen Vater. Er lehrte seine Nachfolger, darum zu beten, Daß der Name seines Vaters „geheiligt“ oder heiliggehalten werden möge (Matthäus 6:9). Und er betete: „Ich habe deinen Namen den Menschen kundgemacht, die du mir aus der Welt gegeben hast“ (Johannes 17:6). Auch sagte er: „Ich [muß] die gute Botschaft vom Königreich Gottes verkünden, denn dazu bin ich ausgesandt worden“ (Lukas 4:43).
11. (a) Warum hielt Jesus sein Werk für so wichtig? (b) Was zu tun, hielt sich Jesus nie zurück? Was sollten wir daher tun?
11 Wie wichtig war es Jesus, den Namen und das Königreich seines Vaters bekanntzumachen? Er sagte zu seinen Jüngern: „Meine Speise ist, daß ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat, und sein Werk vollende“ (Johannes 4:34). Warum hielt Jesus das Werk Gottes für so wichtig wie Speise? Weil das Königreich das Mittel ist, durch das Gott seine wunderbaren Vorsätze bezüglich der Menschheit verwirklichen wird. Dieses Königreich wird alles Böse vernichten und Gottes Namen von der Schmach befreien, die darauf gebracht worden ist (Daniel 2:44; Offenbarung 21:3,4). Jesus hielt sich daher nie zurück, den Namen und das Königreich Gottes bekanntzumachen (Matthäus 4:17; Lukas 8:1; Johannes 17:26; Hebräer 2:12). Er redete stets die Wahrheit, ob man sie gern hörte oder nicht. Er gab damit ein Beispiel, das wir nachahmen sollten, wenn wir Gott wohlgefallen möchten (1. Petrus 2:21).
12. Zu welchem anderen wichtigen Zweck kam Jesus auf die Erde?
12 Damit wir aber unter der Herrschaft des Königreiches Gottes ewiges Leben erlangen können, mußte Jesus sein Lebensblut vergießen. Zwei Apostel Jesu sagten: „Wir [sind] jetzt durch sein Blut gerechtgesprochen worden.“ „Das Blut Jesu, seines [Gottes] Sohnes, reinigt uns von aller Sünde“ (Römer 5:9; 1. Johannes 1:7). Ein wichtiger Zweck, zu dem Jesus auf die Erde kam, bestand somit darin, daß er für uns starb. Er sagte: „Der Sohn des Menschen [ist] nicht gekommen ..., um bedient zu werden, sondern um zu dienen und seine Seele [sein Leben] als ein Lösegeld im Austausch gegen viele zu geben“ (Matthäus 20:28). Was bedeutet es aber, daß Christus sein Leben als „ein Lösegeld“ gab? Warum mußte er sein Lebensblut vergießen, um uns zu retten?
ER GAB SEIN LEBEN ALS LÖSEGELD
13. (a) Was ist ein Lösegeld? (b) Worin bestand das Lösegeld, mit dem uns Jesus von Sünde und Tod freikaufte?
13 Das Wort „Lösegeld“ wird oft in Verbindung mit Entführungen gebraucht. Ein Kidnapper, der einen Menschen in seine Gewalt gebracht hat, bietet an, diese Person freizulassen, wenn eine bestimmte Geldsumme als Lösegeld bezahlt wird. Ein Lösegeld kann somit zur Befreiung eines Menschen führen. Es wird bezahlt, damit der Betreffende sein Leben nicht verliert. Jesus gab sein vollkommenes menschliches Leben dahin, um die Menschheit von der Sklaverei der Sünde und des Todes freizukaufen (1. Petrus 1:18, 19; Epheser 1:7). Weshalb war eine solche Befreiung nötig?
14. Warum war das Lösegeld Jesu erforderlich?
14 Sie war nötig, weil Adam, unser aller Vorvater, gegen Gott rebelliert hatte. Durch seine gesetzlose Handlungsweise wurde er ein Sünder, denn „Sünde [ist] Gesetzlosigkeit“ (1. Johannes 3:4). Daher war er nicht würdig, von Gott die Gabe des ewigen Lebens zu erhalten (Römer 6:23). So verlor Adam für sich vollkommenes menschliches Leben auf einer paradiesischen Erde. Er verlor diese wunderbare Aussicht auch für alle Kinder, die er zeugen würde. „Doch warum“, magst du fragen, „mußten alle seine Kinder sterben, wenn doch er es war, der gesündigt hatte?“
