Das vierte Buch Mose
22 Dann zogen die Israeliten weg und lagerten in den Wüstenebenen Mọabs – von Jẹricho aus auf der anderen Seite des Jordan.+ 2 Bạlak,+ der Sohn von Zịppor, sah, was Israel mit den Amorịtern gemacht hatte, 3 und Mọab bekam große Angst vor dem Volk, weil es so viele waren, ja Mọab graute vor den Israeliten.+ 4 Da sagte Mọab zu den Ältesten von Mịdian:+ „Jetzt wird die ganze Menge hier alles um uns herum verschlingen, wie ein Stier das Gras auf der Weide verschlingt.“
Zu der Zeit war Bạlak, der Sohn Zịppors, König von Mọab. 5 Er schickte Boten zu Bịleam, dem Sohn Bẹors, nach Pẹthor,+ das am Fluss* in seinem Heimatland liegt, um ihn holen zu lassen. Er ließ ihm sagen: „Hier ist ein Volk, das aus Ägypten gekommen ist. Es hat sich über das ganze Land ausgebreitet*+ und lagert direkt vor mir. 6 Bitte komm und verfluche diese Leute für mich.+ Sie sind stärker als ich. Vielleicht kann ich sie besiegen und aus dem Land vertreiben. Denn ich weiß genau: Wen du segnest, der ist gesegnet, und wen du verfluchst, der ist verflucht.“
7 Die Ältesten von Mọab und Mịdian reisten dann mit dem Wahrsagerlohn zu Bịleam+ und überbrachten ihm Bạlaks Botschaft. 8 Da forderte er sie auf: „Bleibt über Nacht hier. Ich gebe euch dann Bescheid, was Jehova mir sagt.“ Also blieben die führenden Männer von Mọab bei Bịleam.
9 Gott kam dann zu Bịleam und fragte:+ „Wer sind die Männer bei dir?“ 10 Bịleam antwortete dem wahren Gott: „Bạlak, der Sohn von Zịppor, der König von Mọab, hat mir eine Nachricht geschickt. Er sagt: 11 ‚Das Volk, das aus Ägypten kommt, hat sich über das ganze Land ausgebreitet*. Komm nun und verfluche sie für mich.+ Vielleicht kann ich gegen sie kämpfen und sie vertreiben.‘“ 12 Gott aber sagte zu Bịleam: „Geh nicht mit ihnen. Du darfst das Volk nicht verfluchen, denn es ist gesegnet.“+
13 Am Morgen stand Bịleam auf und sagte zu Bạlaks Männern: „Geht wieder in euer Land. Jehova erlaubt mir nicht, mit euch zu gehen.“ 14 Da kehrten die führenden Männer von Mọab zu Bạlak zurück und sagten: „Bịleam wollte nicht mit uns kommen.“
15 Bạlak schickte jedoch noch einmal führende Männer hin – noch mehr und noch angesehenere als vorher. 16 Sie kamen zu Bịleam und sagten zu ihm: „Bạlak, der Sohn von Zịppor, hat gesagt: ‚Lass dich bitte durch nichts daran hindern, zu mir zu kommen, 17 denn ich werde dich reich belohnen* und alles tun, was du mir sagst. Also komm bitte und verfluche dieses Volk für mich.‘“ 18 Doch Bịleam antwortete Bạlaks Dienern: „Auch wenn Bạlak mir sein Haus voll Silber und Gold geben würde, könnte ich nichts gegen den Befehl meines Gottes Jehova tun – weder etwas Kleines noch etwas Großes.+ 19 Aber bleibt bitte auch ihr über Nacht hier. Ich will sehen, was Jehova mir noch sagt.“+
20 Gott kam dann in der Nacht zu Bịleam und sagte zu ihm: „Wenn diese Männer gekommen sind, um dich zu holen, geh mit ihnen. Aber du darfst nur das sagen, was ich dir sage.“+ 21 Da stand Bịleam am Morgen auf, sattelte seine Eselin und ging mit den führenden Männern von Mọab mit.+
22 Doch Gottes Zorn flammte auf, weil er ging, und Jehovas Engel stellte sich ihm auf dem Weg entgegen. Bịleam nun ritt auf seiner Eselin und zwei seiner Diener begleiteten ihn. 23 Als die Eselin den Engel Jehovas mit gezücktem Schwert in der Hand auf dem Weg stehen sah, versuchte sie aufs Feld auszuweichen. Doch Bịleam begann sie zu schlagen, um sie wieder auf den Weg zu lenken. 24 Jehovas Engel stellte sich dann auf einen schmalen Weg zwischen zwei Weingärten, der auf beiden Seiten von Steinmauern begrenzt war. 25 Als die Eselin den Engel Jehovas sah, drückte sie sich an die Wand und quetschte Bịleams Fuß ein. Da schlug Bịleam sie erneut.
