Die Botschaft, die verkündigt werden muss
Jehova hat uns eine Verantwortung und ein großes Vorrecht übertragen, als er sagte: „Ihr seid meine Zeugen, . . . und ich bin Gott“ (Jes. 43:12). Wir sind nicht nur Gläubige, sondern auch Zeugen, die lebenswichtige Wahrheiten aus dem inspirierten Wort Gottes öffentlich bekannt machen. Was beinhaltet die Botschaft, die wir heute gemäß dem Auftrag Jehovas verkündigen sollen? Sie lenkt die Aufmerksamkeit auf Jehova Gott, auf Jesus Christus und auf das messianische Königreich.
„FÜRCHTE DEN WAHREN GOTT, UND HALTE SEINE GEBOTE“
LANGE vor der christlichen Ära erwähnte Jehova dem treuen Abraham gegenüber, dass er etwas vorgesehen hatte, durch das sich „alle Nationen der Erde“ segnen sollten (1. Mo. 22:18). Ferner inspirierte er Salomo dazu, ein grundsätzliches Erfordernis festzuhalten, das für alle Menschen gilt: „Fürchte den wahren Gott, und halte seine Gebote. Denn das ist des Menschen ganze Pflicht“ (Pred. 12:13). Doch wie sollten Menschen aller Nationen davon erfahren?
Es gab immer einige Menschen, die an Gottes Wort glaubten. Doch wie die Bibel zeigt, sollten letztlich alle Nationen mit der guten Botschaft erreicht werden, und zwar durch ein gründliches, weltumspannendes Zeugnis am „Tag des Herrn“, der im Jahr 1914 begann (Offb. 1:10). Mit Bezug auf diese Zeit wurde in Offenbarung 14:6, 7 vorausgesagt, dass unter der Leitung von Engeln etwas höchst Wichtiges bekannt gemacht werden würde, und zwar „jeder Nation und jedem Stamm und jeder Zunge und jedem Volk“. Ihnen sollte der eindringliche Rat gegeben werden: „Fürchtet Gott, und gebt ihm die Ehre, denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen, und betet den an, der den Himmel und die Erde und das Meer und die Wasserquellen gemacht hat.“ Das ist die Botschaft, die gemäß dem Willen Gottes verkündigt werden soll. Wir haben die ehrenvolle Aufgabe, dieses Werk durchzuführen.
‘Der wahre Gott’. Als Jehova erklärte: „Ihr seid meine Zeugen“, ging es, wie der Zusammenhang zeigt, um die Streitfrage seiner Göttlichkeit (Jes. 43:10). Die Botschaft, die bekannt gemacht werden muss, dreht sich nicht darum, dass die Menschen überhaupt eine Religion haben sollen oder an irgendeinen Gott glauben sollten. Ihnen muss vielmehr Gelegenheit gegeben werden, zu erfahren, dass der Schöpfer des Himmels und der Erde der allein wahre Gott ist (Jes. 45:5, 18, 21, 22; Joh. 17:3). Nur der wahre Gott kann die Zukunft zuverlässig voraussagen. Wir dürfen auf Folgendes nachdrücklich hinweisen: Die Verwirklichung des Wortes Jehovas in der Vergangenheit bildet eine solide Grundlage für das Vertrauen, dass sich alles bewahrheiten wird, was er für die Zukunft verheißen hat (Jos. 23:14; Jes. 55:10, 11).
Viele, denen wir Zeugnis geben, beten andere Götter oder angeblich gar keinen Gott an. Damit man uns anhört, müssen wir wahrscheinlich zunächst einmal etwas von gegenseitigem Interesse erwähnen. Wir können aus dem Beispiel lernen, das in Apostelgeschichte 17:22-31 festgehalten wurde. Beachten wir, dass der Apostel Paulus zwar taktvoll vorging, aber trotzdem deutlich erklärte, dass alle Menschen gegenüber dem Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat, rechenschaftspflichtig sind.
Gottes Namen bekannt machen. Versäumen wir nicht, den wahren Gott auch namentlich bekannt zu machen. Jehova liebt seinen Namen (2. Mo. 3:15; Jes. 42:8). Er wünscht, dass die Menschen diesen erhabenen Namen kennen, und sorgte dafür, dass er mehr als 7 000-mal in der Bibel vorkommt. Es ist unsere Pflicht, die Menschen damit vertraut zu machen (5. Mo. 4:35).
