Die Wahrheit lehren
„O Jehova . . . Deine Worte sind der Inbegriff der Wahrheit“ (PS. 119:159, 160, NW, 2013)
1, 2. (a) Was stand für Jesus im Mittelpunkt seines Lebens, und warum? (b) Wie kann unser Dienst als „Gottes Mitarbeiter“ wirkungsvoll sein?
JESUS CHRISTUS war Zimmermann und Lehrer (Mar. 6:3; Joh. 13:13). Er beherrschte beide Berufe perfekt. Als Zimmermann hatte er gelernt, mit bestimmten Werkzeugen nützliche Gegenstände aus Holz herzustellen. Und als Lehrer der guten Botschaft nutzte er seine hervorragende Kenntnis der Schriften, um einfachen Menschen die Wahrheit aus Gottes Wort zu erklären (Mat. 7:28; Luk. 24:32, 45). Im Alter von 30 Jahren legte Jesus seine Zimmermannswerkzeuge beiseite. Er wusste: Nun war es wichtiger, Lehrer zu sein. Schließlich war ein Grund, warum Gott ihn auf die Erde gesandt hatte, die Verkündigung der guten Botschaft von Gottes Königreich (Mat. 20:28; Luk. 3:23; 4:43). Für Jesus stand der Dienst im Mittelpunkt seines Lebens und er wollte, dass auch andere dabei mitmachen (Mat. 9:35-38).
2 Die meisten von uns sind keine Zimmerleute, aber wir sind alle Lehrer der guten Botschaft. Diese Tätigkeit ist so wichtig, dass sich Gott selbst darum kümmert, und wir sind „Gottes Mitarbeiter“ (1. Kor. 3:9; 2. Kor. 6:4). Jehovas Worte sind der „Inbegriff der Wahrheit“ (Ps. 119:159, 160, NW, 2013). Deshalb wollen wir auf jeden Fall im Predigtdienst „das Wort der Wahrheit recht handhaben“. (Lies 2. Timotheus 2:15.) Dazu arbeiten wir ständig daran, die Bibel immer geschickter zu gebrauchen. Sie ist das Hauptwerkzeug, mit dem wir die Wahrheit über Jehova, Jesus und das Königreich lehren. Damit unser Dienst wirkungsvoll ist, hat uns Jehovas Organisation noch andere Standardwerkzeuge gegeben. Sind wir schon mit ihnen vertraut? Wir finden sie in unserem Werkzeugkasten, der Toolbox für den Predigtdienst.
3. Worauf sollten wir uns konzentrieren, und wie hilft uns Apostelgeschichte 13:48 dabei?
3 Unsere Toolbox hilft uns beim Predigen und Lehren. Predigen bedeutet, eine Botschaft bekannt zu machen. Lehren hat zum Ziel, mit dieser Botschaft das Herz und den Verstand einer Person anzusprechen und sie zum Handeln zu motivieren. In der Zeit, die uns noch bleibt, sollten wir uns besonders darauf konzentrieren, Bibelstudien zu beginnen und Menschen die Wahrheit zu lehren. Das heißt, wir suchen sorgfältig nach denen, „die zum ewigen Leben richtig eingestellt“ sind, und helfen ihnen, gläubig zu werden. (Lies Apostelgeschichte 13:44-48.)
4. Wie finden wir Menschen, die „zum ewigen Leben richtig eingestellt“ sind?
4 Woher wissen wir, wer „zum ewigen Leben richtig eingestellt“ ist? Wie schon im ersten Jahrhundert findet man das nur heraus, indem man die Wahrheit öffentlich bekannt macht. Halten wir uns deshalb an Jesu Anleitung: „In welche Stadt oder welches Dorf ihr auch hineingeht, da forscht nach, wer es darin verdient“ (Mat. 10:11). Wir erwarten nicht, dass unaufrichtige, stolze Menschen oder solche, die keinen Sinn für geistige Dinge haben, positiv auf die gute Botschaft reagieren. Wir suchen Menschen, die ehrlich und demütig sind und nach der Wahrheit hungern. Dabei gehen wir ähnlich vor wie Jesus, als er Zimmermann war: Er suchte genau das richtige Holz, um daraus zum Beispiel Möbel, Türen oder Joche anzufertigen. Hatte er das passende Material gefunden, konnte er seinen Werkzeugkasten holen und ans Werk gehen. Wenn wir aufrichtigen Menschen helfen wollen, Jünger zu werden, machen wir es genauso (Mat. 28:19, 20).
