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Erwachet! 1975
g75 8. 10. S. 16-19

Ist die Psychotherapie erfolgreich?

DER Psychotherapeut ist bemüht, psychisch oder emotionell gestörten Personen zu helfen, indem er sich ihre Probleme anhört und versucht, die Einsicht in die Ursachen ihrer Probleme zu fördern, damit sie sie dann lösen können. In den Vereinigten Staaten hat sich die Zahl der Psychotherapeuten in den vergangenen 25 Jahren versiebenfacht.

Das bekannteste Behandlungsverfahren des Psychotherapeuten ist die Freudsche Psychoanalyse. Dieses Verfahren, auch „Couch“-Theorie genannt, hat besonders in den Vereinigten Staaten viele Anhänger gefunden. In der Stadt New York, die 9 Millionen Einwohner zählt, gibt es fast 1 000 Psychoanalytiker, während es in Tokio mit seinen 11 Millionen Einwohnern nur 3 gibt.

Die Psychotherapie wird keineswegs allgemein anerkannt. Selbst der Leiter des US-Instituts für Psychotherapie sprach vor kurzem von der „Kontroverse und den häufigen Enttäuschungen, die das Gebiet der Psychotherapie charakterisieren“. Auch der bekannte amerikanische Psychiater Karl Menninger erklärte: „Neun Zehntel der Menschen, die an der sogenannten Schizophrenie leiden, werden ohne Krankenhaus wieder gesund.“

In einer sehr scharfen Anklage schrieb Dr. H. J. Eysenck vom Institut für Psychiatrie der Universität London in der Zeitschrift Medical Tribune (Ausgabe vom 4. April 1973), daß „die Zahl der Heilungen, die angeblich durch verschiedene Methoden der Psychotherapie, einschließlich der Psychoanalyse, erzielt werden, fast genau gleich groß ist wie die Zahl der Fälle, die spontan abklingen“. Anders ausgedrückt: Gemäß Dr. Eysenck ist die Zahl der Patienten, denen die Psychotherapie geholfen hat, ungefähr gleich groß wie die Zahl der Patienten, die ohne eine solche Behandlung gesund geworden sind.

Erfolge

Es kann jedoch nicht bestritten werden, daß es Leute gibt, denen die Psychotherapie wirklich geholfen hat. Aus Kalifornien schreibt ein Mann: „Jener gütige Mann hat mir viel geholfen, und mein Problem hat sich schnell gelöst.“ Er wirft dann die Frage auf: „Was hat der Psychotherapeut für mich getan?“ Seine Antwort: „Er hat mir zugehört. Er hat mir wirklich zugehört. ... er hat mir geholfen zu erkennen, daß es mir möglich ist, Selbstbeherrschung zu entwickeln.“

Dieser Mann litt an einer Verhaltensstörung, die sich durch Perversität äußerte. Aber der Psychotherapeut half ihm durch Güte und Ermunterung, seine Schwäche zu überwinden. Dieses Behandlungsverfahren ist sogar in schweren Fällen erfolgreich gewesen. Ein einschlägiger Beweis dafür ist eine Krankengeschichte, die in dem Buch The Vital Balance (Die große Bedeutung des inneren Gleichgewichts), herausgegeben von einem Spezialistenteam unter Karl Menninger, berichtet wird.

Es handelt sich um die Patientin „Mary Smith“, die im Alter von 63 Jahren in ein staatliches Krankenhaus eingewiesen wurde. Sie glaubte, ihr Mann — ein gütiger, sanfter Mensch, ein typischer Farmer — habe sich am illegalen Handel mit alkoholischen Getränken beteiligt und er habe wiederholt versucht, sie zu vergiften. Daher ging sie, während er schlief, mit einem Hammer auf ihn los.

Die Diagnose lautete: „Gestört, ruhelos und verwirrt.“ Sechs Jahre nach ihrer Einlieferung erklärte man sie für unheilbar geisteskrank. Weitere sieben Jahre vergingen, dann kam ein neuer Arzt, der sich für sie interessierte. Er hörte ihrem Gezeter geduldig zu, zeigte Verständnis und gab ihr immer, wenn es ihm möglich war, recht. Er ging mit ihr spazieren und half ihr taktvoll, von einigen ihrer Täuschungen frei zu werden. Er ließ für sie eine Brille anfertigen und sagte der Schwester, sie solle dieser Patientin etwas zum Lesen geben und sich auch mit ihr unterhalten.

