Eine glückliche, blühende Nation unter Gottes Gesetz
„Die richterlichen Entscheidungen Jehovas sind wahr; sie haben sich allesamt als gerecht erwiesen.“ — Ps. 19:9, NW.
1. Was ist in gewissem Maße ein Gradmesser für die Gerechtigkeit der Gesetze einer Nation?
EINE Nation, die von Bestand sein soll, muß ein gerechtes und strenges Gesetz haben. Der Wohlstand und die Beständigkeit einer Nation oder Regierung sind deshalb weitgehend ein Gradmesser für die Gerechtigkeit ihrer Gesetze. Die Vereinigten Staaten mit ihrer vortrefflichen Verfassung und Bill of Rights haben sich zu einer großen, blühenden Nation entwickelt, aber sie haben jetzt schon, nach weniger als 200 Jahren, Schwierigkeiten, denn man beschuldigt sie, in mancher Hinsicht unvollkommen, ungerecht und parteiisch zu sein. Ja, in der ganzen Welt gibt es Regierungen, die diese Schwierigkeiten haben.
2. Welche Nation hat als einzige eine von Gott stammende Gesetzessammlung erhalten, und was spricht für dieses Gesetz?
2 Die Gesetze dieser Nationen stammen von Menschen, wenn auch einige ihrer Bestimmungen dem Gesetz Mose entlehnt wurden, das die Nation Israel am Berg Sinai in Arabien erhielt. Die Nation Israel ist die einzige Nation, die je eine vollständige Gesetzessammlung von Gott erhielt. Dieses Gesetz wurde ihr in den Jahren 1513 bis 1512 v. u. Z. in der Wüste Sinai gegeben. Obwohl die Nation Israel immer wieder von diesem Gesetz abwich und deswegen manchen Wechsel erlebte, dauerte es 905 Jahre, bis Jerusalem wegen der Abtrünnigkeit der Juden schließlich unterjocht wurde. Der Statthalter Nehemia schrieb deshalb, wie wir in Nehemia 9:36, 37 lesen: „Siehe, wir sind heute Knechte [Sklaven, NW]; und das Land, welches du unseren Vätern gegeben hast, um seine Früchte und seine Güter zu genießen, — siehe, wir sind Knechte in demselben! Und seinen Ertrag mehrt es für die Könige, die du um unserer Sünden willen über uns gesetzt hast; und sie schalten über unsere Leiber und über unser Vieh nach ihrem Wohlgefallen, und wir sind in großer Bedrängnis.“ Daß Israel so lange als organisierte Nation unter einer eigenen Regierung bestehenblieb, spricht dafür, daß seine Gesetze streng und gerecht waren.
3. Warum werden wir aus einer Prüfung des Gesetzes, das Israel gegeben wurde, Nutzen ziehen?
3 Da die Bibel zeigt, daß die Juden wegen ihrer Übertretung des Gesetzes vom Gesetz verurteilt wurden, könnten wir leicht geneigt sein, seinen Wert zu verkennen und zu denken, das Leben unter diesem Gesetz sei außergewöhnlich eingeengt und hart gewesen. Wenn wir es aber näher prüfen, stellen wir fest, daß es jedem anderen Gesetzbuch weit überlegen war und sich für die Angehörigen der Nation zum Guten auswirkte. Eine Betrachtung dieses Gesetzes zeigt auch, wie Jehova die Dinge sieht und nach welchen Grundsätzen er in Verbindung mit seiner Schöpfung handelt.
4. Inwiefern war die Regierung der alten Nation Israel einmalig?
4 Die Administration der Regierung Israels war insofern einmalig, als Jehova der höchste und unumschränkte Herrscher war. Er war nicht nur der König, sondern auch Gott, das religiöse Oberhaupt. Auch hatte der Staat Israel nicht wie die meisten anderen Staaten eine gesetzgebende, eine vollziehende und eine richterliche Gewalt. Jehova war der Urheber der Gesetze, und er war auch der höchste Richter, der sie auslegte und anwandte. Wir lesen daher in Jesaja 33:22 (Fußnote): „Jehova ist unser Richter, Jehova unser Gesetzgeber, Jehova unser König; e r wird uns retten.“ Götzendienst oder die Verehrung eines anderen Gottes galt deshalb als Majestätsbeleidigung. Sich gegen die Gesetze des Landes aufzulehnen hieß soviel wie, sich gegen das religiöse Oberhaupt aufzulehnen, und galt deshalb als Abfall vom Glauben oder als Gotteslästerung. Darum sagte Gott zu den Israeliten: „Wer irgendwelchen Göttern opfert, außer Jehova allein, soll der Vernichtung geweiht sein.“ „Und es wird geschehen, wenn du irgend Jehovas, deines Gottes, vergissest und anderen Göttern nachgehst und ihnen dienst und dich vor ihnen niederbeugst — ich zeuge heute gegen euch, daß ihr gewißlich umkommen werdet.“ (2. Mose 22:20, NW; 5. Mose 8:19) Der Gehorsam gegenüber den Gesetzen gehörte zur wahren Anbetung.
