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AsienEinsichten über die Heilige Schrift, Band 1
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Die Worte in 2. Timotheus 1:15, offenbar um 65 u. Z. von Rom aus geschrieben, deuten an, dass die heftige Christenverfolgung, die die römische Obrigkeit damals einleitete, viele Christen in Asien veranlasste, die Verbindung mit dem gefangenen Apostel Paulus zu meiden und sich in einer kritischen Zeit von ihm abzuwenden. Mit dem Ausdruck ‘alle in dem Bezirk Asien’ waren nicht buchstäblich alle Christen in Asien gemeint, denn unmittelbar danach lobte Paulus Onesiphorus, der offensichtlich in Ephesus wohnte (2Ti 1:16-18; 4:19).
Dass der christliche Glaube dort erhalten blieb, geht auch aus der Offenbarung und den sieben Botschaften hervor, die Johannes an sieben Versammlungen in bekannten Städten Asiens sandte: Ephesus, Smyrna, Pergamon, Thyatira, Sardes, Philadelphia und Laodicea, von denen die meisten dafür gelobt wurden, dass sie unter Drangsal ausharrten (Off 1:4, 11; 2:2, 3, 9, 10, 13, 19; 3:10). Johannes befand sich damals (um 96 u. Z.) auf der Insel Patmos, die nicht weit vor der Küste der Provinz Asien lag. Allgemein wird angenommen, dass er sein Evangelium und seine drei Briefe in oder in der Nähe von Ephesus schrieb, und zwar nach seiner Freilassung aus der Verbannung auf Patmos.
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