Die Lebensaussichten aller Menschen hängen davon ab, ob sie Jehova kennen und ihn im Glauben anrufen (Joel 2:32; Mal. 3:16; 2. Thes. 1:8). Die meisten kennen ihn jedoch gar nicht, darunter Unzählige, die angeblich den Gott der Bibel anbeten. Selbst wenn sie eine Bibel haben und darin lesen, muss ihnen Gottes Eigenname nicht unbedingt bekannt sein, da dieser aus vielen neuzeitlichen Übersetzungen entfernt wurde. In Verbindung mit dem Namen Jehova ist manchen nur bekannt, dass sie ihn laut ihren geistlichen Führern nicht gebrauchen sollen.
Wie können wir die Menschen mit Gottes Namen vertraut machen? Es gibt eigentlich keine wirkungsvollere Methode, als ihnen diesen in der Bibel zu zeigen — wenn möglich in ihrer eigenen. In einigen Übersetzungen erscheint der Name Tausende von Malen, in anderen womöglich nur in Psalm 83:18, 2. Mose 6:3-6 oder gegebenenfalls in einer Fußnote zu 2. Mose 3:14, 15 oder 6:3. Daneben gibt es zahlreiche Übersetzungen, in denen bei Ersatzwörtern wie zum Beispiel „Herr“ oder „Gott“ durch eine bestimmte Schriftauszeichnung angezeigt wird, wo im Originaltext Gottes Eigenname steht. Sollten neuzeitliche Übersetzer Gottes Eigennamen gänzlich weggelassen haben, könnten wir eine ältere Bibelübersetzung verwenden, um den Menschen zu zeigen, was getan wurde. In einigen Ländern kann darauf hingewiesen werden, dass der göttliche Name in Kirchenliedern oder Inschriften an öffentlichen Gebäuden vorkommt.
Der Text aus Jeremia 10:10-13 gemäß der Neuen-Welt-Übersetzung kann sogar bei denjenigen, die andere Götter anbeten, wirkungsvoll verwendet werden. Dort wird sowohl Gottes Name genannt als auch deutlich erklärt, wer er ist.
Verbergen wir den Namen Jehova nicht hinter den Bezeichnungen „Gott“ oder „Herr“ wie die Christenheit. Damit soll nicht gesagt werden, dass der Name schon zu Beginn jedes Gesprächs verwendet werden muss. Mancher würde es aufgrund von Vorurteilen dann sofort abbrechen. Doch nachdem die Grundlage für eine Unterhaltung gelegt wurde, sollten wir uns nicht scheuen, den göttlichen Namen zu gebrauchen.
Bemerkenswerterweise wird Gottes Eigenname in der Bibel häufiger verwendet als Bezeichnungen wie „Herr“ und „Gott“ zusammengenommen. Allerdings versuchten die Bibelschreiber nicht, den göttlichen Namen in jeden Satz aufzunehmen. Sie gebrauchten ihn in ganz natürlicher Weise, frei und respektvoll. Das gibt uns ein nachahmenswertes Beispiel.
Die Person, die durch den Namen kenntlich gemacht wird. Die Erkenntnis, dass Gott einen Eigennamen hat, ist an sich schon eine tiefgründige Wahrheit, aber erst der Anfang.
Damit die Menschen Jehova lieben und ihn glaubensvoll anrufen können, müssen sie wissen, was für ein Gott er ist. Als er auf dem Berg Sinai Moses seinen Namen bekannt machte, tat er weit mehr, als nur das Wort „Jehova“ zu wiederholen. Er lenkte die Aufmerksamkeit auf einige seiner hervorstechenden Eigenschaften (2. Mo. 34:6, 7). Ahmen wir dieses Beispiel nach.
Wenn wir über die Segnungen des Königreiches sprechen — sei es mit Neuinteressierten oder in unseren Ausführungen vor der Versammlung —, sollten wir zeigen, was diese über den Gott verraten, der solche Verheißungen gibt. In Verbindung mit seinen Geboten ist es gut, hervorzuheben, von welcher Weisheit und Liebe sie zeugen. Machen wir deutlich, dass Gottes Erfordernisse uns nicht belasten, sondern vielmehr zu unserem Nutzen sein sollen (Jes. 48:17, 18; Mi. 6:8). Erklären wir, inwiefern jede Äußerung der Macht Jehovas etwas über seine Persönlichkeit, seine Maßstäbe und seinen Vorsatz erkennen lässt. Lenken wir die Aufmerksamkeit auf die Ausgeglichenheit, die sich darin zeigt, wie Jehova seine Eigenschaften offenbart. Bringen wir den Menschen gegenüber zum Ausdruck, wie wir persönlich über Jehova denken. Unsere Liebe zu Jehova kann dazu beitragen, in anderen solch eine Liebe zu wecken.