BÜRGERRECHTE
5, 6. Gab es unter dem mosaischen Gesetz Bürgerrechtsprobleme, und warum war Israel kein Wohlfahrtsstaat?
5 Unter dem mosaischen Gesetz gab es keine Bürgerrechtsprobleme, sofern die Richter und die Herrscher Gott gehorchten. Es schützte den Eingeborenen, den als Fremdling Ansässigen und sogar den im Lande zeitweilig Ansässigen. — 2. Mose 22:21; 23:9; 3. Mose 19:33, 34; 5. Mose 24:17, NW.
6 Unter diesem Gesetz wurde weder dem Armen wegen seiner Armut noch dem Reichen wegen seines Reichtums Unrecht getan; man handelte nicht nach dem Grundsatz: „Man nehme von den Reichen und gebe den Armen.“ (3. Mose 19:15) Der Wohlfahrtsstaat war unter dem mosaischen Gesetz ein Ding der Unmöglichkeit. Dennoch war hinreichend für die Armen gesorgt, und zwar auf eine Weise, daß sie ihre Selbstachtung nicht verloren, denn sie mußten für das, was sie bekamen, arbeiten. Vergleiche hiermit 1. Mose 3:19 und 2. Thessalonicher 3:10, wo wir lesen: „Wenn jemand nicht arbeiten will, soll er auch nicht essen.“
RÜCKSICHTNAHME GEGENÜBER ARMEN
7. Durch welche Vorkehrung wurden die Armen berücksichtigt, und wieso kam diese Vorkehrung dem Armen und dem Landbesitzer zugute?
7 Israel war fast ausschließlich Agrarstaat. Jeder Israelit hatte sein eigenes Landerbteil. Durch schlechte Bewirtschaftung oder finanzielle Rückschläge konnte es aber vorkommen, daß der eine oder andere verarmte und gezwungen war, sein Land zu verkaufen. Auch ansässige Fremdlinge konnten in Not geraten. Aus Rücksicht gegenüber den Armen durfte der Landwirt bei der Ernte den Rand des Feldes nicht abernten, und Garben, die die Schnitter vergessen hatten, sollte er liegenlassen. (3. Mose 19:9; 5. Mose 24:19-21) Es sollte die Nachlese für die Armen sein. (Ruth 2:3, 7) Natürlich bedeutete dies für sie Arbeit, und Ährenlesen war keine leichte Arbeit. Folglich gab es keine müßiggängerischen Armen, die der Regierung zur Last fielen. Diese vortreffliche Anordnung kam auch dem Eigentümer des Feldes zugute, denn sie verlangte von ihm, daß er freigebig war und Gott gehorchte. Sie förderte Brüderlichkeit und Einheit. — 3. Mose 25:35-43; 5. Mose 15:11; Ruth 2:15, 16.
DIE SKLAVEREI — EIN SEGEN
8. Durch welche Anordnung war es jemandem, der in finanzielle Schwierigkeiten geraten war, möglich, weiterhin für seine Familie zu sorgen, und wie wurden solche Personen behandelt?
8 Heute hat das Wort Sklaverei einen unangenehmen Klang. Wenn wir aber die Gesetze über die Sklaverei in Israel untersuchen, stellen wir fest, daß die Sklaverei unter den Israeliten ein Segen war. Wenn jemand wegen seiner finanziellen Verhältnisse gezwungen war, sein Erbteil zu verkaufen, und er keinen reichen Verwandten hatte, der es für ihn loskaufte, mußten er und seine Angehörigen deswegen nicht darben. Er konnte sich samt seiner Familie in die Sklaverei verkaufen. (3. Mose 25:47) Israeliten, die auf diese Weise Sklaven wurden, durften nicht wie Angehörige einer niedrigeren „Kaste“ behandelt werden, sondern galten als Lohnarbeiter. In 3. Mose 25:53 (NW) lesen wir daher: „Er sollte wie ein Lohnarbeiter von Jahr zu Jahr weiterhin bei ihm sein. Er darf ihn nicht vor deinen Augen tyrannisch niedertreten.“
9. (a) Wozu verhalf die Sklaverei dem Armen? (b) Konnte er von der Sklaverei je wieder frei werden, und hatte er als Sklave die Möglichkeit, es zu etwas zu bringen?
