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  • Kann ich glücklich sein, wenn ein Elternteil fehlt?
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Fragen junger Leute — Praktische Antworten, Band 2
yp2 Kap. 25 S. 208-214

KAPITEL 25

Kann ich glücklich sein, wenn ein Elternteil fehlt?

„Andere haben ein eigenes Zimmer und immer neue Klamotten. Ich muss mein Zimmer teilen und bekomme fast nie Sachen, die mir gefallen. Mama meint, wir können uns das nicht leisten. Manchmal komm ich mir wie eine Putze vor, weil ich zu Hause so viel machen muss, solange sie auf der Arbeit ist. Ich kann gar kein richtiges Kind sein“ (Shalonda, 13).

GANZ KLAR, eine liebevolle Familie mit beiden Eltern ist das Ideale. Vater und Mutter zusammen können die Kinder normalerweise besser anleiten, beschützen und fördern. „Zwei haben es besser als einer allein“, sagt die Bibel, „denn zusammen können sie mehr erreichen“ (Prediger 4:9, Hoffnung für alle).

Allerdings kann man mit ein bisschen Übertreibung schon fast sagen, dass die Familie mit beiden Elternteilen am Aussterben ist. In den USA zum Beispiel leben mehr als die Hälfte der unter 18-Jährigen zumindest eine Zeit lang bei einem alleinerziehenden Elternteil.

Trotzdem schämen sich manche Kinder Alleinerziehender für ihre Situation oder sie fühlen sich durch die täglichen Probleme und Belastungen überfordert. Geht es dir auch so? Dann schreib hier auf, was dich am meisten belastet.

․․․․․

Sind dir alle Chancen verbaut, weil dir die volle Aufmerksamkeit und Liebe eines Elternteils fehlt? Auf keinen Fall. Viel hängt von deiner Sichtweise ab. In Sprüche 15:15 heißt es: „Alle Tage des Niedergedrückten sind schlecht; aber wer guten Herzens ist, hält beständig Festmahl.“ Dieses Sprichwort sagt aus, dass es oft mehr eine Sache der Einstellung als der Umstände ist, wie man sich fühlt. Was kannst du tun, damit du trotz deiner Situation „guten Herzens“ bist?

Bekämpfe negative Gefühle

Lass dich durch die negativen Kommentare anderer nicht verunsichern. Es gibt Lehrer, die Kindern Alleinerziehender total unsensibel begegnen. Jeden Anflug von schlechtem Benehmen führen sie auf die familiäre Situation zurück. Falls du so etwas schon einmal erlebt hast, frag dich: „Kennt derjenige mich und meine Familie überhaupt? Oder plappert er nur nach, was er von anderen über solche Familien gehört hat?“

Interessanterweise kommt in der Bibel ziemlich oft der Ausdruck „vaterloser Knabe“ vor. Er wird aber nie abfällig gebraucht. An fast allen Stellen erkennt man, wie sehr Jehova um Kinder Alleinerziehender besorgt ist.a

Es gibt allerdings auch die Übervorsichtigen, die es zu gut meinen und zögern, in deiner Gegenwart Wörter wie „Vater“, „Ehe“, „Scheidung“ oder „Tod“ in den Mund zu nehmen, weil sie dich nicht verletzen oder in Verlegenheit bringen wollen. Stört dich so etwas? Dann erklär ihnen freundlich, dass du damit kein Problem hast. Tony (14) hat seinen Vater nie kennengelernt. Er erzählt, dass sich manche Leute bei bestimmten Wörtern auf die Zunge beißen. Doch Tony geht dann in die Offensive und benutzt diese Ausdrücke erst recht. „Sie sollen ruhig wissen, dass ich mich für meine Situation nicht schäme“, sagt er.

Denk nicht: „Was wäre, wenn ...“

Nach einer Scheidung oder dem Tod deines Vaters oder deiner Mutter ist es das Normalste auf der Welt, dass du über den Verlust trauerst. Doch irgendwann musst du die Situation akzeptieren. Die Bibel gibt den Rat: „Frag nicht: ‚Warum war früher alles besser?‘!“ (Prediger 7:10, Hoffnung für alle). Die Eltern der 13-jährigen Sarah ließen sich scheiden, als sie 10 war. Ihr Tipp: „Denk nicht ständig ‚Was wäre, wenn ...‘ Das macht dich nur fertig. Und denk auch nicht, alle deine Probleme hätten mit deiner Situation zu tun oder Kinder mit beiden Eltern hätten es immer nur gut.“ Das ist ein wertvoller Hinweis. Denn selbst in der „idealen“ Familie läuft nicht alles ohne Probleme.

Versuch doch einmal, deine Familie als Team von Ruderern zu sehen. Im Idealfall ist die Mannschaft vollzählig. Doch in deiner Familie fehlt ein Ruderer und ihr anderen müsst euch etwas mehr anstrengen. Seid ihr deswegen aus dem Rennen? Nein. Solange in der restlichen Mannschaft jeder seinen Teil tut, kommt das Boot voran und wird das Ziel erreichen.

Tust du deinen Teil?

Wie kannst du ganz konkret deinen Teil tun, damit ihr alle vorwärtskommt? Hier drei Tipps:

Lerne sparen. Viele Alleinerziehende haben große Geldsorgen. Wie kannst du es deiner Mutter oder deinem Vater leichter machen? Lassen wir Tony noch mal zu Wort kommen: „Die anderen weigern sich, in die Schule zu gehen, wenn ihre Eltern ihnen nicht bestimmte Turnschuhe und andere Markenklamotten kaufen. Ich hab keine Designerklamotten, aber meine Sachen sind sauber und ordentlich und ich pass auf sie auf. Meine Mutter gibt sich so viel Mühe und ich will es ihr nicht noch schwerer machen.“ Vielleicht kannst du die Sichtweise des Apostels Paulus übernehmen. Er sagte: „Ich habe gelernt, in jeder Lage zurechtzukommen. ... mit jeder Lage bin ich vertraut“ (Philipper 4:11, 12, Gute Nachricht Bibel).

