Feste dem Jehova
„Dreimal im Jahre sollst du mir ein Fest feiern.“ — 2. Mose 23:14.
1. Welche Feste zu feiern wurde den Israeliten geboten, und worauf wiesen diese hin?
JEHOVA befahl Mose, die Israeliten anzuweisen, dem Herrn jedes Jahr drei Feste zu feiern. Das erste Fest war zu Beginn des Jahres im Monat Nisan und wurde das Fest der ungesäuerten Brote genannt, das dem Passah folgte. Das zweite war das Fest der Wochen, später Pfingsten (was „fünfzigster Tag“ bedeutet) genannt. Das dritte und letzte war das Laubhütten- oder Einsammlungsfest. Diese Feste waren mit der Ernte verbunden, und die mit ihnen zusammenhängenden Ereignisse wiesen auf die Rechtfertigung des Namens Jehovas hin.
2, 3. Wer bestimmte Zeit und Ort für diese abzuhaltenden Feste, und erhielt das Volk einen Segen durch das Halten dieser Feste? Weshalb?
2 Jehova bestimmte Zeit und Ort, wo man diese Feste halten sollte und auch wie sie zu feiern waren. Obwohl sie „Feste dem Jehova“ genannt wurden, zog das Volk doch viel Segen aus ihrer Beobachtung. „Dreimal im Jahre sollen alle deine Männlichen vor Jehova, deinem Gott, erscheinen an dem Orte, den er erwählen wird: am Feste der ungesäuerten Brote und am Feste der Wochen und am Feste der Laubhütten; und man soll nicht leer vor Jehova erscheinen: ein jeder nach dem, was seine Hand geben kann, nach dem Segen Jehovas, deines Gottes, den er dir gegeben hat.“ — 5. Mose 16:16, 17.
3 Es war Jehovas Wohlgefallen, das Volk bei diesen Gelegenheiten zu versammeln, damit es seinen Sinn auf den Herrn richte und in seine persönlichen Angelegenheiten nicht derart verwickelt werde, dass es seine Pflichten gegen den Herrn vergesse oder vernachlässige. Bei diesen Versammlungen sollte es über die Güte des Herrn und die vielen Segnungen sprechen, deren es sich erfreute. So würde sein Sinn in der rechten Richtung bleiben, und alle könnten einen grossen Segen erhalten.
4. Wo und wann wurde das Passahfest und das Fest der ungesäuerten Brote eingesetzt, und welchen Nutzen empfingen die Israeliten aus dem Blut des geschlachteten Lammes?
4 Das erste Passah stand mit den Plagen in Zusammenhang, die Jehova den Ägyptern sandte, weil Pharao sich weigerte, dem Gebot Jehovas zu gehorchen, das den Israeliten erlaubte, hinzugehen und ihrem Gott zu dienen. Neun Plagen hatten die Ägypter schon erlitten, und immer noch weigerte sich Pharao, das Volk freizugeben. Noch eine weitere Plage, und zerschmettert würde der hochmütige Pharao nachgeben. Die zehnte Plage brachte den Tod aller Erstgeborenen von Mensch und Vieh im Lande Ägypten. Damit die Israeliten nicht mit den Ägyptern litten, wenn der Todesengel durch das Land zöge, mussten sie an einem gewissen Tage ein Lamm in ihre Wohnungen nehmen und es töten und sein Blut an ihre Türpfosten sprengen. Der Vernichtungsengel würde das Blut sehen und jenes Haus übergehen, ohne jemandem darin etwas anzutun. Kein einziger Israelite wurde in jener Nacht vom Todesengel heimgesucht, doch drang der Tod in jedes Haus der Ägypter, von Pharao hinab bis zum Sklaven. Das war für die Israeliten ein wirkliches Passah [Vorübergehen].
