Das wichtigere Heilen
1. In welcher Weise sind Gott und Christus immer noch als Heiler tätig?
JEHOVA Gott und Christus Jesus sind immer noch als die grossen Heiler tätig. Wie aber verhält es sich, wenn doch der Tag des Verleihens der Gabe des Geistes zur Heilung körperlich Kranker ungefähr neunzehnhundert Jahre hinter uns liegt? Wie ist ferner sein Gesundheitsprogramm für seine christlichen Zeugen bis zu diesem Tage vorangeschritten? In welcher Weise wirkt er jetzt Heilungen und Genesungen? Die Schrift antwortet, dass er solche Wunder nun auf grossartigere Weise als nur körperlich oder physisch wirkt, nämlich auf geistige Weise.
2. Was übersehen heute in dieser Hinsicht Befürworter göttlichen Heilens? Und warum verstehen natürlichgesinnte Leute dies nicht?
2 Religionisten, die die Wunderheilungen am menschlichen Körper zu ihrem hervorragenden Glaubenssatz machen und ihre Behauptung, Gottes Volk zu sein, hauptsächlich auf diese stützen, legen das Hauptgewicht auf das, was physisch oder natürlich ist. Sie übersehen Gottes grössere Wunder, die in geistigem Sinne gewirkt werden. Die physischen Wunder in den so lange vergangenen apostolischen Tagen traten hinter den wunderbareren und wichtigeren geistigen Wundern zurück. Wie vorausgesagt worden war, hörten die physischen Heilungen zur bestimmten Zeit auf, aber die Werke des geistigen Umwandelns haben durch die Jahrhunderte hindurch bis jetzt angedauert. Natürlichgesinnte Menschen von dieser Welt werden diese grösseren und wichtigeren Wunder nicht verstehen können, und sie werden sich nicht darum kümmern noch ihnen irgendwelchen Wert beimessen oder sie als wirklich ansehen. Darüber sagt der Apostel: „Aber der physische Mensch nimmt die Dinge des Geistes Gottes nicht an, denn sie sind ihm eine Torheit, und er kann sie nicht verstehen, weil sie geistlich geprüft werden.“ — 1. Kor. 2:14, NW.
3. Wieso sind die geistigen Wunder wichtiger und dauernder in ihrer Wirkung?
3 Heute aber beginnen Hunderttausende von Menschen guten Willens diese Wunderwirkungen zu verstehen, die für ewiges Leben in der neuen Welt wichtiger sind, als zeitweilige körperliche Heilungen in dieser Welt je sein könnten. Die guten Wirkungen, die jene physisch an sich verspürten, denen in apostolischen Zeiten wunderbare körperliche Heilungen widerfuhren, endeten mit ihrem Tode. Die guten Wirkungen an denen, welche geglaubt haben und Gottes Macht durch Christus in geistigem Sinne erfuhren, dauern an, indem sie ihnen auch verbleiben, wenn sie zum Leben in der verheissenen neuen Welt auferstanden sein werden. So lasst uns denn nicht behaupten, Christen zu sein, und dabei doch nur ‚physische Menschen sein, welche die Dinge des Geistes Gottes nicht annehmen noch sie verstehen‘.
4. Welche Heilung von Blindheit war wichtiger, die natürliche oder die geistige?
4 Jesus und seine Jünger, denen Gaben verliehen waren, gaben den Blinden das Augenlicht, damit sie die natürliche Welt um sich herum sahen. Es gibt jedoch eine tödliche geistige Blindheit, wofür in der Tat Satan, der Teufel, verantwortlich ist. ‚Der Gott dieses Systems der Dinge hat den Sinn der Ungläubigen verblendet, damit der Lichtglanz der glorreichen guten Botschaft über den Christus, welcher das Bild Gottes ist, nicht hindurchstrahle.‘ (2. Kor. 4:4, NW) Unsere Augen des Sinns oder Verständnisses müssen geöffnet werden, damit sie das Licht des Lebens sehen können, sonst straucheln wir in die Vernichtung. Die blinden religiösen Leiter führten das blinde jüdische Volk zu der Grube, wo beide zusammen ins Verderben stürzten. (Matth. 15:14, NW) Was zu beseitigen ist also wichtiger, die buchstäbliche oder die geistige Blindheit? Welches Wunder ist grösser, das physische oder das geistige?