9 Die Sklaverei war für den Armen insofern ein Segen, als er und seine Familie dadurch mit Nahrung, Kleidung und Obdach versorgt wurden, während sie gleichzeitig ihren Unterhalt durch ehrliche Arbeit verdienten. Ein israelitischer Sklave konnte durch einen Verwandten losgekauft werden und war dann frei. (3. Mose 25:48, 49) Wenn dies nicht geschah, wurde er im siebenten Jahr seiner Sklaverei automatisch freigelassen, aber nicht mittellos. Sein Herr mußte ihm so viel Getreide, Öl und Wein geben, als es ihm möglich war. (2. Mose 21:2; 5. Mose 15:12-14) Auf diese Weise hatte der Sklave etwas, womit er beginnen konnte, bis er von dem leben konnte, was ihm seine Arbeit oder sein Geschäft einbrachte. Sklaven konnten es auch zu etwas bringen. Einige wurden ziemlich wohlhabend und durften ihr Geld anlegen. (3. Mose 25:49) Durch Fleiß und Ehrlichkeit gelangten manche Sklaven zu Ehre und Ansehen, ja einige wurden sogar mit der Verwaltung der ganzen Habe ihres Herrn betraut. — Vergleiche 1. Mose 15:2; 24:2; 39:5, 6.
DER SABBATTAG
10. Wieso förderte das Sabbattaggesetz die Arbeitsfreude, und wozu sollte der Sabbat benutzt werden?
10 Der Sabbattag war in der Tat ein Segen. Er ermöglichte es Mensch und Tier, jeden siebenten Tag zu ruhen. Die anderen sechs Tage galten der Arbeit, nicht dem Müßiggang. Nach 2. Mose 20:9 gebot Jehova Gott: „Sechs Tage sollst du arbeiten und all dein Werk tun.“ Die sechs Arbeitstage waren insofern ein Segen, als dadurch der Arbeitseifer und der nationale Wohlstand gefördert wurden. Die Fünftagewoche ist mit schuld am heutigen Sittenverfall, denn die Menschen neigen im allgemeinen dazu, die Freizeit falsch auszunutzen. In Israel war es anders. Man konnte den einen arbeitsfreien Tag der Besinnung auf Gott widmen. Er galt als „heilig“. (2. Mose 20:8, 10, 11) Er sollte daher religiösen Zwecken dienen und durfte nicht entweiht werden. Er bot den Israeliten Gelegenheit, miteinander über Gottes Gesetz zu sprechen und ihre Kinder darin zu unterweisen, und dadurch kamen sie ihrem König und Schöpfer näher. Die Worte Gottes, die wir in 5. Mose 5:15 und 6:6-8 lesen, waren in diesem Zusammenhang sehr passend: „Und gedenke, daß du ein Knecht gewesen bist im Lande Ägypten, und daß Jehova, dein Gott, dich mit starker Hand und mit ausgestrecktem Arme von dannen herausgeführt hat; darum hat Jehova, dein Gott, dir geboten, den Sabbathtag zu feiern.“ „Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollen auf deinem Herzen sein. Und du sollst sie deinen Kindern einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Hause sitzest, und wenn du auf dem Wege gehst, und wenn du dich niederlegst, und wenn du aufstehst. Und du sollst sie zum Zeichen auf deine Hand binden, und sie sollen zu Stirnbändern sein zwischen deinen Augen.“
DAS SABBATJAHR
11. Welche Segnungen genossen die Israeliten während des Sabbatjahres?
11 Das siebente Jahr war ein Sabbatjahr. Das Land sollte brachliegen; es sollte weder bebaut noch abgeerntet werden. Bodenerhaltungsexperten anerkennen den Wert dieser Methode. (3. Mose 25:1-4) Der Eigentümer konnte in jenem Jahr das essen, was von selbst wuchs, sofern er es nötig hatte. Auch der Arme des Landes konnte davon essen. Selbst die Tiere des Feldes wurden berücksichtigt, denn sie konnten sich ebenfalls davon ernähren. (3. Mose 25:5-7) Da man in Israel hauptsächlich Landwirtschaft trieb, waren die Bewohner des Landes während des Sabbatjahres nicht so sehr beschäftigt. Die freie Zeit sollte aber wiederum nicht vergeudet, sondern dafür verwendet werden, geistige Gemeinschaft zu pflegen und sich im Familienkreis an Gottes Gesetz zu erbauen. Jedes siebente Jahr lasen die Priester während des Laubhüttenfestes der Nation das ganze Gesetz Gottes vor. Wir lesen hierüber in 5. Mose 31:10-13: „Und Mose gebot ihnen und sprach: Am Ende von sieben Jahren, zur Zeit des Erlaßjahres, am Feste der Laubhütten, wenn ganz Israel kommt, um vor Jehova, deinem Gott, zu erscheinen an dem Orte, den er erwählen wird, sollst du dieses Gesetz vor dem ganzen Israel lesen, vor ihren Ohren. Versammle das Volk, die Männer und die Weiber und die Kindlein, und deinen Fremdling, der in deinen Toren ist; auf daß sie hören, und auf daß sie lernen und Jehova, euren Gott, fürchten und darauf achten, alle Worte dieses Gesetzes zu tun. Und ihre Kinder, die es nicht wissen, sollen es hören, damit sie Jehova, euren Gott, fürchten lernen alle Tage, die ihr in dem Lande lebet, wohin ihr über den Jordan ziehet, um es in Besitz zu nehmen.“
DAS JUBELJAHR
12. Wieso setzte es Glauben voraus, das Jubeljahr zu halten?
12 Jedes fünfzigste Jahr war ein Jubeljahr, in dem das Land wiederum nicht bebaut werden durfte. (3. Mose 25:8, 9, 11, 12) Die gleichen Grundsätze galten auch hinsichtlich des Essens der Erzeugnisse des Landes während dieses Jahres. Das Jubeljahr zu halten setzte Glauben voraus. Die Israeliten mußten darauf vertrauen, daß Jehova sie im achtundvierzigsten Jahr jedes Fünfzig-Jahr-Zyklus mit so viel Nahrung versorgte, daß sie bis zur Ernte des einundfünfzigsten Jahres, des Jahres nach dem Jubeljahr, genug hatten. — 3. Mose 25:20-22.