5. Welchem Zweck diente es, dass sie des Passahfestes gedachten?
5 Der Herr gebot den Israeliten, dieses Ereignis im Gedächtnis zu behalten, indem er sprach: „Dieser Tag soll euch zum Gedächtnis sein, und ihr sollt ihn feiern als Fest dem Jehova; als ewige Satzung.“ „Die sieben Tage soll Ungesäuertes (ungesäuertes Brot, Luther) gegessen werden; und nicht soll Gesäuertes (gesäuertes Brot, Luther) bei dir gesehen werden, . . . Und du sollst deinem Sohne an selbigem Tage kundtun und sprechen: Es ist um deswillen, was Jehova mir getan hat, als ich aus Ägypten zog. Und du sollst diese Satzung beobachten zu ihrer bestimmten Zeit, von Jahr zu Jahr.“ (2. Mose 12:14; 13:7, 8, 10) Von Jahr zu Jahr, genau am betreffenden Tage, beobachteten die Kinder Israel dieses Fest des Passahs und der ungesäuerten Brote. Während sie dies taten, dachten sie zurück an die Zeit, da die Nation von der ägyptischen Knechtschaft und Sklaverei befreit und der Gesetzesbund mit ihr über dem geschlachteten Passahlamm geschlossen wurde.
6. Welche Vorteile erwuchsen dem Volke Israel dadurch, dass es unter dem Gesetzesbunde stand?
6 Dieser Bund machte die Kinder Israel zum Namen-Volke Jehovas, das heisst zu einem Volk für seinen Namen. Der Herr sprach zu ihnen: „Und nun, wenn ihr fleissig auf meine Stimme hören und meinen Bund halten werdet, so sollt ihr mein Eigentum sein aus allen Völkern; . . . und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und eine heilige Nation sein.“ (2. Mose 19:5, 6) „Und wer ist wie dein Volk Israel, die einzige Nation auf Erden, welche Gott hingegangen ist sich zum Volke zu erlösen, um dir einen Namen zu machen, grosse und furchtbare Dinge zu tun, indem du vor deinem Volke, das du aus Ägypten erlöst hast, Nationen vertriebst? Und du hast dir dein Volk Israel zum Volke bestimmt auf ewig; und du, Jehova, bist ihr Gott geworden.“ — 1. Chron. 17:21, 22.
7. Wovon war der Gesetzesbund ein Schatten? und was war der Körper, die Wirklichkeit?
7 Das Passahfest war ein Schatten kommender Dinge und wies hin auf Jesus, das wirkliche „Lamm Gottes“, welches die Sünden der Welt wegnehmen und alle Menschen guten Willens von der Knechtschaft der Sünde und des Todes befreien und zudem den neuen Bund gültig machen sollte. Das ist etwas, was das Passahlamm nicht tun konnte, da es nur ein Schatten war. Jesus war der Körper (die Wirklichkeit, Storr) dieses Schattens. (Kol. 2:17) Am Abend des 14. Nisan 33 n. Chr. kam Jesus mit seinen Jüngern, die Israeliten waren, in einem Obersaal in Jerusalem zusammen, um das Passah zu halten. Dies war das letzte Passah, das Jehova anerkannte, und Jesus sagte: „Mit Sehnsucht habe ich mich gesehnt, dieses Passah mit euch zu essen, ehe ich leide.“ (Luk. 22:15) Nachdem das Abendmahl vorüber war, setzte Jesus etwas Neues und anderes ein, das in der Zukunft folgen sollte. Er setzte das Gedächtnis an seinen Tod und den der Glieder seines Leibes, der Kirche, ein. Dann wies er darauf hin, dass sein Blut, dargestellt durch den Wein im Kelche, den neuen Bund gültig machen werde. Am selben Tag, am 14. Nisan, nagelte Jehova die Anordnung des alten Bundes an den Marterpfahl, an dem Jesus starb. — Kol. 2:14.
