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Was bedeutet die Unterwerfung in der Ehe?Der Wachtturm 1991 | 15. Dezember
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Kein Tyrann
Wie sollte ein Mann seine Autorität ausüben? Indem er das vortreffliche Beispiel des Sohnes Gottes nachahmt. In der Bibel heißt es: „Ein Mann ist das Haupt seiner Frau, wie der Christus auch das Haupt der Versammlung ist, er, der Retter dieses Leibes. Ihr Männer, liebt eure Frauen weiterhin, so wie auch der Christus die Versammlung geliebt und sich für sie dahingegeben hat“ (Epheser 5:23, 25). Jesus Christus übte seine Autorität als Haupt zum Segen der Versammlung aus. Er war kein Tyrann. Er gab seinen Jüngern nicht das Gefühl, eingeschränkt zu sein oder unterdrückt zu werden. Statt dessen erwarb er sich den Respekt aller dadurch, daß er sie liebevoll und mitfühlend behandelte. Welch ein vortreffliches Beispiel für Männer, wie sie ihre Frau behandeln sollten!
Leider gibt es auch Männer, die sich nicht an dieses hervorragende Beispiel halten. Statt zum Guten ihrer Frau gebrauchen sie ihre von Gott verliehene Stellung als Haupt auf selbstsüchtige Weise. Sie üben eine tyrannische Herrschaft über ihre Frau aus, verlangen völlige Unterordnung und lassen ihr oft nicht die geringste Entscheidungsfreiheit. Verständlicherweise führt eine solche Frau häufig ein unglückliches Leben. Und der Mann leidet darunter, daß es ihm nicht gelingt, die liebevolle Achtung seiner Frau zu erlangen.
Gott verlangt von einer Frau zwar, die Stellung ihres Mannes als Haupt der Familie zu achten, aber wenn dieser wirklich von Herzen geachtet werden möchte, muß er es sich verdienen. Das wird ihm am ehesten dadurch gelingen, daß er verantwortungsbewußt handelt und als Familienoberhaupt vortreffliche, gottgefällige Eigenschaften entwickelt.
Die Unterordnung ist relativ
Die Autorität des Mannes gegenüber seiner Frau ist nicht absolut. In mancher Hinsicht kann man die Unterordnung der Frau mit der Unterordnung des Christen unter eine weltliche Regierung vergleichen. Gott gebietet Christen, „den obrigkeitlichen Gewalten untertan [zu sein]“ (Römer 13:1). Doch diese Unterordnung muß stets gegen das abgewogen werden, was wir Gott schulden. Jesus sagte: „Zahlt Cäsars Dinge Cäsar zurück, Gottes Dinge aber Gott“ (Markus 12:17). Wenn Cäsar (die weltliche Regierung) fordert, daß wir ihm etwas geben, was Gott gebührt, denken wir an folgende Worte des Apostels Petrus: „Wir müssen Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen als den Menschen“ (Apostelgeschichte 5:29).
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Was bedeutet die Unterwerfung in der Ehe?Der Wachtturm 1991 | 15. Dezember
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Ein Mann wird von seiner Frau stets geliebt und geachtet werden, sofern er die gottgefälligen Eigenschaften seines Hauptes, Jesus Christus, widerspiegelt, der seinen Nachfolgern gebot, einander zu lieben (Johannes 13:34). Obwohl ein Ehemann Fehler macht und unvollkommen ist, wird ihn seine Frau gern als ihr Haupt anerkennen, wenn er seine Autorität in Übereinstimmung mit Christi übergeordneter Stellung als Haupt ausübt (1. Korinther 11:3). Einer Frau, die sich die christlichen Eigenschaften Bescheidenheit und Güte zu eigen gemacht hat, fällt es nicht schwer, sich ihrem Mann unterzuordnen.
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Was bedeutet die Unterwerfung in der Ehe?Der Wachtturm 1991 | 15. Dezember
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Auf diese Einstellung sollte außer in der Versammlung vor allem auch in der christlichen Familie im Verhältnis zwischen Mann und Frau Wert gelegt werden. Ein Mann kann seine innige Zuneigung und Milde dadurch zeigen, daß er sich die Vorschläge seiner Frau anhört. Er sollte ihren Standpunkt berücksichtigen, wenn er eine Entscheidung trifft, die die Familie berührt. Christliche Frauen sind nicht geistlos. Sie können ihrem Mann oft wertvolle Empfehlungen geben, wie es bei Sara und Abraham der Fall war (1. Mose 21:12). Andererseits wird eine christliche Ehefrau ihrem Mann gegenüber nicht unvernünftig fordernd auftreten. Sie wird freundlich und demütig bleiben, indem sie seiner Leitung folgt und seine Entscheidungen unterstützt, auch wenn diese manchmal nicht ihren Vorstellungen entsprechen mögen.
Ein verständiger Ehemann ist — wie ein verständiger Ältester — ansprechbar und freundlich. Eine liebevolle Frau reagiert darauf mit Mitgefühl und Langmut, da sie seine Bemühungen anerkennt, trotz Unvollkommenheit und der Belastungen des Lebens seinen Verpflichtungen nachzukommen. Wenn Mann und Frau diese Einstellung haben, ist die Unterordnung in der Ehe kein Problem. Sie ist statt dessen ein Quell der Freude, der Sicherheit und fortwährender Zufriedenheit.
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