Hütet die Herde Gottes freiwillig
„Hütet die Herde Gottes, die in eurer Obhut ist, nicht aus Zwang, sondern freiwillig [„willig“, Lutherbibel, 1912]“ (1. PETRUS 5:2).
1. Warum wird von christlichen Ältesten erwartet, daß sie Gottes Herde „willig“ hüten?
JEHOVA hütet sein Volk bereitwillig (Psalm 23:1-4). Jesus Christus, der „vortreffliche Hirte“, gab sein vollkommenes menschliches Leben bereitwillig für schafähnliche Menschen hin (Johannes 10:11-15). Daher ermahnte der Apostel Petrus christliche Älteste, Gottes Herde „willig“ zu hüten (1. Petrus 5:2, Lu, 1912).
2. Welche Fragen in bezug auf die Hirtentätigkeit christlicher Ältester verdienen es, betrachtet zu werden?
2 Willigkeit ist ein Kennzeichen der Diener Gottes (Psalm 110:3). Doch damit ein Christ als Ältester oder Unterhirte ernannt werden kann, muß er nicht nur willig sein. Wer erfüllt die Voraussetzungen, die an solche Hirten gestellt werden? Was schließt ihr Hüten alles ein? Wie kann es am besten durchgeführt werden?
Einem Haushalt vorstehen
3. Warum kann gesagt werden, daß die Art und Weise, wie sich ein christlicher Mann um seine Familie kümmert, Einfluß darauf hat, ob er sich als Hirte in der Versammlung eignet?
3 Nur ein Mann, der die biblischen Erfordernisse erfüllt, kann in das „Amt eines Aufsehers“ eingesetzt werden (1. Timotheus 3:1-7; Titus 1:5-9). Wie der Apostel Paulus sagte, muß der Aufseher zum Beispiel „ein Mann [sein], der seinem eigenen Haushalt in vortrefflicher Weise vorsteht, der die Kinder mit allem Ernst in Unterwürfigkeit hält“. Dafür besteht guter Grund, wie Paulus zeigte: „In der Tat, wenn jemand seinem eigenen Haushalt nicht vorzustehen weiß, wie wird er für die Versammlung Gottes Sorge tragen?“ (1. Timotheus 3:4, 5). Titus, der in den Versammlungen auf der Insel Kreta ältere Männer ernannte, sollte dafür Christen auswählen, die ‘frei von Anklage waren, Mann e i n e r Ehefrau, die gläubige Kinder hatten, die nicht der Ausschweifung oder der Widerspenstigkeit beschuldigt wurden’ (Titus 1:6). Ja, die Art und Weise, wie sich ein christlicher Mann um seine Familie kümmert, muß bei der Entscheidung berücksichtigt werden, ob er geeignet ist, die noch schwerere Verantwortung zu übernehmen, die Versammlung zu hüten.
4. Wie zeigen christliche Eltern außer durch das regelmäßige Bibelstudium und das Gebet, daß sie ihre Angehörigen lieben?
4 Männer, die ihrem Haushalt in vortrefflicher Weise vorstehen, tun mehr, als regelmäßig mit ihren Angehörigen zu beten und die Bibel zu studieren. Sie sind jederzeit bereit, ihren Angehörigen zu helfen. Für die Väter unter ihnen beginnt das mit dem Tag der Geburt eines Kindes. Christliche Eltern wissen, daß sich ihr Kind um so eher an den täglichen Zeitplan für die christlichen Aktivitäten anpassen wird, je enger sie sich an die gottgefällige feste Ordnung halten. Wie gut ein christlicher Vater unter diesen Umständen seinem Haushalt vorsteht, wirft Licht auf seine Eignung als Ältester (Epheser 5:15, 16; Philipper 3:16).
