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  • fm Kap. 6 S. 91-108
  • Die 144 000 Versiegelten

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  • Die 144 000 Versiegelten
  • „Dann ist das Geheimnis Gottes vollendet“
  • DAS VERSIEGELN AN DER STIRN
  • IHR PLATZ IN GOTTES ENDGÜLTIGER EINRICHTUNG
„Dann ist das Geheimnis Gottes vollendet“
fm Kap. 6 S. 91-108

Kapitel 6

Die 144 000 Versiegelten

1. (a) Warum ging Jesus Christus nach dem Brechen der sechs Siegel nicht sogleich daran, das siebente Siegel zu öffnen? (b) Welcher zusätzliche Aufschluß sollte geoffenbart werden?

VOR DEM verwunderten Blick des christlichen Apostels Johannes waren sechs Siegel der geheimnisvollen Buchrolle aus Gottes Hand aufgebrochen worden. Sie waren in stetiger Folge aufgebrochen worden, und schließlich war die wahnsinnige Furcht gottloser Menschen beim Kommen des großen Tages des gegen sie gerichteten Zornes Gottes gezeigt worden. Aber jetzt, in diesem Stadium der Enthüllung der göttlichen Geheimnisse, ging das Lamm Gottes, Jesus Christus, nicht sogleich daran, das geheimnisvolle siebente Siegel der Buchrolle aufzubrechen. Anscheinend ist in Verbindung mit dem sechsten Siegel nicht alles geoffenbart worden, indem lediglich die wilde Jagd der gottlosen Menschen nach schützender Deckung beim Kommen des „großen Tages“ des Zornes Jehovas Gottes und seines Lammes, Jesu Christi, dargestellt worden ist. Es soll noch etwas Weiteres geoffenbart werden, und dies hat mit der Rettung gottesfürchtiger Menschen zu tun, bevor dieser Zorn an dem nahenden ‘großen Tag’ vom Himmel her ausbricht. Dieser „große Tag“ grimmiger Vernichtung der Gottlosen kann nicht eher kommen, als bis dieses Werk zur Rettung der gottesfürchtigen Menschen völlig ausgeführt worden ist. Betrachte jetzt, was Johannes diesbezüglich sah. Er sagt:

2. Welche Vision hatte Johannes als nächstes, und welchen Befehl hörte er?

2 „Danach sah ich vier Engel an den vier Ecken der Erde stehen und die vier Winde der Erde festhalten, damit kein Wind über die Erde wehe oder über das Meer oder über irgendeinen Baum. Und ich sah einen anderen Engel vom Sonnenaufgang heraufkommen, der ein Siegel des lebendigen Gottes hatte, und er rief mit lauter Stimme den vier Engeln zu, denen gewährt war, die Erde und das Meer zu schädigen, und sagte: ,Schädigt nicht die Erde noch das Meer noch die Bäume, bis wir die Sklaven unseres Gottes an ihren Stirnen versiegelt haben.‘ “ — Offenbarung 7:1-3.

3. Welches Sturmsignal, das kein Astronaut oder Wettersatellit beobachten kann, sah Johannes durch die erleuchtende Kraft des Geistes Gottes?

3 Hier sieht der Apostel Johannes etwas, was nie von irgendeinem Wettersatelliten photographiert und zur Erde gefunkt worden ist, den das Wetteramt in eine Umlaufbahn um die Erde bringen lassen hat, um Wolkenbildung oder Entstehung und Bewegung von Orkanen zu untersuchen. Kein Astronaut oder Kosmonaut, der in einer Raumkapsel in den Weltraum geschickt worden ist und tagelang ununterbrochen die Erde umkreist oder sogar den Mond umkreist hat, hat jemals das gesehen, was Johannes durch die erleuchtende Kraft des Geistes Gottes sah, nämlich vier Engel, die an den vier Ecken der Erde stehen und die vier Winde der Erde zurückhalten. Dies zeigt offensichtlich an, daß bald ein heftiger Windsturm oder Wirbelsturm losgelassen werden wird. Aber keine Reihe von Wetterstationen in der ganzen Welt ist in der Lage gewesen, diesen außergewöhnlichen Sturm und die Richtung vorherzusagen, aus der er kommt, und vorauszusagen, wann und mit welcher Geschwindigkeit er irgendein Gebiet erreichen wird. Doch was Johannes sah, ist für uns ein untrügliches Sturmsignal.

4. Wer sind diejenigen, die die vier Winde der Erde festhalten, und weshalb können sie dies tun?

4 Diese „vier Engel“ stellen nicht bloß vier einzelne Engel dar, sondern vielmehr vier Scharen von Engeln. Die Offenbarung spricht von einem Engel, der „Gewalt über das Feuer“ hat (14:18), und von einem „Engel der Wasser“ (16:5). Aber diese vier Engel hier an den vier Ecken der Erde haben Gewalt über die „vier Winde der Erde“. Sie sind nicht wie Menschen, die den Wind nicht in ihrer Rechten bergen können (Sprüche 27:15, 16, Her), sondern sie sind übermenschlich und sind vom Schöpfer des Himmels und der Erde beauftragt worden, der „den Wind in seine Fäuste gesammelt“ hat. (Sprüche 30:4; Jeremia 10:13) Diese Engel halten die Winde gefangen und warten auf Gottes Zeichen, sie zur Zeit der Kundgebung seines Zornes gegen seine Feinde loszulassen, die auf der Erde sind.

5. Von welchen zwei Gesichtspunkten aus kann passenderweise gesagt werden, die Engel stünden „an den vier Ecken der Erde“?