13. (a) Was geschah während des Jubeljahres? (b) Wieso war das Jubeljahr ein Schutz für das Volk, und wie wurde wegen des Jubeljahres der Wert des Landes berechnet?
13 Das Jubeljahr war in einem gewissen Sinne ein Feierjahr, ein Jahr der Freiheit, des Glücks und der Danksagung für Jehovas Fürsorge. Alle Landerbteile oder irgendwelches andere Eigentum, das verkauft worden war, wurde zurückgegeben. Ein jeder kehrte zu seinen Angehörigen und zu seinem Familienbesitz zurück. (3. Mose 25:13) Alle hebräischen Sklaven wurden freigelassen. (3. Mose 25:10) Demnach konnte eine Familie nicht vollständig verarmen. Ehre und Selbstachtung jeder Familie wurden gewahrt. Selbst ein Verschwender konnte sein Vermögen nicht so verschleudern, daß es seinen Erben für immer verlorenging und ihr Name im Land in Unehre geriet. Zufolge des Jubeljahrgesetzes konnte das Land nicht für immer verkauft werden. (3. Mose 25:23, 24) Ein Landkauf war in Wirklichkeit eher eine Pachtung, bei der der Wert des Landes nach dem Wert der Ernten bis zum nächsten Jubeljahr berechnet wurde. — 3. Mose 25:14-16.
14. Inwiefern war das Jubeljahr der ganzen Nation zum Segen?
14 Welch wunderbare Vorkehrung das Jubeljahr war, erkennt man noch besser, wenn man nicht nur den Nutzen in Betracht zieht, den sie für den einzelnen Israeliten hatte, sondern vor allem auch bedenkt, daß sie sich zum Segen der ganzen Nation auswirkte. Genau gesagt, war das Jubeljahr eine Rückkehr zu dem von Gott im Verheißenen Land ursprünglich geschaffenen völlig theokratischen Zustand. Es trug zur Stabilisierung der Wirtschaft des Landes bei. Gott hatte der Nation Israel verheißen, sie würde, sofern sie gehorsam sei, ‘vielen Nationen auf Pfand leihen, selbst aber nichts auf Pfand entlehnen’. (5. Mose 15:6) Die Jubeljahrvorkehrung bewirkte eine Stabilisierung des Landwertes und verhinderte gleichzeitig eine interne Verschuldung und einen ungesunden Wohlstand mit seinen Nebenerscheinungen: Inflation, Deflation und Wirtschaftskrisen. Es war deshalb auch nicht nötig, hohe Steuern zu erheben.
15. Wieso verhinderte das Jubeljahr die Entwicklung des Zustandes, der heute in vielen Ländern zu beobachten ist?
15 Sofern das Jubeljahrgesetz befolgt wurde, bewahrte es die Nation vor der Entwicklung des traurigen Zustandes, den wir heute in vielen Ländern beobachten können, in denen es praktisch nur zwei Klassen gibt: ganz Reiche und ganz Arme — Knechte, Tagelöhner und dergleichen. Durch den Nutzen, den der einzelne daraus zog, wurde die ganze Nation gestärkt, denn niemand wurde benachteiligt oder durch eine schlechte Wirtschaftslage zur Unproduktivität verurteilt. Heutzutage können viele wertvolle Bürger ihre Begabungen nicht entfalten, weil die wirtschaftlichen Verhältnisse sie zwingen, einer eintönigen alltäglichen Beschäftigung nachzugehen, um ihren Unterhalt zu verdienen. In Israel dagegen konnte der fleißige Bürger seine Begabungen und Fähigkeiten zum Wohl der ganzen Nation voll entfalten.