Sparen kann man auch dadurch, dass man nichts verschwendet (Johannes 6:12). Rodney meint dazu: „Ich pass auf, dass ich nichts kaputt mache oder verliere, weil Reparaturen oder Neuanschaffungen viel Geld kosten. Elektrogeräte oder Lampen, die gerade nicht gebraucht werden, schalte ich meistens aus. So sparen wir Stromkosten.“

Ergreif die Initiative. Viele Alleinerziehende tun sich schwer damit, Regeln durchzusetzen oder ihre Kinder zum Mithelfen aufzufordern. Warum? Manche denken, sie müssten ihre Kinder für das Fehlen des anderen Elternteils entschädigen, und versuchen deshalb, es ihnen so leicht wie möglich zu machen. Sie wollen nicht, dass ihre Kinder auf etwas verzichten müssen.

Solche Schuldgefühle könnte man jetzt natürlich ausnutzen. Aber dann hätte es deine Mutter oder dein Vater noch schwerer. Wie wäre es, die Initiative zu ergreifen und dich nützlich zu machen? Tony sagt dazu: „Meine Mutter arbeitet im Krankenhaus und ihre Arbeitskleidung muss gebügelt sein. Das übernehme ich für sie.“ Was meint er zu der Bemerkung, das sei doch Frauenarbeit? „Kann schon sein. Aber so hat es Mama leichter, und deswegen mach ich das einfach.“

Zeig deine Dankbarkeit. Außer durch praktische Hilfe kannst du deiner Mutter oder deinem Vater auch dadurch Auftrieb geben, dass du deine Dankbarkeit zeigst. Eine alleinerziehende Mutter erzählt: „Wenn ich nach einem besonders harten Arbeitstag fix und fertig nach Hause komme, hat meine Tochter gerade dann oft schon das Abendessen gemacht und den Tisch gedeckt. Und mein Kleiner drückt mich ganz fest.“ Wie berühren sie diese lieben Gesten? „Ich bin dann wie ausgewechselt“, sagt sie.

Schreib hier auf, an welchem der drei Punkte du noch am meisten arbeiten müsstest. ․․․․․

Als Kind eines alleinerziehenden Elternteils kannst du unter anderem lernen, mitfühlend, selbstlos und zuverlässig zu sein. Außerdem sagte Jesus: „Beglückender ist Geben als Empfangen“ (Apostelgeschichte 20:35). Geben bedeutet in deinem Fall, deiner Mutter oder deinem Vater zu helfen – und das kann dich sehr glücklich machen.

Natürlich wirst du dich immer mal wieder danach sehnen, beide Eltern bei dir zu haben. Doch du kannst lernen, das Beste aus deiner Lage zu machen. Das hat auch Nia festgestellt. „Nach dem Tod meines Vaters hat jemand zu mir gesagt: ‚Dein Leben ist das, was du daraus machst.‘ Das hab ich mir gemerkt. Es zeigt mir, dass ich meiner Situation nicht hilflos ausgeliefert bin.“ Diese Überlegung kann auch dir weiterhelfen. Denk daran: Nicht deine Lebensumstände machen dich glücklich oder unglücklich. Entscheidend ist deine Sichtweise und was du aus deinem Leben machst.

MEHR ZU DIESEM THEMA IN BAND 1, KAPITEL 4

[Fußnote]

a Siehe zum Beispiel 5. Mose 24:19-21 und Psalm 68:5.

BIBELTEXT

„Denkt nicht immer zuerst an euch, sondern kümmert und sorgt euch auch um die anderen“ (Philipper 2:4, Hoffnung für alle)

TIPP

Hast du das Gefühl, dir wird alles zu viel? Dann könntest du deine Mutter oder deinen Vater taktvoll bitten

● einen Plan mit den Arbeiten aufzustellen, die jeder zu tun hat,

● den Plan flexibel zu halten und nach Bedarf umzustellen.

HAST DU GEWUSST ...?

Wenn du zu Hause Verantwortung übernimmst, kannst du schneller erwachsen werden als Jugendliche, die beide Eltern haben und deswegen vielleicht nicht so gefordert sind.

DAS HABE ICH FEST VOR!

Negative Gefühle kann ich so bekämpfen: ․․․․․

Wenn sich jemand übervorsichtig verhält, werde ich sagen: ․․․․․

Meinen Vater oder meine Mutter möchte ich dazu fragen: ․․․․․

WAS DENKST DU?

● Warum haben manche Leute Vorurteile gegenüber Kindern von Alleinerziehenden?

● Warum bittet dich deine Mutter oder dein Vater vielleicht nur ungern, bei der Hausarbeit mitzuhelfen?

● Wie kannst du deiner Mutter oder deinem Vater deine Dankbarkeit zeigen?

[Herausgestellter Text auf Seite 211]

„Seit der Scheidung kann ich mit meiner Mutter echt gut reden. Wir sind richtige Freundinnen geworden.” Melanie

[Bild auf Seite 210, 211]

Fühlt ihr euch auch wie ein Team von Ruderern, bei dem einer fehlt? In so einem Fall müssen sich alle etwas mehr anstrengen – aber dann kann es klappen

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