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  • Warum die vielen Regeln?

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  • Warum die vielen Regeln?
  • Erwachet! 2006
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Erwachet! 2006
g 12/06 S. 10-12

Junge Leute fragen sich:

Warum die vielen Regeln?

„Es war zum Verrücktwerden! Immer musste ich so früh zu Hause sein. Ich habs gehasst, wenn die anderen länger wegbleiben durften als ich“ (Allen).

„Es ist schrecklich, dass mein Handy ständig kontrolliert wird. Man fühlt sich behandelt, als wäre man ein kleines Kind“ (Elizabeth).

FÜHLST du dich gestresst wegen der vielen Einschränkungen zu Hause? Wolltest du deshalb schon mal deinen Eltern eine Lüge auftischen oder hättest du dich am liebsten davongeschlichen? Wenn ja, dann geht es dir vielleicht so wie einer Jugendlichen, die ihre Eltern als überängstlich beschreibt und sagt: „Sie müssen mir wenigstens noch Luft zum Atmen lassen!“

Die so genannten Hausregeln sind die Ge- und Verbote, die deine Eltern (oder andere Sorgeberechtigte) für dich aufgestellt haben. Dabei geht es oft um die Schulaufgaben und die Mithilfe im Haushalt oder darum, wann du zu Hause zu sein hast oder wie du das Telefon, den Fernseher oder den Computer nutzen darfst. Hausregeln können auch außerhalb der vier Wände gelten, zum Beispiel wie du dich in der Schule benehmen sollst oder wen du als Freunde haben darfst.

Vielen jungen Leuten passiert es ziemlich oft, dass sie die Regeln ihrer Eltern übertreten. Das belegt auch eine Studie: Fast zwei Drittel der Heranwachsenden gaben an, bestraft worden zu sein, weil sie irgendwelche Hausregeln verletzt hatten. Damit war das der bei weitem häufigste Grund für Bestrafung überhaupt.

Den meisten Jugendlichen ist schon klar, dass es Regelungen geben muss, wenn nicht alles im Chaos versinken soll. Hausregeln sind also nötig. Warum sind manche denn so lästig? Und wie kannst du dir ein wenig Luft verschaffen, wenn du das Gefühl hast, vor lauter elterlichen Regeln zu ersticken?

„Ich bin doch kein kleines Kind mehr!“

Emily fragt: „Wie erkläre ich meinen Eltern, dass ich kein kleines Kind mehr bin und dass sie mich erwachsen werden lassen müssen?“ Kommt dir das bekannt vor? Du ärgerst dich vielleicht genau wie Emily über Hausregeln, weil du denkst, dass man dich wie ein Baby behandelt. Deine Eltern sehen das aber wahrscheinlich ganz anders. Sie halten ihre Regeln für einen wichtigen Schutz und wollen dich auf das Leben als verantwortungsbewusster Erwachsener vorbereiten.

Und selbst wenn du schon einige Freiheiten genießt, hast du vielleicht das Gefühl, dass du immer noch nicht den Freiraum hast, den du jetzt eigentlich brauchst. Das kann besonders dann wehtun, wenn man bei deinen Geschwistern scheinbar nicht so streng war. Marcy erzählt: „Ich bin 17 Jahre alt und muss immer schon sehr früh zu Hause sein. Für jeden Fehler bekomme ich Stubenarrest. Als mein Bruder in meinem Alter war, brauchte er nie zu einer bestimmten Zeit zu Hause sein, und Stubenarrest hatte er auch nie.“ Matthew weiß noch gut, wie es bei ihm als Jugendlichem war. Er sagt über seine jüngere Schwester und seine jüngeren Cousinen: „Die Mädchen konnten sich einfach alles erlauben!“

Lieber gar keine Regeln?

