KAPITEL VIER
Kämpfe gegen dein verräterisches Herz an
1, 2. Warum ist es nicht leicht herauszufinden, wie es in unserem sinnbildlichen Herzen aussieht?
STELL dir vor, du wachst eines Morgens mit Atemnot und einem starken Schmerz im Brustbereich auf. „Ist das vielleicht ein Herzinfarkt?“, schießt es dir durch den Kopf. Die Anzeichen zu ignorieren wäre lebensgefährlich. Du musst sofort etwas unternehmen. Wahrscheinlich rufst du den Notarzt. Man wird dich gründlich untersuchen und ein EKG durchführen. Eine schnelle Diagnose und Behandlung können über Leben und Tod entscheiden.
2 Wie ist es mit unserem sinnbildlichen Herzen? Es ist gar nicht so leicht herauszufinden, wie es darin aussieht. In der Bibel heißt es dazu: „Das Herz ist verräterischer als sonst irgendetwas und ist heillos. Wer kann es kennen?“ (Jer. 17:9). Unser Herz kann uns also etwas vormachen. Es kann uns vorspielen, dass alles in Ordnung ist, obwohl andere um uns herum Warnsignale erkennen und sich schon Sorgen machen. Warum kann uns das Herz so täuschen? Das liegt zum einen an unserer Unvollkommenheit. Aber auch Satan und das heutige System können uns für Gefahren blind machen. Wenn wir unser Herz untersuchen möchten, können wir von Jeremia und den Judäern seiner Tage viel lernen.
3. Was machen viele zu ihrem Gott?
3 Die meisten Judäer hatten offensichtlich ein krankes Herz. Sie hatten dem wahren Gott den Rücken gekehrt und machten sich kein Gewissen daraus, kanaanitische Götter anzubeten. Jehova forderte sie mit den Worten heraus: „Wo sind deine Götter, die du dir gemacht hast? Mögen sie aufstehen, wenn sie dich retten können zur Zeit deines Unglücks. Denn wie die Zahl deiner Städte sind deine Götter geworden“ (Jer. 2:28). Wohl kaum jemand von uns würde sich als Anbeter eines falschen Gottes betrachten. Doch in einem Wörterbuch heißt es unter dem Stichwort „Gott“: „jmd. od. etwas, das wie ein göttliches Wesen verehrt wird“. Für viele ist die Karriere, die Gesundheit, die Familie oder sogar ein Haustier der ganze Lebensinhalt. Bei anderen dreht sich alles nur um Sport, das Leben von Prominenten, Technik, Reisen oder Traditionen. Dabei klammern sie den Schöpfer oft völlig aus — wie schon die Judäer zur Zeit Jeremias. Könnte das auch uns passieren?
DAS HERZ KANN UNS BETRÜGEN
4. Waren die Worte: „Wo ist das Wort Jehovas? Es treffe bitte ein“, ehrlich gemeint?
4 Es ist interessant, in welchem Zusammenhang Jeremia über das verräterische Herz schrieb. Jeremia hatte die Leute sagen hören: „Wo ist das Wort Jehovas? Es treffe bitte ein“ (Jer. 17:15). Aber meinten sie das ehrlich? Wohl kaum, denn Jeremia, Kapitel 17 beginnt mit den Worten: „Die Sünde Judas ist mit einem eisernen Griffel aufgeschrieben. Mit diamantener Spitze ist sie eingegraben in die Tafel ihres Herzens.“ Was war ihr Kernproblem? Wie Jeremia sagt, setzten die Judäer ihr Vertrauen auf den Erdenmenschen und wendeten ihr Herz von Jehova ab. Sie machten „Fleisch zu ihrem Arm“, das heißt, sie vertrauten auf menschliche Kraft. Nur wenige vertrauten auf Gott, suchten seine Anleitung und wurden von ihm gesegnet (Jer. 17:1, 5, 7).
