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Erwachet! 1982
g82 22. 12. S. 12-13

Ist Weihnachten wirklich ein heidnisches Fest?

In einem vom Kurfürsten Friedrich III. von Brandenburg 1693 herausgegebenen Erlaß hieß es: „Nachdem Wir in Erfahrung bekommen, daß zu Weihnachten in den Dörfern mit Hörnern geblasen wird mit dem Vorwand, sie bliesen den Heiligen Geist herab, und daß Weihnachtsbäume aufgerichtet werden, sollen die Prediger verkünden, daß solches verboten sei und die Obrigkeit des Ortes die Verbrechen ernstlich bestrafen werde.“ Im Staate Massachusetts (USA) wurde 1660 das Feiern des Weihnachtsfestes überhaupt verboten. Im 17. Jahrhundert war es auch in England verboten, wo man es als ein „heidnisches und papistisches Fest, als eine Nachahmung der Saturnalien und als satanisch, als götzendienerisch und ein zum Müßiggang führendes Fest“ bezeichnete.

Obschon diese Gesetze der Vergangenheit angehören, geben sie dennoch Anlaß zu der Frage: Ist Weihnachten wirklich ein heidnisches Fest? Wenn man genauer untersucht, woher einige der bekannten Weihnachtsbräuche stammen, erhält man eine Antwort auf diese Frage.

Das Datum

In allen bedeutenden Wörterbüchern und Nachschlagewerken heißt es, daß man nicht weiß, an welchem Tag Jesus geboren wurde, und daß die Kirche nicht nur das Datum, den 25. Dezember, sondern auch die mit den Saturnalien verbundenen Bräuche von den Römern übernommen habe. Es folgen einige Zitate aus bekannten Werken: „Im Liturgischen Jahr sind mehrere Überreste vorchristlicher Feste enthalten — vor allem das Weihnachtsfest, in dem Elemente der Saturnalien und des Geburtstages des Gottes Mithras vermischt sind“ (Encyclopaedia Britannica). „Man ist allgemein der Auffassung, daß das Datum [25. Dezember] gewählt wurde, weil die Heiden um diese Zeit — die Zeit der Wintersonnenwende, wenn die Tage wieder länger werden — die ,Wiedergeburt der Sonne‘ feierten“ (Encyclopedia Americana). „An diesem Tag [25. Dezember], an dem die Sonne in den nördlichen Himmel zurückkehrte, feierten die Mithrasverehrer den Geburtstag der unbesiegten Sonne“ (New Catholic Encyclopedia).

Die Saturnalien waren ein einwöchiges römisches Fest (vom 17. bis 24. Dezember), das zu Ehren des Saturnus, des Gottes des Landbaus, gefeiert wurde. Das Fest war verbunden mit lärmenden Schmausereien und Zechereien, mit Lustbarkeiten, Tanzen, mit dem Geben von Geschenken und dem Schmücken der Wohnungen mit immergrünen Pflanzen. Der 25. Dezember, der Geburtstag des Sonnengottes Mithras (ursprünglich der babylonische Lichtgott), bildete den Höhepunkt der Feiern.

In dem Bemühen, Heiden zu bekehren und „Christen“ zurückzugewinnen, die wieder angefangen hatten, ihre alten heidnischen Bräuche zu praktizieren, „christianisierte“ die römische Kirche um die Mitte des 4. Jahrhunderts den Geburtstag des Mithras, indem sie das Datum und die Bräuche übernahm, ihn aber als ein Fest zu Ehren des Geburtstages Jesu Christi deutete. So entstand das Weihnachtsfest.

Der Weihnachtsbaum

In gewissen einschlägigen Werken wird der Ursprung des Weihnachtsbaums mit Bonifatius in Verbindung gebracht, der 724 die „heilige Donarseiche“ bei Geismar fällen ließ; und nach der Legende soll an ihrer Stelle eine junge Fichte gewachsen sein. Bonifatius soll den bekehrten Heiden erklärt haben, das sei nun ihr heiliger Baum — der Christbaum.

Nach anderen Quellen soll der Weihnachtsbaum von dem Paradiesbaum herrühren, der im Mittelalter in Deutschland populär war. Der Baum bildete den Mittelpunkt des Paradiesspiels, in dem die „Heiligen“, Adam und Eva, deren Fest am 24. Dezember war, geehrt wurden. Der Baum war mit Äpfeln und Oblaten geschmückt.

