Kapitel 22
Teil 5 — Zeugen bis zum entferntesten Teil der Erde
Im Jahre 1975 wurden wichtige Entscheidungen getroffen in bezug auf die Art und Weise, wie die Tätigkeit der Zeugen Jehovas von ihrer Weltzentrale aus beaufsichtigt würde. Damals wußten sie nicht, welche Gebiete vor dem Ende des gegenwärtigen Weltsystems noch für ein umfassendes Zeugnis erschlossen würden und in welchem Ausmaß sie noch in den Ländern predigen würden, wo sie schon seit vielen Jahren tätig waren. Doch sie wollten jede sich bietende Gelegenheit voll ausschöpfen. Auf den Seiten 502 bis 520 wird über einige der spannenden Entwicklungen berichtet.
IN Südamerika hat sich viel verändert. Es ist noch nicht lange her, daß Jehovas Zeugen in Ecuador Pöbelaktionen von Katholiken ausgesetzt waren, daß katholische Priester in vielen Dörfern Mexikos fast wie Könige regierten und daß Jehovas Zeugen in Argentinien und Brasilien von der Regierung verboten wurden. Aber die Verhältnisse haben sich sehr gewandelt. Jetzt sind viele, denen man beigebracht hatte, die Zeugen zu fürchten oder zu hassen, selbst Zeugen Jehovas. Andere hören gern zu, wenn die Zeugen bei ihnen vorsprechen und ihnen die biblische Botschaft des Friedens überbringen. Jehovas Zeugen sind bekannt und werden allgemein respektiert.
Die Größe ihrer Kongresse und das christliche Verhalten der Anwesenden haben Aufmerksamkeit erregt. Auf zwei großen Kongressen in Brasilien, die 1985 in São Paulo und in Rio de Janeiro gleichzeitig stattfanden, wurde eine Besucherhöchstzahl von 249 351 erreicht. Durch 23 zusätzliche Kongresse, die wegen der interessierten Personen über Brasilien verteilt abgehalten wurden, erhöhte sich die Gesamtzahl der Anwesenden später auf 389 387. Was Jehovas Zeugen in Brasilien als Lehrer des Wortes Gottes bewirkt hatten, wurde offenkundig, als auf diesen Kongressen 4 825 Personen ihre Hingabe an Jehova durch die Wassertaufe symbolisierten. Nur fünf Jahre später — 1990 — war es nötig, 110 Kongresse in ganz Brasilien abzuhalten, um für die 548 517 Besucher Platz zu haben. Diesmal ließen sich 13 448 taufen. Überall im Land freuten sich Hunderttausende von Familien und Einzelpersonen darüber, von Jehovas Zeugen in Gottes Wort unterwiesen zu werden.
Und was gibt es über Argentinien zu berichten? Jahrzehntelang hatten Jehovas Zeugen dort unter Einschränkungen von seiten der Regierung zu leiden, doch 1985 durften sie sich wieder ungehindert auf Kongressen versammeln. Die 97 167 Anwesenden waren überglücklich, ihren ersten Kongreß zu erleben. In einem Artikel mit dem Thema „Ein wachsendes Königreich — das von Jehovas Zeugen“ äußerte sich das lokale Nachrichtenmagazin Ahora erstaunt über die Ordentlichkeit der Kongreßbesucher in Buenos Aires, darüber, daß sie überhaupt keine rassischen und gesellschaftlichen Vorurteile hatten, über ihre Friedlichkeit und die Liebe, die unter ihnen zu erkennen war. Dann hieß es: „Ob wir ihre Gedanken und Lehren teilen oder nicht, so verdienen doch diese Menschen unseren größten Respekt.“ Viele Argentinier taten jedoch mehr, als ihnen nur Respekt entgegenzubringen. Sie begannen, mit Jehovas Zeugen die Bibel zu studieren und die Zusammenkünfte im Königreichssaal zu besuchen, um zu beobachten, wie die Zeugen biblische Grundsätze in ihrem Leben anwenden. Darauf trafen diese Beobachter eine Entscheidung. In den folgenden sieben Jahren gaben sich Zehntausende von ihnen Jehova hin, und die Zahl der Zeugen in Argentinien nahm um 71 Prozent zu.
In Mexiko war die Reaktion auf die gute Botschaft von Gottes Königreich noch außergewöhnlicher. Früher hatten Jehovas Zeugen dort häufig unter Pöbelaktionen zu leiden, die von Priestern angezettelt wurden. Aber aufrichtige Menschen waren sehr davon beeindruckt, daß Jehovas Zeugen nicht zurückschlugen oder Vergeltung übten (Röm. 12:17-19). Außerdem fiel ihnen auf, daß sich alle Glaubensansichten der Zeugen auf die Bibel, Gottes inspiriertes Wort, stützten statt auf menschliche Überlieferungen (Mat. 15:7-9; 2. Tim. 3:16, 17). Sie konnten sehen, daß die Zeugen einen Glauben hatten, der sie bei Anfeindungen aufrechterhielt. Immer mehr Familien sagten gern zu, wenn Jehovas Zeugen ihnen ein kostenloses Heimbibelstudium anboten. 1992 entfielen 12 Prozent der Bibelstudien, die Jehovas Zeugen weltweit leiteten, auf Mexiko, und ein beträchtlicher Anteil davon wurde mit großen Familien durchgeführt. Dadurch schnellte die Zahl der Zeugen Jehovas in Mexiko in die Höhe — von 80 481 im Jahre 1975 auf 354 023 im Jahre 1992 —, und dabei handelte es sich nicht lediglich um Personen, die die Zusammenkünfte besuchten, sondern um eifrige Verkündiger des Königreiches Gottes.
Auch in Europa trugen außergewöhnliche Ereignisse zur Verbreitung der Königreichsbotschaft bei.
Erstaunliche Entwicklungen in Polen
Das Werk der Zeugen Jehovas in Polen war zwar von 1939 bis 1945 (während der nationalsozialistischen und sowjetischen Herrschaft) und erneut ab Juli 1950 (unter sowjetischer Kontrolle) verboten, aber Jehovas Zeugen hörten nicht auf zu predigen. 1939 zählten sie nur 1 039, doch 1950 gab es bereits 18 116 Königreichsverkündiger, und sie waren eifrige — wenn auch vorsichtige — Evangeliumsverkündiger (Mat. 10:16). Kongresse mußten allerdings geheim irgendwo auf dem Land abgehalten werden, zum Beispiel in Scheunen oder Wäldern. Doch von 1982 an gestattete ihnen die polnische Regierung, eintägige kleine Kongresse in gemieteten Einrichtungen zu veranstalten.
Im August 1985 überließ man Jehovas Zeugen dann die geräumigsten Stadien Polens für vier große Kongresse. Ein Delegierter aus Österreich war überrascht, als er bei seiner Ankunft mit dem Flugzeug über Lautsprecher hörte, daß man Jehovas Zeugen zu ihrem Kongreß in Polen willkommen hieß. Einem älteren polnischen Zeugen, der den Besucher in Empfang nehmen wollte, wurde dadurch bewußt, wie sehr die Regierung ihre Haltung geändert hatte, und er konnte die Freudentränen nicht zurückhalten. Auf diesen Kongressen waren 94 134 Delegierte anwesend, darunter Gruppen aus 16 Ländern. Wußte die Allgemeinheit über das Geschehen Bescheid? Ja, durchaus. Während der Kongresse und danach konnte man Berichte darüber in den großen Zeitungen lesen, im Fernsehen Ströme von Besuchern sehen und im Rundfunk Ausschnitte aus dem Programm hören. Vielen sagte das, was sie sahen und hörten, zu.
