Glücklich jene, die sich nicht auf Kompromisse einlassen
1. Welcher Handlungsweise hätte Jesus folgen können, wenn er sich nicht von Grundsätzen hätte leiten lassen, doch welchen Lauf schlug er ein?
WÄRE Jesus einer Handlungsweise gefolgt, die den Grundsätzen Jehovas widersprochen hätte, so hätte er bei Menschen Gunst erlangen und einen Teil der Schmach und der Leiden vermeiden können, die er erduldete. Aber er gehörte nicht zu den Menschen, die sich einfach dem unterziehen, was ihnen gerade zweckdienlich erscheint. Jesus richtete seinen Sinn auf die ausschließliche Ergebenheit gegenüber Jehova und widerstand dem Materialismus, vermied es, in die Geschäfte dieser Welt verwickelt zu werden, und erlangte von Jehova ewigen Segen. Er, der unser großes Vorbild ist, ließ sich von Grundsätzen, statt von Gefühlen leiten, und Gottes Gesetz war in sein Herz geschrieben. Er ging keine Kompromisse ein. — Ps. 40:8; Heb. 10:9.
2, 3. (a) Welche Beispiele für ein treulich nach christlichen Grundsätzen geführtes Leben finden wir bei den ersten Christen? (b) Welchen Grundsatz legte Jakobus denen vor, die sich auf Kompromisse einließen?
2 Die Apostel sahen sein Beispiel und verstanden es mit Hilfe des heiligen Geistes völlig. Auch sie gaben ihr Leben für den Dienst Jehovas hin, wurden getauft und schritten zu geistiger Reife voran. Die Aufzeichnungen über ihre Taten und Worte zeigen deutlich die Art und Weise, wie sich wahre Christen, geleitet von rechten Grundsätzen, benehmen sollten, um Jehova annehmbar zu sein. Sie zeigen ferner, daß selbst unvollkommene Menschen, wie wir es sind, nach Grundsätzen leben können. Wenn sie mit Verfolgungen zu rechnen hatten, waren sie so standhaft wie Jesus, Petrus und Johannes und sagten den Herrschern, die sie schlagen ließen, weil sie rechten Grundsätzen gehorchten: „Wir müssen Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen als den Menschen.“ Sie hätten Schmach und körperliche Leiden, die ihnen Menschen zufügten, vermeiden können, indem sie in bezug auf christliche Grundsätze Kompromisse geschlossen hätten, aber sie hätten dabei furchtbare Gewissensbisse gehabt. Sie waren reife Christen, die sich die Dinge sorgfältig überlegten und erkannten, daß das einzige, was sie tun konnten, war, eine gerade Antwort zu geben. — Apg. 5:29, NW; 1. Pet. 3:16, 21.
3 Die ersten Christen wandten sich nicht mit zuckersüßen Worten an die Welt, um deren Billigung zu finden, indem sie, was ihre Stellung oder Botschaft betraf, Kompromisse eingingen. Jesus hatte sie deutlich davon unterrichtet, daß sie von der Welt gehaßt und Verfolgung, ja den Tod erleiden würden, weil sie sich an rechte Grundsätze hielten. Sie wußten, daß sie ihre Stellung bei Jehova opferten, wenn sie sich auf Kompromisse einließen. Jakobus, der in aller Offenheit redete, wandte sich daher kraftvoll mit folgenden Worten an Personen, die Kompromisse geschlossen hatten: „Ehebrecherinnen! wißt ihr nicht, daß die Freundschaft mit der Welt Feindschaft mit Gott ist? Wer immer daher ein Freund der Welt sein will, macht sich selbst zu einem Feinde Gottes.“ — Jak. 4:4, NW.
4, 5. Zeige, wie vernunftgemäßes Folgern auf Grund christlicher Grundsätze Christen vor den sogenannten interkonfessionellen Zusammenschlüssen schützt.