15. Warum mußten Adams Kinder leiden, wenn doch er es war, der gesündigt hatte?
15 Der Grund dafür ist, daß Adam, als er zum Sünder wurde, die Sünde und den Tod an seine Kinder weitergab und damit auch an alle Menschen, die heute leben (Hiob 14:4; Römer 5:12). „Alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes“, heißt es in der Bibel (Römer 3:23; 1. Könige 8:46). Sogar der gottesfürchtige David sagte: „In Vergehen wurde ich unter Geburtsschmerzen hervorgebracht, und in Sünde empfing mich meine Mutter“ (Psalm 51:5). Die Menschen sterben daher wegen der Sünde, die sie von Adam ererbt haben. Wie ist es nun möglich, daß durch das Opfer des Lebens Jesu alle Menschen von der Sklaverei der Sünde und des Todes befreit werden können?
16. (a) Wie bekundete Gott dadurch, daß er das Lösegeld beschaffte, Achtung vor seinem Gesetz, daß ‘Leben um Leben’ gegeben werden sollte? (b) Warum war Jesus der einzige Mensch, der das Lösegeld bezahlen konnte?
16 Hier spielt ein Rechtsgrundsatz eine Rolle, der in dem Gesetz Gottes für die Nation Israel enthalten war. Gemäß diesem Grundsatz sollte ‘Leben um Leben’ gegeben werden (2. Mose 21:23; 5. Mose 19:21). Der vollkommene Adam verlor durch seinen Ungehorsam vollkommenes Leben auf einer paradiesischen Erde für sich und all seine Kinder. Jesus Christus opferte sein eigenes vollkommenes Leben, um das zurückzukaufen, was Adam verloren hatte. Ja, Jesus hat „sich selbst als ein entsprechendes Lösegeld für alle hingegeben“ (1. Timotheus 2:5, 6). Da Jesus wie Adam ein vollkommener Mensch war, wird er auch „der letzte Adam“ genannt (1. Korinther 15:45). Kein anderer Mensch als Jesus hätte das Lösegeld bezahlen können, denn er ist als einziger wie Adam ein vollkommener menschlicher Sohn Gottes gewesen (Psalm 49:7; Lukas 1:32; 3:38).
17. Wann wurde das Lösegeld Gott bezahlt?
17 Jesus starb mit 33 1⁄2 Jahren. Doch am dritten Tag nach seinem Tod wurde er auferweckt. Vierzig Tage später kehrte er in den Himmel zurück (Apostelgeschichte 1:3, 9-11). Dort erschien er — wieder als Geistperson — „vor der Person Gottes für uns“ mit dem Wert seines Loskaufsopfers (Hebräer 9:12, 24). Bei dieser Gelegenheit bezahlte er im Himmel Gott das Lösegeld. Nun konnte die Menschheit befreit werden. Doch wann wird sie daraus Nutzen ziehen?
18. (a) Wie können wir schon jetzt aus dem Lösegeld Nutzen ziehen? (b) Was wird das Lösegeld in der Zukunft ermöglichen?
18 Schon jetzt können wir aus dem Loskaufsopfer Jesu Nutzen ziehen. Wie? Dadurch, daß wir daran glauben, können wir vor Gott rein dastehen und unter seinen liebevollen Schutz kommen (Offenbarung 7:9, 10, 13-15). Viele von uns haben schreckliche Sünden begangen, bevor sie Gott kennenlernten. Auch jetzt begehen wir noch Fehler, manchmal sehr schwerwiegende. Aber wir können auf der Grundlage des Lösegeldes freimütig Gott um Vergebung bitten mit der Zuversicht, daß er uns hört (1. Johannes 2:1, 2; 1. Korinther 6:9-11). Außerdem eröffnet uns das Lösegeld die Gelegenheit, in der künftigen gerechten neuen Ordnung von Gott ewiges Leben zu erhalten (2. Petrus 3:13). Dann werden alle, die an das Lösegeld glauben, vollständig von der Sklaverei der Sünde und des Todes befreit werden. Sie haben die Aussicht auf ewiges Leben in Vollkommenheit!
19. (a) Wie berührt es dich, daß das Lösegeld beschafft wurde? (b) Wie sollten wir gemäß den Worten des Apostels Paulus unsere Dankbarkeit für das Lösegeld zum Ausdruck bringen?
