Wir beobachten die Welt
Roter Sonnenriese neu vermessen
◆ Unter dieser Überschrift brachte der Wiesbadener Kurier einen Bericht über den Stern Beteigeuze im Sternbild Orion, der von amerikanischen Wissenschaftlern neu vermessen wurde. Vom McDonald-Observatorium in Neu-Mexiko waren fotografische Aufnahmen gemacht worden, und die Bilder zeigen, daß Beteigeuze viel größere Ausmaße hat, als bisher angenommen wurde. Der sich ständig ausdehnende Stern ist den neuen Beobachtungen zufolge 3,25-Millionen-mal größer als unsere Sonne. Er besteht aus einem harten Kern und einem sehr viel größeren Materiemantel mit unvorstellbaren Ausmaßen. Der harte Kern von Beteigeuze ist am Äquator etwa 500mal so groß wie unsere Sonne, die einen Durchmesser von knapp 1,4 Millionen Kilometern hat. Zusammen mit ihrem äußeren Materiemantel hat die Riesensonne aber eine Ausdehnung von knapp 4,5 Billionen Kilometern.
Wenn man diese Größen miteinander vergleichen möchte und dabei die Erde als Kugel mit einem Durchmesser von einem Meter annimmt, dann hätte unsere Sonne im gleichen Maßstab einen Durchmesser von 109 Metern, der harte Kern von Beteigeuze aber einen Durchmesser von 54 Kilometern. Der Materiemantel würde dann fast bis zum Mond reichen, nämlich einen Durchmesser von 354 000 Kilometern haben. So eindrucksvoll diese Zahlenvergleiche auch sind, es wird uns sehr schwer fallen, diese Größenverhältnisse zu erfassen.
„Weltfriedenskonferenz“ 1979 in Indien
◆ Wie der Schweiz. Evang. Pressedienst meldete, soll 1979 in Indien eine „Weltfriedenskonferenz“ stattfinden. Das beschloß eine von Erzbischof Dom Helder Camara mit Unterstützung der katholischen Friedensbewegung „Pax Christi“ und des ökumenischen „Internationalen Versöhnungsbundes“ nach Londonderry einberufene Konferenz führender Persönlichkeiten aus Europa, Afrika, Asien sowie Nord- und Südamerika. Auf dieser Konferenz soll die Gründung einer „Friedens-Presse-Agentur“ geprüft werden.
Bestechungen — ein internationales Problem
◆ Wie die Nürnberger Nachrichten meldeten, ist es zu einer weltweiten Praxis geworden, Bestechungsgelder zu zahlen, da es ohne solche Zahlungen keine Aufträge gibt. Der Bericht befaßt sich mit den Enthüllungen über Zahlungen von British Leyland, einem britischen Automobilkonzern, die aber in der britischen Geschäftswelt keine Überraschung ausgelöst haben, da solche Zahlungen in Exportgeschäften gang und gäbe sind. Sie seien zu einem reibungslosen Ablauf der Geschäfte geradezu erforderlich. Die Bereiche, in denen internationale Exportunternehmen noch ohne Schmiergelder auskommen könnten, würden ständig kleiner. „Provisionen“, besonders im Nahen Osten, so sagen britische Geschäftsleute, seien inzwischen ein integrierter Bestandteil von Geschäften. Neu sei lediglich der Umfang der Bestechungsgelder. Auch der Chef des italienischen Fiat-Konzerns gab unumwunden zu, daß sein Unternehmen ebenfalls im letzten Jahr rund vier Millionen Dollar an „unbestimmten Zahlungen“ geleistet habe. Ethisch seien derartige Praktiken zwar nicht sehr attraktiv, aber es gebe nun einmal Menschen, die korrupt seien.
Die ganze Bibel auf einem Dia
◆ Im bibel report wurde berichtet, daß beim Mikrofilm-Kongreß in Hamburg Ende vergangenen Jahres die ganze Bibel auf einem Diapositiv von 3,6 mal 3,6 cm Größe vorgestellt wurde. Die 1 245 Seiten einer englischen Bibel werden in einem besonderen Verfahren auf Mikroplanfilm fotografiert und bis zu 22 000fach verkleinert. Dadurch entsteht ein sogenannter Microfiche, auf dem die Information festgehalten wird. In einem Lesegerät kann die gewünschte Seite oder Stelle wieder auf ein lesbares Maß vergrößert und somit wiedergewonnen werden.
