Wir beobachten die Welt
Schutzpanzer Erdatmosphäre
◆ Schon oft wurde darauf hingewiesen, daß sich die Erde als eine einzigartige Wohnstätte für den Menschen eignet. Dies läßt auf einen intelligenten, weisen Schöpfer schließen.
Auch der Bericht in der Schweizer Zeitung Der Bund zeigt dies sehr deutlich. Unter dem Titel „Schutzpanzer Erdatmosphäre“ wird ausgeführt, daß die Erde weit häufiger von Meteoriten mit einem Gewicht zwischen 1 und 10 Tonnen getroffen wird, als man noch vor wenigen Jahren angenommen hatte. Dennoch stürzen viel weniger Meteorite auf den Erdboden, als anhand dieser Menge zu erwarten wäre. Nur unter extremen Bedingungen erreichen sie den Erdboden, während die übrigen Himmelskörper bereits in der Erdatmosphäre verglühen. Ein besonders drastisches Beispiel bot in dieser Beziehung der größte bisher beobachtete Meteorit, der am 4. Dezember 1974 über der westlichen Tschechoslowakei gesichtet wurde. Dieser Meteorit, ein „kleiner“ Komet von rund 200 Tonnen, war einige tausend Mal heller als der Vollmond. Er bestand aus gefrorenen Gasen, aus Wasser, Eis und Gesteinsstaub und verglühte nach drei Sekunden in 55 km Höhe.
Ist das Rätsel der Brieftaubennavigation gelöst?
◆ Die Frage, wie die Brieftaube über größere Entfernungen ihren Schlag wiederfindet, hat Forscher oft beschäftigt. Eine Reihe von Theorien ist im Laufe der Zeit entwickelt worden, doch keine konnte mit absoluter Sicherheit klären, wie die Brieftaube „navigiert“. Nun ist eine neue Hypothese aufgestellt worden, die sich auf eine vierjährige Forschungsarbeit stützt. Wie Der Spiegel berichtete, hat ein Amateur unter den Vogelflugforschern eine nur zwei Gramm schwere Camera obscura konstruiert, die er den Tauben auf den Kopf schnallte. Mit ihrer Hilfe stellte er fest, daß die Tauben beim Aufsteigen den Kopf häufig zur Sonne drehen. Da die Taube die Sonnenbahn ihrer Heimat gewissermaßen gespeichert hat, ist sie in der Lage, sie mit der Sonnenbahn über dem Abflugort zu vergleichen und daraus die Rückflugrichtung zu bestimmen. Nach den Schlußfolgerungen der Forscher benutzen also die Brieftauben die Sonne als Kompaß für ihre Navigation. Der endgültige Beweis dafür muß noch erbracht werden, und es sind noch eine Anzahl Fragen in diesem Zusammenhang zu klären. Ob dies gelingen wird, bleibt offen. Auf jeden Fall hat die erstaunliche Fähigkeit der Brieftaube, den heimatlichen Schlag über große Entfernungen sicher wiederzufinden, den denkenden Menschen immer wieder beschäftigt.
Methadon gefährlich wie Heroin
◆ Wie die Schweizerische Depeschenagentur meldete, soll die „Ersatzdroge“ Methadon in der Schweiz trotz der Häufung von Todesfällen nicht verboten werden. In Basel und im Tessin waren unlängst jugendliche Drogensüchtige an übermäßiger Einnahme von Methadon gestorben. Das als Betäubungsmittel eingestufte Methadon wird normalerweise als Schmerzmittel verwendet. Es war 1945 — aufgrund einer deutschen Entdeckung — als eines der ersten synthetischen Schmerzmittel in den Handel gebracht worden.
Nach Ansicht von Prof. Paul Kielholz, Direktor der Psychiatrischen Klinik der Universität Basel, ist Methadon als „Heroin-Ersatz“ ungeeignet. Bei dieser Verwendung würde nur eine Droge durch eine andere ersetzt werden, erklärte er auf Anfrage. Methadon könne, während längerer Zeit eingenommen, ebenso gefährlich werden wie Heroin, obwohl die physischen Abhängigkeitssymptome nur etwa halb so stark seien wie bei Heroin. „Die Lage ist bei uns fürchterlich“, klagte der Tessiner Kantonsarzt Giordano Kaufmann auf Anfrage. Die Kontrollen seien zur Zeit ungenügend. Es seien mehrere Strafuntersuchungen gegen Ärzte, die „etwas leichtfertig“ Methadon verschrieben hätten, im Gange.
