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Ordnet ihr Männer euch der Leitung Christi unter?Der Wachtturm 2010 | 15. Mai
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Ordnet ihr Männer euch der Leitung Christi unter?
„Das Haupt jedes Mannes [ist] der Christus“ (1. KOR. 11:3).
1. Woran zeigt sich, dass Jehova ein Gott der Ordnung ist?
„DU BIST würdig, Jehova, ja du, unser Gott, die Herrlichkeit und die Ehre und die Macht zu empfangen, weil du alle Dinge erschaffen hast, und deines Willens wegen existierten sie und wurden sie erschaffen.“ Wie diese Worte aus Offenbarung 4:11 zeigen, ist Jehova Gott als Schöpfer aller Dinge zu Recht der höchste Herrscher des gesamten Universums. Alles, was er geschaffen hat, untersteht seiner Autorität. Dass Jehova „nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens“ ist, sieht man daran, wie die Familie der Engel organisiert ist (1. Kor. 14:33; Jes. 6:1-3; Heb. 12:22, 23).
2, 3. (a) Wen erschuf Jehova als Erstes? (b) Welche Stellung nimmt der erstgeborene Sohn seinem Vater gegenüber ein?
2 Nach unendlich langer Zeit, in der Gott allein existierte, fing er an, schöpferisch tätig zu werden. Sein allererstes Geschöpf war das Geistwesen, das als „das WORT“ bezeichnet wird, weil es der Sprecher Jehovas wurde. Durch ihn kam danach alles andere ins Dasein. Später lebte er als vollkommener Mensch auf der Erde und wir kennen ihn als Jesus Christus. (Lies Johannes 1:1-3, 14.)
3 Was sagt denn die Heilige Schrift darüber, welche Stellung Gott und sein erstgeborener Sohn zueinander einnehmen? Angeleitet von Gottes Geist schrieb der Apostel Paulus: „Ich will indes, dass ihr wisst, dass das Haupt jedes Mannes der Christus ist; das Haupt einer Frau aber ist der Mann; das Haupt des Christus aber ist Gott“ (1. Kor. 11:3). Der Christus untersteht also der Leitung seines Vaters. Ohne Leitung und ohne Unterordnung kann unter intelligenten Geschöpfen weder Frieden noch Ordnung herrschen. Sogar der, durch den „alle anderen Dinge . . . erschaffen worden“ sind, hat sich Gott unterzuordnen (Kol. 1:16).
4, 5. Wie dachte Jesus über seine Stellung gegenüber Jehova?
4 Wie dachte Jesus darüber, sich Jehova unterzuordnen und auf die Erde zu kommen? Die Bibel sagt, dass er, „obwohl er in Gottesgestalt existierte, keine gewaltsame Besitzergreifung in Betracht zog, nämlich um Gott gleich zu sein. Nein, sondern er entäußerte sich selbst“, verzichtete also auf seine himmlische Herrlichkeit, „und nahm Sklavengestalt an und wurde den Menschen gleich. Mehr als das, als er in seiner Beschaffenheit als ein Mensch erfunden wurde, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja zum Tod an einem Marterpfahl“ (Phil. 2:5-8).
5 Jederzeit ordnete sich Jesus demütig seinem Vater unter und tat, was dieser sich von ihm wünschte. Er sagte: „Ich kann gar nichts aus mir selbst tun; . . . mein Gericht ist gerecht, denn ich suche nicht meinen eigenen Willen, sondern den Willen dessen zu tun, der mich gesandt hat“ (Joh. 5:30). Auch erklärte er, er tue „allezeit das . . ., was ihm [dem Vater] wohlgefällig ist“ (Joh. 8:29). Kurz vor seinem Tod sagte er im Gebet zu seinem Vater: „Ich habe dich auf der Erde verherrlicht und habe das Werk vollendet, das du mir zu tun gegeben hast“ (Joh. 17:4). Offensichtlich hatte Jesus kein Problem damit, anzuerkennen, dass Gott über ihm stand, und sich auch von ihm leiten zu lassen.
