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Fragen von LesernDer Wachtturm 1970 | 15. Februar
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Fragen von Lesern
● Auf einem Bild, das ich in einer Zeitung gesehen habe, waren Hirten zu sehen, die zur Weihnachtszeit auf einem Feld außerhalb Bethlehems ihre Herden weideten. Ich habe gedacht, es sei um den 25. Dezember (das traditionelle Datum für die Geburt Christi) herum dort zu kalt, um mit den Schafen auf den Feldern zu sein. Stimmt das nicht? — J. B., USA.
Dieses Bild brachten mehrere Zeitungen in den Vereinigten Staaten. In den meisten erschien darunter ungefähr der gleiche Kommentar wie in der Chronicle-Tribune von Marion (Indiana) vom 26. Dezember 1968, der wie folgt lautete: „Israelische Soldaten suchen am Heiligen Abend ein Feld außerhalb Bethlehems nach Minen ab, während im Hintergrund Hirten ihre Schafe weiden (AP-Funkbild von Tel Aviv).“
Gemäß der Bildunterschrift sollte das Bild zwar den „Heiligen Abend“ darstellen, aber die Aufnahme wurde offensichtlich gemacht, als die Sonne an jenem Tag hoch am Himmel stand, denn entfernte Gestalten sind gut beleuchtet und gut sichtbar, und die Schatten sind sehr kurz.
Was sagt die Bibel über die Hirten, die sich zur Zeit der Geburt Jesu in der Nähe von Bethlehem aufhielten? In Lukas 2:8 lesen wir: „Es waren auch Hirten in derselben Gegend, die draußen im Freien lebten und in der Nacht bei ihren Herden Wachen hielten.“ Die Hirten lebten also im Freien, sie hielten sich nicht nur tagsüber im Freien auf. Sie ließen ihre Herden auch in der Nacht auf dem Feld. Entspricht dies dem von der orthodoxen und der koptischen Kirche angenommenen traditionellen Datum im Dezember oder Januar? Nein! Die kalte Regenzeit Ende Dezember entspricht dem Kommentar der Bibel über die Zeit der Geburt Jesu nicht.
Im Januar 1969 besuchte der Aufseher der Versammlung der Zeugen Jehovas im Gebiet von Bethlehem die Hirten, die dort auf dem sogenannten „Hirtenfeld“ ihre Schafe weideten, und interviewte sie. Wir zitieren aus dem Bericht über jenes Interview folgendes:
„In der Nähe des Feldes befindet sich eine große Höhle, die im Winter den Schafen, Ziegen und den Hirten Schutz bietet. Bis zur zweiten Hälfte des Novembers übernachten die Schafherden auf den Feldern. Während dieser Zeit halten sich die Familien der Hirten in ihren Zelten aus Fellen schwarzer Ziegen in ihrer Nähe auf. Im Oktober und November weiden die Ziegen tagsüber mit den Schafen, aber nachts benötigen sie Schutz und werden deshalb in die Höhle getrieben.
Der weitere Temperaturrückgang Ende November macht es notwendig, daß auch die Schafe bei Sonnenuntergang hereingenommen werden. Die Hirten gehen mit den Schafen und Ziegen hinein und bleiben Tag und Nacht bei ihnen. Das Futter auf den Feldern wird spärlich, weshalb die Herden mit vorrätigem Heu und Stroh gefüttert werden. An besonders kalten Tagen bleiben alle den ganzen Tag über unter Dach; an sonnigen Tagen dagegen werden die Schafe auf die umliegenden Felder geführt, damit sie die grünen Schößlinge, die beim Einsetzen der Winterregen hervorkommen, abfressen können.
Es gibt also im Gebiet von Bethlehem das ganze Jahr über Schafe und Hirten, und an Wintertagen, an denen die Witterung es erlaubt, kann man sie tagsüber auch auf den Feldern sehen. Nachts aber ist es unmöglich, im Freien etwas zu tun.“
Folglich wird die Annahme, daß die Witterungsverhältnisse in der Umgebung von Bethlehem Ende Dezember oder Anfang Januar der Beschreibung in Lukas 2:8 nicht entsprechen, durch dieses Bild keineswegs widerlegt. Viel vernünftiger und auch anderen Beweisen entsprechend ist der Standpunkt, daß Jesus um den ersten Oktober herum geboren wurde.
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BekanntmachungenDer Wachtturm 1970 | 15. Februar
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Bekanntmachungen
PREDIGTDIENST
In Sprüche 18:15 steht geschrieben: „Das Herz des Verständigen erwirbt Erkenntnis, und das Ohr der Weisen sucht nach Erkenntnis.“ Die Ohren vermitteln uns Erkenntnis, wenn wir anderen zuhören. Das setzt aber voraus, daß wir gute Zuhörer sind und uns auf das, was gesagt wird, konzentrieren. Jehova Gott, unser Schöpfer, ist für uns ein unerschöpflicher Quell an Weisheit und Erkenntnis. „Jehova gibt Weisheit; aus seinem Munde kommen Erkenntnis und Verständnis.“ (Spr. 2:6) Er spricht zu uns heute durch sein Wort, die Bibel. Ob wir nun die Augen gebrauchen, um darin zu lesen, oder ob wir mit Hilfe der Ohren hören, was uns jemand daraus vorliest, so erwerben wir dadurch die Erkenntnis, die Gott den Bibelschreibern damals verlieh und die uns hilft, in den kritischen Zeiten des Endes des gegenwärtigen Systems der Dinge auszuharren. Durch die Zeitschrift Der Wachtturm haben schon Hunderttausende ein besseres Verständnis des Wortes Gottes erlangt. Im Februar bieten Jehovas Zeugen bei ihrer Predigttätigkeit darum überall ein Jahresabonnement auf diese in 72 Sprachen erscheinende Halbmonatszeitschrift zusammen mit drei interessanten Broschüren gegen einen Beitrag von 5 DM an (Österreich 30 öS; Luxemburg 50 lfrs).
„WACHTTURM“-STUDIEN FÜR DIE WOCHE VOM
1. März: „Die Niederschrift richtiger Worte der Wahrheit“. Seite 105. Lieder: Nr. 100, 97.
8. März: „Zwischenzeilige“ Übersetzungen der Bibel. Seite 112. Lieder: Nr. 93, 85.
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