Wie wirst du dem Angriff Satans begegnen?
„Legt die vollständige Waffenrüstung Gottes an, damit ihr gegen die Machenschaften des Teufels standzuhalten vermögt“ (Eph. 6:11).
1. Vor wem müssen wir uns alle in acht nehmen, und warum?
OB DU es glaubst oder nicht, die ganze Menschheit hat einen heimtückischen Feind. Vielleicht ist dir bisher nicht bewußt gewesen, daß es tatsächlich jemand gibt, der die ganze Menschheit haßt. Doch täusche dich nicht! Ein Lügner und vorsätzlicher Mörder schleicht sich an dich heran. Da er unsichtbar ist, gilt es, besonders vorsichtig zu sein. Du würdest ihn nicht einmal sehen, wenn er direkt neben dir stünde. Er hat jedoch die Möglichkeit, auf gewaltsame Weise „den Tod zu verursachen“. Wer ist das? Satan, der Teufel (Hebr. 2:14).
2. Wer ist Satan, und welches Ziel verfolgt er hauptsächlich?
2 Welches Ziel verfolgt er? Weshalb bist du persönlich in Gefahr? Denken wir daran, daß er einst ein Anbeter des wahren Gottes, Jehovas, war, aber ‘in der Wahrheit nicht feststand’. Er wurde abtrünnig, weil er seinen ehrgeizigen Wunsch, selbst angebetet zu werden, den Interessen seines Schöpfers voranstellte. Um seine Handlungsweise zu rechtfertigen und um zu erreichen, daß er selbst angebetet wurde, setzte er es sich zum Ziel, alle Geschöpfe im Himmel und auf der Erde zu veranlassen, ihre Lauterkeit gegenüber Gott aufzugeben. Er möchte also dein Verhältnis zu Gott zerstören. Darum wirst du angegriffen (Joh. 8:44; Matth. 4:9)a.
3. Inwieweit übt der Teufel Einfluß auf die Erde aus?
3 Du denkst vielleicht nicht im entferntesten daran, den Teufel anzubeten. Doch die meisten Menschen, die der Meinung sind, sie würden den wahren Gott anbeten, stehen in Wirklichkeit auf der Seite Satans und der Dämonen, die sich Satans Denkweise angeschlossen haben. Es mag Personen geben, die dies bezweifeln. In Offenbarung 12:9 wird jedoch von dem gesprochen, „der Teufel und Satan genannt wird, der die ganze bewohnte Erde irreführt“. In 1. Johannes 5:19 heißt es: „Die ganze Welt liegt in der Macht dessen, der böse ist.“ An einer anderen Stelle in der Bibel wird er „der Gott dieses Systems der Dinge“ genannt (2. Kor. 4:4). Diese Hinweise sollten uns deutlich zeigen, daß in den Augen des Schöpfers die meisten Menschen vom Teufel beeinflußt und beherrscht werden.
4. Wie war es Satan möglich, einen gewissen Erfolg zu erzielen?
4 „Doch wie“, magst du nun fragen, „sind die Menschen, offenbar ohne es zu merken, unter Satans Einfluß geraten?“ Die Antwort lautet: „Durch die Methoden, die er anwendet, Methoden, gegen die nicht einmal der vollkommene Adam und die vollkommene Eva gefeit waren.“ Da er einst „in der Wahrheit“ war, versteht er es sehr gut, „die Gestalt eines Engels des Lichts“ anzunehmen (Joh. 8:44; 2. Kor. 11:14). Eine giftige Speise, die schmackhaft zubereitet worden ist, kann einen ahnungslosen Menschen verlocken, davon zu genießen. Auf ähnliche Weise nutzt Satan oft Dinge, die normalerweise natürliche Bedürfnisse befriedigen, auf eine Weise aus, daß sie uns zum Verhängnis werden. Er möchte uns veranlassen, so weit zu gehen, daß wir, wenn wir erkennen, was geschehen ist, nicht mehr zurückkönnen. Bleiben wir dann auf diesem gefährlichen Weg, so wird unser Gewissen bald abstumpfen, und schließlich denken wir, unsere verkehrte Handlungsweise sei normal und alle anderen handelten falsch. Ist es etwa der „ganzen bewohnten Erde“, der „ganzen Welt“, so ergangen? Gottes geschriebenes Wort antwortet mit Ja.
