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Erwachet! 1989
g89 8. 6. S. 18-20

Kannst du wirklich für ein Tier sorgen?

Von unserem Korrespondenten in Dänemark

DIE Forschung auf dem Gebiet der Lebenserwartung nach Herzinfarkten hat bestätigt, daß es Tierhaltern bessergeht als Patienten, die kein Tier haben. Wie es scheint, hat die Gesellschaft eines Tieres zufolge seiner Kritiklosigkeit eine beruhigende Wirkung. Tiere haben offenbar auch einen günstigen Einfluß auf körperlich oder geistig Behinderte sowie auf Menschen mit nervösen Störungen.

Bevor du dich zur Haltung eines Tieres entschließt, solltest du dir über einige Fragen Gedanken machen — in deinem Interesse sowie im Interesse der Umgebung und des Tieres. Objektive Antworten können dir helfen, einen kostspieligen Fehler zu vermeiden.

Gestattet dir deine Lebensweise, richtig für ein Tier zu sorgen? Bist du öfters lange von zu Hause weg? Sind deine Kinder alt genug, um mit einem Tier umgehen zu können? Hast du genügend Platz für das Tier, das du im Sinn hast, oder wäre es die meiste Zeit auf engem Raum eingepfercht? Denke über diese Fragen nach, bevor du dir ein Tier anschaffst.

Im alten Israel waren Tierbesitzer Gott Rechenschaft dafür schuldig, wie sie für ihre Tiere sorgten (2. Mose 23:4, 5; 5. Mose 22:10; 25:4; Sprüche 12:10).

Sollte dein Kind ein Tier haben?

Oft wird die Ansicht geäußert, es sei gut für Kinder, mit Tieren umgehen zu lernen. Entscheidend ist das Wort „lernen“ — das Kind muß alt genug sein zum Lernen.

Kleine Kinder sind sich nicht bewußt, daß das Ansichdrücken für das Tier schmerzhaft sein kann und womöglich zu einem bleibenden Schaden führt. Ein Tierarzt sagte daher der Mutter eines dreijährigen Jungen, der sich ein Meerschweinchen wünschte, das Kind sei zu klein für ein so hilfloses Tier. Er empfahl der Mutter, noch ein paar Jahre zu warten.

Eltern denken vielleicht, sie könnten ihrem Kind ohne weiteres die Regeln für den richtigen Umgang mit einem Tier beibringen. Doch dies erfordert wahrscheinlich mehr Zeit und Geduld, als sie erwarten, und oft geht das Experiment auf Kosten des Tieres.

Wie Eltern nur allzugut wissen, können Kinder sehr hartnäckig sein, wenn sie etwas wollen. Deshalb geben die Eltern häufig nach: „Na gut, du darfst ein Tier haben, aber du mußt es selbst versorgen.“ Kinder sind allerdings vergeßlich — so denken sie oft nicht daran, sich die Schuhe abzuputzen, ehe sie eine Wohnung betreten. Es wäre ein Wagnis, das Wohlergehen eines Lebewesens einem kleinen Kind zu überlassen, ohne daß es von einem Erwachsenen richtig beaufsichtigt wird.

Was dabei passieren kann, zeigt das Beispiel einer Familie, deren Kinder Kaninchen halten durften. Eines Tages ging der Großvater am Kaninchenstall vorbei und sah, daß die Kaninchen seit langem nicht mehr gefüttert und der Stall nicht saubergemacht worden war. Ein Kaninchen, das den Stall aufnagen wollte, hatte völlig abgenutzte Zähne.

Was zeigt dies? Wenn ein Kind für ein Tier sorgen soll, darf man nicht vergessen, daß, so niedlich ein Kätzchen oder ein Hündchen auch ist und so flehentlich die Augen des Kindes blicken, doch letztlich der Erwachsene die Verantwortung für das Tier übernehmen muß. Die Begeisterung eines Kindes kann schnell abklingen.

Katzen und Hunde

Nicht alle Erwachsenen bedenken, welche Folgen es nach sich zieht, ein neues „Familienglied“ aufzunehmen. Sie sehen nicht die Unannehmlichkeiten und Verpflichtungen voraus, die ein Tier mit sich bringen kann. Besonders Zeugen Jehovas sollten sich darüber Gedanken machen, da sie in ihrem christlichen Predigtdienst sehr beschäftigt sind und oft christliche Zusammenkünfte und Kongresse besuchen. Es ist dann häufig ein Problem, jemanden zu finden, der währenddessen für das Tier sorgt. Bestimmt wäre es nicht richtig, aus übertriebener Tierliebe christliche Tätigkeiten zu vernachlässigen (Hebräer 10:24, 25).

Heutzutage, wo viele Männer und Frauen den ganzen Tag an ihrem Arbeitsplatz sind, stellen einsame Katzen und Hunde in Stadtwohnungen ein wachsendes Problem dar. Eine Frau ging beispielsweise zum Tierarzt, um ihre Katze einschläfern zu lassen, da sie sich sonderbar verhalten hatte. Als der Tierarzt erfuhr, daß die Katze viele Stunden täglich in der Wohnung eingeschlossen war, kam er zu dem Schluß, daß dies wahrscheinlich der Grund für ihr Verhalten war. Wenn Katzen auch eher ein eigenes Leben führen, brauchen sie doch Kontakt zu ihrer „Familie“. Andere Tiere leiden, wenn sie in einem Fahrzeug ohne hinreichende Belüftung eingeschlossen sind.

