Wir waren nicht unschlüssig
Von Leon Pettitt erzählt
„WER auf den Wind achtet, wird nicht Samen säen; und wer nach den Wolken schaut, wird nicht ernten“ (Pred. 11:4). Diese Worte haben Daphne und mir geholfen, als Diener Jehovas den Vollzeit- oder Pionierdienst aufzunehmen, die Gileadschule zu besuchen, dann als Missionare in ein fremdes Land zu gehen und schließlich dort zu bleiben — sogar nachdem wir Kinder hatten. In England hatte ich meine Lehre nach zwei Jahren abgebrochen, um ein Pionierverkündiger zu werden und mich ausschließlich dem Predigen des Königreiches Gottes zu widmen. Aus dem gleichen Grund hatte meine Frau ihr Hochschulstudium abgebrochen, das noch zwei Jahre gedauert hätte. Wir kannten uns damals noch nicht. Im Jahre 1951 absolvierte ich die Wachtturm-Bibelschule Gilead in New York und kam dann nach Japan. Daphne traf vier Jahre später ein, und wir heirateten im Sommer 1957. Bis zum Jahre 1968 hatten wir keine Kinder. Jetzt geht der ältere unserer beiden Jungen in eine japanische Schule.
Als wir noch beide den größten Teil unserer Zeit dem Missionardienst widmen konnten, standen wir der Wachtturm-Gesellschaft zur Verfügung und ließen uns da einsetzen, wo es nötig war. Wir nahmen jede Zuteilung an und sind stets reich gesegnet worden.
IM KALTEN NORDEN JAPANS
Das erste Gebiet, in das wir nach unserer Heirat zusammen mit vier anderen Missionaren gesandt wurden, um das Werk zu eröffnen. war auf Hokkaido. Wir waren an kalte Winter gewöhnt, aber die ständig unter dem Gefrierpunkt liegende Temperatur, die furchtbaren schneestürme und der viele Schnee im ersten Winter waren für uns etwas Neues. Wir stellten jedoch bald fest, daß diese langen Winter, in denen die Menschen verhältnismäßig wenig zu tun hatten, es uns ermöglichten, viele Heimbibelstudien zu beginnen. Im Frühling waren dann einige derer, mit denen wir studierten, schon bereit, mit uns an der Verkündigung der biblischen Botschaft von Haus zu Haus teilzunehmen.
Ich begann ein Studium mit einem Hochschüler, dessen größter Wunsch es war, Lehrer zu werden und eine Stelle in einer entlegenen Gegend anzunehmen, wo kaum ein Lehrer hingehen wollte. Gerade sechs Monate vor dem Abschluß seiner Ausbildung begann ich, mit ihm jeden Tag zu studieren. Schon nach kurzer Zeit nahm er die Wahrheit an und beschloß, sich ausschließlich der biblischen Lehrtätigkeit zu widmen, statt Schullehrer zu werden. Wie wir selbst, so war auch er nicht unschlüssig. Er schaufelte Schnee, beschnitt Bäume, verrichtete Hausmeisterarbeit und nahm die verschiedensten Teilzeitbeschäftigungen an, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, bevor er in den Sonderpionierdienst eingeladen wurde. Heute hat auch er eine Familie und dient nach wie vor treu als Ältester in einer der 866 Versammlungen der Zeugen Jehovas in Japan.
Nun ist es bereits neunzehn Jahre her, daß wir nach Hokkaido kamen, um in Sapporo die erste Versammlung zu gründen. Jetzt gibt es in diesem nördlichen Gebiet 75 Versammlungen. Später erhielten wir die Aufgabe, einen Kreis japanischer Versammlungen im Süden zu besuchen. Nach den drei Jahren im Norden kam uns der Winter in Tokio wie Frühling vor.