5. Warum kann gesagt werden, Satan habe keine „Geheimwaffe“?
5 Da es tatsächlich so ist, wie die Bibel sagt, könnte man sich mit gutem Grund fragen: „Ist es möglich, Satans heimtückischem Angriff erfolgreich zu widerstehen? Kann man seine Methoden im voraus genau kennenlernen?“ Glücklicherweise ja. Durch ein Studium des Wortes Gottes und der neuzeitlichen Geschichte der Christenversammlung können wir die ganze Skala seiner Machenschaften kennenlernen. Er hat keine „Geheimwaffe“. Von ihm kann das gesagt werden, was wir in Prediger 1:9 lesen: „Das, was geschehen ist, das ist, was geschehen wird; und das, was getan worden ist, das ist, was getan werden wird; und so gibt es nichts Neues unter der Sonne.“ Satan ist kein Schöpfer; er ist nicht in der Lage, etwas vollständig Neues auszudenken, womit er uns überraschen könnte. Ihm sind Grenzen gesetzt. Wir möchten nun einige der „listigen Anschläge“, die Satan bei seinem Angriff auf die Menschheit benutzt, näher betrachten und feststellen, was wir tun können, um zur Verteidigung bereit zu sein (Eph. 6:11, Zürcher Bibel).
ANGRIFFSMETHODEN
6. Worin besteht Satans Frontalangriff, und wie können Christen ihm begegnen?
6 Eine Methode, die Satan in seinem Kampf oft anwendet, ist der Frontalangriff. Die besonderen Merkmale dieser Methode sind Drohungen, Gefängnisstrafen, Verbote und Gewalttätigkeit, die oft durch den Nationalismus gefördert wird. Einige Christen haben ihren Arbeitsplatz, ihr Heim, Familienangehörige und sogar ihr Leben verloren, weil sie bei einem solchen Angriff kompromißlos handelten. Durch Einschüchterung hofft unser Feind, uns zu überwältigen und zur Kapitulation zu zwingen. Er weiß, daß der Mensch von Natur dazu neigt, etwas zu tun, um von Schmerz und Kummer frei zu werden. Hat man Kopfweh, so unternimmt man etwas, um den Schmerz zu lindern. Satan rechnet damit, daß wir, wenn er uns genügend unter Druck setzt, um der Erleichterung willen Zugeständnisse machen und so unser Verhältnis zu Jehova Gott aufgeben. In unserer Zeit haben Jehovas christliche Zeugen auf allen Kontinenten viel durchgemacht. Aus Furcht davor, in die gleiche Lage zu kommen, richten sich die meisten Menschen nach dem, was sie für „normal“ halten. Echte Christen, die sich nicht davor fürchten, gegen den Strom zu schwimmen, sind jedoch treu geblieben.
7. Wie gebraucht Satan die Furcht?
7 Zu den „listigen Anschlägen“ Satans gehört auch die Furcht vor dem, was Nachbarn, Freunde und Verwandte denken könnten. Satan nutzt diese Furcht besonders bei Personen aus, die noch nicht lange mit der Christenversammlung verbunden sind. Nahe Verwandte mögen sich von uns abwenden, ja sogar unser Ehepartner mag zu einem Gegner werden. Sollte uns dieser Angriff überraschen? Nein! Sagte Jesus nicht warnend: „Denkt nicht, ich sei gekommen, Frieden auf die Erde zu bringen; ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern ein Schwert. Denn ich bin gekommen, um zu entzweien: einen Menschen mit seinem Vater und eine Tochter mit ihrer Mutter und eine junge Ehefrau mit ihrer Schwiegermutter. In der Tat, eines Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein.“ (Matth. 10:34-36)? Deine Angehörigen mögen dich an deinem Bemühen, dich an biblische Grundsätze zu halten, hindern wollen. Durch diese Methode hofft Satan zu erreichen daß dein natürliches Verlangen, anerkannt zu werden, dich veranlaßt nachzugeben. Bist du schon das Ziel eines solchen Angriffs gewesen?