Durch die eindringliche Botschaft für die heutige Zeit werden alle Menschen aufgefordert, Gott zu fürchten. Unsere Äußerungen sollten diese Gottesfurcht vertiefen. Die Furcht oder Ehrfurcht vor Jehova, die tief empfundene Ehrerbietung ihm gegenüber, ist nützlich (Ps. 89:7). Sie schließt das Bewusstsein ein, dass Jehova der höchste Richter ist und dass unsere Lebensaussichten davon abhängen, sein Wohlgefallen zu erlangen (Luk. 12:5; Röm. 14:12). Daher ist diese Furcht mit tiefer Liebe zu ihm gepaart und folglich auch mit dem sehnlichen Wunsch, ihm zu gefallen (5. Mo. 10:12, 13). Die Gottesfurcht veranlasst uns außerdem, das Böse zu hassen, Gottes Gebote zu halten und ihn mit ungeteiltem Herzen anzubeten (5. Mo. 5:29; 1. Chr. 28:9; Spr. 8:13). Sie bewahrt uns davor, Gott zwar dienen zu wollen, aber gleichzeitig die Dinge der heutigen Welt zu lieben (1. Joh. 2:15-17).
Gottes Name — „ein starker Turm“. Diejenigen, die Jehova wirklich kennen lernen, genießen einen besonderen Schutz. Das ist nicht einfach deshalb der Fall, weil sie seinen Eigennamen gebrauchen oder einige seiner Eigenschaften aufzählen können, sondern weil sie ihr Vertrauen auf Jehova setzen. Sie betreffend heißt es in Sprüche 18:10: „Der Name Jehovas ist ein starker Turm. Der Gerechte läuft hinein und wird beschützt.“
Machen wir uns passende Gelegenheiten zunutze, andere aufzufordern, auf Jehova zu vertrauen (Ps. 37:3; Spr. 3:5, 6). Solch ein Vertrauen beweist Glauben an Jehova und an seine Verheißungen (Heb. 11:6). Wie Gottes Wort uns versichert, werden die Menschen gerettet werden, die ‘den Namen Jehovas anrufen’, weil sie wissen, dass er der universelle Souverän ist, weil sie seine Wege lieben und weil sie fest daran glauben, dass wahre Rettung nur von ihm kommen kann (Röm. 10:13, 14). Wir wollen denjenigen, die wir belehren, helfen, einen Glauben zu entwickeln, der jeden Bereich ihres Lebens berührt.
Viele Menschen haben erdrückende persönliche Probleme. Womöglich halten sie ihre Lage für ausweglos. Legen wir ihnen ans Herz, die Wege Jehovas kennen zu lernen, auf ihn zu vertrauen und das anzuwenden, was sie lernen (Ps. 25:5). Ermuntern wir sie, inbrünstig um Gottes Hilfe zu beten und ihm für seine Segnungen zu danken (Phil. 4:6, 7). Wenn sie Jehova kennen lernen, und zwar nicht nur dadurch, dass sie bestimmte Aussagen in der Bibel lesen, sondern auch durch die Verwirklichung seiner Verheißungen in ihrem eigenen Leben, werden sie schließlich die Sicherheit verspüren, die das wahre Verständnis dessen mit sich bringt, wofür der Name Jehovas steht (Ps. 34:8; Jer. 17:7, 8).
Nutzen wir wirkungsvoll jede Gelegenheit, Menschen begreiflich zu machen, wie weise es ist, den wahren Gott, Jehova, zu fürchten und seine Gebote zu halten.
‘ZEUGNIS GEBEN FÜR JESUS’
JESUS CHRISTUS gab in der Zeit nach seiner Auferstehung und vor der Rückkehr in den Himmel seinen Jüngern unter anderem folgenden Auftrag: „Ihr werdet Zeugen von mir sein . . . bis zum entferntesten Teil der Erde“ (Apg. 1:8). Von loyalen Dienern Gottes in unseren Tagen heißt es, dass sie „das Werk des Zeugnisgebens für Jesus innehaben“ (Offb. 12:17). Wie eifrig sind wir darauf bedacht, dieses Zeugnis zu geben?
Vielen Menschen, die aufrichtig erklären, an Jesus zu glauben, ist sein vormenschliches Dasein unbekannt. Ihnen ist nicht bewusst, dass er auf der Erde wirklich ein Mensch war. Völlig unklar ist ihnen, was es bedeutet, dass er der Sohn Gottes ist. Sie wissen kaum etwas über seine Rolle bei der Verwirklichung des Vorsatzes Gottes. Von dem, was er gegenwärtig tut, haben sie keine Vorstellung, und ihnen ist ebenso wenig bewusst, wie sich sein künftiges Handeln auf ihr Leben auswirken wird. Vielleicht meinen sie fälschlicherweise sogar, Jehovas Zeugen würden nicht an Jesus glauben. Wir haben die ehrenvolle Aufgabe, hinsichtlich dieser Dinge die Wahrheit bekannt zu machen.
