Wir beobachten die Welt
‘Es wird Erdbeben geben’
◆ Der Erdbeben-Informationsdienst der Vereinigten Staaten in Washington hat jetzt mitgeteilt, daß im Jahre 1973 in sieben Ländern 650 Menschen bei Erdbeben ums Leben gekommen sind. Dabei wurde Mexiko mit 595 Todesopfern am härtesten betroffen. Außerdem starben aber auch Menschen in Costa Rica, auf den Philippinen, in Algerien, auf den Azoren, im Iran und in Kolumbien durch Erdbeben. — Jesus sagte in seiner Prophezeiung über das Ende dieses Systems: „Denn Nation wird sich gegen Nation erheben und Königreich gegen Königreich, und es wird Lebensmittelknappheit und Erdbeben an einem Ort nach dem anderen geben“ (Matth. 24:7).
Hohe Giftwerte in der Muttermilch
◆ Wissenschaftler der Universität Münster (Westfalen) haben in der Muttermilch einen bedenklichen Gehalt an giftigen Chemikalien entdeckt. Demnach ist der lebenspendende Saft bereits zehnmal stärker verseucht, als es beim Tierprodukt erlaubt ist. Zu diesem Thema kann man in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung lesen: „Professor Ludwig Acker und Dr. Erhard Schulte fanden in der Muttermilch erhebliche Rückstände an Hexachlorbenzol (HCB). Es handelt sich um ein sogenanntes Pestizid. Die Landwirtschaft benutzt das Mittel vorwiegend zum Beizen von Saatgut. Gemäß den Richtlinien in der Bundesrepublik muß die Konzentration an HCB im Fett der Kuhmilch unter 0,5 Einheiten liegen. Bei Müttern wurde ein Durchschnittswert von 5,3 Einheiten festgestellt, in Einzelfällen konnten die Forscher das Dreißigfache der zuträglichen Dosis nachweisen.
Dr. Schulte gab in diesem Zusammenhang weiter bekannt, daß Pestizide in größeren Mengen die Organe mißbilden. Vergiftete Hühner, die überlebten, hatten Wasserbeutel am Herzen sowie Wucherungen besonders an Nieren und Leber. In der Türkei habe sich unlängst gezeigt, daß sich die Haut von Personen, die eine reichliche Portion Hexachlorbenzol abbekommen hätten, mit einem ekelhaften Ausschlag überzogen habe.
Todesfallen für unsere Zugvögel
◆ Auf einer von der Zoologischen Gesellschaft in Frankfurt a. M. veranstalteten Ausstellung wurden u. a. Netze, Fallen und Leimruten gezeigt sowie winzige Käfige, in denen die zumeist grausam geblendeten Lockvögel unmittelbar vor oder über den Jagdhütten der Jäger jenseits der Alpen aufgehängt werden, um mit ihren durch Schmerz und Furcht erzwungenen Lockrufen ihre Artgenossen hinter den lauernden Jägern ins Feuer zu locken.
Die EWG-Kommission in Brüssel hat kürzlich ein an die Adresse Italiens gerichtetes Warnschreiben veröffentlicht und darin die jährlich von Jägern und Fallenstellern zur Strecke gebrachten Opfer unter den Vögeln mit mehr als 200 Millionen angegeben. Es hieß darin, daß sich darunter mehr als 50 Millionen kleine Singvögel wie Finken, Rot- und Blaukehlchen, Zaunkönige und Grasmücken sowie Lerchen, Drosseln und Stare befänden. Das amtliche Italien hat aber bisher sämtliche aus allen Ländern Europas kommenden Beschwerden völlig unbeachtet gelassen, was allein aus der Tatsache hervorgeht, daß im vergangenen Jahr 2 Millionen Jagdscheine ausgegeben und mehr als 400 000 Vogelfänger lizenziert wurden.