19 Was empfindest du, nachdem du all das über das Lösegeld erfahren hast? Fühlst du dich nicht zu Jehova hingezogen, da du weißt, daß er so sehr an dir interessiert ist, daß er seinen lieben Sohn zu deinen Gunsten dahingab? (Johannes 3:16; 1. Johannes 4:9, 10). Denke aber auch an die Liebe Christi. Er kam bereitwillig auf die Erde, um für uns zu sterben. Sollten wir dafür nicht dankbar sein? Der Apostel Paulus erklärte, wie wir unsere Dankbarkeit zeigen sollten, indem er sagte: „Er ist für alle gestorben, damit die Lebenden nicht mehr für sich selbst leben, sondern für den, der für sie starb und auferweckt worden ist“ (2. Korinther 5:14, 15). Wirst du deine Dankbarkeit dadurch zeigen, daß du dein Leben dazu gebrauchst, Gott und seinem Sohn Jesus Christus zu dienen?
WARUM JESUS WUNDER WIRKTE
20. Was lernen wir über Jesus aus der Begebenheit, als er einen Leprakranken heilte?
20 Jesus ist dafür bekannt, daß er viele Wunder wirkte. Er hatte tiefes Mitgefühl für Menschen, die Probleme hatten, und war darauf bedacht, die Kräfte, die er von Gott erhalten hatte, zu gebrauchen, um ihnen zu helfen. Zum Beispiel kam einmal ein Leprakranker zu ihm und sagte: „Wenn du nur willst, kannst du mich rein machen.“ Jesus war „von Mitleid bewegt, streckte ... seine Hand aus und rührte ihn an und sprach zu ihm: ,Ich will es. Werde rein!‘ “ Der Kranke wurde geheilt! (Markus 1:40-42).
21. Wie half Jesus den Volksmengen?
21 Wenden wir uns einer weiteren Begebenheit zu, bei der Jesus sein großes Mitgefühl für die Menschen zum Ausdruck brachte: „Dann kamen große Volksmengen zu ihm, die Lahme, Krüppel, Blinde, Stumme und viele andere bei sich hatten, und sie warfen sie förmlich vor seine Füße, und er heilte sie, so daß die Volksmenge staunte, als sie sah, daß Stumme redeten und Lahme gingen und Blinde sahen, und sie verherrlichten den Gott Israels“ (Matthäus 15:30, 31).
22. Was zeigt, daß Jesus wirklich um die Menschen, denen er half, besorgt war?
22 Daß Jesus wirklich um diese leidenden Menschen besorgt war und ihnen helfen wollte, geht aus den Worten hervor, die er als nächstes zu seinen Jüngern sprach: „Ich habe Mitleid mit der Volksmenge, denn schon drei Tage haben sie sich bei mir aufgehalten, und sie haben nichts zu essen; und ich will sie nicht hungrig wegschicken. Es könnte sein, daß sie auf dem Wege ermatten.“ Und so speiste Jesus durch ein Wunder mit nur sieben Broten und einigen kleinen Fischen „viertausend Männer, außer Frauen und kleinen Kindern“ (Matthäus 15:32-38).
23. Was bewog Jesus, den verstorbenen Sohn einer Witwe aufzuerwecken?
23 Ein andermal stieß Jesus auf einen Trauerzug, der aus Nain kam. Die Bibel berichtet darüber: „Ein Toter wurde herausgetragen, der einziggezeugte Sohn seiner Mutter. Außerdem war sie eine Witwe. ... Und als der Herr sie erblickte, wurde er von Mitleid mit ihr bewegt.“ Ihr Kummer schmerzte ihn. Und so gebot er, an den Leichnam gewandt: „Jüngling, ich sage dir: Steh auf!“ Und welch ein Wunder! „Der Tote setzte sich auf und fing an zu reden, und er gab ihn seiner Mutter.“ Stell dir vor, was die Mutter empfunden haben muß! Was hättest du empfunden? Die Nachricht von diesem bemerkenswerten Ereignis verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Kein Wunder, daß Jesus so bekannt ist (Lukas 7:11-17).
24. Was lassen die Wunder Jesu bezüglich der Zukunft erkennen?
24 Doch die Wunder, die Jesus wirkte, waren nur von vorübergehendem Nutzen. Die Menschen, die er heilte, zogen sich später wieder irgendwelche Krankheiten zu. Und diejenigen, die er auferweckte, starben später wieder. Doch Jesu Wunder bewiesen, daß er von Gott gesandt worden war, daß er wirklich Gottes Sohn war. Und sie bewiesen, daß mit Gottes Macht alle Probleme der Menschen gelöst werden können. Ja, sie vermittelten einen kleinen Eindruck davon, was unter Gottes Königreich auf der Erde geschehen wird.Dann werden die Hungernden ernährt, die Kranken geheilt und sogar die Toten auferweckt werden! Und nie wieder werden Krankheit, Tod oder andere Probleme Menschen unglücklich machen. Welch ein Segen das sein wird! (Offenbarung 21:3, 4; Matthäus 11:4, 5).