Sich dem Vater unterzuordnen ist für den Sohn zum Guten
6. Durch welche wunderbaren Eigenschaften zeichnete sich Jesus aus?
6 Jesus zeichnete sich durch viele wunderbare Eigenschaften aus. Zum Beispiel konnte jeder erkennen — wie er selbst sagte —, „dass ich den Vater liebe“ (Joh. 14:31). Auch die Menschen liebte Jesus sehr. (Lies Matthäus 22:35-40.) Er behandelte sie nicht grob oder autoritär, sondern war freundlich und rücksichtsvoll. „Kommt zu mir alle, die ihr euch abmüht und die ihr beladen seid“, sagte er, „und ich will euch erquicken. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir, denn ich bin mild gesinnt und von Herzen demütig, und ihr werdet Erquickung finden für eure Seele. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht“ (Mat. 11:28-30). Jesu erfrischende Eigenschaften und seine freudig stimmende Botschaft waren für sanftmütige Menschen jeden Alters — vor allem für die, die unter Machtmissbrauch zu leiden hatten — echter Balsam für die Seele.
7, 8. (a) Welche Vorschriften galten unter dem Gesetz Mose für die Frau, die an ständigen Blutungen litt? (b) Wie ging Jesus mit ihr um?
7 Denken wir nur daran, wie Jesus mit Frauen umging. Seit jeher haben Männer Frauen oft sehr schlecht behandelt. Die Religionsführer im alten Israel waren da keine Ausnahme. Jesus dagegen behandelte Frauen mit Respekt. Das zeigte sich zum Beispiel, als er einmal mit einer Frau zu tun hatte, die schon zwölf Jahre an ständigen Blutungen litt. „Sie war von vielen Ärzten vielen Schmerzen ausgesetzt worden und hatte ihr ganzes Vermögen verbraucht“, um geheilt zu werden. Trotz all ihrer Anstrengungen war ihr Zustand aber „eher schlimmer geworden“. Nach den Vorschriften für die Gottesanbetung im Gesetz Mose galt sie — und auch jeder, der sie berührte — als unrein (3. Mo. 15:19, 25).
8 Als die Frau hörte, dass Jesus Kranke heilte, mischte sie sich unter das Volk, von dem Jesus umringt war, denn sie sagte sich: „Wenn ich nur seine äußeren Kleider anrühre, werde ich gesund werden.“ Sie tat es und wurde auf der Stelle gesund! Jesus wusste: Eigentlich hätte sie seine Kleider gar nicht anfassen dürfen. Trotzdem schimpfte er sie nicht aus. Im Gegenteil, er behandelte sie freundlich. Er konnte nachvollziehen, wie sie sich nach all diesen langen Krankheitsjahren gefühlt haben muss und dass sie verzweifelt Hilfe suchte. Einfühlsam sagte er zu ihr: „Tochter, dein Glaube hat dich gesund gemacht. Geh hin in Frieden, und sei von deiner lästigen Krankheit geheilt“ (Mar. 5:25-34).
9. Wie reagierte Jesus, als seine Jünger einmal Kinder abwiesen?
9 Sogar Kinder fühlten sich bei Jesus wohl. Als die Leute einmal ihre Kinder zu ihm brachten, wiesen die Jünger sie zurück. Anscheinend meinten sie, es sei ihm lästig, sich mit Kindern abzugeben. Jesus sah das aber ganz anders. Im Bibelbericht lesen wir, dass er darüber ziemlich verärgert war und zu seinen Jüngern sagte: „Lasst die kleinen Kinder zu mir kommen; versucht nicht, sie daran zu hindern, denn das Königreich Gottes gehört solchen, die wie sie sind.“ Dann „schloss [er] die Kinder in seine Arme und begann sie zu segnen, indem er ihnen die Hände auflegte“. Kinder waren in Jesu Gegenwart nicht lediglich geduldet — nein, sie waren ihm herzlich willkommen! (Mar. 10:13-16).
10. Wo hatte Jesus die Eigenschaften gelernt, die ihn auszeichneten?
10 Wo hatte Jesus denn all die schönen Eigenschaften gelernt, die ihn als Mensch auszeichneten? Bevor er auf die Erde kam, hatte er seinen himmlischen Vater über unermesslich lange Zeit beobachtet und das, was er über ihn lernte, verinnerlicht. (Lies Sprüche 8:22, 23, 30.) Er hatte im Himmel erlebt, wie liebevoll Jehova seine Stellung als Haupt über alle seine Geschöpfe ausübt, und hatte es von ihm übernommen. Wäre Jesus das gelungen, wenn er sich nicht selbst seinem Vater vertrauensvoll untergeordnet hätte? Ihm den Vorrang zuzugestehen war für Jesus die reinste Freude. Und Jehova muss sehr glücklich gewesen sein, so einen Sohn zu haben. Auf der Erde spiegelte Jesus dann vollkommen all die herrlichen Eigenschaften seines Vaters wider. Dürfen wir uns nicht sehr geehrt fühlen, uns dem Christus unterzuordnen, den Gott als Herrscher des himmlischen Königreichs eingesetzt hat?
