Kapitel 23
Das zweite Wehe — Reiterheere
1. Was ist trotz des Bemühens der Geistlichkeit, die Heuschrecken auszurotten, geschehen, und was bedeutet das Kommen zweier weiterer Wehe?
SEIT 1919 haben die in die Christenheit eindringenden sinnbildlichen Heuschrecken der Geistlichkeit großes Unbehagen bereitet. Man versuchte sie deshalb auszurotten, aber sie kamen immer wieder und wurden immer zahlreicher (Offenbarung 9:7). Das war aber noch nicht alles. Johannes schreibt: „Das eine Wehe ist vorbei. Siehe! Zwei weitere Wehe kommen nach diesen Dingen“ (Offenbarung 9:12). Der Christenheit stehen noch weitere quälende Plagen bevor.
2. (a) Was geschieht, als der sechste Engel seine Trompete bläst? (b) Was stellt die „e i n e Stimme aus den Hörnern des goldenen Altars“ dar? (c) Warum werden vier Engel erwähnt?
2 Woher kommt das zweite Wehe? Johannes schreibt: „Und der sechste Engel blies seine Trompete. Und ich hörte e i n e Stimme aus den Hörnern des goldenen Altars, der vor Gott steht, zu dem sechsten Engel sagen, der die Trompete hatte: ‚Binde die vier Engel los, die an dem großen Strom Euphrat gebunden sind‘ “ (Offenbarung 9:13, 14). Das Losbinden der Engel erfolgt als Reaktion auf die Stimme aus den Hörnern des goldenen Altars. Dieser Altar ist der goldene Räucheraltar, und schon zweimal vorher ist das Räucherwerk in den goldenen Schalen dieses Altars mit den Gebeten der Heiligen in Verbindung gebracht worden (Offenbarung 5:8; 8:3, 4). Die erwähnte e i n e Stimme stellt daher die vereinten Gebete der Heiligen auf der Erde dar. Sie bitten darum, befreit zu werden, um weiterhin mit aller Kraft tätig zu sein als Jehovas „Boten“, denn das ist die Grundbedeutung des hier mit „Engel“ wiedergegebenen griechischen Wortes. Warum aber vier Engel? Diese symbolische Zahl scheint anzudeuten, daß sie so organisiert sind, daß sich ihre Wirksamkeit über die ganze Erde erstreckt (Offenbarung 7:1; 20:8).
3. Inwiefern sind die vier Engel „an dem großen Strom Euphrat gebunden“?
3 Wie wurden diese Engel „an dem großen Strom Euphrat gebunden“? Der Strom Euphrat bildete im Altertum die nordöstliche Grenze des Landes, das Jehova Abraham verheißen hatte (1. Mose 15:18; 5. Mose 11:24). Anscheinend wurden die Engel an der Grenze des ihnen von Gott gegebenen Landes oder irdischen Tätigkeitsgebietes zurückgehalten und daran gehindert, den Dienst, den Jehova für sie vorgesehen hatte, völlig aufzunehmen. Der Euphrat spielte auch eine wichtige Rolle für die Stadt Babylon, und nach der Eroberung Jerusalems im Jahre 607 v. u. Z. waren die Israeliten dort „an dem großen Strom Euphrat gebunden“, das heißt 70 Jahre dort in Gefangenschaft (Psalm 137:1). Im Jahre 1919 befanden sich auch die geistigen Israeliten in einer Lage, in der sie eingeschränkt oder gewissermaßen „gebunden“ waren; sie fühlten sich unglücklich und baten Jehova um Führung.