5 Daß von ihnen gesagt wird, sie stünden an den vier Ecken der Erde, heißt nicht, daß die Erde flach wäre und buchstäblich vier Ecken hätte, denn die Bibel spricht eindeutig davon, daß die Erde kugelförmig ist und unsichtbare Kräfte sie im Raum hängen lassen. (Jesaja 40:22; Hiob 26:7) Aber da die vier Engel nicht direkt im Norden, Süden, Osten oder Westen stehen, sondern an den Ecken oder Winkeln, würden sie die Winde schräg, aus diagonalen Richtungen, loslassen, so, wie der in Apostelgeschichte 27:14 erwähnte „Sturmwind, der sogenannte Euroaquilo“, herabstürzte, der zum Schiffbruch des Schiffes führte, auf dem sich der christliche Apostel Paulus befand. So würde auch kein Viertel der Erde von dem unheilvollen Wehen der Winde verschont werden, die im Mittelpunkt zusammenlaufen würden, was einen weltweiten Wirbelsturm verursachen würde. Lange vor diesem herannahenden Sturm wurde ein verheerender Sturm als Veranschaulichung für den Vollzug der Rache Jehovas Gottes an feindlichen Nationen im siebenten und sechsten Jahrhundert v. u. Z. gebraucht. Hier folgt die Schilderung gemäß Jeremia 25:32, 33:

6. Wie veranschaulichte Jeremia auf ähnliche Weise den Vollzug der Rache Gottes?

6 „Siehe, Unglück geht aus von Nation zu Nation, und ein gewaltiger Sturm macht sich auf von dem äußersten Ende der Erde. Und die Erschlagenen Jehovas werden an jenem Tage liegen von einem Ende der Erde bis zum anderen Ende der Erde; sie werden nicht beklagt und nicht gesammelt noch begraben werden; zu Dünger auf der Fläche des Erdbodens sollen sie werden.“

7. (a) Wie erschien dem Johannes die Lage zuerst, als er die vier Engel sah? (b) Welches falsche Verständnis hatten auch die neuzeitlichen Christen zuerst?

7 Im Augenblick sah es für den Apostel Johannes so aus, als ob die vier Engel daran wären, die vier Winde loszulassen, damit sie auf die Erde und das Meer und gegen jeden Baum wehten und überall Verwüstung anrichteten. So sah es im letzten Jahr des Ersten Weltkrieges, im Jahre 1918, aus, als die neuzeitlichen geistigen Brüder des Apostels Johannes dachten, der damals wütende Krieg und die Revolution würden unmittelbar zu der erwarteten „Schlacht von Harmagedon“ führen, das heißt zum „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, an dem sinnbildlichen Ort, der auf hebräisch Harmagedon heißt. Aber nein! Siehe! Schau, was der Apostel Johannes jetzt, zu diesem entscheidenden Zeitpunkt, sieht. Was sieht er?

8. Wieso ist es bedeutsam, daß der fünfte Engel vom Sonnenaufgang heraufkam?

8 Einen fünften Engel, ‘einen anderen Engel, der vom Sonnenaufgang heraufkommt und ein Siegel des lebendigen Gottes hat’. Er kommt nicht von einer ‘Ecke der Erde’ auf den Schauplatz, sondern vom Sonnenaufgang oder aus dem Osten. Er kommt aus derselben Richtung wie die „Könige vom Sonnenaufgang“. Für diese Könige wird der Weg dadurch bereitet, daß nach dem Ausgießen der sechsten Schale des Zornes Gottes die Wasser des großen Stromes Euphrat vertrocknen. Ebenso kamen im Vorbild im Jahre 539 v. u. Z. König Darius, der Meder, und König Cyrus, der Perser, bei ihrer siegreichen Truppenbewegung gegen das alte Babylon am Euphrat vom Sonnenaufgang her und öffneten so den Weg für die Befreiung des im Exil lebenden Volkes Jehovas Gottes, das im Babylonischen Reich gefangengehalten wurde. (Offenbarung 16:12; Jesaja 46:11; 44:28 bis 45:7; Daniel 5:30 bis 6:4) Es war also nicht unerwartet, sondern recht passend, daß von diesem Engel, der vom Sonnenaufgang heraufkam, oder durch ihn etwas Gutes kommen sollte. Aha!

9. (a) Was zeigt die Tatsache an, daß der Engel ein „Siegel des lebendigen Gottes“ bei sich trug? (b) Welche großen Ereignisse sollten noch kommen, und in welcher Reihenfolge?

9 Beachte als Bestätigung hierfür das, was der Engel bei sich trägt: ein „Siegel des lebendigen Gottes“. Offensichtlich hat er ein Werk zu tun, und dies erfordert Zeit, Zeit, die sich über den Ersten Weltkrieg hinaus erstreckte. Noch ist nicht die Zeit für die erwartete „Schlacht von Harmagedon“ da. Babylon die Große muß noch vernichtet werden. Zwar erlebte sie nach dem Ersten Weltkrieg einen Sturz aus ihrer religiösen Machtstellung, der von den unsichtbaren, himmlischen ‘Königen vom Sonnenaufgang’ verursacht wurde. Aber sie muß noch vernichtet werden, und erst danach kommt der „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“. (Offenbarung 16:12-16) Gerade zur rechten Zeit kommt deshalb der fünfte Engel, der Engel vom Sonnenaufgang, jeder verfrühten Handlung der vier Engel zuvor, die bis dahin die drohenden „vier Winde der Erde“ zurückgehalten haben. Er hat größere Gewalt als jene vier Engel, und deshalb ruft er den vier Engeln mit lauter Stimme zu: „Schädigt nicht die Erde noch das Meer noch die Bäume, bis wir die Sklaven unseres Gottes an ihren Stirnen versiegelt haben.“ — Offenbarung 7:3.