Baby heroinsüchtig
◆ Wie der Mannheimer Morgen meldete, ist die unverheiratete Mutter eines sieben Wochen alten Babys, das heroinsüchtig geboren wurde, wegen Kindesmißhandlung angeklagt worden. Ihr wird von der Staatsanwaltschaft vorgeworfen, sie habe während der Schwangerschaft weiterhin Heroin genommen, obwohl ihr bekannt gewesen sei, daß ihr Baby süchtig geboren werden würde. Richter John O’Brien, der über die Klage zu befinden hat, spricht von einem bedeutsamen Präzedenzfall, der die Rechte von schwangeren Frauen, die des Staates und die ungeborener Kinder berühre. Mittlerweile ist das Baby nicht mehr süchtig.
„Sowjets bauen ,Weltuntergangs-Bombe‘“ — „USA bauen die Neutronenbombe“
◆ Die Basler Zeitung berichtete: „Die Sowjetunion steht kurz vor der Entwicklung einer nuklearen ,Weltuntergangs-Bombe‘, die alle bisherigen Vernichtungswaffen bei weitem in den Schatten stellt. Dies enthüllte der führende sowjetische Atomwissenschaftler Leonid Rudakow in einer Vorlesung in den USA im vergangenen Sommer. ... Diese Fähigkeit könnte die UdSSR in die Lage versetzen, eine Wasserstoffbombe mit einer Sprengkraft von sage und schreibe einer Milliarde Tonnen herkömmlichen Sprengstoffs TNT herzustellen. Zum Vergleich: Die Hiroshima-Bombe hatte eine Explosivkraft von ,nur‘ 15 000 Tonnen TNT. ... Wenn die sowjetischen Atomwissenschaftler die Kernfusion tatsächlich in den Griff bekommen haben, können sie nun ohne Schwierigkeiten eine ,Weltuntergangs-Bombe‘ bauen, die so viel Energie freisetzt, daß sie theoretisch den ganzen Erdball in die Luft sprengen könnte.“
Die gleiche Schweizer Zeitung schrieb später: „USA bauen die Neutronenbombe. Die Vereinigten Staaten wollen mit der Produktion von Neutronenbomben beginnen, die Menschen töten, aber kein Material zerstören, wie die ,Washington Post‘ berichtet. Nach Angaben der Zeitung sollen die Neutronenbomben als Sprengkopf für die Lance-Raketen dienen. Amerikanische Wissenschaftler haben seit Jahren an der Entwicklung dieser neuartigen Waffe gearbeitet. Die Bombe hat nur geringe Sprengkraft und Hitzeentwicklung, sendet dafür aber große Mengen Neutronenstrahlen aus, die Lebewesen töten. Panzer und Gebäude werden dadurch nicht zerstört, sondern bleiben stehen. Die Anweisung zum Bau der Neutronenbomben wurde noch von dem ehemaligen US-Präsidenten Gerald Ford unterzeichnet, wie die ,Washington Post‘ berichtete.“
Schuld am Elend in der Welt
◆ Nach einem Bericht in der Zeitschrift das gespräch, der katholisch-evangelischen Pfarrzeitung für die österreichische Gemeinde Schwechat, trägt die Christenheit die Schuld am Elend in der Welt. Es werden Auszüge aus einer Rede des Kardinals König wiedergegeben, und dazu wird bemerkt: „Kardinal König deckte auch auf, wer die Schuld an dem Elend in der Welt trägt. Wir nämlich, die Christen, weil wir nicht nach dem Evangelium leben. Die Christen nämlich haben seit 2 000 Jahren die Lösung des Problems in der Tasche: die Sozialordnung Gottes. Daß die Welt diese Lösung nicht kennt und immer wieder neuen ‚Heilslehren‘ zum Opfer fällt, hat seinen Grund darin, daß die Christen in ihren Gemeinschaften ihnen nicht das Modell menschlichen Zusammenlebens vorleben: ,Die Schuld liegt heute weitgehend bei den sogenannten „christlichen Völkern“, denn sie haben seinerzeit fast die ganze Welt zu Kolonien gemacht und „christianisiert“. Aber sie haben nicht wirklich den Geist Christi gebracht, sondern nur seinen Namen. Sie haben selber nicht das Evangelium gelebt.‘“ Das sind wirklich bemerkenswerte Eingeständnisse.