Als die Regierung am 12. Mai 1989 Jehovas Zeugen als religiöse Vereinigung anerkannte, machten sie bereits Pläne für noch größere Kongresse in Polen. Schon nach drei Monaten wurden drei internationale Kongresse mit einer Gesamtzahl von 166 518 Anwesenden abgehalten, und zwar in Chorzów, Poznań und Warschau. Erstaunlicherweise konnten sich Tausende von Zeugen aus der Sowjetunion und aus der Tschechoslowakei eine Reiseerlaubnis beschaffen und die Kongresse miterleben. War das Werk des Jüngermachens der Zeugen Jehovas in diesen Ländern, in denen der Staat jahrzehntelang energisch den Atheismus verfochten hatte, von Erfolg gekrönt? Die Antwort lag auf der Hand, als sich auf diesen Kongressen 6 093 Personen, darunter viele Jugendliche, zur Wassertaufe einfanden.
Die Öffentlichkeit konnte nicht leugnen, daß die Zeugen anders sind — in positiver Hinsicht anders. Die Presse äußerte sich zum Beispiel wie folgt: „Diejenigen, die — wie sie selbst sagen — Jehova Gott anbeten, schätzen ihre Zusammenkünfte sehr, die bestimmt eine Manifestation der Einheit sind. ... Außerdem kann man sagen, daß die Kongreßbesucher, was Ordentlichkeit, Friedlichkeit und Reinlichkeit betrifft, ein nachahmenswertes Beispiel sind“ (Życie Warszawy). Eine Anzahl Polen begnügte sich nicht damit, die Kongreßteilnehmer zu beobachten. Sie hatten den Wunsch, mit Jehovas Zeugen die Bibel zu studieren. Durch diese Unterweisung aus Gottes Wort stieg die Zahl der Zeugen Jehovas in Polen von 72 887 im Jahre 1985 auf 107 876 im Jahre 1992 an, und 1992 setzten sie über 16 800 000 Stunden ein, um noch mehr Menschen von der wunderbaren Hoffnung zu erzählen, die in der Bibel dargelegt ist.
Aber nicht nur in Polen kam es zu begeisternden Veränderungen.
In Osteuropa öffnen sich weitere Türen
In Ungarn wurden Jehovas Zeugen 1989 rechtlich anerkannt. 1990 hob die DDR, nur vier Monate nachdem man mit dem Abriß der Berliner Mauer begonnen hatte, das Verbot der Zeugen Jehovas auf, das 40 Jahre bestanden hatte. Einen Monat danach wurde die Christliche Gemeinschaft der Zeugen Jehovas in Rumänien von der neuen rumänischen Regierung offiziell anerkannt. 1991 erklärte das Justizministerium in Moskau, daß es die Satzung der „Religionsorganisation der Zeugen Jehovas in der UdSSR“ offiziell registriert habe. Im selben Jahr wurde das Werk der Zeugen Jehovas in Bulgarien rechtlich anerkannt. In Albanien sprach man Jehovas Zeugen 1992 die rechtliche Anerkennung zu.
Wie nutzten Jehovas Zeugen die Freiheit, die ihnen gewährt wurde? Ein Journalist fragte Helmut Martin, den Koordinator des Werkes in der DDR: „Wollen Sie sich nun politisch betätigen?“ Schließlich taten das viele Geistliche der Christenheit. „Nein“, antwortete Bruder Martin, „Jesus Christus hat seinen Jüngern einen biblischen Auftrag übergeben, den wir auch als unseren Kardinalauftrag ansehen“ (Mat. 24:14; 28:19, 20).
Jehovas Zeugen sind ihrer Verantwortung in diesem Teil der Welt bestimmt nicht erst jetzt nachgekommen. Obwohl sie ihre Tätigkeit viele Jahre lang unter sehr schwierigen Bedingungen ausüben mußten, gab es in den meisten dieser Länder Versammlungen (die sich in kleinen Gruppen trafen), und es wurde Zeugnis abgelegt. Aber nun eröffneten sich ihnen neue Möglichkeiten. Sie konnten Zusammenkünfte abhalten und die Öffentlichkeit ungehindert dazu einladen. Sie konnten offen von Haus zu Haus predigen und brauchten keine Angst vor einer Verhaftung zu haben. In diesen Ländern mit einer Bevölkerung von insgesamt mehr als 390 000 000 gab es viel zu tun. Sich völlig darüber im klaren, daß wir in den letzten Tagen des gegenwärtigen Weltsystems leben, schritten Jehovas Zeugen sofort zur Tat.
Schon vor der rechtlichen Anerkennung hatten Mitglieder der leitenden Körperschaft eine Reihe dieser Länder besucht, um zu sehen, was sie für ihre christlichen Brüder tun konnten. Nachdem die Verbote aufgehoben worden waren, reisten sie in weitere Gebiete und halfen beim Organisieren des Werkes mit. Innerhalb weniger Jahre kamen sie mit Zeugen in Polen, Ungarn, Rumänien, in der Tschechoslowakei, in Rußland, in der Ukraine, in Estland und Weißrußland zusammen und unterhielten sich mit ihnen persönlich.
Es wurden Kongresse geplant, um die Zeugen in diesen Ländern zu stärken und die Öffentlichkeit auf die Botschaft von Gottes Königreich aufmerksam zu machen. Weniger als fünf Monate nachdem die DDR das Verbot aufgehoben hatte, wurde im Berliner Olympiastadion ein Kongreß abgehalten. Zeugen aus 64 weiteren Ländern folgten gern der Einladung, dem Kongreß beizuwohnen. Sie betrachteten es als Vorrecht, sich zusammen mit ihren christlichen Brüdern und Schwestern, die jahrzehntelang unter heftiger Verfolgung ihre Loyalität gegenüber Jehova unter Beweis gestellt hatten, an diesem Ereignis zu erfreuen.
Sowohl 1990 als auch 1991 fanden in ganz Osteuropa weitere Kongresse statt. Nachdem in Ungarn 1990 vier regionale Kongresse abgehalten worden waren, plante man für 1991 einen internationalen Kongreß im Budapester Népstadion. Es waren 40 601 Besucher aus 35 Ländern anwesend. 1990 konnten Jehovas Zeugen in Rumänien zum erstenmal nach mehr als 40 Jahren öffentliche Kongresse veranstalten. In jenem Jahr wurden im ganzen Land kleinere Kongresse abgehalten, und dann fanden noch zwei größere statt. 1991 gab es dort acht Kongresse, die von 34 808 Personen besucht wurden. 1990 fanden in Jugoslawien in allen Republiken, aus denen das Land bestand, Kongresse statt. Im Jahr darauf freuten sich 14 684 Zeugen Jehovas, an einem internationalen Kongreß in Zagreb, der Hauptstadt von Kroatien, teilzunehmen, obwohl das Land vom Bürgerkrieg bedroht war. Die Polizei staunte, als sie sah, wie sich Kroaten, Montenegriner, Serben, Slowenen und andere friedlich versammelten, um sich das Programm anzuhören.