Entwickle dieselben Eigenschaften wie Christus
11. (a) Woran sollten wir beharrlich arbeiten? (b) Warum gilt die Aufforderung, sich Christus zum Vorbild zu nehmen, besonders christlichen Männern?
11 Alle, die zur Christenversammlung gehören, vor allem aber die Männer, sollten beharrlich daran arbeiten, dieselben Eigenschaften zu entwickeln wie der Christus. Wie schon erwähnt, erklärt die Bibel, dass „das Haupt jedes Mannes der Christus ist“. Der Christus nahm sich ein Beispiel an seinem Haupt, dem wahren Gott. Ebenso sollten sich christliche Männer an ihrem Haupt orientieren, dem Christus. Genau das tat der Apostel Paulus, als er ein Christ wurde. Seinen Mitchristen legte er nahe: „Werdet meine Nachahmer, so wie ich Christi Nachahmer bin“ (1. Kor. 11:1). Der Apostel Petrus sagte: „Zu diesem Lauf wurdet ihr berufen, weil auch Christus für euch gelitten hat, euch ein Beispiel hinterlassend, damit ihr seinen Fußstapfen genau nachfolgt“ (1. Pet. 2:21). Dass die Aufforderung, sich Christus zum Vorbild zu nehmen, besonders Männern gilt, hat noch einen weiteren Grund: Aus ihren Reihen werden die ausgewählt, die als Älteste und Dienstamtgehilfen eingesetzt werden. So wie es Jesus Freude machte, Jehova widerzuspiegeln, sollten christliche Männer Freude daran finden, den Christus und seine Eigenschaften widerzuspiegeln.
12, 13. Wie sollten Älteste mit den ihnen anvertrauten Schafen umgehen?
12 Die Ältesten in der Christenversammlung sind direkt dazu verpflichtet, sich am Beispiel des Christus ausrichten zu lernen. Petrus wandte sich ausdrücklich an die älteren Männer mit der Ermahnung: „Hütet die Herde Gottes, die in eurer Obhut ist, nicht aus Zwang, sondern freiwillig; auch nicht aus Liebe zu unehrlichem Gewinn, sondern voll Eifer; auch nicht als solche, die über die herrschen, die Gottes Erbe sind, sondern indem ihr Vorbilder für die Herde werdet“ (1. Pet. 5:1-3). Älteste dürfen weder despotisch oder herrschsüchtig sein noch willkürlich oder grob. Wie Christus, ihr Vorbild, strengen sie sich an, liebevoll, rücksichtsvoll, demütig und freundlich mit den Schafen umzugehen, die ihnen anvertraut sind.
13 Bei denen, die in der Versammlung die Führung übernehmen, handelt es sich um unvollkommene Männer. Dieses Manko müssen sie immer deutlich vor Augen haben (Röm. 3:23). Gerade deshalb ist es so wichtig, dass sie sich unbedingt mit Jesu Beispiel vertraut machen und seine Liebe widerspiegeln. Sie müssen die Art und Weise verinnerlichen, wie Gott und Christus mit Menschen umgehen, und das nach besten Kräften nachahmen. Petrus ermahnt uns: „Ihr alle aber, gürtet euch mit Demut gegeneinander, denn Gott widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber erweist er unverdiente Güte“ (1. Pet. 5:5).
14. Wie viel Achtung sollten Älteste anderen entgegenbringen?
14 Der Umgang der verantwortlichen Männer mit der Herde Gottes muss von guten Eigenschaften geprägt sein. In Römer 12:10 heißt es: „Habt in brüderlicher Liebe innige Zuneigung zueinander. In Ehrerbietung komme einer dem anderen zuvor.“ Älteste und Dienstamtgehilfen gehen mit gutem Beispiel darin voran, anderen Ehre zu erweisen. Wie alle Christen dürfen auch sie „nichts aus Streitsucht oder aus Ichsucht“ tun, sondern müssen „in Demut die anderen höher“ achten als sich selbst (Phil. 2:3). Gerade die, denen die Führung in der Versammlung übertragen worden ist, sollten anderen solche Hochachtung entgegenbringen. Damit halten sie sich an den Rat des Paulus: „Wir aber, die Starken, sind verpflichtet, die Schwachheiten derer zu tragen, die nicht stark sind, und nicht uns selbst zu gefallen. Jeder von uns gefalle seinem Nächsten in dem, was zu seiner Erbauung gut ist. Denn auch der Christus hat sich nicht selbst gefallen“ (Röm. 15:1-3).