Wieder andere Menschen glauben nicht, dass der in der Bibel beschriebene Jesus tatsächlich gelebt hat. Einige betrachten Jesus lediglich als bedeutenden Menschen. Der Gedanke, dass er Gottes Sohn ist, stößt bei vielen auf taube Ohren. Das „Zeugnisgeben für Jesus“ unter solchen Menschen erfordert viel Mühe, Geduld und Takt.
Ungeachtet dessen, welchen Standpunkt unsere Zuhörer vertreten, können sie nur dann aus Gottes Gabe des ewigen Lebens Nutzen ziehen, wenn sie Erkenntnis über Jesus Christus in sich aufnehmen (Joh. 17:3). Es ist Gottes ausdrücklicher Wille, dass alle Lebenden „offen anerkenne[n], dass Jesus Christus Herr ist“, und sich seiner Autorität unterordnen (Phil. 2:9-11). Deshalb können wir diesem Thema nicht einfach ausweichen, wenn wir auf Menschen treffen, die in Bezug auf Jesus eine feste, aber verkehrte Meinung oder offene Vorurteile haben. Während wir in einigen Fällen schon bei unserem ersten Besuch frei über Jesus Christus sprechen können, müssen wir in anderen Fällen unseren Zuhörern zunächst durch taktvolle Äußerungen helfen, ihre Vorstellungen über ihn zu korrigieren. Womöglich müssen wir uns auch überlegen, wie wir bei künftigen Besuchen weitere Aspekte des Themas zur Sprache bringen können. Doch wahrscheinlich ist es kaum möglich, alles zu behandeln, was damit verbunden ist, solange wir mit der Person kein Heimbibelstudium durchführen (1. Tim. 2:3-7).
Jesu wichtige Rolle in Gottes Vorsatz. Wir müssen den Menschen verständlich machen, dass es ohne Glauben an Jesus Christus unmöglich ist, in ein Verhältnis zu Gott zu gelangen, das dessen Wohlgefallen findet, da Jesus „der Weg“ ist und ‘niemand zum Vater kommt außer durch ihn’ (Joh. 14:6). Nur wer sich bewusst ist, welch wichtige Rolle Jehova seinem erstgeborenen Sohn übertragen hat, kann die Bibel verstehen. Warum? Weil Jehova ihn zur Schlüsselfigur bei der Verwirklichung all seiner Vorsätze gemacht hat (Kol. 1:17-20). Das ist der Dreh- und Angelpunkt der gesamten biblischen Prophetie (Offb. 19:10). Jesus Christus ist derjenige, durch den die Lösung all der Probleme herbeigeführt wird, die durch Satans Rebellion und die Sünde Adams verursacht wurden (Heb. 2:5-9, 14, 15).
Damit jemand Christi Rolle verstehen kann, muss er einsehen, dass sich die Menschen in einer beklagenswerten Lage befinden, aus der sie sich nicht selbst befreien können. Wir alle sind in Sünde geboren. Die Auswirkungen spüren wir zu unseren Lebzeiten auf verschiedenste Weise. Früher oder später führen sie zum Tod (Röm. 3:23; 5:12). Besprechen wir dies mit denjenigen, denen wir Zeugnis geben. Weisen wir anschließend darauf hin, dass Jehova durch das Loskaufsopfer Jesu Christi liebevollerweise denjenigen Befreiung von Sünde und Tod ermöglicht, die Glauben an dieses Opfer ausüben (Mar. 10:45; Heb. 2:9). Es eröffnet ihnen den Weg zu ewigem Leben in Vollkommenheit (Joh. 3:16, 36). Eine andere Möglichkeit gibt es nicht (Apg. 4:12). Als Lehrer, ob in privatem Rahmen oder in der Versammlung, sollten wir mehr tun, als lediglich diese Tatsachen darzulegen. Wecken wir freundlich und geduldig in den Zuhörern ein Gefühl der Dankbarkeit für Christi Rolle als unser Erlöser. Die Dankbarkeit dafür kann sich nachhaltig auf die Gesinnung, den Lebenswandel und die Lebensziele einer Person auswirken (2. Kor. 5:14, 15).
