Eine Hilfe für Familien
1. Wie kam der wöchentliche Sabbat israelitischen Familien zugute?
1 Der Sabbat war eine liebevolle Einrichtung Jehovas, die israelitischen Familien zugutekam. Sie ruhten von ihren alltäglichen Arbeiten und hatten Zeit, über Gottes Güte und ihr Verhältnis zu ihm nachzudenken. Eltern nutzten die Gelegenheit, den Kindern das Gesetz Gottes ins Herz zu pflanzen (5. Mo. 6:6, 7). Jede Woche bot der Sabbat den Israeliten Zeit, sich mit Jehova und seinem Gesetz zu befassen.
2. Was lehrt uns der Sabbat über Jehova?
2 Heute verlangt Jehova natürlich nicht mehr, den Sabbat zu halten. Doch das Sabbatgesetz lehrt uns etwas über unseren Gott. Er war schon immer am geistigen Wohl seines Volkes interessiert (Jes. 48:17, 18). Heute zeigt sich seine liebevolle Fürsorge unter anderem durch den Studierabend der Familie.
3. Worin besteht der Zweck des Studierabends der Familie?
3 Worin besteht der Zweck des Studierabends? Seit Januar 2009 findet das frühere Versammlungsbuchstudium am selben Abend statt wie die Theokratische Predigtdienstschule und die Dienstzusammenkunft. Ein Grund für diese Änderung besteht darin, Familien Gelegenheit zu geben, genug für ihr Verhältnis zu Jehova zu tun, indem sie jede Woche einen Abend für das gemeinsame Studium festlegen. Jede Familie wurde ermuntert, das Familienstudium auf den früheren Buchstudienabend zu legen, sofern das praktisch ist. Die Zeit kann für entspannte biblische Gespräche genutzt werden und das Studium sollte auf die Familie zugeschnitten sein.
4. Muss sich das Programm der Familie auf eine Stunde beschränken? Erkläre es bitte.
4 Früher mussten wir uns vor dem Besuch des Versammlungsbuchstudiums fertig machen und brauchten Zeit für den Hin- und Rückweg. Viele mussten für die einstündige Zusammenkunft an diesem Abend weit mehr als eine Stunde einsetzen. Durch die zeitliche Änderung der Zusammenkünfte haben wir nun einen freien Abend für das Studieren als Familie. Das braucht sich daher nicht auf eine Stunde zu beschränken. Wir sollten die Bedürfnisse und Grenzen der Einzelnen in der Familie berücksichtigen und die Zeit dementsprechend festlegen.
5. Muss die gesamte Zeit für das gemeinsame Studieren genutzt werden? Erkläre es bitte.
5 Muss die gesamte Zeit gemeinsam studiert werden? Wenn Ehepaare oder Familien biblische Themen besprechen, können sie sich gegenseitig ermuntern (Röm. 1:12). Dadurch kommen alle in der Familie einander näher. Deshalb sollten am Studierabend biblische Gespräche im Mittelpunkt stehen. Doch jeder könnte auch etwas Zeit für sein persönliches Studium verwenden. Nach dem gemeinsamen Studieren könnte die Familie zusammenbleiben, während beispielsweise jeder für sich weiterstudiert und vielleicht die Vorbereitung auf die Zusammenkünfte abschließt oder unsere Zeitschriften liest. Manche Familien schalten den ganzen Abend den Fernseher nicht ein.
6. Wie könnte der Studierabend aussehen?
6 Wie kann der Studierabend aussehen? Nicht alles muss in Fragen und Antworten behandelt werden. Damit der Studierabend anregend und interessant ist, haben manche Familien ein ähnliches Programm wie das unserer Zusammenkünfte während der Woche. Sie teilen den Stoff auf und wickeln die Teile unterschiedlich ab. Vielleicht lesen sie gemeinsam in der Bibel, bereiten sich auf einen Programmpunkt vor und üben für den Predigtdienst. Auf Seite 6 sind dazu noch einige Anregungen zu finden.