DAS VERSIEGELN AN DER STIRN

10. Warum hatte Gott nicht angeordnet, daß die vier Winde der Erde, ihr Vernichtungswerk im Jahre 1918 beginnen sollten?

10 Der Ritt der vier Reiter, die durch das Brechen der ersten vier Siegel der Buchrolle zum Vorschein gekommen waren, hatte angefangen, und ihr Ritt war durch den Ersten Weltkrieg offenbar geworden. Aber nun mußte zuerst das Versiegeln der vorherbestimmten Zahl der Auserwählten Gottes, seiner Erwählten, beendet werden. (Offenbarung 6:1-8; Matthäus 24:30, 31) Aus diesem Grund hatte er nicht angeordnet, daß die „vier Winde der Erde“ im Jahre 1918 losgelassen wurden, um sogleich die Vernichtung der religiösen Babylon der Großen und danach den „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, herbeizuführen. Während dieser gnädig eingeräumten Zwischenzeit, bevor die „vier Winde der Erde“ losgelassen werden sollen, muß das Versiegeln der „Sklaven unseres Gottes an ihren Stirnen“ vollendet werden.

11, 12. (a) Wann begann das von dem Engel erwähnte Versiegeln der „Sklaven unseres Gottes“? (b) Wodurch geschieht das Versiegeln? Beweise es biblisch.

11 Das Versiegeln dieser „Sklaven unseres Gottes“ hatte im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung begonnen. Der Apostel Johannes selbst war einer der Versiegelten. Der Apostel Paulus war ebenfalls einer der Versiegelten, und er schrieb über dieses Werk des Versiegelns. In seinem zweiten Brief an die Christenversammlung des alten Korinth schrieb Paulus um das Jahr 55 u. Z.: „Er aber, der dafür bürgt, daß ihr und wir Christus angehören, und der uns gesalbt hat, ist Gott. Er hat uns auch sein Siegel aufgedrückt und hat uns das Unterpfand, das heißt den Geist, in unsere Herzen gegeben.“ (2. Korinther 1:21, 22) Dies zeigt deutlich, daß das Versiegeln durch den Geist Gottes erfolgt, das heißt durch seine heilige, unsichtbare wirksame Kraft. Dies wird auch durch das erhärtet, was Paulus um das Jahr 60 oder 61 u. Z. an die Christenversammlung schrieb, die im alten Ephesus in Kleinasien bestand. Paulus brachte den Geist mit dem Versiegeln in Verbindung und schrieb:

12 „Wir, die wir zuerst auf den Christus gehofft haben. Doch auch ihr habt auf ihn gehofft, nachdem ihr das Wort der Wahrheit, die gute Botschaft über eure Rettung, gehört habt. Durch ihn seid ihr auch, nachdem ihr gläubig geworden seid, mit dem verheißenen heiligen Geist versiegelt worden, der ein Unterpfand unseres Erbes ist, zum Zwecke der Erlösung durch Loskauf des besonderen Besitzes Gottes, zum Lobpreis seiner Herrlichkeit.“ — Epheser 1:12-14.

13, 14. (a) Was ist das Versiegeln mit Gottes Geist? (b) Was muß der Christ tun, um zu vermeiden, daß er dieses Siegel verliert?

13 Das Versiegeln mit dem Geist Gottes ist ein Unterpfand. Es ist ein Anzeichen, daß der gläubige, Gott hingegebene, getaufte Christ ein Teil des Besitzes Gottes geworden ist, mit der Hoffnung, schließlich sein ewiger Besitz zum Lobpreis seiner Herrlichkeit zu werden. Aus diesem Grund muß ein solcher gesalbter Christ, der als Unterpfand den Geist hat, dieses Siegel treu bis zum Ende seines irdischen Laufes bewahren. Er darf diesen heiligen Geist Gottes, mit dem er versiegelt worden ist, nicht betrüben, indem er der Weise entgegenwirkt, wie diese unsichtbare wirksame Kraft ihn normalerweise zur Anbetung und zum Dienst Gottes anregt. Wenn er darin verharrt, derart Gottes Geist oder wirksame Kraft in der ihr eigenen heiligen Wirkungsweise zu betrüben, wird er Gottes Geist verlieren, und so wird an ihm das Siegel des Geistes Gottes ausgelöscht, entfernt werden. Der versiegelte Christ handelt richtig, wenn er in Übereinstimmung mit Gottes Geist lebt, bis er schließlich mit Sicherheit berechtigt ist, daß Gott ihn befreit und in das himmlische Erbe, in das Königreich, kommen läßt. Paulus ermahnte die Christen von Ephesus diesbezüglich, indem er schrieb:

14 „Betrübt auch nicht Gottes heiligen Geist, mit dem ihr versiegelt worden seid für einen Tag der Erlösung durch Loskauf.“ — Epheser 4:30.

15. Zeige biblisch, was ein Siegel an einer Person anzeigt.

15 Daß ein Siegel jemand als eine Person kennzeichnet, die einen gewissen Besitz hat, veranschaulicht der Apostel Paulus in seinem Brief an die Römer, Kapitel vier, Vers elf, wo er sagt: „Er [das heißt Abraham] empfing [von Jehova Gott] ein Zeichen, nämlich die Beschneidung, als ein Siegel der Gerechtigkeit durch den Glauben, den er hatte, während er in seinem unbeschnittenen Zustand war.“ Daß ein Siegel ferner ein maßgebendes Zeichen dafür ist, daß das, was jemand zu sein behauptet, etwas Wirkliches, Echtes und Glaubwürdiges ist, veranschaulicht der Apostel Paulus in seinem ersten Brief an die Korinther, Kapitel neun, Vers eins und zwei, wo er zur Verteidigung seines Apostelamtes sagt: „Bin ich nicht ein Apostel? Habe ich nicht Jesus, unseren Herrn, [nach seiner Auferstehung von den Toten] gesehen? Seid nicht ihr mein Werk im Herrn? Wenn ich für andere kein Apostel bin, so bin ich es doch ganz gewiß für euch [denen ich das Christentum gebracht habe], denn ihr seid das Siegel, das mein Apostelamt in Verbindung mit dem Herrn bestätigt.“ Paulus hatte nicht nur ein solches Siegel, das Siegel seines christlichen Apostelamtes, sondern er hatte auch das Siegel, daß ihm das himmlische Erbe in Aussicht stand, nämlich Gottes heiligen Geist, das Unterpfand von Gott.