Obst vernichtet
◆ Unter der Überschrift „In zehn Jahren 4 Millionen Tonnen Obst vernichtet“ berichtete die Süddeutsche Zeitung über die Vorwürfe der Arbeitsgemeinschaft der Verbraucher (AGV), die gegen die EG erhoben wurden. Danach sei durch die Marktordnung der Europäischen Gemeinschaft mit Hilfe von Steuergeldern in den vergangenen Jahren mehr Obst vernichtet worden, als die Bürger der Bundesrepublik in einem Jahr verzehren würden. Dies habe den Steuerzahler zwischen 1,2 und 1,5 Milliarden Mark gekostet. Über vier Millionen Tonnen Äpfel, Birnen, Pfirsiche und Orangen einwandfreier Qualität seien vernichtet worden. Dies werde unternommen, um den Erzeugern feste Preise garantieren zu können.
Schwere Feuersbrünste
◆ In der südafrikanischen Provinz Transvaal sind bei riesigen Buschfeuern nach Mitteilung der Polizei wahrscheinlich 20 Menschen umgekommen, und eine unbekannte Anzahl erlitt Verbrennungen. In einer Breite von 25 Kilometern hatte das Feuer, nach einer Meldung in der Wetterauer Zeitung, auf trockene Kiefernwälder übergegriffen. Dabei sind eine Anzahl von Farmen und Plantagen und Hütten dem Feuer zum Opfer gefallen und ganze Viehherden verbrannt.
Vertrauen zu den Kirchen weiter gesunken
◆ „Einen Vertrauensschwund der Bevölkerung gegenüber den Kirchen hat das Institut für angewandte Sozialwissenschaft Infas in Bad Godesberg festgestellt“, so hieß es in einer Meldung des Südkuriers. Danach ist der Indexwert der Kirchen von plus 42 im Jahre 1976 auf plus 34 gesunken. Dennoch nehmen die Kirchen nach wie vor den siebenten Rang bei den Indexwerten ein.
Kirche unter Druck
◆ Wie der Südkurier berichtete, steht die katholische Kirche trotz gewisser „Entspannungstendenzen“ in der Tschechoslowakei weiterhin unter dem Druck der Regierung. Dieser werde nun, wie es in dem Bericht weiter hieß, besonders auf die Basis der Kirche ausgeübt. In immer stärkerem Maße würden die einzelnen von staatlichen Repressionen betroffen. Unter anderem würde der Religionsunterricht behindert, und bei religiöser Einstellung ginge der Arbeitsplatz verlustig. In einem Dorf in der Slowakei hätten in diesem Jahr nur noch dreißig Kinder die Erstkommunion empfangen, während es vor zwei Jahren noch 120 gewesen seien. Auch die Reduzierung der Priesterstellen schreite ständig fort.
Wenn gefastet wird, sinkt die Produktivität
◆ Neunundzwanzig Tage lang dauert der islamische Fastenmonat Ramadan. Wie der Mannheimer Morgen berichtete, hat Mohammed die Fastenzeit zur seelischen und körperlichen Reinigung empfohlen. Heute scheint eine Rückbesinnung auf seine Lehre in der islamischen Welt vonstatten zu gehen. Einige Folgen dieser Fastenzeit lassen es aber fraglich erscheinen, ob Länder mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten, wie sie in Ägypten vorhanden sind, sich dies noch leisten können. Es heißt in dem Bericht: „Im Fastenmonat beginnt die Arbeitszeit traditionell meistens eine oder zwei Stunden später, weil man vor Sonnenaufgang eine letzte Mahlzeit zu sich nehmen mußte. Oft hört der Dienst aber auch früher auf, weil man mit leerem Magen ,nicht schaffen‘ kann. In Ägypten sinkt die Produktivität in der Industrie und Verwaltung um die Hälfte — der Ramadan entschuldigt alles.“
Sonnenenergie wird nutzbar gemacht
◆ Im Luxemburger Wort wurde eine Meldung der Moskauer Nachrichtenagentur TASS wiedergegeben, nach der in der UdSSR das erste Sonnenkraftwerk mit einer Leistung von 100 000 Kilowatt in der Karakum (Wüstengebiet) in Turkmenien entstehen soll. Es wird nur halb so teuer sein wie ein herkömmliches Kraftwerk. Für dieses Kraftwerk seien neue Konzentratoren entwickelt worden, die nicht nur erheblich leichter, sondern auch wesentlich billiger als die bisherigen Spiegelkollektoren seien. In Turkmenien scheint durchschnittlich an 240 Tagen im Jahr die Sonne. Ein wissenschaftliches Zentrum befaßt sich dort seit langem mit der Ausnutzung der Sonnenenergie für die verschiedensten Zwecke.