Du wünschst dir womöglich sehnlichst, nicht mehr das tun zu müssen, was deine Eltern dir sagen. Das ist zwar begreiflich, aber wärst du ohne Einschränkungen wirklich besser dran? Bestimmt kennst du Jugendliche, die so spät nach Hause kommen können, wie sie wollen, die anziehen dürfen, was sie wollen, und die mit Freunden weggehen dürfen, wohin immer sie wollen und wann immer es ihnen passt. Vielleicht sind ihre Eltern einfach zu beschäftigt, um überhaupt zu merken, was ihre Kinder tun. Diese Art von Kindererziehung ist allerdings alles andere als erfolgreich (Sprüche 29:15). Der Mangel an Liebe heute ist zum großen Teil darauf zurückzuführen, dass es in unserer Welt jede Menge Egoisten gibt, von denen viele in einem Zuhause aufgewachsen sind, das keine Einschränkungen kannte (2. Timotheus 3:1-5).

Später denkst du womöglich einmal ganz anders über Hausregeln als im Moment. In einer Studie über junge Frauen, die fast ohne Hausregeln oder elterliche Aufsicht aufgewachsen sind, fand keine einzige die fehlende elterliche Erziehung im Nachhinein positiv. Stattdessen sahen sie darin ein Anzeichen, dass ihren Eltern entweder nichts an ihnen lag oder die Eltern unfähig waren, sich um ihre Kinder zu kümmern.

Anstatt andere zu beneiden, die tun und lassen dürfen, was sie wollen, versuch es doch so zu sehen: Hausregeln beweisen, dass deine Eltern dich lieben und dass sie sich um dich sorgen. Sie verhalten sich sogar wie Jehova, wenn sie dafür sorgen, dass bestimmte vernünftige Grenzen eingehalten werden. Jehova sagt nämlich zu seinem Volk: „Ich werde dir Einsicht verleihen und dich unterweisen in dem Weg, den du gehen solltest. Mein Auge auf dich richtend, will ich dir raten“ (Psalm 32:8).

Momentan kommen dir die vielen Regeln vielleicht einfach nur unerträglich vor. Aber es lässt sich etwas tun, damit das Familienleben für dich schöner wird.

Kommunikation, die funktioniert

Ob du nun mehr Freiheiten haben möchtest oder einfach mit derzeit bestehenden Einschränkungen besser klarkommen willst: Der Schlüssel liegt in guter Kommunikation. Gut möglich, dass nun jemand meint: „Aber ich hab doch schon versucht mit meinen Eltern zu reden, es funktioniert einfach nicht!“ Wenn du so empfindest, dann frag dich: „Könnte ich vielleicht lernen, besser zu kommunizieren?“ Kommunikation ist ein wichtiges Mittel, das dir hilft, entweder das zu bekommen, was du dir wünschst, oder aber besser zu verstehen, warum dir der Wunsch abgeschlagen wird. Dabei ist es eigentlich nur logisch, dass man, wenn man die Rechte eines Erwachsenen haben möchte, auch lernen sollte, erwachsen zu kommunizieren.

Werde immer besser Herr deiner Gefühle. In der Bibel heißt es: „All seinen Geist lässt ein Unvernünftiger herausfahren, aber wer weise ist, hält ihn bis zuletzt ruhig“ (Sprüche 29:11). Sich immer nur zu beschweren ist nicht unbedingt das, was gute Kommunikation ausmacht. Dadurch handelst du dir vielleicht nur eine weitere Strafpredigt ein. Schmollen, Gejammer oder kindische Wutanfälle sind also nichts für dich. Und wie sehr dir auch danach ist, mit Türen zu knallen oder durch das Haus zu poltern: Wenn deine Eltern dir etwas verboten haben, wird dir so ein Benehmen höchstens noch mehr Regeln einbringen — auf keinen Fall aber mehr Freiheiten.