16. (a) War das Werk des Versiegelns um 1918 u. Z. vollendet? (b) Wie zeigte das, was nach dem Brechen des fünften Siegels stattfand, daß das Werk des Versiegelns noch weiter verrichtet werden mußte?

16 Im Jahre 1918 u. Z., als der fünfte Engel vom Sonnenaufgang heraufkam und den vier anderen Engeln an den vier Ecken der Erde zurief, war die endgültige, nicht entfernbare Versiegelung der vollständigen Zahl Gott hingegebener, getaufter, gesalbter Christen, der „Sklaven unseres Gottes“, noch nicht vollendet. Dies wurde zur Zeit des Brechens des fünften Siegels der Buchrolle angezeigt, als der Apostel Johannes Seelen unter Gottes Altar sah, die danach schrien, daß ihr Blut an den Bewohnern der Erde, die ihr Blut vergossen hatten, gerächt werde. Was wurde ihnen gesagt? „Es wurde ihnen gesagt, noch eine kleine Weile zu ruhen, bis auch die Zahl ihrer Mitsklaven und ihrer Brüder voll wäre, die daran waren, getötet zu werden, so wie auch sie getötet worden waren.“ (Offenbarung 6:9-11) Folglich war im Jahre 1918 u. Z., wie die Tatsachen seit damals zeigen, die Gesamtzahl derer, die das „Siegel des lebendigen Gottes“ bis zu ihrer endgültigen und entscheidenden Prüfung, notfalls bis zu einem Märtyrertod, an ihrer Stirn behielten, noch nicht vervollständigt. Gott, der Allmächtige, der das Versiegeln durch seinen Geist verrichtet, wußte das. Deshalb sandte er diesen fünften Engel, damit dieser den anderen vier Engeln zurief, die Winde nicht loszulassen.

17, 18. (a) Bis zu welcher Zeit wurde die vollständige Zahl der beständig Versiegelten geheimgehalten? (b) Wie lautet die dem Johannes geoffenbarte Zahl?

17 Nun, welches ist die vollständige Zahl der beständig Versiegelten? Wie viele aus der Menschheit werden in den Himmel kommen, um mit Jesus Christus im himmlischen Königreich zu sein? Bis zur Zeit der Offenbarung, um das Jahr 96 u. Z., wußte dies der Apostel Johannes anscheinend selbst nicht. Wie froh muß er gewesen sein, als ihm dieses Rätsel oder heilige Geheimnis enthüllt wurde, nämlich wieviel Personen der ‘lebendige Gott’ dazu vorherbestimmt oder auserwählt hatte, mit seinem Sohn Jesus Christus im himmlischen Königreich verbunden zu sein! Wie froh sind auch wir, daß Johannes das Geheimnis nicht für sich behielt! Unter Gottes Befehl schrieb er:

18 „Und ich hörte die Zahl derer, die versiegelt waren, hundertvierundvierzigtausend, versiegelt aus jedem Stamm der Söhne Israels: Aus dem Stamm Juda zwölftausend versiegelt; aus dem Stamm Ruben zwölftausend; aus dem Stamm Gad zwölftausend; aus dem Stamm Ascher zwölftausend; aus dem Stamm Naphtali zwölftausend; aus dem Stamm Manasse zwölftausend; aus dem Stamm Simeon zwölftausend; aus dem Stamm Levi zwölftausend; aus dem Stamm Issaschar zwölftausend; aus dem Stamm Sebulon zwölftausend; aus dem Stamm Joseph zwölftausend; aus dem Stamm Benjamin zwölftausend versiegelt.“ — Offenbarung 7:4-8.

19. (a) Welche zwei patriarchalischen Stammesnamen waren in der Vision des Johannes ausgelassen? (b) Wie war in alter Zeit die Lücke ausgefüllt worden, die dadurch entstanden war, daß Gott den Stamm Levi besonders gebraucht hatte?

19 Zwölf Stämme mit zwölftausend Versiegelten aus jedem Stamm ergaben hundertvierundvierzigtausend Versiegelte. Juda, Ruben, Gad, Ascher, Naphtali, Manasse, Simeon, Levi, Issaschar, Sebulon, Joseph, Benjamin: diese zwölf Namen waren dem Apostel Johannes gut bekannt. Er konnte anhand der Schrift feststellen, warum die zwei patriarchalischen Namen Dan und Ephraim in dem Verzeichnis ausgelassen worden waren. Der Patriarch Levi war einer der ursprünglichen Söhne des Patriarchen Jakob, des Sohnes Isaaks, des Sohnes Abrahams. Nach der Befreiung der Israeliten aus der Sklaverei im Lande Ägypten im Jahre 1513 v. u. Z. trennte Jehova Gott den Stamm Levi von der übrigen Nation. Er machte die Leviten zu einem Stamm geheiligter Religionsdiener seines Hauses der Anbetung. Dadurch entstand unter den Stämmen, die das Verheißene Land im Nahen Osten ererben sollten, eine Lücke. Wie sollte sie ausgefüllt werden? Durch Joseph, den Erstgeborenen Rahels, einer Frau Jakobs (oder Israels). Wegen seiner Treue gegenüber Gott erhielt Joseph von seinem Vater Israel das Erstgeburtsrecht. In Ägypten wurde Joseph Vater von zwei Söhnen, von Manasse, dem Erstgeborenen, und von Ephraim.

20. (a) Weshalb gab es im alten Israel keinen nach Joseph benannten Stamm? (b) Wie wird Joseph in dem Verzeichnis in Offenbarung, Kapitel 7 als der Erstgeborene angegeben?

