Wir beobachten die Welt
Wissenschaft in Israel
◆ Nach Angaben Professor A. Sabins, Präsident des Weizmann-Instituts in Rehovot und Erfinder des Polioserums, verfügt der Staat Israel im Verhältnis zu seiner Bevölkerung über 1,6mal soviel wissenschaftlich publizierende Forscher wie die Vereinigten Staaten und über zehnmal soviel wie die Sowjetunion. Im Verhältnis zum Bruttosozialprodukt ist die Anzahl der israelischen Forscher fünfmal so hoch wie die der USA und zwölfmal so hoch wie die der Sowjetunion.
Ansicht der Geistlichkeit über das Sittengesetz
◆ Es gibt Geistliche der Lutherischen Kirche Dänemarks, die die sittlichen Maßstäbe der Bibel zugunsten derjenigen, die sich jeder selbst aufstellt, ablehnen. Diesbezüglich äußerte sich Dean Harald Sandback von der Hafen-Kirche Kopenhagens: „Jedermann kann seine sittlichen Maßstäbe selbst festlegen ... Wenn du im Neuen Testament nach Sittengesetzen suchst, wirst du umsonst suchen.“ Der Geistliche G. Hintze schreibt in dem lutherischen Kirchenblatt Vedbœk-Gl. Holte Kirkehilsen, daß die „Maßstäbe und Grundsätze des Verhaltens in der Bibel nicht in Wirklichkeit den christlichen Glauben ausmachen, sondern immer wieder neu aufgestellt werden müssen und von dem Ort, von der Zeit und von denen, die sie gebrauchen, abhängig sind“. Der Geistliche Carl Blem bemerkt in der Kopenhagener Zeitschrift Rødovre Avis folgendes darüber: „In der heutigen Zeit der sittlichen Verwirrung kann die Kirche nur eines sagen: Eure Sünden sind vergeben. Das ist die Einstellung der Kirche über die Jugend und Sittlichkeit, die Sexualität, die Empfängnisverhütung und den vorehelichen Geschlechtsverkehr ..., und es gibt keine Autorität, die sagt, was richtig ist, sondern jeder hat die Freiheit, die Autorität anzuerkennen, die er sich wählt, und ihr zu folgen.“ P. G. Lindhardt, Professor der Theologie, sagt dazu: „Die christliche Sittlichkeit besteht aus nichts anderem als aus der persönlichen Verantwortung, und deshalb kann man verstehen, daß man nichts gegen Geschlechtsbeziehungen Unverheirateter auf biblischer Lehrgrundlage einwenden kann.“ Die sittlichen Maßstäbe der Bibel sind jedoch sehr deutlich und in krassem Gegensatz zu den oben geäußerten Ansichten.
Vulkan Ätna gewachsen
◆ Der höchste und aktivste Vulkan Europas, der Ätna auf Sizilien, ist nach Angaben des Vulkanologischen Instituts in den vergangenen fünfzehn Jahren um 77 Meter „gewachsen“. Statt der auf den meisten Karten angegebenen 3 263 Meter. mißt er jetzt 3 340 Meter. Zur größten „Aufstockung“ durch Lava und Asche kam es während des langen Ausbruchs im vergangenen Frühjahr.