Jesus legte sein Leben natürlich nur einmal als Opfer nieder (Heb. 9:28). Heute dient er als Hoher Priester. Machen wir anderen begreiflich, was das bedeutet. Belasten sie Stress, Enttäuschungen, Leid oder Probleme wegen der Unfreundlichkeit aufseiten ihrer Mitmenschen? All das hat Jesus als Mensch kennen gelernt. Er weiß, wie wir empfinden. Sind wir uns bewusst, dass wir wegen unserer Unvollkommenheit auf die Barmherzigkeit Gottes angewiesen sind? Wenn wir Gott auf der Grundlage des Opfers Jesu um Vergebung bitten, handelt Jesus als ein „Helfer beim Vater“. Mitfühlend ‘tritt er für uns ein’ (1. Joh. 2:1, 2; Röm. 8:34). Auf der Grundlage des Opfers Jesu und durch seine Dienste als Hoher Priester können wir uns an Jehovas „Thron der unverdienten Güte“ wenden, um Hilfe zur rechten Zeit zu erhalten (Heb. 4:15, 16). Obwohl wir unvollkommen sind, können wir Gott mit reinem Gewissen dienen, weil wir Jesu Beistand als Hoher Priester haben (Heb. 9:13, 14).
Jesus übt außerdem große Autorität aus, da Gott ihn zum Haupt der Christenversammlung gemacht hat (Mat. 28:18; Eph. 1:22, 23). In dieser Stellung sorgt er für die nötige Anleitung im Einklang mit Gottes Willen. Wenn wir andere belehren, wollen wir ihnen verständlich machen, dass kein Mensch, sondern Jesus Christus das Haupt der Versammlung ist (Mat. 23:10). Laden wir Interessierte unverzüglich ein, die Zusammenkünfte der Ortsversammlung zu besuchen, wo wir die Bibel anhand von Publikationen studieren, mit denen uns „der treue und verständige Sklave“ versorgt. Erklären wir ihnen nicht nur, wer der „Sklave“ ist, sondern auch, wer der Herr ist, damit sie sich dessen bewusst werden, dass Jesus die Stellung als Haupt der Versammlung einnimmt (Mat. 24:45-47). Stellen wir sie den Ältesten vor, und erklären wir, welchen biblischen Anforderungen diese entsprechen müssen (1. Tim. 3:1-7; Tit. 1:5-9). Weisen wir darauf hin, dass die Versammlung nicht den Ältesten untersteht, sondern dass sie uns dabei helfen, den Fußstapfen Jesu Christi nachzufolgen (Apg. 20:28; Eph. 4:16; 1. Pet. 5:2, 3). Machen wir den Interessierten verständlich, dass unter Christus als Haupt eine organisierte, weltweite Gemeinschaft tätig ist.
Wie wir aus den Evangelien erfahren, kam Jesus kurz vor seinem Tod nach Jerusalem, wo ihn seine Jünger freudig als den ‘König, der im Namen Jehovas kommt’, begrüßten (Luk. 19:38). Durch ein eingehendes Bibelstudium werden die Interessierten erfahren, dass Jesus von Jehova inzwischen Herrschaftsgewalt übertragen wurde, was sich auf die Menschen aller Nationen auswirkt (Dan. 7:13, 14). Wenn wir Studien leiten oder in der Versammlung etwas vortragen, wollen wir das Verständnis dessen vertiefen, was Jesu Herrschaft für uns alle bedeuten sollte.
Heben wir Folgendes hervor: Unsere Lebensweise zeigt, ob wir tatsächlich glauben, dass Jesus Christus König ist, und ob wir uns bereitwillig seiner Herrschaft unterwerfen. Machen wir darauf aufmerksam, welches Werk Jesus seinen Nachfolgern übertragen hat, nachdem er zum König gesalbt wurde (Mat. 24:14; 28:18-20). Besprechen wir, was Jesus, der Wunderbare Ratgeber, mit Bezug auf die Prioritäten im Leben erklärte (Jes. 9:6, 7; Mat. 6:19-34). Weisen wir darauf hin, was er als Fürst des Friedens darüber sagte, welchen Geist seine Nachfolger offenbaren würden (Mat. 20:25-27; Joh. 13:35). Hüten wir uns davor, zu beurteilen, ob andere so viel tun, wie sie tun sollten. Ermuntern wir sie stattdessen, darüber nachzudenken, ob ihr Handeln erkennen lässt, dass sie sich Christi Königtum unterwerfen. Und während wir das tun, sollten wir uns dessen bewusst sein, dass für uns dasselbe gilt.