8. Wo brachte der Hohepriester die Gerstengarbe dar? und anerkannte Jehova diese Darbringung am 16. Nisan 33 n. Chr.?
8 Am ersten Tage nach dem Sabbat, der dem Passah folgte, nahm der Hohepriester eine Garbe oder eine Handvoll von den Erstlingen der Gerstenernte und opferte sie vor dem Herrn. Brachte der Hohepriester in der Stadt Jerusalem die erforderliche Opfergabe auch am 16. Nisan des Jahres 33 n. Chr. dar? Wenn er das tat, so wusste er nicht, dass der Körper (die Wirklichkeit) jenes Schattenbildes, das er beobachtete, nun da war. Wo pflegte der Hohepriester diese Gabe der Erstlinge der Gerstenernte darzubringen? Jehova hatte angeordnet, wo dieser Dienst zu erfüllen sei: „Den Ort sollt ihr aufsuchen, welchen Jehova, euer Gott, aus allen euren Stämmen erwählen wird, um seinen Namen dahin zu setzen, dass er dort wohne, und dahin sollst du kommen. Und ihr sollt dahin bringen eure Brandopfer und eure Schlachtopfer, und eure Zehnten, und das Hebopfer eurer Hand.“ — 5. Mose 12:5, 6.
9. Was sah der Hohepriester, als er in den Tempel trat, um die vorgeschriebene Opfergabe am 16. Nisan 33 n. Chr. darzubringen, und was bedeutete dies?
9 Am 16. Nisan 33 n. Chr. begab sich der Hohepriester wohl in den Tempel zu Jerusalem (denn dahin seinen Namen zu setzen, hatte es Jehova wohlgefallen) und brachte die erforderliche Garbe oder die Handvoll Erstlinge von der Gerstenernte dar. Als er in das Heiligtum trat, um seine Opfergabe darzubringen, sah er, dass der Vorhang, der zwischen dem Heiligen und dem Allerheiligsten hing, entzweigerissen war. Was bedeutete dies? Der Priester wusste es nicht. Da stand er nun mit seiner Opfergabe, die er dem Herrn darbringen sollte. Würde der Herr diese Opfergabe wie in der Vergangenheit beachten? Nein. Jener Hohepriester stand in seinen Priestergewändern, doch mit Schuldbewusstsein da. Kurze Zeit vorher hatte er nach dem Tod des Sohnes Gottes geschrien, dessen Auferstehung er zu veranschaulichen suchte durch das Darbringen der Gerstengarbe. Gott würde fortan solche Opfergaben nicht mehr anerkennen, denn dieses Bild war nun erfüllt durch die Auferstehung seines geliebten Sohnes Christus Jesus, des Erstlings derer, die da schlafen. (1. Kor. 15:20, Luther) Während der Hohepriester in grosser Verwirrung und mit Schuldbewusstsein umhertappte, waren die Nachfolger des Meisters in glückseliger Erregung. Weshalb? In jener Morgenfrühe war der Herr von den Toten auferstanden. Er erschien an jenem Tage mehreren seiner Nachfolger. Die Nachricht verbreitete sich eilends, und grosse Freude herrschte unter den Jüngern. Die Erregung ging hoch. Sie waren alle sehr beglückt, weil ihr Herr und Meister, der an den Stamm geschlagen worden war, nun für immerdar lebte. Er war jenseits des Vorhanges des Fleisches gegangen.
FEST DER WOCHEN ODER PFINGSTEN
10, 11. Wie wurde der Pfingsttag bestimmt? Was geschah an jenem Tage in Erfüllung der Prophezeiung Joels?