5. Wie reagierten die Judäer auf Gottes Gebote?
5 Wie es im Herzen der meisten aussah, zeigte sich an ihrer Reaktion auf Gottes Gebote. (Lies Jeremia 17:21, 22.) Am Sabbat sollte man beispielsweise von seiner Arbeit ruhen und sich besonders auf sein Verhältnis zu Gott konzentrieren. Man durfte weder Handel treiben noch Besorgungen erledigen. Doch was für eine innere Einstellung ließen Jeremias Landsleute erkennen? „Sie hörten nicht und neigten ihr Ohr nicht, und sie verhärteten dann ihren Nacken, um nicht zu hören und um keine Zucht anzunehmen.“ Zwar kannten sie das Gesetz Gottes, hatten aber ihre eigenen Vorstellungen: Schließlich gab es ja auch am Sabbat genug zu tun! (Jer. 17:23; Jes. 58:13).
6, 7. (a) Zu welchen Überlegungen könnte jemand trotz der Hinweise des treuen Sklaven kommen? (b) Wie könnte sich das auf den Versammlungsbesuch auswirken?
6 Auch wenn wir heute nicht unter dem Sabbatgesetz stehen, sollte uns das Verhalten der Judäer zum Nachdenken bringen (Kol. 2:16). Wir haben zwar eigene Wünsche zurückgestellt und leben nicht mehr für die Welt, weil wir den Willen Gottes tun möchten. Auch wissen wir, dass uns ein minimaler Einsatz für Gott nicht befriedigt. Und wir haben wahrscheinlich schon viele kennengelernt, die sich auf den Dienst für Gott konzentrieren und daraus Kraft und Ruhe schöpfen. Trotzdem könnten wir von unserem Herzen getäuscht werden.
7 Jemand könnte sich wie die Zeitgenossen Jeremias selbst etwas vormachen. Ein Familienvater sagt sich vielleicht: „Ich muss meinen Job halten, um für meine Familie zu sorgen“, was verständlich ist. Auch seine nächste Überlegung „Um einen gut bezahlten Job zu bekommen oder zu behalten, muss ich mich weiterbilden“ kann berechtigt sein. Und schon schlussfolgert er: „Die Zeiten haben sich geändert. Ohne einen Hochschul- oder Universitätsabschluss ist es gar nicht mehr möglich, einen sicheren Job zu haben.“ Wie leicht könnte ihn das dazu verleiten, die ausgeglichenen, vernünftigen Hinweise des treuen und verständigen Sklaven über Bildung und Karriere nicht so wichtig zu nehmen und Zusammenkünfte zu versäumen. Auf diesem Gebiet haben sich einige langsam aber sicher von der Denkweise der Welt formen lassen (Eph. 2:2, 3). Dabei warnt uns die Bibel: „Fügt euch nicht ins Schema dieser Welt“ (Röm. 12:2, Zürcher Bibel).a
8. (a) Worauf darf ein Christ stolz sein? (b) Warum reicht es nicht, nur Fakten über Gott und seine Taten zu kennen?
8 Es stimmt, dass einige Christen im 1. Jahrhundert reich waren und einen gewissen gesellschaftlichen Status hatten. Auch heute trifft das auf manche Zeugen Jehovas zu. Wie sollte man solche Errungenschaften einordnen? Das sagt uns Jehova durch Jeremia. (Lies Jeremia 9:23, 24.) Statt uns unserer eigenen Leistungen zu rühmen, sollten wir uns darüber im Klaren sein, dass es nichts Größeres gibt, als den allmächtigen Gott zu kennen (1. Kor. 1:31). Was bedeutet es aber, Erkenntnis von Jehova und Einsicht zu haben? Die Judäer zur Zeit Jeremias kannten zwar den Namen Gottes. Ihnen war auch bewusst, was Jehova für ihre Vorfahren am Roten Meer und bei der Einnahme des Landes der Verheißung getan hatte oder wie er seinem Volk in der Richterzeit und während der Regierungszeit treuer Könige zur Seite gestanden hatte. Doch so richtig kannten sie Jehova nicht. Auch war ihr Glaube an Gott nicht echt. Trotzdem sagten sie: „Ich bin unschuldig geblieben. Gewiss hat sich sein Zorn von mir abgewandt“ (Jer. 2:35).
Warum müssen wir uns bewusst machen, dass das Herz verräterisch ist? Wie können wir unser Herz untersuchen und herausfinden, wie der große „Herzspezialist“ uns sieht?
WIE FORMT UNS JEHOVA?
