Den Wohlgeruch der Erkenntnis Gottes wahrnehmbar machen
ZU DEN vielen Gaben, die Gott dem Menschen verliehen hat, gehört auch der Geruchssinn. Der Mensch empfängt durch ihn nicht nur viel Freude, sondern bisweilen dient er auch dazu, ihn vor schädigenden Dingen zu warnen, z. B. vor ungelüfteten Räumen und anderem bis zu giftigen Gerüchen. Einen lieblichen Duft einzuatmen, bereitet nicht nur Freude, sondern erfrischt auch, regt an und belebt. Beiläufig gesagt ist auch treffend bemerkt worden, daß der Mensch den Geruchssinn im Gegensatz zum Gesichts- oder Gehörsinn nicht nachmachen kann.
Wegen der Freude und des Nutzens, den wir aus einem entzückenden Duft empfangen, vergleicht Gott die Gotteserkenntnis mit einem solchen Duft. Diese Erkenntnis seiner selbst ist bestimmt schön, erfrischend, anregend und belebend, ja, und dies in einem Maße, daß sie allen Glück und ewiges Leben bringt, die diesen Duft fortwährend in sich aufnehmen. Dies ist besonders der Fall gewesen, seitdem Christus den Triumph über Satan und seine Dämonenhorden errungen und sie auf die Erde herabgeworfen hat. — Joh. 17:3; Off. 12:9, NW.
Die Rolle, die Christen im Verbreiten dieser duftenden Erkenntnis spielen, treffend schildernd, schrieb Paulus: „Gott sei Dank, der uns allezeit in einem Triumphzuge einherführt in Gemeinschaft mit dem Christus und den Geruch der Erkenntnis über ihn an jedem Orte durch uns wahrnehmbar macht!“ — 2. Kor. 2:14, NWa.
Man könnte denken, daß ein solch lebengebender Wohlgeruch von allen geschätzt würde. Doch ist dem nicht so, wie Paulus es weiter zeigt: „Denn wir sind ein Wohlgeruch Christi unter denen, die gerettet werden und unter denen, die zugrunde gehen; den letzteren ein vom Tod ausgehender und zum Tode hinführender Geruch, den ersteren ein vom Leben ausgehender und zum Leben hinführender Geruch.“ Nur für die wenigen, die seufzen und jammern wegen der Greuel, die sie in der Christenheit vor sich gehen sehen, die Gerechtigkeit lieben und sich ihres geistigen Mangels bewußt sind, ist diese Erkenntnis Gottes ein lebengebender Wohlgeruch, den sie zu ihrem Nutzen tief einatmen. Von solchen kann gesagt werden, daß sie eine gute Nase haben. — 2. Kor. 2:15, 16, NW.
Was aber die große Mehrheit der Menschen von heute betrifft, jene, die weltliche Vergnügungen mehr lieben als Gott, und die eher Geschöpfe als den Schöpfer anbeten, ist die duftende Erkenntnis Gottes eine todbringende Plage. Und kein Wunder, denn sie lieben die böse alte Welt, und diese Erkenntnis spricht von ihrer Zerstörung. Von allen solchen könnte gesagt werden, sie hätten schlechte Nasen; für sie sind Jehovas Knechte stinkend.
Ungeachtet aber, wie die Menschen auf unsere duftende Botschaft reagieren, haben wir als gottergebene Diener Jehovas die Pflicht, den Wohlgeruch der Erkenntnis Gottes für alle wahrnehmbar werden zu lassen. Gleichwie der Verschluß einer Parfümflasche abgenommen werden muß, um das Parfüm auf Haut oder Kleider zu zerstäuben, so daß sein Duft für andere wahrnehmbar wird, so verhält es sich auch mit dem Duft der Erkenntnis Gottes. Wir müssen aus uns herausgehen, müssen frei reden, müssen uns als solche kenntlich machen, die diese duftende Erkenntnis besitzen, so daß sie für alle wahrnehmbar wird. Wenn jemand beleidigt ist und sich sozusagen die Nase zuhält, brauchen wir uns nicht verlegen zu fühlen oder uns zu schämen. Wir sollten froh sein, daß es so ist und nicht anders, denn der Fehler liegt an ihrer Nase und nicht an unserer wohlriechenden Botschaft.
So laßt uns denn mit dieser duftenden Gotteserkenntnis großzügig verfahren; gebrauchen wir sie freigebig, wie sie auch uns kostenlos zuteil geworden ist! Lassen wir denen, die Gerechtigkeit lieben, den vollen Nutzen dieses Duftes zukommen, so daß auch sie die Freude haben können, in Jehovas Triumphzug zu sein und den Duft der Erkenntnis Gottes für viele weitere wahrnehmbar werden zu lassen.
[Fußnote]
a In bezug auf Einzelheiten siehe den Wachtturm vom 15. Dezember 1955.