Sie spielen mit ihrem Leben
◆ Rennfahrer leben gefährlich, denn beim berühmten 500-Meilen-Rennen von Indianapolis werden Spitzengeschwindigkeiten bis zu 360 km/h gefahren. Bisher wurden dabei 68 Todesopfer und an 300 Schwerverletzte registriert. Oft sind auch Zuschauer unter diesen Opfern. Dies geht aus einem Bericht der Weltwoche hervor, in dem auch eine interessante Erklärung dazu zu lesen war. Unter anderem wurde folgender Ausspruch eines Motorsport-Journalisten wiedergegeben: „Rennfahrer sind freie Männer, und freie Männer haben das Recht, ihr Leben aufs Spiel zu setzen.“
Telefon für Gehörlose
◆ Die meisten Menschen, die hören können, machen sich keine Gedanken darüber, wie ein Gehörloser dieses so wichtige Kommunikationsmittel gebrauchen könnte. Nun ist jedoch, wie der Schwarzwälder Bote berichtete, in Münster ein „Schreibtelefon“ für Gehörlose vorgestellt worden. Wie es heißt, kann das Gerät an jedes normale Telefon angeschlossen werden. Nach dem Anwählen des Gesprächspartners wird die Nachricht hineingetippt. Beim „Gesprächspartner“ erscheint dann der Text auf einem Papierstreifen des Zusatzgerätes. Über Preis und Hersteller wurden keine Angaben gemacht.
Geistliche arbeiten für Geheimdienst
◆ Bei einer Untersuchung der Tätigkeiten des amerikanischen Geheimdienstes CIA durch einen Senatsausschuß wurde auch bekannt, daß 14 Geistliche mit weiteren Informanten vor dem Jahre 1976 für diesen Geheimdienst gearbeitet haben. Ihre Tätigkeit erstreckte sich vor allem auf Länder der dritten Welt. Wie der Mannheimer Morgen berichtete, war z. B. ein Pastor in einem Entwicklungsland als Hauptagent tätig. Er hatte den Auftrag, Geheimdienstprojekte durchzuführen und als Spion und Anwerber für weitere Agenten tätig zu sein. Es heißt in dem Bericht des Senatsausschusses: „Er sammelte Informationen über politische Entwicklungen und persönliche Daten und lieferte ferner CIA-Propagandamaterial an die örtliche Presse.“ Mehr als zehn Jahre lang soll er für diese Tätigkeit ein Gehalt von bis zu 11 414 Dollar (umgerechnet rund 27 000 Mark) jährlich erhalten haben. Man hält es daher für erforderlich, den Einsatz von Vertretern von Religionsgemeinschaften für die Dienste des CIA durch Gesetz zu verbieten.
Kinder sind teuer
◆ Wie die Basler Zeitung berichtete, müssen amerikanische Eltern für ein Kind von der Geburt bis zum Universitätsabschluß zwischen 44 000 und 64 000 Dollar aufbringen. Dies geht aus einer Statistik hervor, deren Ergebnisse Professor Thomas Espenshade von der Universität von Florida in Washington veröffentlichte. Familien mit mittlerem Einkommen gaben 64 000 Dollar aus, während Familien mit kleinem Einkommen nur 44 000 Dollar für die Erziehung und Ausbildung ihres Kindes ausgeben konnten. Bezeichnend ist auch, daß nach dieser Statistik finanziell gut gestellte Eltern für ihr erstes Kind rund 30,5 Prozent ihres jährlichen Einkommens aufwandten, bei den späteren Kindern jedoch nur noch 14,7 Prozent.
Neue Dimension des Diebstahls
◆ Wie die Main-Post berichtete, erlebte ein französischer Urlauber eine unangenehme Überraschung, als er seinen Urlaub an der Kanalküste verbringen wollte. Er hatte dort ein Fertighaus, doch es war nicht mehr zu finden. Seine Unterkunft samt Inventar war spurlos verschwunden. So blieb ihm nichts anderes übrig, als den Diebstahl seines Wochenendhauses der Polizei zu melden.
Autoknacker werden immer raffinierter
◆ Eine neue Generation von Autoknackern macht der Polizei und Autobesitzern neuerdings das Leben schwer. Sie „knacken“ nicht mehr, sondern gehen mit einem solchen Fingerspitzengefühl zu Werk, daß sie keinerlei Spuren hinterlassen. Wie aus einer Meldung der Westfälischen Nachrichten hervorgeht, haben die Bestohlenen sogar Mühe, den Diebstahl nachzuweisen. Da am Wagen keine Spuren hinterlassen werden, entdecken die Autobesitzer oft erst nach Tagen, daß sie bestohlen wurden. Inzwischen hat der Täter die gestohlenen Schecks eingelöst. Nach Ansicht der Polizei besteht die beste Methode, sich vor dem Verlust wertvoller Gegenstände zu schützen, darin, nichts im Auto liegen zu lassen, was irgendwie von Wert ist, vor allem kein Geld und keine Schecks. Zum anderen konnte die Autoindustrie Schlösser entwickeln, die es diesen Dieben schwerer machen würden, einen abgeschlossenen Wagen unbemerkt zu öffnen.