Das „Bomben“-Geschäft
◆ Wie aus einem von der „U.S. Arms Control and Disarmament Agency“ veröffentlichten Bericht hervorgeht, sind von 1961 bis 1971 in der Welt Kriegswaffen im Gesamtwert von umgerechnet etwa 117,585 Milliarden DM gehandelt worden, wobei die Jahresumsätze der Waffenhändler von 5,676 Milliarden DM im Jahre 1961 auf 12,42 Milliarden DM im Jahre 1971 anstiegen. Die offizielle Liste der Waffenlieferanten umfaßt 54 Länder, wobei die USA und die UdSSR an der Spitze stehen.
In nur einer Stunde ...
◆ Britische Wissenschaftler haben jetzt eine Anzahl Geschehnisse zusammengestellt, die sich während einer Stunde, in der wir vielleicht schlafen oder sonstwie untätig sind, auf der Erde abspielen.
In einer Stunde ist die Erde rund 99 000 Kilometer durch den Weltraum gerast. 12 000 Babys wurden geboren, davon 2 000 in China. 1 000 Autos rollten in aller Welt von den Fließbändern, während in den USA 100 Menschen überfallen wurden.
In derselben Zeit liefen 70 Schiffe in allen fünf Kontinenten Häfen an oder begaben sich auf große Fahrt. Geschäftsleute führten in der gleichen Zeit durchschnittlich neun Telefongespräche und diktierten drei Briefe. Beschäftigte Leute haben während dieser 60 Minuten etwa 5 000 Wörter gesprochen, 500mal mit den Augenlidern gezwinkert, während ihr Herz insgesamt zwei Tonnen Blut durch den Körper gepumpt hat. Die Hitze, die ein Mensch abgibt, würde ausreichen, um einen halben Liter Wasser zum Kochen zu bringen. Und dies alles in einer einzigen Stunde!
Hunde-Hotels in Amerika
◆ Die 32,6 Millionen Hunde, die mehr oder weniger friedlich neben 22 Millionen Katzen in den Heimen der amerikanischen Bürger leben, erfreuen sich teilweise eines hohen Lebensstandards. Sie verzehren jährlich 6 Millionen Pfund sauber verpacktes Hundefutter, das rund eine Milliarde Dollar kostet. Weitere 300 Millionen Dollar werden jährlich für Leinen, Bürsten, Mundspray, Hundenagellack und Maxiknochen zum Spielen bis zum Gewicht von 10 Kilogramm ausgegeben.
Wenn ihre Besitzer an den Wochenenden einen Ausflug unternehmen, können die Hunde, die kürzlich eine Washingtoner Abendzeitung die „heiligen Kühe Amerikas“ nannte, in einem Hunde-Hotel abgegeben werden. In dem Übernachtungspreis, der je nach Größe des Hundes drei bis fünf Dollar beträgt, ist Berieselung mit leiser Musik bei Tag und bei Nacht und im Sommer auch gekühlte Luft eingeschlossen.
Kommt die Todesstrafe wieder?
◆ Während besonders nach dem Zweiten Weltkrieg zahlreiche Länder die Todesstrafe abschafften und diese gesetzliche Regelung als einen besonderen Fortschritt betrachteten, wird angesichts der zunehmenden Brutalität und auch angesichts der Tatsache, daß etwa 70 Prozent aller Straftäter rückfällig werden, der Ruf nach der Wiedereinführung der Todesstrafe immer lauter. Zu den Ländern, die bezüglich der Wiedereinführung der Todesstrafe schon Schritte unternommen haben, gehören die Vereinigten Staaten, wo der Senat eine Gesetzesnovelle verabschiedet hat, nach der gegen bestimmte Kapitalverbrecher die Todesstrafe verhängt werden kann.
