Wir beobachten die Welt
Wölfe auf Fischfang
Jahrelang dachte man, Wölfe würden sich ausschließlich von Wild ernähren. Laut der kanadischen Zeitung The Vancouver Sun wurden in den Regenwäldern am zentralen Küstenabschnitt von Britisch-Kolumbien jedoch Wölfe beobachtet, die verschiedene Muscheln, Rankenfüßer und sogar Lachs fressen — „bis zu 20 Stück pro Stunde“. Zunächst belauern sie einen Fisch und dann „springen sie flink mit einem todbringenden Satz ins Wasser und schlagen zu“. Etwa 4 von 10 Versuchen sind erfolgreich. Allerdings haben die Wölfe die für die Forscher erstaunliche Angewohnheit, nur die Köpfe der Lachse zu fressen. Wie der Wissenschaftler Chris Darimont vermutet, könnte das daran liegen, dass der Kopf besonders begehrte Nährstoffe enthält oder dass der Körper des Lachses vielleicht schädliche Parasiten beherbergt. „Diese Wölfe überraschen uns immer wieder. Ich frage mich, wie viele Geheimnisse der Regenwald noch birgt“, so Darimont.
Kleine Tyrannen herangezogen
„Bei uns zu Hause führen die Kinder das Regiment!“, schrieb die polnische Wochenzeitung Wprost. „Teure Kleidung, Kosmetika und die neuesten technischen Spielereien kaufen wir hauptsächlich für sie. In Familien mit niedrigem und mittlerem Einkommen werden bis zu 80 Prozent des Haushaltsgeldes für die Jugendlichen ausgegeben.“ In dem Bericht über eine Untersuchung, die Małgorzata Rymkiewicz von der Warschauer Elternuniversität geleitet hat, machte die Zeitung auf einige Symptome despotischen Verhaltens bei Kindern aufmerksam. Statt beispielsweise ihren Eltern gegenüber dankbar zu sein, „wollen sie immer mehr haben. Sie sind mit dem, was sie bekommen, nicht zufrieden, werden aggressiv und kennen keine Rücksichtnahme.“ Dazu erklärte Frau Rymkiewicz: „Wir machen bei der Kindererziehung gravierende Fehler, wenn wir schon kleinen Kindern erlauben, zu tun und zu lassen, was sie wollen.“ Vonseiten der Vereinigung polnischer Psychologen hieß es zustimmend: „Welche Grenzen ein Jugendlicher anerkennt, hängt davon ab, welche Grenzen ihm als ein- bis dreijährigem Kind gesetzt wurden. Wenn wir immer nachgeben, sobald Jugendliche rebellisch und aggressiv werden, ziehen wir uns Tyrannen heran.“
Ehebruch GmbH
Wie die Tokioter Zeitung IHT Asahi Shimbun berichtet, bezahlen manche unglücklich verheiratete Japaner eine Agentur dafür, ihrer Ehe den Todesstoß zu geben. Ein Mann, der seine Frau loswerden will, aber keinen legalen Scheidungsgrund hat, kann eine „Ehebruchagentur“ beauftragen, einen gut aussehenden Mann zu schicken, der „zufällig“ der Frau des Klienten begegnet und mit ihr eine Affäre beginnt. Binnen kurzem willigt die Frau in die Scheidung ein. Sobald die Sache für den gemieteten Liebhaber erledigt ist, verschwindet er von der Bildfläche. Will eine Frau ihren Mann loswerden, setzt das Unternehmen eine attraktive junge Frau auf ihn an, die ihn ins Bett locken soll. Eine 24-Jährige berichtet, dass die Männer, auf die sie es abgesehen hat, „so gut wie nie ablehnen. Ich würde sagen, bei 85 bis 90 Prozent bin ich erfolgreich.“ Wie die Zeitung schreibt, feuert der Leiter einer dieser Agenturen seine Mitarbeiter, wenn sie bei 3 von 5 Aufträgen versagen. „Sie müssen Erfolg haben“, erklärt er. „Es ist ein Geschäft.“
Straßenkinder — Warum?
„Häusliche Gewalt ist ein Hauptgrund, warum Kinder und Jugendliche ihr Zuhause verlassen und auf der Straße leben“, schrieb die brasilianische Zeitung O Estado de S. Paulo. Bei einer neueren Studie mit 1 000 Kindern, die von der Stiftung für Kinder und Jugendliche in Rio de Janeiro betreut werden, stellte sich heraus, dass 39 Prozent entweder misshandelt worden waren oder häusliche Konflikte mit ansehen mussten. „Diese Kinder suchen nach Menschenwürde und haben die Illusion, sie könnten sie auf der Straße finden“, so die Soziologin Leni Schmitz. Laut der Studie waren 34 Prozent der Kinder für Gelegenheitsjobs oder um zu betteln auf die Straße gegangen; bei 10 Prozent waren Drogen im Spiel, und 14 Prozent sagten, es sei einfach ihr eigener Wunsch gewesen. Nach Ansicht der Forscher stecken hinter dem letztgenannten Grund oft andere Ursachen, beispielsweise sexueller Missbrauch in der Familie. Etwa 71 Prozent leben mit anderen Straßenkindern zusammen, wobei sie sich laut Leni Schmitz „ihre eigene Familienhierarchie schaffen und andere Straßenkinder als Brüder, Onkel, Väter oder Mütter betrachten“.
