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Wem nahen — Jehova oder den Dämonen?Der Wachtturm 1973 | 15. Juni
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Wem nahen — Jehova oder den Dämonen?
„Nahen wir uns daher mit Freimut der Rede dem Thron der unverdienten Güte, damit wir Barmherzigkeit erlangen und unverdiente Güte finden mögen als Hilfe zur rechten Zeit.“ — Hebr. 4:16.
1, 2. Beschreibe, wie sich jemand Gott nahen muß.
JEHOVA GOTT, der im Himmel wohnt, hat für eine Möglichkeit gesorgt, ihm zu nahen, und zwar für nur EINE Möglichkeit. Man muß sich ihm auf dem richtigen Wege nahen, nämlich durch Glauben an Jesus Christus und durch Anerkennung seines Loskaufsopfers.
2 Jesus selbst sagte: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich.“ (Joh. 14:6) Es gibt keine Abkürzungen. Es ist nicht so, als könnte man so leben, wie man wollte, selbst nicht, wenn man einer Religionsgemeinschaft angehört. Auch kann man sich nicht einfach irgendeiner Methode bedienen, zum Beispiel des Joga, der Astrologie, der Askese oder der Rauschmittel, um sich Gott nahen zu können. Man muß den ernsthaften Wunsch haben, sich Gott auf die richtige Weise zu nahen, und von Herzen darum beten, eine genaue Erkenntnis des Wortes Gottes zu erlangen. Und niemand wird gegen seinen Willen gedrängt, sich Jehova zu nahen oder ihm zu dienen. Gott erkennt nur freiwillige, ganzherzige Ergebenheit an.
3—5. (a) Wie können wir uns, wenn wir uns Gott genaht haben, weiterhin eng an ihn halten? (b) Welche sogenannten „Hilfen“ benötigen wir nicht, um uns Gott zu nahen?
3 Wenn man dann Gottes Willen kennengelernt hat, muß man der Leitung des Wortes Gottes folgen. Damit man vor Gott stehen kann, muß man reine Hände und ein reines Herz haben. Der Psalmist erklärt: „Wer darf auf den Berg Jehovas steigen, und wer darf an seiner heiligen Stätte aufstehen? Wer irgend unschuldiger Hände und reinen Herzens ist.“ — Ps. 24:3, 4.
4 Da ist „e i n Herr, e i n Glaube, e i n e Taufe“, und über den Hohenpriester, durch den wir uns Gott nahen, lesen wir: „Da wir nun einen großen Hohenpriester haben, der durch die Himmel gegangen ist, Jesus, den Sohn Gottes, so laßt uns an unserem Bekenntnis zu ihm festhalten. ... Nahen wir uns daher mit Freimut der Rede dem Thron der unverdienten Güte, damit wir Barmherzigkeit erlangen und unverdiente Güte finden mögen als Hilfe zur rechten Zeit.“ — Eph. 4:5; Hebr. 4:14-16.
5 Gott liebt uns; daher ist es nicht schwer, ihm zu nahen. Der Apostel Paulus sagte: „Er [ist] in der Tat einem jeden von uns nicht fern.“ Wir benötigen als Hilfe weder Bilder noch irdische Priester, noch irgendwelche Riten, bei denen Äußerlichkeiten überbetont werden, noch gedruckte Gebete, weder Hypnose noch irgendein Rauschmittel. Adam nahte sich Gott nicht mit Hilfe von Bildern oder Rauschmitteln, und auch der „letzte Adam“, Jesus Christus, tat dies nicht. — Apg. 17:27; 1. Kor. 15:45.
6, 7. Auf welche Weise kann jemand, der zu Gottes Volk gehört, in die Gewalt der Dämonen geraten?
6 Satan und die mit ihm verbundenen Dämonen dagegen versuchen, Gewalt über die Menschen zu bekommen. Satan ist ein Scheingott. Es gibt auch Möglichkeiten, sich ihm zu nahen, und zwar durch gewisse Dinge, die uns der Gewalt der Dämonen aussetzen.
7 Doch Jehova schützt sein Volk vor der Gewalt der Dämonen, es sei denn, es würde einen Weg beschreiten, auf dem es sich den Dämonen nahen würde. Wenn jemand jedoch einem verkehrten oder törichten Wunsch nachgibt, kommt er leicht auf einen Weg, für den die Dämonen sorgen. Dann gerät er in ihre Gewalt. Der Betreffende mag nicht notwendigerweise von Dämonen besessen sein, aber er wird das tun, was die Dämonen wünschen, und das richtet sich gegen Gott. Jakobus, ein Halbbruder Jesu, erklärte: „Jeder wird versucht, wenn er von seiner eigenen Begierde fortgezogen und gelockt wird. Wenn dann die Begierde befruchtet ist, gebiert sie Sünde; die Sünde aber, wenn sie vollbracht ist, bringt Tod hervor.“ — Jak. 1:14, 15.
8, 9. Weshalb ist es sehr gefährlich, mit Weltmenschen Umgang zu pflegen?
8 Es ist höchst gefährlich, zu versuchen, Weltmenschen oder Personen, die sich nach der Denkweise der Welt richten, nachzuahmen oder mit ihnen Umgang zu pflegen. Ihren Bräuchen zu folgen oder zu versuchen, ihnen zu gefallen, ist einer der Wege, die schließlich dazu führen können, daß man in die Gewalt der Dämonen gerät. Ungeachtet, wie nett solche Personen anscheinend sein mögen, werden sie doch nicht von Gottes Geist geleitet, sondern „gemäß dem System der Dinge dieser Welt, gemäß dem Herrscher der Gewalt der Luft, dem Geist, der jetzt in den Söhnen des Ungehorsams wirksam ist“. Deshalb sollten wir die biblische Warnung ernst nehmen: „Schlechte Gesellschaft verdirbt nützliche Gewohnheiten.“ — Eph. 2:2; 1. Kor. 15:33.
9 Wenn die Dämonen jemand erst einmal in ihre Gewalt bekommen haben, kann das für ihn rasch zur völligen Entartung und zu einem vorzeitigen Tod führen. Gerade das möchten die Dämonen sehen; sie haben besonders Freude am Verderben dessen, der Gott einst gedient hat. (Vergleiche Matthäus 8:28-32.)
WIE VERHÄLT ES SICH MIT RAUSCHMITTELN?
10—12. Weshalb können wir der Frage, ob Rauschmittel Zugang zu den Dämonen verschaffen, nicht ausweichen?
10 Wie verhält es sich nun mit dem Gebrauch von Rauschmitteln? Wirken sie sich auf diese oder jene Weise in dieser Hinsicht auf uns aus? Rauschmittel sind bestimmt zu einem großen Problem geworden. Der Gebrauch von Rauschmitteln ist an Universitäten und höheren Schulen weit verbreitet und findet jetzt auch in Grundschulen rasch Eingang. Junge Geschäftsleute kommen sogar gesellig zum Marihuanarauchen zusammen.