4 In jenen frühen Tagen des Römischen Reiches förderten die Führer der Welt ein Konglomerat von Religionen, eine Art Interkonfessionalismus, indem man jede Religion unterschiedslos als etwas ansah, das von gewissem Werte sei. Wahre Christen blieben indes abgesondert und wurden wegen ihrer kompromißlosen Haltung gehaßt. Wie hätte es bei den Christen anders sein können? Christus hatte den Grundsatz dargelegt, daß sie kein Teil der Welt sind. Sie wußten, daß die Anbetung Jehovas und nicht Götzenkult am Platze war. (Man beachte, wie Paulus in 1. Korinther 10:14-22 über Grundsätze und Götzendienst argumentierte.) Jeder Christ, der auf Grund biblischer Grundsätze argumentiert, schützt sich dadurch vor den sogenannten interkonfessionellen Zusammenschlüssen. Jesus hatte davor in Matthäus 16:6-12 (NW) gewarnt: „Paßt auf und hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer.“ „So begannen sie, sich Gedanken zu machen und untereinander zu sprechen: ‚Wir nahmen keine Brote mit.‘ Jesus merkte es und sprach: ‚Warum stellt ihr darüber unter euch diese Erwägungen an, ihr Kleingläubigen, weil ihr keine Brote habt? Begreift ihr die Sache nicht, oder erinnert ihr euch nicht an die fünf Brote im Falle der Fünftausend und daran, wie viele Körbe ihr aufhobt? Oder an die sieben Brote im Falle der Viertausend und daran, wie viele Vorratskörbe ihr aufhobt? Warum begreift ihr nicht, daß ich nicht von Broten zu euch sprach? Doch nehmt euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer in acht.‘ Da begriffen sie, daß er gesagt hatte, sie sollten sich nicht vor dem Sauerteig der Brote hüten, sondern vor der Lehre der Pharisäer und Sadduzäer.“ So mußten sie die Tatsachen im Sinn behalten, wenn sie ihre Folgerungen zogen, und Jesus half ihnen, sie kennenzulernen. Später trat Paulus auf den Schauplatz, zog klare Schlußfolgerungen hinsichtlich des dringenden interkonfessionellen Problems in seinen Tagen und half den Mitchristen, gute Schlüsse zu ziehen, indem er ihnen in 2. Korinther 6:14-17 (NW) folgendes schrieb: „Laßt euch nicht in ein ungleiches Joch mit Ungläubigen spannen. Denn welche Teilhaberschaft haben Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit? Oder was für eine Gemeinschaft hat Licht mit Finsternis? Ferner: welcher Einklang besteht zwischen Christus und Belial? Oder welches Teil hat ein Gläubiger mit einem Ungläubigen? Und welche Übereinstimmung gibt es zwischen Gottes Tempel und Götzen? Denn wir sind der Tempel des lebendigen Gottes, so wie Gott es sagte: ‚Ich werde unter ihnen wohnen und unter ihnen wandeln, und ich werde ihr Gott und sie werden mein Volk sein.‘ ‚Darum geht aus ihrer Mitte hinaus und sondert euch ab‘, spricht Jehova, ‚und hört auf, Unreines anzurühren.‘“ Das war die klare Logik des Paulus. Indem die Christen von Korinth die Grundsätze, um die es hier ging, erkannten, konnten sie sich rein bewahren.
5 Daher folgen heute wahre Christen, auch wenn das Wort „Interkonfessionalismus“ nicht in der Bibel steht, christlichen Grundsätzen und machen bei den interkonfessionellen Zusammenschlüssen, Kirchenallianzen oder Kirchenversammlungen, die Kompromisse schließen, nicht mit. Wir werden uns nicht beteiligen an dem Zusammenschluß der geteilten falschen Religionen, der jetzt in dieser Welt so populär geworden ist. Weshalb nicht? Weil wir biblischen Grundsätzen gemäß folgern und die Stellung eines Christen in dieser Welt verstehen. Als Christen müssen wir uns rein erhalten und dürfen in bezug auf Gottes gerechte Grundsätze niemals Kompromisse eingehen, nur damit diese Welt uns gewogen sei.