5, 6. Wie waren die physischen Wunder im Vergleich zu den geistigen Wundern von entsprechender Art?
5 Jesus und seine Jünger, welche die Gabe des Heilens hatten, bewirkten auch, dass die Tauben hörten, die Stummen redeten, die Lahmen gingen, die Aussätzigen rein genug wurden, um mit andern Anbetern Gottes in den Tempel eintreten zu können. Doch jene physischen Wunder sind nicht zu vergleichen mit den geistigen Wundern, welche Personen, die für Gottes Wort früher blind waren, veranlassen, es nun mit Verständnis zu hören. Durch geistige Wunder öffneten jene, deren Zungen stumm waren, was die Lobpreisung Gottes betrifft, ihren Mund, um seinen Ruhm kundzutun, sein Wort zu predigen und für sein Königreich Zeugnis zu geben. Jene, welche gemäss menschlichen Sittlichkeitsmassstäben, traditioneller Selbstgerechtigkeit und weltlicher Achtbarkeit einherhinkten, gewannen Kraft, um ohne Schwanken auf dem Pfade der Gerechtigkeit Gottes, die durch Christus kommt, zu wandeln, indem sie kompromisslos auf dem schmalen Pfad blieben, der zu ewigem Leben führt. Die durch den Aussatz der Sünde Angesteckten nahmen die wahre Reinigung vom widerlichen Zustand der Übertreter des göttlichen Gesetzes an, indem sie in Jesu Blut gewaschen wurden.
6 Jesus und seine Apostel weckten die Toten auf: die Tochter des Jairus, den Sohn der Witwe zu Nain, Lazarus, Dorkas, Eutychus. Waren aber diese Wiederbelebungen von physisch Toten, die ja doch im Fleische wieder starben, waren diese Wunder denn grösser als das Auferwecken von Leuten, die tot waren in ihrem sündenvollen, von Gott entfremdeten Zustand, damit sie für Jehova Gott leben, für ihn handeln und ihm dienen? Für die gesalbten Christen bedeutet dies unsterbliches Leben in der neuen Welt, Herrlichkeit mit Jesus Christus in seinem himmlischen Königreich. An jene, welche diese geistige Auferstehung erfahren, während sie noch in dieser Welt sind, ist geschrieben worden: „Ferner hat Gott euch, obwohl ihr tot waret in euern Übertretungen und Sünden, lebendig gemacht ... Gott aber, der reich ist an Barmherzigkeit, hat uns, um seiner grossen Liebe willen, womit er uns liebte, zusammen mit dem Christus lebendig gemacht, ja, als wir tot waren in Übertretungen durch unverdiente Güte seid ihr errettet worden — und er weckte uns zusammen auf und setzte uns zusammen in die himmlischen Örter in Einheit mit Christus Jesus.“ — Eph. 2:1-6, NW.