Der Ehefrau Ehre erweisen
15. Wie sollte ein Mann mit seiner Frau umgehen?
15 Werfen wir nun einen Blick auf den Rat des Apostels Petrus an Ehemänner. Er schrieb: „Ihr Ehemänner, wohnt gleicherweise weiterhin bei ihnen [euren Frauen] gemäß Erkenntnis, indem ihr ihnen als einem schwächeren Gefäß, dem weiblichen, Ehre zuteilwerden lasst“ (1. Pet. 3:7). Jemand zu ehren heißt, ihm große Achtung entgegenzubringen. Man würde die Meinung, die Bedürfnisse und die Wünsche dieser Person berücksichtigen und sich sogar fügen, wenn es nicht gerade um Angelegenheiten von grundlegender Bedeutung geht. Genau so sollte ein Mann mit seiner Frau umgehen.
16. Worauf macht Gottes Wort Ehemänner warnend aufmerksam?
16 Dem Rat an Männer, ihre Frauen zu ehren, fügte Petrus die Warnung hinzu: „Damit eure Gebete nicht behindert werden“ (1. Pet. 3:7). Das zeigt deutlich, wie viel Wert Jehova darauf legt, dass ein Mann seine Frau gut behandelt und ehrt. Tut er das nicht, kann das seinen Gebeten im Weg stehen. Davon einmal abgesehen: Löst es nicht bei einer Frau in aller Regel ein positives Echo aus, wenn ihr Mann ihr Achtung entgegenbringt?
17. Wie weit sollte die Liebe eines Mannes zu seiner Frau gehen?
17 Zum Thema Liebe gibt Gottes Wort den Rat: „Ebenso sind die Männer verpflichtet, ihre Frauen zu lieben wie ihre eigenen Leiber. . . . denn kein Mensch hat je sein eigenes Fleisch gehasst, sondern er nährt und pflegt es wie auch der Christus die Versammlung. Nichtsdestoweniger liebe auch jeder Einzelne von euch seine Frau so wie sich selbst“ (Eph. 5:28, 29, 33). Wie weit sollte die Liebe eines Mannes zu seiner Frau gehen? Paulus schrieb: „Ihr Männer, liebt eure Frauen weiterhin, so wie auch der Christus die Versammlung geliebt und sich für sie dahingegeben hat“ (Eph. 5:25). Ein Mann sollte demnach sogar bereit sein, für seine Frau sein Leben zu opfern — genau wie Christus es für andere getan hat. Behandelt ein Christ seine Frau zärtlich, rücksichtsvoll, aufmerksam und selbstlos, fällt es ihr leichter, sich seiner Leitung zu unterstellen.
18. Auf welche Hilfe können Männer bei ihren Verpflichtungen in der Ehe zurückgreifen?
18 Verlangt Jehova von Männern zu viel, wenn er erwartet, dass sie ihre Frau auf diese Weise ehren? Nein, denn Jehova würde nie etwas von ihnen verlangen, wozu sie gar nicht imstande wären. Außerdem haben Jehovas Diener Zugriff auf die stärkste Kraft im Universum: Gottes heiligen Geist. Jesus sagte: „Wenn nun ihr, obwohl ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird der Vater im Himmel denen heiligen Geist geben, die ihn bitten!“ (Luk. 11:13). Männer können Jehova im Gebet darum bitten, ihnen durch seinen Geist dabei zu helfen, mit anderen richtig umzugehen — die eigene Frau nicht ausgenommen! (Lies Apostelgeschichte 5:32.)
19. Worum geht es im nächsten Studienartikel?
19 Wie man sieht, wird von Männern sehr viel erwartet: Sie müssen lernen, sich dem Christus unterzuordnen und sich daran zu orientieren, wie er die Versammlung leitet. Und Frauen, insbesondere Ehefrauen? Wie sollten sie über ihre Rolle im Ordnungsgefüge Jehovas denken? Darum geht es im nächsten Artikel.
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Welche guten Gründe gibt es für Frauen, sich unterzuordnen?Der Wachtturm 2010 | 15. Mai
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Welche guten Gründe gibt es für Frauen, sich unterzuordnen?
„Das Haupt einer Frau . . . ist der Mann“ (1. KOR. 11:3).
1, 2. (a) Was schrieb der Apostel Paulus über das Ordnungsgefüge und Leitungsprinzip Jehovas? (b) Um welche Fragen geht es in diesem Artikel?