Auch in der Tschechoslowakei wurden rasch Kongresse arrangiert. Zu dem Landeskongreß, der 1990 in Prag stattfand, kamen 23 876 Besucher. Die Stadionverwaltung war von dem, was sie sah, so angenehm berührt, daß sie den Zeugen für ihren nächsten Kongreß die größte Anlage des Landes zur Verfügung stellte. Bei diesem historischen Ereignis im Jahre 1991 füllten 74 587 freudige Kongreßteilnehmer das Strahov-Stadion in Prag. Die tschechischen und die slowakischen Delegierten freuten sich sehr, als in ihren Sprachen die vollständige Neue-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift zum Gebrauch im öffentlichen Predigtdienst, beim persönlichen Studium und in der Versammlung freigegeben wurde, und sie klatschten stürmisch Beifall.
Ebenfalls 1991 konnten Jehovas Zeugen zum erstenmal in der Geschichte offen Kongresse in Städten der damaligen Sowjetunion abhalten. Nach dem Kongreß in Tallinn (Estland) fand ein Kongreß in Sibirien statt. Vier Kongresse wurden in ukrainischen Großstädten abgehalten und einer in Kasachstan. Die Besucherzahl betrug insgesamt 74 252. Und das Werk des Jüngermachens, das Jehovas Zeugen verrichten, hatte in diesen Gebieten bereits reiche Früchte getragen, denn 7 820 Personen ließen sich taufen. Das war keine emotionelle Entscheidung, die sie aus Begeisterung über den Kongreß trafen. Die Taufanwärter waren über einen Zeitraum von Monaten — in manchen Fällen sogar Jahren — sorgfältig auf diesen Schritt vorbereitet worden.
Woher kamen alle diese Menschen? Ganz offensichtlich hatte das Werk der Zeugen Jehovas dort nicht gerade erst begonnen. Schon 1887 wurden einer interessierten Person in Rußland Wachtturm-Publikationen zugeschickt. Der erste Präsident der Watch Tower Society reiste 1891 selbst nach Kischinjow (heute in Moldawien). Einige Bibelforscher gingen in den 20er Jahren zum Predigen nach Rußland; allerdings leisteten die Behörden heftigen Widerstand, und die wenigen Gruppen, die sich für die biblische Botschaft interessierten, waren klein. Doch während des Zweiten Weltkrieges und danach änderte sich die Lage. Landesgrenzen verschoben sich, und große Bevölkerungsgruppen wurden umgesiedelt. Als Folge davon befanden sich über tausend ukrainischsprechende Zeugen aus vormals ostpolnischen Gebieten nun in der Sowjetunion. Andere Zeugen, die in Rumänien oder in der Tschechoslowakei gelebt hatten, mußten feststellen, daß ihre Wohnorte plötzlich auch zur Sowjetunion gehörten. Darüber hinaus kehrten Russen, die in deutschen Konzentrationslagern Zeugen Jehovas geworden waren, in ihre Heimat zurück und nahmen die gute Botschaft von Gottes Königreich mit. 1946 waren in der Sowjetunion 4 797 Zeugen tätig. Viele von ihnen wurden im Laufe der Jahre von einem Ort zum anderen deportiert. Eine Anzahl wurde in Straflager gebracht. Wohin sie auch gingen, sie legten Zeugnis ab. Sie nahmen an Zahl zu. Von Lwiw im Westen der Sowjetunion bis Wladiwostok an der Ostküste, direkt gegenüber von Japan, waren Gruppen von ihnen tätig, noch bevor die Regierung ihnen die rechtliche Anerkennung zusprach.
Heute hören viele gern zu
Als die Zeugen 1991 in der damaligen Sowjetunion Kongresse abhielten, konnte die Öffentlichkeit sie genauer betrachten. Wie reagierten die Leute? In Lwiw (Ukraine) sagte ein Polizeibeamter zu einem Kongreßbesucher: „Sie zeichnen sich dadurch aus, daß Sie Menschen das Gute beibringen; Sie sprechen über Gott, und Sie beteiligen sich nicht an Gewalttätigkeiten. Wir haben uns darüber unterhalten, warum wir Sie verfolgt haben, und sind zu dem Schluß gekommen, daß wir Ihnen nicht zugehört haben und nichts über Sie wußten.“ Aber nun hörten viele zu, und Jehovas Zeugen halfen ihnen gern.
Damit die Zeugen ihr Werk in den erwähnten Ländern so wirkungsvoll wie nur möglich verrichten konnten, brauchten sie biblische Literatur. Es wurden große Anstrengungen unternommen, sie schnell zu beschaffen. In Selters/Taunus vergrößerten Jehovas Zeugen ihre Druckerei fast auf das Doppelte. Noch bevor der Ausbau fertig war, wurden zwei Wochen nach Aufhebung des Verbots in der DDR von der Druckerei in Selters aus 23 Tonnen Literatur dorthin gesandt. Von der Zeit, als in osteuropäischen Ländern die Verbote aufgehoben wurden, bis 1992 wurden von Deutschland aus über 9 000 Tonnen Literatur in 14 Hauptsprachen in diese verschiedenen Länder versandt; hinzu kamen 633 Tonnen aus Italien und weitere Literatur aus Finnland.
Nach vielen Jahren weitgehender Isolation brauchten die Zeugen in manchen Ländern auch Hilfe, was die Aufsicht in den Versammlungen und die organisatorische Leitung betraf. Um diesem dringenden Bedarf gerecht zu werden, nahm man unter anderem in Deutschland, den Vereinigten Staaten und Kanada Verbindung mit erfahrenen Ältesten auf, die möglichst eine der dortigen Sprachen beherrschten. Wären sie bereit, in ein osteuropäisches Land zu ziehen, um der Notlage abzuhelfen? Die Reaktion war überaus erfreulich. Wo es von Vorteil war, wurden auch Älteste eingesetzt, die die Gileadschule oder die Schule zur dienstamtlichen Weiterbildung besucht hatten.
Im Jahre 1992 fand dann ein bemerkenswerter internationaler Kongreß in St. Petersburg statt, der zweitgrößten Stadt Rußlands. Rund 17 000 Kongreßteilnehmer kamen aus 27 Ländern außerhalb Rußlands. Der Kongreß wurde weit und breit angekündigt. Es kamen Leute, die noch nie von Jehovas Zeugen gehört hatten. Eine Höchstzahl von 46 214 Anwesenden wurde erreicht. Aus allen Gegenden Rußlands kamen Delegierte, einige reisten sogar von der fernöstlich, in der Nähe von Japan gelegenen Insel Sachalin an. Es waren große Gruppen aus der Ukraine, aus Moldawien und aus anderen Ländern, die früher zur UdSSR gehört hatten, vertreten. Die Besucher brachten gute Nachrichten mit. Wie berichtet wurde, kamen in Städten wie Kiew, Moskau und St. Petersburg in einzelnen Versammlungen im Durchschnitt doppelt so viele oder mehr zu den Zusammenkünften, als es Zeugen Jehovas gab. Viele, die mit Jehovas Zeugen die Bibel studieren wollten, mußten auf Wartelisten gesetzt werden. Aus Lettland kamen rund 600 Delegierte und aus Estland noch mehr. Aus einer Versammlung in St. Petersburg ließen sich über hundert auf dem Kongreß taufen. Bei denen, die Interesse zeigen, handelt es sich oft um junge und gebildete Menschen. In diesem riesigen Gebiet, das für die Welt lange als Hochburg des Atheismus galt, ist wirklich ein großartiges geistiges Erntewerk im Gange.
Felder, die weiß sind zur Ernte
Auch in anderen Ländern änderte sich die Einstellung zur Religionsfreiheit, und man hob die Einschränkungen auf, die für Jehovas Zeugen galten, oder sprach den Zeugen die rechtliche Anerkennung zu, die man ihnen lange verwehrt hatte. In vielen dieser Gebiete war eine reiche geistige Ernte einzubringen. Es herrschten Verhältnisse, wie sie Jesus seinen Jüngern beschrieb, als er sagte: „Erhebt eure Augen, und schaut die Felder an, daß sie weiß sind zur Ernte“ (Joh. 4:35). Betrachten wir einmal einige Länder Afrikas, auf die das zutraf.