Christus als Grund legen. Die Bibel vergleicht das christliche Werk des Jüngermachens mit der Errichtung eines Bauwerks auf Jesus Christus als Grund oder Grundlage (1. Kor. 3:10-15). Voraussetzung dafür ist, dass wir den Menschen helfen, Jesus so kennen zu lernen, wie er in der Bibel beschrieben wird. Dabei müssen wir aufpassen, dass sie nicht uns als diejenigen betrachten, denen sie nachfolgen (1. Kor. 3:4-7). Lenken wir ihre Aufmerksamkeit auf Jesus Christus.
Wurde eine gute Grundlage gelegt, werden die Studierenden verstehen, dass Christus uns ein Beispiel hinterlassen hat, ‘damit wir seinen Fußstapfen genau nachfolgen’ (1. Pet. 2:21). Darauf aufbauend sollten wir sie ermuntern, die Evangelien nicht nur als wahre Geschichte zu lesen, sondern darin auch die Richtschnur für ihr Leben zu erkennen. Helfen wir ihnen, sich nach der Gesinnung und den Eigenschaften auszurichten, die Jesus charakterisierten. Ermuntern wir sie, darauf Acht zu geben, wie Jesus über seinen Vater dachte, wie er mit Versuchungen und Prüfungen umging, wie er sich Gott unterordnete und wie er andere unter den verschiedensten Umständen behandelte. Heben wir hervor, welche Tätigkeit Jesu Leben ausfüllte. Angesichts von Entscheidungen und Prüfungen in seinem Leben wird sich ein Studierender dann fragen: „Wie hätte Jesus in dieser Situation gehandelt? Werde ich durch mein Verhalten echte Wertschätzung für das zeigen, was er für mich getan hat?“
Sprechen wir zur Versammlung, sollten wir nicht davon ausgehen, dass kein Grund besteht, besondere Aufmerksamkeit auf Jesus zu lenken, da unsere Brüder ja schon an ihn glauben. Unsere Aussagen werden noch bedeutungsvoller, wenn wir auf diesem Glauben aufbauen. In Darlegungen über die Zusammenkünfte können wir auch auf Jesu Rolle als Haupt der Versammlung zu sprechen kommen. Geht es um den Predigtdienst, können wir die Aufmerksamkeit auf den Geist lenken, den Jesus bewies, als er das Predigtwerk durchführte. Stellen wir den Predigtdienst im Licht dessen dar, was Christus als König tut, um Menschen einzusammeln, die schließlich bewahrt werden und in die neue Welt gelangen.
Es ist offensichtlich mehr erforderlich, als lediglich grundlegende Tatsachen über Jesus kennen zu lernen. Damit jemand ein wahrer Christ sein kann, muss er Glauben an ihn ausüben und ihn wirklich lieben. Diese Liebe veranlasst zu loyalem Gehorsam (Joh. 14:15, 21). Sie befähigt Menschen, unter widrigen Umständen standhaft im Glauben zu sein, den Fußstapfen Christi alle Tage ihres Lebens nachzufolgen und sich als reife Christen zu erweisen, die „verwurzelt und fest gegründet“ sind (Eph. 3:17). Solch ein Verhalten bringt Ehre auf Jehova, den Gott und Vater Jesu Christi.
„DIESE GUTE BOTSCHAFT VOM KÖNIGREICH“
ALS Jesus das Zeichen seiner Gegenwart und des Abschlusses des Systems der Dinge im Einzelnen darlegte, sagte er Folgendes voraus: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen“ (Mat. 24:14).
Was ist das eigentlich für eine Botschaft, die so weit verbreitet werden soll? Sie handelt von dem Königreich, um das wir Gott bitten sollen. Jesus lehrte uns beten: „Dein Königreich komme“ (Mat. 6:10). In Offenbarung 11:15 wird es als „das Königreich unseres Herrn [Jehova] und seines Christus“ bezeichnet, weil die Herrschaftsgewalt von Jehova ausgeht, der sie auf Christus als König überträgt. Beachten wir jedoch, dass die Botschaft, die gemäß Jesu Worten in unseren Tagen verkündigt werden würde, über das hinausgeht, was seine Nachfolger im 1. Jahrhundert predigten. Sie sagten zu den Menschen: „Das Königreich Gottes hat sich euch genaht“ (Luk. 10:9). Jesus, der zum König gesalbt werden sollte, befand sich damals unter ihnen. Doch gemäß Matthäus 24:14 sagte Jesus voraus, dass eine weitere Entwicklung in der Verwirklichung des Vorsatzes Gottes weltweit verkündigt werden würde.