Christus zugunsten philanthropischer Bemühungen vernachlässigt
„Zu viele Missionare vernachlässigen Jesus“, schrieb kürzlich die italienische Zeitung La Stampa. Statt Jesus Christus zu verkündigen, würden jene Missionare Sozialprogrammen den Vorzug geben, die Armut und Leid lindern sollen. Gemäß einer Website des Vatikans sagte der Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, Crescenzio Kardinal Sepe, über katholische Missionare: „Die große Versuchung der vergangenen Jahrzehnte . . . war die Vernachlässigung der ausdrücklichen Verkündigung Christi und der geistlichen Dimension der Mission ad gentes [der Völker]. Diese Vernachlässigung hat dazu geführt, dass einige Missionare ihr Aufgabengebiet auf eine geistesleere Philanthropie und das soziale Engagement beschränkten, die den Menschen zwar nützlich waren, jedoch des apostolischen Gewichts entbehrten, wovor bereits die Apostelgeschichte die Kirche aller Zeiten warnte“.
Weitere Gefahren des Tabaks
„Bei Frauen können schon drei Zigaretten täglich das Risiko eines Herzinfarkts und vorzeitigen Todes verdoppeln“, meldete der Londoner Daily Telegraph. Bei einer auf 20 Jahre angelegten Studie mit 12 000 dänischen Männern und Frauen wurde zum ersten Mal deutlich, dass schon wenige Zigaretten am Tag gefährlich sind. Sogar Raucher, die nicht inhalieren, wiesen ein erhöhtes Gesundheitsrisiko auf. Amanda Sandford, Sprecherin der „Aktion Rauchen und Gesundheit“, erklärte, angesichts der von dieser Studie erbrachten Beweise „sollten sich Raucher vornehmen, ganz aufzuhören“. Die Londoner Times berichtete von einer weiteren Studie, die an der medizinischen Fakultät der Universität Athen durchgeführt wurde. Die dortigen Ärzte ermittelten, dass das Risiko einer Schädigung des Herzens bei männlichen Nichtrauchern, die jeden Tag nur etwa eine halbe Stunde fremden Tabakrauch (entspricht schätzungsweise dem Rauchen einer Zigarette) einatmen, um 47 Prozent erhöht sein kann und bei Frauen um 56 Prozent.
Exklusive Strände für gefährdete Robben
Nach Angaben der Internationalen Union für Naturschutz steht die Mittelmeer-Mönchsrobbe seit 1996 auf der Liste der 10 am stärksten gefährdeten Tierarten. In freier Natur leben noch etwa 400 bis 600 dieser Robben. Ihre Zahl schrumpfte, als sie ins Visier von Jägern gerieten und versehentlich von Fischern getötet wurden. Wie die spanische Zeitung El País erklärte, kam später die Zerstörung ihres Lebensraums durch Tourismus und Bebauung dazu. Daher suchten die Robben in Höhlen Schutz. Bei Sturm und starken Wellen werden die Höhlen jedoch zur Todesfalle für Robbenjunge. In einem gemeinsamen Projekt richten Spanien und Mauretanien in der Nähe der Klippen von Cabo Blanco an der Atlantikküste von Westsahara nun einen geschützten Strand ein. In diesem Bereich lebt die mit 150 Tieren größte Gruppe von Mönchsrobben. Menschliche Einflüsse werden dort auf ein Minimum beschränkt.
Plastikgeld
Im Oktober 2002 hat sich Mexiko den Ländern angeschlossen, die aus Kunststoff hergestelltes Geld verwenden. Das Papiergeld wird fortlaufend durch Scheine aus Kunststoff ersetzt. Gemäß der Zeitung El Universal ist Plastikgeld bereits in Australien, Brasilien, Neuseeland und in Rumänien in Umlauf. Weiter heißt es: „Das Papiergeld verdanken wir den Chinesen, aber es waren die Australier, die das Polymer entwickelt haben, aus dem die neuen Scheine hergestellt werden. Geldscheine aus Kunststoff haben mehrere Vorteile. Sie sind nicht nur hygienischer, sondern halten 4-mal länger und nutzen sich nicht so schnell ab, . . . sie sind schwerer zu fälschen und können am Ende ihres nützlichen Daseins recycelt werden.“