5. Was müssen wir über die Werkzeuge in unserem Werkzeugkasten wissen? Veranschauliche es. (Siehe Anfangsbilder.)
5 Jedes einzelne Werkzeug in einem Werkzeugkasten hat einen bestimmten Zweck. Nehmen wir als Beispiel die Werkzeuge, die Jesus zur Holzbearbeitung verwendete.a Er brauchte Werkzeuge zum Messen und Markieren, zum Sägen, Bohren und Hobeln sowie zum Ausrichten und Befestigen von Teilen. Auch in unserer Toolbox hat jedes Werkzeug einen speziellen Zweck. Werfen wir doch einmal einen Blick hinein und sehen wir uns an, wie man diese wertvollen Hilfsmittel gebraucht.
WERKZEUGE FÜR DEN ERSTKONTAKT
6, 7. (a) Wie hast du Kontaktkarten schon verwendet? (b) Welche zwei Ziele verfolgen wir mit der „Einladung zum Bibelkurs mit Jehovas Zeugen“?
6 Kontaktkarten. Mit diesen kleinen, wirksamen Hilfsmitteln können wir beim Erstkontakt auf unsere Website hinweisen. Dort kann man mehr über uns erfahren und um einen Bibelkurs bitten. Bisher sind auf jw.org über 400 000 Anfragen für Bibelkurse eingegangen und jeden Tag kommen Hunderte dazu! Vielleicht könntest du immer ein paar Kontaktkarten bei dir haben, um sie im Alltag bei passender Gelegenheit einzusetzen.
7 Einladungen. Die „Einladung zum Bibelkurs mit Jehovas Zeugen“ weist auf zwei Möglichkeiten hin, die Bibel kennenzulernen: „bei unseren Zusammenkünften“ oder „im privaten Rahmen“. Wir stellen uns mit dieser Einladung nicht nur als Zeugen Jehovas vor, sondern laden auch andere, die Gott suchen, dazu ein, mit uns die Bibel zu studieren (Mat. 5:3). Natürlich kann jeder unsere Zusammenkünfte besuchen, ob er einen privaten Bibelkurs möchte oder nicht. Jeder, der kommt, kann sehen und hören, welche tiefen biblischen Wahrheiten erklärt werden.
8. Wie wichtig ist es, dass Menschen mindestens ein Mal zu den Zusammenkünften kommen? (Erzähle ein Beispiel.)
8 Es ist wichtig, dass wir die Menschen einladen, mindestens ein Mal zu unseren Zusammenkünften zu kommen. Warum? Sie sehen dann den krassen Gegensatz zwischen dem geistigen Überfluss in unseren Zusammenkünften und der geistigen Armut innerhalb von Babylon der Großen (Jes. 65:13). Das fiel einem Ehepaar in den Vereinigten Staaten vor einigen Jahren auf. Ray und Linda wollten sich einer Kirche anschließen. Sie glaubten an Gott und spürten, dass sie ihn brauchten. Also besuchten sie nach und nach alle Kirchen in ihrer Stadt. Es gab jede Menge davon und viele Glaubensrichtungen. Gleich zu Anfang legten Ray und Linda fest, dass die Kirche, der sie beitreten wollten, zwei Kriterien erfüllen musste: Erstens wollten sie etwas lernen und zweitens sollte man den Mitgliedern der Kirche ansehen, dass sie Gott vertreten. Im Lauf mehrerer Jahre gingen sie in jede Kirche in ihrer Stadt, doch sie wurden bitter enttäuscht. Sie lernten überhaupt nichts und das Erscheinungsbild der Kirchgänger war alles andere als würdig. Nachdem sie die letzte Kirche auf ihrer Liste verlassen hatten, ging Linda zur Arbeit und Ray fuhr nach Hause. Unterwegs kam er an einem Königreichssaal vorbei und dachte: „Hier könnte ich ja auch mal reinschauen!“ Etwas Besseres hätte er nicht machen können! Im Königreichssaal waren alle herzlich und freundlich und sehr passend gekleidet. Ray saß in der ersten Reihe und war begeistert von dem, was er lernte. Paulus schrieb einmal, dass jemand, der zum ersten Mal in eine Zusammenkunft kommt, merken sollte: „Gott ist wirklich unter euch“ (1. Kor. 14:23-25). Genauso war es bei Ray. Von da an ging er jeden Sonntag in die Zusammenkunft und dann auch unter der Woche. Linda begann ebenfalls, die Zusammenkünfte zu besuchen. Die beiden fingen mit über 70 ein Bibelstudium an und ließen sich taufen.
WERKZEUGE, UM GESPRÄCHE ZU BEGINNEN
9, 10. (a) Warum sind unsere Traktate leicht zu gebrauchen? (b) Wie kann man das Traktat Das Reich Gottes: Was ist damit gemeint? verwenden?
9 Traktate. Wir haben acht Traktate, mit denen man gut Gespräche anfangen kann. Die ersten wurden 2013 veröffentlicht. Seitdem sind rund fünf Milliarden gedruckt worden! Das Schöne an diesen Werkzeugen ist: Kennt man eins, weiß man auch, wie die anderen gebraucht werden. Sie sind alle nach demselben Prinzip aufgebaut. Wie kannst du so ein Traktat verwenden, um mit jemandem ins Gespräch zu kommen?