5. Wie kann ein christlicher Vater seine Kinder „in der Zucht und in der ernsten Ermahnung Jehovas“ aufziehen?
5 Ein christlicher Vater, der seinem Haushalt gewissenhaft vorsteht, beachtet folgenden Rat des Paulus: „Reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern zieht sie weiterhin auf in der Zucht und in der ernsten Ermahnung Jehovas“ (Epheser 6:4). Das regelmäßige Bibelstudium mit der Familie — sowohl mit der Frau als auch mit den Kindern — bietet ausgezeichnete Gelegenheit für liebevolle Belehrung. Den Kindern wird dadurch „Zucht“ oder korrigierende Unterweisung vermittelt. Die ‘ernste Ermahnung’, die auf diese Weise erteilt wird, hilft jedem Kind, Jehovas Betrachtungsweise kennenzulernen (5. Mose 4:9; 6:6, 7; Sprüche 3:11; 22:6). In der entspannten Atmosphäre dieses lehrreichen Beisammenseins achtet ein fürsorglicher Vater genau auf die Worte seiner Kinder. Durch freundliche, direkte Fragen werden sie ermuntert, offen und ehrlich über ihre Sorgen und ihre Einstellung zu sprechen. Der Vater bildet sich nicht ein, alles zu wissen, was in ihrem jungen Sinn vor sich geht. „Wenn irgendeiner auf eine Sache eine Erwiderung gibt, ehe er sie angehört hat, so ist es ihm Torheit und Demütigung“, heißt es in Sprüche 18:13 sogar. Die meisten Eltern müssen feststellen, daß ihre Kinder heute mit ganz anderen Situationen konfrontiert werden als sie in diesem Alter. Deshalb wird sich ein Vater bemühen, etwas über die Ursachen und die Einzelheiten eines Problems zu erfahren, bevor er sich dazu äußert, wie es angegangen werden sollte. (Vergleiche Jakobus 1:19.)
6. Warum sollte ein christlicher Vater Gottes Wort zu Rate ziehen, wenn er seiner Familie helfen möchte?
6 Wie geht es weiter, nachdem man die Probleme, die Sorgen und die Einstellung der Kinder kennt? Ein Vater, der seinem Haushalt in vortrefflicher Weise vorsteht, zieht die Bibel zu Rate, die „nützlich [ist] zum Lehren, zum Zurechtweisen, zum Richtigstellen der Dinge, zur Erziehung in der Gerechtigkeit“. Er zeigt seinen Kindern, wie die inspirierten Grundsätze der Bibel anzuwenden sind. Auf diese Weise werden die jungen Menschen „völlig tauglich ..., vollständig ausgerüstet für jedes gute Werk“ (2. Timotheus 3:16, 17; Psalm 78:1-4).
7. Welches Beispiel sollten christliche Väter in bezug auf das Gebet geben?
7 Weltliche Mitschüler bereiten gottesfürchtigen Kindern und Jugendlichen bisweilen ziemliche Schwierigkeiten. Wie können christliche Väter ihren Kindern die Furcht nehmen? Indem sie zum Beispiel regelmäßig mit ihnen und für sie beten. Dann werden die jungen Leute in schwierigen Situationen wahrscheinlich ein solches Gottvertrauen wie ihre Eltern offenbaren. Eine 13jährige, die interviewt wurde, bevor sie sich zum Zeichen ihrer Hingabe an Gott taufen ließ, erzählte, daß ihre Mitschüler sie gehänselt und mißhandelt hatten. Weil sie ihren biblisch begründeten Glauben an die Heiligkeit des Blutes verteidigt hatte, war sie von anderen Mädchen geschlagen und angespuckt worden (Apostelgeschichte 15:28, 29). Schlug sie zurück? Nein. „Ich betete fortgesetzt zu Jehova, mir zu helfen, ruhig zu bleiben“, erklärte sie. „Ich erinnerte mich auch daran, daß mich meine Eltern in unserem Familienstudium über die Notwendigkeit belehrt hatten, mich unter üblen Umständen zu beherrschen“ (2. Timotheus 2:24).
8. Wie kann ein Ältester, der keine Kinder hat, seinem Haushalt in vortrefflicher Weise vorstehen?
8 Auch ein Ältester, der keine Kinder hat, mag für andere Personen, die zu seinem Haushalt gehören, geistig und materiell in angemessener Weise zu sorgen haben. Das können neben seinem Ehepartner gegebenenfalls christliche Angehörige sein, die bei ihm leben und auf ihn angewiesen sind (1. Timotheus 5:8). In vortrefflicher Weise vorzustehen ist somit eines der Erfordernisse, die ein Mann erfüllen muß, der ernannt wird, um als Versammlungsältester Verantwortung zu tragen. Wie sollten ernannte ältere Männer eigentlich ihre Vorrechte und Pflichten in der Versammlung betrachten?