SCHUTZ DER FRAU
16. Nenne einige Maßnahmen des Gesetzes zum Schutz der Frau in Israel.
16 Die Frau war durch die Ehegesetze geschützt. Gott schaffte zwar die Vielehe nicht ab, um die Einehe, die ursprünglich üblich war (1. Mose 2:23, 24), wieder einzuführen, aber er regelte sie. Dem Erstgeborenen durfte das Erstgeburtsrecht nicht vorenthalten werden, selbst wenn er der Sohn der weniger geliebten Frau war. (5. Mose 21:15-17) Ein Mann mußte einen rechtsgültigen Grund haben, um seine Frau durch Scheidung zu entlassen, und er mußte ihr außerdem einen Scheidebrief geben. (5. Mose 24:1) Das war für sie ein Schutz, denn sie konnte dann später nicht des Ehebruchs oder der Hurerei bezichtigt werden. Eine hebräische Sklavin, die zur Frau genommen wurde, hatte Anrecht auf Unterhalt, Bekleidung und was ihr in der Ehe zustand, selbst wenn der Mann eine andere Frau bevorzugte. (2. Mose 21:7-11, NW) Ein Mann, der ein unberührtes Mädchen verführte, mußte es zur Frau nehmen und durfte diese nie durch Scheidung entlassen. (5. Mose 22:28, 29) Der Soldat, der ein kriegsgefangenes Mädchen heiratete, durfte es später nicht in die Sklaverei verkaufen. — 5. Mose 21:10-14.
STRAFGESETZE
17. Nenne einige Vorteile, die sich daraus ergaben, daß es unter dem mosaischen Gesetz keine Gefängnisse gab.
17 Die Strafgesetze waren präziser als die Bestimmungen in den heutigen Gesetzbüchern. Unter dem mosaischen Gesetz gab es keine Gefängnisse. Erst später, unter der Regierung der Könige, wurden in Israel unrechtmäßig Gefängnisse eingeführt. (Jer. 37:15, 16; 38:6, 28) Da keine Gefängnisstrafen verhängt wurden, wurden auch keine Verbrecher auf Kosten gesetzestreuer, hartarbeitender Bürger verpflegt und unterhalten. Wer seinem Nächsten etwas gestohlen hatte, kam nicht ins Gefängnis, denn dann hätte er das Gestohlene nicht zurückzahlen können, und der Bestohlene hätte den Schaden tragen müssen. Nein, der Dieb mußte für das Gestohlene das Doppelte oder noch mehr erstatten, je nachdem, was er gestohlen und was er mit dem Diebesgut gemacht hatte. (2. Mose 22:1, 4, 7) Wenn er nicht bezahlte, wurde er in die Sklaverei verkauft, was bedeutete, daß er arbeiten mußte, bis er das abbezahlt hatte, wozu er für den Diebstahl verurteilt worden war. (2. Mose 22:3) Dieses Gesetz half also dem Bestohlenen und war zugleich ein Abschreckungsmittel gegen Diebstahl.
18. Wie betonte das mosaische Gesetz die Heiligkeit des Lebens?
18 Das Leben galt unter dem mosaischen Gesetz als heilig. Ein vorsätzlicher Mörder ging unter keinen Umständen straffrei aus. Er mußte unweigerlich getötet werden. Wir lesen deshalb in 4. Mose 35:30-33 über Personen, die in die Zufluchtstädte flohen: „Jeder, der einen Menschen erschlägt: auf die Aussage von Zeugen soll man den Mörder töten; aber ein einzelner Zeuge kann nicht wider einen Menschen aussagen, daß er sterbe. Und ihr sollt keine Sühne annehmen für die Seele eines Mörders, der schuldig ist zu sterben, sondern er soll gewißlich [unweigerlich, NW] getötet werden. Auch sollt ihr keine Sühne annehmen für den in seine Zufluchtstadt Geflüchteten, daß er vor dem Tode des Priesters zurückkehre, um im Lande zu wohnen. Und ihr sollt das Land nicht entweihen, in welchem ihr seid; denn das Blut, das entweiht das Land; und für das Land kann keine Sühnung getan werden wegen des Blutes, das darin vergossen worden, außer durch das Blut dessen, der es vergossen hat.“ Auf diese Weise wurde ein solch verderbter Mensch aus der israelitischen Gesellschaft entfernt. Dem unabsichtlichen Totschläger dagegen wurde Barmherzigkeit erwiesen. (Siehe 4. Mose 35:9-15, 26-29.) Selbst ein unaufgeklärter Mord durfte nicht ungesühnt bleiben. Die dem Tatort am nächsten gelegene Stadt galt als mit Blutschuld beladen und als verflucht, wenn nicht die erforderliche Zeremonie vollzogen wurde, durch die die Gemeinschaftsblutschuld in Gottes Augen gesühnt wurde. — 5. Mose 21:1-9.
19. Wie schützte das Gesetz die Person?
19 Die Person galt als unverletzlich. Frauen waren gegen Vergewaltigungen geschützt. (5. Mose 22:25-27) Menschenraub war ein Kapitalverbrechen. Der Entführer, in dessen Hand der Entführte gefunden wurde oder der diesen in die Sklaverei verkauft hatte, mußte unweigerlich getötet werden. — 2. Mose 21:16; 5. Mose 24:7.