11 Ist dies, wie sie behaupten, lediglich „eine harmlose Ablenkung, eine Möglichkeit der Entspannung, eine Möglichkeit, Erleichterung von dem Druck der heutigen Welt zu finden“? Einige mögen sagen: „Das ist alles; es hat nichts mit Dämonen zu tun; es dient nur zur Entspannung.“
12 Ja, das mag jemand sagen, aber niemand von uns kann der Frage ausweichen: „Zu wem verschaffen Rauschmittel Zugang?“ Wieso? Weil Personen, die Rauschmittel befürworten, selbst sagen, Rauschmittel böten eine „Möglichkeit, Gott näherzukommen“. Sie sagen, Rauschmittel würden „ein Bewußtseinsgefühl vermitteln“, seien ein „augenblickliches Paradies“ oder würden „eine augenblickliche Selbstuntersuchung ermöglichen“. Erweitern Rauschmittel aber tatsächlich den Sinn? Können sie uns helfen, unser Herz auf etwas Gutes hin zu untersuchen? Was müssen wir in diesem Zusammenhang berücksichtigen, und was zeigen die Tatsachen?
EIN GESUNDER SINN ERFORDERLICH
13—15. Warum ist es nötig, daß ein Christ seinen gesunden Sinn bewahrt?
13 Welche Rolle der Sinn spielt, wenn sich jemand Jehova nahen und den Lohn ewigen Lebens erlangen möchte, hob Jesus hervor, als er sagte: „Du sollst Jehova, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und [was zu beachten ist] mit deinem ganzen Sinn.“ — Matth. 22:37.
14 Es ist daher offensichtlich, daß wir, um uns Jehova zu nahen, unseren gesunden Sinn völlig gebrauchen und dafür sorgen müssen, daß unsere Wahrnehmungskraft und unser Denkvermögen klar und scharf bleiben. Es ist somit ein gesunder Sinn erforderlich. Überdies betont Paulus, daß Christen, und zwar alle Christen, gesunden Sinnes sein müssen. Er äußert die Ermahnung, daß die betagten Männer gesunden Sinnes sein sollten, daß die betagten Frauen jüngeren Frauen helfen sollten, gesunden Sinnes zu sein, und daß Titus selbst die jüngeren Männer weiterhin ermahnen sollte, gesunden Sinnes zu sein. — Tit. 2:2-6.
15 Daher dürfen wir als Christen nichts tun, was unseren gesunden christlichen Sinn gefährden würde. Es wird uns folgendes gesagt: „[Stellt] eure Leiber als ein lebendiges, heiliges, Gott annehmbares Schlachtopfer ... [dar], das ist ein heiliger Dienst gemäß eurer Vernunft.“ (Röm. 12:1) Würden wir anders handeln, so würde es uns nicht gelingen, uns Jehova zu nahen, und wir würden in große Gefahr geraten, mit den Dämonen zu tun zu haben.
16. Warum sollte sich ein Christ Gedanken über die Auswirkungen machen, die Marihuana auf den Sinn hat?
16 Da die Auswirkungen von Marihuana nicht so stark sind wie die der „harten“ Drogen, ist sein Gebrauch unter Weltmenschen weiter verbreitet. Selbst Personen, die zu Jehovas Volk gehören, insbesondere Schüler, mögen versucht sein, es zu gebrauchen. Dadurch erhebt sich die Frage: Würde ein Christ dadurch, daß er Marihuana gebraucht oder seinen Gebrauch auch nur erwägt, beweisen, daß er gesunden Sinnes ist? Dies ist eine sehr ernste Frage, denn Marihuana wird immer häufiger gebraucht.
AUSWIRKUNGEN VON MARIHUANA AUF DEN SINN
17, 18. Hat sich der Gebrauch von Marihuana für ein gewisses sechzehnjähriges Mädchen als eine „harmlose Ablenkung“ erwiesen?
17 Wir laden den Leser ein, zum Beweis für die schädlichen Auswirkungen von Marihuana auf den Sinn, auf die Moral, auf das Leben und auf den Körper einige konkrete Tatsachen zu betrachten, die von Ärzten unterbreitet wurden, deren Feststellungen in JAMA, der Zeitschrift der amerikanischen Ärztevereinigung, vom 19. April 1971 wiedergegeben worden sind.
18 „Eine 16jährige, die zuvor keine psychiatrischen Schwierigkeiten hatte, rauchte Hanfderivate (Marihuana und Haschisch) ..., und zwar zwei Jahre lang. Sie begann ihr Interesse an akademischer Arbeit zu verlieren. ... Sie war ein ruhiges und bei anderen beliebtes Mädchen gewesen, doch wurde sie nun feindselig und recht impulsiv, indem sie sowohl Lehrer als auch ihresgleichen mit unpassenden Worten angriff. ... Nach der Entziehung ... ergaben Nachuntersuchungen im Verlauf von zehn Monaten noch immer eine Schädigung des Gehirns sowie Gedankenverwirrung ... [Sie] konnte ihre Gedanken weder schriftlich noch mündlich wiedergeben, was ihr einst recht leicht gefallen war.“
Bietet Marihuana somit eine harmlose Ablenkung? Es bewirkt vielmehr eine Zerstörung der geistigen Gesundheit und des gesunden Sinnes.
19. Welches Erlebnis zeigt, daß der Gebrauch von Marihuana bei jemandem Bösartigkeit auslösen kann?
19 „Bei einem 20jährigen entwickelte sich sechs Monate nachdem er angefangen hatte, Marihuana zu rauchen, ein Allmachts- und Größenwahn. Er glaubte, er sei für die Mafia verantwortlich und er sei Machthaber des Ku-Klux-Klan im Osten [der USA]. Er fing an, Gewehre und Messer zu sammeln und seinen deutschen Schäferhund darauf abzurichten, Personen anzugreifen.“
Der Sinn des Betreffenden wurde sehr geschädigt. Er bekam einen ungesunden, kranken Sinn. Befolgte er Gottes Gebot, ‘Schwerter zu Pflugscharen umzuschmieden’ und seinen Nächsten zu lieben? Wem nahte er sich — Jehova oder den Dämonen?
20. Zu welchen entarteten Taten kam es bei einem vierzehnjährigen Marihuanagenießer?
20 „Bei einem 14jährigen Jungen begannen sich, kurz nachdem er angefangen hatte, Marihuana zu rauchen, Trägheit, Teilnahmslosigkeit und Depressionen einzustellen. ... sein Zustand verschlimmerte sich, bis er Halluzinationen und paranoische Vorstellungen bekam. Gleichzeitig fing er an, sich homosexuell zu betätigen. ... er unternahm einen Selbstmordversuch, indem er aus einem fahrenden Auto sprang, das er gestohlen hatte.“
Wir fragen: Verschafft Marihuana „Zugang zum Paradies“? Sind Homosexualität und Selbstmord ein augenblickliches Paradies?
21, 22. Welche religiösen und spiritistischen Zusammenhänge beobachten wir bei dem, was zwei junge Marihuanagenießer erlebten?