6. Wie muß der Christ in der Frage der Bluttransfusion gemäß den Grundsätzen und Gesetzen Gottes folgern?
6 Bluttransfusion ist ein weiteres Beispiel für ein Wort, das in der Bibel nicht ausdrücklich erwähnt wird; dennoch müssen diesbezüglich im Sinne der göttlichen Grundsätze und Gesetze vernünftige Schlüsse gezogen werden. Wie leicht lassen sich Menschen, die Gottes Grundsätze außer acht lassen, von Gefühlsregungen oder Empfindungen leiten! Die Bluttransfusion ist erst in den letzten Jahren aufgekommen und ist daher in biblischen Tagen nie durchgeführt worden. Gottes Grundsätze und Gesetze sind indes klar: Das Leben des Fleisches liegt im Blute. Blut darf nicht gegessen werden. Blut muß ausgegossen, nicht aufbewahrt werden. Bluttransfusion ist dasselbe wie intravenöse Ernährung; es bedeutet Ernährung mit Blut. Daraus muß gefolgert werden, daß die Bluttransfusion ein unbiblischer Brauch ist. Grundsätze triumphieren über Gefühle. Wahre Christen werden nicht einen Kompromiß eingehen, indem sie zuließen, daß Blut in irgendeiner Form durch Transfusion eingenommen wird, wodurch sie sich die Mißbilligung Jehovas zuzögen. Es wäre jedenfalls unvernünftig, wollte man, nur um das jetzige Leben um einige Wochen oder Jahre zu verlängern, das ewige Leben in der neuen Welt einbüßen.
7. Welchem Druck mag ein Christ in Verbindung mit Bluttransfusion ausgesetzt werden?
7 Wer aber wird bestreiten, daß man in eine Prüfung hineinkommt, wenn man persönlich in den Kampf zwischen den aufgewühlten Gefühlen der Menschen in der Welt und den Grundsätzen der Wahrheit hineingezogen wird? Scheint denn, oberflächlich betrachtet, eine Bluttransfusion nicht wertvoll zu sein? Könnte man nicht einwenden, daß sich jemand dadurch am Leben erhalten und besser imstande sein könnte, Gott zu dienen? Es hilft nichts, auf Argumente einzugehen. Es mag sein, das Blutersatzmittel nicht dasselbe bewirken wie wirkliches Blut, aber Gottes Grundsätze sind festgelegt, und Christen halten sich an seine Gesetze, auch wenn sie medizinischen Argumenten widersprechen mögen. So wird denn auf die Jehova hingegebenen Diener beständig ein Druck ausgeübt, und nur wenn der Christ die Dinge ruhig und klar durchdenkt und sie reiflich erwägt, indem er sorgfältig und gebetsvoll den Willen Jehovas erforscht, vermeidet er Kompromisse.
KOMPROMISSE SCHLIESSEN — EINE GEFAHR
8. Warum sollte man es vermeiden, sich auch nur auf einen Kompromiß einzulassen?
8 Kompromisse einzugehen ist gefährlich. Jemanden zu veranlassen, Zugeständnisse zu machen, heißt, das gute Gewissen einer Person verletzen. Es können sich daraus leicht andere Kompromisse ergeben. Dies mag verglichen werden mit der Handlungsweise eines Menschen, der eine Lüge äußert und dann viele weitere äußern muß, um die erste zuzudecken.
9. Was bedeutet für den Christen eine neutrale Haltung der Welt gegenüber?
9 Ein von Jehovas Wort geleitetes Gewissen wird sich an rechte Grundsätze halten und jemandem helfen, der Welt gegenüber die richtige Neutralität zu bewahren. Ein Jehova hingegebener Diener ist in einer Lage, die von derjenigen eines Weltmenschen ganz verschieden ist. Er hat sozusagen vertraglich die Pflicht übernommen, Jehovas Sache positiv zu vertreten, sowohl durch seine Worte wie durch seine Taten, und er kann sich von diesem Vertrag nicht zurückziehen. (Pred. 5:4, 5) Jemand könnte denken, die neutrale Einstellung der Christen gegenüber der Welt zeige lediglich an, daß sie nicht an Dingen teilnehmen, die christliche Grundsätze und das christliche Gewissen verletzen. Doch zählt nicht nur das, was du nicht bist, sondern auch das, was du bist! Eine neutrale Haltung der Welt gegenüber heißt nicht etwa Tatenlosigkeit den Interessen der neuen Welt gegenüber, sondern bedeutet aktiven christlichen Dienst, aktive Unterstützung der neuen Welt. Ohne diese Tätigkeit trägt unser Glaube den Stempel des Todes. Die jetzt erforderliche Tätigkeit stützt sich auf den von Jesus dargelegten Grundsatz: „Und diese gute Botschaft vom Königreich wird gepredigt werden auf der ganzen bewohnten Erde, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das vollendete Ende kommen.“ Gewissenhafte Arbeit muß geleistet werden, um an der Erfüllung dieses Vorhabens Jehovas teilzuhaben. — Jak. 2:26; Matth. 24:14, NW.