In Sambia wurde Jehovas Zeugen 1969 verboten, von Haus zu Haus zu predigen. Daraufhin setzten die Zeugen mehr Zeit dafür ein, Heimbibelstudien mit interessierten Personen zu leiten. Manche gingen auf die Zeugen zu, um von ihnen unterwiesen zu werden. Die Regierung lockerte die Einschränkungen nach und nach, und der Besuch der Zusammenkünfte nahm zu. 1992 besuchten 365 828 das Abendmahl des Herrn — das heißt jeder 23. Einwohner Sambias.
Nördlich von Sambia, in Zaire, hatten Tausende den Wunsch, zu erfahren, was Jehovas Zeugen über eine christliche Lebensweise und Gottes Vorsatz in bezug auf die Menschheit lehren. Als die Zeugen 1990 ihre Königreichssäle aufgrund veränderter Umstände wieder öffnen konnten, strömten in einigen Gegenden bis zu 500 Besucher zu ihren Zusammenkünften. Nach zwei Jahren leiteten die 67 917 Zeugen in Zaire 141 859 Heimbibelstudien.
In erstaunlich vielen Ländern wurde das Werk frei. 1990 erhielten Wachtturm-Missionare, die 14 Jahre vorher aus Benin ausgewiesen worden waren, die offizielle Erlaubnis zurückzukehren, und weiteren Missionaren stand die Tür offen. Im selben Jahr unterzeichnete der Justizminister der Republik Kap Verde einen Erlaß, wonach die Statuten der dortigen Vereinigung der Zeugen Jehovas gebilligt wurden und man ihnen die rechtliche Anerkennung gewährte. 1991 wurde Jehovas Zeugen in Mosambik (wo sie von den früheren Machthabern heftig verfolgt worden waren) von offizieller Seite Erleichterung zuteil, ebenso in Ghana (wo ihre Tätigkeit von der Regierung unterbunden worden war) und in Äthiopien (wo es 34 Jahre nicht möglich gewesen war, offen zu predigen oder Kongresse abzuhalten). Vor Jahresende wurden sie auch in Niger und im Kongo rechtlich anerkannt. Anfang 1992 hob man im Tschad, in Kenia, Ruanda, Togo und Angola das Verbot der Zeugen Jehovas auf oder sprach ihnen die rechtliche Anerkennung zu.
Diese Felder waren reif für eine geistige Ernte. In Angola zum Beispiel erlebten die Zeugen innerhalb kurzer Zeit eine Mehrung von 31 Prozent; außerdem leiteten die fast 19 000 Königreichsverkündiger dort annähernd 53 000 Heimbibelstudien. Zur Unterstützung beim Aufbau dieses enormen Programms biblischer Belehrung in Angola und in Mosambik (wo viele Portugiesisch sprechen) wurden qualifizierte Älteste aus Portugal und Brasilien eingeladen, nach Afrika zu ziehen, um ihren Dienst dort fortzusetzen. Missionare, die Portugiesisch sprachen, wurden in das noch zu erschließende Guinea-Bissau gesandt. Und befähigte Zeugen aus Frankreich und anderen Ländern wurden gebeten, bei dem dringenden Werk des Predigens und Jüngermachens in französischsprachigen Ländern wie Benin, Tschad und Togo mitzuhelfen.
Zu den Gebieten, die besonders viele Lobpreiser Jehovas hervorgebracht haben, gehören ehemalige katholische Hochburgen. Das gilt außer für Lateinamerika auch für Frankreich (wo nach dem Bericht von 1992 119 674 Evangeliumsverkündiger tätig waren), des weiteren für Spanien (wo es 92 282 waren), für die Philippinen (mit 114 335), für Irland (mit einer Wachstumsrate von jährlich 8 bis 10 Prozent) und für Portugal.
Über einen Kongreß der Zeugen Jehovas, der 1978 in Lissabon stattfand und von 37 567 Personen besucht wurde, schrieb das Nachrichtenmagazin Opção: „Wer in der Pilgerzeit in Fátima war, kann erkennen, daß dieses Ereignis etwas ganz anderes ist. ... Hier findet man keine Glaubensschwärmerei, sondern es ist eine Zusammenkunft, wo Gläubige gemeinsam ihre Probleme, ihren Glauben und ihre religiösen Ansichten besprechen. Sie zeichnen sich durch echtes Interesse füreinander aus.“ In den zehn Jahren darauf nahm die Zahl der Zeugen in Portugal um beinahe 70 Prozent zu.
Und wie steht es mit Italien? Wegen eines großen Mangels an Anwärtern auf das katholische Priesteramt mußte eine Anzahl Seminare schließen. Viele Kirchen haben keinen Pfarrer mehr. In zahlreichen ehemaligen Kirchen sind nun Geschäfte oder Büros untergebracht. Trotzdem kämpft die Kirche erbittert gegen Jehovas Zeugen. In der Vergangenheit drängte sie Beamte, die Missionare der Zeugen Jehovas auszuweisen, und forderte, daß die Polizei ihre Zusammenkünfte auflöste. In den 80er Jahren veranlaßten die Pfarrer in manchen Gegenden, daß an allen Türen (zufällig auch bei einigen Zeugen Jehovas) Aufkleber angebracht wurden, auf denen stand: „Nicht anklopfen. Wir sind katholisch.“ Die Zeitungen brachten Schlagzeilen wie „Kirche schlägt Alarm wegen Jehovas Zeugen“ und „ ‚Heiliger Krieg‘ gegen Jehovas Zeugen“.
Als die jüdischen Priester des ersten Jahrhunderts die Apostel zum Schweigen bringen wollten, gab der Gesetzeslehrer Gamaliel klugerweise zu bedenken: „Wenn dieses Unterfangen oder dieses Werk von Menschen ist, wird es umgestürzt werden; wenn es aber von Gott ist, werdet ihr sie nicht stürzen können“ (Apg. 5:38, 39). Was erreichten die katholischen Priester des 20. Jahrhunderts damit, daß sie Jehovas Zeugen zum Schweigen bringen wollten? Das Werk der 120 Zeugen, die es 1946 in Italien gab, wurde nicht umgestürzt. Im Gegenteil, 1992 waren im ganzen Land 194 013 eifrige Zeugen tätig, die mit 2 462 Versammlungen verbunden waren. Sie haben Italien tatsächlich mit ihrer auf Gottes Wort beruhenden Lehre erfüllt. Seit 1946 haben sie über 550 Millionen Stunden dafür eingesetzt, mit ihren Landsleuten über Gottes Königreich zu sprechen. Gleichzeitig haben sie bei ihnen Millionen von Bibeln zurückgelassen sowie mehr als 400 Millionen bibelerklärende Bücher, Broschüren und Zeitschriften. Sie möchten sichergehen, daß die Einwohner Italiens ausreichend Gelegenheit haben, auf der Seite Jehovas Stellung zu beziehen, bevor Harmagedon kommt. Dabei haben sie stets die Worte des Apostels Paulus aus 2. Korinther 10:4, 5 im Sinn: „Die Waffen unserer Kriegführung sind nicht fleischlich, sondern machtvoll durch Gott, um starke Verschanzungen umzustoßen. Denn wir stoßen Vernunftschlüsse und jede Höhe um, die sich gegen die Erkenntnis Gottes erhebt.“
Doch Jehovas Zeugen richten ihre Aufmerksamkeit nicht nur auf ehemalige katholische Hochburgen. Sie wissen, daß Jesus sagte: „Unter allen Nationen [muß] zuerst die gute Botschaft gepredigt werden“ (Mar. 13:10). Und genau dieses Werk verrichten die Zeugen. 1992 waren 12 168 von ihnen damit beschäftigt, den Bewohnern Indiens von Gottes Königreich zu erzählen. Weitere 71 428 predigten in der Republik Korea. In Japan waren es 171 438, und ihre Zahl stieg mit jedem Monat an. Sie gingen auch weiterhin in Gegenden, wo noch kaum oder gar nicht gepredigt worden war.