JEHOVA hat das vom Apostel Paulus erwähnte Ordnungsgefüge ins Leben gerufen, wonach „das Haupt jedes Mannes der Christus ist“ und „das Haupt des Christus . . . ist Gott“ (1. Kor. 11:3). Wie im vorigen Artikel erklärt wurde, sah Jesus es als Ehre an — ja es machte ihm große Freude —, sich seinem Haupt, Jehova Gott, unterzuordnen. Und christliche Männer haben Christus als Haupt über sich. Christus behandelte die Menschen freundlich, sanft, mitfühlend und selbstlos. Genau so müssen sich die Männer in der Christenversammlung im Umgang mit anderen verhalten, besonders gegenüber ihrer Frau.
2 Und die Frauen? Wen haben sie als Haupt über sich? Paulus schrieb: „Das Haupt einer Frau . . . ist der Mann.“ Diese Aussage wurde ihm von Gott eingegeben. Wie sollten Frauen darüber denken? Gilt dieser Grundsatz auch, wenn der Ehemann kein Diener Jehovas ist? Ist mit Unterordnung unter die Leitung des Mannes gemeint, dass die Frau quasi ein „stiller Teilhaber“ in der Ehe ist und bei Entscheidungen nichts mitzureden hat? Wie kann sich eine Frau echte Anerkennung verdienen?
„Ich werde ihm eine Gehilfin machen“
3, 4. Warum wirkt sich das Leitungsprinzip in der Ehe zum Guten aus?
3 Ins Leben gerufen wurde das Leitungsprinzip von Jehova Gott selbst. Nachdem er Adam erschaffen hatte, sagte er: „Es ist für den Menschen nicht gut, dass er weiterhin allein sei. Ich werde ihm eine Gehilfin machen als sein Gegenstück.“ Nachdem Eva erschaffen worden war, sagte Adam voller Begeisterung darüber, dass er jetzt eine Gefährtin und Gehilfin hatte: „Dies ist endlich Bein von meinem Gebein und Fleisch von meinem Fleisch“ (1. Mo. 2:18-24). Adam und Eva hatten eine herrliche Zukunft vor sich: Sie sollten die Eltern einer großen Familie vollkommener Menschen werden, die für immer glücklich im Paradies leben würden, das über die ganze Erde ausgedehnt werden sollte.
4 Durch die Rebellion unserer Ureltern wurde der Idealzustand im Garten Eden zerstört. (Lies Römer 5:12.) Das Leitungsprinzip jedoch blieb in Kraft. Hält man sich in der Ehe daran, ist es nur zum Besten und macht glücklich. Man empfindet dann ähnlich wie Jesus, der sich seinem Haupt, Jehova Gott, unterordnete. Bevor er als Mensch auf die Erde kam, war er „allezeit vor ihm [Jehova] fröhlich“ (Spr. 8:30). Wegen der Unvollkommenheit sind Männer nicht in der Lage, ihrer Rolle als Haupt auf vollkommene Weise nachzukommen. Genauso wenig können sich Frauen auf vollkommene Weise ihrer Leitung unterordnen. Strengen sich Mann und Frau aber beharrlich und nach bestem Vermögen an, können sie dank diesem Prinzip so glücklich werden, wie es unter den gegenwärtigen Verhältnissen nur irgend möglich ist.
5. Warum sollten Ehepartner den Rat aus Römer 12:10 beherzigen?
5 Ob eine Ehe glücklich ist, hängt maßgeblich davon ab, dass die Ehepartner folgenden Rat der Bibel beherzigen, der allen Christen gilt: „Habt in brüderlicher Liebe innige Zuneigung zueinander. In Ehrerbietung komme einer dem anderen zuvor“ (Röm. 12:10). Außerdem sollten beide, Mann wie Frau, gewissenhaft den Rat befolgen: „Werdet aber gütig zueinander, voll zarten Erbarmens, einander bereitwillig vergebend“ (Eph. 4:32).
Wenn der Ehepartner kein Diener Jehovas ist
6, 7. Wie kann es sich auswirken, wenn sich eine Christin ihrem ungläubigen Mann bereitwillig unterordnet?
6 Wie sieht es aber aus, wenn der Ehepartner kein Diener Jehovas ist? Häufig trifft das auf den Mann zu. Wie sollte die Frau ihn dann behandeln? Die Bibel antwortet: „Ihr Frauen, seid den eigenen Männern untertan, damit sie, wenn irgendwelche dem Wort ungehorsam sind, durch den Wandel ihrer Frauen ohne ein Wort gewonnen werden mögen, weil sie Augenzeugen eures keuschen Wandels, verbunden mit tiefem Respekt, gewesen sind“ (1. Pet. 3:1, 2).