8. Wie kann unser Wunsch nach Sicherheit gegen uns ausgespielt werden?
8 Ein anderes Gebiet, auf dem Satan versucht, unseren Glauben zu untergraben, ist der Wunsch des Menschen nach Sicherheit. Christus Jesus sagte zu seinen Zuhörern: „Hört auf, euch Sorgen zu machen“ und: „Darum macht euch nie Sorgen und sprecht: ,Was sollen wir essen?‘ oder: ,Was sollen wir trinken?‘ oder: ,Was sollen wir anziehen?‘ “ Der Apostel Paulus schrieb später: „Seid um nichts ängstlich besorgt“ (Matth. 6:25, 31; Phil. 4:6). Mit anderen Worten, wenn wir unseren Teil tun, wird Jehova Gott dafür sorgen, daß wir stets das zum Leben Notwendige haben. Satan will aber nicht, daß wir uns auf den Schöpfer verlassen. Er ist vielmehr darauf bedacht, die geistigen Interessen aus unserem Sinn zu verdrängen und in uns das Gefühl zu wecken, wir müßten selbst etwas Besonderes tun, um uns vor der Inflation, vor der Brennstoff- oder Nahrungsmittelknappheit sowie vor anderen Notlagen zu schützen. Selbst Leute, die für die nächste Zukunft genug zum Leben haben, machen sich darüber Sorgen, was in den kommenden Monaten und Jahren geschehen könnte. Einige glauben, sie müßten sich große Vorräte anlegen, um sich vor irgendeiner Knappheit, die befürchtet oder prophezeit wird, zu schützen. Wie wenige befolgen doch die eindeutigen Worte der Bibel: „Wenn wir also Lebensunterhalt und Bedeckung haben, werden wir mit diesen Dingen zufrieden sein.“! Viele Leute haben sich durch diesen heimtückischen Angriff Satans dazu verleiten lassen, die Probleme des Lebens selbst lösen zu wollen, statt auf Gott zu vertrauen. Wie verhältst du dich in dieser wichtigen Frage? (1. Tim. 6:8; Offb. 6:5, 6).
9. Führe ein Beispiel an, das zeigt, wie Satan harmlose Wünsche ausnutzen kann, um uns anzugreifen.
9 Ein weiteres natürliches Bedürfnis, das wir alle haben, ist das Verlangen nach Unterhaltung und Entspannung. Doch schlau, wie Satan ist, versteht er es, den harmlosen Wunsch nach Abwechslung zu einem Angriff auf unsere geistige Gesinnung auszunutzen, der sich ebenso verhängnisvoll auswirken kann wie Sorgen, Menschenfurcht und Nationalismus. Unsere Sportbegeisterung, unsere Freude an der Musik oder irgendwelche anderen Interessen können uns dermaßen gefangennehmen, daß wir dafür so viel Zeit und Geld opfern, daß wir unseren geistigen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen können. In welchem Verhältnis steht dein Aufwand an Zeit, Aufmerksamkeit und Geld für Freizeitbeschäftigungen zu dem, was du für geistige Dinge aufwendest? Deine Antwort verrät in etwa, welchen Erfolg Satan mit seinem Angriff auf dich gehabt hat.
10. Worin besteht eine der gemeinsten Angriffsmethoden Satans?
10 Vielleicht eine der gemeinsten Angriffsmethoden wendet der Teufel in Verbindung mit dem vollkommen normalen Wunsch nach der ehelichen Gemeinschaft an. Ein verlobtes Paar mag sich zum Beispiel sagen: „Morgen haben wir Hochzeit, und wir lieben uns. Schließlich ist der Trauschein nur ein Stück Papier, auf dem einige Worte stehen. Ausschlaggebend ist doch, wie wir zueinander stehen. Was kann denn daran verkehrt sein, wenn wir heute schon miteinander intim sind?“ An der verbotenen Frucht im Garten Eden selbst war nichts Verkehrtes, aber Jehova Gott hatte gesagt, sie sollte nicht gegessen werden; deshalb war es verkehrt, sie zu essen. Das trifft auch auf das Verhältnis zwischen Mann und Frau zu. Was morgen völlig in Ordnung sein kann, mag heute noch verkehrt sein. Satan zielt mit seinem heimtückischen Angriff darauf ab, uns glauben zu machen, Jehova enthalte uns ohne berechtigte Ursache etwas Schönes und Angenehmes vor. Er fördert die Ansicht, der Mensch habe das „Recht“, selbst zu entscheiden, was gut und was böse ist. Der häufig wechselnde Geschlechtsverkehr ist eine Begleiterscheinung dieser Denkweise und eine Schlinge, vor der wir uns in acht nehmen müssen. Christen müssen unerschütterlich an den Gesetzen Gottes festhalten, wenn sie dem Angriff Satans erfolgreich begegnen möchten.