So waren sie in der zweiten Hälfte der 70er Jahre zum erstenmal in der Lage, den Bewohnern der Marquesasinseln und Kosraes im Pazifik die Königreichsbotschaft zu überbringen. Sie erreichten auch Bhutan, das an den Süden Chinas grenzt, und die Komoren vor der Ostküste Afrikas. In den 80er Jahren wurde von den Inseln Wallis und Futuna sowie Nauru und Rota, die alle im Südwestpazifik liegen, die erste Predigttätigkeit der Zeugen Jehovas berichtet. Das sind zum Teil relativ kleine Fleckchen Erde, aber es leben dort Menschen, und Menschenleben sind kostbar. Jehovas Zeugen kennen die Prophezeiung Jesu genau, daß die Königreichsbotschaft vor dem Ende „auf der ganzen bewohnten Erde“ gepredigt würde (Mat. 24:14).
Menschen ansprechen, wo immer und wann immer möglich
Der Predigtdienst von Haus zu Haus ist zwar nach wie vor die Hauptmethode der Zeugen Jehovas, Menschen zu erreichen, aber sie sind sich bewußt, daß sie nicht einmal durch diese systematische Methode mit jedem in Berührung kommen. Sich der Dringlichkeit ihres Werkes bewußt, gehen sie weiterhin überall, wo Menschen zu finden sind, auf sie zu. (Vergleiche Johannes 4:5-42; Apostelgeschichte 16:13, 14.)
Wenn in den Häfen Deutschlands und der Niederlande Schiffe auch nur für kurze Zeit anlegen, bemühen sich Jehovas Zeugen, sie aufzusuchen, wobei sie zuerst dem Kapitän und dann der Mannschaft Zeugnis geben. Sie nehmen für die Männer biblische Literatur in vielen Sprachen mit. Auf den Märkten im Tschad (Zentralafrika) sieht man nicht selten einen Zeugen Jehovas, der von einer Gruppe von 15 bis 20 Personen umringt ist, mit denen er über die Hoffnung auf Gottes Königreich spricht. In Auckland (Neuseeland) sind die Zeugen am Samstagmorgen in Schichten tätig, um auf den Flohmärkten mit den Verkäufern an den Ständen und mit den Tausenden von Besuchern zu sprechen. Die Leute an den Busbahnhöfen von Guayaquil (Ecuador) — von denen viele aus entlegenen Winkeln des Landes kommen — werden von Zeugen angesprochen, die ihnen eine Broschüre mit einem zeitgemäßen Thema oder La Atalaya und ¡Despertad! anbieten. Nachtschichtarbeiter in den rund um die Uhr geöffneten Lebensmittelgeschäften von New York werden von den Zeugen am Arbeitsplatz aufgesucht, damit auch sie die gute Botschaft hören können.
Bei Flügen oder bei Fahrten mit dem Zug, dem Bus oder der U-Bahn sprechen viele Zeugen Jehovas mit den Fahrgästen über wertvolle biblische Wahrheiten. Auch in den Pausen am Arbeitsplatz und in der Schule oder wenn Vertreter an ihrer Tür klingeln, ergreifen sie die Gelegenheit, Zeugnis abzulegen. Sie sind sich darüber im klaren, daß viele dieser Menschen vielleicht nicht zu Hause sind, wenn die Zeugen ihre regulären Besuche machen.
Während sie anderen Zeugnis geben, vergessen sie auch nicht ihre nahen Angehörigen und entferntere Verwandte. Als Maria Caamano, eine Zeugin aus Argentinien, ihren Angehörigen erzählen wollte, wie tief berührt sie von dem war, was sie aus der Bibel lernte, machten sie sich allerdings über sie lustig oder waren gleichgültig. Sie gab aber nicht auf, sondern unternahm eine 1 900 Kilometer lange Reise, um anderen Verwandten Zeugnis zu geben. Einige reagierten günstig. Nach und nach hörten noch weitere zu. Das Ergebnis war, daß über 80 Erwachsene und mehr als 40 Kinder aus ihrer Verwandtschaft die biblische Wahrheit angenommen haben und sie auch anderen überbringen.
Michael Regan zog, um seinen Verwandten zu helfen, zurück in seinen Heimatort Boyle (Grafschaft Roscommon) in Irland. Er gab ihnen allen Zeugnis. Seine Nichte war von der Fröhlichkeit und dem guten Verhalten der Kinder Michaels beeindruckt. Bald willigten sie und ihr Mann in ein Bibelstudium ein. Als sie sich taufen ließen, verbot ihr Vater ihnen, das Elternhaus zu betreten. Mit der Zeit wurde er jedoch zugänglicher und nahm einige Veröffentlichungen an — allerdings in der Absicht nachzuweisen, daß Jehovas Zeugen „im Irrtum“ seien. Bald erkannte er jedoch, daß es sich bei dem, was er las, um die Wahrheit handelte, und er ließ sich taufen. Derzeit sind mehr als 20 Verwandte mit der Versammlung verbunden, und die meisten von ihnen sind schon getauft.
Wie steht es mit Häftlingen? Könnten auch sie aus der Botschaft von Gottes Königreich Nutzen ziehen? Sie werden von Jehovas Zeugen nicht übergangen. In einem nordamerikanischen Gefängnis brachten persönliche Bibelstudien mit den Häftlingen, verbunden mit dem Besuch der regulären Zusammenkünfte, die Jehovas Zeugen in dem Gefängnis abhielten, so gute Ergebnisse, daß die Gefängnisleitung dort Kongresse ermöglichte. Nicht nur Häftlinge besuchten diese Kongresse, sondern auch von außerhalb kamen Tausende von Zeugen. Auch in anderen Ländern werden gewissenhafte Anstrengungen unternommen, inhaftierten Männern und Frauen Zeugnis zu geben.
Jehovas Zeugen denken nicht, daß sich alle Häftlinge durch ein Bibelstudium bessern. Doch sie wissen aus Erfahrung, daß einigen geholfen werden kann, und sie möchten ihnen die Gelegenheit geben, sich die Hoffnung auf Gottes Königreich zu eigen zu machen.
Immer wieder bemüht, das Herz zu erreichen
Jehovas Zeugen sprechen immer und immer wieder bei den Menschen vor. Wie schon Jesu erste Jünger gehen sie „immer wieder“ zu den Menschen in den ihnen zugeteilten Gebieten und bemühen sich, bei ihnen Interesse für das Königreich Gottes zu wecken (Mat. 10:6, 7). In manchen Gegenden können sie nur einmal jährlich alle Haushalte ihres Gebietes aufsuchen; in anderen Gegenden sprechen sie alle paar Monate vor. In Portugal werden die Bewohner von Lissabon und Umgebung, wo auf 160 Einwohner 1 Zeuge Jehovas kommt, etwa jede Woche von den Zeugen besucht. In Venezuela gibt es Städte, in denen die Gebiete mehr als einmal wöchentlich bearbeitet werden.