Kinder zu Tode geprügelt
◆ Nach Angaben des Deutschen Kinderschutzbundes werden jährlich etwa 600 Kinder von ihren Eltern oder Verwandten zu Tode geprügelt. Allerdings würden davon nur 100 Fälle aktenkundig, während die Übrigen 500 im dunkeln blieben. Diesen besorgniserregenden Aufschluß ergänzte die Vorsitzende des nordrhein-westfälischen Kinderschutzbundes mit weiteren Angaben, wonach jedes Jahr 6 000 Kinder mit gefährlichen Gegenständen so schwer mißhandelt werden, daß sie in Krankenhäuser gebracht werden müssen. Die unbekannt bleibenden Fälle, bei denen die Verletzungen glimpflicher seien, lägen jedoch um 90 Prozent höher. Die schwersten Mißhandlungen seien bei Kindern bis zu drei Jahren registriert worden.
1975 — „Heiliges Jahr“
◆ Wie im Vatikan jetzt bekanntgegeben wurde, wird das von Papst Paul VI. verkündete „Heilige Jahr“ am 24. Dezember 1974 um 22.30 Uhr vom Papst selbst in einer feierlichen Zeremonie in der Peterskirche eröffnet. Darauf soll die Weihnachtsmesse folgen. Die Zeremonie der Eröffnung der „heiligen Türen“ in drei weiteren römischen Erzbasiliken soll am 25. Dezember stattfinden.
Annäherungsversuche
◆ Zu den zahlreichen Bemühungen der beiden großen Konfessionen, zu einer gewissen Annäherung zu kommen, gehört auch das von katholischen und evangelischen Theologen gemeinsam herausgegebene „Neue Glaubensbuch“. Natürlich hat sich zu seinem Inhalt keine kraftvolle protestierende Stimme zu Wort gemeldet wie einst im Mittelalter. Lediglich einige Pfarrer verschiedener evangelischer Landes- und Freikirchen, die es begrüßten, daß in dem Buch keiner Kirche ein Exklusivitätsanspruch zugesprochen werde, übten etwas gedämpfte Kritik, indem sie bemerkten, die Rechtfertigungslehre sei in einer dem evangelischen Verständnis entsprechenden Weise in den Ausführungen über Kirche, Priestertum, Bußinstitut und die Hierarchie ausgeklammert geblieben. Von katholischer Seite sprach der Erzbischof von Freiburg von der Gefahr des Ausweichens ins Flache und Laue, von der Gefahr der allzu großen Anpassung. Zu dem Kapitel „Schöpfungsglaube und Naturwissenschaft“ sagte er, das dort Gesagte „komme einem Verzicht auf eine christliche Schöpfungslehre gleich und sei eine Leugnung des ersten Satzes des Apostolischen Glaubensbekenntnisses“. Immerhin, das „Neue Glaubensbuch“ ist das gemeinsame Produkt katholischer und evangelischer Theologen.
Aus dem gleichen Grund — „eine Annäherung der Christen aller Bekenntnisse“ herbeizuführen — hat sich jetzt auch Papst Paul VI. zu Wort gemeldet und gemäß dem Schwarzwälder Boten „ein neues Bild der Jungfrau Maria entworfen“ und in diesem Zusammenhang betont, daß die Marienverehrung in ihrem historischen Zusammenhang „objektiv“ sein solle wobei alles „offenkundig Legendäre und Falsche beseitigt werden“ müsse. Maria sei für die moderne Frau, die bestrebt sei, im öffentlichen Leben Entscheidungen mitzuvollziehen, „nicht die ausschließlich mit ihrem göttlichen Sohn beschäftigte Mutter“.
100 Wirbeltierarten ausgerottet
◆ Sir Peter Scott, Vorsitzender der Tier- und Naturschutzorganisation „World Wildlife Fund“ und Sohn des Antarktisforschers Captain Scott, berichtete in einem Vortrag an der Universität Cuelph in der kanadischen Provinz Ontario, daß die Menschen allein in diesem Jahrhundert bisher 100 Arten von Wirbeltieren ausgerottet hätten. Warnend fügte er hinzu, die Menschheit vernichte die irdische Umwelt durch „Unwissenheit, Sorglosigkeit, Habgier und Unfähigkeit weiterzudenken“. In diesem Jahrhundert habe sich der Prozentsatz der Ausrottung ganzer Gattungen vervierfacht. Gegenwärtig seien etwa 20 000 Pflanzensorten von der Ausrottung bedroht.
