Wir beobachten die Welt
Die ärmsten Länder der Welt
◆ Eine Expertengruppe der Vereinten Nationen erstellte eine Liste mit den Namen von 25 Ländern, die nach ihrer Ansicht die ärmsten Nationen der Welt sind. Als Grundlage für die Auswahl dienten folgende Punkte: ein Bruttosozialprodukt pro Kopf der Bevölkerung von 100 Dollar oder weniger, ein zehnprozentiger oder noch geringerer Anteil der Industrieproduktion am Bruttosozialprodukt und eine Analphabetenrate von mehr als 80 Prozent der über 15jährigen im Land. Auf der Liste stehen unter anderem folgende afrikanische Staaten: Äthiopien, Dahome, Malawi, der Sudan, Tansania, Tschad und Uganda. Von den asiatischen Staaten und Inselgruppen wurden Afghanistan, der Jemen, Laos und Westsamoa aufgeführt. Als einziges lateinamerikanisches Land kam Haiti unter die 25 ärmsten Nationen der Welt. Diese Länder sollen zur Erstellung einer Entwicklungsstrategie herangezogen werden.
Kunstfehler im Operationssaal
◆ Eine britische Fachkommission stellte fest, daß im Verlauf von sechs Jahren den Chirurgen 329 Fehlhandlungen, die aktenkundig wurden, unterlaufen sind. In 126 Fällen wurde entweder der falsche Patient operiert oder am richtigen Patienten ein falsches Körperglied chirurgisch behandelt. In den restlichen 203 Fällen wurden Mulltupfer oder Instrumente nach einem chirurgischen Eingriff im Innern des Patienten zurückgelassen. Derartige Fehlhandlungen geschahen meist unter Zeitmangel in kritischen Fällen, die schnell behandelt werden mußten.
Castro spricht anerkennend über katholische Kirche
◆ Der kubanische Ministerpräsident, Fidel Castro, hat sich anerkennend über die katholische Kirche in Lateinamerika ausgesprochen. Zu diesem Lob sehe er sich veranlaßt, weil die Kirche sich in wachsendem Maße auf seiten der revolutionären Bewegung engagiere. Es gäbe eine große Ähnlichkeit zwischen den ersten Christen und den Kommunisten. — Die Tätigkeit der Christen im ersten Jahrhundert war nicht revolutionär, sondern ihr Bestreben war es, „mit allen Menschen Frieden“ zu halten. — Röm. 12:18.
Gehirnschäden durch Haschisch-Genuß
◆ Die beiden Neurologen Dr. Eduard Ebel und Dr. Hans Gralla aus Bielefeld kamen aufgrund von Untersuchungen zu der Feststellung, daß Haschisch-Genuß nach einigen Monaten Gehirnschäden, wie man sie sonst nur bei Schädelverletzungen und schweren Gehirnerkrankungen feststellen kann, verursacht. Die Mediziner haben seit Oktober 1970 100 jugendliche Drogenkonsumenten zwischen 14 und 22 Jahren mit Hilfe des Elektroenzephalogramms (EEG) untersucht. Dabei zeigten sich bei 58 Haschisch- und LSD-Konsumenten krankhafte Veränderungen auf dem EEG. Unter den Opium- und Heroinsüchtigen fanden die Ärzte 22 Personen, deren EEG Veränderungen aufwies, die auf Gehirnschäden schließen lassen. Dr. Eduard Ebel erklärte dazu: „Für mich und meine Mitarbeiter besteht kein Zweifel daran, daß es sich hier überwiegend um unmittelbare Drogenschädigungen handelt.“ Er ist besorgt über die Folgen des Haschisch-Gebrauchs, die nach seiner Meinung nicht wiedergutzumachen sind.
Rekordzahlen bei Abtreibungen
◆ Seit dem Inkrafttreten des liberalisierten Abtreibungsgesetzes vor einem Jahr im amerikanischen Bundesstaat New York haben in der Stadt New York fast 165 000 Frauen von der Möglichkeit der legalen Schwangerschaftsunterbrechung Gebrauch gemacht. In Großbritannien wurden in einem Jahr 80 000 legale Abtreibungen, was eine Verdoppelung der Schwangerschaftsunterbrechung darstellt, ausgeführt.