10 Nehmen wir als Beispiel das Traktat Das Reich Gottes: Was ist damit gemeint?. Zeig die Vorderseite und stell die Frage: „Haben Sie sich schon einmal gefragt, was das Reich Gottes ist? Ist es . . .?“ Frag deinen Gesprächspartner, welche der drei angegebenen Möglichkeiten er wählen würde. Ohne zu kommentieren, ob seine Antwort richtig oder falsch ist, blättere zu dem Teil „Was sagt die Bibel?“ und besprich die dort zitierten Bibeltexte Daniel 2:44 und Lukas 1:33. Wenn möglich, führe das Gespräch dann weiter. Die Grundlage für den nächsten Besuch kannst du mit der Frage legen: „Wie sieht das Leben unter Gottes Regierung aus?“ Sie steht auf der Rückseite des Traktats unter der Überschrift „Einen Gedanken wert“. Beim nächsten Gespräch könntest du auf Lektion 7 der Broschüre Eine gute Botschaft von Gott hinweisen. Sie ist eines unserer Hilfsmittel für Bibelkurse.
WERKZEUGE, UM INTERESSE ZU WECKEN
11. Worauf zielen unsere Zeitschriften ab, und was sollten wir über sie wissen?
11 Zeitschriften. Der Wachtturm und Erwachet! sind die auflagenstärksten und meistübersetzten Zeitschriften weltweit. Weil sie international weit verbreitet sind, werden Titelthemen so gewählt, dass sie Menschen überall ansprechen. Mit unseren Zeitschriften lenken wir das Interesse auf Themen, die heute wirklich wichtig sind. Damit wir sie jedoch den richtigen Menschen in die Hände legen können, müssen wir die Zielgruppe jeder Zeitschrift kennen.
12. (a) Für wen ist Erwachet! gedacht, und worauf zielt es ab? (b) Wie konntest du dieses Werkzeug in letzter Zeit gut einsetzen?
12 Erwachet! ist für Leser gedacht, die wenig oder keine Bibelkenntnis haben. Sie sind wahrscheinlich mit christlichen Lehren nicht vertraut, stehen der Religion skeptisch gegenüber oder ihnen ist nicht bewusst, dass die Bibel heute noch praktischen Wert hat. Erwachet! zielt hauptsächlich darauf ab, den Leser von der Existenz Gottes zu überzeugen (Röm. 1:20; Heb. 11:6). Auch soll die Zeitschrift helfen, die Bibel als das anzunehmen, was sie „wahrhaftig ist, als das Wort Gottes“ (1. Thes. 2:13). Die Titelthemen von 2018 lauten: „Der Weg des Glücks“, „12 Tipps: Was Familien glücklich macht“ und „Trauer — was helfen kann“.
13. (a) Für wen ist die Öffentlichkeitsausgabe des Wachtturms gedacht? (b) Wie konntest du dieses Werkzeug in letzter Zeit gut einsetzen?
13 Der Wachtturm (Öffentlichkeitsausgabe) konzentriert sich auf religiöse Themen und richtet sich an Menschen, die einen gewissen Respekt vor Gott und der Bibel haben. Sie haben vielleicht schon etwas Bibelwissen, doch sie kennen die Lehren der Bibel nicht genau (Röm. 10:2; 1. Tim. 2:3, 4). Die drei Titelthemen von 2018 beantworten die Fragen: „Ist die Bibel noch aktuell?“, „Was bringt die Zukunft?“ und „Sind wir Gott wichtig?“.
WERKZEUGE, UM ZU MOTIVIEREN
14. (a) Wozu sind die vier Videos in unserer Toolbox da? (b) Wie konntest du sie schon gut einsetzen?
14 Videos. Als Jesus auf der Erde lebte, musste ein Zimmermann alles von Hand machen. Heute gibt es für die Holzbearbeitung auch elektrische Werkzeuge wie Sägen, Bohrer, Schleifgeräte und Akkuschrauber. Und auch wir haben außer unseren gedruckten Veröffentlichungen jetzt auch schöne Videos. Vier davon sind in unserer Toolbox: Was nur in der Bibel steht, Das erwartet Sie bei einem Bibelkurs, Das erwartet Sie in einem Königreichssaal und Jehovas Zeugen: Wer wir sind. Videos, die kürzer als zwei Minuten sind, lassen sich gut beim ersten Besuch vorführen. Die längeren sind praktisch für Rückbesuche und wenn jemand mehr Zeit hat. Mit diesen wunderbaren Werkzeugen können wir zum Bibelkurs und zum Besuch unserer Zusammenkünfte motivieren.