4. Welchen Auftrag haben die vier Engel, und wie ist er erfüllt worden?
4 Erfreulicherweise kann Johannes berichten: „Und losgebunden wurden die vier Engel, die bereitgemacht worden sind für die Stunde und den Tag und den Monat und das Jahr, um ein Drittel der Menschen zu töten“ (Offenbarung 9:15). Jehova hat einen Zeitplan, den er genau einhält. Diese Boten sind deshalb planmäßig, genau zur festgesetzten Zeit, freigelassen worden, um das ihnen aufgetragene Werk durchzuführen. Stell dir vor, wie sehr sie sich gefreut haben müssen, als sie im Jahre 1919 aus der Knechtschaft befreit wurden und nun ans Werk gehen konnten! Ihr Auftrag bestand nicht nur darin, zu quälen, sondern auch darin, schließlich „ein Drittel der Menschen zu töten“. Das steht in Verbindung mit den Plagen, die durch die ersten vier Trompetenstöße angekündigt und von denen ein Drittel der Erde und des Meeres sowie der Geschöpfe im Meer betroffen wurden, aber auch der Wasserquellen und Flüsse und der himmlischen Lichtquellen (Offenbarung 8:7-12). Die vier Engel gehen jedoch weiter. Sie „töten“, indem sie vollständig enthüllen, daß die Christenheit geistig tot ist. Das ist durch öffentliche Erklärungen geschehen, die vom Jahre 1922 an — und auch heute noch — wie durch Trompetenstöße bekanntgemacht wurden.
5. Was entsprach im Hinblick auf die Christenheit im Jahre 1927 dem sechsten Trompetenstoß?
5 Behalten wir im Sinn, daß der sechste Engel soeben seine Trompete geblasen hat. Daraufhin fand in Toronto (Ontario, Kanada) der sechste einer Reihe von Kongressen der Internationalen Bibelforscher-Vereinigung statt. Das Programm am Sonntag, dem 24. Juli 1927, wurde über ein Netz von 53 Rundfunkstationen — das bis dahin größte Sendernetz — ausgestrahlt. So hörten wahrscheinlich viele Millionen diese gesprochene Botschaft. Zuerst verlas der Redner eine eindrucksvolle Resolution, die die Christenheit als geistig tot bloßstellte und in der unter anderem gesagt wurde: „In dieser Stunde der Verwirrung läßt Jehova Gott an die Völker die Aufforderung ergehen, das System dieses Scheinchristentums oder der ‚organisierten Christenheit‘ aufzugeben, für immer zu verlassen, sich vollständig davon abzuwenden ...; und daß die Völker die Ergebenheit und Unterwürfigkeit ihrer Herzen gänzlich Jehova Gott, seinem König und seinem Königreich zuwenden sollen.“ „Freiheit für die Völker“ war der Titel des anschließenden öffentlichen Vortrages, den J. F. Rutherford in seiner gewohnten dynamischen Art hielt, passend zu dem „Feuer und Rauch und Schwefel“, die Johannes als nächstes in der Vision sieht.
6. Wie beschreibt Johannes die Reiterheere, die er als nächstes sieht?
6 „Und die Zahl der Reiterheere war zwei Myriaden mal Myriaden; ich hörte deren Zahl. Und so sah ich die Pferde in der Vision und die darauf saßen: Sie hatten feuerrote und hyazinthblaue und schwefelgelbe Brustpanzer; und die Köpfe der Pferde waren wie Köpfe von Löwen, und aus ihren Mäulern kam Feuer und Rauch und Schwefel hervor. Durch diese drei Plagen wurde ein Drittel der Menschen getötet, von dem Feuer und dem Rauch und dem Schwefel, die aus ihren Mäulern hervorkamen“ (Offenbarung 9:16-18).
7, 8. (a) Unter wessen Führung stürmen diese Reiterheere vorwärts? (b) Welche Ähnlichkeiten bestehen zwischen diesen Reiterheeren und den Heuschrecken, die ihnen vorausgegangen sind?