20 Da der treue Joseph das Erstgeburtsrecht erlangt hatte (1. Chronika 5:1, 2), standen ihm zwei Anteile an der Nation Israel zu. Er verdiente es deshalb, für das Vorhandensein von zwei Stämmen im Gefüge der Nation verantwortlich zu sein. Dementsprechend wurde im alten Israel keiner der Stämme Israels nach Joseph selbst genannt, aber er hatte dennoch zwei Anteile an der Nation, denn die Stämme seiner zwei Söhne Manasse und Ephraim wurden zu gesetzlich anerkannten Stämmen Israels gemacht. In dem Verzeichnis der zwölf Stämme in Offenbarung 7:4-8 wird der Name Ephraim jedoch ausgelassen. Statt dessen wird einem Stamm der Name seines Vaters Joseph gegeben, und es wäre vorauszusetzen, daß Ephraim, sein zweiter Sohn, zu seinem Vater Joseph gerechnet wird. Dies ließ Joseph die Verantwortung für den Stamm seines Sohnes Ephraim übernehmen. Somit hatte Joseph auch in dem Verzeichnis der zwölf Stämme der versiegelten Diener des lebendigen Gottes zwei Anteile, so wie der erstgeborene Sohn in Israel.

21. (a) Warum wurde Levi nicht, wie in alter Zeit, aus dem Verzeichnis der zwölf Stammesnamen in Offenbarung, Kapitel 7 ausgelassen? (b) Warum wurde Dans Name ausgelassen, doch wieso wissen wir, daß dies nicht aufgrund irgendeines Vorurteils gegen jenen Stamm war?

21 Wir bemerken auch, daß in dem Verzeichnis der zwölf Stammesnamen in Offenbarung 7:4-8 Levis Name nicht ausgelassen worden ist. In diesem Verzeichnis von 144 000 Versiegelten sollte Levis Name keinen eigens als Stamm von Tempeldienern für Gottes ganze Nation abgesonderten Stamm kennzeichnen. Warum nicht? Weil alle 144 000 Versiegelten „Priester Gottes und des Christus“ werden. (Offenbarung 20:6) Daß Levis Name in der Zahl der Stammesnamen enthalten ist, machte es erforderlich, daß der Name Dans, eines der ursprünglichen Söhne Israels, ausgelassen wurde. Sein Name wurde nicht wegen irgendeines besonderen Vorurteils gegen den alten Stamm Dan ausgelassen, denn Simson, der Sohn Manoahs, ein Richter des alten Israel, war aus dem Stamm Dan. (Richter, Kapitel 13 bis 16; Hebräer 11:32) Zum Beweis dafür erscheint in dem Verzeichnis in Hesekiel 48:30-35 der Name Dan bei der Aufzählung der zwölf Stämme Israels, deren Namen auf den zwölf Toren der prophetischen Stadt Jehova-Schammah („Jehova selbst ist dort“) stehen. Somit wird der Name dieses Stammes, obwohl er nicht unter den 144 000 Versiegelten zu finden ist, eine ehrenhafte Anwendung in Jehovas neuem System der Dinge haben.

22. (a) Wieviel Zeit war seit der Verwerfung der Nation des natürlichen Israel vergangen, als der Apostel Johannes die Vision empfing, und wieviel Zeit war vergangen, nachdem erstmals Heiden als Auserwählte versiegelt worden waren? (b) Handelt Gott seit dem Jahre 36 u. Z. mit einer irdischen Nation Israel, oder was ist der Fall?

22 Als der Apostel Johannes etwa 96 u. Z. die Offenbarung empfing, waren dreiundsechzig Jahre vergangen, nachdem die Nation des natürlichen, beschnittenen Israel im Jahre 33 u. Z. von Jehova Gott durch Jesus Christus verworfen worden war. Es waren auch sechzig Jahre vergangen, nachdem die christliche gute Botschaft und die Gelegenheit, ins Königreich der Himmel einzugehen, im Jahre 36 u. Z. den Nichtjuden oder Heiden zuteil geworden war, also nachdem der italische Zenturio Kornelius von Caesarea zum Christentum bekehrt worden war. Er und andere gläubige Heiden empfingen damals den heiligen Geist, mit dem die „Auserwählten“ Gottes versiegelt werden. (Matthäus 23:37-39; Apostelgeschichte 10:1 bis 11:18; Römer 11:5-25) Dies war deshalb so, weil nur ein „Überrest“ der natürlichen, beschnittenen Juden oder Israeliten das Siegel des heiligen Geistes Gottes empfing. Deshalb müssen die übrigen der Zahl der Versiegelten von treuen Personen gebildet werden, die aus den Heiden erwählt worden sind. Seit der Zulassung der unbeschnittenen Heiden zu den Reihen der Versiegelten im Jahre 36 u. Z. hat Jehova keine irdische Nation des natürlichen Israel mehr. Statt dessen gibt es ein geistiges „Israel Gottes“. Seine Glieder sind geistige Israeliten. — Galater 6:15, 16.

23, 24. (a) Bedeutet die Tatsache, ein natürlicher, beschnittener Jude zu sein, daß jemand ohne weiteres ein Glied des Israel Gottes ist? Wie beantwortet der Apostel Paulus die Frage? (b) Was für „Juden“ und was für eine Beschneidung anerkennt Gott jetzt?

23 Daß jemand ein natürlicher, beschnittener Israelit oder Jude ist, bedeutet nicht, daß er ohne weiteres ein Glied des geistigen „Israel Gottes“ ist. Hinsichtlich dieses geistigen Israel Gottes trifft die Tatsache zu, die der Apostel Paulus etwa im Jahre 56 u. Z. in seinem Brief an die römischen Christen erwähnte: „Nicht alle, die von Israel abstammen, sind wirklich ,Israel‘. Auch sind sie nicht alle Kinder, weil sie Abrahams Same sind, sondern: ,Was „dein Same“ genannt werden wird, wird durch Isaak kommen.‘ Das heißt, nicht die Kinder im Fleische sind wirklich die Kinder Gottes, sondern die Kinder der Verheißung werden als der Same gerechnet.“ (Römer 9:6-8; 1. Mose 21:12) Seit dem Jahre 36 u. Z. ist nicht das, was eine Person natürlicherweise nach dem Fleische ist, bei Jehova Gott ausschlaggebend, um ein Glied der 144 000 Versiegelten zu werden. Er kann sogar aus einem Nichtjuden oder unbeschnittenen Heiden einen geistigen Israeliten machen. Es ist genauso, wie er den Apostel Paulus durch Inspiration an die römischen Christen schreiben ließ, von denen eine Anzahl unbeschnittene Heiden waren:

24 „Nicht der ist ein Jude, der es äußerlich ist, noch besteht die Beschneidung in dem, was äußerlich am Fleische vollzogen ist, sondern der ist ein Jude, der es innerlich ist, und seine Beschneidung ist die des Herzens durch Geist und nicht durch ein geschriebenes Recht.“ — Römer 2:28, 29.

