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  • Warum komme ich mir so wertlos vor?
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Erwachet! 1988
g88 8. 8. S. 22-24

Junge Leute fragen sich:

Warum komme ich mir so wertlos vor?

„ICH war erst acht Jahre alt, als sich Mutti von Vati scheiden ließ“, berichtet ein Mädchen, das wir Andrea nennen wollen. „Ich erinnere mich, wie ich mich an Vati kuschelte und hilfesuchend zu ihm aufschaute. Als ich 15 war, ließ sich Vati von meiner Stiefmutter scheiden. Es war niederschmetternd. Ich fragte mich, ob etwas mit mir nicht stimmte. War ich vielleicht schuld? Ich kam mir so wertlos vor.“

Zahlreiche Jugendliche werden von solchen Gefühlen geplagt. Nicht immer rühren sie von so schmerzlichen Erlebnissen wie einer Scheidung her. Etwas vergleichsweise Harmloses — zum Beispiel eine schlechte Zensur — kann Minderwertigkeitsgefühle auslösen. Woher kommen diese Gefühle? Wie kann man sie wieder loswerden?

Ungerechte Vergleiche

Häufig ist die Umwelt an den Minderwertigkeitsgefühlen der Jugendlichen schuld. In vielen Ländern wird von Jugendlichen erwartet, in allem — ob Schule, Sport oder Hobby — Bestleistungen zu bringen. Erfolg wird oft an denjenigen gemessen, die die besten Leistungen bringen, am besten aussehen oder die besten Sachen besitzen. Ein südafrikanischer Pädagoge sagte: „Es gilt als Schande, kein gutes Abschlußzeugnis zu bekommen oder keinen angesehenen Beruf ergreifen zu können.“ Der Psychologe Dr. David Elkind drückte es ähnlich aus: „Jugendliche werden nicht nach ihrer Anständigkeit oder ihrer Persönlichkeit beurteilt, sondern nach ihrer Überlegenheit und nach den Zensuren.“ Der Konkurrenzgeist raubt vielen jungen Menschen das Selbstwertgefühl.

Die Bibel ermuntert uns, unser Bestes zu geben bei allem, was unsere „Hand zu tun findet“, doch „nicht im Vergleich mit einer anderen Person“ (Prediger 9:10; Galater 6:4). Warum? Zum einen hat jeder unterschiedliche Fähigkeiten; niemand kann auf allen Gebieten Hervorragendes leisten (Matthäus 25:14, 15). Wir alle sind durch die Unvollkommenheit in der einen oder anderen Weise gehandikapt (Römer 3:23). Wer im Leben Erfolg haben möchte, muß lernen, mit Fehlschlägen und Enttäuschungen fertig zu werden.

Zum anderen wirkt der Wunsch, andere zu überflügeln, Eigenschaften wie Hilfsbereitschaft, Aufmerksamkeit, Fröhlichkeit, Friedfertigkeit und Geduld entgegen, die ein dauerhaftes Selbstwertgefühl vermitteln. In der Bibel finden wir den weisen Rat: „Laßt uns nicht ichsüchtig werden, indem wir miteinander wetteifern und einander beneiden“ (Galater 5:22, 23, 26).

Sei mit dem Erreichten zufrieden, solange du in der Schule und bei christlichen Aktivitäten dein Bestes gibst. Wenn dir irgend etwas sehr schwer fällt, suche Hilfe. Das würde zeigen, daß du eine andere wertvolle Eigenschaft entwickelst: Demut (Sprüche 18:12). Sei nicht entmutigt, wenn du nur langsam vorankommst. Miß deinen Erfolg an dem, was du bisher erreicht hast — nicht an den Leistungen der anderen.

Mehr als bloße Niedergeschlagenheit?

Angenommen, du wärst wochenlang grundlos niedergeschlagen, ohne daß es sich besserte. Dann wäre es gemäß der Zeitschrift ’Teen „entscheidend, daß du nicht in Stille leidest“. Schütte dein Herz jemandem aus, dem du wirklich vertraust, zum Beispiel deinem Vater oder deiner Mutter. „Zwei sind besser als einer“, heißt es in der Bibel. „Denn wenn einer von ihnen fallen sollte, kann der andere seinen Mitgenossen aufrichten. Wie aber wird es denn mit dem einen sein, der fällt, wenn nicht ein anderer da ist, um ihn aufzurichten?“ (Prediger 4:9, 10). Oft kann dir ein verständnisvoller Zuhörer helfen, dein Denken in richtige Bahnen zu lenken.a

Andrea, die eingangs erwähnt wurde, erkannte beispielsweise mit der Hilfe von Freunden, daß ihre Minderwertigkeitsgefühle nicht auf Tatsachen, sondern auf falschen Überlegungen beruhten. Wie konnte sie als Kind an dem Scheitern der Ehe ihrer Eltern schuld sein? Als sie sich dessen bewußt wurde, ließen die Minderwertigkeitsgefühle nach.

Doch was ist, wenn solche Gefühle bleiben, obwohl du dich bemühst, dein Denken zu korrigieren? „Es wäre gut“, heißt es in ’Teen weiter, „einen Arzt aufzusuchen, um sicherzugehen, daß der Niedergeschlagenheit kein physisches Leiden zugrunde liegt.“ Warum? Anhaltende Minderwertigkeitsgefühle könnten Symptome für eine Krankheit sein, und zwar für schwere Depressionen.