10 Von dem Tage an zählend, da der Hohepriester die Erstlinge der Gerstenernte darbrachte, vergingen für die Israeliten fünfzig Tage bis zum nächsten Feste, das als das Fest der Wochen oder Pfingsten bekannt ist. An jenem Tage brachte der Hohepriester zwei Webebrote vor dem Herrn dar. Diese Brote wurden aus den Erstlingen der Weizenernte gemacht und mit Sauerteig gebacken. Die Ereignisse an jenem bemerkenswerten Tage erschliessen den Sinn der Opferung jener zwei Brote vor dem Herrn. Der Bericht findet sich in Apostelgeschichte, Kapitel 2, wo wir lesen: ‚Und als der Tag der Pfingsten erfüllt wurde, waren sie alle einmütig an einem Ort. Und plötzlich geschah ein Brausen wie von einem daherfahrenden gewaltigen Winde, und erfüllte das ganze Haus, wo sie sassen. Und es erschienen zerteilte Zungen wie von Feuer, und es setzte sich auf jeden einzelnen von ihnen. Und sie wurden mit dem heiligen Geiste erfüllt und fingen an, in andern Zungen zu reden, wie der Geist ihnen gab auszusprechen. Es wohnten aber in Jerusalem Juden, gottesfürchtige Männer von jeder Nation derer, die unter dem Himmel sind. Und sie waren alle überrascht und verwunderten sich und sagten zueinander: Siehe, sind nicht diese Männer, die reden, Galiläer?‘
11 Petrus, der mit den Elfen aufstand, erhob seine Stimme und sprach zu ihnen: ‚Dies ist es, was durch den Propheten Joel gesagt ist: Und es wird geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, dass ich meinen Geist ausgiessen werde auf alles Fleisch, und eure Söhne und eure Töchter werden weissagen, und eure Alten werden Träume träumen, und eure Jünglinge werden Gesichte sehen; und sogar auf die Knechte und auf die Mägde werde ich an jenen Tagen meinen Geist ausgiessen, und sie werden weissagen.‘ Und mit vielen andern Worten gab er Zeugnis und ermahnte. „Die nun sein Wort [freudig] aufnahmen, wurden getauft; und es wurden an jenem Tage hinzugetan bei dreitausend Seelen.“
12. Wann gebrauchte Petrus den ersten Schlüssel zum Königreich, und welches Ereignis bewies, dass der Schlüssel damals benutzt wurde?
12 In dieser Rede überzeugte Petrus eine Menge Juden, dass Jesus in der Tat der Christus war. Dreitausend wurden getauft, was beweist, dass diese Jünger sich dem Herrn hingaben und so den Geist empfingen und die himmlische Berufung und daher für einen Platz im Königreich mit Christus Jesus, dem Herrn, in Betracht kamen. Hier also benutzte Petrus den ersten Schlüssel der Erkenntnis, um den himmlischen Weg für die treuen Juden aufzutun. Petrus musste noch einen andern Schlüssel gebrauchen, um den Königreichsweg den Heiden zu erschliessen. Wann würde er ihn benutzen und den Sinn jenes Bildes kundtun, welches dadurch entstand, dass der Priester zwei Webebrote vor dem Herrn am Pfingsttage darbrachte? — Matth. 16:19.
13, 14. Wann benutzte Petrus den zweiten Schlüssel zum Königreich des Himmels, und welche Ereignisse beweisen, dass er im Hause des Kornelius benutzt wurde?
13 Etwas später wurde Petrus ins Haus des Kornelius in Cäsarea gerufen. Petrus befand sich damals im Hause Simons des Gerbers in Joppe. Während er darauf wartete, dass man das Mittagessen auftrage, hatte er eine Vision, und er sah den Himmel geöffnet, und ein gewisses Gefäss kam zu ihm herab, wie ein grosses Leintuch, das an den vier Zipfeln zusammengebunden war, und es wurde auf die Erde herniedergelassen, und allerlei vierfüssige Tiere der Erde und wilde Tiere und Gewürm und Vögel des Himmels waren darin. Und eine Stimme geschah zu Petrus: ‚Stehe auf, schlachte und iss!‘ Petrus erwiderte: ‚Niemals habe ich etwas Unreines gegessen.‘ Dann sprach die Stimme zu ihm: ‚Was Gott gereinigt hat, nenne du nicht gemein!‘ Während Petrus sich fragte, was diese Vision wohl zu bedeuten habe, sprachen Männer vom Hause des Kornelius im Hause Simons vor und fragten nach Petrus. Sie sagten ihm, dass Kornelius, ein gerechter und gottesfürchtiger Mann, der unter den Juden ein gutes Zeugnis habe, von einem Engel besucht worden sei. Der Engel habe ihm gesagt, Petrus kommen zu lassen, damit er auf seine Worte höre. — Apg. 10.