7. Auf welche Prophezeiungen bezog sich Jesus hinsichtlich Wunderheilungen? Und auf welche Art des Heilens?
7 Als Jesus in Nazareth seinen Auftrag als Gottes Gesandter, sein Messias, jenen Juden in der Synagoge ankündigte, erwähnte er die Wunder geistigen Heilens, die er vollbringen sollte, mit den Worten: „Jehovas Geist ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, um gute Botschaft den Armen kundzutun, er hat mich ausgesandt, um Freilassung zu predigen den Gefangenen und Wiederherstellung des Gesichts den Blinden, um die Zerschlagenen unter Freilassung wegzusenden, um zu predigen Jehovas annehmbares Jahr.“ (Luk. 4:16-19, NW) Dass geistiges Heilen an vorderster Stelle stehen sollte, betonte Jesus von neuem, als er nochmals aus der Prophezeiung Jesajas zitierte, um zu erklären, weshalb er dem Volke in Gleichnissen predige: „Deshalb rede ich in Bildern zu ihnen, weil sie schauend vergeblich schauen und hörend vergeblich hören und auch den Sinn davon nicht erfassen; und an ihnen erfüllt sich die Prophezeiung Jesajas, welche sagt: ‚Hörend werdet ihr hören, doch den Sinn keineswegs erfassen; und schauend werdet ihr schauen, doch keineswegs sehen. Denn das Herz dieses Volkes ist dick geworden, und mit ihren Ohren haben sie gehört und es als Belästigung empfunden, und ihre Augen haben sie geschlossen, damit sie nicht etwa mit den Augen sehen und mit den Ohren hören und mit dem Herzen den Sinn davon erfassen und umkehren und ich sie heile.‘“ — Matth. 13:13-15 NW.
8. Was für Wunder waren für jene religiösen Juden nötig? Warum?
8 Es war nötig, dass an jenen religiösen Juden geistige Wunder gewirkt wurden, um ihre geistigen Augen zu öffnen, ihre Ohren des Verständnisses aufzutun und die fette Hülle der Selbstsucht von ihren Herzen zu beseitigen. Dann erst konnten sie hindurchblicken und sehen, was Gott tat, und konnten den von ihm gesandten Messias erkennen, sich von ihrem selbstgerechten, weltlichen Lauf abwenden und von Jehova Gott geistige Heilung erlangen. Trotz all den Wundern, die Jesus an menschlichen Körpern vollbrachte, kehrte sich die Mehrheit der Juden nicht ihm und seinen Aposteln zu, liess Augen, Ohren und Herzen geistig kurieren und erlangte eine Heilung von der Sünde und ihren Folgen, um so als das geistliche Israel Gottes zum Leben emporgehoben zu werden. Aus diesem Grunde wurde die Nation des natürlichen Israel, die ohne Zeichen und Wunder nicht glauben wollte, von Gott verworfen. Ihre heilige Stadt und ihr Tempel wurden zerstört, ihre Nation auseinandergetrieben, und deren Glieder wurden als ein verachtetes und verfluchtes Volk nach den vier Winden hin zerstreut.
WIEDERHERSTELLENDES HEILMITTEL
9, 10. An wem hat Gott in diesem Jahrhundert ein hervorragendes Wunder gewirkt, und wie sagte er es durch Jeremia voraus?
9 Leute, welche der Gedanke an göttliches Heilen mittels physischer Wunder heute bezaubert, sind blind für die Tatsache, dass Jehovas grosses Gesundheitsprogramm heute mächtig in Wirksamkeit ist, dass er aussergewöhnliche Wunder geistigen Heilens für uns vollbringt, damit wir in der glorreichen neuen Welt leben möchten, die unmittelbar vor uns ist. Das hervorragende Wunder ist dasjenige, das er am Überrest seiner treuen Zeugen gewirkt hat, die seine sichtbare theokratische Organisation bilden. Er sagte dieses Wunder vor zweitausendfünfhundert Jahren, nämlich zur Zeit voraus, da das ehemalige Jerusalem durch die Chaldäerheere unter Nebukadnezar, dem König von Babylon, mit Zerstörung bedroht wurde. Wir lesen:
10 „Denn so spricht Jehova, der Gott Israels, über die Häuser dieser Stadt und über die Häuser der Könige von Juda, welche abgebrochen werden wegen der Wälle und wegen des Schwertes; indem man kommt, um gegen die Chaldäer zu streiten und die Häuser mit den Leichnamen der Menschen zu füllen, welche ich in meinem Zorn und in meinem Grimm geschlagen, und um all deren Bosheit willen ich mein Angesicht vor dieser Stadt verborgen habe: Siehe, ich will ihr einen Verband anlegen und Heilung bringen [ich will ihr Genesung und Heilung bringen, Henne] und sie heilen, und ich will ihnen eine Fülle von Frieden und Wahrheit offenbaren. Und ich werde die Gefangenschaft Judas und die Gefangenschaft Israels wenden, und werde sie bauen wie im Anfang. Und ich werde sie reinigen von all ihrer Ungerechtigkeit, womit sie gegen mich gesündigt haben; und ich werde alle ihre Missetaten vergeben, womit sie gegen mich gesündigt haben, und womit sie von mir abgefallen sind. Und sie [die Stadt, AS] soll mir zum Freudennamen, zum Ruhm und zum Schmuck sein bei allen Nationen der Erde, welche all das Gute hören werden, das ich ihnen tue. Und sie werden zittern und beben über all das Gute und über all den Frieden, den ich ihr angedeihen lasse.“ — Jer. 33:1-9.