15. Was kann es bewirken, wenn Menschen eines unserer Videos in ihrer Sprache sehen?
15 Dazu zwei Beispiele: Eine Schwester traf eine Frau aus Mikronesien, deren Muttersprache Yapesisch war. Unsere Schwester zeigte ihr das Video Was nur in der Bibel steht in dieser Sprache. Nachdem sie das Video gestartet hatte, sagte die Frau: „Das ist meine Sprache. Das gibt’s doch nicht! Der Mann spricht ja wie die Leute auf meiner Insel. Er spricht meine Sprache!“ Dann meinte sie, sie würde sich auf jw.org alles anschauen, was es in ihrer Sprache gibt. (Vergleiche Apostelgeschichte 2:8, 11.) Eine Schwester aus den Vereinigten Staaten schickte ihrem Neffen im Ausland einen Link zu dem genannten Video in seiner Sprache. Er sah es sich an und schrieb ihr per E-Mail: „Der Teil, wo gesagt wird, dass eine böse Macht die Welt kontrolliert, ist mir besonders aufgefallen. Ich hab mich für einen Bibelkurs angemeldet.“ Er lebt in einem Land, wo unsere Tätigkeit eingeschränkt ist.
WERKZEUGE ZUM LEHREN
16. Erkläre den Zweck der Broschüren (a) Höre auf Gott und lebe für immer, (b) Eine gute Botschaft von Gott, (c) Der Wille Jehovas: Wer lebt heute danach?
16 Broschüren. Wie können wir jemand mit der Wahrheit vertraut machen, der sich mit dem Lesen schwertut oder in dessen Sprache es keine Literatur gibt? Dafür ist die Broschüre Höre auf Gott und lebe für immer genau das richtige Werkzeug.b Um Bibelstudien zu beginnen, eignet sich hervorragend die Broschüre Eine gute Botschaft von Gott. Du kannst deinem Gesprächspartner die 14 Themen auf der Rückseite zeigen und fragen, welches ihn am meisten interessiert. Danach fängst du mit dieser Lektion an. Hast du das bei deinen Rückbesuchen schon versucht? Die dritte Broschüre in unserer Toolbox ist Der Wille Jehovas: Wer lebt heute danach?. Sie hilft uns, Bibelschüler mit der Organisation vertraut zu machen. Unser Arbeitsheft von März 2017 erklärt, wie man diese Broschüre beim Bibelstudium einsetzt.
17. (a) Welchen besonderen Zweck haben unsere beiden Bücher fürs Bibelstudium? (b) Was sollten alle tun, die auf die Taufe hinarbeiten, und warum?
17 Bücher. Hast du ein Studium mit der Broschüre angefangen, kannst du jederzeit zu dem Buch Was lehrt uns die Bibel? übergehen. Darin werden biblische Grundlehren näher erklärt. Hat der Bibelschüler das Buch abgeschlossen und macht Fortschritte, kannst du mit dem Buch Bewahrt euch in Gottes Liebec weitermachen. So lernt er, im Alltag nach biblischen Grundsätzen zu leben. Denk daran: Neue sollten nach der Taufe weiterstudieren, bis sie beide Bücher abgeschlossen haben. So bekommen sie eine feste Grundlage in der Wahrheit. (Lies Kolosser 2:6, 7.)
18. (a) Wozu motiviert uns 1. Timotheus 4:16, und was ist das Ergebnis? (b) Was ist beim Gebrauch der Toolbox unser Ziel?
18 Jehova hat uns die Botschaft der Wahrheit anvertraut, die Menschen zum ewigen Leben führen kann (Kol. 1:5; lies 1. Timotheus 4:16). Um das zu erreichen, haben wir unsere Toolbox für den Predigtdienst. Sie enthält genau die richtigen Werkzeuge. (Siehe „Toolbox für den Predigtdienst“.) Versuchen wir doch, sie bestmöglich zu nutzen. Jeder Verkündiger kann entscheiden, welche Veröffentlichung aus dem Werkzeugkasten er einsetzt und wann. Unser Ziel ist nicht, einfach nur Literatur zu verteilen, besonders nicht an Leute, die kein Interesse haben. Wir suchen Menschen, die ehrlich und demütig sind und nach der Wahrheit hungern — Menschen, „die zum ewigen Leben richtig eingestellt“ sind (Apg. 13:48; Mat. 28:19, 20).
a Siehe den Artikel „Der Zimmermann“ und den Kasten „Die Werkzeugkiste des Zimmermanns“ im Wachtturm vom 1. August 2010.
b Kann jemand nicht lesen, könnte er die Lektionen in der Broschüre Höre auf Gott mitverfolgen. Sie enthält in erster Linie Bilder.
c Sobald die vereinfachte Ausgabe dieses Buches erhältlich ist, sollte sie verwendet werden.