EIN FRUCHTBARER BESUCH
Als wir einmal mit einer Versammlung in Tokio zusammen arbeiteten, sprach meine Frau etwa um zwei Minuten vor zwölf in einem kleinen Restaurant vor. Zu ihrer Überraschung abonnierte der stark beschäftigte Inhaber nach einer kurzen Erklärung den Wachtturm. Als sie erfuhr, daß er nachmittags jeweils eine Pause hatte, besuchte sie ihn in derselben Woche nochmals mit einem ansässigen Zeugen und vereinbarte mit ihm ein Bibelstudium. Dieser Mann hatte den aufrichtigen Wunsch, etwas zum Nutzen seiner Mitmenschen zu tun, was ihm auch möglich war, nachdem er die Wahrheit kennengelernt hatte. Er kam noch in derselben Woche in seiner weißen Arbeitskleidung in die Zusammenkunft. Jedesmal, wenn wir diese Versammlung nach vier Monaten wieder besuchten, hatte er gewisse Fortschritte gemacht. Bei einem Besuch konnten wir auch in seinem Haus übernachten. Nun dienen er und seine Frau Jehova Gott schon viele Jahre als Vollzeitverkündiger. Wir sehen ihn auf großen Kongressen immer noch in seiner weißen Arbeitskleidung, denn als Aufseher der Verpflegungsorganisation beaufsichtigt er die Zubereitung der Mahlzeiten für die Cafeterias, in denen Zehntausende von Kongreßbesuchern bedient werden. Seine Frau und seine Kinder sind froh, daß er damals, als meine Frau das erstemal bei ihm vorsprach, nicht unschlüssig war.
Später kamen wir in den Bezirksdienst, was bedeutete, daß ich alle vierzehn Tage einen großen Kongreß der Zeugen Jehovas organisieren und dabei auch als Redner dienen sollte. Wir sprachen damals schon ziemlich fließend Japanisch. Zu unserem Bezirk gehörte nicht nur mehr als die Hälfte von Japan, sondern auch Okinawa.
DIENST AUF OKINAWA
Auf Okinawa ging es viel gemütlicher zu. An manchen Orten saßen wir, noch bevor wir den Zweck unseres Besuches erklären konnten, auf der Matte, die uns ein gastfreundlicher Wohnungsinhaber angeboten hatte, und man bediente uns mit grünem Tee und braunen Zuckerstückchen. Die herzliche Gastfreundschaft der Bewohner von Okinawa und die Liebe unserer Brüder dort gehören zu unseren schönsten Erinnerungen.
Bevor Okinawa wieder zu Japan gehörte, verlor eine unserer Glaubensschwestern dort wegen der Fahnengrußfrage beinahe ihre Stelle als Lehrerin. Mehrere Kinder in ihrer Schule, die mit ihr die Bibel studierten, weigerten sich nämlich gewissenhaft, die japanische Landesfahne zu grüßen. Ihr Mann, ein Hochschullehrer und damals noch ungläubig, setzte sich bei den Schulbehörden erfolgreich für sie ein und wurde zufolge der gründlichen Nachforschungen, die er hatte anstellen müssen, danach selbst ein Zeuge Jehovas. Es war begeisternd, mit ihm von Haus zu Haus tätig zu sein. Später wurde er ein Ältester und gab den Anstoß zum Bau eines schönen Königreichssaales in Koza.
DIE JAPANISCHEN KONGRESSE LASSEN DEN FORTSCHRITT ERKENNEN
Auf den Kongressen kann man das Wachstum sehen und den Geist unter Gottes Volk verspüren. Am Anfang, als bei den Landeskongressen nur einige hundert Besucher anwesend waren, als wir noch auf Betten schliefen, die für Ausländer mit langen Beinen zu kurz waren, und als wir zum Frühstück noch kalten Reis, mit rohen Eiern übergossen, aßen, hätten wir nie gedacht, daß sich das Werk Jehovas in Japan dermaßen ausdehnen würde. Die Kongresse haben zweifellos zu dieser Ausdehnung beigetragen.
Unter den Kongreßbesuchern sind stets viele ungläubige Ehemänner. Oft sind sie überrascht, so viele werktätige Männer — wie sie selbst — mit ihren Familien unter den Besuchern zu sehen. Die Japaner sind im allgemeinen sehr pflichtbewußte Arbeiter. Die Forderungen des Arbeitgebers werden Familienangelegenheiten und persönlichen Interessen vorangestellt. Viele denken, sie müßten — wenn sie die Bibel studierten, die Zusammenkünfte besuchten, sich nicht mehr an Glücksspielen beteiligten, aufhörten zu rauchen und andere Änderungen vornähmen — schließlich auch ihre Stellung aufgeben. Auf den Kongressen lernen sie dann Männer kennen, die diese Änderungen vorgenommen haben, ohne ihre Beschäftigung zu wechseln.