11. Wie geriet der Überrest in einen Zustand, wo er der Heilung bedurfte?
11 Während der Jahre des ersten Weltkrieges, von 1914 bis 1918, zog sich der Überrest des geistlichen Israel Jehovas Missfallen zu. Jehovas durch seinen Christus geleitetes Königreich war 1914, als die „bestimmten Zeiten der Nationen“ jenes Jahr ihr Ende erreicht hatten, in den Himmeln geboren worden. Doch unter dem grossen Druck der Verfolgung und Bedrückung und des internationalen Widerstandes während jener Kriegsjahre, welche Dinge 1918 ihren Höhepunkt erreichten, versagten Gottes gesalbte Zeugen, und ihre Organisation erlitt eine Unterbrechung, und sie gerieten in die Gefangenschaft des Weltsystems des neuzeitlichen Babylons. Doch von 1919 an kamen sie zur Erkenntnis ihres geistigen Zustandes. Sie baten um ein göttliches Heilmittel zu ihrer Wiederherstellung. Ihre Bitte war von Jeremia, der die Gefangenschaft des geistlichen Israel vorausgesagt hatte, treffend in die Worte gekleidet worden: „Heile mich, Jehova, so werde ich geheilt werden; rette mich, so werde ich gerettet werden; denn du bist mein Ruhm. Siehe, jene sprechen zu mir: Wo ist das Wort Jehovas? es möge doch kommen! Ich aber habe mich nicht entzogen, Hirte hinter dir her zu sein.“ (Jer. 17:14-16) Die Herzen der Überrestglieder waren gebrochen, weil augenscheinlich Gottes Gunst von ihnen gewichen war und sie sich zufolge von Furcht und eines falschen Verständnisses aus seinem Dienste hatten hinaustreiben lassen.
12. Wie heilte er den Überrest und machte ihn wieder lebendig? Mit welcher Wirkung?
12 Gott hörte auf das Gebet seines Überrests, der reuevoll und gebrochenen Herzens zu ihm flehte. Er sammelte dessen Glieder wieder, besserte die Lücken ihrer Organisation aus und reorganisierte sie zu wirksameren Dienste denn je. Er baute sie auf Erden als die sichtbare theokratische Organisation auf, damit sie sein himmlisches Jerusalem verträten, das nun in Königreichsherrlichkeit erstrahlte. Hier war keine buchstäbliche Heilung von Fleischesleibern nötig, sondern eine geistige Heilung des Überrests seiner Zeugen, um sie aus der Unreinheit der Furcht und aus religiöser Torheit herauszuführen. „Er sendet sein Wort und heilt sie, und er errettet sie aus ihren Gruben [ihrem Verderben, ZB].“ (Ps. 107:17-20) Er öffnete ihnen die Augen und Ohren noch völliger, damit sie schriftgemässes Verständnis erlangten. Eine Zeitlang hatten sie unter den hemmenden Gesetzen und Massnahmen der Welt wie tot dagelegen, doch jetzt wurden sie durch Gottes Geist neubelebt. Sie standen auf und beteiligten sich an freier und furchtloser Tätigkeit als seine Zeugen, um all den Nationen die gute Botschaft von seinem Königreich zu erzählen. In der Tat, eine geistige Auferstehung! (Off. 11:7-12) So wurden sie von ihrer Gefangenschaft befreit und wurden zur unverbrüchlichen Einheit des Glaubens und Handelns versammelt. Durch all dieses schriftgemässe Verständnis und diese frohen Dienstvorrechte wurden sie reich getröstet. Ihre Zungen wurden gelöst, um zu singen; „Lobet Jehova! denn es ist gut, unseren Gott zu besingen; denn es ist lieblich, es geziemt sich Lobgesang. Jehova baut Jerusalem, die Vertriebenen Israels sammelt er. Der da heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und ihre Wunden verbindet.“ — Ps. 147:1-3.