„Mit wirklichem Ernst“ vorstehen
9. Wie sollten christliche Älteste zu ihrem Dienstamt eingestellt sein?
9 Der Apostel Paulus diente im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung als Verwalter in Gottes Haushalt, der unter der Leitung Christi stehenden Christenversammlung (Epheser 3:2, 7; 4:15). Deshalb ermahnte er seine Glaubensbrüder in Rom: „Da wir ... Gaben haben, die gemäß der uns verliehenen unverdienten Güte verschieden sind, es sei Prophezeiung, so laßt uns nach dem uns angemessenen Glauben prophezeien; oder ein Dienstamt, so widmen wir uns diesem Dienstamt; oder wer lehrt, der widme sich seinem Lehren; oder wer ermahnt, der widme sich seinem Ermahnen; wer austeilt, der tue es mit Freigebigkeit; wer als Vorsteher dient, der tue es mit wirklichem Ernst; wer Barmherzigkeit erweist, der tue es mit Fröhlichkeit“ (Römer 12:6-8).
10. Was für ein Beispiel gab Paulus heutigen Ältesten in bezug darauf, wie man sich um die Herde kümmert?
10 Paulus erinnerte die Thessalonicher an folgendes: „Ihr [wißt] wohl, wie wir, wie ein Vater seine Kinder, jeden von euch fortgesetzt ermahnt und getröstet und euch Zeugnis abgelegt haben, damit ihr weiterhin des Gottes würdig wandeln mögt, der euch zu seinem Königreich und zu seiner Herrlichkeit beruft“ (1. Thessalonicher 1:1; 2:11, 12). Die Thessalonicher waren auf so freundliche, liebevolle Weise ermahnt worden, daß Paulus schreiben konnte: „Wir wurden in eurer Mitte sanft, wie wenn eine nährende Mutter ihre eigenen Kinder hegt und pflegt. Da wir also eine innige Zuneigung zu euch haben, hat es uns wohlgefallen, euch nicht nur an der guten Botschaft Gottes teilhaben zu lassen, sondern auch an unseren eigenen Seelen, weil ihr uns lieb geworden wart“ (1. Thessalonicher 2:7, 8). Im Einklang mit dem väterlichen Beispiel des Paulus haben loyale ältere Männer echtes Interesse an allen in der Versammlung.
11. Wie können ernannte Älteste Eifer zeigen?
11 Feinfühligkeit, gepaart mit Eifer, muß die liebevolle Aufsicht kennzeichnen, die unsere treuen christlichen Hirten ausüben. Die Art, wie sie sich geben, sagt viel über sie aus. Petrus riet Ältesten, die Herde Gottes weder „aus Zwang“ noch „aus Liebe zu unehrlichem Gewinn“ zu hüten (1. Petrus 5:2). Diesen Gedanken kommentierte der Gelehrte William Barclay mit folgenden warnenden Worten: „Es gibt ... eine Art der Ämterübernahme und der Dienstausübung, die den Anschein erweckt, als handelte es sich um eine unangenehme, unerfreuliche Pflicht, um eine Last, die einem da aufgebürdet werde. Wer um etwas gebeten wird und es nur mit offensichtlichem Widerwillen tut, der verdirbt damit mehr als er Gutes bezweckt. Petrus sagt ..., daß wir als Christen jedes Amt, dem wir gewachsen sind, mit Eifer ausüben sollen, auch wenn wir uns stets bewußt sind, wie wenig wir dessen würdig sind.“
Freiwillige Hirten
12. Wie können christliche Älteste ihre Willigkeit unter Beweis stellen?
12 „Hütet die Herde Gottes, die in eurer Obhut ist, ... freiwillig“, forderte Petrus weiter. Ein christlicher Aufseher, der sich um die Schafe kümmert, tut das freiwillig, gemäß seinem eigenen freien Willen, unter der Leitung des vortrefflichen Hirten, Jesus Christus. Freiwillig zu dienen bedeutet für christliche Hirten auch, daß sie sich der Autorität Jehovas, ‘des Hirten und Aufsehers unserer Seelen’, unterwerfen (1. Petrus 2:25). Ein christlicher Unterhirte bekundet bereitwillig Achtung vor der theokratischen Einrichtung. Er tut es, indem er diejenigen, die Rat suchen, auf Gottes Wort, die Bibel, hinweist. Aufgrund seiner Erfahrung verfügt ein Ältester gewiß über einen Schatz an biblischem Rat, aber das bedeutet nicht, daß er zu jedem Problem sofort die biblische Lösung parat hat. Selbst wenn er die Antwort auf eine Frage kennt, mag es ihm angebrachter erscheinen, gemeinsam mit dem Fragesteller den Index der Wachtturm-Publikationen oder ähnliche Verzeichnisse zu Rate zu ziehen. Auf diese Weise lehrt er in zweifacher Hinsicht: Er demonstriert, wie man nützliche Informationen finden kann, und er zeigt demütig Achtung vor Jehova, indem er die Aufmerksamkeit auf das lenkt, was Gottes Organisation veröffentlicht hat.