Der Prophet Daniel erhielt eine Vision von diesem Geschehen. Er sah jemand „wie ein Menschensohn“, Jesus Christus, und diesem wurde von „dem Alten an Tagen“, Jehova Gott, „Herrschaft und Würde und Königtum gegeben, damit die Völker, Völkerschaften und Sprachen alle ihm dienen sollten“ (Dan. 7:13, 14). Dieses Ereignis von universaler Tragweite fand 1914 im Himmel statt. Anschließend wurden der Teufel und seine Dämonen zur Erde hinabgeschleudert (Offb. 12:7-10). Für das alte System der Dinge waren damit die letzten Tage angebrochen. Bevor es vollständig beseitigt wird, wird noch weltweit verkündigt, dass Jehovas messianischer König jetzt von seinem himmlischen Thron aus herrscht. Davon werden die Menschen überall in Kenntnis gesetzt. Ihre Reaktion darauf zeugt von ihrer Einstellung gegenüber dem Höchsten als Herrscher im „Königreich der Menschheit“ (Dan. 4:32).
Es steht allerdings noch mehr bevor — viel mehr! Wir beten zwar weiterhin: „Dein Königreich komme“, aber nicht aus dem Gedanken heraus, die Aufrichtung des Königreiches Gottes liege noch in der Zukunft. Es geschieht vielmehr in dem Sinn, dass das himmlische Königreich auf eine entscheidende Weise handeln möge, wodurch sich dann Prophezeiungen wie Daniel 2:44 und Offenbarung 21:2-4 erfüllen. Das Königreich wird die Umgestaltung der Erde in ein Paradies in die Wege leiten, bewohnt von Menschen, die Gott und ihre Mitmenschen lieben. Wenn wir „diese gute Botschaft vom Königreich“ predigen, weisen wir auf jene Zukunftsaussichten hin. Aber wir machen auch zuversichtlich bekannt, dass Jehova seinem Sohn bereits volle Herrschaftsgewalt übertragen hat. Heben wir diese gute Botschaft hervor, wenn wir über das Königreich Zeugnis ablegen?
Das Königreich erklären. Wie können wir unserem Auftrag nachkommen, Gottes Königreich zu verkündigen? Es gibt zahlreiche interessante Themen für einen Gesprächseinstieg, aber wir sollten recht bald deutlich machen, dass sich unsere Botschaft um Gottes Königreich dreht.
Ein wichtiger Aspekt unserer Tätigkeit besteht darin, Bibeltexte vorzulesen oder zu zitieren, die vom Königreich handeln. Wenn wir über das Königreich sprechen, sollten wir uns vergewissern, ob unser Gegenüber versteht, worum es geht. Die Aussage, dass Gottes Königreich eine Regierung ist, genügt womöglich nicht. Manchen Menschen fällt es wahrscheinlich schwer, bei etwas Unsichtbarem an eine Regierung zu denken. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ihnen diesen Aspekt vor Augen zu führen. Ein Beispiel: Die Schwerkraft ist ebenfalls unsichtbar, aber sie wirkt sich äußerst nachhaltig auf unser Leben aus. Wir können denjenigen, der das Gesetz der Schwerkraft gemacht hat, zwar nicht sehen, aber er verfügt offensichtlich über große Macht. Die Bibel spricht von ihm als dem „König der Ewigkeit“ (1. Tim. 1:17). Oder wir können argumentieren, dass in einem großen Land viele Menschen weder jemals in der Hauptstadt gewesen sind noch ihre Staatsführer persönlich gesehen haben. Sie erfahren lediglich aus den Nachrichten etwas über diese. Ebenso berichtet uns die Bibel, die in mehr als 2 200 Sprachen veröffentlicht worden ist, von Gottes Königreich; sie lässt uns wissen, wem Herrschergewalt übertragen wurde und was das Königreich unternimmt. Der Wachtturm, der in mehr Sprachen veröffentlicht wird als irgendeine andere Zeitschrift, „verkündigt Jehovas Königreich“, wie auf der Titelseite als Zweck angegeben ist.
Um den Menschen verständlich zu machen, was das Königreich ist, können wir einige Dinge erwähnen, die sie von einer Regierung erwarten: wirtschaftliche Sicherheit, Frieden, erfolgreiche Verbrechensbekämpfung, unparteiische Behandlung aller ethnischen Gruppen, ein Bildungswesen und gesundheitliche Betreuung. Zeigen wir, dass nur durch Gottes Königreich all diese und andere natürliche Wünsche der Menschen völlig zufriedenstellend erfüllt werden (Ps. 145:16).