25. (a) Wie sieht Gott den natürlichen, beschnittenen Juden an, der kein Glied des geistigen Israel Gottes ist? (b) Wer sind demnach die 144 000 „aus jedem Stamm der Söhne Israels“?

25 Von diesem Standpunkt aus ist selbst ein natürlicher, beschnittener Jude oder Israelit, der kein Glied des geistigen „Israel Gottes“ ist, geistig gesehen ein Heide oder Nichtjude. Aufgrund dieser Tatsache konnte der Apostel Johannes angewiesen werden, an die Versammlung geistiger Israeliten in der alten Stadt Philadelphia in Kleinasien zu schreiben: „Siehe, ich will jene aus der Synagoge des Satans geben, die sagen, sie seien Juden, und doch sind sie es nicht, sondern lügen — siehe, ich will sie veranlassen, zu kommen und vor deinen Füßen zu huldigen, und sie wissen lassen, daß ich dich geliebt habe.“ (Offenbarung 3:9) Daß ein so scharfer Unterschied zu jemandem gemacht wird, der lediglich dem Namen nach und gemäß dem beschnittenen Fleisch ein Jude oder Israelit ist, hilft uns erkennen, daß die zwölf Stämme der 144 000 Versiegelten das geistige „Israel Gottes“ sind, also nicht 144 000, die ursprünglich natürliche, beschnittene Israeliten oder Juden waren.

IHR PLATZ IN GOTTES ENDGÜLTIGER EINRICHTUNG

26, 27. (a) Wie kann man weiteren Aufschluß über den Zweck oder Platz der 144 000 in Gottes endgültiger Einrichtung finden? (b) Was wird dadurch angezeigt, daß die Stadt, das „Neue Jerusalem“, Christi „Braut“ ist und daß auf den Toren die Namen der zwölf Stämme Israels geschrieben stehen?

26 In Offenbarung 7:4-8 wird außer der Tatsache, daß diese 144 000 geistigen Israeliten mit dem „Siegel des lebendigen Gottes“ versiegelt sind, nichts über ihren Zweck oder Platz in der endgültigen Einrichtung Jehovas Gottes gesagt. Man kann dies jedoch aufgrund dessen feststellen, was dem Apostel Johannes später in der Offenbarung gesagt wird. In Kapitel einundzwanzig erhält Johannes eine Vision von der Braut Christi, dem „Weib des Lammes“. Sie wird als eine strahlende Stadt dargestellt, die von Gott aus dem Himmel herabkommt und den Namen Neues Jerusalem trägt. In der Beschreibung dieser herrlichen himmlischen Stadt sagt Johannes dann: „Sie hatte eine große und hohe Mauer und hatte zwölf Tore, und an den Toren zwölf Engel, und Namen waren darauf geschrieben, welche jene der zwölf Stämme der Söhne Israels sind. . . . Die Mauer der Stadt hatte auch zwölf Grundsteine, und auf ihnen standen die zwölf Namen der zwölf Apostel des Lammes.“ — Offenbarung 21:2, 9-14.

27 So waren die Tore dieser Brautstadt, des Neuen Jerusalem, für den Einzug der zwölf Stämme der Söhne Israels da. Da dies nicht das alte Jerusalem, eine irdische Stadt, sondern das Neue Jerusalem, eine himmlische Stadt, ist, müssen diese zwölf Stämme der Söhne Israels, die Zutritt zu dieser sinnbildlichen Stadt erlangen, die zwölf Stämme des in Offenbarung 7:4-8 genannten Israel sein. Daraus ist ersichtlich, daß der Zweck der dort genannten zwölf Stämme darin besteht, eine himmlische Regierung zu bilden, die insgesamt als „die Braut, das Weib des Lammes“, dienen wird.

28. (a) Wie wird die offizielle Stellung, die die 144 000 einnehmen sollen, deutlich angegeben? (b) Wie erlangen sie diese königliche Stellung, und woran haben sie als „Braut“ des Lammes teil?

28 Außerdem wird deutlich die offizielle Stellung angegeben, die diejenigen einnehmen, die in jene perlenartigen, von Engeln bewachten Tore eintreten. Johannes sagt: „Und die zwölf Tore waren zwölf Perlen, jedes der Tore bestand aus einer einzigen Perle. . . . Und die Nationen werden mittels ihres Lichtes wandeln, und die Könige der Erde werden ihre Herrlichkeit in sie bringen. Und ihre Tore werden überhaupt nicht geschlossen werden bei Tag, denn Nacht wird es dort nicht geben.“ (Offenbarung 21:21, 24, 25) O ja, alle 144 000 Versiegelten der zwölf Stämme des geistigen Israel werden „Könige der Erde“ sein, und sie werden die einzigen aus den Nationen der Erde sein, die als Geistpersonen durch eine Auferstehung von den Toten zu unsterblichem Leben im Himmel in jene himmlische Regierung, in das Neue Jerusalem, eingehen werden. (1. Korinther 15:22-53) Da sie eine solche königliche Stellung haben, können sie gemeinsam für das Lamm, Jesus Christus, das selbst ein himmlischer König ist, der zur Rechten Jehovas Gottes sitzt, eine „Braut“ von passendem Rang bilden.

29. Was für eine vom ‘Neuen Jerusalem’ her ausgeübte Regierung wird uns dadurch zugesichert, daß diese 144 000, die Könige sein werden, auch ‘Sklaven Gottes’ sind?