7 Offenbar stürmen diese Reiterheere unter der Führung und Leitung der vier Engel vorwärts. Welch furchteinflößendes Schauspiel! Stell dir vor, wie dir zumute wäre, wenn du das Angriffsziel solcher Reiterheere wärst! Schon allein ihr Anblick würde dich zutiefst erschrecken. Hast du aber bemerkt, welche Ähnlichkeit zwischen diesen Reiterheeren und den zuvor erwähnten Heuschrecken besteht? Die Heuschrecken glichen Pferden; in den Reiterheeren dagegen sind Pferde. Sowohl die Heuschrecken als auch die Pferde sind an einem theokratischen Kriegszug beteiligt (Sprüche 21:31). Die Heuschrecken hatten Zähne wie Löwen; die Pferde der Reiterheere haben Köpfe wie Löwen. Sowohl die Heuschrecken als auch die Pferde sind daher mit dem mutigen Löwen, der vom Stamm Juda ist, verbunden, mit Jesus Christus, ihrem Führer, Gebieter und Vorbild (Offenbarung 5:5; Sprüche 28:1).
8 Sowohl die Heuschrecken als auch die Reiterheere beteiligen sich an Jehovas richterlicher Tätigkeit. Die Heuschrecken kamen aus dem Rauch heraus, der der Christenheit ein Wehe und ein vernichtendes Feuer ankündigte; aus den Mäulern der Pferde kommt Feuer, Rauch und Schwefel hervor. Die Heuschrecken hatten eiserne Brustpanzer, was bedeutete, daß ihre Herzen durch eine eiserne Hingabe an die Gerechtigkeit geschützt wurden; die Reiter tragen rot-, blau- und gelbfarbene Brustpanzer, die das Feuer, den Rauch und den Schwefel widerspiegeln — die tödlichen Gerichtsbotschaften, die aus den Mäulern der Pferde hervorgehen. (Vergleiche 1. Mose 19:24, 28; Lukas 17:29, 30.) Die Heuschrecken hatten Schwänze wie Skorpione, mit denen sie quälen konnten; die Pferde haben schlangenähnliche Schwänze, mit denen sie töten können. Allem Anschein nach setzen die Reiterheere die von den Heuschrecken begonnene Tätigkeit noch intensiver fort und beenden sie.
9. Was versinnbildlichen diese Reiterheere?
9 Was versinnbildlichen also diese Reiterheere? Da die gesalbte Johannes-Klasse damit begonnen hat, Jehovas Beschluß, an der Christenheit Rache zu üben, wie mit Trompeten zu verkünden und so von ihrer Gewalt, zu ‘stechen und zu verletzen’, Gebrauch zu machen, ist anzunehmen, daß die gleiche Gruppe gebraucht wird, um zu „töten“, das heißt, um bekanntzumachen, daß die Christenheit und ihre Geistlichkeit geistig vollständig tot sind, reif, von Jehova in den „Feuerofen“ geworfen bzw. für immer vernichtet zu werden. Ja, alles, was zu Babylon der Großen gehört, muß zugrunde gehen (Offenbarung 9:5, 10; 18:2, 8; Matthäus 13:41-43). Vor deren Vernichtung gebraucht die Johannes-Klasse jedoch „das Schwert des Geistes, das ist Gottes Wort“, um den todähnlichen Zustand der Christenheit bloßzustellen. Die vier Engel und die Reiter auf den Pferden geben den Auftrag zu diesem sinnbildlichen Töten ‘eines Drittels der Menschen’ (Epheser 6:17; Offenbarung 9:15, 18). Das weist auf die gute Organisation und die theokratische Leitung hin, unter der die furchteinflößende Schar von Königreichsverkündigern mit dem Herrn Jesus Christus an der Spitze in den Kampf zieht.