21 Oft hat schon ein kurzzeitiger Gebrauch von Marihuana verderbliche Auswirkungen, wie dies ein anderer junger Mann erlebte:
„Ein 19jähriger rauchte vier Monate lang Marihuana ... Er glaubte, er habe übermenschliche Geisteskräfte und könne sich mit Tieren, besonders mit Hunden und Katzen, verständigen und ihren Sinn und ihr Tun beherrschen. ... [Er glaubte,] er sei der Messias.“
Verständigung mit Hunden und Katzen und die vermessene Ansicht, man sei der Messias, machen den Zugang zu Jehova unmöglich.
22 „Ein 18jähriger, der während eines Zeitraums von drei Jahren regelmäßig Marihuana und Haschisch rauchte, zog sich nach und nach zurück, geriet in Verwirrung und war deprimiert. Sein Interesse an Astrologie und an fernöstlichen Religionen nahm zu. Er wurde Vegetarier und übte Joga. Er lebte in dem Wahn, er sei ein Guru, und glaubte schließlich, er sei der Sohn Gottes. ... er zog an die Westküste und setzte sein unproduktives, zielloses Leben fort und ließ sich von seinen Eltern finanziell unterstützen.“
Wiederum stehen wir vor der Frage: Wem nahen — Jehova oder den Dämonen? Die beiden zuletzt angeführten Fälle zeigen eindeutig, daß eine Form von Spiritismus eine Rolle spielte.
23. (a) Warum kann man sich nicht auf weltliche Ratgeber verlassen? (b) Nenne zum Beweis ein Beispiel.
23 Was den Gebrauch von Rauschmitteln betrifft, sollten wir ebenso wie in anderen Angelegenheiten, die sich in geistiger Hinsicht auf uns auswirken, unser Ohr von den Ratgebern dieser Welt, die kranken Sinnes ist, abwenden. Wir sollten erkennen, was ihr Rat tatsächlich ist: die Weisheit dieser Welt, deren Gott Satan, der Teufel, ist. Erwäge den Wert eines solchen Rates, der einem Collegestudenten gegeben wurde.
„Ein 19jähriger hatte, als er ins College kam, als Noten im Durchschnitt eine Eins. Früh während des ersten Jahres fing er an, Marihuana zu rauchen, und innerhalb von zwei Monaten nachdem er angefangen hatte, Haschisch zu rauchen, wurde er teilnahmslos, geriet in Verwirrung und war deprimiert. Am Ende des Semesters fiel er in allen Lehrgängen durch, und auf den meisten anderen Gebieten fehlte es ihm an Urteilsvermögen. ... Wie viele andere unserer Patienten sagte dieser junge Mann seinem Psychiater, er habe beim Marihuanarauchen Veränderungen beobachtet; er ging sogar zu einem Collegeberater und sagte diesem, er glaube, er hätte Denkprobleme, weil er Marihuana rauche. Der Berater versicherte ihm, dieses Rauschmittel sei unschädlich und es gebe keine medizinischen Beweise dafür, daß zufolge des Rauchens Schwierigkeiten eintreten würden.“
Dieser junge Mann hörte jedoch auf, Marihuana zu rauchen, und allmählich ließ seine Teilnahmslosigkeit nach, er bekam wieder Initiative, und er sah besser aus. Er fand Arbeit und ließ sich später an einer anderen Universität immatrikulieren.
24. Welches waren einige der allgemeinen Auswirkungen bei Personen, die Marihuana gebrauchten?
24 Es könnten viele weitere Fälle angeführt werden. Auch könnte hinzugefügt werden, daß sich Marihuanagenießer, besonders Frauen, durch ein ungewöhnliches Ausmaß ungebundener Geschlechtsbeziehungen auszeichneten, sowohl mit Personen des anderen Geschlechts als auch mit Personen desselben Geschlechts. Dies traf auf Personen zu, die vor dem Genuß von Marihuana keine ungebundenen Geschlechtsbeziehungen gepflegt hatten. Fälle von Geschlechtskrankheiten waren häufig.
RAUSCHMITTEL, SPIRITISMUS UND DÄMONISMUS
25. Mit wem arbeiten diejenigen, die Rauschmittel gebrauchen, zusammen?
25 Wem zu nahen helfen uns also Rauschmittel? Wer ist dafür, daß die Menschen entarten, wer ist für Schmutz sowohl in körperlicher als auch in sittlicher Hinsicht, für Geisteskrankheiten und für einen frühzeitigen Tod? Es sind die Mächte der Finsternis, denen sich Rauschgiftgenießer nahen und mit denen sie zusammenarbeiten. Über das schreckliche Rauschgift Heroin sagte ein Süchtiger tatsächlich: „Es bietet alle Vorteile des Todes, ohne daß es ein dauernder Tod wäre.“ Ja, der Drogenmißbrauch führt zu der tödlichen Gefahr des Spiritismus, dämonischer Bräuche und des Dämonenkultes und kann sogar zur Besessenheit durch Dämonen führen. Er führt keineswegs zu gottgemäßem Geistiggesinntsein und dazu, daß man Gott nahe wäre, sondern bringt jemand den Dämonen nahe.
26, 27. Zeige, daß der Gebrauch von Rauschmitteln wirklich zum Spiritismus führt.
26 Entweder wir tun das, was die Dämonen von uns wünschen, oder wir sind von ihnen besessen, wenn wir die Rauschmittel gebrauchen, die Halluzinationen hervorrufen. Beachte, daß der Betreffende in vielen Fällen der Astrologie oder okkulten heidnischen Religionen zugeführt wird, die eine Form des Spiritismus und des Verkehrs mit den Dämonen ausüben. Es besteht ein unmittelbarer Zusammenhang. Ein Rauschgiftgenießer sagte, es werde unter den Rauschgiftgenießern, mit denen er zusammenkomme, allgemein zugegeben, daß sie (wie sie sagten) wüßten, „daß einer zu weit gegangen ist, wenn er anfängt zu denken, er sei ein Gott“. Die jungen Männer, die meinten, sie seien der Sohn Gottes, waren also keine Einzelfälle. Wem wurden sie nun gleich — Jehova Gott und seinem Sohn, Jesus, dem Messias, oder den Dämonengöttern?
27 Es blieb nicht dabei, daß sich diese jungen Leute, deren Fälle wir soeben betrachtet haben, durch den Gebrauch von Drogen den Dämonen nahten. Nein, sie gingen noch weiter und ließen die Werke der Dämonen erkennen: Feindseligkeit, eine Neigung zur Gewalttätigkeit, geschlechtliche Perversion und Selbstmordversuche.
SPIRITISMUS GEHÖRT ZU DEN WERKEN DES FLEISCHES
28, 29. Weshalb wird der Spiritismus in der Bibel zu den Werken des Fleisches gezählt?
28 Aber wir benötigen keine Beispiele, um all dies über Rauschmittel zu wissen. Wir haben bereits das Wort der wichtigsten Autorität, Jehovas Gottes. In Galater 5:19-21 lesen wir über die Werke des Fleisches: „Nun sind die Werke des Fleisches offenbar, und sie sind: Hurerei, Unreinheit, zügelloser Wandel, Götzendienst, Ausübung von Spiritismus, Feindschaften, Streit, Eifersucht, Wutausbrüche, Wortzänkereien, Spaltungen, Sekten, Neidereien, Trinkgelage, Schwelgereien und dergleichen Dinge.“ Zu welchem von diesen Dingen führt der Gebrauch von Rauschmitteln nicht?