13. Wie ist Jehovas Stadt oder Organisation zur Freude, zum Lob und zum Ruhm vor allen Nationen geworden, und was für Licht hat sie?
13 Auf diese Weise vollbrachte der grosse himmlische Arzt mittels dieses barmherzigen Wiederherstellungswerkes an seinem gesalbten Überrest ein neuzeitliches Wunder geistigen Heilens. Es hat die Christenheit in Erstaunen gesetzt, hat sie aber auch geärgert. Die wiederhergestellte Organisation des Volkes Jehovas fliesst über von Frieden, Wahrheit und geistiger Wohlfahrt, womit er sie erfüllt hat. Indem er die Glieder dieses Volkes in allen Teilen der Erde zu seinem Zeugniswerk antrieb, hat er ihre Organisation für ihn zum Lobe und zum Ruhme gemacht vor allen Nationen, und der Name „Jehovas Zeugen“ ist für zahllose Scharen zur Freude geworden. Für seine sichtbare theokratische Organisation ist dies ein Tag der Klarheit inmitten der zunehmenden Düsterkeit und Finsternis der weltlichen Nationen. Tag und Nacht haben sie himmlisches Licht; und das Licht nimmt zu bis zum Glanz des vollkommenen Tages, bis zur Klarheit einer Woche von Tagen, die sich alle in einen konzentrieren, wie vorausgesagt worden ist: „Und das Licht des Mondes wird sein wie das Licht der Sonne, und das Licht der Sonne wird siebenfältig sein, wie das Licht von sieben Tagen, an dem Tage, da Jehova den Schaden seines Volkes verbinden und seiner Schläge Wunden heilen wird.“ — Jes. 30:26.
14. Wie beweist dieses Heilen, dass Jehovas Königreich aufgerichtet ist?
14 Indem Gott seine Zeugen zu seiner theokratischen Organisation wiederherstellt und sie mit dem Amt als Gesandte für sein Königreich unter den Menschen aller Nationen betraut, erfüllt sich die biblische Weissagung. Für seine Zeugen ist es ein überzeugender Beweis, dass das verheissene Königreich in den Himmeln aufgerichtet worden ist. Jehova regiert nun über die Erde durch seinen Christus, den er als König der neuen Welt auf den Thron gesetzt hat. Geradeso, wie Hiob vor langer Zeit von seiner Gefangenschaft in Satans Macht befreit und von seiner tödlichen Krankheit geheilt und gerechtfertigt wurde, so hat Gottes treuer Überrest Wiederherstellung, Vergebung von Sünden und geistige Heilung erfahren. Und geradeso, wie der Bettler Lazarus seinem Zustand des Krankseins und Hungerns am Tor des reichen Mannes, wo die verachteten Köter seine Geschwüre leckten, abstarb, so hat der Überrest der Zeugen Jehovas seit 1918 einen Wechsel seines Zustandes erfahren. Gleichwie Lazarus findet er sich nun am Busen der Gunst des grösseren Abraham, Jehovas, Gottes. (Luk. 16:19-25) Die Überrestglieder fühlen sich nicht mehr geistig krank. Sie sind in Gottes theokratischer Organisation, einer Stadt von strahlender geistiger Gesundheit. Einst gelähmt durch die Welt des Feindes, erfassen sie nun die Beute von dieser Welt, die Menschen guten Willens. Warum ist dem jetzt so? Die prophetische Antwort sagt: „Denn Jehova ist unser Richter, Jehova unser Gesetzgeber, Jehova unser König; er wird uns retten ... Dann wird ausgeteilt des Raubes Beute in Menge, selbst Lahme plündern die Beute. Und kein Einwohner wird sagen: Ich bin schwach [krank, Al]. Dem Volke, das darin wohnt, wird die Missetat vergeben sein.“ — Jes. 33:22-24, Fussnote.