Zwei Myriaden mal Myriaden
10. In welchem Sinn ist die Zahl der Reiterheere zwei Myriaden mal Myriaden?
10 Wie ist es möglich, daß diese Reiterheere zwei Myriaden mal Myriaden zählen? In buchstäblichem Sinn ist eine Myriade zehntausend. Zwei Myriaden mal Myriaden entsprechen demnach 200 Millionen.a Erfreulicherweise gibt es zur Zeit zwar Millionen von Königreichsverkündigern, aber noch längst keine Hunderte von Millionen. Denken wir jedoch an die Worte Mose aus 4. Mose 10:36: „Kehr doch zurück, o Jehova, zu den Myriaden der Tausende Israels!“ (Vergleiche 1. Mose 24:60.) Buchstäblich würde das bedeuten: ‘Kehr zu den Zehntausenden der Tausende Israels zurück.’ Doch Israel zählte in den Tagen Mose nur ungefähr zwei bis drei Millionen. Was wollte Moses also damit sagen? Zweifellos dachte er daran, daß die Israeliten nicht gezählt werden, sondern ungezählt „wie die Sterne der Himmel und wie die Sandkörner, die am Ufer des Meeres sind“, sein sollten (1. Mose 22:17; 1. Chronika 27:23). Er gebrauchte deshalb das Wort für „Myriade“, um zu zeigen, daß es eine große, aber nicht näher bestimmte Zahl war. Hans Bruns gibt diesen Vers daher wie folgt wieder: „Laß dich nieder, o HERR, und segne du die Tausende und aber Tausende Israels!“ Das entspricht auch einer zweiten Definition des Wortes „Myriade“, die in griechischen und hebräischen Wörterbüchern zu finden ist: „unzählbare Menge“, „große Menge“ (Griechisch-deutsches Wörterbuch von D. K. Jacobitz und D. E. E. Seiler; Wilhelm Gesenius’ Hebräisches und Aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament).
11. Was brauchte die Johannes-Klasse, um in übertragenem Sinne zu Myriaden zu werden?
11 Die Zahl derer, die zur Johannes-Klasse gehören und noch auf der Erde sind, beträgt weniger als zehntausend — weniger als eine buchstäbliche Myriade. Wie könnten sie also mit Tausenden und aber Tausenden von Reitern verglichen werden? Brauchten sie, um selbst in symbolischem Sinne zu Myriaden zu werden, nicht Verstärkung? So ist es, und durch Jehovas unverdiente Güte haben sie auch Verstärkung bekommen. Woher kam sie?
12, 13. Welche Entwicklung in den Jahren 1918 bis 1935 zeigte, woher die Verstärkung kam?
12 In den Jahren 1918 bis 1922 übermittelte die Johannes-Klasse der bedrängten Menschheit die erfreuliche Botschaft: „Millionen jetzt Lebender werden nie sterben!“ Im Jahre 1923 wurde auch bekanntgemacht, daß die in Matthäus 25:31-34 erwähnten Schafe Leben auf der Erde unter Gottes Königreich ererben würden. Auf eine ähnliche Hoffnung wies die Broschüre Freiheit für die Völker hin, die 1927 auf dem internationalen Kongreß freigegeben wurde. Anfang der 30er Jahre wurde gezeigt, daß die aus rechtschaffenen Menschen bestehende Jonadab-Klasse und die ‘Menschen, die seufzen und stöhnen’ über den bedauerlichen Zustand der Christenheit, mit den symbolischen Schafen, die auf der Erde zu leben hoffen, identisch sind (Hesekiel 9:4; 2. Könige 10:15, 16). Im Wachtturm vom 15. September 1934 wurden diese Menschen auf die neuzeitlichen „Zufluchtsstädte“ hingewiesen, indem gesagt wurde: „Die Glieder der Jonadab-Klasse haben den Schall der Posaune Gottes vernommen und haben auf die Warnung gehört, darum sind sie zur Organisation Gottes geflohen und haben sich Gottes Volk zugesellt; und dort müssen sie bleiben“ (4. Mose 35:6).