10. Woran muß der Christ denken, wenn irgendeine Anstrengung gemacht wird, ihn aus dem Predigtdienst hinauszulocken, und was wird er tun?
10 Wie kann sich jemand, der diesen Predigtdienst aufgenommen hat, durch irgend etwas bewegen lassen, den Dienst aus freien Stücken aufzugeben, ohne dabei sein Gewissen zu verletzen? Es gibt Zeiten, da die Welt jemanden zu irgendeinem Sonderdienst aufruft, der mit den biblischen Grundsätzen in Widerspruch steht, nach denen sein Gewissen geschult worden ist, oder der ihn in solchem Maße in eine einträgliche Extrabeschäftigung verwickeln würde, daß er unfähig wäre, dem Predigtdienst die richtige Aufmerksamkeit zu zollen. Dann muß er die Sache auf Grund der Prinzipien des göttlichen Wortes erwägen. Läßt er sich vom Predigtdienst hinweglocken, um ausschließlich der alten Welt zu dienen? Sollte er sich vor dem fürchten, was ihm im Falle einer Weigerung widerfahren könnte? Wird er seinen gegenwärtigen Lebensunterhalt verlieren? Wird er materieller Dinge oder des guten Rufes verlustig gehen, wenn er an seinem Predigtdienst festhält? Hat er mit Verfolgung zu rechnen? Es ist ein Kampf der Grundsätze gegen Gefühle. Gestützt auf den christlichen Grundsatz in bezug auf unser Verhältnis zur Welt, schrieb Paulus in 2. Timotheus 2:3, 4 (NW): „Als Soldat Christi Jesu von rechter Art nimm teil am Erleiden von Ungemach. Niemand, der als Soldat dient, verwickelt sich in die Handelsgeschäfte des Lebens, damit er die Anerkennung desjenigen erlange, der ihn als Soldat angeworben hat.“ Wir sind christliche Kämpfer. Wir sind Gesandte an Christi Statt. Unser Werk ist uns von Gott zugeteilt worden. Jeder einzelne Christ, der diese Grundsätze fest im Sinn behält, folgt seinem Gewissen, auch wenn die Seinen und weltliche Nachbarn nicht verstehen, was Jesus meinte, als er sprach: „So fahrt denn fort, zuerst nach dem Königreich und seiner Gerechtigkeit zu trachten, und all diese anderen Dinge werden euch hinzugefügt werden.“ — 2. Kor. 5:20; Matth. 6:33, NW.
11. Wie hat die Geistlichkeit Zugeständnisse in bezug auf die Grundsätze des Wortes Gottes gemacht, und wie hat sich das für sie und die Christenheit ausgewirkt?
11 Wir schulden Jehova tiefen Dank dafür, daß er uns die Augen geöffnet hat, so daß wir sein Vorhaben mit Bezug auf das gegenwärtige System der Dinge, das unter Satan steht, sehen können. Wie ganz anders ist doch unsere Stellung als jene der Geistlichkeit und der Menschen dieser Welt! Die Geistlichkeit ist beunruhigt, weil sie sieht, wie Gottlosigkeit, Kommunismus und heidnische Philosophien gleich einer Flut bis vor die Tore der Christenheit gespült werden und in ihre Organisationen eindringen. Wir aber sind deswegen nicht überrascht, weil Jesus es in der Prophezeiung, die in Lukas 21:20-22 geschrieben steht, voraussagen ließ. Die Führer der Christenheit machen verzweifelte Anstrengungen, ihre einst so starke Herrschaft über die Völker aufrechtzuerhalten. Aber sie vermitteln den Menschen keine solide Grundlage für den Glauben, indem sie sie die reinen Grundsätze Gottes lehren würden, und das Volk hat keinen rechten Halt. Die Geistlichkeit hat immer wieder Zugeständnisse gemacht, was die grundlegenden Prinzipien des Wortes Gottes betrifft, und hat Schrifttexte verdreht, um ihre Zugeständnisse zu rechtfertigen. Sie hat Lotteriespiele, Vorführungen und gesellige Anlässe in den Kirchen und den Gemeindehäusern eingeführt, in dem Versuch, die Herde zusammenzuhalten. Sie hat sich mit Politikern verbunden und gezeigt, daß sie selbst ein Teil dieser Welt ist. Der Nationalrat der Kirchen Christi in den Vereinigten Staaten liefert uns den Beweis hierfür, wenn er bekanntgibt, wie es in einem Bericht der New York Times vom 10. September 1956 heißt, daß „Pfarrer die Pflicht haben, Streitfragen zu durchdenken und in der Politik Partei zu ergreifen“. Christus Jesus und die Apostel hätten das nie getan. Geistliche haben blutige Kriege gesegnet und daran teilgenommen. Doch trotz der Zugeständnisse, die sie machten, und obwohl sie Stellung für politische Führer bezogen, bewahrten sie die Christenheit nicht vor dem geistlichen Bankrott, noch können sie die Macht über das Volk weiterhin behaupten. Sie sind entzweit, uneins und geistlich schwach.