Jehovas Zeugen versuchen durch ihre wiederholten Besuche nicht, den Menschen die biblische Botschaft aufzuzwingen. Sie wollen ihnen lediglich die Gelegenheit geben, eine wohlüberlegte Entscheidung zu treffen. Jemand sagt heute vielleicht, er sei nicht interessiert, aber ein andermal mag er wegen einschneidender Veränderungen in seinem Leben oder in den Weltverhältnissen zugänglicher sein. Aufgrund von Voreingenommenheit oder weil sie einfach zu beschäftigt sind, um zuzuhören, haben viele noch nie erfahren, was die Zeugen eigentlich lehren. Wiederholte freundliche Besuche bewirken vielleicht, daß sie doch einmal zuhören. Die Leute sind oft von der Ehrlichkeit und den festen moralischen Grundsätzen der Zeugen in ihrer Nachbarschaft oder an ihrem Arbeitsplatz beeindruckt. Dadurch wird bei manchen mit der Zeit so viel Interesse geweckt, daß sie herausfinden wollen, worum es bei der Botschaft der Zeugen geht. Eine Frau aus Venezuela sagte, nachdem sie gern Literatur und das Angebot eines kostenlosen Heimbibelstudiums angenommen hatte: „Noch nie hat mir jemand das alles erklärt.“
Freundlich bemühen sich die Zeugen, das Herz ihres Gegenübers zu erreichen. Auf Guadeloupe, wo 1992 auf 57 Einwohner 1 Zeuge Jehovas kam, hört man Wohnungsinhaber oft sagen: „Ich habe kein Interesse.“ Darauf entgegnet Eric Dodote gewöhnlich: „Ich kann Sie verstehen, an Ihrer Stelle würde ich vielleicht auch so denken.“ Dann fährt er fort: „Aber würden Sie nicht auch gern unter besseren Verhältnissen leben, als wir sie heute haben?“ Nachdem er sich die Antwort des Wohnungsinhabers angehört hat, greift er zur Bibel und zeigt, wie Gott in seiner neuen Welt solche Verhältnisse schaffen wird.
Gebiete noch gründlicher bearbeiten
In den letzten Jahren ist es in einigen Ländern immer schwieriger geworden, die Menschen in ihrer Wohnung anzutreffen. Häufig sind Mann und Frau berufstätig, und an den Wochenenden gehen sie womöglich außer Haus Freizeitbeschäftigungen nach. Um sich auf diese Situation einzustellen, gehen Jehovas Zeugen in vielen Ländern vermehrt abends von Tür zu Tür. In Großbritannien besuchen einige Zeugen zwischen sechs und acht Uhr abends Personen, die vorher nicht angetroffen wurden, während andere vor acht Uhr morgens vorsprechen, um die Leute zu erreichen, ehe sie zur Arbeit gehen.
Selbst wo die Menschen zu Hause sind, kann es sehr schwierig sein, ohne vorherige Einladung zu ihnen zu gelangen, da wegen der vorherrschenden Kriminalität oft strenge Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden. Doch wenn in Brasilien Personen, die schwer zu erreichen sind, auf der Strandpromenade von Copacabana ihren Morgenspaziergang machen, werden sie mitunter von einem eifrigen Zeugen angesprochen, der genauso früh unterwegs ist, um sich mit anderen darüber zu unterhalten, wie durch Gottes Königreich die Probleme der Menschheit gelöst werden. Wer in Paris am späten Nachmittag in seine Wohnung zurückkehrt, begegnet in der Nähe des Hauseingangs vielleicht einem freundlichen Ehepaar, das gern mit einzelnen Bewohnern, die bereit sind, ein paar Minuten zuzuhören, darüber sprechen möchte, wie Gott wahre Sicherheit herbeiführen wird. In Honolulu, New York und vielen anderen Städten bemüht man sich außerdem, die Bewohner von unzugänglichen Blocks telefonisch zu erreichen.
Wenn es die Zeugen schaffen, in jedem Haushalt jemanden anzutreffen, sind sie trotzdem nicht der Meinung, damit sei alles getan. Sie haben den Wunsch, in jedem Haus so viele Personen wie möglich zu erreichen. Manchmal gelingt ihnen das dadurch, daß sie an verschiedenen Tagen oder zu verschiedenen Zeiten vorsprechen. Als eine Wohnungsinhaberin auf Puerto Rico sagte, sie habe kein Interesse, fragte die Zeugin, ob in dem Haus sonst noch jemand sei, mit dem sie sprechen könne. Daraufhin hatte sie die Gelegenheit, sich mit dem Herrn des Hauses zu unterhalten, der seit 14 Jahren krank und bettlägerig war. Die Hoffnung aus Gottes Wort erwärmte sein Herz. Er gewann wieder Freude am Leben und konnte bald aus dem Bett aufstehen; er konnte die Zusammenkünfte im Königreichssaal besuchen und mit anderen über seinen neugefundenen Glauben sprechen.
Intensiveres Zeugnis, während das Ende naht
Noch ein weiterer Faktor hat dazu beigetragen, daß in den letzten Jahren ein intensiveres Zeugnis gegeben wurde. Die Zahl der Zeugen, die als Pionier dienen, ist stark angestiegen. Da sie den dringenden Wunsch haben, soviel Zeit wie möglich für den Dienst Gottes einzusetzen, und liebevoll um ihre Mitmenschen besorgt sind, regeln sie ihre Angelegenheiten so, daß sie monatlich 60, 90, 140 oder mehr Stunden im Predigtdienst verbringen können. Wer den Pionierdienst aufnimmt, beschäftigt sich wie der Apostel Paulus bei seiner Predigttätigkeit in Korinth (Griechenland) „eingehend mit dem Wort“ und bemüht sich, so vielen wie möglich von dem messianischen Königreich Zeugnis zu geben (Apg. 18:5).
Im Jahre 1975 gab es weltweit 130 225 Pioniere. 1992 waren es im Durchschnitt 605 610 monatlich (allgemeine Pioniere, Hilfs- und Sonderpioniere zusammengenommen). In einem Zeitraum, in dem die Zahl der Zeugen weltweit um 105 Prozent anstieg, gab es also bei denen, die sich am Vollzeitdienst beteiligten, eine Zunahme von 365 Prozent. Dadurch erhöhte sich der Zeiteinsatz für das Predigtwerk von ungefähr 382 Millionen auf über eine Milliarde Stunden im Jahr.
‘Der Kleine ist zu einem Tausend geworden’
Jesus Christus beauftragte seine Nachfolger, bis zum entferntesten Teil der Erde Zeugen von ihm zu sein (Apg. 1:8). Jehova hatte durch seinen Propheten Jesaja vorhergesagt: „Der Kleine selbst wird zu einem Tausend werden und der Geringe zu einer mächtigen Nation. Ich selbst, Jehova, werde es beschleunigen zu seiner eigenen Zeit“ (Jes. 60:22). Aus den Aufzeichnungen geht klar hervor, daß Jehovas Zeugen das von Jesus vorhergesagte Werk tun und ein Wachstum erlebt haben, wie es Gott selbst verheißen hat.
Am Ende des Zweiten Weltkrieges waren sie vorwiegend in Nordamerika und Europa zu finden, in Afrika gab es eine Anzahl von ihnen, und kleinere Gruppen existierten über die ganze Erdkugel verstreut. Sie hatten keineswegs in jedem Land die Königreichsbotschaft verkündigt und hatten auch nicht in den Ländern, in denen sie bereits predigten, alle Gegenden erreicht. Die Lage änderte sich jedoch erstaunlich schnell.