7. Um was für eine Atmosphäre sollten sich Eltern bemühen?
7 Was für eine Atmosphäre sollten die Eltern schaffen? Kinder lernen am besten, wenn es liebevoll und entspannt zugeht. Wenn das Wetter es zulässt, könnte man draußen studieren. Es können auch Pausen eingelegt werden. Bei einigen Familien gibt es nach Schluss Erfrischungen. Am Studierabend sollten Kinder nicht ausgeschimpft oder getadelt werden; aber vielleicht müssen sich Eltern etwas Zeit nehmen, um einen bestimmten Trend oder ein Problem anzusprechen, das ihnen zu Ohren gekommen ist. Geht es jedoch um eine heikle Angelegenheit, die eines der Kinder persönlich betrifft, ist es am besten, zu einer anderen Zeit mit ihm allein zu sprechen. So wird es vor seinen Geschwistern nicht in Verlegenheit gebracht. Am Studierabend der Familie sollte es nicht übermäßig ernst oder eintönig zugehen. Man sollte erkennen, dass wir einen glücklichen Gott anbeten (1. Tim. 1:11).
8, 9. Wie könnte sich das Familienoberhaupt vorbereiten?
8 Wie kann sich das Familienoberhaupt vorbereiten? Die Familie wird am meisten davon haben, wenn das Familienoberhaupt jedes Mal im Voraus darüber nachdenkt, was besprochen werden soll und wie (Spr. 21:5). Ein Mann tut gut daran, sich darüber mit seiner Frau zu beraten (Spr. 15:22). Ihr Väter, wie wäre es, wenn ihr gelegentlich eure Kinder um Vorschläge bittet? Ihr werdet wertvolle Hinweise erhalten, was die Kinder interessiert und sie bewegt.
9 Das Familienoberhaupt braucht sich nicht jede Woche übermäßig lange vorzubereiten. Wahrscheinlich sind alle froh, wenn etwas regelmäßig auf dem Programm steht. So muss sich der Vater nicht immer etwas völlig Neues einfallen lassen. Vielleicht findet er es praktisch, sich gleich nach Schluss des Studierabends etwas fürs nächste Mal zu überlegen, wenn ihm noch frisch im Sinn ist, was seine Familie braucht. Einige Väter fertigen eine kurze Liste mit Gesprächspunkten an und befestigen sie beispielsweise am Kühlschrank, wo sich jeder leicht informieren kann, was nächstes Mal vorgesehen ist. Das erzeugt Spannung und Vorfreude und die Familie kann sich wenn nötig darauf vorbereiten.
10. Wie können Alleinstehende den Studierabend nutzen?
10 Was ist, wenn man allein in der Wahrheit oder alleinstehend ist? Alleinstehende nutzen den Studierabend für ihr persönliches Studium. Zu einem guten, grundlegenden Programm sollte das Bibellesen, die Vorbereitung auf die Zusammenkünfte und das Lesen des Wachtturms und des Erwachet! gehören. Manche Verkündiger ergänzen dieses Programm noch durch ein persönliches Studienprojekt. Gelegentlich laden sie einen anderen Verkündiger oder eine Familie zu einer erbauenden biblischen Besprechung ein.
11, 12. Nenne einige Vorteile eines regelmäßigen Studierabends.
11 Was sind die Vorteile eines regelmäßigen Studierabends der Familie? Wer sich voll und ganz für die wahre Anbetung einsetzt, kommt Jehova näher. Außerdem werden durch den Studierabend die Familienbande gestärkt. Ein Ehepaar berichtete, welche Segnungen es erlebt hat: „Als kinderlose Pioniere freuen wir uns schon immer auf unseren Studierabend. Wir haben das Gefühl, einander und unserem himmlischen Vater näherzukommen. An dem Tag, den wir für das gemeinsame Studium vorgesehen haben, sagen wir schon morgens beim Aufstehen: ‚Rate mal, was heute Abend ist? Unser Studierabend!‘ “
12 Einen festen Studierabend zu haben ist für vielbeschäftigte Familien eine Hilfe. Eine alleinerziehende Mutter von zwei Söhnen, die allgemeiner Pionier ist, schrieb: „Früher kam unser Familienstudium zu kurz. Ich war oft müde und es fand nur sporadisch statt. Ich wusste einfach nicht, wie ich alles schaffen sollte. Deshalb möchte ich mich ganz herzlich für den Studierabend der Familie bedanken. Jetzt haben wir ein regelmäßiges Familienstudium und merken, wie vorteilhaft das ist.“