Bemühen wir uns, in den Menschen den Wunsch zu wecken, Untertanen dieses Königreiches zu sein, in dem Jesus Christus als König herrscht. Weisen wir auf die Wunder hin, die er vollbrachte und die als Vorschau auf das dienen, was er als himmlischer König tun wird. Erwähnen wir des Öfteren die anziehenden Eigenschaften, die er offenbarte (Mat. 8:2, 3; 11:28-30). Erklären wir, dass er sein Leben für uns niederlegte, woraufhin Gott ihn auferweckte und ihm unvergängliches Leben im Himmel gab. Von dort aus herrscht er als König (Apg. 2:29-35).
Heben wir hervor, dass Gottes Königreich jetzt im Himmel herrscht. Seien wir uns jedoch im Klaren darüber, dass die meisten Menschen in den gegenwärtigen Verhältnissen keinen Beweis für diese Herrschaft sehen. Gestehen wir ihnen das zu, und fragen wir sie, ob sie wissen, was Jesus Christus als Beweise genannt hat. Stellen wir einige Bestandteile des kombinierten Zeichens in Matthäus, Kapitel 24, Markus, Kapitel 13 oder Lukas, Kapitel 21 heraus. Fragen wir dann, warum Christi Inthronisierung im Himmel zu solchen Verhältnissen auf der Erde führen sollte. Lenken wir anschließend die Aufmerksamkeit auf Offenbarung 12:7-10, 12.
Lesen wir als greifbaren Beweis für das, was Gottes Königreich tut, Matthäus 24:14 vor, und beschreiben wir das umfassende biblische Bildungsprogramm, das es heute gibt (Jes. 54:13). Berichten wir den Menschen von den verschiedenen Schulen, aus denen Jehovas Zeugen Nutzen ziehen — alle gründen sich auf die Bibel und sind kostenlos. Erklären wir, dass wir in über 230 Ländern und Territorien zusätzlich dazu, dass wir den Haus-zu-Haus-Dienst durchführen, Einzelpersonen und Familien kostenlose Bibelkurse zu Hause anbieten. Welche menschliche Regierung kann nicht nur ihren Bürgern, sondern Menschen weltweit solch ein umfangreiches Bildungsprogramm bieten? Laden wir die Menschen ein, in den Königreichssaal zu kommen oder Kongresse der Zeugen Jehovas zu besuchen, um den Beweis dafür zu sehen, wie sich solch eine Belehrung auf das persönliche Leben auswirkt (Jes. 2:2-4; 32:1, 17; Joh. 13:35).
Wird unser Gesprächspartner jedoch erkennen, wie sich das auf sein Leben auswirkt? Wir können taktvoll auf den Zweck unseres Besuches hinweisen, allen Menschen zu zeigen, dass ihnen die Möglichkeit offen steht, sich für ein Leben als Untertan des Königreiches Gottes zu entscheiden. Wie geschieht das? Indem man kennen lernt, was Gott erwartet, und schon heute im Einklang damit lebt (5. Mo. 30:19, 20; Offb. 22:17).
Anderen helfen, das Königreich an die erste Stelle zu setzen. Auch nachdem jemand die Königreichsbotschaft angenommen hat, muss er Entscheidungen treffen. Welchen Platz wird er Gottes Königreich in seinem Leben einräumen? Jesus forderte seine Jünger auf, weiterhin „zuerst das Königreich . . . zu suchen“ (Mat. 6:33). Wie können wir Mitchristen helfen, das zu tun? Dadurch, dass wir darin selbst ein gutes Beispiel geben und darüber sprechen, wie einem das möglich ist. Manchmal kann man auch einfach fragen, ob der Betreffende bestimmte Möglichkeiten in Betracht gezogen hat, oder Erfahrungen erzählen, um zu zeigen, was andere tun. Wir können zu diesem Zweck auch Bibelberichte auf eine Weise besprechen, durch die seine Liebe zu Jehova vertieft wird. Ferner können wir die Realität des Königreiches hervorheben oder zeigen, wie wichtig das Werk des Verkündigens des Königreiches tatsächlich ist. Die besten Ergebnisse werden häufig dadurch erzielt, dass man anderen nicht sagt, was zu tun ist, sondern in ihnen den Wunsch weckt, es zu tun.
Ohne jeden Zweifel lenkt die wichtige Botschaft, die wir alle verkündigen sollen, die Aufmerksamkeit hauptsächlich auf die Wahrheiten über Jehova Gott, Jesus Christus und das Königreich. Diese lebenswichtigen Wahrheiten sollten sowohl in unserer öffentlichen Predigttätigkeit als auch in unserer Versammlung und in unserem Privatleben hervorgehoben werden. Wenn wir das tun, beweisen wir, dass wir die Belehrung der Theokratischen Predigtdienstschule wirklich nutzen.