VORBEREITUNG UNERLÄSSLICH
11. Wie können wir uns auf Satans Angriffe vorbereiten?
11 Grundlegend bei der Vorbereitung auf den Angriff Satans ist die Erkenntnis, daß wir uns nicht mit buchstäblichen, sondern hauptsächlich mit geistigen Waffen verteidigen müssen. Das geht aus Epheser 6:11-13 deutlich hervor: „Legt die vollständige Waffenrüstung Gottes an, damit ihr gegen die Machenschaften des Teufels standzuhalten vermögt; denn unser Ringkampf geht nicht gegen Blut und Fleisch, sondern gegen die Regierungen, gegen die Gewalten, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die bösen Geistermächte in den himmlischen Örtern. Darum nehmt die vollständige Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tage zu widerstehen und, nachdem ihr alle Dinge gründlich getan habt, standzuhalten vermögt.“ Es kommt also bei unserer Verteidigung nicht darauf an, ob wir jung oder alt, kräftig oder zart gebaut, gesund oder krank sind. Wie David den Riesen Goliath besiegte, so können auch wir einen Feind, der uns allem Anschein nach überlegen ist, besiegen. Wir erringen diesen Sieg jedoch nicht durch unsere eigene Geschicklichkeit, sondern dadurch, daß wir ständig in geistiger Bereitschaft sind. Ja, das ist sogar die einzige Möglichkeit, uns zu verteidigen.
12. Über welche Streitfrage müssen wir uns im klaren sein, um standhaft bleiben zu können?
12 Wir lesen oder hören oft von anderen, daß sie in Situationen, in denen sie auf ihre Loyalität gegenüber Gott geprüft wurden, treu geblieben sind. Was werden wir aber tun, wenn wir plötzlich in eine Situation kommen, in der es um unser Leben und um die Bewahrung unserer Lauterkeit geht? Um einem solchen Angriff begegnen und standhalten zu können, müssen wir vor allem wissen, warum Jehova ihn zuläßt. Wir müssen daran denken, daß wir auf unsere Loyalität geprüft werden und daß jeder, der Gott nicht aus Liebe dient, ausgesondert wird. Durch die Bewahrung unserer Lauterkeit stellen wir auch den Teufel als Lügner bloß und treten für die Rechtmäßigkeit der Souveränität Jehovas ein. Würden wir vergessen, daß dies der Grund für unsere Leiden ist, könnten wir beginnen, uns selbst zu bemitleiden, und das könnte leicht dazu führen, daß wir Zugeständnisse machen und nicht mehr voll verteidigungsfähig sind. Es wäre daher gut, wenn alle Diener Gottes von Zeit zu Zeit darüber nachdächten, welche Rolle sie persönlich in Verbindung mit der universellen Streitfrage spielen, bei der es um Gottes Souveränität geht (Luk. 22:31).
13. Das Studium welcher Berichte wird uns helfen?
13 Um uns erfolgreich verteidigen zu können, müssen wir auch im voraus wissen, wie wir Prüfungen, die für uns entstehen könnten, begegnen wollen. In 2. Korinther 2:11 lesen wir über Satans Bemühungen: „Seine Anschläge sind uns nicht unbekannt.“ Die Bibel enthält einen vollständigen Bericht über seine Strategie, so daß in dieser Hinsicht niemand unwissend zu sein braucht. Ein guter Soldat studiert Berichte über historische Schlachten und wendet das Gelernte zu seinem Nutzen an. Er beschließt im voraus, wie er auf die verschiedenen Angriffstaktiken des Feindes reagieren will. Er beteiligt sich vielleicht sogar an Truppenübungen, um seine Kampfmethoden zu vervollkommnen. Können wir als ‘vortreffliche Soldaten Christi Jesu’ nun nicht alle lernen, wenn wir die historischen Berichte über Satans Angriffe auf Gottes Diener lesen, die in der Bibel enthalten sind oder in letzter Zeit im Jahrbuch der Zeugen Jehovas veröffentlicht wurden? Warum dich nicht mit den verschiedenen Angriffsmethoden Satans gründlich vertraut machen und dir überlegen, wie du in solchen Situationen standhaft bleiben könntest? Dann wird dich ein Angriff in einem kritischen Augenblick nicht allzusehr überraschen. Du wirst nicht plötzlich, in letzter Minute, vor der Entscheidung stehen, wie du reagieren solltest, sondern du hast dich bereits entschieden. Du weißt, wie du reagieren solltest, und reagierst auch so (2. Tim. 2:3).
