-
Ein gewissenhafter kleiner PredigerDer Wachtturm 1970 | 15. April
-
-
Ein gewissenhafter kleiner Prediger
● Christlichen Eltern liegt das geistige Wohl ihrer Kinder sehr am Herzen. Sie erziehen sie von klein auf in der reinen Gottesanbetung. Wieviel ein Kind durch eine solche christliche Erziehung aufnimmt, zeigt folgende Erfahrung, die Eltern mit ihrer kleinen Tochter machten:
„Eines Morgens nach dem Frühstück kam meine jüngste Tochter mit einer Zeitschriftentasche und zwei den Kindern gehörenden Bibeln in die Küche und verkündete: ,Mami, ich gehe jetzt in den Predigtdienst von Haus zu Haus.‘ Meine Kinder spielen oft so, als ob sie Bibelstudien durchführten, Zusammenkünften im Königreichssaal beiwohnten oder im Predigtdienst von Haus zu Haus wären und Zeitschriften anbieten würden. Meine Frau gab ihr die Erlaubnis, sagte aber, sie dürfe den Hof nicht verlassen.
Kurz danach bemerkte meine Frau, daß die Jüngste nicht bei den anderen Kindern im Hinterhof war. Sie dachte, sie sei vor dem Haus, und rief sie. Da öffnete die Nachbarin nebenan die Tür und sagte: ,Ihre Kleine war vor etwa zehn Minuten hier. Sie sagte, sie sei eine Missionarin und hätte gern gewußt, ob ich eine Bibel wünsche.‘ Da sie offenbar nicht an unseren Zeitschriftenvorrat herankam, nahm sie einfach das erstbeste, was sie finden konnte: die eigenen Bibeln.
Nun merkte meine Frau, daß meine Tochter nicht spielte, sondern wirklich in den Predigtdienst gegangen war. Als sie die Straße hinaufging, sah sie eine Frau, die im Garten arbeitete. Die Frau bestätigte ebenfalls, daß unsere Tochter bei ihr gewesen sei. Sie sagte: ,Ja, Ihre Kleine kam zu mir und fragte mich, ob ich wisse, wer Jehova Gott sei. Als ich ihre Frage bejahte, bot sie mir eine Bibel an.‘ Etwas weiter bestätigte eine andere Wohnungsinhaberin meiner Frau, daß sie auf der richtigen Spur war, denn sie sagte, unsere Kleine sei gekommen und habe gesagt, sie sei im Werke Gottes tätig.
Unser eifriger kleiner Prediger hatte sich unsere Belehrungen darüber, daß man in allem zuerst Jehova gehorchen sollte, zu Herzen genommen. Wir prägen dies unseren Kindern ein, indem wir sie immer wieder fragen: ,Wenn Jehova euch etwas zu tun heißt, der Papa euch aber etwas anderes sagt, auf wen hört ihr dann?‘ Sie antworten dann: ,Wir tun das, was Jehova sagt.‘ Das weckt in ihrem kleinen Herzen den Wunsch, Jehova zu dienen und seinen Willen zu tun. Unser kleiner Prediger hatte sich gemerkt, daß Jehova sagt, man müsse hinausgehen und predigen, während Mama und Papa sagen, man müsse im Hof bleiben. Da man aber im Hof nicht mit vielen Menschen sprechen kann, tat sie das, was ihrer Meinung nach Jehova gefallen würde, und sie hatte sich in den besten Absichten auf den Weg gemacht. Nun begann meine Frau sich wirklich Sorgen zu machen, denn wir wohnen an einer verkehrsreichen Straße. Selbst meine Tante und mein Onkel halfen mit suchen. Da sie sie nicht finden konnten, kehrten sie nach Hause zurück in der Absicht, die Polizei anzurufen.
Als sie auf das Haus zukamen, wer stand da, geduldig wartend? Niemand anders als meine kleine Tochter. Schließlich hatte sie getan, was Jehova ihrer Meinung nach von ihr verlangte, und dann war sie wieder nach Hause zurückgekehrt. Als ich heimkam, schalt ich sie, ermutigte sie aber auch, damit ihr Eifer nicht gedämpft werde. Ich suchte ihr klarzumachen, daß sie nie allein weggehen dürfe, weil das für sie in ihrem Alter zu gefährlich sei. ,Ich war aber doch nicht allein, Papa‘, erwiderte sie ernst.
,Du warst nicht allein?‘ fragte ich.
,Nein, Johnnie war doch mit mir, und ich habe ihm gezeigt, wie man von Haus zu Haus geht‘, sagte sie freudestrahlend. Das muß für Johnnie etwas ganz Neues gewesen sein, denn seine Eltern sind katholisch. Trotzdem unsere Tochter noch so klein ist, wollte sie Jehova dienen; gleichzeitig schulte sie noch jemand anders darin. Jetzt weiß sie aber, daß jemand mit ihr gehen muß, denn sie ist erst fünf Jahre alt.“
-
-
Warum der Mensch stirbtDer Wachtturm 1970 | 15. April
-
-
Warum der Mensch stirbt
● Walter Sullivan, Redakteur des wissenschaftlichen Teils der New York Times, schreibt: „Die Zellen unseres Körpers erneuern sich (mit wenigen Ausnahmen, zum Beispiel den Gehirnzellen) ständig. Dieser Erneuerungsprozeß würde — sofern er nicht durch einen Unglücksfall oder durch Krankheit unterbrochen wird —, wie es scheint, unbeschränkt weitergehen, wenn er nicht zufolge eines subtilen Einflusses unvollkommen wäre. Dieser Einfluß, die Hauptursache des Alterns, wird zur Zeit eingehend studiert. Es ist nicht ausgeschlossen, daß man seiner Herr werden kann.“ Welcher Einfluß ist es, der den Tod verursacht? Die Bibel zeigt, daß es die Sünde ist. (Röm. 5:12) Nur Gott kann gehorsame Menschen von den Auswirkungen der Sünde befreien.
-