29 Diese Dinge, die zur Entartung führen, sind nicht die Früchte des Geistes. Sie sind nicht geistig. Der Spiritismus selbst ist nicht geistig, sondern wird in der Bibel zu den Werken des Fleisches gezählt. Ein Beispiel: Jemand, der Unzucht mit Tieren treibt, ist zwar ein Mensch, aber was er begeht, ist keine menschliche Tat. Es ist die Tat eines Tieres, für einen Menschen etwas Widernatürliches, etwas Entartetes. Ebenso wird vom Spiritismus zwar behauptet, er sei etwas Geistiges, und er wird von Geistgeschöpfen, von bösen Dämonen, gefördert, doch ist er etwas Widernatürliches, etwas Verderbtes, und gehört zu den Werken des Fleisches, nicht zu denen des Geistes.
30, 31. (a) Wie zeigten die Dämonen vor der Flut ihren Wunsch, fleischliche Beziehungen zu haben? (b) Zeige, daß die Handlungsweise der Engel, die Frauen heirateten, etwas Widernatürliches war.
30 In widernatürlicher Weise wünschen die Dämonen fleischliche Beziehungen. Denke über den Bericht aus der Zeit vor der Flut nach. In der Bibel heißt es: „Nun geschah es, als die Menschen auf der Oberfläche des Erdbodens zahlreich zu werden anfingen und ihnen Töchter geboren wurden, daß dann die Söhne des wahren Gottes [Engel] die Töchter der Menschen zu beachten begannen und gewahrten, daß sie gut aussahen; und sie nahmen sich dann Frauen, nämlich alle, die sie erwählten.“ — 1. Mose 6:1, 2.
31 Diese Handlungsweise der Engel war etwas Widernatürliches, weil sie nicht zu diesem Zweck erschaffen worden waren. Der christliche Schreiber Judas vergleicht ihre Handlungsweise mit der geschlechtlichen Perversion Sodoms und Gomorras wie folgt: „Die Engel, die ihre ursprüngliche Stellung nicht bewahrten, sondern ihre eigene rechte Wohnstätte verließen, hat er mit ewigwährenden Fesseln unter dichter Finsternis für das Gericht des großen Tages aufbehalten. Ebenso werden Sodom und Gomorra und die umliegenden Städte, nachdem sie in gleicher Weise wie die vorhergehenden über die Maßen Hurerei begangen hatten und dem Fleisch zu unnatürlichem Gebrauch nachgegangen waren, uns dadurch als ein warnendes Beispiel hingestellt, daß sie die richterliche Strafe ewigen Feuers erleiden.“ — Jud. 6, 7.
32. Auf welche Weise versuchen die Dämonen immer noch, ihren Wunsch nach fleischlichen Beziehungen zu befriedigen?
32 Diese Engel, die sündigten, können sich jetzt nicht materialisieren wie vor der Flut, da Gott ihnen Einschränkungen auferlegt hat. Dennoch haben sie dadurch, daß sie den Sinn und den Körper von Menschen beherrschen, das Gefühl, in einem gewissen Ausmaß fleischliche Beziehungen zu haben.
33. Wie zeigt das griechische Wort für „Spiritismus“ oder „Zauberei“, daß ein Zusammenhang zwischen Rauschmitteln und Spiritismus besteht?
33 Es ist für uns von Interesse, daß das griechische Wort, das in der Bibel für „Ausübung von Spiritismus“ oder „Zauberei“ gebraucht wird, pharmakía heißt und eng mit unserem Wort „pharmazeutisch“ verwandt ist. Pharmakía bedeutet buchstäblich „Gebrauch von Drogen“. Warum wird dieses Wort für Spiritismus oder Zauberei gebraucht? In einem maßgeblichen Werk heißt es:
„PHARMAKIA ... bezeichnete in erster Linie den Gebrauch von Medizin, Drogen, Bannsprüchen; dann: vergiften; dann: Zauberei ... Siehe auch Offb. 9:21; 18:23. ... In der Zauberei waren mit dem Gebrauch von einfach oder stark wirkenden Rauschmitteln allgemein Beschwörungen und Bitten an okkulte Mächte verbunden, und es wurden verschiedene Talismane, Amulette usw. bereitgestellt, angeblich, um den Bewerber oder Patienten vor der Aufmerksamkeit und der Macht der Dämonen zu bewahren, tatsächlich aber, um den Bewerber mit den geheimnisvollen Mitteln und Kräften des Zauberers zu durchdringen“ (Expository Dictionary of New Testament Words von Vine).
34. Auf welche Weise werden Rauschgiftgenießer getäuscht, und wozu wird der Gebrauch von Rauschmitteln für die Betreffenden schließlich führen?
34 Ist die Situation heute nicht ähnlich? Viele Rauschgiftgenießer behaupten, sie würden „sich Gott nahen“ und „ihren Sinn erweitern“. Aber tatsächlich ist es so, daß der Rauschgiftgenießer geheimnisvolle Halluzinationen und Gefühle bekommt, wodurch er zu den Dämonen geführt wird, während er meint, das Rauschmittel befreie seinen Sinn, damit er zu höherem, erweitertem Denken in der Lage sei. Wenn jemand zur Ausübung von Spiritismus veranlaßt wird, so ist er allerlei verkehrten Bräuchen, dem Einfluß der Dämonen, Geisteskrankheiten und dem ewigen Tod ausgesetzt. Spiritismus, der zu den Werken des Fleisches gehört, hindert einen daran, in Gottes Königreich einzugehen, wie die Heilige Schrift dies in Galater 5:21 zeigt.
35. Wie warnt der Apostel Paulus davor, irgend etwas zu tun, was uns veranlassen würde, von der Ergebenheit gegenüber dem wahren Gott, Jehova, abzuweichen?
35 Der Apostel Paulus beschreibt das, was die Menschen tun, wenn sie sich an irgendeiner religiösen Handlung oder einem religiösen Brauch beteiligen, der Zugang zu irgend jemandem außer zu dem wahren Gott, Jehova, verschafft. Er erklärt: „Ich sage, daß die Dinge, die die Nationen opfern, sie Dämonen opfern und nicht Gott; und ich will nicht, daß ihr Teilhaber mit den Dämonen werdet. Ihr könnt nicht den Becher Jehovas und den Becher der Dämonen trinken; ihr könnt nicht am ,Tisch Jehovas‘ und am Tisch der Dämonen teilhaben.“ Wenn wir Rauschmittel gebrauchen, sollten wir sehr nüchtern die nächsten Worte des Paulus betrachten: „Oder ,reizen wir Jehova zur Eifersucht‘?“ Nach dieser Frage erklärt er warnend: „Wir sind doch nicht etwa stärker als er?“ — 1. Kor. 10:20-22.