7 Gottes Wort legt einer Christin nahe, sich ihrem Mann auch dann bereitwillig unterzuordnen, wenn er ihren Glauben nicht teilt. Ihr vorbildliches Verhalten bringt ihn vielleicht dazu, sich zu fragen, was wohl dahintersteckt. Das kann durchaus dazu führen, dass er sich näher mit ihrem Glauben beschäftigt und irgendwann auch die Wahrheit annimmt.
8, 9. Wie kann eine Christin damit zurechtkommen, wenn ihr ungläubiger Mann nicht gut auf ihr vorbildliches Verhalten reagiert?
8 Wenn aber der ungläubige Mann nicht gut darauf reagiert, was dann? In der Bibel wird gläubigen Frauen ans Herz gelegt, immer christliche Eigenschaften auszuleben, so schwer ihnen das vielleicht auch gemacht wird. Zum Beispiel heißt es in 1. Korinther 13:4: „Die Liebe ist langmütig.“ Christliche Ehefrauen sind demnach gut beraten, schwierige Situationen „mit aller Demut und Milde, mit Langmut“ zu meistern und in Liebe zu ertragen (Eph. 4:2). Auch wenn das nicht immer leicht ist — dank Gottes heiligem Geist, seiner wirksamen Kraft, kann es gelingen.
9 Paulus schrieb: „Für alles bin ich stark durch den, der mir Kraft verleiht“ (Phil. 4:13). Vieles, was einem christlichen Ehepartner eigentlich unmöglich erscheint, wird durch Gottes Geist möglich. Leidet man zum Beispiel darunter, dass der Partner einen grob behandelt, könnte man sich leicht dazu hinreißen lassen, mit gleicher Münze heimzuzahlen. Aber die Bibel gebietet allen Christen: „Vergeltet niemandem Böses mit Bösem. . . . Es steht geschrieben: ‚Mein ist die Rache; ich will vergelten, spricht Jehova‘ “ (Röm. 12:17-19). Und in 1. Thessalonicher 5:15 wird uns geraten: „Seht zu, dass niemand Böses mit Bösem vergelte, sondern jagt allezeit dem Guten nach gegeneinander und allen anderen gegenüber.“ Unterstützt durch Gottes Geist können wir tatsächlich über uns hinauswachsen. Wie wichtig ist es da, dass wir um diesen Geist beten und darum, dass er wettmacht, was uns fehlt!
10. Wie verhielt sich Jesus, als man ihn beschimpfte und schlecht behandelte?
10 Jesu Verhalten gegenüber denen, die ihn beleidigten oder schlecht behandelten, war absolut beispielhaft. „Als er beschimpft wurde“, heißt es in 1. Petrus 2:23, „gab er nicht schimpfend zurück. Als er litt, begann er nicht zu drohen, sondern übergab sich weiterhin dem, der gerecht richtet.“ Uns wird nahegelegt, sein gutes Beispiel nachzuahmen. Lass dich deshalb nicht durch das schlechte Benehmen anderer provozieren. Halte dich an den Rat, der allen Christen gilt: „Habt . . . zartes Erbarmen, seid demütig gesinnt, vergeltet nicht Schädigendes mit Schädigendem noch Beschimpfung mit Beschimpfung“ (1. Pet. 3:8, 9).
Nur „stille Teilhaber“?
11. Welche großartige Aufgabe ist auch Frauen übertragen worden?
11 Läuft Unterordnung unter die Leitung des Ehemannes für die Frau darauf hinaus, dass sie quasi ein „stiller Teilhaber“ in der Ehe ist, ohne Mitspracherecht in Familien- und anderen Angelegenheiten? Absolut nicht! Frauen haben genauso wie Männer von Jehova viele schöne Aufgaben erhalten. Denken wir nur daran, was für eine große Ehre es für die 144 000 ist, Könige und Priester mit Christus zu sein, wenn er über die Erde regiert! Diese Berufung haben auch Frauen erhalten (Gal. 3:26-29). Es liegt auf der Hand: Jehova hat Frauen in dem von ihm vorgegebenen Gefüge eine durchaus aktive Rolle zugewiesen.
12, 13. Welches Beispiel zeigt, dass Frauen prophezeiten?