Allmählich änderte sich der Ton ihrer Stimme; dann begann sie mitzuarbeiten, indem sie Betten machte. Darauf durfte sie allein im Garten spazierengehen. Es dauerte nicht lange, und man erlaubte ihr sogar, das Krankenhaus für einige Tage zu verlassen. Im Alter von 76 Jahren nahm sie eine Stelle als Pflegerin an. Sie betreute eine ältere Frau. Jahre später berichtete ihre Tochter über sie: „Sie leistet ausgezeichnete Arbeit, sie ist hilfsbereit und gefällig ..., sie gehört zu den bestorganisierten Frauen, die ich je kennengelernt habe.“

Diese erfolgreiche Behandlung psychisch Gestörter zeigt, was solchen Menschen besonders fehlt. Sir Geoffrey Vickers erklärte vor Jahren, als er noch für den Fonds zur Psychohygiene-Forschung verantwortlich war: „Die weitaus wichtigste Entdeckung der Psychiatrie ist die Entdeckung, daß die Liebe die geistige Gesundheit zu schützen und wiederherzustellen vermag.“

Jetzt wird allgemein anerkannt, daß Liebe, Güte, Geduld und Verständnis die wichtigsten Faktoren für eine erfolgreiche Behandlung von Geisteskranken sind. Aber wie bereits erwähnt, gelingt es Psychotherapeuten in vielen Fällen nicht, eine Heilung zu erzielen. Gibt es dafür einen wesentlichen Grund?

Der grundlegende Fehler in der Methode

Es ist bekannt, daß der Mensch wissen muß, warum er da ist, worin der Sinn seines Lebens besteht, damit er nicht verzweifelt, wenn ihn ein Unglück trifft. Kann der Psychotherapeut diesbezüglich eine Hilfe sein? Kann er Personen helfen, eine Antwort auf wichtige Fragen zu erhalten wie: „Warum bin ich hier?“ „Was ist der Sinn des Lebens?“ „Was ist meine Bestimmung?“

Tatsächlich kann kein Mensch, sondern nur der Schöpfer des Menschen, Gott, der Allmächtige, diese Fragen vernünftig und zufriedenstellend beantworten. Er hat das in seinem Wort, der Bibel, auch getan, um uns Hoffnung und Trost zu geben. Aber wie denken die Psychotherapeuten im allgemeinen über Gott?

Eine im Jahre 1970 in den USA durchgeführte Umfrage zeigt, wie sie denken. Fünfundfünfzig Prozent der befragten Psychotherapeuten hielten den Glauben an Gott für „infantil“ und für „unvereinbar mit der Wirklichkeit“.

Welch unvernünftige, unlogische Schlußfolgerung! Denn man überlege einmal: Wie könnte man die Entstehung des Lebens erklären, wenn es keinen höchsten Gott gäbe? Oder woher würde dann die wunderbare Eigenschaft der Liebe, die eine so wichtige Rolle für die Erhaltung der geistigen Gesundheit spielt, stammen? Nur die Erklärung der Bibel ist sowohl vernünftig als auch einleuchtend. Und sie sagt, daß ein allmächtiger und liebevoller Schöpfer für all das verantwortlich ist (Ps. 36:9; 1. Joh. 4:8-11). Bekannte Wissenschaftler, die keineswegs „infantil“ waren, machten keinen Hehl daraus, daß sie an einen solchen Gott glaubten.

In der Zeitschrift Science Digest wird über einen solchen Wissenschaftler wie folgt berichtet: „Die meisten Verfasser einer Geschichte der Naturwissenschaft wären sofort bereit, zu erklären, daß Isaac Newton der größte Wissenschaftler war, der je gelebt hat.“ In seinem Meisterwerk Principia schrieb Newton: „Aus seiner zuverlässigen Herrschaft ergibt sich, daß der wahre Gott ein lebendiges, intelligentes und mächtiges Wesen ist; und aus seinen übrigen vortrefflichen Eigenschaften, daß er hoch erhaben oder absolut vollkommen ist. Er ist ewig und unendlich, allmächtig und allwissend.“

Im allgemeinen machen die weltlichgesinnten Psychotherapeuten den großen Fehler, daß sie bei der Behandlung emotionell und geistig Gestörter die Weisheit und Führung des wahren Gottes außer acht lassen. Auf diese Einstellung ist zweifellos auch die Tatsache zurückzuführen, daß die Zahl der Selbstmorde unter ihnen größer ist als unter allen übrigen, die sich mit der Heilkunst befassen. Darüber schreibt einer aus ihren eigenen Reihen: „Solange die Psychotherapeuten eine so hohe Selbstmordrate haben, geben ihre Methoden Anlaß zu Argwohn“ (Journal of the American Medical Association).

Weitere Auswirkungen des grundlegenden Fehlers

Da die Psychotherapeuten die vernünftigen Belehrungen des Wortes Gottes außer acht lassen, wenden sie auch selten das Prinzip der ausgewogenen Liebe an. Ein Vater, dem es nicht gelang, seinen minderjährigen Sohn vom Drogengenuß abzubringen, sandte ihn zu einem Psychotherapeuten. Was war das Ergebnis? Der Vater war um 2 000 Dollar ärmer, und der Sohn hatte sich nicht im geringsten geändert.