14 Petrus und einige Juden gingen mit den Männern nach dem Hause des Kornelius. Nachdem Petrus ins Haus des Kornelius eingetreten war, sagte er, es sei zwar für Juden nicht erlaubt, in die Häuser der Heiden einzutreten, doch sei er sicher, dass er unter der Leitung des Herrn dorthin gerufen wurde. Dann predigte er das Wort der versammelten Familie und den Freunden des Kornelius. Während Petrus dieses so bemerkenswerte Heimbibelstudium abhielt, kam der heilige Geist auf diese heidnischen Gläubigen, wie er zu Pfingsten auf die Juden gekommen war. Petrus verstand nun den Sinn der Vision, die er im Hause Simons des Gerbers in Joppe gehabt hatte. Jene, auf welche der Geist gekommen war, rief er auf, sich taufen zu lassen. Hier benutzte Petrus den zweiten und letzten Schlüssel, um die himmlische Berufung den Heiden zu erschliessen. Dies war eine weitere Ausgiessung des Geistes, von der man zu Pfingsten Zeuge gewesen war, als die himmlische Berufung den Juden erschlossen wurde.
15. Anerkannte Jehova die Opfergabe der zwei Webebrote, nachdem Petrus den zweiten Schlüssel zum Königreich benutzt hatte?
15 Ohne Zweifel brachte der jüdische Hohepriester immer noch die zwei Webebrote vor dem Herrn dar, nicht wissend, dass der Schatten vergangen und die Wirklichkeit herbeigekommen war. Somit nahm Gott der Herr sie nicht mehr an. Wir erinnern uns, dass die Webebrote aus den Erstlingen der Weizenernte gemacht und mit Sauerteig gebacken wurden, was anzeigt, dass die Berufenen aus den Juden und den Heiden in sich selbst nicht gerecht waren und der Gerechtigkeit Christi bedurften, um sie vor Jehova annehmbar zu machen. Durch Annahme als Söhne Gottes waren sie eine „gewisse Erstlingsfrucht seiner Geschöpfe“; doch war Jesus in erster Linie die Erstlingsfrucht. — Jak. 1:18.
16. Was war der Zweck des neuen Bundes?
16 Der neue Bund wurde durch das kostbare Blut Christi gültig gemacht und zu dem Zwecke geschlossen, ein Volk für den Namen Jehovas zu bereiten; er war jetzt in Wirksamkeit. Unter dem Gesetzesbund wurde denen, die seine Gesetze verachteten, keine Barmherzigkeit erwiesen; die Schuldigen starben ohne Barmherzigkeit auf die Aussage von zwei oder drei Zeugen hin. (Hebr 10:28) Jenen, die in den neuen Bund aufgenommen werden, wird Barmherzigkeit erwiesen, denn es steht geschrieben: „Ich werde meine Gesetze in ihren Sinn legen und sie in ihre Herzen schreiben; . . . Ich werde ihren Ungerechtigkeiten barmherzig sein, und ihrer Sünden und ihrer Gesetzlosigkeiten werde ich nie mehr gedenken.“ (Heb. 8:10, 12, engl. B.) Unter diesem barmherzigen Bunde bringt Jehova ein Königreich von Priestern und eine heilige Nation hervor. Diese Ehre war den Israeliten am Horeb angeboten worden. — 2. Mose 19:6.