36. Womit versieht Gott den, der sich ihm mit aufrichtigem Herzen naht?
36 Jehova versieht diejenigen, die sich ihm aufrichtig nahen, mit allem, was sie benötigen, um glücklich zu sein. Über den Zugang zu Gott und über den Dienst für ihn erklärt der Apostel: „Gewiß ist sie ein Mittel zu großem Gewinn, diese Gottergebenheit zusammen mit Selbstgenügsamkeit.“ Suche eine gottgemäße Einstellung zu erlangen, und zwar durch Gehorsam gegenüber dem einzigen, der sie vermitteln kann, und sei glücklich „mit denen, die den Herrn aus reinem Herzen anrufen“. — 1. Tim. 6:6; 2. Tim. 2:22.
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Sei ein Gefäß für einen ehrenhaften GebrauchDer Wachtturm 1973 | 15. Juni
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Sei ein Gefäß für einen ehrenhaften Gebrauch
„Wenn sich daher jemand von den ... [unehrenhaften] rein erhält, wird er ein Gefäß für einen ehrenhaften Zweck sein, geheiligt, brauchbar für seinen Eigentümer, bereitet für jedes gute Werk.“ — 2. Tim. 2:21.
1. Wie betrachten Christen die biblische Warnung: „Schlechte Gesellschaft verdirbt nützliche Gewohnheiten.“?
DIEJENIGEN, die „das wirkliche Leben fest ergreifen“ möchten, erkennen, wie wichtig und ernst die Warnung ist: „Schlechte Gesellschaft verdirbt nützliche Gewohnheiten.“ Sie wissen, daß sie sich von unehrenhaften Dingen und von unehrenhaften Personen fernhalten müssen, ob solche Personen behaupten, Diener Gottes zu sein, oder nicht. — 1. Tim. 6:19; 1. Kor. 15:33.
2. Warum sollten sich Eltern über den weitverbreiteten Gebrauch von Rauschmitteln Gedanken machen?
2 Was den Gebrauch von Rauschmitteln betrifft, besteht die größte Gefahr für junge Menschen. Somit stehen die Eltern im Rampenlicht. Sie müssen dafür sorgen, daß ihre Kinder nicht durch die Gesellschaft, in die sie in der Schule und anderswo zwangsläufig geraten, verunreinigt werden. Das ist für Eltern keine leichte Aufgabe. Sie müssen das Rauschgiftproblem richtig betrachten und wissen, wie sie ihre Kinder schützen können. Denn „durch Weisheit wird eine Hausgemeinschaft aufgebaut, und durch Unterscheidungsvermögen wird sie sich als fest gegründet erweisen“. — Spr. 24:3.
3. Welche Argumente bringen Rauschgiftgenießer gegenüber denen vor, die versuchen, ihnen Rat zu erteilen?
3 Personen, die Rauschmittel gebrauchen, und solche, die sie befürworten, bringen viele Argumente vor, um sich zu rechtfertigen. Sie behaupten, sie hätten etwas Neues. Dieser Drogenwahn wird für etwas Neues, etwas „Modernes“, gehalten, für eine neue Lebensweise oder für eine neue Art, sich einem Gott zu nahen, für etwas, worüber andere nicht Bescheid wissen. Wenn andere versuchen, mit ihnen darüber zu sprechen, sagen sie: „Oh, ihr wißt nicht, wovon ihr redet; ihr habt ja noch keine Drogen probiert.“ Sie sagen: „Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie schön es ist, wie wohl man sich fühlt und welch ein Wahrnehmungsvermögen man bekommt.“ Muß man Rauschmittel probieren, um zu wissen, wovon man redet? Probierst du sie?
4. Stimmt es, daß jemand, der noch keine Rauschmittel probiert hat, nichts über ihre Auswirkungen weiß?
4 Sind wir nicht seit Jahrhunderten darüber informiert? Betrachte Indien; sieh, wie es in vergangenen Jahren in China war. Die Schwächung des chinesischen Volkes durch Opium, das besonders von europäischen Nationen nach China eingeschmuggelt wurde, war eine der Fragen, um die es beim Boxeraufstand des Jahres 1901 ging. Sieh, zu welcher Schwächung Drogen in diesen Ländern geführt haben. Dies ist eine geschichtliche Tatsache. Wenn daher jemand, der über Rauschmittel spricht, diese Tatsachen kennt, so weiß er, wovon er redet. Niemand, der Rauschmittel gebraucht, kann mit Recht sagen: „Mir kann man nichts erzählen.“
5. Führe eine geschichtliche Bestätigung der schlechten Auswirkungen von Haschisch, das dem Marihuana ähnlich ist, an.
5 Marihuana ist nichts Neues, und das, was es bewirkt, ist seit Jahrhunderten bekannt. Dieses Rauschmittel ist das Produkt einer Hanfart, aus der auch Haschisch hergestellt wird. Haschisch wird von den meisten Marihuanarauchern gebraucht. Der Ursprung des Wortes „Assassine“ (veraltet für „Meuchelmörder“) zeugt von der Kraft, mit der Haschisch zu Gewalttaten antreibt. Das Wort „Assassine“ stammt von dem arabischen Wort haschischin, mit dem die moslemische Gemeinschaft der Assassinen bezeichnet wurde, die um das Jahr 1090 u. Z. in Persien gegründet wurde. Zur Zeit der Kreuzzüge versetzten diese Männer die Christen und andere Feinde durch religiöse Meuchelmorde in Schrecken, die sie unter dem Einfluß von Haschisch begingen.
JESU EINSTELLUNG ZUR FLUCHT VOR DER WIRKLICHKEIT
6—8. Welche Einstellung hatte Jesus gegenüber dem, was ihm geholfen hätte, der Wirklichkeit zu entfliehen?
6 Welche Einstellung hatte Jesus, durch den wir uns Gott nahen können, als ihm Drogen angeboten wurden? Als er gerade an den Marterpfahl gebracht werden sollte, bot man ihm „mit Myrrhe gewürzten Wein“ an, der wahrscheinlich seine Sinne betäubt und die Schmerzen etwas gelindert hätte. In dem Bericht heißt es, daß er ihn „aber nicht nahm“. — Mark. 15:23.
7 Warum lehnte Jesus eine Droge ab? Nun, Jesus Christus, durch den Gott alles erschaffen hat, wußte wohl besser als alle anderen, welche Auswirkungen Rauschmittel auf das Nervensystem und auf den Sinn haben. (Kol. 1:16) Jesus hatte sich hier hinsichtlich seiner Lauterkeit, seiner Treue und seiner Untadeligkeit gegenüber Gott zu verantworten. Er machte eine schwere Prüfung durch, und er wollte nicht, daß seine Geisteskräfte auch nur einen Augenblick lang betäubt würden, lediglich um den Schmerz zu betäuben. Er wollte in bezug auf den Willen Gottes wachsam sein. Christus wünschte den Geist Gottes und nicht ein verkehrtes Gefühl „eines großen Wahrnehmungsvermögens und eine Erweiterung des Sinnes“. Er wußte, daß Rauschmittel ihm nicht etwa helfen würden, sondern daß sie vielmehr verhindern würden, daß er in dieser Zeit, in der er Gottes Hilfe am meisten benötigte, seinem Vater nahe wäre. Eine durch Rauschmittel herbeigeführte Geistesverfassung würde ihm nicht helfen, sich Jehova Gott noch mehr zu nahen. Er war sich vielmehr darüber im klaren, daß er unter der betäubenden Wirkung einer Droge die Dämonen unterstützen und für sich und für das Menschengeschlecht alles verlieren könnte.
