Fragen von Lesern
● In Römer 10:18 zitiert der Apostel Paulus Psalm 19:4 und wendet den Text offenbar auf Menschen an, aber der Begleittext von Psalm 19:4 spricht von der himmlischen Schöpfung. Wie sollen wir die Anwendung des Textes, wie Paulus sie machte, verstehen? — M. M., USA.
Der Schrifttext in Römer 10:18 lautet: „Haben sie etwa nicht gehört? Ja freilich. ‚Ihr Schall ist ausgegangen zu der ganzen Erde, und ihre Reden zu den Grenzen des Erdkreises.‘“ Wie es uns der Begleittext dieser Schriftstelle zeigt, beschrieb der Apostel Paulus die jüdische Nation. Diese besaß die Orakel Gottes, und ihr Hoherpriester hatte die Kenntnis darüber behalten, wie der Name Jehova auszusprechen sei. Die Juden wußten, daß Jehova Gott der Schöpfer Himmels und der Erde ist. In Vers 16 sagt Paulus: „Aber nicht alle haben dem Evangelium [der guten Botschaft] gehorcht. Denn Jesaias sagt: ‚Herr [Jehova], wer hat unserer Verkündigung geglaubt?‘“ Dann wendet er Psalm 19:4 an. Der Kerngedanke hier ist, daß, selbst wenn die natürlichen Juden die Predigttätigkeit der Apostel Christi ablehnten, dennoch ein Zeugnis wider sie lautete, nämlich das Zeugnis der Schöpfung, der Himmelskörper. Ohne irgendeine mündliche oder geschriebene Erklärung bezeugten diese doch die Schöpfermacht Gottes. Da die Juden das Predigtwerk der Apostel nicht annahmen, zeugte die Schöpfung selbst gegen sie. Und wie Römer 1:20 es zeigt, sind die unsichtbaren Eigenschaften Gottes deutlich in den Dingen zu sehen, die erschaffen und sichtbar gemacht worden sind. Wenn also die Juden nicht dem Hörbaren glauben wollten, so predigten ihnen doch die unhörbaren Himmel von Gott und bezeugten seine universelle Souveränität.