Wandern immer beliebter
◆ Trotz fortschreitender Motorisierung wird Wandern unter der Bevölkerung der Bundesrepublik immer beliebter. Der Verband Deutscher Gebirgs- und Wandervereine zählt 420 000 Mitglieder und verzeichnet etwa 10 000 Neuaufnahmen pro Jahr. Zwei Augsburger Journalisten wanderten nach einem Bericht im Mannheimer Morgen auf dem europäischen Fernwanderweg in 80 Tagen zu Fuß von der Ostsee bis zum Mittelmeer. Der 2 200 Kilometer lange Fernwanderweg beginnt an der deutsch-dänischen Grenze bei Flensburg und endet in Genua. Sie waren bei ihrer Wanderung nicht immer allein, denn manche schöne Strecke des Weges erinnerte nach ihrer Meinung „an eine Fußgängerzone“. Sie stellten auch fest, daß Wandern nicht gerade billig ist. Wer unterwegs einkehren und übernachten muß, kann mit Kosten von mehreren tausend Mark rechnen.
Kirchlicher Besitz
◆ Nach einer Meldung des Wiesbadener Kuriers umfaßt der Grundbesitz der evangelischen Kirche in der Bundesrepublik einschließlich der bebauten Grundstücke und Friedhöfe 142 551 Hektar. 126 000 Hektar der landwirtschaftlichen Grundstücke und Waldflächen in der Bundesrepublik und in West-Berlin sind Eigentum einer der Gliedkirchen der EKD.
„Mini-Viren“ stellen die Wissenschaft vor Rätsel
◆ Wie die Davoser Zeitung berichtete, sind Wissenschaftler völlig neuen Krankheitserregern auf die Spur gekommen. Bei einer Veranstaltung des Arbeitskreises Medizinpublizisten im Max-Planck-Institut für Biochemie in München berichtete Prof. Heinz Sänger von diesen „Viroiden“, wie sie genannt werden. Sie wurden 1971 in den USA, in Kanada und in Gießen gleichzeitig entdeckt. Sie sind so klein, daß sie bis dahin auch mit dem besten Elektronenmikroskop nicht zu beobachten waren — zehntausendmal kleiner als die kleinsten bisher bekannten Krankheitserreger. Wie sie wirken ist für die Forscher noch immer ein Rätsel. Auf den Philippinen haben sie die Palmen befallen; diese werfen ihre Blätter ab und recken zu Tausenden die kahlen Stämme in den Himmel. Prof. Sänger hofft, daß Mediziner bald die Frage klären, ob sie auch beim Menschen Krankheiten auslösen können, deren Ursache man heute nicht kennt. Sind sie beispielsweise die Erreger des Krebses? „Vermutungen sind legitim, aber wir wissen es nicht.“
Gegen Gewalt im Fernsehen
◆ In den USA ist eine landesweite Aktionswoche gegen Gewalt auf dem Bildschirm durchgeführt worden, so meldete die Schweizer Zeitung Der Bund. Weiter heißt es in diesem Bericht, daß hinter der Aktion „Woche ohne Fernseher“ rund tausend kirchliche Gruppen stehen, die sich gegen die Verherrlichung der Gewalt in Fernsehserien einsetzen. Unterstützt wird diese Kampagne auch von der acht Millionen Mitglieder zählenden Eltern-und-Lehrer-Vereinigung. Großkonzerne wie General Motors haben bereits angekündigt, daß sie Fernsehsendungen überprüfen wollen für die sie als Geldgeber auftreten. Im rein kommerziellen Fernsehen der USA ist es üblich, daß die werbetreibende Wirtschaft Sendungen finanziert, in deren Verlauf für sie Reklame gemacht wird. Im Bundesstaat Michigan ist durch eine Kampagne bereits die Absetzung aller Nachmittagssendungen erreicht worden, in denen zuviel „Blut“ floß. Solche Aktionen regen zum Nachdenken an, da erwiesenermaßen gerade durch das Fernsehen ein Massenmedium geschaffen wurde, das in der Lage ist, durch die gesendeten Programme positiv oder negativ auf einen Menschen einzuwirken.