Nehmen wir zum Beispiel den nordamerikanischen Kontinent. Das Festland erstreckt sich von Kanada im Norden bis nach Panama, und dazwischen liegen neun Länder beziehungsweise Territorien. 1945 gab es in diesem riesigen Gebiet 81 410 Zeugen. In vier dieser Länder gab es gemäß Berichten weniger als 20 Zeugen, und in einem Land war überhaupt keine Predigttätigkeit organisiert. Seither wurde in allen diesen Gebieten intensiv und beständig Zeugnis abgelegt. 1992 gab es dort 1 440 165 Zeugen Jehovas. In den meisten dieser Gebiete kommen auf jeden Zeugen nur ein paar hundert Personen, denen er Zeugnis geben kann. Ein Großteil der Bevölkerung wird alle paar Monate von den Zeugen besucht; bei vielen wird jede Woche vorgesprochen. Regelmäßig werden über 1 240 000 Heimbibelstudien mit interessierten Einzelpersonen und Gruppen durchgeführt.
Wie steht es mit Europa? Dieser Erdteil reicht von Skandinavien bis zum Mittelmeer. Vom größten Teil der ehemaligen Sowjetunion abgesehen, war vor dem Zweiten Weltkrieg in Europa schon umfassend Zeugnis abgelegt worden. Seither sind neue Generationen herangewachsen, und auch ihnen wird anhand der Bibel gezeigt, daß Gottes Königreich bald alle menschlichen Regierungen ablöst (Dan. 2:44). Die Zahl der Königreichsverkündiger ist von wenigen Tausend, die während des Krieges trotz strenger Einschränkungen ihre Predigttätigkeit fortsetzten, bis 1992 auf 1 176 259 angestiegen, die in 47 Ländern, von denen Berichte veröffentlicht wurden, einschließlich Gebieten der ehemaligen UdSSR in Europa und Asien, tätig sind. In fünf Ländern — Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Polen — gab es je weit über 100 000 eifrige Zeugen. Und was haben all diese Zeugen getan? Aus dem Bericht für 1992 geht hervor, daß sie im Laufe des Jahres mehr als 230 000 000 Stunden für das öffentliche Predigen, für Haus-zu-Haus-Besuche und Heimbibelstudien eingesetzt haben. Bei ihrem Evangelisierungswerk lassen die Zeugen nicht einmal die kleine Republik San Marino, die Fürstentümer Andorra und Liechtenstein oder Gibraltar aus. Das Zeugnis ist wirklich in dem vorhergesagten Ausmaß gegeben worden.
Auch in Afrika wird überall gepredigt. Aus den Aufzeichnungen geht hervor, daß die gute Botschaft zwar bis 1945 in 28 Länder des Kontinents gelangte, daß aber in den meisten dieser Länder kaum richtig Zeugnis gegeben wurde. Seit damals ist jedoch viel erreicht worden. 1992 gab es 545 044 eifrige Zeugen auf dem afrikanischen Kontinent, die die gute Botschaft in 45 Ländern predigten. Bei der Abendmahlsfeier im selben Jahr waren 1 834 863 zugegen. Es hat also nicht nur ein erstaunliches Wachstum gegeben, sondern es bestehen auch hervorragende Aussichten auf weitere Mehrung.
Der Bericht für Südamerika ist nicht weniger bemerkenswert. Obwohl die biblische Botschaft vor dem Zweiten Weltkrieg in 12 der 13 Länder Südamerikas gedrungen war, gab es damals auf dem ganzen Kontinent nur 29 Versammlungen, und in manchen Ländern war noch keine Predigttätigkeit organisiert. Das eigentliche Königreichspredigtwerk lag noch in der Zukunft. Seitdem sind die Zeugen dort angestrengt tätig gewesen. Wer durch das Wasser des Lebens erfrischt worden ist, gibt gern an andere die Einladung weiter: ‘Komm, und nimm Wasser des Lebens kostenfrei’ (Offb. 22:17). 1992 beteiligten sich in Südamerika 683 782 Diener Jehovas in 10 399 Versammlungen freudig an diesem Werk. Einige gingen in Gegenden, wo noch kein gründliches Zeugnis abgelegt worden war. Andere sprachen dort, wo schon gepredigt worden war, immer wieder vor, um die Menschen zu ermutigen: „Schmeckt und seht, daß Jehova gut ist“ (Ps. 34:8). Sie leiteten regelmäßig 905 132 Heimbibelstudien, um interessierten Personen zu helfen, ihre Lebensweise nach den Wegen Jehovas auszurichten.
Nun zu Asien und den vielen Inseln und Inselgruppen auf der Erde. Was ist dort erreicht worden? Vor der Nachkriegszeit waren viele dieser Gebiete von der Verkündigung des Königreiches nur gestreift worden. Doch Jesus Christus hatte vorhergesagt, die gute Botschaft vom Königreich werde „auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis“ (Mat. 24:14). Damit im Einklang wurde in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg die gute Botschaft, die schon in 76 dieser Länder, Inseln und Inselgruppen gelangt war, in 40 weitere Gebiete gebracht und in den bereits bearbeiteten Regionen noch intensiver gepredigt. In diesem riesigen Gebiet gab es 1992 627 537 treue Zeugen, denen es große Freude bereitete, Jehovas „Machttaten bekanntzumachen und die Herrlichkeit der Pracht seines Königtums“ (Ps. 145:11, 12). Sie hatten es in ihrem Predigtdienst nicht leicht. Manchmal waren sie stundenlang mit dem Schiff oder Flugzeug unterwegs, um entfernte Inseln zu erreichen. Doch sie setzten 1992 mehr als 200 000 000 Stunden für das Evangelisierungswerk ein und leiteten regelmäßig 685 211 Heimbibelstudien.
Die Verheißung, ‘der Kleine werde zu einem Tausend werden’, hat sich bestimmt erfüllt — und mehr als das! In über 50 Ländern und Inselgebieten, wo es noch nicht einmal e i n e n „Kleinen“ gab — ja, wo es 1919 keine Zeugen Jehovas gab und sie überhaupt noch nicht gepredigt hatten —, werden heute mehr als tausend Lobpreiser Jehovas gezählt. In einigen dieser Länder verkündigen nun Zehntausende, ja sogar mehr als hunderttausend Zeugen Jehovas eifrig das Königreich Gottes. Weltweit gesehen, sind Jehovas Zeugen „zu einer mächtigen Nation“ geworden — als vereinte globale Versammlung ist ihre Zahl größer als die jeweilige Bevölkerungszahl von mindestens 80 unabhängigen Staaten der Welt.
Wieviel wird in „anderen Ländern“ gepredigt?
Im Jahre 1992 gab es weltweit immer noch 24 „andere Länder“ — das heißt Länder, in denen die Regierungen den Zeugen Jehovas strenge Einschränkungen auferlegen und von denen keine ins einzelne gehenden Berichte veröffentlicht werden. Zum Teil ist dort viel gepredigt worden. Dennoch ist in manchen dieser Länder die Zahl der Zeugen ziemlich niedrig. Es gibt dort immer noch Menschen, die die Königreichsbotschaft noch nicht gehört haben. Aber Jehovas Zeugen sind zuversichtlich, daß das Zeugnis im nötigen Ausmaß gegeben wird. Warum?