14. Was beweist, daß es möglich ist, Satans Angriff standzuhalten?
14 Eine weitere Hilfe zum Bewahren der Lauterkeit sind uns die Worte aus 1. Petrus 5:9: „Widersteht ihm [Satan], fest im Glauben, wissend, daß die gleichen Dinge in bezug auf Leiden sich an eurer ganzen Bruderschaft in der Welt vollziehen.“ Einige haben einen ungläubigen Ehegefährten und große Familienprobleme. Andere haben heimtückischen Versuchungen standgehalten, haben ihren Arbeitsplatz verloren oder sind grausam verfolgt worden, sind aber treu geblieben. „Gewöhnliche“ Menschen, die genauso ihre Schwächen haben wie wir, haben ‘widerstanden’ und den Sieg davongetragen. Wenn sie Satans Angriff abwehren konnten, dann kannst du es auch. Denke stets an die Worte: „Widersteht dem Teufel, und er wird von euch fliehen“ (Jak. 4:7).
15. Wo können wir Hilfe finden, und wie sollten wir uns stärken?
15 Auch die Versammlungen der Zeugen Jehovas helfen Menschen in der ganzen Welt, sich für die Verteidigung zu rüsten. Jehova erwartet von allen seinen Dienern, daß sie die verschiedenen Vorkehrungen, die zu ihrer geistigen Stärkung getroffen worden sind, weitgehendst nutzen. Wie wir einen Weg finden, um Nahrungsmittel einzukaufen, zum Arzt zu gehen oder andere wichtige Dinge zu erledigen, so müssen wir uns auch bemühen, die Versammlungsvorkehrungen zu nutzen, um die nötige geistige Speise zu erhalten, um geistige Gemeinschaft zu pflegen und um uns theokratisch betätigen zu können, damit wir für den Tag des Angriffs gestärkt sind.
16. Inwiefern kann das Gebet im Kampf gegen Satan eine Hilfe sein?
16 Da Satan gern dann angreift, wenn wir es am wenigsten erwarten, hat uns unser liebevoller Vater mit einem Kampfmittel versehen, das uns bei unserer Verteidigung augenblicklich hilft. Es ist das Gebet. Christen, die jahrelang dem Angriff Satans standgehalten haben, bestätigen ausnahmslos, daß das Gebet die wichtigste Kraftquelle ist. Im 6. Kapitel des Epheserbriefes, wo die verschiedenen Mittel beschrieben werden, die wir im Kampf gegen Satan anwenden können, um uns zu schützen, werden wir aufgefordert, „bei jeder Gelegenheit im Geiste zu beten“. Wir fühlen uns selbst vielleicht zwar schwach, aber durch das Gebet können wir zu einem starken Turm werden (Eph. 6:18; Phil. 4:13).
17. Ist das beharrliche Gebet nur eine psychologische Hilfe? Begründe deine Antwort.
17 Doch wie hilft das Gebet? Ist es für uns hauptsächlich eine psychologische Hilfe? Nein! Gemäß Jakobus 5:16 hat „das Flehen eines Gerechten . . ., wenn es wirksam ist, viel Kraft“. Das Gebet bewirkt also etwas. Das Weltgeschehen als solches kann natürlich nicht geändert werden, aber das Gebet kann die Entwicklung einzelner Ereignisse entscheidend beeinflussen. Wie betrachtete Paulus zum Beispiel seine Lage, als er im Gefängnis war? Sagte er vielleicht: „Ich bin zur Zeit im Gefängnis, Brüder. Es scheint Gottes Wille zu sein, und wir können daran nichts ändern.“? Nein, im Gegenteil! Er ermunterte seine Brüder, für ihn zu beten. Warum? Er sagte: „Ich [ermahne] euch noch viel mehr, dies zu tun, damit ich euch um so eher zurückgegeben werde.“ Ihr beharrliches Gebet konnte dafür ausschlaggebend sein, wann er freigelassen würde. Gebete können manches bewirken (Hebr. 13:19; vergleiche Philemon 22).