Ich hörte einmal, wie ein Ungläubiger einen japanischen Zeugen fragte: „Was würden Sie aber tun, wenn Sie gebeten würden, die Firma bei einem buddhistischen Begräbnis zu vertreten?“ Der Bruder erklärte ihm, daß ihm das tatsächlich schon passiert sei. Um aber die Trauerfamilie nicht in eine peinliche Lage zu bringen, weil er nicht an den Zeremonien teilnehmen wollte, sei er nicht zur Trauerfeier, sondern am Abend vorher hingegangen, habe seine Visitenkarte und das Geschenk der Firma abgegeben und erklärt, er könne der Trauerfeier am nächsten Tag nicht beiwohnen. Durch solche Kontakte mit den Zeugen erkennen Ungläubige, daß sie biblische Grundsätze befolgen können, ohne unbedingt ihren Beruf wechseln zu müssen.
GESEGNETE VORKONGRESSARBEIT
Während der Vorkongreßarbeit in einer Stadt bat eine Zeugin Jehovas ihren ungläubigen Mann, den im Kongreßbüro Beschäftigten das Mittagessen zu bringen. Die umliegenden Versammlungen wechselten sich dabei ab. Der Mann wurde zum Essen eingeladen, und er hörte der Unterhaltung, die gerade im Gange war, bald aufmerksam zu. Es ging dabei um die Frage, wie an den Planken, aus denen Bänke für zehntausend Personen hergestellt werden sollten, Beine angebracht werden könnten. Jemand schlug vor, Rohre zu benutzen. Daraufhin erklärte der Fremde, er verkaufe Rohre und er sei gern bereit, einige zu diesem Zweck zu spenden. Diese zufällige Begegnung löste das Problem der Kongreßarbeiter und war ein Wendepunkt im Leben dieses Mannes. Er ist heute selbst ein Zeuge Jehovas.
In Verbindung mit demselben internationalen Kongreß schrieb eine Pionierin an den Direktor des größten Elektrokonzerns von Osaka und legte ihm das Problem dar, das dadurch entstanden war, daß die städtischen Schulbehörden sich weigerten, einer religiösen Organisation Stühle zu leihen. Der Direktor beauftragte einen Beamten des Konzerns, die Sache zu untersuchen. Das Ergebnis war, daß dem Kongreß mehrere tausend Stühle unentgeltlich geliehen wurden. Der Direktor bekam diesen Brief, einen Tag bevor er in den Ruhestand trat.
Wir fragten uns danach, ob die Engel bei unseren Kongressen vielleicht oft nicht viel mehr für uns tun, als wir denken.
Zum Beispiel waren einmal die hart arbeitenden Zeugen Jehovas gerade damit fertig geworden, das Gelände der Expo 70 in Osaka für einen Landeskongreß zu säubern, als die Nachricht eintraf, daß für den Abend vor unserem Kongreß ein Popmusikfestival vorgesehen sei. Wir hatten das Gefühl, Satan lache sich bereits ins Fäustchen bei dem Gedanken, daß das Gelände wieder völlig verschmutzt werden würde. Dann kam eine Sturmwarnung über den Rundfunk. Der Taifun steuerte direkt auf Osaka zu. Er sollte gerade zu der Zeit über das Ausstellungsgelände hinwegfegen, wenn das Festival in vollem Gange wäre. Die Veranstaltung wurde kurzerhand abgesagt. Und der Taifun? Er drehte plötzlich und blieb draußen auf dem Pazifik.
UNSER FAMILIENLEBEN IN JAPAN
Doch nun zurück zu unseren persönlichen Problemen. Es war für uns eine gewaltige Umstellung, seßhaft zu werden und Kinder aufzuziehen. Ich hatte keinen Beruf, und meine Frau war besorgt, ihr erstes Kind in Japan zur Welt zu bringen. Ein Bruder in England bot mir freundlicherweise eine Stellung an, falls wir zurückkehren wollten. Was sollten wir tun? Ein kanadischer Bruder, der mit einer Japanerin verheiratet war, gab Englischunterricht, und es ging ihm sehr gut. Vielleicht könnte ich dies auch tun. Zur gleichen Zeit war Daphnes jüngerer Bruder mit seiner Familie in Uganda, um dort zu dienen, wo Hilfe not tat. Das könnten wir ebenfalls tun, indem wir da bleiben würden, wo wir waren. Wir beschlossen, es zu versuchen.