26 Jehovas Engel ging nun wieder vorbei und stellte sich an eine enge Stelle, wo man nicht nach rechts oder links ausweichen konnte. 27 Als die Eselin den Engel Jehovas sah, legte sie sich unter Bịleam hin. Bịleam wurde wütend und schlug die Eselin immer wieder mit seinem Stab. 28 Schließlich ließ Jehova die Eselin sprechen*.+ Sie sagte zu Bịleam: „Was habe ich dir getan, dass du mich jetzt drei Mal geschlagen hast?“+ 29 „Weil du mich hier zum Narren machst“, antwortete Bịleam der Eselin. „Hätte ich nur ein Schwert in der Hand, ich würde dich töten!“ 30 Da sagte die Eselin zu Bịleam: „Ich bin doch deine Eselin, auf der du dein Leben lang bis heute geritten bist. Bin ich jemals so mit dir umgegangen?“ „Nein!“, gab er zur Antwort. 31 Jehova öffnete Bịleam dann die Augen,+ sodass er Jehovas Engel mit gezücktem Schwert in der Hand auf dem Weg stehen sah. Sofort verbeugte er sich tief und warf sich mit dem Gesicht zum Boden nieder.
32 Jehovas Engel sagte zu ihm: „Warum hast du deine Eselin jetzt drei Mal geschlagen? Ich selbst bin gekommen, um mich dir entgegenzustellen, denn du bist auf einem Weg, der gegen meinen Willen ist.+ 33 Die Eselin hat mich gesehen und versucht, mir nun drei Mal auszuweichen.+ Angenommen, sie hätte das nicht getan! Dann hätte ich dich jetzt schon getötet, sie aber würde noch leben.“ 34 Bịleam sagte zu Jehovas Engel: „Ich habe gesündigt. Ich wusste nicht, dass du es warst, der sich mir auf dem Weg entgegengestellt hat. Wenn das Ganze nun in deinen Augen schlecht ist, kehre ich um.“ 35 Jehovas Engel sagte jedoch zu Bịleam: „Geh mit den Männern. Du darfst aber nur das sagen, was ich dir sage.“ Da ging Bịleam mit Bạlaks führenden Männern weiter.
36 Als Bạlak hörte, dass Bịleam gekommen war, ging er ihm sofort bis zu der moabịtischen Stadt entgegen, die im Grenzgebiet am Ufer des Ạrnon liegt. 37 Bạlak sagte zu Bịleam: „Ich habe dich doch rufen lassen! Warum bist du nicht gekommen? Hast du gedacht, ich könnte dich nicht reich belohnen*?“+ 38 „Jetzt bin ich ja hier“, gab Bịleam Bạlak zur Antwort. „Aber werde ich einfach irgendetwas sagen dürfen? Ich kann nur das sagen, was Gott mir in den Mund legt.“+
39 Da ging Bịleam mit Bạlak nach Kịrjath-Hụzoth. 40 Bạlak schlachtete* Rinder und Schafe und schickte einen Teil davon an Bịleam und die führenden Männer, die bei ihm waren. 41 Am Morgen nahm Bạlak dann Bịleam mit nach Bạmoth-Baal hinauf, von wo er das ganze Volk sehen konnte.+