KEINE KRAWALLE UND KEINE KRIMINALITÄT
20. Inwiefern diente das Gesetz der Verhütung von Kriminalität und Krawallen?
20 Wenn sich die Nation an das Gesetz hielt, gab es keine Kriminalität. Es gab auch keine „sit-ins“, keine Protestaktionen oder Krawalle und auch keine Volkserhebungen zum Sturz der Regierung. In 2. Mose 23:2 heißt es: „Du sollst der Menge nicht folgen zum Übeltun; und du sollst bei einem Rechtsstreit nicht antworten, indem du dich der Menge nach neigest, das Recht zu beugen.“ Die Familie bildete die Keimzelle der Nation. Achtung vor Amtspersonen und vor den Eltern wurde gelehrt. (2. Mose 20:12; 22:28) Wer zum Beispiel seinen Vater oder seine Mutter schlug oder ihnen fluchte, mußte getötet werden. (2. Mose 21:15, 17; 3. Mose 20:9) Ein unverbesserlicher, widerspenstiger Sohn, der zum Beispiel ein Schlemmer und Trinker wurde, mußte hingerichtet werden. (5. Mose 21:18-21) Die Achtung vor dem Elternhaus und der Familie bewirkte Achtung vor dem Herrscher des Volkes, insbesondere vor dem höchsten Herrscher, Jehova Gott.
ACHTUNG VOR DEM EIGENTUM ANDERER
21. Wie betonte das Gesetz über verlorene Dinge die Achtung vor dem Eigentum anderer?
21 Heutzutage ist es üblich, etwas, was man gefunden hat, zu behalten. In Israel dagegen mußte jemand, der etwas gefunden hatte, es dem Eigentümer zurückgeben. Wenn der Eigentümer weit weg wohnte und der Finder ihn nicht kannte, so mußte er das, was er gefunden hatte, bei sich verwahren, bis der Eigentümer es suchte. (5. Mose 22:1-3) Es ist anzunehmen, daß der Finder über seinen Fund offiziell Bericht erstattete, um dem Eigentümer bei seiner Suche zu helfen.
22. Wie war das Hausrecht geschützt?
22 Das Hausrecht wurde hochgeachtet. Der Gläubiger durfte das Haus seines Schuldners nicht betreten, um das Pfand, das ihm als Sicherheit gegeben wurde, zu holen. Er mußte draußen warten, bis der Schuldner ihm das Pfand herausbrachte. (5. Mose 24:10, 11) Der Gläubiger durfte auch keinen lebensnotwendigen Gegenstand oder ein unentbehrliches Kleidungsstück pfänden. Hierüber steht in 5. Mose 24:6, 12, 13 geschrieben: „Man soll nicht Mühle noch Mühlstein pfänden; denn wer das tut, pfändet das Leben. Und wenn er ein dürftiger Mann ist, so sollst du dich nicht mit seinem Pfande schlafen legen; du sollst ihm das Pfand jedenfalls beim Untergang der Sonne zurückgeben, daß er sich in seinem Mantel schlafen lege und dich segne; und es wird dir Gerechtigkeit sein vor Jehova, deinem Gott.“
GÜTE GEGENÜBER DEN TIEREN
23. Welche Vorschriften waren zum Nutzen der Tiere gegeben worden?
23 Auch die Tiere wurden in gütiger Weise berücksichtigt. Wer ein Tier in Not sah, war, selbst wenn es seinem Feind gehörte, verpflichtet, ihm zu helfen. (2. Mose 23:5; 5. Mose 22:4) Lasttiere durften nicht überfordert oder mißhandelt werden. Dem dreschenden Ochsen durfte das Maul nicht verbunden werden, so daß er die Früchte seiner Arbeit während des Dreschens nicht genießen konnte. (5. Mose 25:4) Wildlebenden Tieren gegenüber sollte ebenfalls Güte gezeigt werden. Eine Vogelmutter durfte nicht samt ihren Jungen oder samt ihren Eiern genommen werden, da dadurch ihre Familie ausgestorben wäre. (5. Mose 22:6, 7) Auch durfte niemand ein Rind oder Schaf samt seinen Jungen an ein und demselben Tag schlachten. — 3. Mose 22:28.
GESETZE ÜBER DEN KRIEGSDIENST
24. (a) Welcher Natur waren die Kriege Israels, und wurde deshalb die Kriegsdienstpflicht allem vorangestellt? (b) Wer wurde vom Kriegsdienst befreit, und gestützt auf welche Grundsätze erfolgte die Befreiung?
24 Die Gesetze über den Kriegsdienst betrafen Kriege, die auf Jehovas Befehl und unter seiner Leitung geführt wurden. Dennoch wurde die Landesverteidigung nicht als so wichtig betrachtet, daß die Rechte der Familie deswegen übergangen wurden. Ein Mann, der verlobt war und seine Frau noch nicht genommen hatte, und ein Mann, der noch kein ganzes Jahr verheiratet war, waren vom Kriegsdienst befreit, bis sie beide ein Jahr lang verheiratet waren. Dieses Gesetz beruhte auf dem Recht eines Mannes, einen Erben zu haben und diesen zu sehen, und auf dem Recht einer Frau, von ihrem Mann ein Kind zu haben. (5. Mose 20:7; 24:5) Ein Mann, der ein Haus gebaut, es aber noch nicht eingeweiht hatte, oder ein Mann, der einen Weinberg gepflanzt und dessen Frucht noch nicht geerntet hatte, war vom Kriegsdienst ebenfalls befreit. (5. Mose 20:5, 6) Die Befreiung beruhte auf dem Grundsatz, daß jedermann das Recht hat, die Früchte seiner Arbeit zu genießen. Die Leviten waren vom Kriegsdienst befreit, weil sie im Heiligtum dienten. Dieses Gesetz läßt deutlich erkennen, daß die Anbetung Jehovas dem Kriegsdienst vorangestellt wurde. — 4. Mose 1:47-49; 2:33.