DIE CHRISTENHEIT WEIST DAS EINZIGE HEILMITTEL ZURÜCK
15. Was haben die Heiler der Christenheit für ihre buchstäbliche Gesundheit vollbracht?
15 Die grosse Organisation der Christenheit, die sich ihres langen Daseins bis zurück zum Apostel Petrus rühmt, macht heute Front gegen den Überrest der Zeugen Jehovas. Bietet sie denn nach ihren Jahrhunderten des Bestehens, nach mindestens sechzehn Jahrhunderten seit den Tagen des Kaisers Konstantin, ein Bild physischer und geistiger Gesundheit? Die medizinische Wissenschaft hat in ihrer Mitte grosse Fortschritte gemacht, doch was hat dies für sie bewirkt? Was haben jene, welche die Christliche Wissenschaft oder die Jüdische Wissenschaft des Glaubensheilens ausüben, und jene, welche direktes göttliches Heilen durch Gebet und Handauflegen befürworten, was haben all diese zur Linderung der Leiden der Christenheit getan? Nicht einmal die allgemein verbreitete Erkältung haben sie beseitigt, geschweige denn die grossen Lebenzerstörer wie Herzkrankheiten, Krebs, Arthritis, Tuberkulose, Lungenentzündung, Nieren- und Leberleiden, Geschwüre an den Verdauungsorganen usw.
16. In welchem Zustand ist sie sonst noch, und welcher Heilung bedarf sie dringender?
16 Doch von diesem abgesehen, blicke man auf den schlimmen Zustand der Christenheit in sozialer, politischer, wirtschaftlicher, rechtlicher, sittlicher und religiöser Hinsicht. Ihr Zustand wird durch Jesaja gut beschrieben, wenn er von ihrem ehemaligen Vorbild, von Israel, sagt: „Oh! sündige Nation, schuldbeladenes Volk; Brut von Übeltätern, Kinder, die verderbt handeln; die den Herrn verlassen und den Heiligen Israels verschmäht haben und zurückgewichen sind, indem sie sich ihm entfremdeten! Wo werdet ihr noch geschlagen werden, dass ihr beharret in eurer Abtrünnigkeit? Das ganze Haupt leidet, und das ganze Herz ist krank, von der Fusssohle bis zum Haupte ist nichts Gesundes daran — nichts als Schläge und Striemen und blutende Wunden, die nicht ausgedrückt und nicht verbunden und nicht erweicht worden sind mit Öl.“ Was also ist es, was die Christenheit noch dringender benötigt, die Heilung der physischen Körper ihrer Bevölkerung oder deren geistige Heilung?
