Wir beobachten die Welt
Stirbt unser blauer Planet?
◆ Zu diesem Thema kann man im AOK-Gesundheitsblatt folgendes lesen: „Die Katastrophe scheint unaufhaltsam: In den nächsten 31 Jahren wird sich die Menschheit verdoppeln; statt knapp 4 Milliarden werden es im Jahr 2005 fast 8 Milliarden Menschen sein und so fort in steigendem Tempo. Was uns heute in den Hungergebieten Abessiniens oder im Sahelgürtel entsetzt, ist nichts im Vergleich zur bevorstehenden Katastrophe: In den nächsten 20 Jahren werden Hunderte von Millionen, ja Milliarden Menschen verhungern, und der Bevölkerungsdruck wird wie eine Sturzflut alle Dämme niederreißen. Die Bevölkerungsexplosion wird aus der jetzigen Energiekrise schon bald eine Energiekatastrophe machen. Auch die Erschließung neuer Energiequellen wird den immer rascher steigenden Bedarf nicht annähernd decken. Dazu Prof. Haber: ,Wir verlieren laufend an Boden. Ernst zu nehmende Leute erwogen schon bei der letzten Mißernte, eine Million Inder verhungern zu lassen, weil es sonst nach der nächsten Mißernte drei, dann zehn und zwanzig Millionen sein werden, denen niemand mehr wird helfen können. So weit sind wir schon ...!‘ Im Verhältnis zum vorhandenen Energiepotential dürfte es auf der Erde nur rund 500 Millionen Menschen geben, das ist ein Achtel der heutigen Bevölkerung — so viel wie zur Zeit der Renaissance. Es gibt nur eine Alternative: Die Geburtenrate muß drastisch heruntergehen, oder die Sterberate wird katastrophal ansteigen, d. h., Millionen werden verhungern.“
Das ist nur einer von vielen Gründen, die Jehova zum Handeln veranlassen werden, um das Menschengeschlecht zu retten.
Höchste Selbstmordquote im Frankfurter Bahnhofsviertel
◆ Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, ist die Bundesrepublik eines der Länder mit der höchsten Selbstmordquote. Jährlich sind es etwa 13 000 Menschen, die ihrem Leben selbst ein Ende bereiten. Die höchsten Quoten haben die Großstädte zu verzeichnen. So entfallen z. B. in München 2,6 Selbstmorde auf 10 000 Einwohner. In Hamburg sind es 3,1, in West-Berlin 4, während das Frankfurter Bahnhofsviertel, das besonders als ein Gebiet des Vergnügens bekannt ist, den traurigen Rekord von 6 Selbstmorden je 10 000 Einwohner zu verzeichnen hat.
Deutscher Evangelischer Kirchentag 1975
◆ Die Evangelische Akademie Loccum hat als Auftakt nach der Sommerpause Ende August ein Treffen zur Vorbereitung des nächsten Deutschen Evangelischen Kirchentages durchgeführt, der 1975 in Frankfurt abgehalten werden und unter dem Leitwort stehen soll: „In Ängsten — und siehe wir leben“.
Arena frei für Stierkämpferinnen
◆ Die 25jährige Stierkämpferin Angela Hernández Gómez hat nach einem zweijährigen Anlauf ihren ersten Kampf gewonnen. Zwar hat sie noch keinen Stier besiegt, aber die spanischen Behörden; denn nach einer entsprechenden Verfügung, die jetzt der spanische Innenminister unterzeichnet hat, darf die junge Spanierin künftig in den Arenen als Matadorin auftreten. Sie mußte allerdings noch drei Fehlstarts hinnehmen, weil ihr bei ausverkauften Arenen jeweils in letzter Stunde vom Polizeiamt ein striktes Verbot für ihr Auftreten auferlegt wurde. Nun sind aber auch diese Hindernisse beseitigt, und bald wird in Spanien die erste Frau unter den Klängen eines Paso doble in die Arena einmarschieren und sich dem ersten Stier stellen, obwohl sie weiß, daß es ein Spiel mit dem Tode ist. Denn es gibt keinen Stierkämpfer — ganz gleich, ob er berühmt ist oder namenlos —, dessen Körper nicht mit Narben übersät ist. Die Verletzungen sind meist fürchterlich. Darüber hinaus ist die Gefahr des Verblutens oder der Blutvergiftung sehr groß. Ja es dürfte dieser jungen ehrgeizigen Frau auch nicht unbekannt sein, daß zu den Opfern ihres Berufes auch die beiden besten Stierkämpfer des Jahrhunderts Joselito und Manolete, gehörten, ja, daß im Jahre 1934 allein im August die Stiere 8 ihrer menschlichen Gegner grausam töteten.
Wie weit hat sich doch der Mensch von seinem ursprünglichen Auftrag, die animalische Schöpfung zu hegen und zu pflegen und sie sich untertan zu machen, entfernt! Jetzt will er das Blut der Tiere sehen und beweisen, daß er der Stärkere ist.