LAUBHÜTTENFEST
17. Kann aus der Schrift bewiesen werden, dass das Laubhüttenfest Dinge veranschaulichte, die vor Harmagedon getan werden müssen? Wenn ja, wie?
17 In vergangenen Zeiten dachten gewisse Erforscher der Bibel, das Laubhüttenfest veranschauliche Dinge, die während der Tausendjahrherrschaft Christi zu geschehen hätten, und es enthalte daher keine besondere Botschaft für die Menschen, die zu dieser Zeit den Fussstapfen des Meisters nachfolgen. Der Apostel Paulus sagte: ‚Die Dinge, die Israel widerfuhren, waren Schattenbilder und dienten zur Ermahnung derer, die am Ende der Welt leben.‘ Ferner: ‚Das Gesetz hatte einen Schatten guter kommender Dinge.‘ Das Laubhüttenfest war eine Besonderheit des Gesetzes, und dieses Bild soll nun von denen verstanden werden, welche tätige Zeugen für das Königreich sind. Man beachte ferner, was derselbe Apostel über Dinge zu sagen hatte, die in vergangenen Zeiten geschrieben wurden: „Denn alles, was zuvor geschrieben ist, ist zu unserer Belehrung geschrieben, auf dass wir durch das Ausharren und durch die Ermunterung der Schriften die Hoffnung haben.“ — 1. Kor. 10:11; Heb. 10:1; Röm. 15:4.
18, 19. Warum war das Laubhüttenfest ein solch freudiger Anlass?
18 Das Laubhüttenfest sollte fünf Tage nach dem Versöhnungstag im siebenten jüdischen Monat beginnen. Um jene Zeit hatte man die Ernte von den Feldern und Reben eingesammelt. Es war das letzte Fest des Jahres und war ein freudiger Anlass für alle. Man frohlockte sehr über die Güte des Herrn, der reichen Vorrat gegeben hatte für den bevorstehenden Winter. Wenn dieses Vorbild vollständig erfüllt ist, wird grosse Glückseligkeit herrschen unter allen, die an der Schlusseinsammlung der „andern Schafe“ des Herrn teilhatten. (Joh. 10:16) Das Evangelium vom Königreich wird in der ganzen Welt, allen Nationen zu einem Zeugnis gepredigt worden sein, wie Jesus es befohlen hat, und dann wird die Winterzeit der Drangsal für die alte Welt Satans folgen. Jetzt ist die Zeit, aus der verurteilten Christenheit zu fliehen und Zuflucht in Jehovas Organisation zu finden. Fliehet jetzt!
19 Als die Israeliten aus der Gefangenschaft Babylons zurückkehrten, wurden Anstalten getroffen, das Laubhüttenfest zu halten. Esra, der Priester, las das Gesetz dem versammelten Volke vor. Als die Israeliten etwas vom Laubhüttenfest erfuhren und sahen, dass sie dieses Fest nicht beobachtet hatten, während sie in Gefangenschaft waren, weinten sie. Nehemia und Esra und die Leviten, die das Volk lehrten, sprachen zu ihm: ‚Dieser Tag ist Jehova, eurem Gott, heilig; seid nicht traurig und weinet nicht, sondern gehet hin, esset Fettes und trinket Süsses, und betrübet euch nicht, denn die Freude am HERRN ist eure Stärke.‘ — Neh. 8:8-10.
20-23. In welcher Weise wird die Rechtfertigung des Namens Jehovas in den drei Festen gezeigt, die jedes Jahr zu beobachten er dem Volke Israel gebot?