Die Wachtturm-Gesellschaft machte uns den Vorschlag, uns in einer der Versammlungen in Nagoya nützlich zu machen. Die Brüder waren sehr freundlich und halfen uns beim Umzug. Mit vielen geschenkten Sachen — unter anderem gebrauchten Möbeln und einer neuen Matratze — zogen wir in ein kleines Zweizimmerhäuschen ein, das wir von einer Pionierin gemietet hatten. Da wir am Anfang nicht einmal ein Messer und eine Gabel hatten, waren wir von der Freigebigkeit und der herzlichen Liebe unserer japanischen Brüder tief beeindruckt.
Als wir selbst Kinder zu erziehen hatten, begannen wir, die Probleme der einheimischen Brüder und ihrer Kinder zu verstehen. In den meisten japanischen Familien legt man großen Wert auf Bildung. Unsere Nachbarn konnten nicht verstehen, warum unser Kind nicht in den Kindergarten ging, denn das betrachtet man hier als den Beginn einer akademischen Laufbahn. Wir verspürten den sanften Druck, den man auf uns ausübte, um uns zu veranlassen, uns anzupassen. Dieses Interesse unserer Nachbarn an unseren Privatangelegenheiten gab meiner Frau oft Gelegenheit, Zeugnis abzulegen.
Sie erklärte jeweils, wie unsere Kinder in den Zusammenkünften lernen, mit einer Gruppe von Personen zusammen zu sein und zwei Stunden still zu sitzen, wie sie ihre Hand erheben, um Fragen zu beantworten (in unserer Versammlung müssen sie dabei deutlich in ein Mikrofon sprechen), und wie sie lernen, mit anderen zusammen Lieder aus einem Liederbuch zu singen, dessen Texte in der japanischen phonetischen Silbenschrift abgefaßt sind, die die Kinder gewöhnlich nicht vor dem ersten Schuljahr lernen. Kinder, die im Königreichssaal völlig kostenlos diese fortgeschrittene Schulung erhalten, werden außerdem davor bewahrt, die schlechten Dinge zu lernen, die sie von einigen Kindern lernen könnten, die in den Kindergarten gehen. Eine junge Mutter von drei Kindern, die ein solches Gelegenheitszeugnis auf dem Spielplatz, der unserem Haus gegenüberliegt, erhielt, besucht seit kurzem die Zusammenkünfte. Eine andere Nachbarin ist bereits unsere Glaubensschwester und führt selbst Studien durch.
PROBLEME IN DER JAPANISCHEN SCHULE
Später beschlossen wir, Ivan, unseren Jungen, in die japanische Volksschule zu schicken, wo er eine gute Ausbildung erhält und vor allem die japanische Sprache gründlich erlernt. Seine Schulkameraden betrachten ihn jetzt als ihresgleichen, obwohl seine blauen Augen und sein blondes Haar für sie anfänglich etwas Neues waren, und seine Lehrerin scheint sich damit abgefunden zu haben, daß ihm sein biblisch geschultes Gewissen einiges zu tun verbietet.
Das erste Problem, dem er sich gegenübersah, war das Walfleisch, das den Kindern mittags vorgesetzt wird und das er nicht aß, weil es gewöhnlich nicht schriftgemäß ausgeblutet ist (Apg. 15:28, 29). Dann kam das Knabenfest am fünften Tag des fünften Monats. An diesem Tag ist es üblich, daß Familien mit Knaben neben ihrem Haus eine hohe Stange aufstellen, an deren äußerstem Ende eine aus Baumwolle oder Plastik angefertigte große Nachbildung eines Karpfens befestigt ist. Die Kinder sollten in der Schule Papierkarpfen herstellen, die sie dann, an einem Stecken befestigt, mit nach Hause nehmen sollten. Ivan sagte, er wolle keine Karpfen machen. Darauf wurde seine Mutter aufgefordert, in die Schule zu kommen, um die Sache zu erklären.