Patienten als „Versuchskaninchen“?
◆ Führende Ärzte in Großbritannien haben behauptet, daß Patienten als Versuchskaninchen für medizinische Experimente mißbraucht worden seien. In einer Rundfunksendung sagte Dr. Maurice Pappworth, daß Universitätskrankenhäuser an ihren Patienten Experimente vornehmen, die nichts mit den Krankheiten zu tun hätten, an denen sie litten. Er nannte zwei Kliniken, in denen Krebspatienten für die Erforschung von Lebererkrankungen mißbraucht worden seien. Der Präsident des königlichen Ärztekollegiums, Lord Rosenheim, bestätigte die Anschuldigung, daß Patienten für Experimente gebraucht worden seien.
In Deutschland hatte Dr. Hans Mausbach aus Frankfurt harte Kritik an Chefärzten geübt. Gemäß einem Bericht in der Hamburger Morgenpost behauptete Dr. Mausbach u. a.: In den Krankenhäusern würden Versuche an Patienten ohne deren Einwilligung vorgenommen, kommerzielle Interessen beeinflußten die Operations-Entscheidungen, und in den Kliniken würden Gefälligkeitsgutachten für die pharmazeutische Industrie angefertigt. Aufgrund dieser Äußerungen verlor Dr. Mausbach seine Arbeitsstelle in einem Frankfurter Krankenhaus.
Blutaustausch mit einem Pavian
◆ Um einen Alkoholiker an der geschädigten Leber operieren zu können, schloß man ihn während der Operation an den Blutkreislauf eines Pavians an.
In Rotterdam: Trinkwasser aus Plastikbeuteln
◆ In Rotterdam und Umgebung wird Trinkwasser in Flaschen, Plastikbeuteln und Kartonverpackung für 49 bis 56 Cent verkauft. Das aus Norwegen importierte Wasser und das Naß aus garantiert reinen Tiefbrunnen der Provinz Brabant ist in Supermärkten oder auch beim Milchmann zu kaufen. Warum sieht sich die Bevölkerung um und in Rotterdam zu diesem Schritt veranlagt? Die Zeitung Stuttgarter Nachrichten schreibt dazu: „Das direkt aus dem Rhein entnommene Trinkwasser für Rotterdam und Umgebung hat mit 550 Milligramm Salz (Natriumchlorid) pro Liter die Geschmacksgrenze (500 mg) permanent überschritten. Für Patienten, die zu einer salzarmen Diät gezwungen sind, ist das Leitungswasser sogar lebensgefährlich.“ Nach Feststellung des Mainzer Professors Dr. J. Borneff enthalte auch das dem Rhein entnommene Trinkwasser eine „nicht mehr zu verantwortende Konzentration kanzerogener (krebserregender) Stoffe“. Professor Borneff nannte vor allem „Benzypren, Metalle und Metalloide sowie Nitrit, das im menschlichen Magen durch Umsetzung das hochkanzerogene Nitrosamin bilden könne, sowie weitere Schadstoffe aus Industrieabwässern“. Die Rotterdamer Zeitung Algemeen Dagblad trifft die Feststellung, daß „Trinkwasser heute Luxus ist — als Folge eines jahrelangen, jämmerlichen Versagens in Europa“.
Ermordete Menschen verkauft
◆ Die indische Polizei hat zwei arbeitslose Männer verhaftet, denen vorgeworfen wird, mehrere Menschen ermordet und anschließend deren Skelette verkauft zu haben. Einer der beiden Festgenommenen, die bis vor kurzem in der Leichenhalle eines Krankenhauses beschäftigt waren, wurde im Besitz von zwei menschlichen Schädeln angetroffen. Nach Mitteilung der Polizei lockten sie Personen unter dem Vorwand, ihnen Arbeit zu beschaffen, in abgelegene Vorortsstraßen Kalkuttas, wo sie dann ihre Opfer umbrachten. Die Skelette sollen dann später für zirka 45 Mark an Medizinstudenten verkauft worden sein.