Sterbende Stiere weinen
◆ Stierkämpfe enden mit Tränen — die zwar nicht der siegreiche, strahlende Matador, sondern der niedergestoßene Stier vergießt. Das fand jetzt ein Tierarzt heraus, der klinische Studien an 42 Bullen vornahm, die aus 6 verschiedenen Stierfarmen stammten und in den Jahren 1971 und 1972 in die Stierkampfarena von Cordoba gebracht worden waren. Der Arzt behauptet, daß in dem Stier, wenn er mit bewimpelten Lanzen gestochen, mit dem roten Tuch gereizt und vom Matador niedergestoßen wird, psychologische Veränderungen vor sich gehen, die seine Sicht beeinflussen. Die Schmerzen, die so dem Tier zugefügt würden, sowie die Aufregung erzeugten bei ihm einen zunehmenden Tränendruck. In den letzten Minuten vor seinem Tode weine der Bulle und gebe den Kampf auf, sagt der Tierarzt.
Jugendalkoholismus nimmt zu
◆ Wie berichtet wird, greifen immer mehr Jugendliche vor dem vierzehnten Lebensjahr zur Alkoholflasche. Dazu teilte kürzlich das Bundesgesundheitsministerium mit, daß die jüngsten Umfrageergebnisse auf eine Zunahme des Jugendalkoholismus hindeuten. Viele jugendliche Drogenkonsumenten hätten sich nun dem Alkoholismus zugewandt. Der erste Rausch im Kindesalter sei heute keine Ausnahme mehr. Ausschlaggebend dafür sei nicht zuletzt das Trinkverhalten der Eltern.
Erschütternd ist in diesem Zusammenhang eine Meldung aus dem Hamburger Abendblatt vom 3. September 1974, daß sich die Kriminalpolizei und die Psychologen mit der Bluttat eines Kindes befassen müssen. In einer Wohnung war ein elfjähriger Junge mit einem Messer auf seine zehnjährige Schwester losgegangen und hatte sie mit mehreren Stichen schwer verletzt. Wie verlautet, soll der Junge angetrunken gewesen sein.
Zwei Mark für ein verhungerndes Kind
◆ Während heftige Regenfälle in den Provinzen Assam, Westbengalen, Bihar und Kerala zu Überschwemmungen führten und große Ernteschäden anrichteten, stellte sich der Monsunregen in Orissa, Andhra Pradesh, Gujarat und Rajasthan nur dürftig oder gar nicht ein. Das bedeutet, daß Indien in eine schwere Hungersnot zu stürzen droht. Doch die Zentralregierung in Neu-Delhi hat weder ausreichend Geld noch Getreide, um mit der sich immer deutlicher abzeichnenden Krise fertig zu werden. Die Lagerhäuser sind leer, und die Ernteschätzungen sind ad absurdum geführt worden. Die Eigenproduktion, die auf 115 Millionen Tonnen Getreide geschätzt worden war, wird bestenfalls 105 Millionen Tonnen einbringen. Dazu kommt, daß skrupellose Händler und reiche Farmer Vorräte horten, um auf dem schwarzen Markt höhere Preise zu erzielen, während die Lage auf dem Weltmarkt äußerst angespannt ist. Zehntausende von hungernden Dorfbewohnern versuchen in die Zentren der Städte vorzudringen, die ihnen aber ebenfalls kaum eine Überlebenschance geben. Ein Regierungsbeamter, der eine Reise durch Westbengalen machte, sagte: „Ich sah viele von ihnen sterben.“ Aus Midnapur im selben Unionsstaat berichteten indische Zeitungen sogar, daß verzweifelte Eltern ihre Kinder für zwei Mark je Kopf verkauften, um sie vor dem Hungertod zu bewahren.
Indien hat schätzungsweise 2,4 Milliarden Ratten
◆ Aus einem Landwirtschaftsbericht, der in Neu Delhi veröffentlicht wurde, geht hervor, daß es gemäß der Statistik in Indien zur Zeit schätzungsweise 2,4 Milliarden Ratten gibt. Das bedeutet, daß bei einer Bevölkerungszahl von 580 Millionen auf jeden Inder — statistisch gesehen — ca. fünf Ratten kommen die jedes Jahr mehr als acht Millionen Tonnen Getreide fressen oder vernichten. Das ist doppelt soviel, wie die indische Regierung allein in diesem Jahr zur Versorgung der Bevölkerung importieren mußte.
Weltraumflüge und die menschlichen Grenzen
◆ Nachdem die Ergebnisse der amerikanischen Skylab-Flüge bekanntgeworden sind, müssen die Organisatoren der Raumflüge zu anderen Planeten erkennen, daß dem Menschen nach dem gegenwärtigen Stand der Wissenschaft nicht einmal Flüge zum Mars möglich sind.