12 In biblischen Zeiten gab es zum Beispiel auch Prophetinnen. Durch Joel sagte Jehova voraus: „Danach soll es geschehen, dass ich meinen Geist auf Fleisch von jeder Art ausgießen werde, und eure Söhne und eure Töchter werden tatsächlich prophezeien. . . . Und sogar auf die Knechte und auf die Mägde werde ich in jenen Tagen meinen Geist ausgießen“ (Joel 2:28, 29).
13 Unter den 120 Jüngern Jesu, die sich am Pfingsttag 33 u. Z. in einem großen Raum im Obergeschoss eines Hauses in Jerusalem versammelt hatten, waren sowohl Männer als auch Frauen. Gottes Geist wurde auf alle in dieser Gruppe ausgegossen. Deshalb konnte Petrus zu Recht das zitieren, was durch Joel vorausgesagt worden war, und es auf Männer und Frauen gleicherweise anwenden. Er sagte: „Dies ist das, was durch den Propheten Joel gesagt wurde: ‚Und in den letzten Tagen‘, spricht Gott, ‚werde ich etwas von meinem Geist auf Fleisch von jeder Art ausgießen, und eure Söhne und eure Töchter werden prophezeien . . . und sogar auf meine Sklaven und auf meine Sklavinnen will ich in jenen Tagen etwas von meinem Geist ausgießen, und sie werden prophezeien‘ “ (Apg. 2:16-18).
14. Welche Rolle spielten Frauen im ersten Jahrhundert bei der Ausbreitung des Christentums?
14 Im ersten Jahrhundert waren Frauen maßgeblich daran beteiligt, das Christentum zu verbreiten. Sie machten das Königreich weit und breit bekannt und kümmerten sich um notwendige Arbeiten, die in Verbindung damit anfielen (Luk. 8:1-3). Zum Beispiel nennt der Apostel Paulus eine Schwester namens Phöbe „eine Dienerin der Versammlung in Kenchreä“. In Grüßen an seine Mitarbeiter erwähnt er einige treue Schwestern, darunter „Tryphäna und Tryphosa, Frauen, die im Herrn hart arbeiten“. Und über „unsere geliebte Persis“ sagt er, sie habe „viel mühevolle Arbeit im Herrn geleistet“ (Röm. 16:1, 12).
15. Welche Rolle spielen unsere Schwestern heute bei der Ausbreitung des Christentums?
15 Unter den mehr als 7 Millionen in aller Welt, die heute die gute Botschaft von Gottes Königreich predigen, sind viele Frauen im unterschiedlichsten Alter (Mat. 24:14). Nicht wenige sind im Vollzeitdienst als Missionare, Bethelmitarbeiter oder Pioniere. David schrieb in einem Psalm: „Jehova selbst gibt das Wort; die Verkündigerinnen der guten Botschaft sind ein großes Heer“ (Ps. 68:11). Das hat sich wirklich bewahrheitet. Was unsere Schwestern alles leisten, um die gute Botschaft zu predigen und an dem mitzuarbeiten, was sich Jehova vorgenommen hat, wird von ihm sehr geschätzt! Wenn er Christinnen auffordert, sich einzuordnen, kann damit unmöglich stumme Unterwerfung gemeint sein.
Zwei Frauen mit einer eigenen Meinung
16, 17. Wie zeigt das Beispiel Saras, dass Frauen nicht als „stille Teilhaber“ in der Ehe betrachtet werden dürfen?
16 Wenn Jehova Frauen viele schöne Aufgaben anvertraut, sollte sich dann ein Ehemann nicht wenigstens mit seiner Frau beraten, bevor er wichtige Entscheidungen trifft? Das wäre nur weise! In der Bibel wird über so manche Begebenheit berichtet, wo Frauen etwas offen ansprachen oder etwas unternahmen, auch ohne dass ihr Mann sie um ihre Meinung gefragt hätte. Hier zwei Beispiele:
17 Sara, die Frau des Patriarchen Abraham, sagte ihm immer wieder, er solle seine Nebenfrau und deren Sohn fortschicken, weil sie keinen Respekt hatten. Der Bericht sagt, dass „Abraham die Sache . . . sehr missfiel“. Jehova dachte aber ganz anders. Er sagte zu Abraham: „Möge dir nicht etwas, was Sara dir fortgesetzt über den Knaben und über deine Sklavin sagt, missfallen. Höre auf ihre Stimme“ (1. Mo. 21:8-12). Abraham gehorchte Jehova, hörte auf Sara und tat, worum sie ihn gebeten hatte.