Bei schweren Depressionen spielen oft chemische Störungen im Gehirn eine Rolle. Zum Beispiel nehmen manchmal wichtige Neuronen (Nervenzellen) des Gehirns Informationen nur fehlerhaft auf oder können sie nicht richtig weiterleiten. Glücklicherweise gibt es gegen Depressionen Behandlungsmethoden, die anscheinend die Tätigkeit der Neuronen korrigieren. Wenn du Grund zu der Annahme hast, daß dich mehr als eine bloße Niedergeschlagenheit quält, dann solltest du einen Arzt aufsuchen.

Wenn dich dein Gewissen plagt

Gewissensbisse können eine weitere Ursache für Minderwertigkeitsgefühle sein (Römer 2:14, 15). Höre auf dein Gewissen, und es wird dich wahrscheinlich vor einem verhängnisvollen Lauf bewahren; ignoriere es, und es wird dich quälen.

König David wurde einmal so von seinem Gewissen geplagt, daß er schrieb: „Da ist kein Frieden in meinen Gebeinen wegen meiner Sünde. Denn meine eigenen Vergehungen sind über mein Haupt gegangen; wie eine schwere Last sind sie zu schwer für mich. ... Den ganzen Tag bin ich traurig umhergegangen. ... Ich bin empfindungslos geworden und bin zerschlagen über die Maßen“ (Psalm 38:3-8). David schrieb diese Worte höchstwahrscheinlich, nachdem er sich die Frau eines anderen genommen hatte. Erst als er vor Nathan, einem Propheten Gottes, seine schwere Sünde offen bekannt hatte, fühlte er sich erleichtert. Mit welchem Ergebnis? „Meine Sünde habe ich dir [Gott] schließlich bekannt, und mein Vergehen habe ich nicht zugedeckt. ... Und du selbst hast das durch meine Sünden verursachte Vergehen verziehen“ (Psalm 32:5; vergleiche Jakobus 5:16).

In gleicher Weise sind einige Jugendliche schuldbeladen — zufolge leichterer oder schwerwiegenderer Sünden. Doch wie David können sie sich Erleichterung verschaffen, indem sie offen ihre Sünden bekennen und Hilfe bei echten Christen suchen. Betrachten wir einmal Stephan. Vor seiner Geburt hatte sein Vater seine Mutter verlassen. „Es tat mir sehr weh, daß er mich nicht haben und mir kein Vater sein wollte. Als ich älter wurde, fühlte ich mich daher wertlos.“ Stephan verstrickte sich in die schwerwiegende Sünde der Homosexualität (1. Mose 13:13; 1. Korinther 6:9). „Die Situation, in der ich mich zufolge all der ungünstigen Umstände befand, verschlimmerte sich jetzt noch, weil ich die Selbstachtung und das gute Gewissen verlor. So kam ich mir noch wertloser vor.“

Da Stephan das Gewissen schlug, suchte er bei wahren Christen Hilfe. Was noch wichtiger war, er bekannte Gott seine Sünden, und mit Gottes Hilfe konnte er seine Schwäche besiegen. „Ich erkannte, daß ich für Gott wertvoll wäre, wenn ich das Loskaufsopfer Jesu annehmen und an dessen Wert glauben würde“, sagte er (Sprüche 28:13; 1. Johannes 1:9 bis 2:2). Seit vier Jahren hilft Stephan als Vollzeitdiener anderen, Gottes barmherzige Vorkehrungen zu verstehen.

Selbstwertgefühl entwickeln

Zweifellos hat Stephan die befriedigende Laufbahn als christlicher Diener Gottes geholfen, sein neugefundenes Selbstwertgefühl zu bewahren. In ihrem Buch Growing Pains—A Study of Teenage Distress (Wachstumsschmerzen — Eine Studie über Teenagerstreß) schreibt Dr. Edna Irwin: „Ein Jugendlicher, der weiß, welche Laufbahn er einschlagen möchte, hat ein Ziel, das er anstreben kann ... Sofern es erreichbar ist, werden sich seine Sicherheit und seine Selbstachtung enorm verbessern.“ Wie Stephan stellen zahlreiche junge Leute fest, daß das Verkündigen der biblischen Botschaft solch ein erreichbares Lebensziel ist — eine Laufbahn, die ihnen wirklich ein Gefühl der „Sicherheit und Selbstachtung“ gegeben hat.

Für einige Jugendliche ist dies noch ein Fernziel. Laß dich in der Zwischenzeit nicht von Minderwertigkeitsgefühlen überwältigen. Denke daran: Du bist nicht allein. Zögere nicht, dich anderen, besonders deinen Eltern, anzuvertrauen. Du kannst auch der Unterstützung durch Mitchristen sicher sein, die sich gedrängt fühlen, ‘bekümmerten Seelen tröstend zuzureden’ (1. Thessalonicher 5:14). Darüber hinaus hast du die tröstliche Gewißheit, daß Jehova dich liebt und schätzt. Jesus sagte ja, Gott habe ‘sogar die Haare deines Hauptes gezählt’ (Lukas 12:7). Wenn du erkennst, wie wertvoll für Gott diejenigen sind, die ihn lieben, hast du nie Grund, dich wertlos zu fühlen.

[Fußnote]

a Siehe Erwachet! vom 22. Oktober 1987, Seite 12 und 13 unter den Überschriften „Gegen Minderwertigkeitsgefühle ankämpfen“ und „Verzerrte Denkmuster“.

[Bild auf Seite 23]

Läßt du zu, daß bei dir durch weltlichen Konkurrenzgeist Minderwertigkeitsgefühle aufkommen?

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