12. (a) In welche Richtung haben Kompromisse die Christenheit geführt? (b) Welche Stellung nehmen im Gegensatz dazu Jehovas Zeugen ein?
12 Jehovas Zeugen haben diesen Zustand in der Christenheit, die sich auf Kompromisse einläßt, erwartet; und Gottes Wort zeigt, daß die Zustände noch schlimmer werden, bis schließlich die grundsatzlose Christenheit einen schwereren Sturz erleben wird wie das untreue Jerusalem im Jahre 607 v. Chr., dessen Sturz das kommende Ereignis prophetisch anzeigte. Jehovas Zeugen wollen nicht mit der untreuen Geistlichkeit, die Kompromisse schließt, zusammengehen, noch wollen sie deren Methoden anwenden. Die Christenheit ist durch Gottes Richterspruch zum Untergang verurteilt. Eine große Kluft hat sich zwischen den grundsatztreuen Dienern Jehovas und den grundsatzlosen falschen Anbetern aufgetan. Während der Höhepunkt herannaht, bewahrt sich Jehovas Organisation rein. Gottes wahre Zeugen halten an den göttlichen Grundsätzen fest und bleiben rein. Wir befinden uns nicht hier auf Erden, um bei der alten Welt populär zu werden; wir befinden uns hier, um die reine Anbetung hochzuhalten.
VON DIESER WELT GETRENNT BLEIBEN
13. Wie haben Jehovas Diener in Verbindung mit dem Werk in Italien eine geduldige, kompromißlose Haltung an den Tag gelegt, und welche Ergebnisse sind die Folge gewesen?
13 Wer die reine Anbetung hochhalten will, muß Geduld und Ausharren üben und sich dabei an christliche Grundsätze halten. In vielen Teilen der Welt mußten sich unsere Brüder in ihren großen Prüfungen fest an Jehovas Grundsätze klammern. Jehova hat sie gestärkt. Betrachtet unsere Brüder in totalitären Ländern. Haben sie Grundsätze um gefühlsbedingter Zweckdienlichkeit willen aufgegeben? Man blicke auf das Beispiel Italiens zurück. Jahrelang standen Mussolinis Schwarzhemden dem Werk, durch das die gute Botschaft von Jehovas Zeugen gepredigt wurde, im Wege. Der Vatikan erfreute sich vertraglicher Beziehungen und der Freundschaft mit der Welt, aber Jehovas Diener in Italien, die an Zahl gering waren, wurden schwer verfolgt. Innerhalb und außerhalb Italiens fragten sich Jehovas Zeugen, wie wohl den Millionen Einwohnern Italiens gepredigt werden könnte. Die Jahre schienen damals lang zu sein, aber Jehovas Zeugen übten Geduld. Sie verloren den Glauben nicht. Sie predigten, wo sie nur konnten. Die Zeit kam denn auch herbei, in der Jehovas Grundsätze in Italien bekanntgemacht werden sollten, und das ‚Schwert der römisch-katholischen Kirche‘ wurde hinweggetan. Als sich das Land dem Predigtwerke erschloß, wurde dieses im ganzen Lande eilends vorangetrieben, und nun blüht und gedeiht ein sich rasch ausdehnender Teil der Neuen-Welt-Gesellschaft im sonnigen Italien.