8 Jesus suchte nie die Unwirklichkeit, um dem Leben nicht begegnen zu müssen. Er nahm den „Becher“ hin, den ihm Jehova zu trinken vorgesetzt hatte. (Joh. 18:11) Zu einem früheren Zeitpunkt hatte Petrus versucht, ihn von der Wirklichkeit abzulenken, nämlich den Weg, den Jehova ihm gezeigt hatte, zu sehen und zu vollenden, und er hatte augenblicklich reagiert, indem er zu Petrus gesagt hatte: „Tritt hinter mich, Satan [Widersacher]! Du bist für mich eine Ursache des Strauchelns, weil du nicht Gottes Gedanken denkst, sondern die der Menschen.“ Jesus wollte nicht in eine traumhafte Unwirklichkeit und in die Gewalt der Dämonen geraten. — Matth. 16:21-23.
9. Was ist erforderlich, damit wir uns Gott nahen können und von ihm gebraucht werden können?
9 Um von Gott gebraucht werden zu können, müssen wir seinen Willen tun, und Gott möchte, daß wir einen starken Willen haben, damit wir seinen Willen mit unserem ganzen Herzen, mit unserer ganzen Seele, mit unserem ganzen Sinn und mit unserer ganzen Kraft tun können. (1. Joh. 2:17) Um das zu tun, müssen wir dafür sorgen, daß wir all unsere Fähigkeiten stets völlig gebrauchen können. (Eph. 5:17; Kol. 1:9) Der Apostel Petrus lernte von Jesus, und später schrieb er die anspornenden Worte: „Bleibt besonnen, seid wachsam. Euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht jemand zu verschlingen. Doch widersteht ihm, fest im Glauben.“ — 1. Petr. 5:8, 9.
10. Welche Methode wenden die Dämonen an, um Menschen in ihre Gewalt zu bekommen, und wie dienen Rauschmittel diesem Zweck?
10 Die Dämonen dagegen möchten uns betäuben, damit wir nicht so tätig sind, wie wir eigentlich tätig sein sollten. Sie möchten unseren Willen, das Rechte zu tun, schwächen. Dann können sie uns leicht in ihre Gewalt bekommen. Sie möchten unseren Sinn verdunkeln und verwirren und ihn anderen Dingen zuwenden, damit wir leicht beeinflußt werden, die Dinge zu tun, „die sich nicht geziemen“. (Röm. 1:28) Rauschmittel können ein Werkzeug der Dämonen sein, um dies zu bewirken. In einer vom amerikanischen Ministerium für Gesundheit, Erziehung und Wohlfahrtswesen veröffentlichten Broschüre steht über Marihuana folgendes: „Jemand, der Marihuana gebraucht, findet es schwerer, Entscheidungen zu treffen, die klares Denken erfordern. Und er läßt sich leichter von anderen beeinflussen. Das Rauschmittel wirkt sich auf die Erfüllung jeder Aufgabe aus, die ein gutes Reaktions- und Denkvermögen erfordert.“
IST DIESE GENERATION „ANDERS“?
11. Zeige, wie irrig Argumente sind, die von Rauschgiftgenießern vorgebracht werden, um ihr vermeintliches „Recht“ auf den Gebrauch von Rauschmitteln zu unterstützen.
11 Diejenigen, die für das sogenannte „Recht“ kämpfen, Rauschmittel zu gebrauchen, bringen unter anderem folgende Argumente vor: „Sie sind doch nicht schlimmer als eine Zigarette“ oder: „Man sieht daran, daß unsere Generation anders ist.“ Einige Jugendliche unter Jehovas Zeugen sind mit solchen Gedanken angesteckt worden. Warum aber die Warnung des Wortes Gottes und seiner Versammlung bekämpfen, die ihm stets treu gedient hat und die uns die Wahrheit über diese Rauschmittel sagt? Zigaretten sind zugegebenermaßen schädlich, und das gleiche gilt für übermäßiges Trinken. Von welchem Nutzen wäre nun, selbst wenn Marihuana nicht schlimmer wäre als eine Zigarette, das eine oder das andere? Warum solltest du, wenn sich andere schaden oder wenn sie sich zugrunde richten möchten dasselbe tun?
12. (a) Ließ sich Jesus in seiner Handlungsweise durch die Bräuche der Generation, in der er lebte, beeinflussen? (b) Warum ist das Argument, daß „unsere Generation anders“ sei, kein Grund, sich zu ändern, um sich den Bräuchen der Menschen anzupassen?
12 Wurde Jesus schlecht, oder ließ er in seiner Moral nach, nur weil seine Generation äußerst verderbt war? Jene Menschen brachten Argumente vor, um zu zeigen, daß sie im Recht seien. Sie dachten, sie wüßten, wie man sich Gott naht. Aber Jesus fragte ihre Führer: „Wie solltet ihr dem Gericht der Gehenna entfliehen?“ (Matth. 23:33) Er sagte zu ihnen, die Menschen von Sodom seien tatsächlich besser gewesen als jene Generation. (Matth. 10:15) Und was das Argument betrifft, der uneingeschränkte Gebrauch von Rauschmitteln zeige, daß „unsere Generation anders“ sei, so sagte Jesus Christus, daß das gerade die Generation wäre, die dann auf der Erde sein würde, wenn die „große Drangsal“ die Welt heimsuche, und daß sie vernichtet würde. — Matth. 24:21, 34; 2. Tim. 3:1-5.
13. Was tun manche Eltern wegen der zunehmenden Unsittlichkeit?
13 Diese Generation wird immer schlechter, so daß es viele Eltern gibt, die ihre Kinder aus der Schule herausnehmen möchten, wenn ihnen dies gesetzlich möglich ist, und zwar weil die Unsittlichkeit so sehr zunimmt. Sie geben ihnen lieber daheim Unterricht. Viele ermuntern ihre Kinder, sich eine Teilzeitbeschäftigung zu suchen, um selbst für sich zu sorgen. Sie möchten, daß die Jugendlichen Werte richtig schätzenlernen und wirklich Männer und Frauen werden, die zuverlässig sind. Dann ermuntern sie sie, die Vollzeitpredigttätigkeit aufzunehmen.