13. Was ist entscheidend dafür, wie viel uns der Studierabend bringt?
13 Wie der Sabbat ist auch der Studierabend der Familie ein Geschenk unseres himmlischen Vaters, das sich gut auf Familien auswirken kann (Jak. 1:17). Das Verhältnis israelitischer Familien zu Jehova verbesserte sich, je nachdem, wie sie den Sabbat nutzten. Und wie wir den Abend nutzen, der für das Familienstudium frei gemacht wurde, ist ebenfalls entscheidend dafür, wie viel er uns bringt (2. Kor. 9:6; Gal. 6:7, 8; Kol. 3:23, 24). Machen wir guten Gebrauch davon, dann kann die ganze Familie in die Worte des Psalmisten einstimmen: „Was aber mich betrifft, so ist es für mich gut, mich Gott zu nahen. Zu dem Souveränen Herrn Jehova habe ich meine Zuflucht genommen“ (Ps. 73:28).
[Herausgestellter Text auf Seite 5]
Am Studierabend der Familie sollte es nicht übermäßig ernst oder eintönig zugehen. Man sollte erkennen, dass wir einen glücklichen Gott anbeten.
[Kasten auf Seite 6]
BITTE AUFBEWAHREN!
Einige Anregungen für den Studierabend der Familie
Bibel:
• Einen Teil des wöchentlichen Bibelleseprogramms gemeinsam lesen. Einer kann die Rolle des Erzählers übernehmen, wenn es der Stoff zulässt, und die anderen die Rollen der verschiedenen Charaktere.
• Eine Passage der Bibellesung nachspielen.
• Jeder in der Familie liest die vorgesehenen Kapitel im Voraus und notiert sich Fragen, die er zum Stoff hat. Zu allen Fragen wird gemeinsam nachgeforscht.
• Jede Woche einen Bibelvers auf eine Karte schreiben, versuchen ihn auswendig zu lernen und zu erklären. Die Karten sammeln und jede Woche wieder durchgehen, um festzustellen, an wie viele Verse man sich noch erinnern kann.
• Die Tonaufnahme einer Bibellesung in der Bibel mitverfolgen.
Zusammenkünfte:
• Sich gemeinsam auf einen Programmpunkt einer Zusammenkunft vorbereiten.
• Die für die Woche vorgesehenen Königreichslieder üben.
• Hat jemand eine Aufgabe in der Theokratischen Predigtdienstschule oder eine Demonstration in der Dienstzusammenkunft, könnte man überlegen, wie man dabei vorgeht, oder sie proben.
Was die Familie benötigt:
• Stoff aus den Büchern Lerne von dem großen Lehrer und Fragen junger Leute durchnehmen.
• Üben, wie man sich in einer Situation verhält, die wahrscheinlich in der Schule einmal auftreten wird.
• Rollentausch. Die Kinder forschen zu einem Thema nach. Sie übernehmen dann die Rolle der Eltern und argumentieren mit ihnen.
Predigtdienst:
• Üben, was man am Wochenende sagen kann.
• Über höhere Predigtdienstziele sprechen, die für die Familie in der Zeit um das Gedächtnismahl oder in den Ferien realistisch sind.
• Jeden in der Familie einige Minuten zu einer anderen Frage nachforschen lassen, die im Predigtdienst gestellt werden kann, und dann üben, wie man sie beantwortet.
Weitere Anregungen:
• Gemeinsam einen Artikel in den aktuellen Zeitschriften lesen.
• Jeder in der Familie liest im Voraus einen Zeitschriftenartikel, der ihn besonders interessiert, und gibt einen Bericht darüber.
• Gelegentlich einzelne Verkündiger oder ein Ehepaar zum Studierabend einladen und sie vielleicht interviewen.
• Eines unserer Videos ansehen und darüber reden.
• Gemeinsam die Erwachet!-Rubriken „Junge Leute fragen“ oder „Für die ganze Familie“ durchnehmen.
• Gemeinsam die Wachtturm-Rubriken „Für Gespräche mit den Kindern“ oder „Für junge Leser“ durchsprechen.
• Eine Passage im aktuellen Jahrbuch oder in einer Veröffentlichung vom letzten Bezirkskongress lesen und darüber sprechen.
• Nach einem Kongress die Höhepunkte wiederholen.
• Die Natur beobachten und besprechen, was sie über Jehova verrät.
• Gemeinsam ein Modell, eine Landkarte oder ein Schaubild herstellen.