Der älteste Beleg für den Weihnachtsbaum, wie wir ihn heute kennen, stammt aus Straßburg, und zwar aus dem beginnenden 16. Jahrhundert. In Amerika sollen deutsche Einwanderer den ersten Weihnachtsbaum aufgestellt haben. Darauf fand er in jenem Land als reichgeschmückter Baum überall Eingang. Der erste mit Glühbirnen besteckte Weihnachtsbaum stand 1882 in der Stadt New York, in der Wohnung Edward Johnsons, eines Mitarbeiters — wie könnte es anders sein — von Thomas Edison, dem Erfinder der Glühbirne.

Sankt Nikolaus und der Weihnachtsmann

Nach der Legende soll Nikolaus, der im 4. Jahrhundert Bischof von Myra (jetzt in der südwestlichen Türkei) war, erfahren haben, daß ein Einheimischer kein Geld hatte, um seine drei Töchter mit Heiratsgut auszustatten. Darauf soll er heimlich Goldstücke oder Goldmünzen durch ein Fenster oder durch den Rauchabzug in ihre Wohnung geworfen haben. Sie sollen direkt in die Strümpfe gefallen sein, die in der Nähe des Feuers zum Trocknen aufgehängt waren. Alle wichtigen Elemente der Sankt-Nikolaus-Legende waren somit vorhanden.

Der Weihnachtsmann — ein weißbärtiger Mann in pelzbesetztem rotem Mantel mit Pelzmütze und einem Gabensack — ist die Symbolfigur des weihnachtlichen Schenkens. Er erscheint zum erstenmal in Bilddarstellungen Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Gestalt des Weihnachtsmannes als Kinderfreund trat zuerst in Norddeutschland auf und wurde in anderen Gebieten übernommen. In den angelsächsischen Ländern entspricht dem Weihnachtsmann der Santa Claus. Als säkularisierter Nachfolger des heiligen Nikolaus erscheint er ohne Mitra und Krummstab.

Stechpalme und Mistel

Immergrüne Pflanzen sind schon lange vor der christlichen Ära in einem großen Teil Europas Bestandteil heidnischer Winterbräuche gewesen, durch die man die Rückkehr des Frühlings sichern wollte.

Für die Germanen und die Kelten war die Stechpalme ein Sinnbild des ewigen Lebens, weil sie in der Winterzeit ihr grünes Kleid behält, während andere Bäume die Blätter verloren haben. Die Mistel war besonders den Druiden heilig; ihr wurden Zauberkräfte gegen die bösen Geister zugeschrieben, ferner galt sie als Mittel gegen Zauberei, Gifte, Krankheiten und Unfruchtbarkeit von Mensch und Tier. In Skandinavien war die Mistel so heilig, daß zwei Feinde, wenn sie sich unter einem Baum trafen, auf dem eine Mistel wuchs, ihre Waffen niederlegten und einander den Friedenskuß gaben.

Es entwickelten sich wunderliche Legenden, in denen diese Pflanzen mit Jesus in Verbindung gebracht wurden. Nach einer solchen Legende trug die Stechpalme ursprünglich im Winter keine Blätter. Aber als Maria auf der Flucht nach Ägypten das Jesuskind vor den Soldaten des Herodes unter einer Stechpalme verborgen hätte, seien an dieser sofort lederartige, stachelige Blätter gewachsen, die das Kind verborgen und geschützt hätten.

IST ES ETWAS FÜR DICH? Die Weihnachtstradition leitet sich von heidnischen Bräuchen und abergläubischen Legenden her. Die ersten Christen lehnten das alles ab. In dem Werk World Book Encyclopedia wird berichtet: „Sie feierten Jesu Geburtstag nicht, weil sie jede Geburtstagsfeier als heidnischen Brauch betrachteten.“

Die Weihnachtsfeier samt ihren Bräuchen und abergläubischen Vorstellungen ist nichts anderes als ein Nebenprodukt der berühmten Aufforderung, die Papst Gregor I. an Augustinus richtete, als er ihn als Missionar nach England sandte: „Reiß ihre Götzen nieder, aber weihe ihre Tempel.“ Nur die Bezeichnungen haben sich geändert; das, was sich darunter verbirgt, ist durch und durch heidnisch.

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