9. Woher wissen wir, dass ein Sinneswandel möglich ist, und wie geht er vor sich?
9 Die Juden, denen Jeremia die Botschaft Gottes überbrachte, mussten lernen umzudenken. Das war kein Ding der Unmöglichkeit. Schließlich sagte Gott über diejenigen, die aus der Gefangenschaft zurückkehren würden: „Ich will ihnen ein Herz geben, mich zu erkennen, dass ich Jehova bin; und sie sollen mein Volk werden, und ich selbst werde ihr Gott werden, denn sie werden mit ihrem ganzen Herzen zu mir umkehren“ (Jer. 24:7). Ein ähnlicher Sinneswandel ist auch heute möglich. Und im Grunde genommen kann jeder von uns etwas für sein Herz tun. Hierzu müssen wir erstens gewissenhaft die Bibel studieren, zweitens erkennen, wie Gott auf unser Leben Einfluss nimmt, und drittens die gewonnenen Erkenntnisse in die Praxis umsetzen. Anders als die Judäer zur Zeit Jeremias sollten wir uns wünschen, dass der große „Herzspezialist“ unser Herz untersucht. Es kann uns auch viel bringen, einen Selbstcheck vorzunehmen — im Licht der Bibel, aber auch indem wir darauf achten, wie Jehova mit uns persönlich handelt (Ps. 17:3).
10, 11. (a) Warum ging Jeremia zu einem Töpfer? (b) Wovon hängt es ab, wie Jehova Menschen formt?
10 Satan möchte alle Menschen in das gleiche Schema pressen. Doch Gott formt uns ganz individuell. Das wird durch ein Erlebnis Jeremias deutlich. Eines Tages gebot ihm Gott, zu einem Töpfer zu gehen und ihn an seiner Töpferscheibe zu beobachten. Als dem Töpfer ein Gefäß nicht gelang, formte er aus dem noch feuchten Ton ein anderes Gefäß. (Lies Jeremia 18:1-4.) Warum sollte sich Jeremia das ansehen? Was können wir daraus lernen?
11 Jehova wollte Jeremia und Israel vor Augen führen, dass er das Recht hat, Völker und Nationen so zu formen, wie er es möchte. Doch im Gegensatz zu einem buchstäblichen Töpfer macht er beim Bearbeiten des Tons keine Fehler und er zerstört seine Arbeit auch nicht aus einer Laune heraus. Es hängt von der Reaktion der Menschen ab, wie er sie formt. (Lies Jeremia 18:6-10.)
12. (a) Wie reagierte Jojakim, als Jehova ihn formen wollte? (b) Was zeigt uns der Bericht über Jojakim?
12 Wie formt Jehova denn Einzelpersonen? Heute hauptsächlich durch die Bibel. Wie jemand auf das reagiert, was er in Gottes Wort liest, lässt seine innere Haltung erkennen, und Jehova kann ihn entsprechend formen. Schauen wir uns am Beispiel König Jojakims an, wie sich die Judäer im täglichen Leben hätten formen lassen können. Im Gesetz hieß es: „Du sollst einen Lohnarbeiter . . . nicht übervorteilen.“ Doch genau das tat Jojakim. Er nutzte seine Landsleute als billige Arbeitskräfte aus, um sich „ein geräumiges Haus“ zu bauen (5. Mo. 24:14; Jer. 22:13, 14, 17). Gott versuchte Jojakim durch seine Propheten zu formen. Aber der König hörte lieber auf sein verräterisches Herz. Er sagte: „Ich werde nicht gehorchen“, und blieb auf dem Weg, den er schon in seiner Jugend eingeschlagen hatte. Deswegen kündigte Gott an: „Mit dem Begräbnis eines Esels wird er begraben werden, wird herumgeschleift und hinweggeworfen“ (Jer. 22:19, 21). Wie unvernünftig, einfach zu sagen: „Ich bin halt so, da kann man nichts machen.“ Gott schickt uns zwar keinen Propheten wie Jeremia, doch er lässt uns nicht ohne Anleitung. Der treue und verständige Sklave gibt uns Hinweise, wie wir nach biblischen Prinzipien leben können. Oft berühren sie ganz alltägliche Dinge wie den Kleidungsstil oder auch Musik und Tanz bei einer Hochzeit oder einer anderen Feier. Auch hier kann man sich einmal fragen: Lasse ich mich von Gottes Wort formen?
13, 14. (a) Warum waren die Bewohner Jerusalems bereit, ihre hebräischen Sklaven freizulassen? (b) Woran sah man, wie es im Inneren der Sklavenbesitzer wirklich aussah?