13. Wie können Älteste vorgehen, um guten Rat zu geben?
13 Was kann ein Ältester tun, wenn in den Veröffentlichungen der Gesellschaft zu dem speziellen Problem, das vorliegt, nichts gesagt wird? Er wird zweifellos um Einsicht beten sowie nach biblischen Grundsätzen suchen, die auf die Angelegenheit angewandt werden können. Vielleicht hält er es auch für nützlich, dem Hilfesuchenden zu empfehlen, das Beispiel Jesu zu betrachten. Der Älteste könnte fragen: „Was denkst du, wie Jesus, der Große Lehrer, in deiner Situation gehandelt hätte?“ (1. Korinther 2:16). Eine solche Überlegung kann dem Fragesteller helfen, eine weise Entscheidung zu treffen. Äußerst unklug wäre es dagegen, wenn ein Ältester eine rein persönliche Ansicht so vertreten würde, als sei es gutfundierter biblischer Rat. Bei schwierigen Problemen wäre es statt dessen empfehlenswert, sich mit anderen Ältesten zu beraten. Wichtige Angelegenheiten mögen sie sogar anläßlich einer Zusammenkunft der Ältestenschaft zur Sprache bringen (Sprüche 11:14). Die Entscheidungen, die daraufhin getroffen werden, werden allen helfen, übereinstimmend zu reden (1. Korinther 1:10).
Milde ist unerläßlich
14, 15. Was wird von Ältesten verlangt, die einen Christen wieder zurechtbringen möchten, der ‘einen Fehltritt tat, ehe er es gewahr wurde’?
14 Ein christlicher Ältester muß beim Lehren und vor allem beim Ratgeben mit Milde vorgehen. Paulus empfahl: „Brüder, wenn auch ein Mensch einen Fehltritt tut, ehe er es gewahr wird, so versucht ihr, die geistig Befähigten, einen solchen Menschen im Geist der Milde wieder zurechtzubringen“ (Galater 6:1). Das griechische Wort, das hier mit „wieder zurechtbringen“ übersetzt wurde, wird interessanterweise auch als medizinischer Begriff gebraucht, der das Einrichten eines Knochens beschreibt, um eine lebenslange Behinderung abzuwenden. Der Lexikograph W. E. Vine bezieht es auf die Wiederherstellung „eines von der Sünde Übermannten durch die Geistiggesinnten, wobei der Betreffende einem ausgerenkten Glied am geistigen Leib gleicht“. Eine andere mögliche Wiedergabe lautet: „wieder in die rechte Stellung (Anordnung, Ausrichtung) zu bringen“.
15 Es ist schon nicht leicht, das eigene Denken wieder zurechtzubringen, aber es kann noch schwieriger sein, die Gedanken eines Sünders in die richtige Bahn zu lenken. Doch wird die Hilfe in einem Geist der Milde angeboten, wird sie wahrscheinlich dankbar angenommen. Deshalb sollten christliche Älteste folgenden Rat des Paulus beherzigen: „Kleidet euch ... als Gottes Auserwählte, Heilige und Geliebte, mit der innigen Zuneigung des Erbarmens, mit Güte, Demut, Milde und Langmut“ (Kolosser 3:12). Was sollten Älteste tun, wenn jemand, der zurechtgebracht werden muß, eine falsche Einstellung hat? Sie sollten dennoch ‘nach Mildgesinntheit jagen’ (1. Timotheus 6:11).
Mit Vorsicht hüten
16, 17. Vor welchen Gefahren müssen Älteste auf der Hut sein, wenn sie anderen Rat geben?
16 Der Rat, den Paulus gemäß Galater 6:1 gab, beinhaltet allerdings noch mehr. Paulus forderte geistig befähigte Männer auf: „Versucht ... [einen Sünder] im Geist der Milde wieder zurechtzubringen, während du dich selbst im Auge behältst, damit nicht auch du versucht wirst.“ Welch ernste Folgen es doch haben kann, wenn dieser Rat außer acht gelassen wird! Zu Berichten über einen anglikanischen Geistlichen, der des Ehebruchs mit zwei Frauen aus seiner Gemeinde überführt worden war, hieß es in der Londoner Times, daß es „immer wieder dasselbe ist: Ein väterlich oder brüderlich erscheinender Ratgeber fällt den Versuchungen des Vertrauens, das man ihm schenkt, zum Opfer.“ Die Schreiberin des Artikels zitierte dann Dr. Peter Rutter, der davon ausgeht, daß „ausbeuterische Affären zwischen Hilfesuchenden und ihren männlichen Beratern — Ärzten, Rechtsanwälten, Geistlichen oder Arbeitgebern — in unserer sexuell freizügigen Gesellschaft zu einer verheimlichten, schädlichen und unbarmherzigen Epidemie geworden sind“.
