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  • Die Geschichte des Hakenkreuzes
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Erwachet! 1970
g70 8. 11. S. 21-23

Die Geschichte des Hakenkreuzes

Vom „Awake!“-Korrespondenten in Österreich

ÜBER dem Eingangstor des Lakshmi-Narayan-Tempels in Neu-Delhi ist ein religiöses Symbol zu sehen. Dieses Symbol erscheint auch über einem Tempeltor auf Bali in Indonesien. Ferner erscheint es auf Gewichten der Aschanti Afrikas. Außerdem begegnen wir ihm auf Zauberketten nordamerikanischer Indianer. Aber es befindet sich auch auf einer Darstellung der Fußspuren Buddhas. Ein katholischer Abt in Österreich trug es in seinem persönlichen Wappen, und Adolf Hitler machte es zum Symbol des Dritten Reiches. Ja, es handelt sich um das Hakenkreuz.

Dieses Symbol hat verschiedene Namen erhalten. Im indischen Buddhismus wird die nach rechts gebogene Form „Swastika“ (aus dem Sanskrit; svasti = Glücks- oder Segenszeichen) genannt, und im deutschen Sprachgebiet ist es, wie erwähnt, unter dem Namen Hakenkreuz bekannt.

Wo Hitler es zuerst sah

Hitler brachte, wie er in seinem Buch Mein Kampf schrieb, die Hakenkreuzflagge zum erstenmal im Sommer 1920 vor die Öffentlichkeit. Er und seine Mitverbundenen waren von der neuen Flagge mit ihrem alten Symbol ganz begeistert, und er bemerkt: „Sie wirkte wie eine Brandfackel.“ Wo sah Hitler dieses Zeichen zum erstenmal?

Hitler sah es schon in seinen Kinderjahren. Er wohnte damals in einem kleinen Dorf, nahe dem Benediktiner-Stift Lambach in Oberösterreich. Er war dort für eine Zeit Sängerknabe und wohnte im Winter 1897/1898 im Stift. Über der Brunnengrotte im Stiftshof konnte er das Hakenkreuz und die Jahreszahl 1860 eingemeißelt sehen. Dieses Symbol gehörte zum persönlichen Wappen des Abtes Theoderich Hagn, das „in Blau ein schräggespitztes goldenes Hakenkreuz“a trägt. Dieses Zeichen konnte Hitler zu seiner Zeit auch am Portal des Stiftes sehen.

Machte dieses Symbol schon damals auf den jungen Hitler Eindruck? Die Meinungen gehen auseinander. Doch in dem Buch Aus Adolf Hitlers Jugendland und Jugendzeit heißt es über das Benediktiner-Stift in Lambach: „Hier war es, wo Adolf Hitler zum erstenmal mit dem Hakenkreuz in Berührung kam; ... Selbst wenn Adolf Hitler später aus ganz anderen Motiven zu diesem Symbol gelangt ist, die Tatsache läßt sich nicht aus der Welt schaffen, daß er schon einen Teil seiner Kindheit unter diesem Symbol verbrachte“ (S. 14—16).

R. Lenk schreibt in dem Buch Oberdonau, die Heimat des Führers: „Der Sängerknabe Adolf Hitler sah in dem Wappenschild des Torbogens von Lambach zum erstenmal das kantige Zeichen des Sonnenrades“ (S. 102). Derselbe Schreiber erwähnt in seinem Buch sechs Landkirchen in dem als sehr katholisch bekannten Mühlviertel in Oberösterreich, an denen das Hakenkreuzsymbol erscheint (S. 42).

Viele Leser mögen sich darüber wundern, daß Hitlers politisches Symbol im Wappen eines katholischen Abtes oder an Kirchen erscheint. Wenn man aber näher prüft, wie das Hakenkreuz in der ganzen Welt verwendet wurde, stellt man fest, daß es eher ein religiöses als ein politisches Symbol ist. Das erkennt man, wenn man etwas vertraut wird mit der Geschichte des Hakenkreuzes.

Kirchen der Christenheit

In der Geburtskirche zu Bethlehem tritt einem dieses Zeichen im Fußbodenmosaik entgegen. Jörg Lechler bringt in seinem Buch Vom Hakenkreuz eine Anzahl von Hakenkreuzdarstellungen aus „christlichen“ Kirchen. Unter dem umfangreichen Bildmaterial kann man ein sogenanntes „Hungertuch“ aus dem Ort Heiligengrabe sehen, auf dem die Kleidung Christi mit Hakenkreuzen bedeckt ist. Auch auf einem Altartuch aus der Kirche „Maria zur Wiese“ in Soest erscheint das Symbol. Ferner ist es auf dem Bronzegrabmal des Bischofs Bocholt zu Lübeck und auf mittelalterlichen Münzen des katholischen Bistum, von Mainz und Halberstadt sowie des Erfurter Bischofs Heinrich (1140—1150) zu bemerken.

Im Norden fand es ebenfalls in der christlichen Kunst Verwendung. Auf einer Darstellung in der Kirche von Dalby (Südschweden) trug das Lamm, das Christus darstellen soll, das Hakenkreuz anstatt des einfachen Kreuzes, und in die Kirchenglocke von Utterslev (Dänemark) war es ebenfalls eingegossen.