25. Wie war dafür gesorgt, daß die Soldaten in religiöser und physischer Hinsicht rein blieben, und wieso wirkte sich das bei der Belagerung feindlicher Städte vorteilhaft aus?
25 Da die Kriege Kriege Jehovas waren, wurden die Soldaten für die Kriegführung geheiligt, und das Lager mußte rein sein. (5. Mose 23:9-14) Es gab auch keine Frauen die, wie das bei weltlichen Armeen üblich war, als Dirnen für die Soldaten mit ins Feld zogen. Das hätte zu Unsittlichkeit geführt. Sogar vom Geschlechtsverkehr mit der eigenen Frau mußte sich der Soldat während eines Kriegszuges enthalten. (1. Sam. 21:5; 2. Sam. 11:6-11) Das bot die Gewähr dafür, daß die Armee in religiöser und physischer Hinsicht rein blieb. Es wurden deshalb auch keine kriegsgefangenen Frauen vergewaltigt. Dieses Gesetz wirkte sich, sofern es befolgt wurde, vorteilhaft aus, denn es bewog die Feinde, sich zu ergeben, da sie wußten, daß ihre Frauen unbehelligt blieben. — 5. Mose 21:10-13.
EIFER FÜR DIE WAHRHEIT
26. Welche Vorschriften über das Verhalten bei Gerichtsfällen förderten den Eifer für Wahrheit und Gerechtigkeit?
26 Ein Zeuge war verpflichtet auszusagen, was er wußte. (3. Mose 5:1) Er durfte keinen Meineid leisten, denn dann hätte er „vor Jehova“ gelogen. Wenn festgestellt wurde, daß jemand einen anderen vorsätzlich falsch angeklagt hatte, wurde dem Ankläger dieselbe Strafe auferlegt, die dem Angeklagten auferlegt worden wäre. Wir lesen in diesem Zusammenhang in 5. Mose 19:16-19: „Wenn ein ungerechter Zeuge wider jemand auftritt, um ein Vergehen wider ihn zu bezeugen, so sollen die beiden Männer, die den Hader haben, vor Jehova treten, vor die Priester und die Richter, die in jenen Tagen sein werden. Und die Richter sollen wohl nachforschen; und siehe, ist der Zeuge ein falscher Zeuge, hat er Falsches wider seinen Bruder bezeugt, so sollt ihr ihm tun, wie er seinem Bruder zu tun gedachte; und du sollst das Böse aus deiner Mitte hinwegschaffen.“ Niemand durfte aufgrund von Umstandsbeweisen getötet werden. Die Ermittlung der Wahrheit erforderte zwei Augenzeugen. (5. Mose 17:6; 19:15) Die Zeugen, die jemand eines Kapitalverbrechens überführt hatten, mußten sich als erste an der Steinigung des zum Tode Verurteilten beteiligen. Dieses Gesetz förderte den Eifer für die Gerechtigkeit in Israel. Nicht nur die Richter, sondern auch jeder Bürger war somit verpflichtet, seinen Wunsch, das Land vor Gott von Blutschuld rein zu bewahren, zu beweisen. Dieses Gesetz war auch ein Abschreckungsmittel gegen falsche, übereilte oder unüberlegte Zeugenaussagen. Folglich wirkte sich dieses in 5. Mose 17:7 aufgezeichnete Gesetz zum Guten aus; es lautet: „Die Hand der Zeugen soll zuerst an ihm sein, ihn zu töten, und danach die Hand des ganzen Volkes. Und du sollst das Böse aus deiner Mitte hinwegschaffen.“
VERBOTENE EHELICHE VERBINDUNGEN
27. Wie lauteten einige Gesetze über eheliche Verbindungen?
27 Die Gesetze über die Ehe verboten jede eheliche Verbindung mit Blutsverwandten. Wir lesen in 3. Mose 18:6: „Kein Mensch soll sich irgend einer seiner Blutsverwandten nahen, um ihre Blöße aufzudecken. Ich bin Jehova.“ Solche Verbindungen widerstreben der menschlichen Natur und wirken sich auch ungünstig auf die Vererbung aus. Ein Mann, der seiner Frau bewußt während ihrer Menstruation beiwohnte, beging eine unsittliche Handlung; ‘er deckte die Quelle ihres Blutes auf’. An beiden wurde die Todesstrafe vollzogen. (3. Mose 20:18) Auch Homosexualität und Sodomie wurden mit dem Tode bestraft; wir lesen in 3. Mose 20:13, 15: „Wenn ein Mann bei einem Manne liegt, wie man bei einem Weibe liegt, so haben beide einen Greuel verübt; sie sollen gewißlich getötet werden, ihr Blut ist auf ihnen. Und wenn ein Mann bei einem Vieh liegt, so soll er gewißlich getötet werden, und das Vieh sollt ihr umbringen.“
REINHEIT
28, 29. (a) Wieso dienten die Hygienevorschriften und die Speisegesetze dazu, Israel als eine abgesonderte Nation zu bewahren? (b) Inwiefern wirkten sie sich vorteilhaft auf die Gesundheit aus?