Doch der Vater wollte seinem Sohn helfen. Aber weder er noch der Psychotherapeut würdigten die Lehre des Wortes Gottes, wonach Entschiedenheit, gepaart mit Güte, ein wichtiger Bestandteil einer liebevollen Erziehung ist (Hebr. 12:6-9; Spr. 23:13, 14). Schließlich befolgte der Vater einen weisen Rat und erklärte seinem Sohn, solange er nicht bereit sei, sich in einer psychiatrischen Klinik einer Entziehungskur zu unterziehen, dürfe er das Elternhaus nicht mehr betreten. Später sagte der Sohn zu seinem Vater: „Als ihr, du und Mutti, mich hinauswarft, wußte ich, daß ihr mir wirklich helfen wolltet.“ Der Sohn ist jetzt von seiner Rauschmittelsucht geheilt.

Es kann sich auch außerordentlich unheilvoll auswirken, daß die Psychotherapeuten im großen und ganzen nicht an Gott glauben und seine Lehren über die Sittlichkeit nicht respektieren. In der Zeitung Long Island Press konnte man zum Beispiel vor kurzem folgende Schlagzeile lesen: „Ring Homosexueller aufgeflogen. Der Gruppe wird vorgeworfen, sich an Jugendlichen vergangen zu haben“. In dem Artikel wurde ausgeführt: „Gestern wurde gegen vier Männer, darunter ein international bekannter Kinderpsychotherapeut, ... Klage erhoben wegen homosexueller Handlungen, wegen Mißbrauchs zur Unzucht und wegen Rechtswidrigkeit in Verbindung mit Jugendlichen.“

Dieser Fall mag vereinzelt dastehen, doch Fälle, in denen Psychotherapeuten mit ihren Patientinnen Geschlechtsbeziehungen haben, sind nicht selten. Als eine christliche Frau wegen Eheproblemen zum Psychotherapeuten ging, sagte er ihr, sie habe drei Möglichkeiten: ihren Mann zum Besuch eines Psychotherapeuten zu überreden, sich scheiden zu lassen oder mit einem „Freund“ ein Verhältnis zu unterhalten; und er erbot sich an, ihr „Freund“ zu sein.

In der Zeitung New York Daily News wurde berichtet, daß ein Psychotherapeut strafrechtlich verfolgt wurde, weil er als Therapie verschrieb, Geschlechtsverkehr mit ihm zu haben, und sich diese „Behandlungen“ dann noch honorieren ließ. Ein anderer Psychotherapeut mußte sich vor dem Obersten Gerichtshof des Staates New York verantworten, weil er mit seinen Patientinnen unter dem Vorwand, sie psychotherapeutisch zu behandeln, Geschlechtsverkehr pflegte. Diese forderten von ihm Schadenersatz in Höhe von 1 250 000 Dollar. Ein Psychotherapeut schrieb sogar ein Buch, in dem er den Therapeuten empfahl, sich den Patientinnen als „Geschlechtspartner zur Verfügung zu stellen, aber nicht darauf zu ,beharren‘“. Der Titel des Buches lautet The Love Treatment (Die Behandlung durch Liebe).

Zwei Kliniker, die Amerikas bekannteste Sexklinik führen, sagten, daß ein großer Prozentsatz der 800 Patientinnen, die sie behandelten, zugegeben hätten, mit ihrem Psychotherapeuten oder Berater Geschlechtsverkehr gehabt zu haben. Ein Teil dieser Patientinnen mag sich das nur eingebildet haben, oder der Wunsch mag der Vater des Gedankens gewesen sein, oder es mag Angeberei gewesen sein, dennoch meinte einer der Ärzte: „Wenn nur 25 Prozent dieser Aussagen stimmen, ist es dennoch ein großes Problem, vor das sich die Fachleute dieses Gebietes gestellt sehen.“

Das alles zeigt, daß man mit Recht weltlichgesinnten Psychotherapeuten gegenüber Vorsicht walten lassen sollte. Denn obwohl sie einem vielleicht helfen können, besteht doch auch die Gefahr, von ihnen ermuntert zu werden, die gerechten Grundsätze Gottes zu verletzen. Aber selbst wenn die Psychotherapeuten das nicht tun, mag doch die Unkenntnis vieler über die Anwendung der besten Arznei für Geisteskrankheiten — die göttliche Eigenschaft der Liebe — zur Folge haben, daß ihre Behandlungen nichts nützen.

Bedeutet das, daß es kein zuverlässiges psychotherapeutisches Verfahren in dem Sinne gibt, daß Menschen mit psychischen Problemen geholfen werden kann, die Ursachen ihrer Probleme zu erkennen, damit sie sie dann lösen können? Glücklicherweise gibt es das. Und schon vielen Menschen ist es auf diese Weise gelungen, in unserer aus den Fugen geratenen Welt ihre geistige Gesundheit wiederzugewinnen.

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