20 Die drei Feste, die Jehova Israel jedes Jahr zu beobachten gebot, sind alle mit der Rechtfertigung seines Namens verbunden. Satan erhob die Streitfrage der Oberhoheit Jehovas. Dies bedeutet, dass Satan dachte, er kenne eine bessere Methode als die von Jehova bekanntgegebene, wie man mit Geschöpfen, mit geistigen und menschlichen, verfahren sollte. Jehova forderte absoluten Gehorsam gegen seine Gesetze, auch wenn seine Geschöpfe nicht ganz genau verstanden, weshalb gewisse Gesetze erlassen und durchgeführt wurden. Alle Gehorsamen erhalten zur bestimmten Zeit das, was ihnen zum Guten gereicht. Die Grundsätze der göttlichen Regierung waren brüderliche Liebe und Zusammenarbeit. Als Gott sich bei Kain erkundigte, wo sein Bruder sei, antwortete Kain: „Bin ich meines Bruders Hüter?“ Satan hatte seinen Sinn schon mit seinem eigenen Geist des Eigennutzes und der Konkurrenz erfüllt. Dieser Grundsatz, so dachte Satan, wirke besser als der Weg der Liebe. Erlange alles, was du kannst und auf welche Weise du irgend kannst und behalte alles, was du erlangst — das ist Satans Grundgesetz.
21 Dieser Böse forderte Jehova heraus, Geschöpfe auf Erden zu haben, die Gott gehorsam blieben, wenn zugelassen würde, dass Satan sich an sie heranmache. Dies wurde im Fall Hiob offenbar. Hiob war ein Jehova ergebener Mann. Der Feind behauptete, Hiobs Treue sei nicht echt, sondern sei käuflich; ferner, dass Hiob Jehova diene, weil Jehova ihm Wohlstand gegeben und ihn eingehegt habe, so dass ihm niemand nähertreten könne, um ihn zu versuchen oder zu erproben. Lass mich ihn antasten, sagte der Böse, und er wird dir ins Gesicht fluchen. Es wurde zugelassen, dass Satan Hiob versuchte, doch gelang es ihm nicht, ihn von Jehova wegzuziehen.
22 Das Passahfest der ungesäuerten Brote fand zu Beginn des Jahres statt, und das Laubhüttenfest war das letzte Fest oder fand am Ende des Jahres statt. (2. Mose 12:2; 23:16) Das Schlachten des Passahlammes und das Darbringen der Erstlinge der Gerstenernte stellte den Tod und die Auferstehung Christi des Herrn zur Rechtfertigung des Namens und der universellen Oberhoheit Jehovas dar. Zu Beginn des christlichen Zeitalters wurde Christus der Herr am 14. des Monats Nisan (am Tage, da das Passahlamm getötet wurde) an den Stamm geschlagen und am dritten Tag, am 16. Nisan, auferweckt, an dem Tage also, da der Hohepriester die Erstlinge der Gerstenernte darbrachte. Fünfzig Tage später, zu Pfingsten, begann Christus Jesus damit, Gott die Glieder seines Leibes darzubringen, die mit ihm an Jehovas Rechtfertigung teilhaben. Hierin sehen wir, dass dieses Schattenbild weiterging, bis die Wirklichkeit mit Christus kam. — Kol. 2:17.
23 Das Laubhüttenfest war das letzte Fest des Jahres, und aus diesem Grunde wurde gesagt, es müsse am Ende des Jahres beobachtet werden. Dieses Fest veranschaulicht gut die Schlusseinsammlung der „andern Schafe“ des Herrn, indem es zeigt, dass sie zur Unterstützung der universellen Oberhoheit Jehovas eingesammelt werden, ehe die Winterzeit von Harmagedon beginnt. Wenn Harmagedon beginnt, wird es zu spät sein, irgend etwas einzusammeln. Dann werden einige sagen: „Vorüber ist die Ernte, der Sommer ist zu Ende, und wir sind nicht gerettet!“ (Jer. 8:20, Fussnote) In Harmagedon wird Satan die Vernichtung seiner sichtbaren und unsichtbaren Organisation mit ansehen. Dann wird er in den Abgrund geworfen, und über ihm wird versiegelt für tausend Jahre, damit er die Nationen nicht mehr verführe, bis die tausend Jahre vollendet sind. — Off. 20:3.