Fragen und keine Antworten
◆ In einer Zeit, in der in zunehmendem Maße revolutionäre oder auch vom Volk gewählte neue Regierungen alte ablösen und lautstark verkündete Programme mehr oder weniger nur noch Utopien bleiben, stellen viele Zeitgenossen die Frage, ob es überhaupt noch zu der von vielen Menschen erhofften Umstellung der Weltwirtschaftsordnung komme, so daß die Welt dann mit Hilfe gerechter Regierungsformen regiert werde. Zu diesem Thema vorliegende Erklärungen zwingen zu ernstem Nachdenken, so zum Beispiel die Äußerung, die Mao Tse-tung gegenüber Nixon machte: „Die Revolution wird die einzige feste Größe sein, mit der wir beide rechnen können.“
Ein bekannter Leitartikler sagte schon 1971 zu dem gleichen Thema: „Zu unserer Situation gibt es eine Lösung so wenig wie eine Antwort auf die Frage, warum die Fische einst aufs Land kamen.“ (Dies ist die Vorstellung von Evolutionisten, die die Schöpfung leugnen.) Doch der Gott, der Himmel und Erde gemacht hat, läßt jetzt weltweit bekanntmachen, daß einzig und allein Gottes Königreich die dem Menschen unlösbar erscheinenden Probleme lösen wird, während er zu denen, die noch für eine göttliche Unterweisung zugänglich sind, spricht: „Oder befasse dich mit der Erde, und sie wird dich unterweisen, und die Fische des Meeres werden es dir verkünden. Wer unter all diesen erkennt nicht gut, daß die Hand Jehovas selbst dies getan hat?“ (Hiob 12:8, 9). Denen aber, die fortfahren zu erklären, die Fische hätten einst aus unerklärlichen Gründen das Wasser verlassen und seien aufs Land gegangen, sei noch die Frage gestellt, warum die Fische jetzt nicht mehr das Wasser verlassen und aufs trockene Land gehen, denn dafür gäbe es jetzt bei der Wasserverschmutzung tatsächlich verständliche Gründe.
Können Goldhamster dem Menschen gefährlich werden?
◆ Zu diesem Thema hat jetzt das Bundesgesundheitsministerium Stellung genommen und auf eine mögliche Gesundheitsgefährdung durch Goldhamster hingewiesen. Ein Teil dieser Tiere scheide insbesondere in den ersten drei Lebensmonaten, ohne selbst ein Krankheitszeichen zu zeigen, ein Virus aus, das beim Menschen zu Hirnhautentzündungen führen könne. Inzwischen hat sich zusätzlich der Verdacht ergeben, daß es bei einer Infektion während der Schwangerschaft zu erheblichen Mißbildungen des Kindes kommen könne. Daher müsse bis zu einer weiteren Klärung schwangeren Frauen dringend abgeraten werden, solche Tiere im Haus zu halten, erklärte das Ministerium.
Auch der Praxis-Kurier sieht sich jetzt veranlaßt, vor Fadenpilz-Infektionen zu warnen, und nennt außer Hamstern auch Hasen, Meerschweinchen, Siam- und Perserkatzen sowie verschiedene Hunderassen als Überträger.
Hackfleisch nicht lange lagerfähig!
◆ Die Aktion „Das sichere Haus“, eine Bundesorganisation zur Verhütung von Unfällen im Haushalt und in der Freizeit, warnte in München vor der hohen Bakterienanfälligkeit zerkleinerter Fleischsorten. Es wird betont, daß Hackfleisch und Tatar unbedingt bald nach dem Einkauf oder bei Kühlschranklagerung noch am gleichen Tag gegessen werden müssen. Nach der Statistik dieser Organisation sterben jährlich 2 400 Menschen an Vergiftungen.