18. Auf welch unterschiedliche Weise erhört Gott Gebete?
18 Was aber, wenn Satan seinen Angriff trotz unserer beharrlichen Gebete fortsetzt? Bedeutet das, daß sich Gott von dir abgewandt hat? Nein! Du kannst dich darauf verlassen, daß Jehova deine Gebete erhört, selbst wenn er vielleicht nicht bewirkt, daß ein Sieg vor Gericht errungen, ein Verbot aufgehoben, ein Hindernis beseitigt oder eine Versuchung aus dem Weg geräumt wird. Er kann auf eine andere Art und Weise helfend eingreifen. Vielleicht läßt er eine gewisse Verfolgung auch zu, weil dies seinem gerechten Vorsatz dient. Wir werden in diesem Zusammenhang an das erinnert, was Paulus über seine Gefangenschaft in Rom sagte. Bestimmt hätte er sich gefreut, wenn er wieder freigelassen worden wäre, aber er hatte erkannt, weshalb Jehova seine Gefangenschaft wahrscheinlich zuließ. Er sagte: „Nun möchte ich euch wissen lassen, Brüder, daß meine Angelegenheiten eher zur Förderung der guten Botschaft ausgeschlagen sind als zu etwas anderem, so daß meine Fesseln in Verbindung mit Christus unter der ganzen Wache des Prätoriums und bei allen übrigen öffentlich bekanntgeworden sind; und die meisten der Brüder im Herrn, die zufolge meiner Fesseln Zuversicht gewonnen haben, bekunden um so mehr Mut, das Wort Gottes furchtlos zu reden“ (Phil. 1:12-14; vergleiche 2. Korinther 12:7-10).
19. Inwiefern ist deine Standhaftigkeit anderen eine Hilfe?
19 Gott hat zugelassen, daß manche Zeugen Jehovas in Ländern wie Deutschland (unter der Naziregierung), Korea und Malawi längere Zeit grausam verfolgt wurden oder noch verfolgt werden. Sind wir aber durch ihre Treue nicht angespornt worden? Sind sie dadurch nicht überall dafür bekannt geworden, daß sie als Gesamtheit ihre Treue zu Gott nicht aufgeben? Solltest du also von deinen Familienangehörigen unter Druck gesetzt werden, Schwierigkeiten mit der Gesundheit haben oder von weltlicher Seite angegriffen werden, dann denke daran, daß du durch deine Treue deinen christlichen Brüdern ein Beispiel geben kannst, das ihren Glauben stärkt. Welch ein Vorrecht, von Gott auf diese Weise gebraucht zu werden! Das Gebet kann dir die Kraft geben, die du benötigst, um Verfolgung und den Verlust ehemaliger „Freunde“ zu ertragen. Es hilft dir, dem Einfluß des Materialismus und den Verlockungen zur Unsittlichkeit zu widerstehen. Wie glücklich können wir sein, eine so gute geistige Waffenrüstung zu haben, um Satans Angriff zu begegnen!
[Fußnote]
[Bild auf Seite 660]
Geschlechtliche Unsittlichkeit
Vergnügungssucht
Sorgen des Lebens
Menschenfurcht
Drohungen, Verfolgungen
Glauben
Das Studium der Bibel hilft uns, ‘den großen Schild des Glaubens zu nehmen, mit dem wir alle brennenden Geschosse dessen, der böse ist, auszulöschen vermögen’ (Eph. 6:16).
[Bild auf Seite 661]
Als der Apostel Paulus im Gefängnis war, ermunterte er seine Brüder, für ihn zu beten. Er hatte aber erkannt, warum Gott zuließ, daß er im Gefängnis bleiben mußte — „zur Förderung der guten Botschaft“ (Phil 1:12-14).