Ein Sohn unterhält sich mit seiner Mutter

Versuche, die Bedenken deiner Eltern zu verstehen

Versuche, die Sache aus der Sicht deiner Eltern zu sehen. Tracy wohnt noch bei ihrer allein erziehenden Mutter. Ihr hat es weitergeholfen, sich zu fragen: „Was möchte meine Mutter mit ihren Regeln eigentlich erreichen?“ Ihre Antwort? „Sie will mir damit helfen, ein besserer Mensch zu werden“ (Sprüche 3:1, 2). Dich so in deine Eltern hineinzuversetzen kann dir helfen, ihnen zu erklären, wie du es von deiner Warte aus siehst. Ein Beispiel: Angenommen, sie wollen dich nur ungern zu einem bestimmten Treffen gehen lassen. Anstatt darüber zu streiten, könntest du sie fragen: „Und was wäre, wenn jemand mitkommt, der vernünftig ist und dem ihr vertraut?“ Deine Eltern werden dir vielleicht nicht jeden Wunsch erfüllen, aber wenn du ihre Bedenken verstehen lernst, sind deine Chancen viel größer, eine akzeptable Alternative vorzuschlagen.

Verhalte dich so, dass das Vertrauen deiner Eltern zu dir wachsen kann. Das lässt sich gut mit dem Anwachsen eines Bankguthabens vergleichen: Man muss etwas auf ein Konto einzahlen, sonst kann man später nichts abheben! Überzieht man ein Konto, zahlt man Zinsen. Und wenn man es mit dem Überziehen übertreibt, kann das Konto schließlich sogar komplett geschlossen werden. Mehr Freiheiten werden dir nur dann eingeräumt, sprich ausgezahlt, wenn du vorher durch verantwortungsvolles Verhalten „eingezahlt“ hast.

Sieh die Sache ganz nüchtern. Deine Eltern haben nun einmal die Aufsichtspflicht für dich. Deshalb spricht die Bibel vom „Gebot deines Vaters“ und vom „Gesetz deiner Mutter“ (Sprüche 6:20). Du brauchst aber nicht zu denken, dass Hausregeln dir das ganze Leben verderben. Ganz im Gegenteil! Wenn du dich deinen Eltern unterordnest, verspricht Jehova, dass es dir im Endeffekt gut geht (Epheser 6:1-3).

Wenn eine Regel verletzt wurde

Kommt dir diese Szene bekannt vor? Du bist zu spät heimgekommen, hast aufgetragene Arbeiten nicht erledigt oder zu lange telefoniert. Und jetzt stellen dich deine Eltern zur Rede. Wie schaffst du es, dass die Situation nicht immer heikler wird?

Sag die Wahrheit. Versuch nicht, mit Tricks zu arbeiten, sondern sei ehrlich und lass nichts aus (Sprüche 28:13). Deinen Eltern Märchen zu erzählen bringt nicht viel. Womöglich geht der letzte Rest von Vertrauen zu dir auch noch verloren. Stell dein Verhalten nicht als berechtigt hin und spiel es auch nicht herunter. Du weißt doch: „Eine Antwort, wenn milde, wendet Grimm ab“ (Sprüche 15:1).

Entschuldige dich. Zeige, dass es dir Leid tut, wenn sich deine Eltern Sorgen gemacht haben, du sie enttäuscht hast oder sie durch dich Mehrarbeit hatten; und unter Umständen fällt die Strafe dann nicht ganz so streng aus (1. Samuel 25:24). Es muss dir natürlich auch wirklich Leid tun.

Akzeptiere die Folgen. Dein erster Impuls ist vielleicht, dich wegen der Strafe mit deinen Eltern herumzustreiten, vor allem wenn sie unfair zu sein scheint (Sprüche 20:3). Aber wenn du für dein Verhalten geradestehst, ist das ein Zeichen dafür, dass du erwachsen wirst (Galater 6:7). Es kann durchaus das Beste sein, wenn du einfach versuchst, das Vertrauen deiner Eltern wiederzugewinnen.

Weitere Artikel aus der Reihe „Junge Leute fragen sich“ findest du auf der Website www.watchtower.org/ypx

ETWAS ZUM NACHDENKEN

  • Welche Regeln sind für dich am schwierigsten einzuhalten?

  • Welche Punkte aus diesem Artikel können dir helfen, mit den Regeln deiner Eltern zurechtzukommen?

  • Wie kannst du das volle Vertrauen deiner Eltern gewinnen?

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