Dr. Leo Lutwak von der Universität in Los Angeles sagte zu diesem Thema, die Auswertungen der medizinischen Skylab-Ergebnisse in Houston hätten ergeben, daß die Verluste von Kalzium in den Knochen so hoch seien, daß ein Raumflug etwa zum Mars, der eineinhalb bis drei Jahre dauern würde, von den Astronauten nicht ohne ernsthafte Schäden überstanden werden könne. Nach seiner Meinung würden sie durch den Kalziumverlust mit „spaghettidünnen Beinen“ von einem Marsflug zurückkehren. Bei den Skylab-Flügen wurde ein Kalziumverlust von etwa drei bis vier Prozent monatlich festgestellt.
Zunehmender Genußmittelverbrauch
◆ Wie die Neue Juristische Wochenschrift berichtet, hat sich der Verbrauch von schaumweinähnlichen Getränken von 1963 bis 1972 von vier auf neunzehn Liter je 100 Einwohner (vom fünfzehnten Lebensjahr an) erhöht. Das ist fast das Fünffache. In der gleichen Zeit stieg der Zigarettenverbrauch von über 1 900 Stück im Jahre 1963 auf über 2 650 Stück je potentiellen Verbraucher im Jahre 1972 an. Das ist eine Zunahme von 39,4 Prozent. Der Bierverbrauch stieg in dem gleichen Zeitraum um 29,6 Prozent, von 146 Litern je potentiellen Verbraucher auf 189 Liter.
Nichtraucher-Schutz
◆ Wie aus dem Schwarzwälder Boten hervorgeht, hat die Arbeitsgemeinschaft der Verbraucher (AGV) die politisch Verantwortlichen aufgefordert, sofort den „Nichtraucher-Schutz“ in Angriff zu nehmen mit dem Ziel, eine gesetzliche Regelung herbeizuführen. Solange dies nicht geschehe und Millionen Nichtraucher an ihren Arbeitsplätzen in vielstündigen Sitzungen, in Gemeinschaftsräumen und Restaurationsbetrieben zwangsweise dem nachweislich gesundheitsschädlichen Passivrauchen ausgesetzt seien, werde nachweisbar jeden Tag millionenfach gegen den im Grundgesetz verbürgten Schutz von Gesundheitsschäden verstoßen.
25 000 Tote in Indien
◆ Die „Pockenepidemie des Jahrhunderts“ im indischen Bundesstaat Bihar ist seit einigen Wochen im Abklingen, was nicht zuletzt dem Großeinsatz der Weltgesundheitsorganisation zu verdanken ist, die mit einem Kostenaufwand von rund zehn Millionen Mark mehrere hunderttausend Menschen geimpft hat. Noch jetzt sind über dreißig Epidemiologen, zweihundert Ärzte und rund 2 200 Impfhelfer im Einsatz. Der Seuche sind seit Januar dieses Jahres mehr als 25 000 Menschenleben zum Opfer gefallen.
„Frischleichen“ und „die Würde des Todes“
◆ Der Präsident des „Institute of Society, Ethics and the Life Sciences“ in Hastingson-Hudson bei New York, Dr. Willard Gaylin, hat in der September-Ausgabe des amerikanischen intellektuellen Magazins „Harper’s“ den Vorschlag gemacht, gestorbene oder tödlich verunglückte Menschen nach dem „Gehirntod“ durch künstliche Mittel der Medizin wie Beatmen und Zuführen künstlicher Nahrung, in einem lebensähnlichen Zustand zu erhalten. Diese „lebenden“ Toten könnten nach den Vorstellungen des amerikanischen Arztes in sogenannten „Leichenbanken“ untergebracht werden, die zu einer Art medizinischem Ersatzteillager ausgebaut werden könnten. Hier sollten die „frischen Leichen“ (Gaylin nennt sie „Neomorts“), die vorzugsweise von Mord-, Selbstmord- und Unfalltoten stammen sollten, auf Jahre hin künstlich beatmet werden, so daß sie im Bedarfsfall sofort zur Verfügung stünden.
Die „Neomorts“ könnten nicht nur Blut produzieren, sondern auch Haut, Knochenmark, Glieder, Organe und Knochen für Transplantationen liefern. An diesen „Frischleichen“ könnten Antikörper erprobt werden, man könnte Krebszellen einpflanzen, Gifte könnten eingespritzt, Virusinfektionen hervorgerufen und Therapien erprobt werden. Medizinstudenten könnten an ihnen medizinische Routineuntersuchungen vornehmen. „Frischleichen“ könnten katalogisiert werden, und mit Hilfe von Computern ließe sich in kürzester Frist feststellen, wo für dringende Transplantationen Augen, Glieder und Organe zur Verfügung stünden. Darüber hinaus könnten nach der Meinung des amerikanischen Arztes die „Neomorts“ auch noch als „Kulturen“ für die Produktion von Lymphstoffen, Hormonen und Antikörpern genutzt werden.
Damit gibt der Mensch zu, daß er lange, ja möglichst ewig leben möchte. Dieser Wunsch wird bald durch Gottes Königreich verwirklicht werden, in dem sogar die Toten aus den Gräbern zurückkehren werden — dies dank der Macht Jehovas, des Schöpfers des Menschen, der auf keine „Leichenbanken“ angewiesen ist.