29 Man muß auch daran denken, daß diese 144 000 Versiegelten von dem Engel, der das Siegel des lebendigen Gottes hatte, als „die Sklaven unseres Gottes“ bezeichnet wurden. (Offenbarung 7:3) Daß sie als Könige im himmlischen Neuen Jerusalem dienen sollten, wurde ausdrücklich erwähnt, als der Apostel Johannes seine Beschreibung der heiligen Stadt abschloß. Im Gegensatz zu dem untreuen, irdischen Jerusalem wird es nie eine verfluchte Stadt werden, sondern immerdar eine gesegnete Stadt und ein Segen für die ganze Menschheit sein. „Und da wird es keinen Fluch mehr geben“, schreibt Johannes, „sondern der Thron Gottes und des Lammes wird in der Stadt sein, und seine Sklaven werden ihm heiligen Dienst darbringen; und sie werden sein Angesicht sehen, und sein Name wird auf ihren Stirnen sein. Auch wird es keine Nacht mehr geben, und sie haben kein Lampenlicht nötig, noch haben sie Sonnenlicht, denn Jehova Gott wird ihnen Licht geben. Und sie werden für immer und ewiglich als Könige herrschen.“ (Offenbarung 22:3-5) Die 144 000 versiegelten Sklaven des lebendigen Gottes werden die „Könige der Erde“ sein, die allein durch die perlenartigen zwölf Tore auf denen die Namen der zwölf Stämme Israels stehen, in das himmlische Neue Jerusalem eingehen.

30, 31. (a) Was haben wir daraus gelernt, daß diese Versiegelten die zwölf „Stämme der Söhne Israels“ genannt werden? (b) Was zu verstehen, hilft uns die Tatsache, daß ihre Zahl 144 000 beträgt? (c) An welcher anderen Stelle in der Bibel und in welchem Rahmen wird die Zahl, wie wir sehen, nochmals angegeben?

30 Die Tatsache, daß sie die zwölf „Stämme der Söhne Israels“ genannt werden, hat uns somit geholfen, festzustellen, was Jehova Gott mit ihnen vorhat, herauszufinden, welches ihr Platz in seinem neuen System der Dinge ist, nachdem die Schlacht von Harmagedon vorüber sein wird und Satan, der Teufel, und seine Dämonen gebunden und in den Abgrund geworfen worden sind. Jedoch hilft uns auch ihre Zahl, nämlich 144 000, festzustellen, was Gott mit ihnen vorhat, und zwar, daß sie mit seinem Lamm, Jesus Christus, im himmlischen Neuen Jerusalem Könige sein sollen. Nur in Offenbarung, Kapitel vierzehn wird diese Zahl nochmals angegeben. Dort werden wir davon in Kenntnis gesetzt, welche Stellung diese geistigen Israeliten, deren Zahl vorherbestimmt ist, in Gottes Reich einnehmen werden. In Offenbarung 14:1-5 schreibt Johannes:

31 „Und ich sah, und siehe, das Lamm stand auf dem Berge Zion und mit ihm hundertvierundvierzigtausend, die seinen Namen und den Namen seines Vaters an ihren Stirnen geschrieben trugen. Und ich hörte ein Geräusch aus dem Himmel wie das Rauschen vieler Wasser und wie das Geräusch eines lauten Donners; und der Klang, den ich hörte, war wie von Sängern, die sich, auf ihren Harfen spielend, selbst auf der Harfe begleiten. Und sie singen gleichsam ein neues Lied vor dem Throne und vor den vier lebenden Geschöpfen und den älteren Personen; und niemand vermochte dieses Lied zu meistern als nur die Hundertvierundvierzigtausend, die von der Erde erkauft worden sind. Diese sind es, die sich nicht mit Weibern befleckt haben; in der Tat, sie sind jungfräulich. Diese sind es, die dem Lamme beständig folgen, ungeachtet, wohin er geht. Diese wurden als Erstlinge aus den Menschen für Gott und für das Lamm erkauft, und in ihrem Munde wurde keine Unwahrheit gefunden; sie sind ohne Makel.“*

32. (a) Wieso wissen wir, daß Christus und seine 144 000 Gefährten nicht auf dem irdischen Berg Zion im Nahen Osten stehen? (b) Was ist demnach der Berg Zion, auf dem sie sich befinden?

32 Mit dem Lamm, Jesus Christus, bilden diese seine Nachfolger, die aus der Menschheit als Erstlingsfrucht für Gott und für das Lamm erkauft worden sind, eine Gruppe von 144 001. Wo sieht man sie zusammen stehen? „Auf dem Berge Zion.“ Nicht auf dem irdischen Berg Zion im Nahen Osten, denn jener kleine Berg und die Berge in der Nähe wären ein zu kleines Gebiet für „die heilige Stadt, das Neue Jerusalem“, in die diese zwölf Stämme des geistigen Israel und ihr Führer, das Lamm Gottes, durch die zwölf perlenartigen Tore eingehen. Gemäß der Beschreibung ist die quadratische Grundfläche dieser heiligen Stadt an jeder Seite dreitausend Stadien (600 Kilometer) lang und hat somit einen Umfang von zwölftausend Stadien oder 2 400 Kilometern. Der irdische Berg Zion, auf dem ein Teil des alten Jerusalem stand, sähe recht winzig aus im Vergleich zu einer so großen Fläche von 600 Kilometern im Quadrat. (Offenbarung 21:2, 10-17) Logischerweise ist daher der Berg Zion, auf dem die 144 000 geistigen Israeliten mit dem Lamm Gottes stehen, der himmlische Berg Zion, auf dem das himmlische Jerusalem steht.

33. (a) Wie bestätigt der Schreiber des Hebräerbriefes unsere Schlußfolgerung über den Berg Zion? (b) Als was werden die 144 000 durch das Siegel an ihrer Stirn gekennzeichnet?