13 Im Jahre 1935 wurden die Glieder der Jonadab-Klasse zum Kongreß der Zeugen Jehovas in Washington (D. C., USA) besonders eingeladen. Dort hielt J. F. Rutherford am Freitag, dem 31. Mai, den berühmten Vortrag „Die große Volksmenge“, in dem er deutlich zeigte, daß diese in Offenbarung 7:9 erwähnte Klasse mit den Schafen aus Matthäus 25:33 — einer Gott hingegebenen Klasse, die auf der Erde zu leben hofft — identisch ist. Als Anzeichen für das, was noch kommen sollte, ließen sich auf diesem Kongreß 840 neue Zeugen taufen, von denen die meisten zur großen Volksmenge gehörten.b
14. Hat die große Volksmenge an dem sinnbildlichen Angriff der Reiterheere teilgehabt, und welcher Entschluß wurde 1963 zum Ausdruck gebracht?
14 Hat diese große Volksmenge an dem Angriff der Reiterheere teilgehabt, der 1922 begonnen und 1927 auf dem Kongreß in Toronto besonders verstärkt wurde? Unter der Leitung der vier Engel — der gesalbten Johannes-Klasse — hat sie es wirklich getan. Auf den Kongressen „Ewige gute Botschaft“, die 1963 rund um die Welt durchgeführt wurden, nahm sie zusammen mit der Johannes-Klasse eine aufrüttelnde Resolution an, in der unter anderem folgendes erklärt wurde: „Der Welt steht daher eine erdbebengleiche weltweite Drangsal bevor, wie sie noch keine erlebt hat, und all ihre politischen Einrichtungen und ihre heutige religiöse Stadt Babylon werden so erschüttert, daß sie in Trümmer sinken werden.“ Des weiteren wurde darin folgender Entschluß zum Ausdruck gebracht: „Wir [werden] weiterhin allen Völkern ohne Unterschied die ‚ewige gute Botschaft‘ über Gottes messianisches Königreich und seine Gerichtsurteile verkündigen, die für seine Feinde gleich Plagen sind, die aber vollstreckt werden, um alle Menschen zu befreien, die Gott, den Schöpfer, mit Geist und Wahrheit, so wie es ihm wohlgefällig ist, anbeten möchten.“ Diese Resolution wurde auf 24 Kongressen rund um die Welt von insgesamt 454 977 Kongreßteilnehmern begeistert angenommen, von denen weit über 95 Prozent der großen Volksmenge angehörten.
15. (a) Wieviel Prozent derer, die im Jahre 2005 von Jehova in seinem Werk gebraucht wurden, gehörten zur großen Volksmenge? (b) Wie wies Jesus in seinem Gebet (Johannes 17:20, 21) auf die Übereinstimmung der großen Volksmenge mit der Johannes-Klasse hin?
15 Die große Volksmenge hat für ihre uneingeschränkte Übereinstimmung mit der Johannes-Klasse durch ihre Beteiligung am Ausgießen der Plagen auf die Christenheit unaufhörlich offen Zeugnis abgelegt. Im Jahre 2005 machte die große Volksmenge über 99,8 Prozent derer aus, die Jehova in seinem Werk gebraucht. Ihre Glieder wirken ungeteilten Herzens mit der Johannes-Klasse zusammen, derentwegen Jesus gemäß Johannes 17:20, 21 betete: „Ich bitte nicht nur in bezug auf diese, sondern auch in bezug auf diejenigen, die durch ihr Wort an mich glauben, damit sie alle eins seien, so wie du, Vater, in Gemeinschaft bist mit mir und ich in Gemeinschaft bin mit dir, daß auch sie in Gemeinschaft mit uns seien, damit die Welt glaube, daß du mich ausgesandt hast.“ Während die gesalbte Johannes-Klasse unter Jesus führend vorangeht, wird sie von der eifrigen großen Volksmenge in dem verheerendsten Angriff, den Reiterheere jemals durchgeführt haben, unterstützt.c
16. (a) Wie beschreibt Johannes die Mäuler und die Schwänze der sinnbildlichen Pferde? (b) Wie ist der Mund derer, die zu Jehovas Volk gehören, auf den Dienst vorbereitet worden? (c) Was entspricht der Tatsache, daß „ihre Schwänze ... gleich Schlangen“ sind?