Weil die Bibel zeigt, daß Jesus Christus von seinem himmlischen Thron aus das Werk selbst beaufsichtigt (Mat. 25:31-33). Unter seiner Leitung hat ein ‘Engel, der in der Mitte des Himmels fliegt’, die Verantwortung, eine ewige gute Botschaft zu verkünden und „jeder Nation und jedem Stamm und jeder Zunge und jedem Volk“ eindringlich zu sagen: „Fürchtet Gott, und gebt ihm die Ehre“ (Offb. 14:6, 7). Keine Macht im Himmel oder auf der Erde kann Jehova davon abhalten, diejenigen, „die zum ewigen Leben richtig eingestellt“ sind, zu sich zu ziehen (Apg. 13:48; Joh. 6:44).
Kein Fleckchen Erde ist so isoliert, daß die Königreichsbotschaft nicht dorthin gelangen kann. Verwandte machen dort Besuche. Das Telefon und die Post leiten Nachrichten weiter. Geschäftsleute, Arbeiter, Studenten und Touristen kommen mit Menschen anderer Länder in Kontakt. Wie in der Vergangenheit, so wird auch heute die lebenswichtige Botschaft, daß Jehova seinen himmlischen König auf den Thron erhoben und ihm Gewalt über die Nationen gegeben hat, weiterhin auf diesen verschiedenen Wegen bekanntgemacht. Die Engel können sicherstellen, daß Menschen, die nach Wahrheit und Gerechtigkeit hungern und dürsten, erreicht werden.
Wenn es der Wille des Herrn ist, daß die Königreichsbotschaft in einigen Gebieten, wo die Regierung bislang Schwierigkeiten bereitet hat, freier gepredigt wird, kann Gott Umstände herbeiführen, durch die die Regierungen zu einer Kursänderung veranlaßt werden (Spr. 21:1). Und wo sich vielleicht noch Türen auftun, werden sich Jehovas Zeugen freudig einsetzen, um den Menschen in diesen Ländern, so gut es nur geht, zu helfen, den liebevollen Vorsatz Jehovas kennenzulernen. Sie sind entschlossen, in ihrem Dienst nicht nachzulassen, bis Jehova durch Jesus Christus sagt, daß das Werk getan ist.
Im Jahre 1992 predigten Jehovas Zeugen in 229 Ländern und Inselgebieten. Bis zu diesem Jahr hatte die gute Botschaft von Gottes Königreich auf die eine oder andere Weise 235 Länder und Inselgebiete erreicht. In 10 dieser Länder gelangte sie zum erstenmal nach 1975.
Wie gründlich wurde Zeugnis gegeben? In den ersten 30 Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg setzten Jehovas Zeugen 4 635 265 939 Stunden ein, um den Namen und das Königreich Jehovas bekanntzumachen. Wegen der größeren Zahl von Zeugen und des größeren Anteils von Vollzeitdienern wurden in den folgenden 15 Jahren (das heißt in der Hälfte des vorher genannten Zeitraums) 7 858 677 940 Stunden dafür aufgewandt, öffentlich und von Haus zu Haus Zeugnis zu geben und Heimbibelstudien zu leiten. Und das Werk wurde noch weiter intensiviert, denn allein 1990/91 wurden 951 870 021 Stunden Predigtdienst verzeichnet und im Jahr darauf über eine Milliarde Stunden.
Die Menge an biblischer Literatur, die von den Zeugen verbreitet wurde, um das Königreich bekanntzumachen, und die Vielzahl der Sprachen, in denen sie zur Verfügung steht, sind mit nichts zu vergleichen, was Menschen je auf irgendeinem Gebiet geleistet haben. Die Aufzeichnungen sind unvollständig, aber aus den vorhandenen Berichten geht hervor, daß zwischen 1920 und 1992 in 294 Sprachen 10 107 565 269 Bücher, Broschüren und Zeitschriften sowie unzählige Milliarden Traktate in die Hände interessierter Personen gelegt wurden.
Zu der Zeit, als dieser Bericht verfaßt wurde, war das weltweite Zeugniswerk noch nicht abgeschlossen. Doch das, was bereits geleistet wurde, und die Umstände, unter denen es bewältigt wurde, sind ein überzeugender Beweis für das Wirken des Geistes Gottes.
[Herausgestellter Text auf Seite 502]
Große Kongresse und das christliche Verhalten der Delegierten haben Aufmerksamkeit erregt
[Herausgestellter Text auf Seite 505]
„Die Kongreßbesucher [sind], was Ordentlichkeit, Friedlichkeit und Reinlichkeit betrifft, ein nachahmenswertes Beispiel“
[Herausgestellter Text auf Seite 507]
In Ländern, wo die Zeugen jahrzehntelang verboten gewesen waren, fanden historische Kongresse statt
[Herausgestellter Text auf Seite 508]
In osteuropäische Länder wurden Tausende von Tonnen biblische Literatur versandt
[Herausgestellter Text auf Seite 509]
Befähigte Älteste zogen freiwillig in Länder, wo dringend Hilfe benötigt wurde
[Herausgestellter Text auf Seite 516]
Sie haben den Wunsch, in jedem Haus so viele Personen wie möglich zu erreichen
[Herausgestellter Text auf Seite 518]
Erstaunliches Wachstum und Aussichten auf weitere Mehrung
[Übersicht/Bilder auf Seite 513]
(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)
Zunahme an Verkündigern des Königreiches in Asien
Indien
10 000
5 000
1950 1960 1970 1980 1992
Republik Korea
60 000
30 000
1950 1960 1970 1980 1992
Japan
150 000
100 000
50 000
1950 1960 1970 1980 1992
[Bild auf Seite 503]
In Brasilien mußten 1985 für die vielen Besucher des Kongresses der Zeugen Jehovas das Morumbi-Stadion in São Paulo (unten abgebildet) und das Maracanã-Stadion in Rio de Janeiro gleichzeitig benutzt werden
[Bilder auf Seite 504]
Einige Taufanwärter 1989 in Chorzów (Polen)
[Bilder auf Seite 506]
Historische Kongresse von 1991
Prag (Tschechoslowakei)
Rechts: Tallinn (Estland)
Rechts: Zagreb (Kroatien)
Oben: Budapest (Ungarn)
Rechts: Baia Mare (Rumänien)
Unten: Ussolje-Sibirskoje (Rußland)
Oben: Alma-Ata (Kasachstan)
Links: Kiew (Ukraine)
[Bilder auf Seite 511]
Internationaler Kongreß der Zeugen Jehovas 1992 in St. Petersburg (Rußland)
Eine herzliche internationale Atmosphäre
Aus Rußland
Aus Moldawien
Aus der Ukraine
Es waren viele junge Leute anwesend
M. G. Henschel (links) bespricht mit Hilfe eines Dolmetschers das Programm mit Stepan Kozhemba (Mitte)
Delegierte aus dem Ausland brachten für Zeugen in ganz Rußland russische Bibeln mit
[Bild auf Seite 512]
Gemäß diesen italienischen Zeitungsausschnitten erklärte die katholische Kirche in den 80er Jahren Jehovas Zeugen den Krieg
[Bild auf Seite 514]
Wenn in Rotterdam (Niederlande) Schiffe anlegen, stehen dort Zeugen bereit, um mit den Männern über Gottes Königreich zu sprechen
[Bild auf Seite 515]
Selbst wo das Gebiet oft bearbeitet wird, wie hier in Guadeloupe, versuchen die Zeugen weiterhin, mit der guten Botschaft das Herz ihrer Mitmenschen zu erreichen