Auch ein Hund bringt Verantwortung mit sich. Er braucht Auslauf. Es reicht nicht, ihn einmal am Tag spazierenzuführen und ihn dann allein in einem dunklen Raum zu lassen (in dem er bereits die Nacht verbracht hat) oder ihn an einer kurzen Kette zu halten. Eine Familie in England hatte einen lebhaften Hirtenhund, aber keine Schafe. Der Hund wurde neurotisch und mußte an einen Bauern abgegeben werden.

Wer daher ein Tier halten will, sollte sich fragen, ob er bereit ist, die täglichen Opfer zu bringen, die für die Gesundheit des Tieres notwendig sind. Hat er die Möglichkeit, dem Tier die richtige Pflege und Aufmerksamkeit zukommen zu lassen? Außerdem darf man nicht vergessen, daß Tiere gefüttert werden müssen und daß große Tiere einen großen Appetit haben. Das kann eine Belastung für den Geldbeutel sein — ein weiterer Faktor, der zu berücksichtigen ist. Tiere werden auch krank, und Tierarztkosten können unerwartet auf einen zukommen.

Nicht zu vergessen ist die Hygiene. Die Zunge vieler Tiere ist gleichzeitig ihr Waschlappen, den sie für alle Körperteile benutzen. Die Tiere werden zwar mit den Keimen fertig, die sie aufnehmen, aber auf Kinder mag das nicht zutreffen. Halte dein Kind deshalb davon ab, Tiere zu küssen. Auch das Ablecken von Gesicht und Händen mag für das Kind eine gesundheitliche Gefahr bedeuten; es könnte zum Beispiel Würmer bekommen. Wenn es abgeleckt worden ist, kann durch sofortiges Waschen mit Seife eine Infektion vermieden werden. Tiere sollten ihren eigenen Freßnapf haben und kein Geschirr ablecken, von dem Menschen essen. Mitunter tragen Tiere Flöhe oder andere unerwünschte Tierchen ins Haus. Einige Hundebesitzer lassen ihr Tier vernünftigerweise nicht in die Wohnräume.

Vögel und Fische

Wie steht es aber mit Vögeln? Viele meinen, sie seien wesentlich unkomplizierter — man hält sie einfach in einem Käfig und füttert sie regelmäßig. Wellensittiche und andere Sittiche sind sehr beliebt; man kann ihnen einige Wörter und Sätze beibringen. Kanarienvögel werden wegen ihres schönen Gesangs gern gehalten. Doch Vögel verlangen ebenfalls beträchtliche Pflege.

Ein Ratgeber schrieb: „Ein Wellensittich ist ein fröhliches Lebewesen. ... Vom Zeitpunkt der Anschaffung eines Vogels an ist man für sein Wohlergehen verantwortlich. Unzureichendes Wissen über das richtige Füttern, den Platzbedarf usw. und mangelndes Verständnis des Charakters und der Eigenschaften des Vogels haben im Laufe der Jahre dazu geführt, daß unzählige Wellensittiche ein erbärmliches Dasein gefristet haben, mißhandelt wurden und deshalb viel zu früh starben. Darüber sollte man gründlich nachdenken, ehe man in eine Tierhandlung geht.“

Was über Hygiene gesagt wurde, gilt auch für Vögel. Der Schnabel ist ihr Putzwerkzeug. Bestimmt wäre es nicht ratsam, einen Wellensittich auf dem Tisch herumlaufen und am Zucker oder an anderen Nahrungsmitteln naschen zu lassen. Außerdem sollte man ihn nicht am Mund oder am Eßteller picken lassen. Und ein Vogel, der frei in der Wohnung herumfliegt, wird seine Exkremente womöglich überall zurücklassen — was zu peinlichen Situationen führen kann.

Wie verhält es sich mit Fischen? Viele Familien haben gern ein Aquarium mit tropischen und exotischen Fischen im Wohnzimmer. Es ist entspannend, ihnen zuzuschauen. Sind sie aber anspruchslos? Im Gegenteil! Ein kleiner Fehler bei der Wassertemperatur, der Sauerstoffanreicherung des Wassers, der Beleuchtung, der Reinigung oder der Fütterung — und man wird womöglich eines Tages ein Becken mit toten Fischen vorfinden. Ja, auch Fische müssen mit Verstand versorgt werden.

Vernunft und Ausgeglichenheit

Falls du dir ein Tier anschaffen möchtest oder bereits eines hast, ist es unerläßlich, daß du dir ein grundlegendes Wissen über seine richtige Ernährung und seine gesundheitlichen Bedürfnisse aneignest. Ein paar Minuten Unterweisung sind nicht genug. Die meisten öffentlichen Büchereien haben Literatur über den Umgang mit Tieren, und in Tierhandlungen gibt es oft hilfreiche Publikationen über Tierpflege.

Wenn man Tiere halten möchte, ist es bestimmt die Mühe wert, sich über ihre Bedürfnisse zu informieren. Dann kann der Umgang mit ihnen erfreulich sein — sowohl für den Besitzer als auch für das Tier.

[Bild auf Seite 19]

Ein Kätzchen ist niedlich, aber es zu küssen ist unhygienisch

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