16 Diese Reiterheere müssen für den Krieg gerüstet sein. Und wie wunderbar hat doch Jehova in dieser Hinsicht für sie gesorgt! Johannes schreibt darüber: „Denn die Gewalt der Pferde liegt in ihren Mäulern und in ihren Schwänzen; denn ihre Schwänze sind gleich Schlangen und haben Köpfe, und mit diesen richten sie Schaden an“ (Offenbarung 9:19). Jehova hat seine ihm ergebenen getauften Diener zu diesem Dienst ordiniert. Durch die Theokratische Predigtdienstschule sowie durch andere Versammlungszusammenkünfte und Schulen hat er sie gelehrt, ‘das Wort zu predigen’, so daß sie in der Lage sind, autoritativ mit der „Zunge der Belehrten“ zu sprechen. Er hat seine Worte in ihren Mund gelegt und sie ausgesandt, seine Urteilssprüche „öffentlich und von Haus zu Haus“ bekanntzumachen (2. Timotheus 4:2; Jesaja 50:4; 61:2; Jeremia 1:9, 10; Apostelgeschichte 20:20). Die Johannes-Klasse und die große Volksmenge haben entsprechend dem, was über die „Schwänze“ gesagt wird, in Form der Tausende von Millionen Bibeln, Bücher, Broschüren und Zeitschriften, die sie im Laufe der Jahre verbreitet haben, eine schmerzende Botschaft zurückgelassen. Ihren Gegnern, die auf den bevorstehenden von Jehova kommenden Schaden hingewiesen werden, erscheinen diese Reiterheere tatsächlich wie zwei Myriaden mal Myriaden. (Vergleiche Joel 2:4-6.)
17. Beteiligen sich Jehovas Zeugen in Ländern, in denen das Werk verboten ist und deshalb keine Schriften verbreitet werden können, an dem Angriff der Reiterheere? Erkläre es.
17 Eine äußerst eifrige Abteilung dieser Reiterheere besteht aus Brüdern in Ländern, wo das Werk der Zeugen Jehovas verboten ist. Sie müssen sich wie Schafe inmitten von Wölfen verhalten und müssen „vorsichtig wie Schlangen und doch unschuldig wie Tauben“ sein. Da sie aber Jehova gehorchen, können sie nicht aufhören, von den Dingen zu reden, die sie gesehen und gehört haben (Matthäus 10:16; Apostelgeschichte 4:19, 20; 5:28, 29, 32). Sollten wir folgern, daß sie sich an dem Angriff der Reiterheere nicht beteiligen können, da sie nur wenige oder gar keine Druckschriften zur öffentlichen Verbreitung haben? Keineswegs! Sie haben einen Mund und sind von Jehova ermächtigt worden, ihn zu gebrauchen, um biblische Wahrheiten zu äußern. Das tun sie auch — informell und mit Überzeugung —, indem sie Bibelstudien einrichten und auf diese Weise „die vielen zur Gerechtigkeit führen“ (Daniel 12:3). Sie mögen zwar mit ihren „Schwänzen“ nicht in dem Sinne Schmerzen verursachen, daß sie aggressive Schriften zurücklassen, dennoch kommt, bildlich gesprochen, Feuer, Rauch und Schwefel aus ihrem Mund, während sie taktvoll und mit Umsicht über den herannahenden Tag der Rechtfertigung Jehovas Zeugnis ablegen.
18. Wie viele Druckschriften, die die quälende Botschaft enthalten, haben diese Reiterheere verbreitet, und in wie vielen Sprachen?