14. Auf welche Weise sind Jehovas Zeugen in anderen totalitären Ländern von der Welt getrennt geblieben und haben Jehovas Segen erlangt?
14 Auch unsere Brüder im Nazi-Deutschland hielten durch, einige sogar bis in den Tod. Unsere Brüder in der Dominikanischen Republik und in Argentinien hielten durch. Christen erwarten, daß sie vieles zu ertragen haben, während sie von dieser Welt getrennt bleiben, doch während sie auf die von Jehova bewirkte Befreiung warten, predigen sie die gute Botschaft weiter. Jehova hat sie in ihrem Glauben reich gesegnet, so zum Beispiel in Quebeck, wo unsere Brüder einen harten Kampf führten und keine Kompromisse in bezug auf das, was recht ist, eingingen. Jehova hat ihnen den Sieg verliehen, und heute wird die gute Botschaft in diesen Ländern zu Jehovas Ruhm offen gepredigt. Jehovas Diener haben auf Grund der soliden Grundsätze Jehovas standgehalten, auch wenn die Sachlage sehr dunkel zu sein schien. Da sie von der Richtigkeit ihrer Stellungnahme völlig überzeugt sind, haben sie tapfer gekämpft, und es ist ihnen schließlich gelungen, mit Jehovas Hilfe viele Herrscher und Richter von den gesetzmäßigen Rechten derer, die sich an Jehovas Grundsätze halten, zu überzeugen. Und heute wird in diesen Ländern die gute Botschaft zum Preise Jehovas und zum großen Verdruß der sie bekämpfenden Geistlichkeit öffentlich gepredigt.
15. Wie ist es möglich gewesen, daß Jehovas Zeugen trotz der ingrimmigen kommunistischen Verfolgung ausgeharrt haben, und was tun sie, während sie durchhalten?
15 Seit Jahren mußten nun die Brüder in kommunistischen Ländern boshafte Verfolgung erdulden. Äußerst verfängliche und beharrliche Anstrengungen sind gemacht worden, um sie zu Kompromissen zu veranlassen. Daß die treuen Zeugen Jehovas an den christlichen Grundsätzen festgehalten haben, hat sich vor den Herrschern und den Beherrschten zu einem großen Zeugnis ausgewirkt. Wie lange die Brüder diese Umstände noch werden ertragen müssen, wissen wir nicht. Sie behalten den von Jesus dargelegten Grundsatz im Sinn: „Wer bis zum Ende [Schluß] ausgeharrt hat, der wird errettet werden.“ (Matth. 24:13, NW) Auch die folgenden Worte des Paulus geben ihnen Aufschluß: „Du aber bist mir genau gefolgt in bezug auf meine Lehre … meinen Glauben … mein Ausharren, meine Verfolgungen, meine Leiden … die Art der Verfolgungen, die ich ertragen habe; doch aus allem hat mich der Herr errettet. In der Tat werden alle, die mit Gottergebenheit in Gemeinschaft mit Christus Jesus leben wollen, auch verfolgt werden.“ (2. Tim. 3:10-12, NW) Während sie ausharren, predigen sie, und Jehova sammelt durch sie weitere seiner Schafe ein. Nur mit Jehovas Hilfe konnten seine Diener in diesen letzten Tagen einen solchen Nachweis ihres Ausharrens erbringen, und ihm zollen sie allen Dank und Ruhm. Wie glücklich sind doch jene, die sich von Grundsätzen leiten lassen und die im siegreichen Kampfe ausharren! — Jak. 5:11.
16. (a) Weshalb ist es jetzt wichtig, zu wissen, wie man über die Grundsätze des Wortes Gottes argumentieren soll? (b) Wie können wir es vermeiden, uns in menschliche Vernunftschlüsse zu verstricken?