HERRSCHER DES KÖNIGREICHES GOTTES
25. In welche drei Abschnitte kann man das Leben Jesu unterteilen?
25 Das Leben des Sohnes Gottes läßt sich in drei Abschnitte unterteilen. Zuerst verbrachte er eine unbekannte Anzahl von Jahren mit seinem Vater im Himmel, bevor er Mensch wurde. Als nächstes lebte er nach seiner Geburt 331/2 Jahre auf der Erde. Und jetzt ist er wieder im Himmel als Geistperson. Welche Stellung nimmt er im Himmel seit seiner Auferstehung ein?
26. Wessen erwies sich Jesus durch seine Treue auf der Erde als würdig?
26 Jesus sollte eindeutig König werden. Schon der Engel kündigte Maria an: „Er wird für immer als König ... regieren, und sein Königreich wird kein Ende haben“ (Lukas 1:33). Während seines irdischen Dienstes sprach er ständig von Gottes Königreich. Er lehrte seine Nachfolger beten: „Dein Königreich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auch auf der Erde.“ Und er forderte sie auf: „So fahrt denn fort, zuerst das Königreich ... zu suchen“ (Matthäus 6:10, 33). Jesus bewies auf der Erde durch seine Treue, daß er würdig war, König des Königreiches Gottes zu sein. Begann er aber, als König zu regieren, sobald er in den Himmel zurückkehrte?
27. (a) Was tat Jesus nach seiner Rückkehr in den Himmel? (b) Was war Jesu erste Amtshandlung als König des Königreiches Gottes?
27 Nein, das war nicht der Fall. Der Apostel Paulus verwies auf Psalm 110:1 und erklärte: „Dieser aber [Jesus] hat für immer ein einziges Schlachtopfer für Sünden dargebracht und sich zur Rechten Gottes gesetzt, fortan wartend, bis seine Feinde als ein Schemel für seine Füße hingelegt würden“ (Hebräer 10:12, 13). Jesus wartete auf den Befehl Jehovas: „Schreite zur Unterwerfung inmitten deiner Feinde“ (Psalm 110:2). Als diese Zeit kam, begann er, den Himmel von Satan und seinen Engeln zu reinigen. Das Ergebnis dieses Krieges im Himmel wird mit den Worten beschrieben: „Jetzt ist die Rettung und die Macht und das Königreich unseres Gottes und die Gewalt seines Christus herbeigekommen, denn der Ankläger unserer Brüder ist hinabgeschleudert worden, der sie Tag und Nacht vor unserem Gott verklagt!“(Offenbarung 12:10). Wie wir in einem früheren Kapitel dieses Buches gesehen haben, zeigen die Tatsachen, daß dieser Krieg im Himmel bereits stattgefunden hat und daß Jesus Christus jetzt inmitten seiner Feinde herrscht.
28. (a) Was wird Christus bald tun? (b) Was müssen wir tun, um von ihm beschützt zu werden?
28 Sehr bald werden Christus und seine Engel darangehen, alle gegenwärtigen weltlichen Regierungen von der Erde zu beseitigen (Daniel 2:44; Offenbarung 17:14). Wie die Bibel sagt, hat er ein „scharfes langes Schwert ..., daß er damit die Nationen schlage, und er wird sie mit eisernem Stabe hüten“ (Offenbarung 19:11-16). Damit wir während der bevorstehenden Vernichtung beschützt werden können, müssen wir an Jesus Christus glauben (Johannes 3:36). Wir müssen seine Jünger werden und uns ihm als unserem himmlischen König unterwerfen. Wirst du das tun?
[Bild auf Seite 58]
Jesus gab seine Tätigkeit als Zimmermann auf, um sich taufen zu lassen und der Gesalbte Jehovas zu werden.
[Bild auf Seite 63]
Jesus war dem vollkommenen Adam gleich.
[Bilder auf Seite 64]
Von Mitleid bewegt, half Jesus den Kranken und den Hungrigen.
[Bild auf Seite 67]
Dadurch, daß Jesus Tote auferweckte, zeigte er, was er in viel größerem Umfang tun wird, wenn Gottes Königreich herrscht.