13 Noch ein Beispiel. Die Babylonier machten Zedekia zu ihrem Vasallenkönig. Zedekia rebellierte jedoch gegen sie, obwohl Gott ihn durch Jeremia davor gewarnt hatte (Jer. 27:8, 12). Daraufhin belagerten die Babylonier Jerusalem. Jetzt wollten sich der König und die Fürsten auf einmal an das Gesetz halten, weil sie sich davon Gottes Gunst versprachen. Da hebräische Sklaven nach sieben Jahren freikommen mussten, schloss Zedekia nun einen Bund, um ihnen die Freiheit zu schenken (2. Mo. 21:2; Jer. 34:14). Leider musste Jerusalem erst von Feinden umzingelt sein, bis man auf die Idee kam, die Sklaven zu befreien! (Lies Jeremia 34:8-10.)
14 Doch dann kam eine ägyptische Streitmacht Jerusalem zu Hilfe, und die Babylonier beendeten die Belagerung (Jer. 37:5). Was wurde jetzt aus den freigelassenen Sklaven? Die Juden zwangen sie in die Knechtschaft zurück (Jer. 34:11). Als die Juden in Gefahr waren, gaben sie sich schnell den Anschein, Gottes Gesetze zu halten. Aber als die Gefahr vorüber war, machten sie genauso weiter wie zuvor. Sie taten zwar so, als würde ihnen das Gesetz Gottes etwas bedeuten, doch an ihrer späteren Handlungsweise sah man, dass sie sich tief im Inneren nicht an Gottes Wort halten und davon formen lassen wollten.
Welche Lehre können wir aus dem Bericht über den Töpfer ziehen? Wie formt uns Jehova heute?
LASS ICH MICH VON JEHOVA FORMEN?
15. Wie sehr möchtest du dich von Jehova formen lassen? Nenne ein Beispiel.
15 Jehova macht uns durch die Christenversammlung auf biblische Prinzipien für die verschiedensten Lebenslagen aufmerksam. Wir wissen beispielsweise, wie wir reagieren sollten, wenn uns ein Bruder vor den Kopf stößt (Eph. 4:32). Und im Grunde sind wir auch überzeugt, dass die Bibel für solche Situationen die besten Ratschläge enthält. Doch was für eine Art Ton sind wir? Wenn wir ein weiches Herz haben, werden wir an uns arbeiten und der große Töpfer modelliert dann aus uns ein Gefäß, das er noch besser gebrauchen kann. (Lies Römer 9:20, 21; 2. Timotheus 2:20, 21.) Lassen wir uns also von Jehova zu einem „Gefäß für einen ehrenhaften Zweck“ formen — nicht wie Jojakim und die Sklavenbesitzer, die ein uneinsichtiges Herz hatten.
16. Was wusste Jeremia ganz genau?
16 Sogar Jeremia wurde von Gott geformt. Was war seine Grundhaltung? Er räumte ein: „Es steht nicht bei dem Mann, der da wandelt, auch nur seinen Schritt zu richten.“ Anschließend bat er: „Bringe mich zurecht, o Jehova“ (Jer. 10:23, 24). Eine Frage an euch Jugendliche: Seht ihr Jeremia als euer Vorbild? Ihr steht vor einem Berg von Entscheidungen und beobachtet, dass viele Jugendliche lieber ihr eigenes Ding machen. Lasst ihr euch bei euren Entscheidungen von Gott leiten? Findet ihr auch, dass der Mensch seine Schritte einfach nicht selbst lenken kann? Wenn ihr demütig Gottes Anleitung sucht, kann er euch formen.
17—19. (a) Warum unternahm Jeremia die lange Reise zum Euphrat? (b) Warum hätte es Jeremia schwerfallen können zu gehorchen? (c) Was wurde durch Jeremias Tat erreicht?