16 Mit der hitzigen Verfolgung, durch die Satan jene überwinden will, die gemäß den wahren, christlichen Grundsätzen leben, hat er wenig Erfolg gehabt. Aber er ist ein schlauer Gegner, der den Kampf noch nicht aufgegeben hat. Stellte er Jesus nicht auf die Probe, indem er ihm etwas einflüsterte, das, oberflächlich gesehen, gut zu sein schien, ihn aber von Jehova weggezogen hätte? (Matth. 4:1-11) Jesus wußte, wie er über biblische Grundsätze zu urteilen hatte, und blieb standhaft. Satan weiß jetzt, daß seine Zeit kurz ist, und er geht umher und sucht alle, auch Jehovas Diener, zu verschlingen. Durch schlau gelegte Fallstricke möchte er Jehovas Diener dazu bewegen, Zugeständnisse zu machen, möchte ihre Widerstandskraft brechen und ihre Anbetung für sich gewinnen. Wir stehen im Begriff, in die größte Zeit der Prüfung einzutreten, die Christen je gekannt haben. Laßt uns also sorgfältig sein in unseren Gedanken und Überlegungen. Halten wir uns an Gottes gerechte Gesetze und Prinzipien. Selbst Personen, die uns nahestehen oder eng mit uns verbunden sind, könnten uns schlechten Rat geben, indem sie menschlichen Vernunftschlüssen folgen statt Gottes Grundsätzen. Der schwergeprüfte Hiob mußte von seiner Frau unheilvolle Worte hören. (Hiob 2:9, 10) Selbst Christus Jesus mußte sich vor gefährlichen Worten hüten, als Petrus, sein enger Mitverbundener, sehr dagegen protestierte, daß Jesus leiden und getötet werden müßte. „Er sprach zu Petrus: ‚Geh hinter mich, Satan! Du bist mir ein Stein des Anstoßes, weil du nicht Gottes Gedanken denkst, sondern die der Menschen.‘“ Um dann Petrus zum rechten Denken zu verhelfen, äußerte Jesus einen Grundsatz, der alle Christen angeht: „Denn wer immer seine Seele retten will, wird sie verlieren; wer immer aber seine Seele verliert um meinetwillen, wird sie finden.“ (Matth. 16:22-25, NW) So laßt uns denn auf den genauen Rat aus Jehovas Wort und Organisation achten. Jehova hat uns seine gerechten Grundsätze bekanntgegeben, über die wir nachsinnen können, und solange wir im Geiste stark bleiben, indem wir uns diesen Grundsätzen anpassen, werden wir Satan nicht nachgeben.
17. Weshalb müssen wir uns jetzt davor hüten, Kompromisse einzugehen, und was wird denen widerfahren, die sich niemals auf Kompromisse bezüglich christlicher Grundsätze einlassen?
17 Für uns als Jehovas Diener im geistigen Kriegszuge ist nun eine Zeit gekommen, in der wir das, was wir tun, nüchtern erwägen müssen. Wir haben in Satan einen schlauen Feind, und es werden uns viele Schlingen gelegt, die uns zu Fall bringen sollen; wir sollen geistig in Schlaf gelullt oder in die Welt zurückgezogen werden, von dem hinweg, was in unserem Leben den ersten Platz einnimmt, vom Reiche Gottes. In jeder Prüfung unserer Ergebenheit müssen wir ruhig Blut bewahren. Wir müssen die Dinge reiflich erwägen und den Rat aus Gottes Wort und von seiner Organisation sorgfältig betrachten, ehe wir einen Schritt tun, der unseren Dienst gefährden könnte. Wir sollen geistig erwachsene Christen werden, die rechte Entscheidungen treffen können. Mehr und mehr folgt die Welt einem Wege der Zweckdienlichkeit oder der Leidenschaft, wobei sie Grundsätze außer acht läßt, doch mehr und mehr halten sich Jehovas Diener an christliche Grundsätze und legen die Leidenschaften des Fleisches ab. Wir sind Christen. Wir haben uns Gott hingegeben. Wir sind bereit, um der Gerechtigkeit willen zu leiden. Wir sind kein Teil dieser Welt, noch wollen wir es je werden. Die Gegenwart ist eine Zeit des endgültigen Gerichts. Das ewige Leben ist in der Schwebe. Denke an Gottes Dinge und laß dich von diesen beherrschen. Gewinne ewiges Leben, indem du niemals Kompromisse eingehst, durch die christliche Grundsätze gefährdet werden.