„Raketen-Feuerwehr“ auf dem Flugplatz
◆ Die vielen Unfälle bei Start und Landung der Flugzeuge auf den Flughäfen gaben Anlaß, nach einer Möglichkeit zu suchen, die dabei oft entstehenden Brände schneller zu löschen. Schäden am Fahrwerk, charakteristische Unfallursachen, führten nach Beobachtungen zu folgendem Unfallsverlauf: Bei einer startenden oder landenden Maschine knickt das Fahrwerk ab, so daß bei dem rutschenden Flugzeugrumpf über den Beton der Rollbahn Funken und Hitze entstehen und die Treibstofftanks beschädigt werden. Der Treibstoff fließt aus, und die havarierte Maschine fängt im Nu Feuer. Bis die Flughafenfeuerwehr die Unfallstelle erreicht hat, vergehen einige Minuten, in denen sich der Brand ausgeweitet hat. Für zunächst unverletzt gebliebene Passagiere gibt es dann meist kein Entrinnen mehr. Daher suchten der Frankfurter Feuerwehrchef und der hessische Landesbranddirektor in Zusammenarbeit mit einem Computerfachmann nach einem Mittel, das imstande wäre, Löschpulver in Sekundenschnelle zum brennenden Flugzeug zu transportieren, so daß nicht erst Minuten vergehen, bis die Löschaktion beginnen kann, sondern damit das Feuer in Schach gehalten wird. Dem Forscherteam bot sich die Rakete als ideales Beförderungsmittel an. Elektronisch gesteuerte Raketen, die chemisches Löschpulver tragen, sollen am Rande des Flughafens in Verbindung mit einem Computersystem installiert werden. Sobald der Alarmknopf bei entstandenem Brand ausgelöst wird, visiert der Computer das Ziel an, programmiert die Zielautomatik der Raketen und löst den Abschuß aus. Innerhalb von Sekundenbruchteilen sind die Feuerlösch-Raketen über dem brennenden Flugzeug, wo sie in rund 20 Meter Höhe explodieren und ihre Löschpulver-Ladung auf die Maschine hinunterrieseln lassen. Da zu jeder Raketen-Feuerwehr drei Werfereinheiten mit je 40 Raketen gehören, ist es möglich, innerhalb weniger Sekunden insgesamt 6 000 Kilogramm chemische Löschmittel über dem brennenden Flugzeug niedergehen zu lassen. Diese Menge würde ausreichen, um das ausgebrochene Feuer unter Kontrolle zu halten, bis die Flughafenfeuerwehr mit ihren Löschfahrzeugen am Unfallort eingetroffen ist. Der Frankfurter Rhein-Main-Flughafen soll als erster mit dieser Löschanlage ausgestattet werden.
Gefahr für das jüdische Volk
◆ In der heutigen Zeit sei für das jüdische Volk nicht der Antisemitismus die größte Gefahr, sondern die Assimilation der jüdischen Gemeinschaften in der Welt. Diese Ansicht äußerte der Präsident des Jüdischen Weltkongresses, Nahum Goldmann. Das jüdische Volk habe während all der Jahrhunderte unter Verfolgung gelebt und die einzigartige Fähigkeit zum Überleben in schlechten Zeiten entwickelt. Jetzt käme es auf die Kunst an, auch in guten Zeiten jüdisch zu bleiben.
Ansteigen der Banküberfälle
◆ Die Zahl der Raubüberfälle auf Banken und öffentliche Kassen hat sich in der Bundesrepublik in den letzten zehn Jahren mehr als versechsfacht. Während man 1960 und 1961 noch jeweils 53 Fälle registrierte, wurden im letzten Jahr 320 Überfälle auf Banken und Kassen verübt. Im Jahre 1967 wurden sogar 430 Fälle registriert. Die Aufklärungsquote bei diesen Verbrechen lag in den Jahren 1968 bis 1970 bei 55 Prozent. Keine offiziellen Angaben gibt es bisher darüber, wie hoch die geraubten Summen insgesamt waren und wieviel davon den Räubern wieder abgenommen werden konnte.
UNO in einer ernsten Krise
◆ Der neue Generalsekretär der Vereinten Nationen, Waldheim, bemerkte kurz nach seinem Amtsantritt, daß sich die UN in einer der ernstesten Krisen seit ihrer Gründung befänden. Das Behandeln des Konfliktes zwischen Indien und Pakistan in den UN wäre dem Prestige der Vereinten Nationen sehr abträglich gewesen. Die Krise der UN sei ein Spiegelbild der Weltsituation.
Amerika bleibt Weltmacht
◆ Die Vertreter der Vereinigten Staaten gaben auf der NATO-Konferenz in Brüssel unmißverständlich ihren atlantischen Bundespartnern und der Sowjetunion zu verstehen, daß sich Amerika als Weltmacht fühle und seine Positionen ebenfalls in Europa nicht aufgeben werde. Die Vereinigten Staaten sähen sich als Siegermacht, die aus dem letzten Krieg Anrechte und Ansprüche habe, verpflichtet, bei einer Neuordnung in Europa mitzuwirken und nicht der Sowjetunion allein die Entspannungspolitik zu überlassen.
Fristlose Entlassung eines Polizisten
◆ Der erfolgreichste Polizist der New Yorker Polizeibehörde ist fristlos entlassen worden. Der Rauschgiftexperte hatte in den letzten zwei Jahren Drogen im Werte von 142 Millionen Dollar beschlagnahmt. Jetzt soll er selbst Rauschgift unterschlagen haben.