Die Lehrer gaben zu, daß dieses Fest auf Reinigungsriten des Schintoismus zurückgehe, behaupteten aber, daß es heutzutage keine religiöse Bedeutung mehr habe. Sie sagten, der Karpfen, der für seine Fähigkeit, Wasserfälle zu überspringen, bekannt ist, sei lediglich ein Symbol des Wunsches der Eltern, daß ihre Söhne zu starken Männern heranwachsen. Sie wollten nicht zugeben, daß dies Aberglaube sei. Doch schließlich gestatteten sie, daß Ivan die Zeit dafür verwenden könne, etwas anderes zu zeichnen und auszuschneiden.
Als Weihnachten nahte, erlebte die Lehrerin eine weitere Überraschung. Das Weihnachtsfest ist genauso ein fester Bestandteil des Brauchtums der japanischen Buddhisten geworden wie die Geburtstagsfeier, der Valentinstag, der Osterhase und andere westliche Bräuche, mit denen sich gute Geschäfte machen lassen. Als die Kinder in Ivans Klasse aufgefordert wurden, ein Bild für Weihnachten zu zeichnen, bat er als einziger christlicher Junge, etwas anderes zeichnen zu dürfen. Er hätte erklären können, warum das Weihnachtsfest nichts mit Christus zu tun hat, aber seine Lehrerin verlangte gar keine Erklärung von ihm.
Sie hatte bemerkt, daß Ivan die japanische Nationalhymne nicht mitsang, aber sie dachte, er tue es nicht, weil er Ausländer sei. Später erfuhr sie, daß er auch die britische Nationalhymne nicht singt. Das gab meiner Frau Gelegenheit, mit ihr über die Neutralität und die Einheit der christlichen Zeugen Jehovas in der ganzen Welt zu sprechen. Wenn Ivan älter wird, werden andere Probleme auf ihn zukommen, zum Beispiel das Erlernen von Judo, Fechten oder anderen Kampfübungen, die unter dem Vorwand, der körperlichen Ertüchtigung zu dienen, gelehrt werden. Wir sind überzeugt, daß er auch in dieser Hinsicht richtig entscheiden wird, wie er es in anderen Angelegenheiten bereits getan hat.
Wir glauben, daß das Buch Auf den Großen Lehrer hören ihm hierbei eine große Hilfe gewesen ist. In diesem Buch wird eine sehr praktische Methode angewandt, um Grundsätze darzulegen und diese dann auf Probleme anzuwenden, denen Kinder tatsächlich begegnen. Wir waren Jehovas Organisation sehr dankbar für dieses zeitgemäße Hilfsmittel.
EIN LOHNENDES LEBEN
Das Heimweh hat Daphne stets zu schaffen gemacht. Sie weiß, daß wir hier viel Gutes bewirken können, aber es ist für sie doch stets ein Kampf gewesen. Nachdem wir jahrelang nach einer Lösung dieses Problems gesucht haben, scheint es, daß wir sie schließlich gefunden haben. Daphne hat sich entschlossen, sich neben ihrer erfreulichen Tätigkeit, durch die sie anderen behilflich ist, die biblischen Wahrheiten kennenzulernen, jede Woche noch einen Vormittag der japanischen Malerei zu widmen. Diese regelmäßige Abwechslung und die Möglichkeit, sich wenigstens für kurze Zeit mit etwas zu befassen, was ihr sehr viel Freude macht, hat ihr geholfen, weitgehend über dieses Problem hinwegzukommen.
Als Ältester einer der vierzehn Versammlungen in Nagoya, als Kreiskongreßaufseher und als Ernährer habe ich eine Menge befriedigende Aufgaben zu erfüllen. Ich freue mich über die Bibelstudien, die ich mit ungläubigen Ehemännern durchführen kann, deren Probleme ich jetzt viel besser verstehe, seitdem ich ebenfalls in der Geschäftswelt stehe und mit allen möglichen Menschen Tuchfühlung habe. Wir sind glücklich darüber, daß wir jede neue Gelegenheit, Jehova heiligen Dienst darzubringen, wahrgenommen und stets versucht haben, das Beste daraus zu machen. Wir sagen auch zu anderen: „Seid nicht unschlüssig!“, denn wer weiß, welche Segnungen der morgige Tag bringen wird?
[Bild von Daphne und Leon Pettitt auf Seite 248]