28 Die hygienischen Vorschriften und die Speisegesetze dienten zweierlei Zwecken. Sie sollten bewirken, daß die Israeliten eine abgesonderte Nation blieben und sich ständig daran erinnerten, daß sie als Volk vor Jehova in religiöser Hinsicht rein bleiben mußten. Diese Vorschriften trugen auch dazu bei, daß die Israeliten keinen gesellschaftlichen Verkehr mit den Heiden pflegten, in deren Mitte sie lebten. Wenn man 3. Mose, die Kapitel 11 bis 15 liest, erfährt man, wie streng die Israeliten darauf achten mußten, in religiöser und physischer Hinsicht rein zu bleiben. Hätte sich eine israelitische Familie von einer heidnischen Familie zum Essen einladen lassen, so hätte sie sich durch unzählige Dinge in religiöser Hinsicht verunreinigen oder sich unwissentlich des Blutgenusses schuldig machen können. Sie hätte sich der großen Gefahr ausgesetzt, an einer götzendienerischen Handlung teilzunehmen, und ihre Kinder hätten Gefahr laufen können, eine Ehe mit Heiden einzugehen. Wie wir in 5. Mose 7:3 (NW) lesen, wurde zu Israel passenderweise folgendes gesagt: „Du sollst kein Ehebündnis mit ihnen eingehen. Deine Tochter sollst du nicht seinem Sohn geben, und seine Tochter sollst du nicht für deinen Sohn nehmen.“
29 Die Hygienevorschriften und die Gesetze über die Absonderung von Kranken sowie die Sittengesetze und das Verbot des Blutgenusses waren vom medizinischen Standpunkt aus gut, denn sie schützten die Israeliten vor Typhus und Fleckfieber, vor der Beulenpest, vor Hepatitis, vor Gonorrhöe und Syphilis sowie vor einer Menge anderer Krankheiten.
30. Warum sollten wir uns eifrig bemühen, herauszufinden, was das mosaische Gesetz alles vorschattete?
30 Das Gesetz war also sehr gut, und dennoch wurde es nur der Vorbild-Nation Gottes gegeben und diente es nur als Schatten der künftigen guten Dinge. So steht es in Hebräer 10:1 geschrieben, wo wir lesen: „Denn da das Gesetz einen Schatten der künftigen guten Dinge, nicht aber das eigentlich Wesentliche der Dinge selbst hat, können die Menschen niemals mit den gleichen Schlachtopfern, die sie fortgesetzt Jahr für Jahr darbringen, die Hinzutretenden vollkommen machen.“ Wir sollten uns deshalb eifrig bemühen, das, was durch dieses Gesetz vorgeschattet wurde — das Gesetz der Freiheit —, zu studieren. Dieses von Jesus Christus eingeführte Gesetz wird in Jakobus 1:25 erwähnt, wo wir lesen: „Wer aber in das vollkommene Gesetz, das zur Freiheit gehört, hineinschaut und dabei bleibt, der wird glücklich sein, indem er es tut, weil er nicht ein vergeßlicher Hörer, sondern ein Täter des Werkes geworden ist.“ Wir können uns mit Recht auf die gerechte Regierung freuen, der die Erde während der unmittelbar bevorstehenden glorreichen Tausendjahrherrschaft Christi unterstellt sein wird. Dann werden die Bewohner der Erde, auch die, die von den Toten auferstehen werden, über die Gerechtigkeit hinreichend belehrt werden, wie das in Offenbarung 20:12, 13 beschrieben wird, wo wir lesen: „Und ich sah die Toten, die Großen und die Kleinen, vor dem Throne stehen, und Buchrollen wurden geöffnet. Aber eine andere Buchrolle wurde geöffnet; es ist die Buchrolle des Lebens. Und die Toten wurden nach jenen Dingen gerichtet, die in den Buchrollen geschrieben sind, gemäß ihren Taten. Und das Meer gab diejenigen Toten heraus, die darin waren, und der Tod und der Hades gaben diejenigen Toten heraus, die darin waren, und sie wurden als einzelne gerichtet gemäß ihren Taten.“
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Gottes Gesetz sah einen arbeitsfreien Tag vor. Dieser Tag konnte religiösen Betätigungen gewidmet werden, zum Beispiel der Unterweisung der Kinder in den Geboten Gottes.