ELTERLICHES BEISPIEL IN BEZUG AUF RAUSCHMITTEL
14. Welche Fragen sollten sich Eltern hinsichtlich des Beispiels stellen, das sie geben?
14 In vielen Schulen sehen die Kinder, daß überall um sie herum Rauschgift gebraucht wird, was sogar so weit geht, daß einige Jugendliche unter Jehovas Zeugen davon betroffen werden. Eltern, macht ihr euch über eure Kinder Gedanken? Wie verhält es sich dann mit eurem eigenen Leben — mit dem Beispiel, das ihr gebt? Nehmt ihr übermäßig viel alkoholische Getränke zu euch? Sprecht ihr ständig über das Trinken und dergleichen? Oder nehmt ihr Amphetamintabletten ein, um abzunehmen, nicht etwa wegen einer Funktionsstörung der Drüsen, sondern weil ihr beim Essen keine Selbstbeherrschung habt? Oder nehmt ihr Aufputschmittel ein, um mehr zu schaffen, als euch normalerweise möglich wäre?
15. Wie gefährlich ist der gewohnheitsmäßige Gebrauch von Amphetaminen?
15 Gemäß den Worten von Dr. George R. Edison von der Universität Utah „ist der Mißbrauch von Amphetaminen das größte Problem des Drogenmißbrauchs in den USA, wenn man von den großen Städten absieht, in denen die Heroinsucht vorherrscht“. Einige Amphetamine können schwere Gehirnschäden verursachen. An manchen Orten haben es Ärzte freiwillig abgelehnt, Amphetamine zu verschreiben.
16. Welche großen Gefahren bringen Beruhigungsmittel mit sich, und wodurch sollte man sich vielmehr ermutigen lassen?
16 Zugegeben, es gibt für verschiedene schmerzstillende Mittel bei Unfällen oder unheilbaren Krankheiten berechtigte medizinische Verwendungszwecke. Aber mißbraucht ihr als Eltern Beruhigungsmittel oder Barbiturate, oder nehmt ihr zuviel davon, nur um dem täglichen Leben nicht begegnen zu müssen? Durch diese Mittel könnt ihr süchtig werden. Sie können einen plötzlichen Tod herbeiführen, besonders wenn ihr Barbiturate in Verbindung mit Alkohol zu euch nehmt. Werdet ihr nicht vielmehr durch Gottes Wort getröstet und ermutigt, um dem, was im täglichen Leben auf euch zukommt, zu begegnen? (2. Kor. 1:3, 4) Wenn ihr selbst durch den Gebrauch solcher Drogen süchtig geworden seid, so seid nicht überrascht, wenn es euch ebenso ergeht wie der Mutter, die an den Fernsehkommentator Art Linkletter schrieb: „Ich bin erschüttert. Meine Tochter experimentiert mit Drogen, denn ich habe gemerkt, daß einige meiner Schlafmittel fehlen.“
17. Können wir ohne weiteres Drogen einnehmen, nur weil ein Arzt sie verschrieben hat?
17 Vielleicht sagst du: „Mein Arzt hat sie mir verschrieben.“ Was Ärzte verschreiben, kann nicht immer ohne Bedenken eingenommen werden, besonders nicht, wenn es sich um gefährliche Mittel handelt. In der Zeitschrift The Journal of the American Medical Association wird berichtet: „Hyperkinetische [überaktive] Kinder, die mit Amphetaminen behandelt worden sind, betragen sich gemäß einem Ausschuß von Ärzten, die in Boston zusammenkamen, im Klassenzimmer besser.“ Aber in solchen Fällen würden Eltern besser daran tun, zuerst biblische Grundsätze der Liebe und Verständnis und die richtige Zucht anzuwenden. Dies mag oft viel bessere Ergebnisse zeitigen, wie es einige christliche Eltern festgestellt haben.
ELTERN, SEID WACHSAM UND AUFMERKSAM!
18, 19. Welcher ernsten Situation sehen sich Eltern gegenüber, und was sollten sie tun?
18 Eltern, wißt ihr, wie es in dieser Hinsicht um eure eigenen Kinder bestellt ist? Denkt nicht, nur weil es eure Kinder sind: „O nein, sie gebrauchen keine Rauschmittel.“ Habt ihr tatsächlich mit ihnen über Rauschmittel und deren Gefahren gesprochen und festgestellt, wie eure Kinder über das Problem denken? Habt ihr sie vor den Dingen gewarnt, von denen sie nichts wissen? Damit ist nicht nur eine strenge Warnung oder Drohung gemeint, daß etwas geschehen würde, wenn es sich zeigte, daß sie Rauschmittel gebrauchen. Habt ihr vielmehr mit euren Kindern vernünftig gesprochen und festgestellt, in welcher Situation sie sich befinden und was sie denken? Dies erfordert Zeit, aber diese Zeit könntet ihr anders nicht besser verwenden, denn ihr Leben ist für euch etwas Kostbares. Auch mag das, was eure Kinder tun, für euch selbst Leben oder Tod bedeuten.
19 Sprecht als Eltern daher von Zeit zu Zeit mit euren Kindern über diese Angelegenheit, ob ihr nun glaubt, daß sie Rauschmittel gebrauchen, oder nicht. Wir alle befinden uns in einem Kampf um die Bewahrung der Lauterkeit, damit wir Leben erlangen können. Die Lauterkeit zu verlieren bedeutet Tod. Der Druck, der auf uns ausgeübt wird, wird immer stärker, aber gleichzeitig zeigt Jehova in seiner Güte so deutlich, worin das Problem besteht, daß es keine Unklarheit gibt, die uns verwirren könnte. Man braucht nur zu tun, was sein Wort sagt. Aber wir müssen unseren Teil tun, indem wir die Selbstbeherrschung bewahren und auf dem richtigen Weg bleiben.
DRINGLICHKEIT
20. Weshalb ist es sehr gefährlich, mit Rauschmitteln auch nur zu experimentieren, sie zum Beispiel „nur einmal zu probieren“?
20 Jetzt ist nicht die Zeit, gleichgültig oder nachlässig zu sein oder sich durch Rauschmittel betäuben zu lassen. Jetzt ist eine Zeit, in der das endgültige Gericht über diese Welt kommt. Alles, was die Selbstbeherrschung schwächt oder was bewirkt, daß jemand leichter von anderen beeinflußt werden kann, beraubt den Betreffenden seiner eigenen vollen Willenskraft. Er befindet sich in äußerster Gefahr. Der Geist der Welt wird immer dämonischer. Wenn jemand mit Rauschmitteln experimentiert, so ist für ihn die Gefahr der Schwächung seiner Lauterkeit sehr groß. Nur einmal dem Geist der Welt nachzugeben kann bedeuten, daß jemand den Dämonen in die Hände fällt und den Tod findet.
21. Welchen schlechten Dingen wird jemand durch den Gebrauch von Rauschmitteln ausgesetzt?
21 Marihuana und andere solcher Rauschmittel sowie übermäßiger Alkoholgenuß verringern tatsächlich jemandes Hemmungen und Beherrschung. Sie heben die Schranken der Sittlichkeit auf. Man ist dann leichter durch schlechte Gesellschaft beeinflußbar. Dies ist eine Schlinge der Dämonen. In der Bibel heißt es: „Wie eine erbrochene Stadt ohne Mauer ist der Mann, der seinen Geist nicht im Zaum hält.“ (Spr. 25:28) Wenn die Mauer einer Stadt im Altertum durchbrochen war, hatte sie keine Verteidigungsanlagen mehr. Der Feind konnte in sie eindringen. Man vergesse nicht, daß die Dämonen existieren und daß sie unsere schlimmsten Feinde sind.