17 Jeremias Auftrag als Prophet setzte Gehorsam voraus. Hättest du, wenn du Jeremia gewesen wärst, immer Gottes Anweisungen befolgt? Einmal sagte Jehova zu Jeremia, er solle sich einen Leinengürtel besorgen und ihn umbinden. Dann wurde er beauftragt, zum Euphrat zu gehen. Wie ein Blick auf eine Karte verrät, war das eine Strecke von ungefähr 500 Kilometern. Am Ziel angekommen sollte Jeremia den Gürtel in einer Felsspalte verstecken. Anschließend machte er sich auf den langen Heimweg nach Jerusalem. Später sollte er den Gürtel zurückholen. (Lies Jeremia 13:1-9.) Jeremia legte insgesamt wohl an die 2 000 Kilometer zurück. Bibelkritiker können einfach nicht glauben, dass er diese monatelangen Reisen auf sich genommen hat (Esra 7:9).b Doch für Jeremia war es keine Frage, das zu tun, was Gott von ihm verlangte.
18 Stell dir vor, wie der Prophet durch das Bergland von Judäa zog und dann, je nachdem welchen Weg er nahm, durch die Wüste bis zum Euphrat marschierte. Und das alles nur, um einen Leinengürtel zu verstecken! Die Leute bei ihm zu Hause wunderten sich bestimmt, warum er so lange weg war. Als er zurückkehrte, hatte er den Leinengürtel nicht mehr bei sich. Dann sollte er die lange Reise noch einmal unternehmen, nur um den inzwischen vermoderten und völlig unbrauchbar gewordenen Gürtel zurückzuholen. Wie leicht hätte er denken können: „Das ist doch eine Zumutung. Ich seh da keinen Sinn drin.“ Doch weil Jeremia von Gott geformt worden war, reagierte er nicht so. Statt sich zu beschweren, erfüllte er treu seinen Auftrag.
19 Erst nach der zweiten Reise erklärte Gott, was er eigentlich damit bezwecken wollte. Jeremias Tat bildete die Kulisse für eine kraftvolle Botschaft: „Dieses schlechte Volk, das sich weigert, meinen Worten zu gehorchen, das im Starrsinn seines Herzens wandelt und das ständig anderen Göttern nachgeht, um ihnen zu dienen und sich vor ihnen niederzubeugen, wird ebenso wie dieser Gürtel werden, der zu nichts taugt“ (Jer. 13:10). Wie eindrucksvoll Jehova sein Volk doch lehrt! Dadurch dass Jeremia ihm in einer scheinbar unbedeutenden Sache von ganzem Herzen gehorchte, konnte Jehova seinem Volk ins Gewissen reden (Jer. 13:11).
20. Warum könnte dein Verhalten andere befremden, doch wovon kannst du überzeugt sein?
20 Gott lässt dich nicht Hunderte von Kilometern laufen, weil er den Menschen etwas klarmachen will. Könnte es aber sein, dass dein christlicher Lebensweg Nachbarn und Bekannte befremdet und sie dich sogar kritisieren? Vielleicht ist es deine Kleidung, deine Ansicht über Bildung, deine Berufswahl oder auch nur dein Standpunkt zu Alkohol. Bist du genauso entschlossen wie Jeremia, dich von Gott führen und leiten zu lassen? Die Entscheidungen, die du triffst, weil du dich von Gott formen lässt, können ein gutes Licht auf deinen Glauben werfen. Auf jeden Fall tust du dir selber auf lange Sicht den größten Gefallen, wenn du dich an Jehovas Wort hältst und die Ratschläge des treuen und verständigen Sklaven beherzigst. Wie Jeremia kannst du gegen dein verräterisches Herz ankämpfen. Lass dich von Gott zu einem edlen Gefäß formen, das er in alle Ewigkeit gebrauchen kann!
Warum müssen wir unbedingt den Einflüssen entgegenwirken, die Satan, unser unvollkommenes Herz und die Welt auf uns ausüben?
a In einer anderen Bibel lautet dieser Text: „Lasst euch nicht in das vorgefertigte Muster des Zeitgeistes pressen“ (Das Buch). Eine Fußnote der NET Bible (2005) sagt über die Passivkonstruktion in diesem Vers: „Sie legt nahe, dass diese Anpassung teilweise unbewusst geschieht. Gleichzeitig kann . . . dieser Prozess zu einem gewissen Grad auch bewusst ablaufen. Wahrscheinlich spielt beides zusammen.“
b Einige sind der Meinung, Jeremia sei nicht zum Euphrat gegangen, sondern zu einem viel näheren Ort. Warum? „Diese Kritiker würden dem Propheten die mühevollen zwei Reisen von Jerusalem bis zum Euphrat am liebsten ersparen“, schrieb ein Gelehrter.