33 An die hebräischen Christen wurde, etwa neun Jahre bevor das irdische Jerusalem im Jahre 70 u. Z. von den römischen Heeren zerstört wurde, folgendes geschrieben: „Ihr habt euch nicht dem genaht, was betastet werden kann und was durch Feuer entzündet worden ist . . . Sondern ihr habt euch Zion, einem Berge, genaht und einer Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem, und Myriaden von Engeln.“ (Hebräer 12:18-22) Auf diesem himmlischen Berg Zion stehen die 144 000 versiegelten geistigen Israeliten mit dem Lamm. In bezug auf ein Siegel des lebendigen Gottes an ihrer Stirn heißt es, daß sie den Namen des Lammes, Jesu Christi, und den Namen seines himmlischen Vaters, Jehovas Gottes, an ihrer Stirn geschrieben tragen. Wie ein Siegel kennzeichnen diese zwei Namen die 144 000 als solche, die Gott gehören, da er sie durch das Opfer des Lammes, Jesu Christi, seines Sohnes, erkauft hat.

34. (a) Was wird über den Platz der 144 000 in Gottes Vorhaben dadurch angezeigt, daß sie mit dem Lamm auf dem Berg Zion stehen, wo sich das himmlische Jerusalem befindet? (b) Warum war es daher so wichtig, das Versiegeln der geistigen Israeliten zu vollenden, bevor die vier Winde der Erde losgelassen wurden?

34 Da die ‘Stadt des lebendigen Gottes, das himmlische Jerusalem’, auf dem himmlischen Berg Zion liegt, zeigt die Tatsache, daß die 144 000 dort mit dem Lamm Gottes stehen, an, daß sie sich am himmlischen Regierungssitz befinden. Es zeigt an, daß sie dort als „Könige der Erde“ herrschen, und „sie werden für immer und ewiglich als Könige herrschen“. (Offenbarung 21:24; 22:5) So wird noch einmal Gottes mit dem Versiegeln der zwölf Stämme von je zwölftausend geistigen Israeliten verbundenes Vorhaben in der dem Apostel Johannes gegebenen Offenbarung deutlich gemacht. Angesichts solch eines erhabenen Vorhabens können wir erkennen, warum es so dringend war, das Versiegeln dieser 144 000 geistigen Israeliten mit dem Siegel des lebendigen Gottes zu beenden, bevor die vier Winde der Erde von den vier Engeln an den vier Ecken der Erde losgelassen würden. Das Loslassen dieser Winde würde einen gewaltigen Sturm erzeugen, der die religiöse Babylon die Große vernichten und dann ein Harmagedon der Niederlage und Vernichtung über alle politischen Nationen der Erde bringen würde.

35. (a) Was wird durch die Aufteilung der 144 000 Versiegelten in Einheiten von je 12 000 Gliedern angedeutet? (b) Wie sind diese Glieder des geistigen Israel aufgeteilt, während sie auf der Erde sind?

35 In Offenbarung 7:4-8 sind die kleinsten Einheiten, in die die 144 000 Versiegelten aufgeteilt sind, Stämme, und jeder Stamm dieses geistigen Israel besteht aus 12 000 Gliedern. Diese Aufteilung des geistigen Israel in zwölf gleich große Stämme stellt ihre endgültige Anordnung im himmlischen Königreich dar. Es zeigt eine ausgeglichene Organisation an, in der kein Günstlingswesen mitspielt. In der Heiligen Schrift ist zwölf eine Zahl, die Organisation darstellt. Nicht ohne Plan und Absicht segnete Jehova Gott den alten Patriarchen Jakob mit zwölf Söhnen, die die patriarchalischen Häupter von zwölf Stämmen werden konnten. Was Jehova Gott mit den zwölf Stämmen Israels im Vorbild darstellte, hat er an diesen zwölf gleich großen Stämmen des geistigen Israel erfüllt und beibehalten, die insgesamt als der besondere Besitz des lebendigen Gottes, als seine heilige Nation, versiegelt worden sind. Während die Glieder dieses geistigen Israel jedoch hier auf der Erde zubereitet werden, indem sie mit Gottes heiligem Geist versiegelt werden, sind sie allgemein auf Versammlungen unterschiedlicher Größe auf der ganzen Erde verteilt.

36. (a) Wie betrachtete der Jünger Jakobus die Christenversammlungen seiner Tage in seinem an sie gerichteten Brief? (b) An wen sollte Johannes besondere Botschaften schreiben, wie ihm in der Vision in der Offenbarung geboten wurde, und warum sollten wir an diesen Botschaften interessiert sein?

36 Acht oder noch mehr Jahre bevor das irdische Jerusalem und sein herodianischer Tempel von den heidnischen Römern im Jahre 70 u. Z. vernichtet wurden, verglich der Jünger Jakobus die Christenversammlungen seiner Tage mit einem geistigen Israel, als er seinen allgemeinen Brief mit den Worten einleitete: „Jakobus, ein Sklave Gottes und des Herrn Jesus Christus, an die zwölf Stämme, die überall zerstreut sind: Grüße!“ (Jakobus 1:1) Mehr als dreißig Jahre danach wurde dem Apostel Johannes die spannende Offenbarung geschenkt, und darin wurden sieben Versammlungen, die gegen Ende des ersten Jahrhunderts unserer Zeitrechnung noch da waren, besonders erwähnt. Ihm wurde geboten, besondere Botschaften an diese sieben in der Nähe gelegenen Versammlungen zu schreiben. Wegen der großen Wichtigkeit dieser Botschaften für uns in dieser kritischen Zeit des zwanzigsten Jahrhunderts u. Z. drängt uns die himmlische Weisheit, zu prüfen, was unter göttlicher Inspiration an jene sieben Versammlungen des ersten Jahrhunderts u. Z. geschrieben wurde.

[Fußnote]

Siehe „Babylon die Große ist gefallen!“ Gottes Königreich herrscht!, Kapitel 21, Seite 450 bis 458.

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