18. Was unternahm Abigail?
18 Oder denken wir an Abigail, die Frau Nabals. Als David vor dem eifersüchtigen König Saul auf der Flucht war, hielt er sich mit seinen Männern eine Zeit lang in der Nähe der Herden Nabals auf, ohne aber seinen Besitz auch nur anzurühren. Stattdessen schützte er die große Habe dieses reichen Mannes sogar. Nabal war allerdings „hart und schlecht in seinen Handlungen“. Die Bibel nennt ihn einen „nichtsnutzigen Mann“ ohne Verstand. Als Davids Männer ihn respektvoll um etwas Proviant baten, wies er sie schroff ab und beschimpfte sie. Wie reagierte Abigail, als sie davon erfuhr? Ohne Nabal zu informieren, „eilte Abigail und nahm zweihundert Brote und zwei große Krüge Wein und fünf hergerichtete Schafe und fünf Sea-Maß geröstetes Korn und hundert Rosinenkuchen und zweihundert Pressfeigenkuchen“ und brachte sie David und seinen Männern. War das richtig von ihr? Ja; das lassen einige darauf folgende Ereignisse erkennen. Wie die Bibel berichtet, „schlug Jehova Nabal, sodass er starb“. Später nahm David Abigail zur Frau (1. Sam. 25:3, 14-19, 23-25, 38-42).
„Die Frau . . ., die sich Lobpreis schafft“
19, 20. Wodurch verdient sich eine Frau echte Anerkennung?
19 In der Bibel ist sehr anerkennend von Ehefrauen die Rede, die so vorgehen, wie Jehova es sich wünscht. Das Buch Sprüche lobt „eine tüchtige Ehefrau“ in den höchsten Tönen und sagt: „Ihr Wert geht weit über den von Korallen. Auf sie hat das Herz ihres Besitzers vertraut, und es mangelt nicht an Gewinn. Sie hat ihn mit Gutem belohnt und nicht mit Bösem alle Tage ihres Lebens.“ Auch heißt es über sie: „Ihren Mund hat sie mit Weisheit aufgetan, und das Gesetz liebender Güte ist auf ihrer Zunge. Sie überwacht die Vorgänge ihres Haushalts, und das Brot der Faulheit isst sie nicht. Ihre Söhne sind aufgestanden und haben sie glücklich gepriesen; ihr Besitzer steht auf, und er preist sie“ (Spr. 31:10-12, 26-28).
20 Wodurch verdient sich eine Frau so viel Anerkennung? „Anmut mag Trug sein, und Schönheit mag nichtig sein“, heißt es in Sprüche 31:30, „doch die Frau, die Jehova fürchtet, ist es, die sich Lobpreis schafft.“ Wer also Ehrfurcht vor Jehova hat, wird sich auch gern in die von ihm geschaffenen Autoritätsstrukturen einordnen — und das bedeutet: „Das Haupt einer Frau . . . ist der Mann“, genauso wie „das Haupt jedes Mannes der Christus ist“ und „das Haupt des Christus . . . Gott“ ist (1. Kor. 11:3).
Seid dankbar für Gottes Geschenk
21, 22. (a) Welche Gründe haben verheiratete Christen, Jehova für das Geschenk der Ehe zu danken? (b) Warum sollten wir das von Jehova geschaffene Leitungsprinzip respektieren? (Siehe Kasten auf Seite 17.)
21 Christen, die den Bund fürs Leben geschlossen haben, können Jehova wirklich von Herzen danken! Sein kostbares Geschenk, die Ehe, macht es ihnen möglich, als glückliches Paar immer enger zusammenzuwachsen, Hand in Hand ihren Lebensweg zu gehen und sich dabei von ihm führen zu lassen (Ruth 1:9; Mi. 6:8). Er hat die Ehe ins Leben gerufen und weiß deshalb am besten, wie man in der Ehe glücklich wird. Geht immer so vor, wie er es sich von euch wünscht; dann wird die Freude, die er denen schenkt, die auf ihn vertrauen, eurer Ehe trotz der heutigen unruhigen Zeiten Stabilität verleihen (Neh. 8:10).
22 Ein christlicher Ehemann, der seine Frau liebt wie sich selbst, wird seine Rolle als Familienoberhaupt auf zärtliche, rücksichtsvolle Weise ausüben. Die Ehefrau, die Gott liebt, wird selbst durch und durch liebenswert sein, da sie ihrem Mann eine echte Stütze ist und ihn von Herzen respektiert. Und was am wichtigsten ist: Durch ihre vorbildliche Ehe machen beide dem alle Ehre, der allen Lobpreis verdient — unserem freigebigen Gott, Jehova!
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