17. Warum ist dies das wichtigere Heilen? Wie schreibt Jesaja es vor?
17 Zugegeben, dass eine ernsthafte Notwendigkeit für physisches Heilen besteht. Doch dieses körperliche Wohlbefinden würde ihr nie die Leiden und die Vernichtung durch den drohenden Krieg von Harmagedon ersparen. Das geistige Heilen ist das dringendere, das wichtigere, das wirklich vitale Heilen. Denn nur die, welche die geistige Wiederherstellung suchen und erlangen, werden die schreckliche Verwüstung und Zerstörung, hervorgerufen durch den „Krieg des grossen Tages Gottes, des Allmächtigen“, überleben und in die gesunde neue Welt eingehen. Indem der Prophet Jesaja die geistige Therapie an die erste Stelle setzte, schrieb er vor, welchen Lauf die Christenheit einschlagen sollte, und beschrieb die sicheren Ergebnisse: „‚Kommet nun, und lasst uns miteinander rechten‘, spricht der Herr: ‚Wenn eure Sünden wie Scharlach sind, können sie weiss werden wie Schnee? Wenn sie rot sind wie Karmesin, können sie wie Wolle werden? Wenn ihr euch als willig und gehorsam erweist, so werdet ihr das Gute des Landes essen; wenn ihr euch aber weigert und widerspenstig seid, so werdet ihr das Schwert spüren‘; denn der Mund des Herrn hat gesprochen.“ — Jes. 1:4-6, 18-20, AÜ.
18. Als was erweisen sich die Ärzte, welche die Christenheit konsultiert?
18 Die Christenheit gleicht aber dem König Asa vom alten Jerusalem zur Zeit seiner ernsthaften Krankheit. Von ihm steht geschrieben: „Aber auch in seiner Krankheit suchte er nicht Jehova, sondern die Ärzte.“ (2. Chron. 16:12) Heute kehrt die Christenheit dem wirklichen Heilmittel, das Jehova in seinem Worte verschreibt, den Rücken, und sie ladet ihre religiösen Ärzte an ihr Sterbebett. Diese nun offenbaren, dass sie mit ihren heidnischen Philosophien, menschlichen Traditionen, leeren Riten, Zeremonien und heiligen Jahren und ihrer Weltlichgesinntheit das sind, was Hiob von seinen falschen Freunden sagte: „Lügenschmiede“ und „nichtige Ärzte“. — Hiob 13:4.
19. Wie entsprechen diese Geistlichkeits-Ärzte der Beschreibung der Priester, Propheten und Hirten durch Jeremia und Hesekiel?
19 Mit Jeremia können wir passenderweise die Frage stellen: „Ist kein Balsam in Gilead oder kein Arzt daselbst? Denn warum erwächst nicht eine Heilung der Tochter meines Volkes?“ (Jer. 8:22, Schmoller) Die Geistlichkeits-Ärzte sind Quacksalber, insofern es das geistige Wohl des Volkes, des Laientums, betrifft. Angesichts zweier Weltkriege, die bereits auf ihr Konto gehen, und eines dritten, welcher der Christenheit droht, und, was am schlimmsten ist, angesichts der Tatsache, dass ihr unvermeidlich Harmagedon droht, passt Jeremias Beschreibung der religiösen Führer, welche verfehlten, die Zerstörung Jerusalems zu verhüten, auf die Geistlichkeit: „Denn von ihrem Kleinsten bis zu ihrem Grössten sind sie insgesamt der Gewinnsucht ergeben; und vom Propheten bis zum Priester üben sie allesamt Falschheit, und sie heilen die Wunde der Tochter meines Volkes leichthin und sprechen: Friede, Friede! und da ist doch kein Friede.“ (Jer. 6:13, 14) Der Prophet Hesekiel (34:4) bezeugt, dass sie die ewigen geistigen Interessen der Schafe Gottes vernachlässigten: „Die Schwachen habt ihr nicht gestärkt und das Kranke nicht geheilt und das Verwundete nicht verbunden, und das Versprengte führtet ihr nicht zurück, und das Verlorene suchtet ihr nicht; und mit Strenge habt ihr über sie geherrscht und mit Härte.“ Folglich ruft ihnen Gottes Wort ein Wehe entgegen, und ihr Leid und Weh wird in all seiner Fülle in Harmagedon zu ihrem Verderben über sie hereinbrechen.