17 Wir sollten uns nicht einbilden, Diener Jehovas seien gegen solche Versuchungen immun. Ein geachteter Ältester, der jahrelang treu gedient hatte, verstrickte sich in Unsittlichkeit, weil er bei einer verheirateten Schwester Hirtenbesuche machte, wenn sie allein war. Der Bruder bereute zwar, aber er verlor sämtliche Dienstvorrechte (1. Korinther 10:12). Wie können ernannte ältere Männer Hirtenbesuche so durchführen, daß sie gar nicht erst in Versuchung geraten? Wie können sie für ein gewisses Maß an Ungestörtheit sorgen, um beten zu können und Gelegenheit zu haben, Gottes Wort und christliche Veröffentlichungen zu Rate zu ziehen?
18. (a) Wie kann die Anwendung des Grundsatzes der Leitung durch ein Haupt Ältesten helfen, kompromittierende Situationen zu vermeiden? (b) Wie kann ein Hirtenbesuch bei einer Schwester durchgeführt werden?
18 Ein Umstand, den Älteste beachten müssen, ist der Grundsatz der Leitung durch ein Haupt (1. Korinther 11:3). Wenn ein junger Mensch Anleitung sucht, sollten sie sich bemühen, seine Eltern an dem Gespräch zu beteiligen, sofern das passend ist. Können sie es so einrichten, daß der Mann einer verheirateten Schwester, die um Hilfe gebeten hat, während des Besuchs anwesend ist? Was ist zu tun, wenn das nicht möglich ist oder wenn es sich bei dem Mann um einen Ungläubigen handelt, der die Schwester in irgendeiner Form mißhandelt hat? In einem solchen Fall sollten die Ältesten genauso vorgehen, als würden sie einen Hirtenbesuch bei einer unverheirateten Schwester machen. Klugerweise sollten zwei geistig reife Brüder die Schwester gemeinsam aufsuchen. Wäre das unpassend, können zwei Brüder vielleicht zu einer günstigen Zeit mit ihr im Königreichssaal ein Gespräch führen, vorzugsweise in einem Raum, wo man ungestört ist. Sind andere Brüder und Schwestern im Saal anwesend, wird wahrscheinlich jeder Grund zum Straucheln ausgeschaltet, obwohl die anderen das Gespräch weder beobachten noch mithören können (Philipper 1:9, 10).
19. Welches gute Ergebnis wird durch das bereitwillige Hüten der Schafe Gottes erzielt, und wem sagen wir Dank für die bereitwilligen Hirten?
19 Wenn Gottes Schafe bereitwillig gehütet werden, ist eine geistig starke, richtig geführte Herde das gute Ergebnis. Genauso wie der Apostel Paulus seinerzeit, so sind auch heute christliche Älteste sehr um ihre Glaubensbrüder besorgt (2. Korinther 11:28). Gottes Volk in den gegenwärtigen kritischen Zeiten zu hüten stellt eine besonders schwere Verantwortung dar. Daher sind wir für die vortreffliche Arbeit unserer Brüder, die als Älteste dienen, wirklich dankbar (1. Timotheus 5:17). Wir lobpreisen den Geber ‘jeder guten Gabe und jedes vollkommenen Geschenks’, unseren liebevollen himmlischen Hirten, Jehova, daß er uns mit „Gaben in Form von Menschen“ gesegnet hat, die die Herde bereitwillig hüten (Epheser 4:8; Jakobus 1:17).
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◻ Wie kann ein Mann seinem Haushalt in vortrefflicher Weise vorstehen?
◻ Wodurch sollte sich die Aufsicht christlicher Ältester auszeichnen?
◻ Wie können Älteste beim Ratgeben Demut und Milde offenbaren?
◻ Was hilft dabei, jemanden in geistiger Hinsicht wirkungsvoll wieder zurechtzubringen?
◻ Wie können Älteste beim Hüten der Herde kompromittierende Situationen vermeiden?
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Ein christlicher Ältester muß seinem Haushalt in vortrefflicher Weise vorstehen
[Bild auf Seite 21]
Die christliche Hirtentätigkeit sollte mit Milde und gutem Urteilsvermögen durchgeführt werden