WIRKLICHE SELBSTUNTERSUCHUNG UND WAHRES GEISTIGGESINNTSEIN
22. Müssen wir Rauschmittel gebrauchen, um festzustellen, was in unserem Sinn und in unserem Herzen ist?
22 Hinsichtlich der Behauptung, Rauschmittel würden eine Selbstuntersuchung ermöglichen, kann gesagt werden, daß nicht das, was sich in unserem menschlichen Sinn und in unserem Herzen befindet, Rettung bringt, sondern vielmehr das, was in Gottes Sinn und Herzen ist. Der Apostel erklärt: „Denn ich weiß, daß in mir, das ist in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt; denn die Fähigkeit zu wünschen ist bei mir vorhanden, aber die Fähigkeit, das zu vollbringen, was vortrefflich ist, ist nicht vorhanden.“ (Röm. 7:18) Ist eine „Reise“ in eine durch Rauschmittel hervorgerufene Unwirklichkeit und eine sogenannte Selbstuntersuchung nötig, damit wir dies wissen, wenn es uns Gott, unser Schöpfer, bereits in seinem Wort gesagt hat?
23, 24. Wodurch ist uns eine zuverlässige Selbstuntersuchung, verbunden mit der richtigen Anleitung, möglich?
23 Natürlich müssen wir uns selbst prüfen und dafür sorgen, daß unser Sinn und unser Herz auf dem richtigen Weg bleibt. Aber der Schöpfer, der uns besser kennt als wir uns selbst, kann uns sagen, was wir tun sollten. In der Bibel heißt es: „Das Wort Gottes ist lebendig und übt Macht aus und ist schärfer als jedes zweischneidige Schwert und dringt durch selbst bis zur Scheidung von Seele und Geist, von Gelenken und ihrem Mark und ist imstande, die Gedanken und Absichten des Herzens zu beurteilen.“ Es besteht also die Möglichkeit einer zuverlässigen Untersuchung. — Hebr. 4:12.
24 Nicht Rauschmittel, sondern Gott kann uns anleiten, damit wir in unserem Leben geistig gesinnt sind. Wir lesen im ersten Korintherbrief 2:9-13: „‚Was das Auge nicht gesehen und das Ohr nicht gehört hat noch im Herzen eines Menschen aufgekommen ist, die Dinge, die Gott denen bereitet hat, die ihn lieben.‘ Denn uns hat Gott sie durch seinen Geist geoffenbart, denn der Geist erforscht alle Dinge, selbst die tiefen Dinge Gottes.“
25, 26. (a) Wie können wir ein gründliches Verständnis bekommen? (b) Welche Erklärung des Apostels Paulus weist ein Christ zurück, wenn er Rauschmittel gebraucht?
25 Wenn wir daher ein gründliches Verständnis haben möchten, werden wir ernsthaft danach trachten, durch Gebet und Studium des Wortes Gottes den Geist Gottes zu empfangen. Der Apostel fährt fort mit den Worten: „Denn wer unter den Menschen kennt die Dinge eines Menschen, ausgenommen der Geist des Menschen, der in ihm ist? Ebenso hat niemand die Dinge Gottes kennengelernt, ausgenommen der Geist Gottes.“ Nur der Geist Gottes kann uns die Dinge Gottes lehren.
26 Bestimmt ist es der Geist der Welt, der so viele junge Leute antreibt, Rauschmittel zu nehmen. Sie möchten ihresgleichen gefallen oder bei ihnen beliebt sein. Daher erklärt Paulus: „Nun haben wir nicht den Geist der Welt empfangen, sondern den Geist, der von Gott ist, damit wir die Dinge erkennen könnten, die uns Gott gütigerweise gegeben hat. Diese Dinge reden wir auch, nicht mit Worten, die durch menschliche Weisheit gelehrt werden, sondern mit solchen, die durch den Geist gelehrt werden, indem wir geistige Dinge mit geistigen Worten verbinden.“
27. Was tun Jehovas Zeugen, statt zu versuchen, der Wirklichkeit zu entfliehen?
27 Jehovas Zeugen versuchen nicht, der Wirklichkeit zu entfliehen. Sie haben jetzt in ihrem Leben ein Ziel. Sie ‘gestalten ihren Sinn neu’, so daß sie sich nicht mehr wie früher ‘nach diesem System der Dinge formen’. (Röm. 12:2) Ein Musiker, der unter dem Einfluß von Rauschmitteln ein Leben der Unwirklichkeit geführt hatte, begann mit Jehovas Zeugen die Bibel zu studieren. Seine Freunde verspotteten ihn und höhnten: „Du bekommst ja eine Gehirnwäsche.“ Er gab die treffende Antwort: „Unser Gehirn ist in einem Zustand, in dem es tatsächlich einmal gründlich gewaschen werden muß.“
28. Wieso haben diejenigen, die dem Wege der Bibel folgen, eine weit bessere Hoffnung als diejenigen, die durch Rauschmittel einen Ausweg suchen?
28 Ja, Jehovas Zeugen haben in ihrem Denken eine Reinigung vorgenommen. Sie halten an der Wahrheit der biblischen Worte fest: „Gottergebenheit ... ist für alle Dinge nützlich, da sie eine Verheißung auf gegenwärtiges und künftiges Leben hat.“ Auch erkennen sie, wie der Apostel sagte, daß ihre „mühevolle Arbeit in Verbindung mit dem Herrn nicht vergeblich ist“. — 1. Tim. 4:8; 1. Kor. 15:58.
29. (a) Wie zeigt uns Römer 14:17, daß Rauschmittel und dergleichen Dinge uns nicht helfen können, Gottes Segen zu erlangen? (b) Wie betrachtet und gebraucht Gott diejenigen, die jetzt danach trachten, die Früchte seines Geistes hervorzubringen?
29 Somit wird der Weg zu Gott nicht durch Essen oder Trinken oder durch das Rauchen von Marihuana oder den Gebrauch von Rauschmitteln eröffnet, sondern durch eine Erkenntnis der Bibel und dadurch, daß man den Willen Gottes tut. Es wäre gut, stets an das zu denken, was in Römer 14:17 steht, wenn wir Argumente zu hören bekommen, wie Rauschgiftgenießer sie vorbringen, weil wir wissen, daß wir nicht durch das, was wir essen, trinken, rauchen oder in unseren Körper aufnehmen, zu Dienern Gottes werden oder seine Gunst erlangen. Der Apostel schrieb: „Das Königreich Gottes bedeutet nicht Essen und Trinken [und man könnte hinzufügen: nicht den Gebrauch von Rauschmitteln], sondern bedeutet Gerechtigkeit und Friede und Freude mit heiligem Geist.“ (Röm. 14:17) Wenn wir nach den Früchten des Geistes Gottes trachten, werden wir Jehova für einen ehrenhaften Gebrauch zur Verfügung stehen. Er wird uns einen Platz in seiner neuen Ordnung geben. — 2. Tim. 2:21.
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