18 In anderen Gebieten werden die babylonischen Lehren und Bräuche der Christenheit durch die Schriften, die die Königreichsbotschaft enthalten, unaufhörlich bloßgestellt, was der Christenheit in übertragenem Sinn den verdienten Schaden einbringt. Dank moderner Druckmethoden ist es den zahlreichen Reiterheeren in den 68 Jahren vor 2005 möglich gewesen, Milliarden von Bibeln, Büchern, Zeitschriften und Broschüren in über 450 Sprachen zu verbreiten — weit mehr als zwei Myriaden mal Myriaden. Welch einen Schmerz jene Schwänze doch verursacht haben!
19, 20. (a) Die Christenheit ist zwar das Hauptangriffsziel der quälenden Botschaften gewesen, wie haben aber Personen in Ländern außerhalb der Christenheit reagiert? (b) Wie beschreibt Johannes die Reaktion der Menschen im allgemeinen?
19 Jehova beschloß, daß durch diese quälende Botschaft „ein Drittel der Menschen getötet“ werden sollte. Das besondere Angriffsziel dieser Botschaft ist daher die Christenheit gewesen. Sie ist jedoch weit über die Christenheit hinaus vorgedrungen in Länder, in denen die Heuchelei ihrer Religionsgemeinschaften bestens bekannt ist. Haben sich die Bewohner dieser Länder zu Jehova hingezogen gefühlt, weil sie gesehen haben, wie dieses korrupte Religionssystem gequält worden ist? Bei vielen war dies der Fall. Sanftmütige, liebenswerte Menschen, die in Gebieten außerhalb des unmittelbaren Einflußbereichs der Christenheit wohnen, haben die Botschaft bereitwillig angenommen. Über die Reaktion der Menschen im allgemeinen schreibt Johannes jedoch: „Aber die übrigen der Menschen, die durch diese Plagen nicht getötet wurden, bereuten die Werke ihrer Hände nicht, daß sie die Dämonen nicht angebetet hätten sowie die Götzen aus Gold und Silber und Kupfer und Stein und Holz, die weder sehen noch hören, noch gehen können; und sie bereuten ihre Mordtaten nicht noch ihre spiritistischen Bräuche, noch ihre Hurerei, noch ihre Diebstähle“ (Offenbarung 9:20, 21). Es wird keine Massenbekehrung solcher reuelosen Personen geben. Alle, die von ihren bösen Wegen nicht abgehen, werden an Jehovas großem Tag seiner Rechtfertigung seinem Strafurteil verfallen. Aber „jeder, der den Namen Jehovas anruft, [wird] sicher davonkommen“ (Joel 2:32; Psalm 145:20; Apostelgeschichte 2:20, 21).
20 Was wir soeben betrachtet haben, gehört zum zweiten Wehe. Wie die folgenden Kapitel zeigen werden, wird sich aber noch mehr ereignen, bevor dieses Wehe vorbei ist.
[Fußnoten]
a Henry Barclay Swete schreibt in seinem Commentary on Revelation über die Zahl „zwei Myriaden mal Myriaden“: „Diese ungeheuren Zahlen schließen eine buchstäbliche Erfüllung aus, und die nachfolgende Beschreibung bestätigt diese Schlußfolgerung.“
b Siehe die vorangehenden Seiten 119—126; ferner Rechtfertigung, Band III, 1932, herausgegeben von Jehovas Zeugen, Seite 81, 82.
c Im Gegensatz zu den Heuschrecken trugen die Angehörigen der Reiterheere nichts, „was Kronen gleich Gold zu sein schienen“ (Offenbarung 9:7). Das entspricht der Tatsache, daß die große Volksmenge, die heute den größeren Teil der Reiterheere ausmacht, nicht erwartet, in Gottes himmlischem Königreich zu regieren.
[Bild auf Seite 149]
Das Blasen der sechsten Trompete leitet das zweite Wehe ein
[Bilder auf Seite 150, 151]
Die vier Engel führen die größten Reiterheere der Geschichte an
[Bilder auf Seite 153]
Die zahllosen Reiterheere haben Millionen und aber Millionen von biblischen Schriften verbreitet
[Bilder auf Seite 154]
Die übrigen der Menschen bereuten nicht