Von wem haben diese Kirchen der Christenheit und ihre Geistlichen das Symbol übernommen? Es sollte uns nicht überraschen, daß das Hakenkreuz wie viele andere Symbole aus dem Heidentum stammt.

Über die ablehnende Haltung der ersten Christen solchen Symbolen gegenüber lesen wir: „Auch Kreuze beten wir nicht an und wünschen sie nicht. Ihr allerdings, die ihr hölzerne Götter weiht, betet vielleicht hölzerne Kreuze an als Bestandteile eurer Götter. Was sind denn anders die militärischen Feldzeichen und Banner und Fahnen, als vergoldete und gezierte Kreuze? Eure Siegeszeichen haben nicht bloß die Gestalt eines einfachen Kreuzes, sondern erinnern auch an einen Gekreuzigten“ (Bibliothek der Kirchenväter, „Des Minucius Felix Diolag Octavius“, XXIX, 6, 7, Band 14, Ausgabe 1913).

Das Hakenkreuz stammt somit nicht von den ersten Christen, sondern aus einer heidnischen Quelle. Was bedeutete dieses alte Symbol?

Sinnbild der Fruchtbarkeit und des Lebens

Im Gebiet der unteren Donau (Siebenbürgen in Rumänien) wurden Tongefäße mit Hakenkreuzdarstellungen gefunden. In Troja, einer antiken Stadt an der Westküste Kleinasiens, brachten Ausgrabungen Spinnwirtel (Rollen) zutage, auf denen das Hakenkreuz erscheint.

In der gleichen Kulturperiode, in der in Troja und Rumänien das Hakenkreuz erscheint, tauchen Idolplastiken von Frauen im Sinne des Fruchtbarkeitskultes auf. Die Plastiken gleichen oft vollkommen jenen aus Vorderasien. In Troja läßt die Art der Anbringung dieses Symbols am Körper der weiblichen Plastiken erkennen, daß es hier als Sinnbild von Fruchtbarkeit und Leben diente.

In den Schachtgräbern von Mykenä (Griechenland) tritt es uns auf dem reichen Goldschmuck entgegen. Es erscheint auch auf Münzen. Aus Athen kommt eine Vase, auf der eine Beerdigung dargestellt ist. Über den Pferden, die den Totenwagen ziehen, kann man dreimal das Hakenkreuz sehen. Fruchtbarkeitsgöttinnen, die man in Gräbern fand, tragen es an Hals und Brust, und auf einem Tonsarkophag sehen wir die „Herrin des Lebens“, die später als Artemis bekannt wurde, von Hakenkreuzen umgeben. Auf Zypern stand es in Verbindung mit der Lotosblume, und es ziert das Gewand der Göttin Aphrodite, der altgriechischen Göttin der Liebe, von den Römern Venus genannt.

In Troja und im Gebiet der Ägäis versinnbildete das Hakenkreuz somit Fruchtbarkeit und Leben.

Geburtsort des Hakenkreuzes

Im Jahre 1931 wurden die Ausgrabungsergebnisse der Industal-Kultur veröffentlicht. An den Fundstätten Mohendscho-Daro und Harappa wurden die Überreste einer hochentwickelten Stadtkultur ausgegraben, die bereits schon vor unserer Zeitrechnung dort in Blüte stand. Es wurden Siegel mit offensichtlich religiösen Symbolen gefunden, darunter auch Darstellungen des Hakenkreuzes. Die Siegelfunde sollen aus dem dritten Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung stammen.

Es ist interessant, was der Archäologe V. Gordon Childe über die Hakenkreuze zu sagen hat, die man im Industal fand: „Das Hakenkreuz und das Kreuz, die auf Stempeln und Gedenktafeln immer wieder vorkommen, waren wie in Babylon und Elam in der frühesten urgeschichtlichen Periode religiöse und magische Symbole“ (New Light on the Most Ancient East von V. Gordon Childe, S. 184, 185).

Das Hakenkreuz muß somit aus Mesopotamien stammen. Die in Samarra (nördlich von Bagdad, am Tigris) gefundenen Tongefäße, die klar gezeichnet das Hakenkreuz aufweisen, und die Töpferwaren, die man in der frühen Siedlungsschicht der Stadt Susa (Neh. 1:1; Esth. 1:2) fand, lassen erkennen, daß dieses Symbol in ältester Zeit in Mesopotamien bekannt war. Ja, das Hakenkreuz stammt aus dem alten religiösen Mittelpunkt Babylon.

Wenn man die Geschichte des Hakenkreuzes verfolgt, zeigt es sich, daß es ein religiöses Symbol ist. Allerdings ist es im zwanzigsten Jahrhundert auch ein politisches Symbol geworden. Aber derjenige, der es als ein politisches Symbol benutzte, lernte es durch die Kirche kennen, der er angehörte, durch die Kirche, die mit ihm ein Konkordat abschloß, als er zu großer politischer Macht gelangte, durch die Kirche, deren Geistliche für den Sieg seiner Armeen beteten, als diese in den Krieg zogen.

[Fußnote]

a Die Wappen des Benediktiner-Klosters Lambach und seiner Äbte von Georg Grüll, S. 20, 23.

[Bild auf Seite 21]

Aus dem Wappen des Abtes Hagn des Benediktiner-Stiftes Lambach

[Bild auf Seite 22]

Hakenkreuze auf einer Tonschale, gefunden in Susa.

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